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Leopold Wilhelm von Dobschutz 1 Januar 1763 in Brieg Niederschlesien 3 Februar 1836 auf Gut Zolling Kreis Freystadt zuvor Kreis Sagan Niederschlesien 2 war preussischer General der Kavallerie In den Befreiungskriegen von der franzosischen Vorherrschaft unter Napoleon Bonaparte erwarb er sich die Ehrentitel Held von Dennewitz und Befreier Wittenbergs Spater wurde er Militargouverneur der Rheinprovinzen und von Breslau Leopold Wilhelm von Dobschutz 1 Das Wappen derFamilie von Dobschutz Weigel sches Wappenbuch von 1734 handkoloriert Dobschutz war Gutsherr auf Zolling das seine Frau geerbt hatte und auf den Gutern Ober und Nieder Briesnitz sowie Schonbrunn alle im Landkreis Sagan gelegen Zu seinem Geburtsjahr gibt es verschiedene Angaben Am glaubhaftesten ist das durch die Grabsteininschrift und die Rangliste der Koniglich Preussischen Armee fur das Jahr 1801 belegte Jahr 1763 Im Trauschein von 1787 ist sein Alter mit 28 Jahren angegeben wonach er schon 1759 geboren ware In anderen Quellen findet man die Jahreszahlen 1761 und 1764 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Militarischer Werdegang 2 1 Ausbildung 2 2 Erster Koalitionskrieg 2 3 Garnison in Grunberg 2 4 Dritter und Vierter Koalitionskrieg 2 5 Zivilleben 2 6 Sechster Koalitionskrieg und Befreiungskriege 2 7 Jahre als Militargouverneur 2 8 Ruhestand 3 Belagerung und Ersturmung Wittenbergs 4 Charakterbild 5 Mitgliedschaften 6 Ehrungen 7 Orden und Ehrenzeichen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr entstammte dem alten schlesischen Adelsgeschlecht von Dobschutz Uber die Eltern des Generals ist allerdings nichts Konkretes bekannt Seine Mutter soll eine geborene von Dobschutz gewesen sein sein Vater Zivilstaatsdiener zu Brieg Da einerseits fast jedes Detail seiner militarischen Karriere bekannt ist es andererseits aber selbst in amtlichen Dokumenten keinen einzigen Hinweis auf seine Eltern bzw seine Herkunft gibt darf uber eine illegitime Abstammung was damals nicht ungewohnlich gewesen ware zumindest spekuliert werden Am 27 November 1787 heiratete der nur 24 jahrige Sekondeleutnant auf Gut Zolling die erst 17 jahrige Henriette von Braun 1770 wohl auf Gut Zolling 5 April 1854 in Glogau Niederschlesien die alteste Tochter des Hans Carl Christoph von Braun Erbherr auf den Gutern Zolling und Girbichsdorf und der Maria Sophia von Lehwald Die Ehe blieb kinderlos Allerdings war ein Neffe der Ehefrau Friedrich Heinrich Konrad Viktor von Lutzow 1818 1831 in Pflege genommen worden Militarischer Werdegang BearbeitenAusbildung Bearbeiten Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brieg erwahnt 1776 begann Dobschutz schon als 14 Jahriger seine militarische Laufbahn am 10 Mai 1777 als Junker im Dragoner Regiment Nr 11 v Mitzlaff spater v Bosse v Voss wurde am 26 Dezember 1778 zum Fahnrich befordert und nahm noch 1778 1779 am Bayerischen Erbfolgekrieg teil mit anschliessender Garnison in Sagan Am 24 August 1785 wurde er zum Sekondeleutnant in seinem Dragoner Regiment v Bosse befordert Im Juli 1786 kam Peter von Biron Herzog von Kurland und seit 1786 auch Herzog von Sagan in die Garnisonsstadt Im Juli Heft der Schlesischen Provinzialblatter war daruber zu lesen Gegen 6 Uhr wurden auf dem Schultheater im Schloss von den Herren Offiziers die Drillinge aufgefuhrt Herr Lieutenant von Dobschutz dirigierte das Ganze und spielte