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Die Geschichte Elsterwerdas beginnt nachweisbar bereits in der Bronzezeit Die altesten Spuren menschlicher Besiedlung aus dieser Zeit wurden in Elsterwerda an der Schwarzen Elster gefunden und stammen aus der Zeit um 1200 1100 v Chr Nachdem sich vor 1500 Jahren fur kurze Zeit Germanen ansiedelten blieb dieses Gebiet weitestgehend siedlungsleer und Scherbenfunde belegen erst wieder fur die spatslawische Zeit Siedlungsaktivitaten Im ausgehenden 12 bzw 13 Jahrhundert scheint zur Sicherung des Flussubergangs die Burg Elsterwerda errichtet worden zu sein und unter ihrem Schutz entwickelte sich das stetichen 1 Elsterwerda welches den auf der Burg und in Krauschutz sitzenden Herren untertan war Mit dem Bau der Eisenbahnlinien entwickelte sich der Ort vom einstigen Ackerburgerstadtchen zum bis in die Gegenwart bestehendem Verkehrsknotenpunkt und Industriestandort StadtwappenElsterwerda Inhaltsverzeichnis 1 Fruhgeschichte und Mittelalter 1 1 Fruhgeschichte 1 2 Entstehung der Burg Elsterwerda 1 3 Erste urkundliche Erwahnung 1 4 Die Herrschaft der Kockeritze 1 5 Verleihung des Stadtrechts 2 Neuzeit 2 1 Fruhe Neuzeit bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts 2 2 Die Zeit Augusts des Starken 2 3 Vom Siebenjahrigen Krieg bis zu den Befreiungskriegen 3 Jungere Geschichte 3 1 Die Teilung Sachsens und die beginnende Industrialisierung 3 2 Die Zeit vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 3 3 Die Nachkriegs und DDR Zeit 3 4 Jungere Vergangenheit 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseFruhgeschichte und Mittelalter BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Die altesten Spuren menschlicher Besiedlung in Elsterwerda wurden an der Schwarzen Elster gefunden und stammen aus der spaten Bronzezeit um 1200 1100 v Chr Vor mehr als 1500 Jahren siedelten sich in der Umgebung der heutigen Stadt Germanen an die wahrscheinlich zum Stamm der Semnonen gehorten 1991 1994 wurden bei Grabungen auf einer Flache von ca 3 8 Hektar auf dem Gelande des Gewerbegebietes Ost Siedlungsuberreste entdeckt die dies belegen Zu den Funden gehoren ein Langhaus nach Norden ausgerichtete Pfostenhauser und nach Westen ausgerichtete Grubenhauser Die Germanen waren auf die Eisenverhuttung spezialisiert und verarbeiteten den in der Gegend vorkommenden Raseneisenstein Belegt wurde dies durch die Ausgrabung eines Verhuttungsfeldes mit fast 200 Eisenschmelzofen so genannten Rennfeuerofen sowie Kohlemeilern und Arbeitsgruben Die geborgenen Funde werden im Brandenburgischen Landesmuseum fur Ur und Fruhgeschichte aufbewahrt Die Spuren der relativ kurzen Besiedlung von nur einigen Jahrzehnten reichen bis in die Zeit der grossen Volkerwanderung hinein Danach blieb dieses Gebiet weitgehend siedlungsleer und Scherbenfunde im Bereich des Kalkberges sowie in der sudlich vorgelagerten Niederung belegen hier erst wieder fur die spatslawische Zeit Siedlungsaktivitaten 2 3 Entstehung der Burg Elsterwerda Bearbeiten nbsp Die Mark Meissen um 1600 oben ist hier OstenIn der Zeit um 1000 kam es in dem kurz zuvor durch das entstehende deutsche Reich eroberten Gebiet ostlich der Elbe zu militarischen Auseinandersetzungen mit dem ebenfalls expandierenden polnischen Herzogen und Konigen sowie den ansassigen slawischen Herrschern Dabei wurden mehrere Burgen neu gegrundet oder ausgebaut Diese dienten wohl auch dem Schutz und der Kontrolle der parallel zur Schwarzen Elster verlaufenden Heer und Handelsstrassen wie der Zucker und Salzstrasse Die Burg Elsterwerda scheint im ausgehenden 12 bzw im 13 Jahrhundert zur Sicherung des Flussubergangs einer aus Halle Leipzig kommenden und in Richtung Ortrand fuhrenden Salzstrasse sowie einer Uberlandstrasse die von Grossenhain in Richtung Luckau fuhrte errichtet worden zu sein und diente wahrscheinlich als vorgeschobener Stutzpunkt der alten Burgwarte von Strehla und Boritz Ihre Erbauung steht vermutlich in engem Zusammenhang zu den damals ebenfalls errichteten Burgen in Saathain Frauenhain und Tiefenau Im Schutze der Burg entwickelte sich nordlich des Elsterubergangs im 13 Jahrhundert eine stadtische Siedlung Im Jahr 1288 wurde die Burg von Elsterwerda zum ersten Mal urkundlich erwahnt Archaologische Untersuchungen im Fundamentbereich und im Kellergeschoss des heutigen Schlosses 1999 ergaben dass es im Bereich des Innenhofes der heutigen Anlage einst einen Bergfried mit einer 140 m grossen quadratischen Grundflache gegeben haben muss der im 12 13 Jahrhundert errichtet worden war Er ahnelte in Grosse und Form dem noch bestehendem Lubwartturm in Bad Liebenwerda Ausserdem konnten eine Ringmauer und ein Burggraben nachgewiesen werden welche die Burg umgaben Wahrscheinlich im 15 Jahrhundert wurde der Bergfried abgerissen 4 Erste urkundliche Erwahnung Bearbeiten Am 14 Marz 1211 wurde Elsterwerda erstmals in einer Urkunde erwahnt