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Schloss Muckenberg stand im Suden der Stadt Muckenberg die seit 1950 Teil des sudbrandenburgischen Lauchhammer ist Schloss Muckenberg um 1860 Sammlung Alexander Duncker Modell des Schlosses im Zustand nach 1923 ParkseiteSchlosshofseite Die erste urkundliche Erwahnung einer Burg in Muckenberg stammt aus dem Jahr 1278 Benedicta Margaretha Baronin von Lowendal die 1716 ihren Wohnsitz nach Muckenberg verlegte und mit der Grundung des Lauchhammerwerkes als Begrunderin des heutigen Industriestandorts gilt liess 1735 die alten Gebaude niederreissen und eine neue Schlossanlage errichten Kurz vor seiner Fertigstellung fiel das Gebaude durch die Unachtsamkeit mehrerer Tischlergesellen einem Brand zum Opfer Das sofort wiedererrichtete Schloss ein zweistockiger Dreiflugelbau konnte 1737 bezogen werden Das Gebaude brannte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern nieder Die Ruine wurde spater abgetragen Erhalten blieben der einstige Schlosspark die Schlosskirche sowie einige Nebengebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte von Schloss und Herrschaft Muckenberg 1 1 Burg Muckenberg 1 2 Freifrau von Lowendal 1 3 Die Grafen von Einsiedel 1 4 Die Industrialisierung des Muckenberger Landchens 1 5 Zerstorung des Schlosses 1945 2 Architektur und Baugeschichte 2 1 Das Schloss 2 2 Weitere Gebaude des Schlossensembles 2 3 Schlosspark Volkspark 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte von Schloss und Herrschaft Muckenberg BearbeitenBurg Muckenberg Bearbeiten nbsp Burg Muckenberg nbsp Muckenberg und Umgebung um 1730In der Zeit um 1000 kam es im Zuge des deutschen Landesausbaus ostlich der Elbe zu militarischen Auseinandersetzungen zwischen dem sich ausdehnenden Heiligen Romischen Reich mit den dort ansassigen slawischen Herrschern Zur selben Zeit begannen aus ostlicher Richtung polnische Herzoge und Konige ebenfalls zu expandieren was zu weiteren Konflikten fuhrte Entlang der Schwarzen Elster wurden deshalb mehrere Burgen neu gegrundet oder ausgebaut die sowohl dem Schutz und der Kontrolle der parallel zum Fluss verlaufenden Heer und Handelsstrassen dienten als auch die Flussubergange und die hier entstehenden Siedlungen sicherten Einen ersten urkundlichen Beleg fur Muckenberg gibt es mit der Erwahnung des Cunczo Schoff de Monte Miconis aus dem Jahre 1278 Nahe der Burg die einen durch mehrere Brucken verbundenen Damm durch die sumpfige Elsterniederung in Richtung Ortrand sicherte soll sich der Uberlieferung nach das wendische Fischerdorf Puketzscha befunden haben Es ist spater mit der im Anschluss an die Burg entstandene deutschen Siedlung zusammengewachsen die Stadtrechte besass Die Herrschaft Muckenberg auch Muckenberger Landchen oder lendichen genannt umfasste neben Muckenberg die Orte Bockwitz Naundorf Dolsthaida Kleinleipisch Grunewalde spater den Gutsbezirk Lauchhammer und zeitweise auch die Orte Schipkau und Sarchen das heutige Annahutte 1 2 Die Schoff Schaff waren in Muckenberg bis zum Ende des 14 Jahrhunderts ansassig Ihnen folgte im Jahre 1398 Heinrich von Waldau der es vermutlich von Luther Schaff kauflich erwarb und 1405 auch die Burg und Herrschaft Wurdenhain ubernahm Das Geschlecht der von Waldau blieb bis 1417 im Besitz der Herrschaft die sie an das Adelsgeschlecht derer von Kockritz abgaben Das in jener Zeit sehr einflussreiche Adelsgeschlecht