die Hauptrolle mit vielem Beyfall Se Durchlaucht beehrten ihn mit einer goldenen Medaille 12 Dukaten schwer Erster Koalitionskrieg Bearbeiten Am 30 Mai 1791 wurde er Premierleutnant und am 13 Januar 1793 zum Stabskapitan Hauptmann befordert Anschliessend nahm er 1793 1795 am Ersten Koalitionskrieg gegen die Franzosen Schlacht bei Pirmasens und Kaiserslautern Gefecht bei Trippstadt teil Wahrend dieser Zeit wurde er am 20 November 1794 zum Major befordert noch immer im Dragoner Regiment Nr 11 v Voss Garnison in Grunberg Bearbeiten 1795 stand er in Garnison in Grunberg Dort urteilte sein Kommandeur der Generalmajor Ludwig Ernst von Voss 1798 uber ihn ein guter StabsOffizier dem es an militarischen Kenntnissen nicht fehlt sich bemuht mehrere zu erlangen vor dem Feind brav er zu empfehlen ist Wohl auch daraufhin wurde Dobschutz am 14 Marz 1799 zum Chef der 4 Eskadron ernannt Wahrend dieser Zeit liess er in Grunberg zweimal wochentlich eine starkende Rumfordsuppe an Soldatenkinder und Arme ausgeben Hierzu schrieben die Schlesischen Provinzialblatter am 18 Februar 1804 Der Herr Major von Dobschutz der durch Beyhulfe milder Beytrage sich schon immer mehrmalen ruhmlichst ausgezeichnet hat ist der erste freywillige Wohlthater dieser Anstalt geworden Er lasst ebenfalls diese Suppe auf seine Kosten zubereiten Bereits am 24 Juli 1798 war ihm die Anwartschaft auf ein Kanonikat beim Stift St Nikolai zu Magdeburg durch Konig Friedrich Wilhelm III verliehen worden Dritter und Vierter Koalitionskrieg Bearbeiten Am 5 Juni 1805 erfolgte die Beforderung zum Oberstleutnant am 15 Juni 1806 bereits zum Oberst Im selben Jahr nahm er am Schlesischen Feldzug teil wo er in franzosische Gefangenschaft geriet Am 13 Marz 1807 vom Konig bereits zur Auswechslung notiert im Feldzug 1807 wurden haufiger kriegsgefangene preussische und franzosische Offiziere gegeneinander ausgewechselt leitete er nach dem Frieden von Tilsit 9 Juli 1807 als Oberst den Austausch der Kriegsgefangenen Mit Schreiben vom 20 Dezember 1808 bat Dobschutz den Konig um Wiedereinstellung in den aktiven Dienst in der Armee doch er erhielt am 24 Februar 1809 dessen endgultige Absage Zivilleben Bearbeiten Daraufhin zog sich Dobschutz widerwillig ins Zivilleben auf sein Gut Zolling zuruck und bildete einen Kreis gleichgesinnter Patrioten um sich Im Januar 1810 bat Dobschutz den Konig nochmals um Reaktivierung erhielt aber mit Schreiben vom 28 Februar wieder dessen Absage allerdings mit der Zusage zur Zahlung des halben Gehalts Ab 1 November 1812 wurde ihm interimistisch das Amt des Landrats seines heimatlichen Landkreises Sagan ubertragen In diesen Jahren seines Zivilstandes ersuchte er den Konig mehrmals schriftlich aber immer wieder vergeblich um Wiederaufnahme in die Armee Sechster Koalitionskrieg und Befreiungskriege Bearbeiten nbsp Fahne des Saganer Landwehr Bataillons unter General von DobschutzMit Beginn der Befreiungskriege bat er noch am Tag der preussischen Kriegserklarung an Frankreich 16 Marz 1813 um sofortige Wiederaufnahme in den Militardienst Diesmal wurde seinem Gesuch am 1 April stattgegeben und Oberst von Dobschutz ab Mai zum Prases des Organisationskomitees zur Errichtung der schlesischen Landwehren ernannt Am 6 Mai 1813 wurde Dobschutz Divisions Chef der 2 Division der schlesischen Landwehr der Kreise Glogau Sagan Sprottau Schwiebus und Grunberg Nachdem er am 23 Mai den Befehl erhalten