Es ist das bisher alteste gefundene Dokument das den Stadtnamen belegt da 1621 das Elsterwerdaer Rathaus mitsamt seinen Urkunden einem verheerenden Stadtbrand zum Opfer fiel Die Urkunde wurde vom Bischof von Meissen ausgestellt und zeichnet eine Schenkung auf die Heinrich von Strehla dem Kloster Altzelle machte Von sieben Zeugen die diese Urkunde unterzeichnet hatten steht an vierter Stelle der Priester Rudolfus sacertos de Elsterwerden Die westlich der Stadt zu findende Flurbezeichnung Alte Stadt und die ausgedehnte Flur lassen eine Ortsverlegung im Zuge der Stadtanlage beziehungsweise die Eingliederung benachbarter Dorfgemarkungen vermuten Die Herrschaft der Kockeritze Bearbeiten nbsp Das Wappen derer von Kockeritz nbsp Georg der BartigeAus einer Urkunde im Hauptstaatsarchiv Weimar vom 18 Februar 1326 ist zu schliessen dass die Burg Lehnbesitz des Heinrich von Kockritz vgl Kockritz Adelsgeschlecht war Auch am 21 Dezember 1343 wurde ein Konrad von Kockeritz als Herr von Elsterwerda in einer Urkunde genannt Kurz vor den Hussitenkriegen begab sich 1414 der auf Elsterwerda sitzende Ritter Kaspar von Kockritz auf eine lange Reise nach Meissen von wo aus er den Meissner Markgrafen Friedrich zum Konzil nach Konstanz am Bodensee begleitete in dessen Folge der ketzerische Prager Rektor Jan Hus am 6 Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde Der Zabeltitzer Kockritz des damals in dieser Gegend einflussreichen Geschlechts war Kanzler des Meissner Markgrafen und leitete 1426 den Zug des sachsischen Heeres zur Schlacht bei Aussig wo es in einer der grossten Schlachten der Hussitenkriege vernichtend geschlagen wurde und wobei 21 Gefolgsleute der Kockritze den Tod fanden 5 Der Elsterwerdaer Diakon M G F Hamer berichtete 1727 in seinen Elsterwerdensia 1727 dass auch die Stadt Elsterwerda 1429 schwer unter den Hussitenkriegen zu leiden hatte und vor dieser Zeit grosser und bedeutender als das Stadtlein Hayn wie Grossenhain damals noch hiess gewesen sein muss 6 Auch in den kommenden Jahren herrschten die Kockritze in Elsterwerda Es gelang ihnen im Ubergangsland zwischen der Mark Meissen und der Niederlausitz ein vom Amt unabhangiges Herrschaftsgebiet aufzubauen Zur spatmittelalterlichen Herrschaft Elsterwerda gehorten die Dorfer Krauschutz Biehla Kotschka Plessa Dreska Kraupa Kahla Frauendorf Hirschfeld Frankenhain vermutlich die Wustung Franken bei Hirschfeld Strauch Merzdorf und ein Teil von Grossthiemig Noch 1530 rechnete man diese Dorfer zur Elsterwerdaer Pflege Die Kockritze sanken allerdings spater auf die Stufe von Raubrittern Nach der Entfuhrung des Hohenleipischer Pfarrers erschien 1509 der Herzog Georg von Sachsen mit seinem Gefolge in Elsterwerda und nahm die Burg und die Stadt ein da es Anzeichen gab dass sich weitere Adlige dem Landfriedensbruch der Kockritze anschliessen wollten 1512 zwang er schliesslich die Kockritze ihren Besitz in Elsterwerda an ihn zu verkaufen und liess die Herrschaft bis 1528 durch einen Amtmann verwalten um sie dann dem Hayner Amt anzugliedern Verleihung des Stadtrechts Bearbeiten Im Jahre 1364 bekam Elsterwerda das Stadtrecht verliehen Drei Tore und eine Pforte schlossen die Stadt in der Nacht von allem Verkehr ab obwohl sie nie eine Stadtmauer hatte Da die Schwarze Elster in zahlreichen Armen und Fliessen ahnlich der Landschaft im Spreewald um die Stadt herum floss bot dies einen sicheren Schutz sobald die Tore geschlossen waren Feldbau Viehzucht Fisch und Krebsfang waren die Nahrungsquellen der Burger Das Handwerk war bis in das 18 Jahrhundert von geringer Bedeutung Eine Pfarrkirche zu Elsterwerda wurde 1311 in einem Kopialbuch erwahnt Durch den Frieden von Tangermunde 1312 kam das Land zwischen Ortrand und Muhlberg an Brandenburg und noch bis 1367 gehorten Burg und Flecken Elsterwerda dem Bistum Naumburg an Nach weiteren Gebietswirren fielen um 1370 die Herrschaften Elsterwerda Muhlberg Wurdenhain Muckenberg und Ortrand an die bohmische Krone kamen aber 1423 ziemlich geschlossen wieder unter die Herrschaft von Meissen Neuzeit BearbeitenFruhe Neuzeit bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts Bearbeiten Um 1539 fand in Elsterwerda die erste evangelische Taufe statt und 1547 wurde nach der Durchsetzung der Reformation Magister Petrus Kezmann als Pfarrer in Elsterwerda eingesetzt Ausserdem wurde eine Knaben und Madchenschule eingerichtet Im gleichen Jahr war Haubold von Maltitz bis 1567 der noch die Ritterguter Oelsnitz und Kotschka erwarb Herr von Elsterwerda Ihm folgten sein Bruder Georg von Maltitz und 1586 Sigmund von Maltitz Kurfurstlich Sachsischer Stallmeister und Oberforstmeister zu Annaburg Elsterwerda wurde 1562 von einer schrecklichen Feuersbrunst fast ganz eingeaschert In den folgenden Jahren ist die Stadt noch viele Male dem Feuer zum Opfer gefallen Nachdem die Stadt 1569 erneut schweren Brandschaden erlitt ersuchte sie zur