blieb dort bis in das 16 Jahrhundert ansassig Durch seine zahlreichen Besitzungen im Ubergangsland zwischen der Mark Meissen und der Niederlausitz gelang es ihm zeitweise ein vom Amt relativ unabhangiges Herrschaftsgebiet aufzubauen Das spater folgende meissnische Adelsgeschlecht der von Schleinitz wurde in Muckenberg erstmals 1506 erwahnt Es besass zu dieser Zeit auch die etwa 20 Kilometer westlich gelegene Herrschaft Saathain Die alte Uberlandverbindung zwischen beiden Herrschaften der sogenannte Schleinitzweg verdankt ihm ihren Namen 1 2 Freifrau von Lowendal Bearbeiten nbsp Benedicta Margareta von Lowendal 1725 1776 Im Jahre 1716 erwarb der kursachsische Oberhofmarschall und Kabinettsminister Woldemar Freiherr von Lowendal der seit 1708 die benachbarte Herrschaft Elsterwerda besass die beiden Herrschaften Muckenberg und Saathain Muckenberg verpfandete er aufgrund von Schulden am 29 Juli 1718 seiner Frau Benedicta Margaretha die dort ihren Wohnsitz einrichtete und welche die Gutsherrschaft mit den sechs dazugehorigen Dorfern 1722 ihrem Mann als erbliches Eigentum abkaufte und als staatliches Lehen erhielt Drei Jahre spater bekam die Freifrau vom sachsischen Kurfursten August dem Starken das Privileg zum Betrieb einer Eisengiesserei den Lauchhammer zugesprochen womit sie den Grundstein fur den heutigen Industriestandort Lauchhammer legte 3 In Muckenberg liess sie die alte baufallig gewordene Schlossanlage im Jahre 1735 niederreissen Der fast fertiggestellte Nachfolgebau brannte in der Nacht vom 27 zum 28 Februar 1737 mit dem Inventar nieder 4 Der Schaden am Schloss belief sich auf insgesamt 10 400 Taler 5 Das Feuer griff ausserdem auf die benachbarte Stadt uber in der 17 Gehofte niederbrannten 1 Noch im selben Jahr liess Freifrau Benedicta Margareta von Lowendal 1737 abermals eine Schlossanlage errichten die im darauf folgenden Fruhjahr fertiggestellt wurde Sie ahnelte ausserlich dem Elsterwerdaer Schloss das 1727 aus finanziellen Grunden verkauft werden musste 4 6 Die Freifrau starb im Juli 1776 im Muckenberger Schloss Beigesetzt wurde sie neben ihrem Gemahl und den vier gemeinsamen fruhzeitig verstorbenen Kindern in der Lowendalschen Gruft der Bockwitzer Nikolaikirche Die Grafen von Einsiedel Bearbeiten nbsp Detlev Carl von Einsiedel Buste am Schloss Wolkenburg Nach ihrem Tod hinterliess Freifrau von Lowendal Muckenberg ihrem Patenkind und Universalerben dem kursachsischen Kabinettsminister Graf Detlev Carl von Einsiedel der fortan die Geschicke des Lowendalschen Unternehmens leitete und unter anderem im Jahre 1779 im damals zur Herrschaft Saathain gehorenden Groditz ein Schwesterwerk errichtete Saathain war 1750 in den Besitz der Einsiedels ubergegangen 7 Graf von Einsiedel gilt als Begrunder des traditionsreichen Kunstgusses in Lauchhammer der Weltruf erlangte Zu den viel beachteten Werken zahlen beispielsweise die Bronzestatuen der polnischen Fursten Mieczyslaw und Boleslaw im Posener Dom 1841 das von Ernst Rietschel geschaffene Lutherdenkmal in Worms 1868 das als weltweit grosstes Reformationsdenkmal gilt den Hygieia Brunnen auf dem Hof des Hamburger Rathauses 1895 96 und die von Fritz Cremer geschaffene Figurengruppe des Mahnmals im KZ Buchenwald 1957 58 Von Einsiedel liess in der Eisengiesserei Lauchhammer ab 1781 erste Versuche durchfuhren Formen fur den Eisenkunstguss herzustellen Den beiden Bildhauern