hatte mit dieser Einheit in welchem organisatorischen Zustand auch immer sie sei Crossen zu besetzen begann er am 24 Mai mit dem Marsch Am 27 Mai behauptete er den Oder Ubergang bei Crossen einen fur die Schlesische Armee und die Deckung Berlins wichtigen Posten gegen die Ubermacht der Franzosen unter Marschall Claude Victor Perrin gen Victor Dobschutz tauschte eine militarische Starke vor die es nicht gab Von 4 Bataillonen und 5 Eskadronen war die Infanterie nur mangelhaft die Kavallerie und Geschutze ohne jede Munition Am 4 August 1813 ubernahm Dobschutz mit Beforderung zum Generalmajor als Befehlshaber das zum IV Armeekorps von Tauentzien gehorende Reservekorps In dieser Funktion hatte Dobschutz an den Siegen der Koalition in mehreren Schlachten u a in Brandenburg bei Grossbeeren Zahna 4 September 1813 Juterbog und Dennewitz 6 September 1813 sowie Grossenhain Sachsen und Dessau Sachsen Anhalt grossten Anteil weshalb er spater auch Held von Dennewitz genannt wurde So besiegte er z B am 19 September 1813 bei Muhlberg an der Elbe Brandenburg die franzosische Ubermacht Mit einer Eskadron schwarzer Husaren zwei Eskadronen Pommerscher Landwehr und mit zwei Pulks Regimenter Kosaken letztere unter Oberst Ilowaisky nahm er drei franzosische Regimenter Chasseurs a Cheval mit ihrem Befehlshaber Oberst Graf Edmond de Talleyrand Perigord gefangen Nach nur kurzer Abkommandierung nach Berlin begann er bereits am 22 Oktober 1813 mit der Belagerung von Wittenberg das von den Franzosen unter General Jean Francois Cornu de Lapoype gehalten wurde Aber erst in der Nacht vom 12 zum 13 Januar 1814 gelang um 2 Uhr die Einnahme dieser wichtigen Festung weshalb Dobschutz zuvor schon am 20 November 1813 aus Langeweile den Konig um Ablosung gebeten hatte Nach der Eroberung Wittenbergs war er Befehlshaber des Blockade Korps der Zitadelle von Erfurt und nach deren Ubernahme am 16 Mai 1814 Kommandant von Erfurt Am 19 Oktober 1814 wurde Dobschutz zum Militar Kommandanten im Konigreich Sachsen wahrend der preussischen Okkupation mit Sitz in Dresden ernannt Hier liess er per Dekret das Tabakrauchen in der Stadt verbieten Jahre als Militargouverneur Bearbeiten nbsp Brief des Gouverneurs von Dobschutz an Oberstleutnant von Boyen neuer Kommandant der Festung Julich Brief vom 11 Oktober 1815 Nach dem Pariser Frieden wurde er am 3 April 1815 zum Brigade Chef der Reserve Kavallerie beim 3 Armee Korps von Thielmann ernannt und am 8 April 1815 Militargouverneur der jetzt zu Preussen gehorenden Rheinprovinzen in Aachen am 22 Juni Kommandierender General am Rhein und am 3 Oktober Chef der 1 Brigade in Koblenz Ab 25 Oktober 1816 war Dobschutz Brigade Chef in Glogau Erst am 20 November zog Dobschutz nach Glogau um mit einem Geldgeschenk des Konigs von 300 Talern Am 30 Marz 1817 erfolgte seine Beforderung zum Generalleutnant Patent vom 6 April 1817 und zum Kommandeur der 12 Division In diesem Jahr erwarb er in seinem Heimatlandkreis Sagan die Guter Ober und Nieder Briesnitz sowie Schonbrunn Bereits 1819 befand sich Dobschutz in relativ schlechtem Gesundheitszustand und erkrankte schliesslich 1821 schwer Im Sommer 1822 hatte er eine Dienstwohnung im Glogauer Schloss Protokoll der Sitzung des preussischen Staatsministeriums vom 12 Juni 1822 Im Sommer 1825 wurde er Stellvertreter von Friedrich Erhardt von Roder des Kommandierenden Generals des V Armee Korps in Posen Am 18 Juni 1825 wurde