Abhilfe die Zulassung eines Jahrmarktes welcher auch fur Dienstag vor Ostern zugelassen wurde nachdem die anderen Stadte keine Einwande erhoben 1590 wurde die erste nachweisliche Karte von Elsterwerda gezeichnet Nach dem Tod Siegmunds erwarb die Familie von Rohr am 5 Marz 1612 den Besitz Unter deren Einfluss fanden grossere Bauvorhaben in Elsterwerda statt Einen weiteren verheerenden Brand vermeldet die Chronik 1621 der durch die Brandstiftung einer Magd in der Nacht zu Allerheiligen wutete und welchem ausser dem Elsterwerdaer Rathaus am Markt auch 44 Wohnhauser zum Opfer fielen Die Kirche und deren Turm wurden schwer beschadigt Das Rathaus am Markt wurde nicht wieder aufgebaut und noch bis 1866 fanden die Sitzungen der Stadtverordneten in den Wohnungen der jeweiligen Burgermeister statt Am 16 August 1631 gab es einen weiteren Brand der aber nur etliche Hauser und Scheunen in die Asche legte Der Dreissigjahrige Krieg brachte fur die gesamte Gegend und die Stadt Elsterwerda viel Elend und Plunderungen durch durchziehende Truppen Als Burgermeister Nagel sich mit den Elsterwerdaer Burgern im sumpfigen Gelande des Schradenwaldes zu verbergen suchte soll ihm durch schwedische Truppen ein ahnliches Schicksal bereitet worden sein wie dem Burgermeister Borssdorff aus Liebenwerda der 1634 ergriffen und an Pferden gebunden bei Zeischa zu Tode geschleift wurde Zu dieser Zeit 1640 gehorte die halbe Stadt dem auf der Burg sitzenden Bernhard von Rohr Die andere Halfte war Erasmus von Maltitz untertan der auf dem Rittergut in Krauschutz sass Am 9 April 1696 brach in der Stadt erneut Feuer aus und bis auf die Kirche die Schule zwei Brauhauser und einige Garten Hauschen verbrannte die ganze Stadt wobei viele Einwohner erstickten oder verbrannten Auch eine grosse Menge Vieh kam in den Flammen um Nur 25 Jahre spater fielen 1721 einem Stadtbrand 71 Burger Hauser und 39 Scheunen zum Opfer Eine Ursache warum so viele Anwesen erneut betroffen waren lag in der Bauweise der Hauser deren Wande und Schornsteine vermutlich hauptsachlich aus Holz und Lehm bestanden Sie waren mit Dachern aus Stroh und Schilf eingedeckt Ein Feuer konnte somit sehr schnell umsichgreifen Noch 1700 zahlte der Ort 120 Hauser sowie 825 Einwohner von denen 67 brauberechtigt waren Ausserdem hatte Elsterwerda unter den regelmassig wiederkehrenden Sommer und Herbstuberschwemmungen der sie umgebenden Schwarzen Elster zu leiden nbsp Erzherzogin Maria Josepha von Osterreich spatere Kurfurstin von Sachsen nbsp Andreas Hadik von Futak nbsp Offizier a D des Chevaulegerregiments Herzog von KurlandDie Zeit Augusts des Starken Bearbeiten Nachdem Woldemar von Lowendal ein Enkel des einstigen Konigs von Danemark und Norwegen Friedrich III sowie Ehemann der Freifrau Benedicta Margareta von Lowendal den Besitz um 1708 erworben hatte liess er grosse Teile der alten Burganlage abreissen 7 Es entstand eine nach Osten hin offene Dreiflugelanlage mit kurzen Seitenflugeln Dieses Bauvorhaben trieb von Lowendal finanziell in den Ruin und er musste am 20 Marz 1727 den Besitz einschliesslich Krauschutz und Kotschka an Konig August dem Starken verkaufen der das Schloss zum Kammergut machte und seiner Schwiegertochter Maria Josepha von Osterreich schenkte Weitere Bauarbeiten am Schloss erfolgten nach Planen von Poppelmann und es erhielt seine heutige Gestalt mit einem Rokokoturmchen und einer Schlaguhr Das Schloss wurde spater dem Herzog Karl von Kurland als Wohnsitz uberlassen der es bis zu seinem Tode 1796 als Sommerresidenz nutzte Es blieb bis zum Jahr 1814 unter der Verwaltung der sachsischen Kurfursten Die Poststrasse fuhrte 1727 durch Elsterwerda nach Doberlug und spater nach Berlin 1738 stellte man zu diesem Zweck auch in Elsterwerda eine Postdistanzsaule auf Um 1785 fuhr zweimal wochentlich eine Gesandtschaftspost die Poststrecke Berlin Elsterwerda Dresden Wien der sich spater eine Dragonerpost und im 18 Jahrhundert eine Fahr und Schnellpost zugesellte Der Halt und das Ausspannen der Pferde erfolgten in Elsterwerda am Rautenkranz dem damals vornehmsten Gasthaus der Stadt und in der ihm gegenuber liegenden Posthalterei in welcher sich seit 1879 das Rathaus Elsterwerdas befindet 1702 begannen Planungen die Elbe und die Schwarze Elster durch einen Kanal zu verbinden Er sollte den hohen Bedarf an Holz im Raum Dresden Meissen mittels Flossen aus den Niederlausitzer Waldern befriedigen da das Erzgebirge bereits weitgehend ausgebeutet und das bohmische Holz teuer war Die Niederlausitzer Walder hingegen waren bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend unberuhrt Daher begann man 1742 unter der Leitung von Johann Muller voller Schwierigkeiten mit dem Bau des Elsterwerda Grodel Flosskanals Dieser wurde am 2 Dezember 1748 eroffnet Das Stammholz kam dabei uber verschiedene Graben und der Schwarzen Elster zum Holzhof in Elsterwerda wurde hier in Scheite