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Die Ungarische Kommunistische Partei ungarisch Magyar Kommunista Part MKP bis 1944 Ungarlandische Partei der Kommunisten genannt Kommunistak Magyarorszagi Partja kurz KMP 1 war eine von 1918 bis 1948 bestehende marxistisch leninistisch ausgerichtete kommunistische Partei in Ungarn Da sie aus der ungarischen Sektion bolschewistischen Partei von Wladimir Lenin entstanden ist und sich an deren Programm und Praxis orientierte werden ihre Anhanger auch als ungarische Bolschewisten bezeichnet Magyar Kommunista PartUngarische Kommunistische ParteiGrundung 24 November 1918Auflosung 22 Juli 1948Haupt sitz BudapestZeitung Szabad NepAus richtung Kommunismus Marxismus LeninismusInternationale Verbindungen Kommunistische Internationale Informationsburo der Kommunistischen und ArbeiterparteienZwischen Marz und August 1919 war sie kurzzeitig die diktatorische Einheitspartei der Ungarischen Raterepublik unter Bela Kun Ab 1947 folgte dann die erneute Machtubernahme unter Matyas Rakosi Ihre Nachfolgerin war die 1948 aus der Vereinigung von Kommunisten und Sozialdemokraten hervorgegangene Partei der Ungarischen Werktatigen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Raterepublik 1919 1 3 Illegalitat unter Horthy 1 4 Machtausbau nach 1945 2 Parteiorganisation 2 1 Parteitage und konferenzen 2 2 Parteifuhrung 2 3 Bekannte Mitglieder 3 Wahlergebnisse 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Die Wurzeln der Partei liegen in der Tatigkeit von Bela Kun der sich seit 1916 in russischer Kriegsgefangenschaft in der Stadt Tomsk befand wo er marxistische Ungarn organisierte Infolge der russischen Februarrevolution 1917 wurde er freigelassen und machte durch sein Engagement in der revolutionaren Presse die bolschewistische Partei von Wladimir Lenin auf sich aufmerksam Nach der Oktoberrevolution wurde er 1917 von Karl Radek nach Petrograd geholt und wurde dessen Assistent im Volkskommissariat fur Ausseres Aussenministerium Gleichzeitig wurde er Herausgeber einer ungarisch bolschewistischen Zeitung Nemzetkozi Szocialista die sich vor allem an weiterhin kampfende ungarische Soldaten Osterreich Ungarns richtete 2 Am 24 Marz 1918 grundete Kun dann eine eigene ungarische Sektion der bolschewistischen Partei und stieg zum Vorsitzenden der Auslandsgruppen der russischen Bolschewisten auf Auf Lenins direkten Befehl kehrte Kun nach der Auflosung der Osterreichisch Ungarischen Monarchie am 17 November 1918 in Budapest ein wo er die eigenstandige Partei der ungarischen Kommunisten grundete Diese orientierte sich grundsatzlich am bolschewistischen Programm der russischen Schwesterpartei weshalb die ungarischen Kommunisten auch als ungarische Bolschewisten bezeichnet wurden 3 4 Raterepublik 1919 Bearbeiten Die wenige Tage nach Ausrufung der Ungarischen Republik gegrundete Partei wurde vor allem wahrend der Ungarischen Raterepublik zu einer der fuhrenden politischen Krafte Ungarns Erster Parteivorsitzender und bekannteste Personlichkeit der Partei war Bela Kun Nach der Vereinigung der sozialdemokratischen Partei mit der kommunistischen Partei am 21 Marz 1919 wurde die sich darauf ergebende Staatspartei der neuen Raterepublik zur Ungarlandischen Sozialistischen Partei Magyarorszagi Szocialista Part kurz MSzP und auf ihrem Parteitag vom 12 und 13 Juni 1919 in Sozialistisch Kommunistische Ungarlandische Arbeiterpartei umbenannt Szocialista Kommunista Munkasok Magyarorszagi Partija kurz Sz KMMP 5 Illegalitat unter Horthy Bearbeiten Nach der Wiederherstellung des Konigreichs Ungarn am 29 Februar 1920 musste die MKP in die Illegalitat gehen Bereits nach dem Ende der Raterepublik war die Partei im Rahmen des Einmarsches rumanischer Truppen und des so genannten