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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Halbendorf Begriffsklarung aufgefuhrt Halbendorf obersorbisch Brezowka ist seit 1999 ein Ortsteil der Gemeinde Gross Duben in der Oberlausitz Sachsen Das zum Schleifer Kirchspiel gehorende Dorf im sorbischen Siedlungsgebiet ist vor allem durch den nach ihm benannten Halbendorfer See uberregional bekannt Halbendorf Brezowka Vorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde Gross DubenKoordinaten 51 33 N 14 35 O 51 545833333333 14 575 135 Koordinaten 51 32 45 N 14 34 30 OHohe 135 m u NNFlache 6 28 km Einwohner 508 31 Dez 2019 1 Bevolkerungsdichte 81 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 02953Vorwahl 035773Luftbild Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHalbendorf liegt im Norden des Landkreises Gorlitz Nordlich der Ortschaft liegt Gross Duben im Nordosten Klein Duben Kromlau im Osten und Weisswasser im Sudosten Vom Suden bis zum Westen schliesst sich der Halbendorfer See an hinter dem Trebendorf und Schleife liegen Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Archaologische Funde im Nachbarort Gross Duben belegen eine Besiedlung dieser Region bereits zur Bronzezeit Die Wiederbesiedlung fallt in die Zeit der zweiten deutschen Ostsiedlung Urkundlich erwahnt wurde Halbendorf 1458 als Bresselugk und 1597 in einem Kaufvertrag der Herrschaft Muskau als das Dorff Bresslug Die untertanigen Einwohner lebten vor allem von der Land und Forstwirtschaft Der sorbische Name Brezowka sowie die altsorbische Form Brezolug abgeleitet von breza fur Birke und lug fur Grassumpf Aue bedeutet Birkendorfchen oder auch kleiner Birkenstand Dieser Name geht darauf zuruck dass der Ort einst auf einem birkenbewachsenen Hugel lag und von Sumpfen umgeben war 2 Das Dorf brannte im Dreissigjahrigen Krieg nieder und wurde neben der alten Ortslage zur Halfte neu aufgebaut was laut Jan Meschgang 2 zum neuen deutschen Namen fuhrte der fur das Jahr 1753 belegt ist Ernst Eichler und Hans Walther hingegen sehen im Namen offenbar einen Bezug auf die Zweiteilung in einen standesherrschaftlich muskauischen und einen Rittergutsanteil Zimpel Sie weisen zudem auf eine Nennung als Halbendorff im Jahr 1509 hin 3 Franzosische Truppen kampierten beim napoleonischen Russlandfeldzug auf dem Hin und Ruckmarsch in Halbendorf das an der Strasse Spremberg Muskau liegt einem Teil der Niederen Heeresstrasse zwischen Dresden und Warschau Am 23 Marz 1786 brannte Halbendorf ein zweites Mal nieder nur zwei Scheunen blieben ubrig Durch die Hilfe der Einwohner der Nachbarorte sowie beachtliche finanzielle Mittel des Grafen August Heinrich von Puckler der seit 1785 die Standesherrschaft fur seine Schwiegertochter Clementine Mutter Hermann von Puckler Muskaus verwaltete wurde der Ort in Form eines Strassendorfes wieder aufgebaut Dabei wurden Wohnhauser aus Backstein entlang der verbreiterten Strasse gebaut wahrend Scheunen und Stallungen auf den jeweiligen Grundstucken versetzt aufgebaut wurden Zugleich wurden auf der einen Seite der Strasse eine hinlangliche Anzahl von Backofen auf der anderen aber eine gleichmassige Anzahl Ziehbrunnen beide in gleicher Entfernung voneinander gebaut 4 Zum Gedenken an die Leistungen des Grafen Puckler beim Wiederaufbau liess sein Muskauer Vorganger Graf Hermann von Callenberg 1788 ein eisernes Monument mitten auf die Dorfstrasse errichten 1808 wurde es dort aus verkehrstechnischen Grunden wieder entfernt und ging in der Folge verloren Als Ersatz dafur wurde 1937 ein etwa funf Meter hoher Obelisk an der Dorfstrasse aufgestellt Halbendorf liegt in dem Teil der Oberlausitz der infolge des Wiener Kongresses 1815 vom Konigreich Sachsen an Preussen abgetreten werden musste Die Gemeinde wurde 1816 dem neu gegrundeten Landkreis Rothenburg Ob Laus zugeordnet und gehorte seit 1874 zum Amtsbezirk Muskau III der spater in Amtsbezirk Schleife umbenannt wurde nbsp Verlassener Bahnhof Halbendorf an der fruheren Bahnstrecke Weisswasser ForstDie Strasse zwischen Muskau und Spremberg die uber Halbendorf und Schleife fuhrt wurde 1847 zur Chaussee ausgebaut Mit dem Bau der Bahnstrecke Weisswasser Forst erhielt Halbendorf 1891 einen Bahnhof Bis im Jahr 1911 eine Schule gebaut wurde gingen die Kinder nach Gross Duben zur Schule die bereits seit 1836 bestand Davor gingen