www.wikidata.de-de.nina.az
Vitez Andor Jaross von Nemesmiticz und Vezka geboren 23 Mai 1896 in Csehi Komitat Komarom Osterreich Ungarn gestorben 11 April 1946 in Budapest war ein ungarischer Politiker Andor Jaross Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAndor Jaross gehorte zu der ungarischen Bevolkerungsgruppe Osterreich Ungarns die bei der Errichtung der Tschechoslowakei 1918 von Ungarn getrennt wurde Er wurde Generalsekretar der Ungarischen Nationalpartei Magyar Nemzeti Part die die ungarische Bevolkerung in der Slowakei vertrat und als Ziel die Revision des Vertrags von Trianon hatte ihr Parteifuhrer war Janos Esterhazy Der tschechischen Majoritat in der CSR gelang es in den zwanzig Jahren zwischen 1918 und 1938 weder einen Ausgleich mit dem slowakischen Landesteil 1 zu treffen noch eine Gleichberechtigung fur die deutschen ruthenischen polnischen und ungarischen Minderheiten zu errichten was 1938 in der vom nationalsozialistischen Deutschland forcierten Sudetenkrise mundete Noch 1935 hatte der seinerzeitige tschechoslowakische Aussenminister Edvard Benes in seiner Prasidentschaftskampagne den ungarischstammigen Politikern Esterhazy Geza Szullo und Jaross Versprechungen gemacht die er nicht einhielt Jaross wurde 1935 in das tschechoslowakische Parlament gewahlt Im Marz 1938 konnte Jaross die Wunsche und Forderungen der ungarischen Minderheit noch einmal im Parlament der CSR vortragen Zusammen mit Szullo wurde er im Juni 1938 vom Ungarn Komitee des House of Commons eingeladen wo er die Beschwerden der ungarischen Minderheit vortragen durfte 2 Am 29 Juli 1938 erschienen Esterhazy Szullo Jaross und Endre Korlath beim Premierminister Milan Hodza der statt der geforderten Verfassungsanderung lediglich ein Minderheitenstatut ankundigte Im September 1938 kam es zum Munchner Abkommen Nach der Ruckgewinnung eines Teils des Felvidek durch Ungarn infolge des Ersten Wiener Schiedsspruchs wurde Jaross am 15 November 1938 Minister in der ungarischen Regierung Bela Imredy und Vorgesetzter der 26 eingesetzten Gouverneure der zuruckgewonnenen Bezirke Er blieb Gefolgsmann von Imredy der auch nach seinem Rucktritt noch die Faden der ungarischen Politik mit seiner neugegrundeten faschistischen Partei der ungarischen Erneuerung MMP zog 3 4 Im Oktober 1940 war Jaross einer der 18 ungarischen Parlamentsabgeordneten die die Partei der Wiedererweckung Ungarns grundeten die fur eine engere Zusammenarbeit mit den Achsenmachten eintrat und gehorte mit Bela Imredy und Jeno Ratz dem Exekutivausschuss der Partei an 5 Nach der Besetzung Ungarns durch deutsche Truppen im Marz 1944 wurde Jaross am 22 Marz Innenminister unter Dome Sztojay Eine seiner ersten Massnahmen war am 29 Marz die staatsstreichartige Ausschaltung der bis dahin immer noch im ungarischen Parlament vertretenen Sozialdemokratischen Partei der Partei der Kleinlandwirte und der Bauernpartei 6 Mit den Staatssekretaren Laszlo Endre und Laszlo Baky sorgte er dafur dass das Eichmann Kommando die Deportation der Juden durchfuhren konnte Er schaltete die Gegner der antisemitischen Politik wie Endre Bajcsy Zsilinszky aus derweil der ungarische Reichsverweser Miklos Horthy die Regierung Sztojay gewahren liess Jaross fuhrte am 5 April 1944 den Judenstern in Ungarn ein 7 Juden war es nun verboten militarische oder Schuluniformen zu tragen sie wurden aus den Schwimmbadern und den Restaurants vertrieben 8 Jaross war der Adressat der Eingaben die aus der judischen Bevolkerung Ungarns kamen aber auch vom Bischof Vilmos Apor der gegen den gelben Judenstern protestierte Unter diplomatischem Druck der in Budapest noch vertretenen verbundeten und neutralen Staaten Europas klassifizierte er im Mai 1944 die auslandischen Juden in einer geheimen Polizeiorder 9 Derweil wurden von der ungarischen Polizei und Miliz