Joseph Mattersberger und Thaddaus Ignatius Wiskotschill gelang 1784 nach mehreren Fehlversuchen der als Hohlguss ausgefuhrte Nachguss einer antiken Bacchantin Grundlage war die einsiedelsche Sammlung von Abgussen antiker Busten Statuen und Basreliefs 4 8 9 10 Ab 1804 ubernahm sein Sohn Detlev von Einsiedel die Leitung der vaterlichen Betriebe die er in seinem Sinne weiterfuhrte und durch unternehmerische Weitsicht wie 1849 den Kauf des verkehrsgunstig an der Leipzig Dresdner Eisenbahn gelegenen Eisenwerks in Riesa erweiterte Ausserdem liess er wahrend der Regulierung der Schwarzen Elster 1853 die Plessaer Schifffahrtsschleuse anlegen um die Strecke Muckenberg Wahrenbruck fur den Transport von Raseneisenstein zur Verhuttung schiffbar zu machen Dies war etwa zwanzig Jahre lang moglich Die zunehmende Versandung des Flussbetts machte den Schiffsverkehr jedoch unrentabel weshalb er schliesslich eingestellt wurde Politisch brachte es Detlev von Einsiedel wie sein Vater zum sachsischen Kabinettsminister und nahm in dieser Funktion als Bevollmachtigter des sich in Gefangenschaft befindlichen sachsischen Konigs Friedrich August I am Wiener Kongress 1814 15 teil Nach Einsiedels Tod wurde sein Besitz zunachst von Baron von Welck verwaltet Die einsiedelschen Industriebetriebe waren im Jahre 1840 in die Gewerkschaft der graflich Einsiedelschen Eisenhutten umgewandelt und weitere Mitglieder des verzweigten Adelsgeschlechts in die Leitung einbezogen worden 11 4 3 Die Industrialisierung des Muckenberger Landchens Bearbeiten nbsp Nordwestseite des Schlosses um 1907 nbsp Grundriss Schloss MuckenbergEtwa zu dieser Zeit begann der Abbau von Braunkohle im Muckenberger Landchen 1789 wurde auf dem Butterberg bei Bockwitz Braunkohle entdeckt und ab 1803 zunachst unveredelt zum Beheizen einer Dampfmaschine im Lauchhammerwerk eingesetzt Waren es zunachst nur einige wenige kleinere Gruben stieg deren Anzahl bald rasant an Zwischen 1870 und 1874 waren in der Region 22 Gruben in Betrieb Mit der Eroffnung der Eisenbahnstrecke Kohlfurt Falkenberg wurde das Gebiet 1874 an das neue Eisenbahnnetz angeschlossen was einen weiteren Schub fur die Industrialisierung brachte Bis zum Jahre 1879 zahlte man 77 angemeldete Gruben 12 Den einsiedelschen Besitz in Muckenberg ubernahm 1872 eine Aktiengesellschaft die Schloss und Herrschaft Muckenberg noch im selben Jahr an den aus dem Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 zuruckgekehrten Rittmeister Ernst von Bredow fur 250 000 Mark verkaufte Von Bredow verausserte einen Grossteil der herrschaftlichen Walder Er wurde im Jahre 1885 Landrat des Landkreises Liebenwerda zu dem Muckenberg damals gehorte 13 14 Muckenberg befand sich bis zum Jahre 1895 in seinem Besitz bis die verbliebenen Landereien mit dem Schloss an den Rittmeister Arthur von Wentzky und Petersheide gelangten Im Jahre 1904 erwarb sie der Baron von Arnim der sie bis 1907 behielt 1909 ubernahm die Braunkohlen und Brikett Industrie AG BUBIAG eines der bedeutendsten Bergbauunternehmen des Lausitzer Braunkohlereviers das Schloss mit seinen verbliebenen Landereien 1 Ab dem Jahre 1922 liess die Gesellschaft das Muckenberger Schloss als Verwaltungssitz des Konzerns umbauen der sich bis dahin am Rande der seit 1887 aufgeschlossenen Grube Milly bei Bockwitz befand Die Betriebs Direktion konnte den Bau im Folgejahr beziehen 15 4 Zerstorung des Schlosses 1945 