sie wie die meisten Kinder des Schleifer Kirchspiels nach Schleife zur Schule Noch im 19 Jahrhundert klagten die Lehrer uber nur sporadisches Erscheinen der Schulkinder Nachdem die Gruben des 1949 aufgeschlossenen Tagebaus Trebendorfer Felder geflutet waren wurde 1982 am Halbendorfer Ufer des grossten Restsees mit der Erschliessung eines Erholungsgebiets begonnen Der See erhielt dadurch den Namen Halbendorfer See Halbendorf war 1995 Grundungsmitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schleife die aus Gemeinden des gleichnamigen Kirchspiels gebildet wurde Zum 1 Januar 1999 schloss sich Halbendorf mit der Gemeinde Gross Duben zusammen 5 Das Ortsbild wird von Drei und Vierseitenhofen dominiert Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Gefallenendenkmal und Gedenkstein fur den alten Friedhof auf dem neuen Halbendorfer FriedhofJahr Einwohner1825 6 1781871 2881885 3301905 4051910 7 4521925 5051933 8 5111939 5311946 5231950 5701964 5731971 9 5371988 5291990 10 5181996 5381998 5802002 11 5852008 5392014 4922019 508Aus dem Jahr 1630 sind 16 besessene Mann und 2 Hausler ubermittelt Knapp 150 Jahre spater wirtschafteten in Halbendorf 15 besessene Mann 5 Gartner und 12 Hausler Eine Wirtschaft lag wust Die Einwohnerzahl Halbendorfs hatte sich zwischen 1825 und 1925 von 178 auf 505 nahezu verdreifacht Danach verlangsamte sich das Wachstum und erreichte kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs noch 531 Nach dem Krieg mussten erst die Kriegsschaden beseitigt werden so dass die Einwohnerzahl trotz Fluchtlingen aus den ehemals deutschen Ostgebieten unter der Vorkriegszahl lag Im Jahr 1950 wurden 570 Einwohner verzeichnet 1964 waren es 573 Einwohner Danach sank die Zahl allmahlich so dass 1971 noch 537 Einwohner verzeichnet werden konnten Bis zur Wiedervereinigung sank die Einwohnerzahl auf 518 und pendelte in den folgenden Jahren zwischen 527 1991 und 509 1992 Ab 1995 erfolgte wieder ein Bevolkerungswachstum das um die Jahrtausendwende zum Erliegen kam Gegen Ende des Jahrzehnts war der Bevolkerungsstand erreicht den Halbendorf etwa Mitte der 90er Jahre hatte Halbendorf liegt im sorbischen Siedlungsgebiet Noch in den 1880er Jahren konnte Arnost Muka eine nahezu ganzlich sorbische Bevolkerung ausmachen die den Schleifer Ubergangsdialekt sprach Unter den von ihm gezahlten 320 Einwohnern waren nur funf Deutsche 12 Ernst Tschernik zahlte 1956 noch einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von 73 1 13 Seither ist die Zahl der Sorbisch Sprecher weiter deutlich zuruckgegangen Literatur BearbeitenVon der Muskauer Heide zum Rotstein Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises Lusatia Verlag Bautzen 2006 S 221 f Hermann Graf von Arnim Willi A Boelcke Muskau Standesherrschaft zwischen Spree und Neisse 2 Auflage Verlag Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien Oktober 1978 Weblinks BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Gross Duben Halbendorf de Halbendorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen der Verwaltungsgemeinschaft Verwaltungsgemeinschaft Schleife abgerufen am 28 Marz 2021 a b Jan Meschgang Die Ortsnamen der Oberlausitz 2 Auflage Domowina Verlag Bautzen 1979 S 52 bearbeitet von Ernst Eichler Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen Bischofswerda Gorlitz Hoyerswerda Kamenz Lobau Niesky Senftenberg Weisswasser und Zittau I Namenbuch In Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 28 Akademie Verlag Berlin 1975 S 96 Graf von Arnim Muskau S 131 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen Abgerufen am 28 Juli 2008 Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 Abgerufen am 28 Juli 2008 Michael Rademacher Landkreis Rothenburg Oberlausitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Von der Muskauer Heide zum Rotstein S 221 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Halbendorf im Regionalregister Sachsen abgerufen am 28 Juli 2008 Gemeinde Schleife Verwaltungsgemeinschaft Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 7 Juni 2015 abgerufen am 8 April 2009 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot schleife slepo de Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 S 117 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 255 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halbendorf amp oldid 233267477