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Lauchhammer West ehemals Muckenberg sorbisch Glupsk 2 ist ein Stadtteil von Lauchhammer im sudbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald Lausitz Lauchhammer WestStadt LauchhammerKoordinaten 51 28 N 13 44 O 51 47 13 74 96 Koordinaten 51 28 12 N 13 44 24 OHohe 96 m u NHNEinwohner 2918 2007 1 Eingemeindung 1 Juli 1950Postleitzahl 01979Vorwahl 03574 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ortsgeschichte 1 2 Einwohnerentwicklung 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 Personlichkeiten 3 1 Sohne und Tochter der Stadt 3 2 Weitere Personlichkeiten die mit der Stadt in Verbindung stehen 4 Literatur Auswahl 4 1 Periodika 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten nbsp Detlev Carl Graf von Einsiedel nbsp Muckenberg auf einer topografischen Karte von 1847 nbsp Muckenberg auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda 1910 Urkundlich erwahnt wurde der Ort erstmals 1278 Muckenberg war demnach im Besitz eines Cunczo Schoff de Monte Miconis Der Ortsname ist vermutlich als Ansiedlung auf erhohtem Gelande einer muckenreichen Gegend zu deuten Muckenberg wurde 1950 in Lauchhammer West umbenannt Weitere Ortsnamensvarianten sind Muckenbergk Mugkenberg Mugkinberg Mugkenberg Mockenberg Muckenberg und Muckenberg Die Familie Schaff herrschte bis zum Ende des 14 Jahrhunderts uber die Herrschaft Muckenberg deren Gebiet auch als Muckenberger Landchen bekannt ist Nachdem 1384 noch die Bruder Gunter und Luther Schaff als Besitzer der Herrschaft erwahnt wurden folgt 1398 der Ritter Heinrich von Waldow und 1405 belehnte der Markgraf Wilhelm von Meissen die Bruder Heinrich Balthasar und Hans von Waldow mit Muckenberg Kurze Zeit spater folgten Hans und Hermann von Polenz sowie Voylczsche von Thorgaw welche Markgraf Friedrich der Streitbare 1418 mit der Herrschaft Muckenberg belehnt Ab 1467 folgte die Familie Kockritz der es zu jener Zeit gelang im Ubergangsland zwischen der Mark Meissen und der Niederlausitz zu dem auch der sudwestlich Muckenbergs gelegene Schraden gehorte ein vom Amt Hayn unabhangiges Herrschaftsgebiet mit zahlreichen Besitztumern aufzubauen Zur Herrschaft Muckenberg gehorten 1467 das Schloss Muckenberg und die Stadt Muckenberg das Dorf vor der Stadt die Muhle zu Bockwitz Naundorf Grunewalde Kleinleipisch Schipkau Sarchen und Kostebrau Die Kockritze blieben bis in das 16 Jahrhundert in Muckenberg ansassig und es folgten ihnen die Schleinitze Das meissnische Adelsgeschlecht besass zu dieser Zeit auch die etwa 20 Kilometer westlich gelegene Herrschaft Saathain welche uber den sogenannten Schleinitzweg mit Muckenberg verbunden war 1716 erwarb Woldemar Freiherr von Lowendal der schon 1708 die westlich angrenzende Herrschaft Elsterwerda erworben hatte die Herrschaft Muckenberg Seine Gemahlin Freifrau Benedicta Margareta von Lowendal verlegte ihren Wohnsitz von Dresden in das Muckenberger Schloss und grundete nach der Entdeckung von umfangreichen Raseneisensteinvorkommen in der Umgebung ein Eisenwerk den sogenannten Lauchhammer Im Jahr 1725 wurde hier mit dem personlichen Einverstandnis Augusts des Starken der erste Hochofen in Betrieb genommen Die Freifrau gilt damit als eine der ersten Unternehmerinnen in der Niederlausitz und begrundete damit den Industriestandort Lauchhammer Nachdem die Freifrau 1776 im Muckenberger Schloss verstarb vererbte sie ihren gesamten Besitz ihrem Patenkind dem sachsischen Kabinettsminister Detlev Carl Graf von Einsiedel welcher schliesslich unter anderem das Stahlwerk Groditz grundete Der kunstsinnige Adlige gilt auch als Begrunder des Eisenkunstgusses in Lauchhammer der seitdem in der Stadt Tradition hat und aus welchem zahlreiche Kunstwerke und Glocken hervorgingen Ihm folgte nach seinem Tod 1810 sein Sohn Detlev von Einsiedel Er verstarb 1861 in Wolkenburg und der Einsiedelsche Besitz in Muckenberg wurde 1872 von einer Aktiengesellschaft ubernommen Schloss und Rittergut wurden vom Rittmeister Ernst von Bredow ubernommen der gleichzeitig Landrat des Kreises Liebenwerda war Er verkaufte beides 1895 an den Rittmeister Arthur von Wentzky und Petersheide der nachdem im