General von Dobschutz schliesslich Gouverneur der schlesischen Haupt und Residenzstadt Breslau 3 Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich wieder und besserte sich auch 1826 nicht Kavallerie General Hans Ernst Karl Graf von Zieten 1770 1848 notierte deshalb am 27 November 1826 in Breslau Obzwar derselbe sehr kranklich ist so hat er dennoch in den Gouvernements Geschaften sehr zweckmassige Anordnungen getroffen Am 10 Mai 1827 feierte Dobschutz sein 50 jahriges Dienstjubilaum Hierzu gratulierte Konig Friedrich Wilhelm III schon mit Schreiben vom 30 April 1827 Indem ich Ihnen Meine besondere Teilnahme an diesem glucklichen und seltenen Ereignisse hiermit zu erkennen gebe nehme ich zugleich diese Veranlassung wahr Ihnen als ein Anerkenntnis Meiner Zufriedenheit mit Ihren Diensten und als ein Andenken jenes Tages beikommende 3 Porzellan Vasen zu verehren Es soll mich freuen wenn Sie noch lange im Stande sind dem Staate treu zu dienen und sich dadurch einen neuen Anspruch auf mein Wohlwollen erwerben Lit Priesdorff Ruhestand Bearbeiten nbsp General von Dobschutz links 1832 in Bad Teplitz im Gesprach mit Generalleutnant von Witzleben Mitte und Marquis Nicolas Joseph Maison rechts Ausschnitt einer Lithografie von Theodor Hosemann Nur drei Tage nach dieser Feier reichte Dobschutz am 13 Mai 1827 wegen seines schlechten Gesundheitszustandes seinen Abschied ein ging schliesslich am 29 Mai 1827 im Rang eines Generals der Kavallerie in den Ruhestand und zog sich auf sein Gut Zolling zuruck Trotz seiner Teilnahme an zahlreichen Schlachten und Gefechten und mutiger Attacken in vorderster Linie hatte Dobschutz keinerlei Verwundung erlitten Als Pensionar hielt er sich mehrmals zur Kur in Karlsbad auf und nahm an etlichen Festen des Hofes in Berlin teil Am 4 Januar 1830 bat der alte Soldat erneut um Wiedereinstellung ebenso im Herbst des Jahres doch der Konig lehnte mit Schreiben vom 8 Januar und 11 Dezember beide Male ab 4 Im gleichen Jahr verkaufte Dobschutz seine beiden Guter Ober und Nieder Briesnitz sowie Schonbrunn fur 60 000 Reichstaler zuruck an den Staat Ein letztes Mal begegnete General von Dobschutz seinem Konig im Jahr 1832 anlasslich eines politischen Treffens in Bad Teplitz Seinen Freunden hatte er gesagt er wolle gern noch einmal den Konig sehen Der zeitgenossische Karikaturist und Illustrator Theodor Hosemann hat dieses Treffen in einer Lithografie nach einer Zeichnung von W von Hullesheim verewigt Diese zeigt Dobschutz im Gesprach u a mit dem Generaladjutanten des Konigs Generalleutnant Job von Witzleben Mitte und Frankreichs Gesandten in Wien Marschall Nicholas Joseph Marquis Maison Franzosisch war ubrigens die einzige Fremdsprache die Dobschutz beherrschte Belagerung und Ersturmung Wittenbergs BearbeitenIn dem Tagebuch von der Belagerungs Artillerie seit dem 28sten Dezember 1813 Abends bis zum 13ten Januar 1814 Morgens von von Plauzen Obrist und kommandirender Ingenieur Offizier des 4ten Armee Corps beauftragt mit der Leitung der Belagerung von Wittenberg geschrieben in Wittenberg den 14ten November 1814 Lit Plotho Teil 3 Seite 124f ist zu lesen Nacht vom 28sten zum 29sten Dezember Nachdem Se Excellenz der kommandirende Hr General Graf v Tauentzien und der die Blockade und Belagerung der Festung Wittenberg in specie kommandirende Hr General Majorv Dobschutz dem ihnen von dem Obristenv Plauzen als kommandirenden Ingenieur Offizier