gespalten und dann auf Kahnen bis Meissen und Dresden getreidelt Vom Siebenjahrigen Krieg bis zu den Befreiungskriegen Bearbeiten Der 1756 beginnende Siebenjahrige Krieg hatte auch Auswirkungen auf das Elsterwerda umgebende preussisch sachsische Grenzgebiet Durchziehende Truppen suchten die Gegend immer wieder heim und die Preussen versuchten mit Zwangsrekrutierungen junge Manner aus den besetzten Gebieten in ihre Armee zu pressen Am 10 Oktober 1757 versammelte der osterreichische Reichsgraf Andreas Hadik von Futak sein kleines Korps im damals kursachsischen Elsterwerda Die Stadt wurde Ausgangspunkt von Hadiks beruhmt gewordenem Berliner Husarenstreich bei dem er die preussische Hauptstadt Berlin fur einen Tag am 16 Oktober 1757 besetzte und rund 200 000 Taler Kontribution eintrieb Ausser Hadik waren noch die Generale Paul Frhr v Babocsay Graf Mittrovsky und General von Kleefeld beteiligt 8 Am 11 Oktober brachen sie auf Als Ruckendeckung blieb von Kleefeld mit 1000 Grenzern 240 Kurassieren 300 Husaren und 2 Geschutzen in Elsterwerda zuruck Der Obrist Ferdinand Franz v Ujhazy welcher die Marschkolonne mit 300 Husaren seines Regimentes sicherte kehrte am 22 Oktober 1757 nach Elsterwerda zuruck wahrend Hadik nach dem Ende dieser Militaraktion uber Cottbus und Spremberg wieder in sicheres Gelande zuruckkehrte 1791 beherbergte das Schloss als Gaste unter anderem Konig Friedrich Wilhelm dem Zweiten den Kronprinzen von Preussen und den Grafen von Artois spateren Konig Karl X von Frankreich 1796 starb Karl von Kurland und das Schloss blieb bis zum Jahr 1814 unter der Verwaltung der sachsischen Kurfursten Wahrend der Befreiungskriege 1813 erlebt die Umgebung Elsterwerdas gewaltige Truppenbewegungen franzosischer und preussischer Kriegsverbande und so zog in jenem Jahr am 20 Juli auch Napoleon auf den Weg zu einer Truppeninspektion in Luckau mit seinem Gefolge durch Elsterwerda 9 Kurz vor der Volkerschlacht bei Leipzig lagerte vom 28 bis 30 September 1813 das Korps von Gebhard Leberecht von Blucher mit 30000 Mann in Elsterwerda und Kotschka Etwa zur gleichen Zeit nahmen Ende September die Korps der Generale Dobschutz und Tauentzien mit ebenfalls 30000 Mann im nahe gelegenen Liebenwerda fur zehn Tage Quartier 10 Blucher bezog kurze Zeit spater am 9 Oktober 1813 sein Hauptquartier in der Nahe von Leipzig und schlug am 16 Oktober in der Volkerschlacht bei Leipzig den Marschall Marmont bei Mockern vollstandig Jungere Geschichte BearbeitenDie Teilung Sachsens und die beginnende Industrialisierung Bearbeiten nbsp Das Fluss und Grabensystem in Elsterwerda um 1847 Infolge der Bestimmungen des Wiener Kongresses 1815 gelangte Elsterwerda vom Konigreich Sachsen an den Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen und der Kreis Liebenwerda entstand Im Oktober 1851 beauftragte das Preussische Provinzialschulkollegium beim Kultusministerium die Errichtung eines Seminars im Schloss Elsterwerda Die Einwilligung erfolgte am 6 April 1852 die Baubewilligung aber erst 1856 Im Herbst 1857 waren die Umbauarbeiten beendet und am 6 Januar 1858 erfolgte die Ubergabe an die Seminarverwaltung Am 13 November 1857 wurde das Koniglich Preussische Lehrerseminar mit 19 Zoglingen eroffnet und begrundete so Elsterwerdas Ruf als Schulstadt 1852 begannen bei Zeischa Bauarbeiten zur Regulierung der Schwarzen Elster Der Fluss bekam bis 1861 sein heutiges Bett und wurde durch Damme eingedeicht In Elsterwerda wurden die Graben und Fliesse welche die Stadt durch und umflossen zum grossen Teil zugeschuttet Es entstanden an ihrer Stelle neue Strassen und Wohngebiete Anfangs verkehrten auf dem Fluss noch Segelschiffe des Grafen von Einsiedel der in Muckenberg ein Eisenhuttenwerk und in Groditz ein Hammerwerk betrieb Zur Schiffbarmachung der Schwarzen Elster wurde 1853 in Plessa extra eine Schleuse gebaut Durch die zunehmende Versandung des Flusses wurde der Schiffsverkehr unrentabel und nach ungefahr zwanzig Jahren eingestellt Am 4 Januar 1880 brach einer der Elster Damme und der Elsterwerdaer Marktplatz sowie die angrenzenden Strassen standen 1 5 m tief unter Wasser nbsp Ansichtskarte von 1899Am 1 Juni 1874 wurde die Oberlausitzer Eisenbahn von Kohlfurt uber Biehla bis Falkenberg spater Wittenberg ubergeben Ein Jahr spater am 2 Januar 1875 wurde der erste Spatenstich zur Elsterwerda Riesaer Eisenbahn getan bereits am 15 Oktober fuhr der erste Zug Am 17 Juni setzte der Zugbetrieb von Dresden nach Berlin ein Der Eisenbahnknotenpunkt Elsterwerda war entstanden was grosse Auswirkungen fur das Leben im Ort hatte In den folgenden Jahren entwickelte sich die Eisenbahn zu einem der starksten Wirtschaftsunternehmen der Stadt und auf Grund der gunstigen Bahnverbindungen siedelten sich mehrere industrielle Betriebe in Elsterwerda und Biehla an was auch an der nach Oben gehenden Bevolkerungsentwicklung zu spuren war 1879 wurde das heutige Rathaus