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Dome Sztojay geboren als Dimitri Stojakovic ˈdomɛ ˈstoːjɒi 5 Januar 1883 in Versec Komitat Temes Konigreich Ungarn 22 August 1946 in Budapest war ein ungarischer Militar Diplomat und Politiker Vom 22 Marz 1944 bis zum 29 August 1944 war er im autoritaren Horthy Regime Ministerprasident des Konigreichs Ungarn Unter seiner Regierung wurde der grosste Teil der ungarischen Juden in deutsche Vernichtungslager deportiert wobei die ungarische Verwaltung und das Eichmann Kommando kooperierten Dome Sztojay Mitte als ungarischer Botschafter 1940 in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Als Ministerprasident 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenNach Absolvierung der Honved Kadettenschule in Pecs kam er 1902 als Fahnrich zum 28 Honved Infanterieregiment Er besuchte dann die Kriegsschule in Wien und wurde im Jahre 1910 dem Generalstab zugeteilt Im Ersten Weltkrieg diente er in der k u k Armee als Generalstabsoffizier zunachst bei einer Infanterie Brigade spater bei einer Division und wurde dann zum Leiter der Operationsgruppe an der Seite des Militarkommandanten von Bosnien Herzegowina und Dalmatien ernannt Auf dem italienischen Kriegsschauplatz war er Generalstabschef einer Gebirgsbrigade in den Dolomiten und kam danach zum Oberkommando der Armee Gegen Ende des Krieges diente er in der k u k Armee als Kundschafter und trat zunachst sogar in die Rote Armee von Bela Kuns Raterepublik ein Dann schloss er sich jedoch der Nationalarmee der Konterrevolution unter Miklos Horthy an wo er in der Abteilung fur Spionageabwehr tatig war Von 1925 bis 1933 war er im Rang eines Obersten im Generalstab dann eines Generalmajors als ungarischer Militarattache in Berlin tatig Von 1933 bis 1935 war er Sektionschef im Verteidigungsministerium Zum Generalleutnant befordert war er vom Dezember 1935 bis zum 22 Marz 1944 ungarischer Botschafter in Berlin Dem Nationalsozialismus gegenuber war er schon immer sehr wohlwollend eingestellt Dies kam in der Art wie er die ungarische Politik von Berlin aus beeinflusste deutlich zum Ausdruck so dass ihn Ministerprasident Pal Teleki rund um die Auseinandersetzungen um den ungarischen Kriegseintritt Anfang 1941 als Nationalsozialist Nazi bezeichnete Als Ministerprasident BearbeitenMit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Ungarn am 19 Marz 1944 Unternehmen Margarethe sollte Reichsverweser Miklos Horthy einen Vertrauensmann zum Regierungschef ernennen Allerdings weigerte er sich den ihm personlich verhassten Bela Imredy zu betrauen Deshalb brachte er den Namen Sztojays ins Gesprach der zwar bei der deutschen Fuhrung ebenfalls grosses Vertrauen genoss doch hoffte Horthy dass Sztojay als Soldat ihm gegenuber loyal bleiben und nicht alle deutschen Anordnungen blindlings ausfuhren wurde Dieser Hintergedanke war auch den Deutschen bekannt und zudem lehnte Sztojay zunachst aus gesundheitlichen Grunden ab Schliesslich jedoch konnte sich der neue reichsdeutsche Gesandte und Reichsbevollmachtigte Edmund Veesenmayer mit seiner Strategie durchsetzen Horthy unter allen Umstanden von einer Abdankung abzuhalten So wurde Sztojay als Kompromisskandidat am 22 Marz zum Ministerprasidenten und Aussenminister ernannt In diesen Amtern drangte Sztojay zusammen mit Veesenmayer Horthy zunachst vollig in den Hintergrund Er entwickelte unverzuglich den Deutschen genehme Aktivitaten so dass seine Regierung auch Quisling Regierung genannt wurde Zur Fortsetzung des Krieges schickte er bedeutende neue Truppenkontingente in den Krieg gegen die Sowjetunion Mit dem Deutschen Reich wurde ein fur Ungarn sehr nachteiliges Wirtschaftsabkommen abgeschlossen Vor allem war Sztojay verantwortlich fur die schonungslose Durchfuhrung des Holocausts auch in Ungarn Innerhalb kurzester Zeit wurden mit Hilfe von 107 Gesetzen die Juden vollstandig entrechtet dann setzten unter der Leitung von Adolf Eichmann am 27 April die massenhaften Deportationen der Juden aus der ungarischen Provinz nach Auschwitz ein Nach auslandischen Protesten wurde der Abtransport