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Vilmos Apor 29 Februar 1892 in Segesvar Osterreich Ungarn 2 April 1945 in Gyor Ungarn war Bischof von Gyor und ist ein Seliger der katholischen Kirche Er wurde von Soldaten der Roten Armee in seinem Bischofssitz niedergeschossen als er Frauen und junge Madchen vor Verschleppung und Vergewaltigung schutzte Statue Vilmos Apors in BudapestInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Priester 1 2 Bischof 1 3 Proteste gegen die Judenverfolgung 2 Ehrungen und Auszeichnungen 2 1 Einmarsch der Roten Armee 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPriester Bearbeiten Vilmos Wilhelm Apor war das 7 und vorletzte Kind des Barons Gabor Apor und der Comtesse Fidelia Palffy von Erdod 1863 Sein Vater 1851 war ein bei der Bevolkerung angesehener Foispan Obergespan Comes Comitatu Kreis Hauptmann Kreis Prafekt der bereits 1898 in Baden bei Wien starb 1 Seine Mutter legte Wert auf eine religiose Erziehung ihrer Kinder Vilmos besuchte sechs Jahre lang das Jesuiten Kollegium Kalksburg Wien und danach das Jesuitengymnasium in Kalocsa Komitat Bacs Kiskun 1910 trat der in das Priesterseminar der Diozese Gyor ein wurde aber zum Theologiestudium nach Innsbruck geschickt wo er zuerst im Nikolaihaus und ab 1911 im Canisianum wohnte Am 24 August 1915 weihte ihn Sigismund Waitz in Nagyvarad zum Priester Er war zunachst Hilfspriester in Gyula Am 4 Januar 1917 wurde er Militarkaplan und wirkte in Siebenburgen dann an der italienischen Front in Osterreich und schliesslich in Ostungarn Ab 12 Mai 1917 wurde er Prafekt und Dogmatiklehrer im Seminar von Nagyvarad Anfang 1919 wurde er Pfarrer von Gyula Als im Mai rumanische Truppen die Stadt besetzten und ungarische Offiziere deportierten reiste Apor nach Bukarest und konnte durch Intervention bei Konigin Marie von Sachsen Coburg und Gotha erreichten dass die Gefangenen freigelassen wurden Ab 1920 gab er monatlich eine Zeitschrift mit dem Titel Der katholische Kirchenkorrespondent von Gyula heraus Durch den Friedensvertrag von Versailles Trianon wurde Gyula eine Grenzstadt die nur wenige Kilometer von Rumanien entfernt war Dies fuhrte zu einer Verarmung der Bevolkerung und zu einem starken Fluchtlingsstrom Apor half den Notleidenden wo er nur konnte und verschenkte sein Geld und sogar seine eigenen Schuhe Dabei unterstutzte ihn die Soziale Missionsgesellschaft die Waisenhauser Schulen und Suppenkuchen betrieb und 1927 in Gyula 500 aktive Mitglieder hatte Apor war Mitglied des Komitats und Stadtrates deren Sitzungen er regelmassig besuchte 1936 kam er in Kontakt mit der Bewegung KALOT Katholischer nationaler Jungbauernrat die Fortbildungsveranstaltungen fur die Jugend organisierte Gyula wurde bald ein Zentrum dieser Bewegung Am 25 Februar 1941 wurde Apor Ehrenburger der Stadt Gyula Apor war Konventualkaplan des Malteserordens 2 Bischof Bearbeiten Bereits 1936 und 1939 stand sein Name auf der Liste der Vorschlage zur Bischofsernennung Am 21 Januar 1941 wurde der zum Bischof von Gyor ernannt Seine Bischofsweihe fand in Gyula statt am 2 Marz wurde er in Gyor als Bischof in sein Amt eingefuhrt Auch als Bischof suchte er den personlichen Kontakt mit den Glaubigen und besuchte alle kirchlichen Institutionen und Orden seiner Diozese Priester lud er zum Mittagessen in die bischofliche Residenz ein was fur die damalige Zeit recht ungewohnlich war Er forderte auch die kirchlichen Laienorganisationen 1943 wurde er Vizeprasident der Katholischen Volksallianz die ein Treffpunkt konservativer katholischer Politiker war Apor begann