in der Hauptstrasse gekauft Vorher wurde das Gebaude des heutigen Hotels Weisses Ross als Rathaus genutzt Das Postamt am Markt 3 wurde im gleichen Jahr ubergeben und befand sich spater in der Langestrasse und ab 1905 bis 1999 in der Elsterstrasse 20 Elsterwerdaer Burger grundeten 1881 die Freiwillige Feuerwehr und das erste Spritzenhaus konnte 1888 gebaut werden Die Gerate waren nach vielen Um und Erweiterungsbauten an der Burgstrasse untergebracht nbsp Burgermeister Albert Wilde 1882 1917 nbsp Elsterwerda auf einer Landkarte des Deutschen Reiches um 18901882 verstarb Burgermeister Christian Wilhelm von Bittag im Alter von 61 Jahren und die Stadt schrieb die Burgermeisterstelle im Juni 1882 neu aus Da die kleine Stadt wirtschaftlich noch unentwickelt war konnte man dem neuen Stadtoberhaupt nur eine Monatsgehalt von 87 50 Mark freie Wohnung und die Nutzung eines Hausgartens anbieten Man entschied sich im Juli fur den damals erst 28 jahrigen Gerichtsbeamten Karl Wilhelm Albert Wilde welcher am 18 September 1882 in sein Amt eingefuhrt wurde und die Entwicklung der Stadt in der Folgezeit stark beeinflusste Bereits im Oktober des gleichen Jahres setzte er in der Stadtverordnetenversammlung einen Beschluss durch die bisher fehlende Strassenbeleuchtung in Elsterwerda einzufuhren Nach seiner Amtseinfuhrung siedelten sich bis zur Jahrhundertwende eine Reihe von kleinen Betrieben in Elsterwerda an da der junge Burgermeister besondere Aufmerksamkeit der gunstigen Verkehrslage der Stadt widmete und industrielle Unternehmen dafur begeistern konnte diese zu ihrem Vorteil zu nutzen Das alte Ackerburgerstadtchen wurde moderner und Elsterwerda sowie seine Einwohnerzahl wuchsen nun standig Fortwahrend erfolgten Ubersiedlungen von Fabrikarbeiter und Eisenbahnerfamilien was zeitweise zur Wohnungsknappheit fuhrte 1900 erhielten alle Haushalte elektrischen Strom und im Dezember 1901 erhellten 65 kerzige Lampen die Strassen der Stadt Elsterwerda Im folgenden Jahr sorgte in Elsterwerda ein Brandstifter fur Unruhe der in sechs Nachten an neun verschiedenen Stellen Feuer legte und deren Flammen mehrere Schuppen und Scheunen zum Opfer fielen Erst nach langen Bemuhungen und Nachtstreifen gelang es den mutmasslichen Tater August Hurras einen gekundigtem Polizeigendarm dingfest zu machen Er wurde spater vor dem Schwurgericht in Torgau zu funf Jahren Zuchthaus verurteilt Am 1 April 1905 wurde der erste Kindergarten der Stadt eroffnet Ein Jahr spater erfolgte 1906 die erste Wasserabgabe durch die neue Wasserleitung in Elsterwerda Burgermeister Wilde weihte aus diesem Anlass auf dem Markt einen Brunnen ein der spater als Burgermeister Wilde Brunnen bezeichnet wurde und seit einer Neugestaltung des Marktplatzes 1967 als verschollen gilt Die zehn mit Schwengelpumpen ausgestatteten stadtischen Brunnen wurden im April 1907 beseitigt Nach zweimal zwolfjahriger Amtsdauer wahlte die Stadtverordnetenversammlung Wilde im gleichen Jahr zum Burgermeister auf Lebenszeit 1912 erbaute man die erste 110 kV Hochspannungsleitung Europas die von Lauchhammer uber den Elsterdamm nach Elsterwerda und weiter entlang dem Elsterwerda Grodel Flosskanal uber Groditz nach Riesa fuhrte Einige der damaligen Fundamente kann man noch heute entlang des Kanals betrachten siehe 110 kV Leitung Lauchhammer Riesa Die Zeit vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten Der Erste Weltkrieg bereitete dem weiteren Aufstreben der Stadt vorerst ein Ende Zahlreiche Burger wurden zum Kriegsdienst einberufen Der mit 2 800 000 Mark veranschlagte geplante Bau einer Kleinbahn von Muhlberg uber Liebenwerda Elsterwerda und die Schradendorfer nach Ortrand wurde auf Eis gelegt und spater nie verwirklicht Am 16 Oktober 1919 verstarb Burgermeister Albert Wilde Ein achttagiger Eisenbahnerstreik legte 1922 den Eisenbahnverkehr fast vollig lahm Nach dem Krieg wurde zum Gedenken an die gefallenen Soldaten des Lehrerseminars 1922 der Gedenkbrunnen am Schloss und 1924 das Heldentor am alten Elsterwerdaer Friedhof zu Ehren der gefallenen Elsterwerdaer Burger eingeweiht Am 26 September 1924 uberflog das Zeppelin Luftschiff LZ 126 die Stadt und am gleichen Tag wurde die durch Friedrich von Delius konstruierte erste Abraumforderbrucke der Welt in Plessa in Betrieb genommen Bei der 1928 in Wien stattfindenden 1 Arbeiterolympiade waren auch Sportler aus Elsterwerda Der aus Elsterwerda stammende Jurist Wilhelm Bunger ehemals Mitglied der DVP Landesminister in Sachsen und kein Anhanger des neuen Regimes leitete 1933 als vorsitzender Richter den Prozess um den Berliner Reichstagsbrand Eine besondere Zentralisierung von Nazigrossen gab es bis auf eine Ortsgruppe der NSDAP in der Stadt nicht Im Sport und Freizeitzentrum Holzhof erfolgte 1934 der Bau des Schwimmbades 1935 folgten zwei Tennisplatze und spater der Bau eines Fussballfeldes 11 In der Nacht zum 1 August 1936 wurde