Bearbeiten Das Schloss das bis dahin noch Verwaltungssitz war fiel gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zwei Tage nach dem Einmarsch der Roten Armee in Muckenberg am 24 April 1945 einer Brandstiftung zum Opfer 16 417 Hektar Grundbesitz der BUBIAG in Muckenberg wurden spater im Rahmen der Bodenreform aufgeteilt 17 ihre Betriebe und Anlagen in der Sowjetischen Besatzungszone durch die Sowjetische Militaradministration in Deutschland entschadigungslos enteignet Wahrend der Konzern seinen Sitz nach Munchen verlagerte wurden die Muckenberger Betriebsteile am 1 Januar 1948 in Braunkohlenwerk Muckenberg umbenannt 18 Architektur und Baugeschichte BearbeitenDas Schloss Bearbeiten Ansichten der Schlossanlage nbsp Illusionistisches Deckengemalde im Treppenhaus nbsp Gemalde Mars und Venus 1755 rechts Turbogenfelder des grossen Saals nbsp Kavaliershaus nbsp Schlosskirche nbsp Alte Forsterei nbsp Nordansicht der Orangerie nbsp Ostseite der Orangerie 2012 nbsp Schlosshofseite der Orangerie 2012 Ursprunglich befand sich in Muckenberg ein zweistockiges auf Pfahlrosten ruhendes Hauptgebaude das vier Turme besass und von Wallen und Graben umgeben war 1 Freifrau Benedicta Margareta von Lowendal liess die baufallig gewordenen Gebaude im Jahre 1735 niederreissen und ein neues Schloss errichten Der fast fertiggestellte Nachfolgebau brannte allerdings in der Nacht vom 27 zum 28 Februar 1737 mitsamt dem Inventar durch die Unvorsichtigkeit mehrerer im Schloss arbeitender Tischlergesellen nieder 4 Nach dem vom Dresdner Zimmermeister Johann Greytzner erstellten Gutachten zum Brandschaden bestand das abgebrannte mit Ziegeln gedeckte Schloss aus einem zweistockigen 60 Ellen langen und 30 Ellen breiten Hauptgebaude mit zwei jeweils 22 Ellen langen und 14 Ellen breiten Flugeln Noch im selben Jahr liess Freifrau Benedicta Margareta von Lowendal 1737 abermals eine Schlossanlage errichten die im Fruhjahr darauf fertiggestellt wurde 4 Der zweistockige Dreiflugelbau im Stil des sachsischen Barocks besass ein mit Dachgauben versehenes Walmdach Die Anlage mit einer durch Mittelrisalite Stuckaturen Lisenen und variierenden Fensterformen belebte Fassade war von Terrassen umgeben Das Haupttreppenhaus zierten ein schmiedeeisernes Gelander und ein Illusionistisches den Himmel darstellendes Deckengemalde mit Venus Amor Uranus und bekranzten Putten Die Raume waren mit Stuckreliefs Spiegeln und Gemalden versehen 1 19 6 20 Im Risalit auf der dem Park zugewendeten Seite befand sich die Inschrift 2 BENED MARGERITAE A LOEWENDAHL E GENTE NOBILISSIMA RANZOVIA QVAE HASCE AEDES INGENUE POSVIT MDCCXXXVII HEREDUM GRATORIUM PIETAS 1836Nachdem die BUBIAG das Schloss ubernommen hatte liess sie das Muckenberger Schloss 1922 als Verwaltungssitz des Konzerns umbauen Zusatzlich wurde ein zweckentsprechender mit einem Mansarddach versehener Anbau errichtet 15 4 Nach der Zerstorung im April 1945 wurde das Muckenberger Schloss nicht wieder aufgebaut Die gesamte Ruine deren Steintrummer zum Teil bis Ende der 1960er Jahre auf den Fundamenten lagen wurde schliesslich abgetragen die Flachen wurden in den verbliebenen Schlosspark integriert 21 22 23 Weitere Gebaude des Schlossensembles Bearbeiten nbsp Das Schloss Areal auf einem Messtischblatt 1889 In der Flucht der einstigen Schlossflugel schliessen sich weitere inzwischen unter Denkmalschutz stehende Gebaude an und bilden