in Uebereinkunft mit dem Hauptmann v Bardeleben als kommandirenden Artillerie Offizier vorgelegten Angriffsplan ihre Sanktion gegeben hatten wurde die erste Parallele in der Nacht vom 28sten zum 29sten Dezember 1813 gegen die untere oder Schloss Fronte der Festung eroffnet Durch die sehr enge Blockade in der der Hr General v Dobschutz die Festung gefesselt hielt und dadurch dass derselbe die Garnison fast alle Nachte alarmirte und also an die Nahe unserer Truppen gewohnt hatte ward es den Belagerern moglich diese erste Parallele auf einer Nahe von 210 Schritt vom Krankenhause 345 Schritt vom Saillant des bedeckten Weges des Bastion B Bastion rechts und 420 Schritt von derselben Saillant des Bastion A Bastion links zu eroffnen Und weiter heisst es Disposition zum Sturm der Festung Wittenberg Diese Unternehmung ging unter den Augen Sr Konigl Hoheit des Prinzen August v Preussen vor Hochstdieselben hatten nehmlich erfahren dass in dieser Nacht der Sturm vor sich gehen sollte und machten demnachst einen Umweg von 20 Stunden um demselben beizuwohnen Sr Excellenz der G Lt Gr v Tauentzien begleiteten den Prinzen in die Trancheen so wie auch der General v Dobschutz welcher Letztere die Truppen fuhrte die den Sturm unternehmen sollten auch uberhaupt allen Operationen gefolgt und das ganze Belagerungscorps im Laufe der Belagerung kommandirt hatte Dieser General hat nachstdem mit vieler Aufmerksamkeit dahin gesehen dass alles was die Belagerung glucklich konnte von statten gehen lassen herbei geschafft und zur Stelle sey Auch ist derselbe einer mit von den ersten in der Stadt gewesen und ihm ist es gelungen mitten im Getummel des Sturmes die Ordnung wieder herzustellen Eine unbekannte Quelle zitiert Dobschutz Worte an seine Soldaten zur Ersturmung Es wird eine heisse Nacht werden Kameraden Aber ich weiss es der Sturm wird nicht misslingen denn Ihr seid Preussen Alles feindliche franzosische Eigentum ist Euer Aber macht s nicht wie die Franzosen und zieht sie nicht bei der Kalte ganz aus Wer aber den Burger beraubt oder Weiber und Kinder misshandelt ist ein Rauber und kein Soldat und ich werde ihn als solchen behandeln Gibt s einen solchen Nichtwurdigen unter Euch so stosst ihn nieder denn er macht Euch Schande Carl Gottlieb Merker Pfarrer in Kurzlipsdorf schrieb in Das Kriegsjahr 1813 Lit Merker Als Dobschutz in der Folge Wittenberg wirklich nahm wurde nicht ihm sondern dem Oberbefehlshaber Tauentzien die Ehre zuteil Tauentzien von Wittenberggenannt zu werden welcher letzterer doch wahrend der Belagerung Wittenbergs sich in Kemberg befand Dobschutz aber wurde in der Folge Gouverneur von Dresden nbsp Aufmarsch der preussischen Truppen vor Wittenberg Zeitgenossischer Stich nbsp Die Ersturmung Wittenbergs nach einem Gemalde nbsp Der Wittenberger Schlossplatz nach der Ersturmung Zeitgenossischer Holzschnitt nbsp Loblied der Erfurter Burger auf General von Dobschutz vom 4 Juni 1814Charakterbild Bearbeiten nbsp Leopold Wilhelm von Dobschutz mit den Abzeichen der Freimaurer von Georg Friedrich Raschke 1837 Nach uberlieferten Berichten uber seine Kampfeinsatze verdankte Dobschutz seine wichtigsten Erfolge nicht etwa einer militarischen Ubermacht sondern da er sogar oft dem Feind zahlenmassig unterlegen war eher dem Gebrauch seines Verstandes militarischer Beweglichkeit und Taktik Sein Feldprediger Dr Kohler schrieb uber Dobschutz in seinen Tagebuchblattern Lit