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Schloss Wurdenhain war eine Burganlage in Wurdenhain im sudbrandenburgischen Landkreis Elbe Elster Sie befand sich sudostlich der Ortslage im Mundungsgebiet der Grossen Roder in die Schwarze Elster Im Jahre 1442 wurde sie auf Befehl des sachsischen Kurfursten zerstort und nicht wieder aufgebaut Die Ortslage von Wurdenhain Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Entstehung der Herrschaft Wurdenhain 1 2 Schleifung der Wurdenhainer Burg 2 Literatur 3 Weblinks 4 Fussnoten und EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entstehung der Herrschaft Wurdenhain Bearbeiten nbsp Kurfurst Friedrich II Der Wurdenhainer Heimatforscher Rudolf Matthies mutmasste in seiner 1953 erstellten Chronik von Wurdenhain dass die hier befindliche Burg moglicherweise im ersten Viertel des 11 Jahrhunderts auf einer alten slawischen Wehranlage entstand 1 Wahrscheinlicher ist jedoch dass sie um etwa 1200 im Zuge der Deutschen Ostsiedlung errichtet wurde als am linken Ufer der Schwarzen Elster in Muckenberg Elsterwerda Saathain Liebenwerda Wahrenbruck und Uebigau sechs weitere Burgen entstanden 2 Dendrochronologische Untersuchungen die im Jahre 2021 durchgefuhrt wurden konnten das inzwischen bestatigen Zwei Wasserrohrbruche im Bereich des einstigen Burgstandorts beforderten am 10 und 11 Mai 2021 mehrere historische Eichenpfahle aus dem Fundament der Burg zu Tage die durch den eilig hinzugerufenen Bad Liebenwerdaer Museumsleiter und Heimatforscher Ralf Uschner notgesichert wurden In der Folge konnte festgestellt werden dass das Holz einer dieser Grundungspfahle im Jahre 1209 geschlagen wurde was belegt dass die Burg in dieser Zeit gerade im Bau war 3 Die Burg Werdenhain hatte auf ihrem von Wasser umgebenen Platz an der Rodermundung militarische Bedeutung Sie war Eckpunkt des Gaues Nizizi beziehungsweise der Sachsischen Ostmark Zentraler wirtschaftlicher Mittelpunkt der Herrschaft Wurdenhain war der sogenannte Oppach ein ursprunglich vorwiegend mit Eichen und Erlen bewachsenes und reichlich 400 Hektar umfassendes Waldgebiet westlich der Burg das in der Gegenwart zu einem grossen Teil entwaldet ist 1 Nach Festigung der deutschen Herrschaft wurden die Burgbezirke in Grundherrschaften verwandelt und Vasallen mit ihnen belehnt Die Vasallen der Burg in Wurdenhain lebten von der Arbeit ihrer Bauern die um 1200 die Dorfer Wurdenhain Reichenhain und Haida gegrundet und die alten Sorbendorfer Prieschka Oschatzchen Krobeln und Kosilenzien ausgebaut hatten Als eine solche Grundherrschaft taucht 1370 erstmals das Dominium Wurdenhain in Urkunden auf Zu dieser Herrschaft gehorte das Gebiet mit den Dorfern Haida Reichenhain Prieschka und Oschatzchen ursprunglich wohl auch Kosilenzien und Krobeln bis zum Ziegram Im Jahre 1405 wurde die Burg in Wurdenhain ausdrucklich als solches in einer Verpfandungsurkunde bezeugt Zu dieser Zeit gehorte sie dem auch in Muckenberg ansassigen Heinrich von Waldow 1 Schleifung der Wurdenhainer Burg Bearbeiten nbsp Dorfkirche St Katharina in Wurdenhain nbsp 1998 aufgestellter GedenksteinDas Schloss soll auf Befehl des sachsischen Kurfursten Friedrich II zerstort worden sein Demnach hatte dieser den Wurdenhainer Schlossherrn Hans Marschall im April 1442 in seinem Schloss Wurdenhain gefangen nehmen und ins Gefangnis werfen lassen das Lehngut Wurdenhain mit Zubehor eingezogen das Schloss selbst zerstoren lassen und befohlen dass es niemals wieder errichtet werden solle Die Bruder des Frevlers Gerhard Jurge und Ludolf Marschall kundigten dem Kurfursten hierauf die Fehde an weshalb auch ihnen ihre in Thuringen gelegenen Besitzungen entzogen wurden 1 Im folgenden Jahr wurde dann der bohmischen Adligen Hinko Birke von der Duba mit Wurdenhain belehnt Die Kaufurkunde vermerkt allerdings Das