einen Vorhof Nordostlich des einstigen Schlosses befindet sich die in der Mitte des 18 Jahrhunderts errichtete Orangerie Der jetzt dem Verfall preisgegebene Komplex bestand ursprunglich aus zwei doppelgeschossigen Pavillons mit Zeltdachern die durch einen verglasten eingeschossigen Mittelbau verbunden waren Der Graf von Einsiedel hatte dort antike Statuen Modelle und Abdrucke gesammelt In der Gegenwart weist nur noch das nordwestliche Gebaude die ursprunglichen barocken Merkmale auf Wahrend der Verbindungsbau erst 1923 fur Wohnzwecke ausgebaut wurde erfuhr der sudostliche Pavillon bereits in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Umbauten durch die er im Schweizerstil verandert wurde und seine heutige Dachform erhielt 24 20 6 25 In der Flucht des sudwestlichen Schlossflugels schliessen sich die einstige Schlosskirche das Kavaliershaus sowie das Gebaude der alten Forsterei an Wahrend die Forsterei ebenso wie die Orangerie verfallt wird das ehemalige Kavaliershaus noch als Wohnhaus genutzt 25 Die inzwischen restaurierte Schlosskirche liess Freifrau Benedicta von Lowendal im Jahre 1746 errichten Sie ist vermutlich ein Werk des Dresdner Baumeisters Julius Heinrich Schwarze 26 Ausserlich ist die Kirche an die gegenuberliegende Orangerie angepasst Der quadratische doppelgeschossige sudostliche Gebaudeteil ist mit einem Zeltdach versehen ihm schliesst sich ein eingeschossiges Kirchenschiff mit einem Satteldach und einem pagodenformigen Dachreiter an Innen ist es im Rokokostil gehalten Zur Ausstattung der Kirche gehort eine von Johann Joachim Kandler etwa um 1750 geschaffene Kreuzigungsgruppe aus Meissener Porzellan die noch zu kirchlichen oder anderen Anlassen den Altar schmuckt Ursprunglich befand sich in der Schlosskirche auch eine 1863 vom Liebenwerdaer Orgelbaumeister Raspe errichtete Orgel die in den 1980er Jahren wegen Baufalligkeit und Wurmbefall grosstenteils abgerissen wurde 16 27 28 26 19 29 Schlosspark Volkspark Bearbeiten Schlosspark Ansichten nbsp Dem Brandenburger Tor nachempfundene Treillage um 1910 nbsp Durch den Wirbelsturm im Jahre 1912 zerstorte dem Brandenburger Tor nachempfundene Treillage nbsp Ostlicher Eingang des Parks nbsp Ostlicher Schlosspark mit Kunstguss Frau von Herkulaneum nbsp Frau von Herkulaneum nbsp Ostlicher Schlosspark mit Kunstguss Frau von Herkulaneum nbsp Schlosskirche Kavaliershaus und Kriegerdenkmal nbsp Kriegerdenkmal zu Ehren der im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Einwohner Muckenbergs nbsp Der in den Park integrierte einstige Standort des Schlosses nbsp Ehrenmal nbsp Bahnsteig der Parkbahn nbsp Blick von Suden auf Schlosskirche Kavaliershaus und Ehrenmal nbsp Freilichtbuhne nbsp Pferdeskulpturen nbsp Sudlicher Park nbsp Wildtiergehege Der heutige Schlosspark hat eine Grosse von etwa 14 Hektar Auf den Grundmauern gepflanzte Eiben stellen die ausseren Umrisse des abgebrannten Schlosses sowie dessen Zimmeraufteilung dar Auch der Standort des ebenfalls zerstorten Anbaus wurde in seinen Umrissen als Grunanlage umgestaltet 30 22 23 Ursprunglich im barocken Stil gestaltet befand sich in der Anlage einst eine grosse Anzahl fremdlandischer Baume Detlev Carl von Einsiedel liess den Park landschaftlich uberarbeiten und Skulpturen aus der Kunstgiesserei Lauchhammer aufstellen So wurde 1788 die Figur Frau von Herculaneum als Eisenkunstguss gefertigt und auf dem Rondell