www.wikidata.de-de.nina.az
Braun ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts Die Familie von der einzelne Zweige bis heute bestehen gehort zum niederschlesischen Uradel Spater gelangten die Herren von Braun auch in Anhalt Sachsen der Oberlausitz und in Ostpreussen zu Besitz und Ansehen Stammwappen derer von Braun Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Freiherrliche Wappen 2 2 1 Reichsfreiherrliches Wappen 2 2 2 Bohmisches Freiherrenwappen 3 Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wernher von Braun 1912 1977 nbsp Christina von Braun 1944 nbsp Joachim von Braun 1950 Herkunft Bearbeiten Die schlesische Uradelsfamilie von Braun darf nicht mit zahlreichen weiteren gleichnamigen adeligen Geschlechtern verwechselt werden die zum Teil aus anderen Gegenden stammen und verschiedene Wappen fuhren So erscheinen 1861 in Kneschkes Neuen allgemeinen deutschen Adelslexicon 16 adelige Familien 1 und 1974 im Adelslexikon des Genealogischen Handbuchs des Adels 15 adelige Geschlechter 2 dieses Namens Erstmals urkundlich erwahnt wird die Familie am 6 Januar 1285 3 und am 27 Juli 1286 4 mit dem Ritter Henimanus Heynamann de Bruno Brunow Mit ihm beginnt auch die ununterbrochene Stammreihe der Familie 2 Die Schreibweise des Namens wechselt von Bruno Brunowe Brunow Bronau de Bronne Brawnaw Brawna und Braun Das Namengebende Stammhaus des Geschlechts war die Ortschaft Braunau im ehemaligen Landkreis Luben in Niederschlesien 2 heute ist Brunow ein Ortsteil von Luben in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Eine polnische Linie der Familie ist nicht nachweislich 5 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Ein Grossteil des Grundbesitzes derer von Braun lag zunachst in Schlesien Schon fruh wurden die Hauser zu Ottendorf Nennersdorf Tscheplau im Herzogtum Glogau und Zobten im Herzogtum Jauer begrundet und spater die Hauser zu Wallwitz im Glogauschen Kammelwitz im Wohlauschen und Wohlstadt im Liegnitzschen gestiftet 1 In Ostpreussen war die Familie zu Perschein Neucken und Palpaech im Regierungsbezirk Konigsberg besitzlich Die freiherrlichen Linien besassen unter anderem die Herrschaften Wartenberg und Bralin in Schlesien sowie die Guter Biegnitz Graditz Ottendorf und Katzenau Sie teilten sich in die Zweige zu Zolling Zobten und Doring Angehorige aus der Zweiglinie zu Zobten waren zeitweise auch im Besitz bzw Teilbesitz von Zobten Marzdorf und Harpersdorf im Goldbergischen 6 Wahrend des 19 Jahrhunderts sass die Familie zu Zolling Kleinkaulwitz und Wangelewe in Schlesien sowie zu Neucken mit Ellermuhle Palpasch Perscheln Rappeln und Rohrkrug sowie Annawalde in Ostpreussen 1 Balthasar von Braun auf Ottendorf war 1501 Landesaltester im Herzogtum Glogau Zu seinen Nachkommen gehorte Georg von Braun auf Ottendorf und dessen Bruder Hans von Braun die von Kaiser Maximilian II 1573 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurden Georg hatte zunachst als Oberst an den Turkenkriegen teilgenommen und wurde 1580 Kammerprasident von Schlesien Sein Bruder Hans diente als kaiserlicher General in Ungarn Zahlreiche Angehorige der Familie verliessen auf Grund von Kriegswirren und Religionsstreitigkeiten Schlesien und liessen sich im benachbarten Kurfurstentum Sachsen nieder 7 Wenzel von Braun auf Zolling und Doring starb 1585 und hinterliess die zwei Sohne Joachim und Christoph Joachim von Braun war der Begrunder der Linie zu Zolling und Zobten und sein Bruder Christoph von Braun stiftete die Linie zu Doring Sigismund von Braun 1665 auf Zolling Zobten und Marzdorf ein Sohn von Joachim wurde Oberrechtssitzer in den Herzogtumern Schweidnitz und Jauer Er heiratete Anna Magaretha von Promnitz und hinterliess drei Sohne Joachim Sigismund von Braun auf Armenruhe der alteste Sohn