Waell zu Werdenhain soll zu ewigen Zeiten nicht bebaut noch bezimmert werden Daraufhin hielten es die Marschalls fur besser die Fehde zu beenden und mit dem Landesherrn Frieden zu schliessen Durch Freunde fuhrten sie einen Vergleich herbei unterwarfen sich den Suhnemassnahmen und verzichteten am 5 August 1443 auf alle Rechte an Wurdenhain Hans Marschall selbst wurde aus dem Gefangnis entlassen und gelobte samtliche Lander der sachsischen Fursten mindestens auf Jahr und Tag zu verlassen Er wurde spater in Gnaden wieder aufgenommen und sogar zum Landvogt ernannt Als Entschadigung fur die an Wurdenhain erlittenen Schaden raumte ihm der Kurfurst auf einige Jahre ein anderes Schloss ein Ausserdem wurden den Gebrudern Marschall ihre vaterlichen Guter in Thuringen zuruckgegeben nachdem sie rechte Urfehde gelobten Am 28 Februar 1455 verzichtete Hans Marschall nochmals auf alle Anspruche wegen Wurdenhain Im Jahre 1480 findet die Burg nochmals als das Wahle oder die Wahlstedt urkundlich Erwahnung 1 Wahrend der Reformation taucht die Ruine nochmals im Jahre 1564 in den Akten des Amtes Muhlberg auf Damals beklagten sich die Wurdenhainer Bauern uber den Muhlberger Amtsschosser Fuchs Hieraus ergibt sich zugleich dass die Baume und wohl auch die Steine der wusten Schlossstatte zu offentlichen Bauten verwendet wurden und die Ruine als Steinbruch diente Vermutlich entstand aus deren Steinen auch das Schiff der heutigen Dorfkirche 1 Die Flurkarte von 1885 liess noch die Wassergraben erkennen die um das Schloss liefen und einen Innenraum einschlossen der etwa der Grundflache des Saathainer Schlosses entsprach Die mannshohen Walle die zum Teil bis Ende des Zweiten Weltkrieges existierten wurden schliesslich eingeebnet und die Graben ausgefullt 1 In der Gegenwart erinnert ein Gedenkstein an das einstige Wurdenhainer Schloss Der mit einer Inschrift versehene Findling wurde im Jahre 1998 vom Bad Liebenwerdaer Verein AG Heimatkunde anlasslich des 555 Jubilaums der Schleifung der Burg gestiftet und aufgestellt 4 Literatur BearbeitenRudolf Matthies Geschichte des Dorfes Wurdenhain 1953 Online abgerufen am 14 Marz 2015 Aufgestellt im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes mit nachtraglichen Erganzungen von Ursula Heinz und Matthias Lohse Rudolf Matthies Die Herrschaft Wurdenhain In Arbeitsgemeinschaften der Natur und Heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda Hrsg Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda 1962 S 112 116 Heinrich Nebelsieck Geschichte des Kreises Bad Liebenwerda 1912 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wurdenhain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteilseite von Wurdenhain auf der Gemeinde Homepage von Roderland Memento vom 8 Marz 2009 im Internet Archive Fussnoten und Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Rudolf Matthies Geschichte des Dorfes Wurdenhain 1953 Online abgerufen am 14 Marz 2015 Aufgestellt im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes mit nachtraglichen Erganzungen von Ursula Heinz und Matthias Lohse Online Memento des Originals vom 16 April 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot rcswww urz tu dresden de Gerd Gunther Vortrag Verteidigungssysteme des Mittelalterlichen Landesausbaus an der Schwarzen Elster Burgbereiche Saathain und Wurdenhain Gut Saathain 4 April 2019 Gerd Gunther Burg Wurdenhain Die erste sichere Datierung In Arbeitsgemeinschaft fur Heimatkund Bad Liebenwerda Hrsg Heimatkalender fur das Land zwischen Elbe und Elster Band 67 Bad Liebenwerda 2021 ISBN 978 3 9820330 3 7 S 52 56 Geschichte der Arbeitsgemeinschaft fur Heimatkunde e V auf der Vereinshomepage abgerufen am 11 Juli 2020 51 473678 13 464159 Koordinaten 51 28 N 13 28 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Wurdenhain amp oldid 231778871