Kohler In jedem Briefe wiederhole ich dass wir ihn alle lieb haben Sein Gemut ohne allen Stolz voll Demut und Liebe seine Anspruchslosigkeit machen ihn bei allen beliebt Der General ist doch ein ganz herrlicher Mensch voll Gute und Liebe Er kennt keine Gefahr Es ist als glaubte er es sei unmoglich dass ihn eine Kugel treffen konnte allein so wie ein anderer sich einer Gefahr aussetzt so ist er angstlich und besorgt Mit angstlich ist hier vorsichtig und die Fursorge um seine Soldaten gemeint Und im Neuen Nekrolog der Deutschen Lit Nekrolog heisst es und man kann ihn nicht besser bezeichnen als wenn man ihn den alten preussischen Kavallerieoffizier im edelsten Sinne des Wortes nennt Makellos wie die immer hellglanzende Uniform vom Fahnrich an bis in die spatesten Jahre des Generals so war auch das Herz fest und gerade wie die ganze Haltung des Mannes so waren auch seine Gesinnungen Der Konig die Ehre und das Vaterland das blieben die drei machtigen Hebel seiner ganzen Denk und Handlungsweise Ein merkwurdiger Unterschied bestand zwischen seinem mundlichen Ausdrucke und seiner Schreibart Er druckte sich schriftlich mit Leichtigkeit und vortrefflich aus was bei seinem mundlichen Vortrage nicht der Fall war Immer und bis zu einer gewissen Unruhe thatig konnte er an Andern und namentlich an seinen Untergebenen nichts weniger als Tragheit leiden Dem gemeinen Soldaten wie dem Offizier war er ein vaterlicher Vorgesetzter was ihm Gluckliches widerfuhr mussten diese mitempfinden Mitgliedschaften BearbeitenBruder der Freimaurer St Johannisloge Zur Eintracht im Orient von Berlin erwahnt 1817 Georg Friedrich Raschke 1772 1849 malte 1837 also ein Jahr nach dem Tod des Generals auf Bestellung der Loge ein Portrat in Ol auf Leinwand das ihn als Meister vom Stuhl zeigt erkennbar an Winkelmass und Hammer ausserdem tragt Dobschutz zwei Bijoux siehe Abbildung 5 Bruder der Freimaurer St Johannisloge Zur biederen Vereinigung im Orient von Gross Glogau erwahnt 1817 Bruder im 4 Grad der Freimaurer Schottenloge Zur Vervollkommnung im Orient von Glogau erwahnt 1817 Mitglied der Militarischen Gesellschaft zu Berlin 1802 1805 Ehrungen Bearbeiten nbsp Eintragung ins Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultat Wittenberg vom 30 April 1814 Rep 1 Tit XXXXV Nr 1 Bd 4 Archiv der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Ehrendoktor der philosophischen Fakultat Eintrag ins Dekanatsbuch der Philosophischen Fakultat am 30 April 1814 und Magister der freien Kunste der Universitat Wittenberg Ehrendoktor mindestens der philosophischen vielleicht auch aller vier Fakultaten der Universitat Erfurt Eintrag am 22 Mai 1814 in die Matricula Baccalariorum et Magistrorum Blatt 156 b Stadtarchiv Erfurt Eine Bastion der alten Wittenberger Festungsanlage hiess ab 1864 50 Jahrestag der Ersturmung Dobschutz Bastion bis die Festung geschleift wurde In Wittenberg gibt es seit 1934 120 Jahrestag die Dobschutzstrasse fruher Teil der Grosse Rothemarkstrasse Kritisch ausserte sich zu DDR Zeiten Eppeton Pseudonym in einer Zeitungsglosse hierzu Datum unbekannt Herr von Dobschutz Es andern sich die Zeiten es andern sich die Strassennamen Dass die Strassenumbenennungen den Verantwortlichen in Wittenberg oft schweres Kopfzerbrechen bereitet haben kann man sich vorstellen In Wittenberg ist aber immer noch eine Dobschutzstrasse Wer war Dobschutz Hatte er sich um das Wohlergehen der Stadt