durch Staffellaufer das olympische Feuer durch Elsterwerda weiter nach Berlin getragen wo am gleichen Tag die Olympischen Spiele 1936 begannen Am 1 April des gleichen Jahres wurde die Molkereigenossenschaft gegrundet Am 26 Juli 1937 erlag der Rennfahrer und ehemalige Schuler der Elsterwerdaer Oberrealschule Ernst von Delius in Bonn seinen schweren Verletzungen die er sich am Tag zuvor bei einer Kollision auf dem Nurburgring zugezogen hatte Anfang und Mitte der 1930er Jahre hatte er als hoffnungsvoller Nachwuchsfahrer fur Schlagzeilen gesorgt Als er starb gehorte er zu den besten Rennfahrern der Welt nbsp Die im April 1945 gesprengte ElsterbruckeMit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden auch Elsterwerdaer Burger zum Kriegsdienst einberufen Elsterwerdaer Firmen mussten ihre Produktion umstellen Bald arbeiteten hier auch Kriegsgefangene welche die einberufenen Arbeiter ersetzen mussten Allein in der Steingut waren bis zu 70 Kriegsgefangene aus Frankreich und der Sowjetunion beschaftigt Auch aus dem Kriegsgefangenenlager Stammlager IV B der Wehrmacht in der Nahe von Muhlberg waren Insassen zur Zwangsarbeit in Elsterwerda verpflichtet Die ersten direkten Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges trafen die Stadt am 7 Mai 1944 Von den Tieffliegerangriffen waren Eisenbahnzuge und die Umgebung des Ortes betroffen Nach einem Tieffliegerangriff am 16 April 1945 folgte am 19 April ein Grossangriff von 137 amerikanischen B 17 Bombern auf die Stadt welche eine Bombenlast von insgesamt 304 8 Tonnen abwarfen Ein im Bahnhof stehender Munitionszug wurde getroffen dessen Explosionen schwere Schaden auf dem Bahngelande sowie im Stadtzentrum verursachten Innerhalb von nur knapp einer Stunde wurden dabei 20 Wohnhauser und die meisten Betriebe in Elsterwerda zerstort Der Bombenangriff der vorrangig den stadtischen Bahnanlagen galt kostete 27 Menschen das Leben 12 Am 22 April 1945 zog die Rote Armee in Elsterwerda ein Gegen 5 30 Uhr sprengte die Wehrmacht die am 24 August 1898 eingeweihte Stahlbogenbrucke uber die Schwarze Elster Sie war die einzige Strassen Verbindung nach Grossenhain Dresden und Riesa Die Wucht der Explosion zerstorte dabei Gebaude in unmittelbarer Nahe der Brucke und einzelne Eisenteile flogen bis weit in die Stadt hinein Insgesamt gab es im April 1945 etwa 75 Tote die Meisten davon Zivilisten welche aus Angst vor dem Einmarsch der Roten Armee Selbstmord begingen oder ihr erbitterten Widerstand leisteten Die Nachkriegs und DDR Zeit Bearbeiten nbsp Das 1946 zum Krankenhaus umgebaute AmtsgerichtNach der Besetzung der Stadt liess der sowjetische Stadtkommandant im Gebaude des heutigen Hotels Europaischer Hof eine Stadtkommandantur und im Amtsgericht eine Koordinierungs und Auffangstelle fur polnische Burger einrichten Diese war Anlaufstelle fur polnische Burger die wahrend des Krieges in Elsterwerda und Umgebung arbeiten mussten Sie wurden registriert medizinisch versorgt und in der Stadt untergebracht Zu diesem Zweck waren in der Stadt ganze Strassenzuge mit Holzverschalungen abgesperrt und wurden durch bewaffnete Posten kontrolliert Erst nach zwolf Wochen konnten die ausquartierten Anwohner dieser Strassen ihre Wohnungen und Grundstucke wieder aufsuchen Kurze Zeit nach dem Einmarsch der Roten Armee gab es Brandstiftungen im Ort denen ein ganzes Geschaftsviertel am Markt und das dort ebenfalls stehende Cafe Vaterland zum Opfer fielen Ausserdem kamen zu dieser Zeit viele Fluchtlinge und Kriegsheimkehrer nach Elsterwerda die ebenfalls versorgt und untergebracht werden mussten 1946 reichte ein zum Kriegsende durch den Elsterwerdaer Arzt Dr med Reinhold Hinkel auf seinem Grundstuck in der Berliner Strasse eingerichtetes Hilfskrankenhaus nicht mehr aus die Stadt medizinisch zu versorgen und das 1911 von Friedrich Jage erbaute Gebaude des ehemaligen Amtsgerichts wurde zum stadtischen Krankenhaus umgebaut und eingerichtet Die Produktion in den weitgehend zerstorten Betrieben kam nur schwer in Gang da es an Strom Material und Maschinen fehlte Viele der noch intakten Maschinen wurden abgebaut und als Reparation in die Sowjetunion geliefert Noch wahrend des beginnenden Wiederaufbaus der Betriebe wurden die ersten Firmenbesitzer von der sowjetischen Militaradministration enteignet Am 1 Oktober 1945 begann mit 12 Lehrern und 743 Schulern der Schulbetrieb an der Elsterwerdaer Stadtschule am Elsterschloss Die anderen Schulen folgten bald auch wenn nicht alle Umsiedlerkinder diese gleich besuchen konnten da es ihnen an Kleidung und Schuhen fehlte Nach der Grundung der DDR am 7 Oktober 1949 kam es Volksaufstand am 17 Juni 1953 Wahrend im Stahlwerk der benachbarten sachsischen Gemeinde Groditz 800 Arbeiter die Arbeit niederlegten und sich die Belegschaften anderer Betriebe anschlossen war es in Elsterwerda ruhig geblieben Doch auch hier wurden Ausgangssperre und Versammlungsverbot