wurde Landesbestellter im Herzogtum Jauer Er starb 1668 unverheiratet Seine zwei Bruder Joachim Friedrich von Braun auf Zobten 1688 und Hans Christoph von Braun 1684 auf Zolling und Marzdorf wurden Landesalteste in den Herzogtumern Schweidnitz und Jauer letzterer auch im Furstentum Liegnitz Christoph Friedrich Ernst Konrad und Karl Ferdinand den Sohnen von Joachim Friedrich aus dessen Ehe mit Helena von Mauschwitz aus dem Haus Harpersdorf wurde 1699 der Freiherrenstand bestatigt 7 Aus der Linie zu Doring kam Johann Fabian von Braun 1714 auf Doring Nettschitz und Bielitz Er war der Enkel von Christoph von Braun dem Stifter dieser Linie Johann Fabian heiratete Anna Sabina von Knobelsdorff Das Paar hatte einen Sohn Balthasar der aber bereits 1714 im selben Jahr wie sein Vater verstarb 7 Mit Adam Friedrich von Braun 1661 gelangte die Familie in das Furstentum Anhalt Der anhaltische Zweig schloss 1694 mit den schlesischen von Braun ein Pactum gentilium einen Hausvertrag 1 Angehorige der anhaltischen Linie gelangten spater als Offiziere in der Preussischen Armee zu hochsten Wurden So unter anderem August Wilhelm von Braun auf Gross Glogau der 1770 als koniglich preussischer Generalleutnant Chef eines Fusilierregiments und Ritter des Ordens Pour le Merite starb und Heinrich Gottlob von Braun der als koniglich preussischer Generalleutnant der Infanterie Chef eines Infanterieregiments Kommandant der Residenz Berlin und Ritter des Schwarzen Adlerordens 1799 verstarb 6 Seine Nachfahren gingen z T in internationale Dienste und gelangten dort zu hohen militarischen und politischen Amtern So dessen Enkel Gustav Heinrich Gottlieb von Braun 1775 Arneburg 1859 Dresden der nach seiner Dienstzeit als britischer Lt Colonel in den Napoleonischen Kriegen 1826 brasilianischer Feldmarschall wurde Ausserhalb Deutschlands gebrauchte er die anglisierte Namensform Brown die einige seiner Sohne beibehielten so William Gustavus Brown 1883 Sydenham Kent britischer General u 1863 64 Commander in Hongkong und Ralph Abercrombie Otto Brown von Braun britischer Rear Admiral 1834 Gross Beuchow 1891 Radebeul Bedeutende Angehorige der Familie aus neuerer Zeit waren unter anderem Julius von Braun 1868 1931 Landrat im Landkreis Gerdauen in Ostpreussen und dessen Sohn Joachim von Braun 1905 1974 Geschaftsfuhrer und Vorstandsmitglied des Gottinger Arbeitskreises Rechtsritter des Johanniterordens Trager des Bundesverdienstkreuzes I Klasse und des Preussenschildes Magnus von Braun 1878 1972 wurde 1932 zum Reichsminister fur Ernahrung und Landwirtschaft im Kabinett Papen ernannt sein Sohn Wernher von Braun 1912 1977 war der bekannte Raketeningenieur und dessen Bruder Sigismund von Braun 1911 1998 wurde Staatssekretar Botschafter sowie Rechtsritter des Johanniterordens Standeserhebungen Bearbeiten Georg von Braun und Ottendorf Freier Standesherr auf Gross Wartenberg und Bralin und Kammerprasident in Schlesien und dessen Bruder Hans von Braun kaiserlicher General erhielten am 30 Juni 1573 zu Wien den Reichsfreiherrenstand mit einer Wappenmehrung 2 Die Bruder Christoph Friedrich Ernst Konrad und Karl Ferdinand von Braun wurden am 31 Dezember 1699 zu Wien in den bohmischen Freiherrenstand mit dem Pradikat Wohlgeboren erhoben Damit verbunden war die Rotsiegelfreiheit und eine Wappenmehrung 2 Am 17 Dezember 1860 zu Berlin erfolgte fur Friedrich Freiherr von Braun auf Neucken im Landkreis Preussisch Eylau koniglich preussischer Oberstleutnant ausser Dienst und seine Neffen die Bruder Leopold koniglich preussischer Hauptmann Werner koniglich preussischer Hauptmann Carl koniglich preussischer Okonomieinspektor Friedrich koniglich preussischer Premierleutnant Wilhelm koniglich preussischer Okonomieinspektor Maximilian koniglich preussischer Leutnant und