so verdient gemacht dass zur Erinnerung eine Strasse nach ihm benannt bleiben muss Wenn man in der Geschichte der Stadt nachschlagt stosst man allerdings auf das Gegenteil Dobschutz war ein preussischer Generalmajor der nach der Volkerschlacht bei Leipzig Wittenberg erneut einschloss und belagerte Die heftige Beschiessung forderte von der Einwohnerschaft zahlreiche Todesopfer In der Nacht vom 12 zum 13 Januar 1814 ersturmten die Preussen nach vorhergegangener Kanonade die Festung Diese letzte Beschiessung hatte insgesamt 285 Wohnhauser zerstort Dafur dass Generalmajor von Dobschutz diese Beschiessung anordnete wurde weiter nichts als Not und Elend uber die Bevolkerung gebracht Von einem Verdienst um die Lutherstadt kann demzufolge keine Rede sein Namen sind Schall und Rauch sagt man Aber mit Namen sind auch Erinnerungen verbunden Und die Erinnerung an Generalmajor von Dobschutz durfte Wittenberg nicht zur Ehre gereichen Deshalb noch einmal nachgedacht An Stelle des Herrn Generalmajor v Dobschutz wird man sicher eine andere Personlichkeit ausfindig machen die es verdient hat in Wittenberg als Strassenname erhalten zu bleiben Eppeton Die Dobschutzstrasse bei deren Namensgebung am 13 Januar 1934 auch der Theologie Professor Ernst von Dobschutz als Reprasentant der Familie ein Grusswort sprach gibt es noch heute nbsp Gedenktafel fur Wittenbergs Befreier aus Franzosennot an der Sudwand des Kasinobergs gegenuber dem Schlosskirchturm Die erste bronzene Gedenktafel im Rahmen der Strassentaufe ebenfalls enthullt wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Diese hatte den Text Zur Erinnerung an den Befreier unserer Stadt aus Franzosennot Generalmajor Leopold Wilhelm v Dobschutz und die bei der Belagerung und Ersturmung der Festung gefallenen Preussischen Soldaten Die dankbare Lutherstadt Wittenberg 13 Januar 1814 lt Stadtwappen gt 13 Januar 1934 dd dd dd Eine am Kasinoberg angebrachte Emaille Tafel aus DDR Zeiten mit wohl falschem Geburtsjahr 1761 und falschem Datum 14 Januar 1814 wurde nach der Wiedervereinigung gegen eine neue ausgetauscht allerdings mit denselben falschen Daten Foto Orden und Ehrenzeichen BearbeitenEisernes Kreuz 2 Klasse 1813 fur Blankenfelde Russischer St Wladimir Orden 3 Klasse 1813 fur Blankenfelde Kommandeurkreuz des schwedischen Schwert Ordens 1813 fur Zahna Eisernes Kreuz 1 Klasse 1813 fur Dennewitz Russischer Orden der Heiligen Anna 1 Klasse 1813 fur Grossenhain 6 Roter Adlerorden 3 Klasse 1814 fur Wittenberg Roter Adlerorden 2 Klasse mit Eichenlaub 1815 fur Kommando in den Rhein Provinzen Roter Adlerorden 1 Klasse mit Eichenlaub durch Kabinett Order vom 16 Januar 1824 Dienstkreuz 1825 nbsp Abschrift der Heiratsurkunde von 1787 nbsp Urkunde vom 24 Sept 1813 zur Verleihung des russ Anna Ordens durch Zar Alexander I Ubersetzung nbsp Bekanntmachung der Ubernahme des Gouverneurs Postens am 4 Juli 1815 nbsp Verfugung Seite 1 zur Strassenumbenennung in Wittenberg vom 13 Januar 1934Literatur BearbeitenSigismund von Dobschutz General Leopold Wilhelm von Dobschutz Wittenbergs Befreier aus Franzosennot In Ostdeutsche Familienkunde OFK Heft 3 1992 Seite 81f Verlag Degener amp Co Neustadt Aisch ISSN 0472 190X Allgemeines deutsches Conversations Lexicon fur die Gebildeten eines jeden Standes 1840 Seite 520 online Kadettenpfarrer Jakel Tagebuchblatter eines Feldgeistlichen des Dr K A Kohler Prediger der Brigade des Generalmajors