des Schlosshofes aufgestellt Im Garten befand sich eine Buste des sachsischen Kurfursten Friedrich August III in der Hauptsichtachse eine dem Brandenburger Tor nachempfundene holzerne Treillage die etwa um 1800 entstanden war Es handelte sich um ein grosses Gittertor das auf beiden Seiten von offenen Hallen mit jeweils vier Saulen flankiert wurde an die sich zwei Gartenhauschen anschlossen 2 Unter dem Sohn Detlev von Einsiedel wurde der Park an der Schwarzen Elster erweitert und ein Altarm des Flusses als Teich umgestaltet Ende des 19 Jahrhunderts erfuhr der Schlosspark abermalige Veranderungen die ihm den Charakter eines Englischen Landschaftsgartens verliehen Ein Grossteil der ursprunglichen Anlage wurde im Mai 1912 Opfer eines Sturms Eine von Westen nach Osten ziehende Windhose verursachte schwere Schaden im Zentrum des damals 75 Morgen umfassenden Parks Dabei wurden zahlreiche Baume umgeknickt oder entwurzelt und die historischen Treillagen zerstort 31 Auf dem Rondell zwischen Kirche und Orangerie wurde 1922 ein Kriegerdenkmal in Form einer Sandsteinfigur auf Sockel zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Muckenberger Einwohner errichtet Zwei Platten davor enthalten die Namen der Toten des Zweiten Weltkrieges 32 Der Schlossteich wurde im Jahre 1925 zugeschuttet 33 Nach der Zerstorung des Schlosses im Jahre 1945 wurde der Schlosspark als Naherholungsgebiet Volkspark umgestaltet Neben einer grossen Freilichtbuhne entstanden ein Tiergehege eine Parkeisenbahn und ein Kinderspielplatz Seit Oktober 1959 befindet sich im Zentrum des Schlossparks ein Ehrenmal zur Erinnerung an die Opfer des Faschismus Im August 2000 wurde ein anlasslich der 275 Jahr Feier des Lauchhammerwerkes geschaffener Nachguss der Frau von Herculaneum aufgestellt Er befindet sich heute vor dem ehemaligen Standort des Schloss Anbaus 34 35 Die Parkanlage wurde in der Nacht vom 18 zum 19 Januar 2007 erneut von einem Unwetter getroffen Der Orkan Kyrill verursachte schwere Schaden und ein Grossteil etwa 75 des alten Baumbestandes wurde zerstort Die Stadt Lauchhammer versucht mit eigenen Mitteln und mit Hilfe von Spendengeldern die denkmalgeschutzte Anlage wieder in ihren ursprunglichen Formen herzustellen 36 37 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramabild mit Parkbahn Station und Freilichtbuhne Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlosspark Lauchhammer West Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Stadt Lauchhammer Internetauftritt des Vereins Schlossensemble Muckenberg e V Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Luise Grundmann Dietrich Hanspach Verf Der Schraden Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Hrsg Institut fur Landerkunde Leipzig und der Sachsischen Akad der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2005 ISBN 3 412 10900 2 S 154 a b c d Heinrich Nebelsieck Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Liebenwerda 1910 a b Zur Geschichte des Schlosses Muckenberg In Die Schwarze Elster Nr 58 1907 a b c d e f g h Stadtverwaltung Lauchhammer Hrsg Lauchhammer Geschichten einer Stadt Geiger Verlag Horb am Neckar 2003 ISBN 3 89570 857 7 S 16 Der Brand des Schlosses zu Muckenberg im Jahre 1737 und die Brandkasse In Die Schwarze Elster Nr 388 1929 a b c Matthias Donath Schlosser zwischen Elbe und Elster Meissen 2007 S 101 102 Zur Geschichte des Schlosses Saathain