verhangt Die Rote Armee zog wieder durch die Strassen der Stadt 13 Nach der Bodenreform von 1945 kamen nun weitere Reformen in der Landwirtschaft und bis zum Fruhjahr 1960 wurden im Stadtgebiet Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften gegrundet Ausserdem schlossen sich in dieser Zeit auch im Handwerk Elsterwerdaer Betriebe zu sogenannten Produktionsgenossenschaften des Handwerks zusammen nbsp Die August Bebel Strasse in Elsterwerda West nbsp Das Einkaufszentrum welches am einstigen Standort des Blauen Wunders entstand nbsp Die in den 1970er Jahren entstandene Brucke nbsp Visum Stempel im November 19891961 feierte wahrend der Festwoche vom 24 Juni bis 2 Juli 1961 die Stadt ihr 750 jahriges Bestehen Sie war das grosste Fest das die Stadt in ihrer Geschichte je auf die Beine gestellt hatte Bereits im Juni 1959 begannen die Vorbereitungen dafur und am 1 Juni 1960 wurde der Archivar Rektor a D Paul Muller halbtags hauptamtlich als Leiter der Organisations Kommission 750 Jahr Feier vom Rat der Stadt eingestellt Die Eroffnung der Festlichkeiten fand auf dem Marktplatz statt wahrend sich der Festplatz auf dem Schlossgelande befand Hier fanden die verschiedensten Veranstaltungen wie Chor und Estradenkonzerte andere Kulturveranstaltungen und Operettenauffuhrungen statt Sportveranstaltungen und Wettkampfe konnte man hauptsachlich auf dem Holzhofgelande finden und in allen Ortsteilen fanden Tanzveranstaltungen und Platzkonzerte statt Die Festplakette bildete die Eintrittskarte fur die Veranstaltungen Der Hohepunkt der Festwoche war ein zwei Kilometer langer Festumzug am Sonntag dem 25 Juni durch die Innenstadt nach Krauschutz Etwa 30000 Menschen saumten die Strassenrander als Zuschauer Grosse Aufmerksamkeit erregte 1962 der DEFA Kinderfilm Reiseziel Erfurt 14 von Heinz Fischer dessen Hauptdarsteller u a Mitglieder der Elsterwerdaer Sportwerbegruppe waren Das Drehbuch zum Film schrieb hierzu der Schriftsteller und ehemalige Elsterwerdaer Schuler Klaus Beuchler gemeinsam mit Fred Rodrian 15 Zur Elsterwerdaer Urauffuhrung im stadtischen Kino kamen am 7 Juni 1962 neben den Darstellern aus der Stadt auch der Regisseur Heinz Fischer und Klaus Beuchler In den folgenden Jahren wuchsen die Stadt und ihre Betriebe weiter So entstanden in Elsterwerda West in der Zeit von 1961 bis 1969 Wohnungsblocke mit 440 Wohnungen und bis Ende der 1980er Jahre entstanden hier weitere Wohnblocke Am 1 September 1968 wurde dort eine neue Schule eingeweiht welche am 27 September 1969 den Namen Johannes Dieckmann erhielt und 1973 entstand in unmittelbarer Nahe mit dem sogenannten Blauen Wunder eine grosse Kaufhalle welche im Juli 1991 abgerissen wurde und an dessen Stelle spater neue Einkaufsmoglichkeiten entstanden Das schnell wachsende Verkehrsaufkommen in Elsterwerda und der gleichzeitig steigende Guterverkehr auf der Eisenbahnstrecke Dresden Berlin fuhrte in den 1970er Jahren immer mehr zu Problemen da die Fahrzeuge welche die Stadt durchquerten zwei Bahnschranken passieren mussten Lange Wartezeiten bis zu einer Dreiviertelstunde an der Berliner Strecke waren die Folge und es wurde notwendig eine Brucke zu bauen Die angebundene neue Strasse fuhrte an den Ortsteilen Biehla und Elsterwerda West vorbei Beide wurden am 30 Juni 1978 freigegeben und der Bahnubergang an der Berliner Strecke konnte geschlossen werden Am 15 April 1980 wurde die Kleine Galerie in der Elsterwerdaer Innenstadt dem Kulturbund ubergeben Sie sollte ein kunstlerischer Mittelpunkt in der Stadt werden Die Namensgebung Kleine Galerie Hans Nadler fand am 22 Mai 1982 statt In den 1980er Jahren kam es auf Grund der allgemeinen schlechten wirtschaftlichen Lage der DDR auch zu Problemen in Elsterwerda So hatten die ansassigen Betriebe unter anderem mit Arbeitskraftemangel fehlenden Devisen und deshalb wiederum mit ausbleibenden Modernisierungen zu kampfen Das Warenangebot reichte nicht mehr fur alle und es kam bei Warenanlieferungen in den Geschaften haufig zu langen Schlangen oder Waren wurden nur an gute Bekannte hinter dem Ladentisch verkauft Die Wartezeit bei einer Bestellung eines Autos lag bei 12 15 Jahren bis zur Anlieferung Unzufriedenheit machte sich breit Wahrend der Wendezeit 1989 fuhren viele Elsterwerdaer zu den Montagsdemonstrationen nach Leipzig und als sich am 9 November 1989 die Grenzen offneten bildeten sich lange Schlangen vor dem Rathaus um den begehrten Stempel im Ausweis zu bekommen um nach Westdeutschland oder West Berlin fahren zu konnen Am 16 November 1989 begannen auch in Elsterwerda erste Menschen auf die Strasse zu gehen 350 Burger versammelten sich auf dem Markt und anschliessend zog ein Demonstrationszug mit der Losung Wir sind das Volk durch die Strassen der Stadt In der Folgezeit gab es jeden Tag um 19 Uhr einen Festgottesdienst in der Stadtkirche und am 23 November waren bereits 500 Burger auf dem Marktplatz