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Karoly Grosz ˈkaːroj ˈɡroːs 1 August 1930 in Miskolc Ungarn 7 Januar 1996 in Godollo Ungarn war ein ungarischer kommunistischer Politiker Ministerprasident der Ungarischen Volksrepublik und Generalsekretar der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei MSZMP Karoly Grosz Inhaltsverzeichnis 1 Aufstieg in der kommunistischen Partei 2 Ministerprasident und Generalsekretar der MSZMP 3 Mitbegrunder der reorganisierten MSZMP und Forderer der kommunistischen Bewegung Ungarns 4 Anmerkungen 5 Veroffentlichungen 6 LiteraturAufstieg in der kommunistischen Partei BearbeitenDer 1930 in Miskolc als Sohn einer Arbeiterfamilie sein Vater war Metallarbeiter seine Mutter slowakischer Nationalitat geborene Grosz absolvierte eine Ausbildung zum Drucker und trat schon als 15 Jahriger 1945 in die Ungarische Kommunistische Partei MKP ein Nach deren Vereinigung mit der Sozialdemokratischen Partei zur Ungarischen Partei der Werktatigen ungarisch Magyar Dolgozok Partja MDP 1948 bekleidete er bis 1950 das Amt des Bezirkssekretars von Borsod Abauj Zemplen des kommunistischen Jugendverbandes In den darauffolgenden vier Jahren diente Grosz als Offizier 1954 wurde er Leiter der Abteilung Agitation und Propaganda der Parteileitung seines Heimatbezirks Borsod Abauj Zemplen ab 1958 war er zudem Redakteur der Zeitung Eszak Magyarorszag Nach Absolvierung der Parteihochschule wurde Grosz 1961 Mitarbeiter der ZK Abteilung fur Agitation und Propaganda In den Jahren 1962 bis 1968 war er Sekretar der Parteiorganisation innerhalb des Ungarischen Radios und Fernsehens 1968 wurde Grosz auf Vorschlag des damaligen Ersten Sekretars der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei ungarisch Magyar Szocialista Munkaspart MSZMP Janos Kadar zunachst zum stellvertretenden Leiter der ZK Abteilung fur Agitation und Propaganda ernannt Nach einer kurzen einjahrigen Tatigkeit als Erster Sekretar der Parteileitung des Bezirks Fejer war er von 1974 bis 1979 Leiter dieser Abteilung In diesem Amt oblag ihm unter anderem die politisch ideologische Lenkung der Medien Sein schneller Aufstieg innerhalb der zentralen Parteileitung endete vorlaufig 1979 angeblich nach Meinungsverschiedenheiten mit Kadar In diesem Jahr wurde er Erster Sekretar der Parteileitung von Borsod Abauj Zemplen Auf dem 12 Parteitag der MSZMP im Jahr 1980 wurde Grosz zum Mitglied des Zentralkomitees der MSZMP gewahlt Spatestens ab 1984 fand er wieder die Unterstutzung und Forderung durch Kadar die ihre ersten Hohepunkte mit Grosz Wahl zum Ersten Sekretar der Parteileitung von Budapest im Dezember 1984 und auf dem 13 Parteitag im Marz 1985 zum Mitglied des Politburos des ZK der MSZMP fand In dieser Position wurde Grosz zunehmend zum Kronprinzen und designierten Nachfolger Kadars Ministerprasident und Generalsekretar der MSZMP BearbeitenAm 25 Juni 1987 wurde Grosz zum Ministerprasidenten der Ungarischen Volksrepublik bestellt Am 22 Mai 1988 schliesslich wurde Grosz auf der Landeskonferenz der MSZMP zum neuen Generalsekretar der MSZMP und somit zum Nachfolger Kadars gewahlt der diese Position seit dem Volksaufstand von 1956 innegehabt hatte Am 24 November 1988 folgte ihm Miklos Nemeth als Ministerprasident Im Gegensatz zu diesem und den anderen Vertretern des Reform Flugels der MSZMP sprach sich Grosz als uberzeugter Kommunist eindeutig und unmissverstandlich fur den Erhalt der sozialistischen Gesellschaftsordnung aus welche durch Reformen verbessert und gestarkt keinesfalls jedoch geschwacht oder gar abgeschafft werden sollte Durch diese klare Haltung geriet Grosz ab Anfang 1989 in immer starkeren Konflikt mit den auf eine Aufgabe des Sozialismus drangenden Kraften innerhalb und ausserhalb der Partei sowie im Ausland Grosz und seine Verbundeten wurden im Laufe des Jahres 1989 sukzessive marginalisiert Im Juni 1989 wurde sein Amt als Generalsekretar der MSZMP durch die Schaffung eines von drei ausgesprochenen Vertretern des Reform Flugels dominierten vierkopfigen Parteiprasidiums dem er zunachst auch noch angehorte abgewertet Auf dem Parteitag im Oktober 1989 versuchte Grosz ein letztes Mal die vollige Preisgabe des marxistisch kommunistischen Charakters der MSZMP und ihre Sozialdemokratisierung zu verhindern sowie die linken Krafte innerhalb der Partei zu bundeln blieb mit seinen Antragen jedoch in der Minderheit Durch Beschluss des Parteitags wurde die MSZMP anschliessend in Ungarische Sozialistische Partei ungarisch Magyar Szocialista Part MSZP umbenannt und naherte sich ideologisch den westeuropaischen sozialdemokratischen Parteien an Diese Entscheidungen waren die auf dem