Julius Freiherr von Braun koniglich preussischer Leutnant eine preussische Anerkennung des Freiherrenstandes 2 Wappen Bearbeiten nbsp Andere Version des Stammwappens derer von BraunStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Silber drei 2 1 im Dreipass gestellte rote Wecken Auf dem Helm mit rot silbernen Helmdecken zwei Straussenfedern zwischen drei gesturzten naturlichen rotgesprenkelten Forellen 2 Freiherrliche Wappen Bearbeiten Reichsfreiherrliches Wappen Bearbeiten Das reichsfreiherrliche Wappen verliehen 1573 ist geviert 1 und 4 das Stammwappen 2 und 3 von Schwarz und Gold schraglinks geteilt darin ein zweischwanziger Lowe in verwechselten Farben Auf dem Schild der Stammhelm mit rechts rot silbernen und links schwarz goldenen Helmdecken 2 Bohmisches Freiherrenwappen Bearbeiten Das bohmische Freiherrenwappen verliehen 1699 zeigt das reichfreiherrliche Wappen von 1573 mit zwei Helmen Rechts der Stammhelm auf dem linken mit schwarz goldenen Helmdecken der von Gold und Schwarz schraglinks geteilte Lowe 2 Namenstrager BearbeitenAugust Wilhelm von Braun 1701 1770 koniglich preussischer Generalleutnant und Regimentsinhaber Carola von Braun 1942 deutsche Politikerin FDP Christina von Braun 1944 deutsche Kulturwissenschaftlerin Heinrich Gottlob von Braun 1717 1798 koniglich preussischer Generalleutnant und Kommandant von Berlin Joachim von Braun 1905 1974 deutscher Jurist Regierungsrat und Wissenschaftler Joachim von Braun 1950 deutscher Agrarwissenschaftler und Entwicklungsforscher Julius von Braun 1868 1931 deutscher Verwaltungsbeamter und Landrat Magnus von Braun 1919 2003 deutscher Chemieingenieur und Raketenkonstrukteur Magnus von Braun 1878 1972 deutscher Politiker Margrit Cecile von Braun 1952 US amerikanische Umweltwissenschaftlerin und Hochschullehrerin Sigismund von Braun 1911 1998 deutscher Diplomat Wernher von Braun 1912 1977 deutscher Raketeningenieur Wilhelm von Braun 1883 1941 deutscher Jurist und DiplomatLiteratur BearbeitenJohann Sinapius Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels Druckerei Fleischer Leipzig 1720 S 174 178 Digitalisat Johann Sinapius Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels Leipzig 1728 Teil 2 S 320 322 Digitalisat Freiherren von Braun Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 1 Gebruder Reichenbach Leipzig 1836 S 300 301 books google de Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1861 S 25 26 Digitalisat Gothaisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1868 Jg 18 Justus Perthes Gotha 1867 S 87 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1974 S 71 72 ISSN 0435 2408Weblinks BearbeitenStammwappen derer von Braun Schlesisch als v Braun und Freiherrliches Wappen als Praun in Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 Braun In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 4 Leipzig 1733 Sp 580 Eintrag uber Braun Familie Schlesien in Consortium of European Research LibrariesEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Leipzig S 25 26 a b c d e f g h i Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn S 71 72 Adolf Stenzel Adolf Tschoppe Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Stadte in Schlesien und der Oberlausitz Hamburg 1832 Nr 77 S 402 Breslauer Diozesenarchiv DD 60 Genealogisches Handbuch des Adels Freiherrliche Hauser A Uradel Band XXV Band 150 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 2011 S 46 ff ISBN 978 3 7980 0850 2 a b Neues preussisches Adelslexicon Band 1 S 300 301 a b c Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels Druckerei Fleischer Leipzig 1720 S 174 178 Normdaten Person GND 118673394 lobid OGND AKS VIAF 47555960 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braun schlesisches Adelsgeschlecht amp oldid 230510753