versammelt Jungere Vergangenheit Bearbeiten In der Zeit nach der Wende gab es einschneidende Veranderungen des allgemeinen Lebens der Stadt Die Geschafte fullten sich mit Waren aus der Bundesrepublik und die Menschen hatten die vorher viel vermisste Reisefreiheit Nach der Wiedervereinigung gingen viele Firmen der Stadt sowie der Umgebung in Konkurs und schlossen Der Bahnhof Elsterwerda verlor als Verkehrsknotenpunkt an Bedeutung Arbeitslosigkeit machte sich in der Stadt breit und viele Burger gingen in den Westen Deutschlands um dort ihr Geld zu verdienen Aber auch neue Betriebe entstanden und man begann auf den Feldern im Osten Elsterwerdas das Gewerbegebiet Ost zu planen und realisieren Das Gewerbegebiet Ost ist inzwischen zu fast 100 Prozent ausgelastet nbsp Der neue Elsterbrunnen In den 1990er Jahren kam es in Elsterwerda zu einer Reihe von Grossbranden Nachdem zuvor bereits eine Fleischerei an der Elsterwerdaer Promenade durch ein Feuer zerstort worden war kam es am 6 April 1995 zu einem Brand des erst frisch renovierten Rathauses Dabei erlitt das Gebaude durch das Feuer und die anschliessenden Loscharbeiten erheblichen Schaden Die vollstandige Renovierung erfolgte erst 1993 1994 Dem Rathaus folgten im September 1997 der Brand in der VOWA einem Betrieb im Gewerbegebiet West welcher aus Recyclingmaterial Polyurethanplatten fur die Auto Mobel und Bauindustrie produzierte wo ebenfalls grosser Sachschaden entstand und am 20 November 1997 kam es zur Brandkatastrophe auf dem Elsterwerdaer Bahnhof Bei den anschliessenden Loscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann getotet ein weiterer verstarb spater im Krankenhaus Andere Feuerwehrmanner wurden teilweise schwer verletzt und mussten in Krankenhausern ihre Brandverletzungen behandeln lassen Nur durch gluckliche Umstande kam die Stadt bei der Katastrophe relativ glimpflich davon denn der Lokschuppen des Bahnbetriebswerks in dessen Richtung die grosste Wucht der Explosionen ging wirkte wie ein Schutzschild vor dem angrenzenden Wohngebiet in Elsterwerda West Umfassende Baumassnahmen zur Verschonerung des Marktplatzes haben im Februar 2007 begonnen Infolgedessen wurde der Elsterbrunnen am 19 April 2007 abgerissen und der erste Bauabschnitt konnte im Dezember 2007 mit einem neugestalteten Elsterbrunnen ubergeben werden 16 Literatur Auswahl BearbeitenEberhard Matthes Werner Galle Elsterwerda in alten Ansichten 2 Auflage Europaeische Bibliothek 1998 ISBN 90 288 5344 8 Luise Grundmann Dietrich Hanspach Der Schraden Hrsg Institut fur Landerkunde Leipzig und der Sachsischen Akad der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Koln 2005 ISBN 3 412 10900 2 Margarete Noack Elsterwerda Als die Schornsteine noch rauchten Fotodokumente aus den Jahren 1949 1989 Leipziger Verlagsgesellschaft Leipzig 2004 ISBN 3 910143 14 8 Albert Deroche Auf Fremden Wegen Aus dem Tagebuch von Albert Deroche Die Jahre 1895 1919 Hrsg Michael Goebel Wagner Gelnhausen 2007 ISBN 978 3 86683 159 9 Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda Heimatkundliche Buchreihe seit 1912 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elsterwerda Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Geschichte der Stadt Elsterwerda auf der Orts HomepageAnmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAls Hauptquellen dienten Elsterwerda in alten Ansichten von Eberhardt Matthes und Werner Galle Elsterwerda Als die Schornsteine noch rauchten von Margarete Noack sowie verschiedene Artikel der seit 1912 in Liebenwerda herausgegebenen Buchreihe Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda Stadtchen Luise Grundmann Dietrich Hanspach Hrsg Der Schraden Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Bohlau Koln Weimar Wien 2001 ISBN 3 412 10900 2 S 82 83 Stadt Elsterwerda Hrsg Wo einst Germanen siedelten Ausgrabungen im Gewerbegebiet Ost in Elsterwerda Flyer Bernd Muller Schloss und Burg Elsterwerda In Heimatkalender fur den Altkreis Bad Liebenwerda das Muckenberger Landchen Ortrand am Schraden und Uebigau Falkenberg Graser Verlag Grossenhain 2000 ISBN 3 932913 16 7 S 51 55 Rudolf Matthies Hussiten in unserem Heimatgebiet In Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda 1965 S 100 105 Dr Dietrich Hanspach Wie gross war Elsterwerda im Mittelalter In Heimatkalender des Landkreises Bad Liebenwerda 1993 S 54 57 Matthias Donath Schlosser zwischen Elbe und Elster Meissen 2007 kuk wehrmacht de Memento des Originals vom 2 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kuk wehrmacht de Die Schwarze Elster kostenlose heimatkundliche Beilage zum Liebenwerdaer Kreisblatt Beitrag Schloss Elsterwerda Nr 122 17 Marz 1910 Wolfgang Eckelmann Michael Ziehlke Chronik der Stadt Bad Liebenwerda Hrsg Verein fur Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e V Bad Liebenwerda 2006 Flyer 600 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