Parteitag unterlegenen Kommunisten einschliesslich Grosz nicht bereit mitzutragen was die Frage nach dem weiteren Vorgehen virulent werden liess Mitbegrunder der reorganisierten MSZMP und Forderer der kommunistischen Bewegung Ungarns BearbeitenNach kurzem Zogern uber den angesichts der neuen Lage in Ungarn und den anderen sozialistischen Staaten Europas einzuschlagenden Weg widmete sich Grosz dann ab November 1989 mit grossem Einsatz der Reorganisierung der kommunistischen Krafte Ungarns und wurde so zu einem der prominentesten Mitbegrunder und eifrigen Forderer der im Rahmen ihres 14 Parteitags im Dezember 1989 als kommunistischer auf den Prinzipien des Marxismus und Leninismus fussender Partei erneuerten Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei MSZMP deren erstem Zentralkomitee er angehorte 1 Durch eine schwere Erkrankung an einer aktiven Teilnahme am politischen Leben zunehmend gehindert wirkte Grosz in seinen letzten Jahren als Berater und Doyen der kommunistischen Bewegung Ungarns bis er im Januar 1996 nur 65 jahrig in Godollo verstarb Anmerkungen Bearbeiten Auf dem Parteitag vom Oktober 1989 der zur Spaltung der alten MSZMP gefuhrt hatte wurde Grosz durch keinen formalen Beschluss seines Postens als Generalsekretar enthoben und war auch nicht zuruckgetreten Die Statuten der neu gegrundeten MSZP sahen dieses Amt lediglich nicht vor und die MSZP die fur sich in Anspruch nahm als Rechtsnachfolgerin der bisherigen MSZMP aufzutreten betrachtete es demnach als erledigt Nach Ansicht der auf dem Parteitag unterlegenen kommunistischen Krafte hatte die alte MSZMP jedoch zu keinem Zeitpunkt zu bestehen aufgehort galt ihr Statut und amtierten die nach diesem bestellten Organe soweit handlungsfahig folglich unvermindert weiter bis zur Neukonstituierung der Partei im Dezember 1989 Grosz bekleidete daher noch bis zur am 17 Dezember erfolgten Wahl und Einsetzung der nach dem neuen Parteistatut der reorganisierten MSZMP vorgesehenen Leitungsorgane das Amt des Generalsekretars und erstattete in dieser Funktion noch am 17 Dezember 1989 auf der ersten Sitzung des 14 Parteitages den Rechenschaftsbericht des Vorbereitenden Ausschusses der in Vertretung des Zentralkomitees die Einberufung und Organisation des Parteitages in die Hand genommen hatte an den Parteitag Veroffentlichungen BearbeitenKaroly Grosz Szocializmus es korszeruseg Nemzeti es tortenelmi felelosseg Kossuth Budapest 1987 386 Seiten Karoly Grosz Eleven mozgalmi partot Interju Grosz Karollyal az MSZMP fotitkaraval Kossuth Budapest 1988 29 Seiten Karoly Grosz Kiallni a politikaert tenni az orszagert Grosz Karoly beszede a budapesti partaktivan 1988 november 29 Kossuth Budapest 1988 33 Seiten Karoly Grosz Nemzeti osszefogassal a reformok sikereert Beszed a Csongrad megyei partertekezleten 1988 december 10 Beszed a Borsod megyei partaktivan 1988 december 16 Beszed az MTESZ jubileumi ulesen 1988 december 16 Kossuth Budapest 1989 57 Seiten Literatur BearbeitenKurzbiographie in rulers orgMinisterprasidenten Ungarns nbsp Konigreich Ungarn 1867 1918 Gyula Andrassy Menyhert Lonyay Jozsef Szlavy Istvan Bitto Bela Wenckheim Kalman Tisza Gyula Szapary Sandor Wekerle Dezso Banffy Kalman Szell Karoly Khuen Hedervary Istvan Tisza Geza Fejervary Sandor Wekerle Karoly Khuen Hedervary Laszlo Lukacs Istvan Tisza Moric Esterhazy Sandor Wekerle Janos Hadik Mihaly Karolyi nbsp Republik Ungarn 1918 1919 Mihaly Karolyi Denes Berinkey nbsp Ungarische Raterepublik 1919 Sandor Garbai Gyula Peidl Istvan Friedrich Karoly Huszar nbsp Konigreich Ungarn 1920 1944 Sandor Simonyi Semadam Pal Teleki Istvan Bethlen Gyula Karolyi Gyula Gombos Kalman Daranyi Bela Imredy Pal Teleki Laszlo Bardossy Miklos Kallay Dome Sztojay Geza Lakatos nbsp Staat Ungarn 1944 1945 Ferenc Szalasi Bela Miklos in Opposition Zoltan Tildy nbsp Republik Ungarn 1946 1949 Ferenc Nagy Lajos Dinnyes Istvan Dobi nbsp nbsp nbsp Volksrepublik Ungarn 1949 1989 Istvan Dobi Matyas Rakosi Imre Nagy Andras Hegedus Imre Nagy Janos Kadar Ferenc Munnich Janos Kadar Gyula Kallai Jeno Fock Gyorgy Lazar Karoly Grosz Miklos Nemeth nbsp Republik Ungarn 1989 2011 Miklos Nemeth Jozsef Antall Peter Boross Gyula Horn Viktor Orban Peter Medgyessy Ferenc Gyurcsany Gordon Bajnai Viktor Orban nbsp Ungarn seit 2012 Viktor Orban Normdaten Person GND 1121996302 lobid OGND AKS LCCN n88082708 VIAF 113528736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grosz KarolyKURZBESCHREIBUNG ungarischer kommunistischer PolitikerGEBURTSDATUM 1 August 1930GEBURTSORT Miskolc UngarnSTERBEDATUM 7 Januar 1996STERBEORT Godollo Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karoly Grosz amp oldid 232240902