uber 400 000 Juden in der ungarischen Provinz ghettoisiert und in deutsche Konzentrationslager deportiert Im offentlichen Leben Ungarns liess sich Jaross 1944 zum Prasidenten des Fussballvereins Ferencvarosi TC wahlen 10 Als Horthy mit der Regierung Geza Lakatos eine Modifizierung der Aussenpolitik anstrebte verlor Jaross am 7 August 1944 11 sein Amt Adolf Eichmann war ohne diese Unterstutzung zunachst einmal hilflos und stellte die Deportationen im grossen Stil ein bei denen nun die judische Bevolkerung Budapests an der Reihe gewesen ware Der deutsche Botschafter Edmund Veesenmayer hatte Jaross weiterhin auf seiner Liste der von den Deutschen gewunschten Politiker 12 und Jaross kehrte bereits im Oktober nach dem von den Deutschen lancierten Staatsstreich durch Ferenc Szalasi in offentliche Amter zuruck ohne diesmal dem nun von den Pfeilkreuzlern dominierten Kabinett anzugehoren Nach Kriegsende wurde Jaross mit Endre und Baky am 18 Dezember 1945 vor dem ungarischen Volksgerichtshof unter Peter Janko angeklagt und am 7 Januar 1946 zum Tode verurteilt Endre und Baky wurden am 29 Marz gehangt Jaross am 11 April erschossen 13 Schriften BearbeitenJeno Cholnoky Felvidek Az eloszot irta Jaross Andor Budapest Dante Kiad 1938Literatur BearbeitenRandolph L Braham The politics of genocide The Holocaust in Hungary 2 Bde Columbia University Press New York 1981 ISBN 0 231 05208 1 Laszlo Karsai Judit Molnar Az Endre Baky Jaross per Budapest Cserepfalvi 1994 Margit Szollosi Janze Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn Historischer Kontext Entwicklung und Herrschaft Oldenbourg Munchen 1989 ISBN 3 486 54711 9 Volltext online verfugbar Einzelnachweise Bearbeiten Peter Haslinger Nation und Territorium im tschechischen politischen Diskurs 1880 1938 Munchen Oldenbourg 2010 ISBN 978 3 486 59148 4 S 323 337 Charles Wojatsek From Trianon to the First Vienna Arbitral Award 1981 bei Corvinus Library of Hungarian History Margit Szollosi Janze Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn S 267 Randolph L Braham The politics of genocide S 134 Randolph L Braham The politics of genocide S 174 Gyula Juhasz Hungarian foreign policy 1919 1945 Ubers Budapest Akad Kiado 1979 ISBN 963 05 1882 1 S 295 Randolph L Braham The politics of genocide S 492 Randolph L Braham The politics of genocide S 497 Randolph L Braham The politics of genocide S 889 Miklos Hadas Football and Social Identity The case of Hungary in the Twentieth Century Memento des Originals vom 9 Mai 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aafla org PDF 62 kB S 50 Randolph L Braham The politics of genocide S 770 Margit Szollosi Janze Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn S 297 Margit Szollosi Janze Die Pfeilkreuzlerbewegung in Ungarn S 300 Anm 107 Randolph L Braham The politics of genocide S 1166 Kabinett Imredy 1938 1939 Bela ImredyKaroly Bartha Geza Bornemisza Istvan Csaky Balint Homan Andor Jaross Kalman Kanya Ferenc Keresztes Fischer Antal Kunder Odon Mikecz Jeno Ratz Lajos Remenyi Schneller Sandor Sztranyavszky Andras Tasnady Nagy Mihaly Teleki Pal TelekiKabinett Teleki II 1939 1941 Pal TelekiKaroly Bartha Daniel Banffy Laszlo Bardossy Istvan Csaky Balint Homan Andor Jaross Ferenc Keresztes Fischer Antal Kunder Dezso Laky Laszlo Radocsay Lajos Remenyi Schneller Andras Tasnady Nagy Mihaly Teleki Jozsef Varga Normdaten Person GND 11940236X lobid OGND AKS LCCN no97038938 VIAF 72203293 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jaross AndorALTERNATIVNAMEN Jaross von Nemesmiticz und Vezka Andor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG ungarischer Politiker Mitglied des ParlamentsGEBURTSDATUM 23 Mai 1896GEBURTSORT KomaromcsehiSTERBEDATUM 11 April 1946STERBEORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andor Jaross amp oldid 234838780