die Allianz neu zu organisieren Interne politische Streitigkeiten verhinderten dieses Vorhaben Durch personliche Kontakte lernte er die Schwierigkeiten der Kleinbauern kennen Er wollte kirchlichen Grundbesitz an Bauern verpachten und legte diesen Vorschlag auch der Allianz vor Konservative Kleriker und Grossgrundbesitzer widersetzten sich heftig diesem Vorhaben und sogar Primas Seredi meinte dass Apor mit seinen Vorschlagen zu weit gegangen sei Proteste gegen die Judenverfolgung Bearbeiten Miklos Horthy hatte sich aus revisionistischen Grunden seit den 1930er Jahren immer mehr an das nationalsozialistische Deutschland angeschlossen 1939 erliess die ungarische Regierung antijudischen Gesetze durch die auch getaufte Juden betroffen waren Um diese zu beschutzen wurde der Verein vom Heiligen Kreuz gegrundet Ab Mai 1942 war Apor Patron dieser Vereinigung die er auch finanziell unterstutzte Im Januar 1942 verfasste der Verein ein Memorandum an den Ministerprasidenten Miklos Kallay in dem er eine Befreiung der getauften Juden von den antijudischen Gesetzen forderte Durch die Interventionen konnte erreicht werden dass ein eigenes christlich judisches Amt fur getaufte Juden eingerichtet wurde Bischof Apor protestierte dass Juden den gelben Judenstern tragen mussten und schrieb einen Protestbrief an den Innenminister Andor Jaross als 1943 in Gyor ein Ghetto errichtet wurde Ebenso protestierte er allerdings erfolglos im deutschen Hauptquartier dagegen als die Deportation der Juden in die Vernichtungslager begann Im Mai 1944 erfuhr der ungarische Primas Kardinal Seredi durch einen geschmuggelten Bericht uber die Vorgange im Konzentrationslager Auschwitz und entwarf einen Pastoralbrief zu diesem Thema und informierte die anderen Bischofe uber Auschwitz Bischof Laszlo Ravasz und der Generalsekretar des Vereins vom Heiligen Kreuz Jozsef Cavallier veranlassten Apor einen Brief an Kardinal Seredi zu schreiben in dem er den Primas bat einer gemeinsamen Protestaktion mit der protestantischen Kirche zuzustimmen Bei der Bischofskonferenz am 17 Mai 1944 lehnte Seredi die Protestaktion ab weil sie wenig Erfolg haben und mit Repressionen der Regierung zu rechnen sein wurde Die Situation der Juden in Ungarn verschlechterte sich als deutsche Truppen am 19 Marz 1944 Ungarn besetzten und die Einsetzung von Dome Sztojay als Regierungschef erzwangen Am 15 Juni 1944 schrieb Apor wieder einen Brief an den Primas und unterstutzte eine katholisch protestantische Protestaktion gegen die Behandlung der Juden Da auch andere Bischofe diese Aktion befurworteten und der Heilige Stuhl Druck ausubte stimmte der Primas dem von Bischof Apor entworfenen Pastoralbrief zu der mit 29 Juni 1944 datiert war Die Regierung intervenierte bei Primas Seredi und wollte eine Verbreitung des Pastoralbriefes verhindern weil sie Vergeltungsmassnahmen der Deutschen befurchtete Ein Kompromiss wurde erreicht der Ministerprasident Sztojay wollte sich bei den Deutschen dafur einsetzen dass die Deportationen der Juden aus Budapest gestoppt werde Im Gegenzug wurde die weitere Verbreitung des Pastoralbriefes unterlassen Bischof Apor war nicht damit einverstanden weil die Zugestandnisse der Regierung zu vage waren Er schlug auch vor ein Memorandum an den Ministerprasidenten zu schicken und empfahl einen Pastoralbrief zu verfassen in dem auf die Unchristlichkeit der Rassendiskriminierung hingewiesen wurde Bei der Bischofskonferenz im Herbst 1944 konnte Primas Seredi die anderen Bischofe nicht dazu uberreden einem Protestbrief zuzustimmen Nur Bischof Apor protestierte