von Dobschutz Verlag Edwin Runge Berlin Lichterfelde 1912 Meyers Konversationslexikon 1 Auflage Band 7 1846 Schlesische Rundschau Nr 6 8 Jahrgang 1956 Allgemeines deutsches Volks Conversations Lexikon Band 2 1846 Seite 699 online Neuer Nekrolog der Deutschen Band 14 1838 Seite 134 online Namentliches Verzeichniss sammtlicher hiesigen und auswartigen zu dem Bunde der grossen National Mutter Loge zu den drei Weltkugeln in Berlin gehorigen Bruder Freimaurer Fur das Jahr 1817 Druck Gebruder Gadicke Berlin 1817 Seite 132 Allgemeine deutsche Real Encyklopadie fur die gebildeten Stande Conversations Lexikon 9 Auflage Band 4 von 15 F A Brockhaus Leipzig 1844 Wilhelm Binder Allgemeine Realencyclopadie oder Conversationslexicon fur das katholische Deutschland Band 3 1847 Seite 581 online Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 4 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632799 S 66 71 Nr 1237 General von Dobschutz In Charakterkopfe der deutschen Befreiungskriege Band II Der tolle Platen aus der Reihe Jungdeutschland Bucherschatz fur die deutsche Jugend Hans Weberstedt Hrsg Friedrich Engelmann Verlag Leipzig 1913 Seite 84 85 Rektor Westphal Saganer Krieger in den Befreiungskriegen In Niederschlesische Allgemeine Zeitung Saganer Wochenblatt vom 6 September 1932 H Heubner Leopold Wilhelm von Dobschutz der Retter Wittenbergs aus der Franzosennot In Wittenberger Tageblatt vom 10 Januar 1934 Autor ungenannt Dem Retter aus Franzosennot Wittenberg gedenkt der Befreiung aus Franzosennot vor 120 Jahren In Wittenberger Tageblatt vom 15 Januar 1934 R v Hirsch Dobschutz Wilhelm Leopold von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 277 Neuer Nekrolog der Deutschen 1836 Teil 1 S 134Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leopold Wilhelm von Dobschutz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Leopold Wilhelm von Dobschutz in Kalliope Gedenktafel an Gasthof Zum weissen Ross Bad LiebenwerdaEinzelnachweise Bearbeiten Das Originalgemalde Abbildung rechts hing in der Gedenkhalle zu Dennewitz und ist seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen Die hier abgebildete erst spater gefertigte Kopie befindet sich heute in Familienbesitz Bayreuther Zeitung vom 3 Marz 1836 Digitalisat Brief des Konigs Friedrich Wilhelm III vom 29 Juni 1825 an den Gouverneur der Residenz Breslau in Familienbesitz Brief des Konigs Friedrich Wilhelm III vom 11 Dezember 1830 in Familienbesitz Dieses Gemalde befindet sich unverandert in Privatbesitz der Grossen National Mutterloge Zu den drei Weltkugeln im Orient in Berlin Charlottenburg Diese stellte es vom 30 August bis 1 November 1981 der Akademie der Kunste in Berlin als Leihgabe fur deren Ausstellung Berlin zwischen 1789 und 1848 Facetten einer Epoche zur Verfugung Auszug Deutsche Ubersetzung der Verleihungsurkunde im Original in Familienbesitz nbsp Dieser Artikel wurde am 9 Juni 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 116151447 lobid OGND AKS VIAF 47506369 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dobschutz Leopold Wilhelm vonALTERNATIVNAMEN Dobschutz Wilhelm Leopold vonKURZBESCHREIBUNG preussischer General der KavallerieGEBURTSDATUM 1 Januar 1763GEBURTSORT Brieg NiederschlesienSTERBEDATUM 3 Februar 1836STERBEORT Gut Zolling Landkreis Freystadt Niederschlesien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Wilhelm von Dobschutz amp oldid 236879018