weissen Terrors verfolgt worden Viele Mitglieder der Parteifuhrung fluchteten in die Sowjetunion Durch die Illegalitat und die Leitung aus dem sowjetischen Exil kam es zu diversen Wechseln in der Fuhrungsspitze der Partei und auch zu Uberlegungen uber eine mogliche Auflosung der Partei von Seiten der Komintern Mitte der 1930er Jahre welche jedoch nur zu einem Austausch samtlicher Mitglieder des Zentralkomitees fuhrten 6 7 Von 1925 bis 1928 agierte die Sozialistische Arbeiterpartei Ungarns ungarisch Magyarorszagi Szocialista Munkaspart MSzMP als legaler Ableger der MKP von 1943 bis 1944 die Friedenspartei ungarisch Bekepart Machtausbau nach 1945 Bearbeiten Mit dem Vorrucken der Roten Armee auf Ungarn ab Herbst 1944 und der Besetzung bis zum Fruhjahr 1945 konnte die MKP 1944 erstmals seit 25 Jahren wieder vollstandig legal agieren In den folgenden Jahren konnte sie sich in Bezug auf ihre Mitgliederstarke ihren politischen Einfluss sowie auch bezuglich ihrer Stimmanteile bedeutend verbessern Dies fuhrte im Zusammenspiel mit der sowjetischen Besatzungsmacht zur kommunistischen Machtubernahme in Ungarn 1948 49 Parteiorganisation BearbeitenParteitage und konferenzen Bearbeiten Bezeichnung Datum OrtGrundungskongress 24 11 1918 BudapestI Parteitag 18 21 August 1925 WienII Parteitag Feb Mar 1930 Aprelewka bei Moskau1 Parteikonferenz 20 21 Mai 1945 BudapestIII Parteitag 28 September 1 Oktober 1946 Budapest2 Parteikonferenz 12 13 Marz 1947 Budapest3 Parteikonferenz 10 11 Januar 1948 BudapestParteifuhrung Bearbeiten Amtszeit Bezeichnung Name1918 1919 Vorsitzender Bela Kun 1931 29 Juli 1932 Generalsekretar Imre Sallai 1936 1938 Zoltan Szanto 8 1943 1944 Janos Kadar 24 02 1945 14 06 1948 Generalsekretar Matyas RakosiBekannte Mitglieder Bearbeiten Gyorgy Aczel Gyula Alpari Antal Apro Valeria Benke Bela Biszku Janos Boldoczki Imre Dogei Lajos Drahos Mihaly Farkas Jeno Fock Bela Fogarasi Ștefan Foriș Sandor Gaspar Erno Gero Miklos Gimes Karoly Grosz Sandor Haraszti Imre Horvath Janos Kadar Gyula Kallai Karoly Kiss Otto Korvin Istvan Kossa Bela Kun Jeno Landler Pal Losonczi Pal Maleter Ferenc Munnich Karoly Olt Laszlo OrbanWahlergebnisse BearbeitenWahl Stimmen PlatzierungParlamentswahl in Ungarn 1945 801 986 17 0 drittstarkste KraftParlamentswahl in Ungarn 1947 1 111 001 22 25 starkste KraftWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ungarische Kommunistische Partei Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenKun Bela In Wojciech Roszkowski Jan Kofman Hg Biographical Dictionary of Central and Eastern Europe Routledge Oxon 2015 ISBN 978 0 7656 1027 0 Einzelnachweise Bearbeiten Janos M Bak Die Diskussion um die Raterepublik in Ungarn 1919 In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas Band 14 Heft 4 1966 S 551 578 hier S 551 Kun Bela In Wojciech Roszkowski Jan Kofman Hg Biographical Dictionary of Central and Eastern Europe Routledge Oxon 2015 Kun Bela In Wojciech Roszkowski Jan Kofman Hg Biographical Dictionary of Central and Eastern Europe Routledge Oxon 2015 Thomas Lorman The Making of the Slovak People s Party Religion Nationalism and the Culture War in Early 20th Century Europe Bloomsbury Academic London New York 2019 ISBN 978 1 350 10937 7 S 157 f 171 u 194 Karl Heinz Grafe Von der Asternrevolution zur Raterepublik Ungarn 1918 19 In Utopie kreativ Heft 168 Oktober 2004 S 885 900 hier S 893 u 895 Factionalism in the Hungarian Workers Communist Party englisch cia gov Twenty Five Lectures on Modern Balkan History Lecture 20 The traditional regimes and the challenge of Communism Patriotism vs opportunism englisch staff lib msu edu Zoltan Szanto 1893 1977 englisch rev hu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ungarische Kommunistische Partei amp oldid 239449959