Muckenberger Landchen umfangreiche Braunkohlevorkommen entdeckt wurden grosse Teile des Besitzes als Kohlefelder verkaufte Ab 1904 kam Baron von Arnim in den Besitz der Muckenberger Landereien die nun in die BUBIAG Braunkohlen und Brikett Industrie Aktiengesellschaft ubergingen Im Jahr 1950 erfolgte der Zusammenschluss der Orte Muckenberg Lauchhammer Bockwitz und Dolsthaida zur Grossgemeinde Lauchhammer welche kurze Zeit spater 1953 das Stadtrecht erhielt Im Jahr 1952 kamen Muckenberg und die anderen Orte der Grossgemeinde an den neugeschaffenen Kreis Senftenberg 3 1 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung in Lauchhammer West Muckenberg seit 1875 4 Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 1081 1933 38241890 1231 1939 47351910 2408 1946 60011925 3079 2007 1 2918Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Schlosskirche im Schlosspark mit dem Kriegerdenkmal nbsp Frau von Herculaneum nbsp Das Ehrenmal an die Opfer des Faschismus in Lauchhammer nbsp Bioturme Siehe auch Liste der Baudenkmale in LauchhammerIn Lauchhammer West befindet sich der 14 Hektar grosse Schlosspark wo bis Mitte der 1950er Jahre die Ruine des Muckenberger Schlosses zu finden war Das Bauwerk fiel 1945 wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges einer Brandstiftung zum Opfer Die barocke Parkanlage wo es unter anderem auch eine grosse Freilichtbuhne ein Tiergehege und eine Parkeisenbahn gibt erlitt in der Nacht vom 18 zum 19 Januar 2007 durch den hier durchziehenden Orkan Kyrill schwere Schaden und ein grosser Teil des alten Baumbestandes wurde dem Erdboden gleichgemacht 5 6 In Neupflanzungen und Wiederaufbau hat die Stadt bis 2010 uber eine Million Euro investiert 7 Auf dem Gelande des Schlossparks befindet sich die einstige Muckenberger Schlosskirche welche unter Denkmalschutz steht Sie wurde 1746 errichtet und am Reformationstag desselben Jahres geweiht Ausserlich wurde die Kirche der einstigen Schlossanlage angepasst Ihr Inneres ist im Rokokostil gehalten Zur Ausstattung der Kirche gehort eine vom bedeutendsten Modelleur der Meissner Porzellanmanufaktur Johann Joachim Kandler geschaffene Kreuzigungsgruppe aus Meissner Porzellan die noch in der Gegenwart zu kirchlichen oder anderen besonderen Anlassen den Altar schmuckt 1 8 Ebenfalls im Schlosspark befindet sich seit August 2000 ein anlasslich der 275 Jahr Feier des Lauchhammerwerkes geschaffener Nachguss der Frau von Herculaneum dessen Original 1788 als Eisenkunstguss in der Kunstgiesserei Lauchhammer fur das Muckenberger Schloss gefertigt wurde 9 10 Ausserdem ist in unmittelbarer Nahe der Kirche ein Kriegerdenkmal in Form einer Sandsteinfigur auf Sockel zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Muckenberger Einwohner zu finden Vor dem Denkmal liegen zwei Platten mit den Namen der Toten des Zweiten Weltkrieges In unmittelbarer Nahe zum Schlosspark steht am Sudende der Berliner Strasse die Luthereiche Sie wurde 1883 anlasslich des 400 Geburtstages des Reformators an ihrem Standort gepflanzt und an ihrem Fuss ein Gedenkstein aufgestellt 1 Zum Jubilaum 750 Jahre Lauchhammer betreffend den Ortsteil Bockwitz hatte der Burgermeister von Ortrand Niko Gebel der Stadt Lauchhammer eine junge Luther Eiche als Geschenk uberreicht die im Schlosspark gepflanzt wurde 11 Auf dem Denkmalsplatz in Lauchhammer West befindet sich ein weiteres Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Deutsch Danischen Krieges 1864 des Deutschen Krieges 1866 und des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 Ihm gegenuber steht ein 1897 aufgestellter Kaiser Wilhelm Gedachtnisstein 12 Auf dem alten Friedhof welcher sich in unmittelbarer Nahe des Bahnhofs befindet ist in Form eines Findlings der Grabstein des 1936 gestorbenen Heimatforschers Otto Bornschein zu finden der als einer der Begrunder der regionalen Heimatforschung gilt 3 Eine bereits von weitem erkennbare Landmarke sind die 1958 auf dem Gelande der einstigen Braunkohlen Kokerei erbauten Bioturme in Lauchhammer West Die seit 1996 unter Denkmalschutz stehenden 22 Meter hohen Turme sind die letzten Relikte der Koksproduktion in Lauchhammer Hier wurden bis zur Stilllegung der Kokerei