der letzten ca 200 000 Budapester Juden erst Anfang Juli 1944 von Horthy unterbunden und am 9 Juli vorlaufig eingestellt Bis dahin waren nach einem Telegramm Veesenmayers vom 11 Juli innerhalb von nur gut zwei Monaten 437 402 Juden deportiert worden Zur selben Zeit beabsichtigte der aus seiner Lethargie erwachte Horthy das Kabinett Sztojay zu entlassen und eine Militar und Beamtenregierung und General Geza Lakatos einzusetzen verriet diesen Plan jedoch am 7 Juli unvorsichtigerweise Veesenmayer Nach einer scharfen direkten Intervention Hitlers musste der Reichsverweser seine Absicht fallen lassen und schien sich vordergrundig mit dem Weiteramtieren des Kabinetts Sztojay abzufinden obwohl dieser angesichts seiner immer offenkundiger zu Tage tretenden Machtlosigkeit am liebsten selbst demissioniert ware Allerdings geriet die Regierung nun von Seiten der SS unter Druck die fur eine noch starker deutschfreundliche Regierung unter dem ungarischen Nationalsozialisten Fidel Palffy pladierte So traten Anfang August immer mehr Minister von ihren Amtern zuruck Sztojay selbst zog sich krank in ein Sanatorium zuruck Nach dem Zusammenbruch Rumaniens am 23 August 1944 und dessen Wechsel ins Lager der Alliierten war ein rasches Vorrucken der Roten Armee uber die Karpaten ins Herz Ungarns zu befurchten Angesichts dessen nahm Horthy seine Bemuhungen um einen Separatfrieden mit den Alliierten energisch wieder auf und entliess deshalb Sztojay am 29 August 1944 ohne dass dies zu besonderen Reaktionen von Seiten der Deutschen gefuhrt hatte Sztojay fluchtete mit der Wehrmacht nach Deutschland wurde in Garmisch Partenkirchen von den US Amerikanern verhaftet und im Oktober 1945 nach Ungarn uberstellt Vor dem ungarischen Volksgerichtshof wurde er als Kriegsverbrecher angeklagt verurteilt und 1946 hingerichtet Literatur BearbeitenPaul Lendvai Die Ungarn Eine tausendjahrige Geschichte Wilhelm Goldmann Verlag Munchen 2001 ISBN 3 442 15122 8 Ilona Reinert Tarnoky Sztojay Dome In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 4 Munchen 1981 S 263 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dome Sztojay Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsartikel uber Dome Sztojay in den Historischen Pressearchiven der ZBWMinisterprasidenten Ungarns nbsp Konigreich Ungarn 1867 1918 Gyula Andrassy Menyhert Lonyay Jozsef Szlavy Istvan Bitto Bela Wenckheim Kalman Tisza Gyula Szapary Sandor Wekerle Dezso Banffy Kalman Szell Karoly Khuen Hedervary Istvan Tisza Geza Fejervary Sandor Wekerle Karoly Khuen Hedervary Laszlo Lukacs Istvan Tisza Moric Esterhazy Sandor Wekerle Janos Hadik Mihaly Karolyi nbsp Republik Ungarn 1918 1919 Mihaly Karolyi Denes Berinkey nbsp Ungarische Raterepublik 1919 Sandor Garbai Gyula Peidl Istvan Friedrich Karoly Huszar nbsp Konigreich Ungarn 1920 1944 Sandor Simonyi Semadam Pal Teleki Istvan Bethlen Gyula Karolyi Gyula Gombos Kalman Daranyi Bela Imredy Pal Teleki Laszlo Bardossy Miklos Kallay Dome Sztojay Geza Lakatos nbsp Staat Ungarn 1944 1945 Ferenc Szalasi Bela Miklos in Opposition Zoltan Tildy nbsp Republik Ungarn 1946 1949 Ferenc Nagy Lajos Dinnyes Istvan Dobi nbsp nbsp nbsp Volksrepublik Ungarn 1949 1989 Istvan Dobi Matyas Rakosi Imre Nagy Andras Hegedus Imre Nagy Janos Kadar Ferenc Munnich Janos Kadar Gyula Kallai Jeno Fock Gyorgy Lazar Karoly Grosz Miklos Nemeth nbsp Republik Ungarn 1989 2011 Miklos Nemeth Jozsef Antall Peter Boross Gyula Horn Viktor Orban Peter Medgyessy Ferenc Gyurcsany Gordon Bajnai Viktor Orban nbsp Ungarn seit 2012 Viktor OrbanKabinett Sztojay 1944 Dome SztojayIstvan Antal Miklos Bonczos Lajos Csatay Bela Imredy Andor Jaross Bela Jurcsek Antal Kunder Jeno Ratz Lajos Remenyi Schneller Lajos Szasz Normdaten Person GND 130045209 lobid OGND AKS LCCN nb2006012653 VIAF 25700308 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sztojay DomeKURZBESCHREIBUNG ungarischer Militar und PolitikerGEBURTSDATUM 5 Januar 1883GEBURTSORT Versec heute Vrsac JugoslawienSTERBEDATUM 22 August 1946STERBEORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dome Sztojay amp oldid 231333771