In Die Schwarze Elster Nr 88 1908 Der Lauchhammer Eisenkunstguss In wolkenburg kaufungen de 7 Mai 2003 abgerufen am 23 November 2018 Die Geschichte des Kunstgusses in Lauchhammer auf der Homepage des Kunstgussmuseums Lauchhammer abgerufen am 16 Oktober 2012 Matthaus Karl Fitzkow Zur alteren Geschichte der Stadt Liebenwerda und ihres Kreisgebietes Hrsg Kreismuseum Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda 1961 S 107 110 Walter Dohring Gerhard Schmidt Einsiedel Detlev von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 400 f Digitalisat Autorenkollektiv Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer Hrsg Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e V Lauchhammer 2003 S 9 Muckenberg und das Eisenwerk Lauchhammer In Die Schwarze Elster Nr 305 1925 Biografie von Ernst von Bredow In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich a b Autorenkollektiv Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer Hrsg Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e V Lauchhammer 2003 S 19 a b Ortsteilseite von Lauchhammer West ehemals Muckenberg auf der Internetseite der Stadt Lauchhammer Memento des Originals vom 28 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lauchhammer de abgerufen am 4 Oktober 2012 Fritz Wilhelm Sie kampften fur ein besseres Deutschland Aufzeichnungen uber den antifaschistischen Widerstandskampf im Kreis Liebenwerda S 123 Autorenkollektiv Bergbaugeschichte im Revier Lauchhammer Hrsg Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e V Lauchhammer 2003 S 36 a b Georg Dehio Gerhard Vinken Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag S 565 a b Info Tafel im Schlosspark Lauchhammer West http brandenburg rz htw berlin de kostbarkeiten html a b Feuer im Schloss in Lausitzer Rundschau 8 September 2007 a b Manfred Feller Hereinspaziert in den Park in Lausitzer Rundschau 30 April 2008 K Passkonig Eine Reise durch Lauchhammer vor 200 Jahren in Heimatkalender des Landkreises Bad Liebenwerda 1993 S 1182 1189 a b Manfred Feller Ruinen im Schlosspark droht der Abriss in Lausitzer Rundschau 15 Juni 2011 a b Internetauftritt des Fordervereins Schlosskirche Lauchhammer e V abgerufen am 27 November 2012 Die Schlosskirche auf der Homepage von Lauchhammer Abgerufen am 2 August 2009 Der Forderverein Schlosskirche Lauchhammer West e V auf der Homepage von Lauchhammer Abgerufen am 2 August 2009 Becker Zur Geschichte des Schlosses Muckenberg In Die Schwarze Elster Nr 58 1907 http brandenburg rz htw berlin de kostbarkeiten html Ein Wirbelsturm im Muckenberger Schlosspark in Die Schwarze Elster Nr 175 1912 Der Schlosspark auf der stadtischen Homepage abgerufen am 1 November 2012 Jana Wieduwilt Vom Wasser zum Kulturpark in Lausitzer Rundschau 26 September 2006 Die Herkulanerin auf der Homepage von Lauchhammer Abgerufen am 2 August 2009 Homepage der Kunstgiesserei Lauchhammer Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 24 Oktober 2010 abgerufen am 2 August 2009 Der Schlosspark auf der Homepage von Lauchhammer Abgerufen am 8 August 2009 Manfred Feller Nur rund 150 Baume uberlebten den Sturm in Lausitzer Rundschau 3 Februar 2007 nbsp Dieser Artikel wurde am 22 Dezember 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 51 466916666667 13 742194444444 Koordinaten 51 28 0 9 N 13 44 31 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Muckenberg amp oldid 239449420