gegen die Diskriminierung der Juden Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenEhrenburger von Gyula 1941 3 Ehrenburger von Gyor 23 Okt 1991 posthum 4 5 Einmarsch der Roten Armee Bearbeiten Als Horthy am 15 Oktober nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostungarn einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion verkundete musste er zurucktreten und eine nationalsozialistische Regierung unter Fuhrung des Pfeilkreuzlers Ferenc Szalasi kam an die Macht Bischof Mindszenty verfasste am 31 Oktober ein Memorandum in dem er an die Regierung appellierte Westungarn nicht zum Austragungsort fur Ruckzugsgefechte werden zu lassen Bischof Apor der Bischof von Szekesfehervar Lajos Shvoy und der Erzabt von Pannonhalma Chrysostomus Kelemen unterschrieben ebenfalls Andere Bischofe konnten nicht erreicht werden zwei Bischofe lehnten einen Unterschrift ab Bischof Mindszenty der das Memorandum in Budapest ubergab wurde deshalb am 26 November verhaftet und in Sopronkohida eingesperrt Durch die Intervention Bischof Apors wurden die Bischofe Mindszenty Shvoy und andere Gefangenen ab 31 Dezember in einem Konvent in Sopron festgehalten Am 28 Marz 1945 erreichten die sowjetischen Truppen die Stadt Gyor Viele Verfolgte und Fluchtlinge vor allem Frauen und Kinder hatten Zuflucht in der bischoflichen Residenz gefunden Als sowjetische Soldaten am 30 Marz in den Keller des Bischofssitzes eindringen wollten um die Frauen zu verschleppen stellten sich ihnen Bischof Apor und sein Neffe Sandor Palffy entgegen und wurden niedergeschossen Am 2 April 1945 starb Apor an den Folgen der Verletzungen Am 4 April wurde er in der Karmeliterkirche bestattet weil die Kathedrale von Gyor teilweise zerstort war Eine spatere Uberfuhrung in die Ladislaus Kapelle der Kathedrale wurde von der kommunistischen Regierung zunachst verhindert und erst 1986 erlaubt Vilmos Apor wurde am 9 November 1997 von Papst Johannes Paul II in Rom seliggesprochen Sein Gedenktag ist der 23 Mai Literatur BearbeitenSandor Cseh Apor puspok vertanuhalala Alterra Budapest 1997 ISBN 963 9032 25 5 Erno Hulesch Gyori nagypentek 1945 Gordiusz Gyor 1990 ISBN 963 7247 05 X Martyr of Service and Charity Life of Baron Vilmos Apor Incorporated Catholic Truth Society London 1993 ISBN 0 85183 904 5 Jozsef Kardinal Mindszenty Erinnerungen Frankfurt M Berlin Wien 1974 ISBN 3 549 07310 0 Ekkart Sauser APOR Vilmos In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 719 720 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenEintrag uber Vilmos Apor auf catholic hierarchy org englisch Biografie englisch Biografie portugiesisch Biografie norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten Baron Apor In Volksblatt fur Stadt und Land Illustrierte Wochen Rundschau 25 August 1898 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vbl The Beatification of Bishop Vilmos Apor Milan Csikos Apor Vilmos munkassaga Gyulai telepulesi ertektar 16 Jan 2019 Boldog Apor Vilmos vertanu puspokre emlekeztek Gyorben 23 Mai 2015 KDNP Unnepsegek orszagszerte MTI Magyar Nemzet 24 Okt 1991 S 5 VorgangerAmtNachfolgerIstvan BreyerBischof von Gyor 1941 1945Kalman PappNormdaten Person GND 118503693 lobid OGND AKS LCCN nr90015543 VIAF 7240286 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Apor VilmosKURZBESCHREIBUNG Bischof der Diozese Gyor und Seliger der katholischen KircheGEBURTSDATUM 29 Februar 1892GEBURTSORT Segesvar Osterreich UngarnSTERBEDATUM 2 April 1945STERBEORT Gyor Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vilmos Apor amp oldid 232373225