phenolhaltige Abwasser durch Verrieseln uber Schlacke biologisch behandelt Seit Sommer 2008 sind sie nach ihrer Sanierung im Rahmen eines Projektes der Internationalen Bauausstellung Furst Puckler Land offentlich zuganglich Besucher konnen einen der bis 2002 genutzten Turme besteigen und uber verglaste Aussichtskanzeln weit uber das ehemalige Industrieareal schauen 13 14 15 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten nbsp Schradenmaler Walter BesigGeorg Arndt 1863 1939 evangelischer Theologe 16 Walter Besig 1869 1950 Schradenmaler Hans Priebe 1906 1951 Prahistoriker 17 Benno Pludra 1925 2014 Kinder und JugendbuchautorWeitere Personlichkeiten die mit der Stadt in Verbindung stehen Bearbeiten Benedicta Margareta Freifrau von Lowendal 1683 1776 begrundete mit der Grundung des Lauchhammerwerkes die Grundlage fur den Industriestandort Lauchhammer Detlev Carl Graf von Einsiedel 1737 1810 sachsischer Kabinettsminister Detlev Graf von Einsiedel 1773 1861 sachsischer Staatsmann Otto Bornschein 1866 1936 HeimatforscherLiteratur Auswahl BearbeitenStadtverwaltung Lauchhammer Hrsg Lauchhammer Geschichten einer Stadt Geiger Verlag Horb am Neckar 2003 ISBN 3 89570 857 7 Autorenkollektiv Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer Hrsg Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e V Lauchhammer 2003 Angelika Steffens Hor bloss off mit deine Kokerei Erinnerungen an die Grosskokerei Lauchhammer Lauchhammer 2004 Luise Grundmann Dietrich Hanspach Verf Der Schraden Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Hrsg Institut fur Landerkunde Leipzig und der Sachsischen Akad der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2005 ISBN 3 412 10900 2 S 151 bis 155 Periodika Bearbeiten Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda seit 1912 in Bad Liebenwerda herausgegebene Buchreihe Die Schwarze Elster heimatkundliche Schriftenreihe Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Herbert Lorenz Lauchhammer West ehemals Muckenberg Nicht mehr online verfugbar Stadt Lauchhammer archiviert vom Original am 28 Oktober 2014 abgerufen am 28 Oktober 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lauchhammer de Sorbischer Name Glupsk Stadt Muckenberg Kreis Liebenwerda Prov Sachs Arnost Muka Niedersorbische Namen der Stadte und Dorfer 1911 1928 Sorbisches Institut a b Luise Grundmann Dietrich Hanspach Verf Der Schraden Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Hrsg Institut fur Landerkunde Leipzig und der Sachsischen Akad der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2005 ISBN 3 412 10900 2 S 151 bis 155 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg PDF 331 kB Abgerufen am 28 Oktober 2014 Der Schlosspark auf der Website von Lauchhammer Abgerufen am 28 Oktober 2014 Manfred Feller Nur rund 150 Baume uberlebten den Sturm Memento des Originals vom 30 Juli 2017 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lr online de in Lausitzer Rundschau Ausgabe Senftenberg 3 Februar 2007 abgerufen am 30 Juli 2017 Torsten Richter Eine Million Euro steckt im Schlosspark Memento des Originals vom 30 Juli 2017 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lr online de in Lausitzer Rundschau Ausgabe Senftenberg 20 Januar 2010 abgerufen am 30 Juli 2017 Schlosskirche Forderverein Schlosskirche Lauchhammer West e V abgerufen am 28 Oktober 2014 Die Herkulanerin auf der Website von Lauchhammer Abgerufen am 28 Oktober 2014 Kunstguss aus Lauchhammer Historische Referenzen Kunstgiesserei Lauchhammer abgerufen am 28 Oktober 2014 pm Luther Eiche in Lauchhammer gepflanzt 1 2 Vorlage Toter Link www lausitzer woche de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis in Lausitzer Woche Ausgabe Senftenberg 21 Juli 2017 abgerufen am 24 Juli 2017 Lauchhammer Stadtpark Lauchhammer West Onlineprojekt Gefallenendenkmaler Lawrenceville USA abgerufen am 28 Oktober 2014 Homepage der Bioturme in Lauchhammer Abgerufen am 28 Oktober 2014 Die Bioturme auf der Website von Lauchhammer Abgerufen am 28 Oktober 2014 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Oberspreewald Lausitz PDF 130 kB Nicht mehr online verfugbar 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