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Wilhelm von Braun 13 November 1883 in Frankfurt Oder 29 August 1941 im KZ Buchenwald war ein deutscher Jurist und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilhelm von Braun wurde 1883 als zweiter Sohn des Oberst a D Konstantin von Braun und der Bertha von Braun Tochter der Industriellenfamilie Hoffmann geboren und wuchs in einer markischen evangelischen Offiziersfamilie auf Sein Vater war Regimentskommandeur und ein Nachkomme des Berliner Stadtkommandanten Christoph Heinrich Gottlob von Braun 1714 1798 Ritter des Schwarzen Adlerordens Wilhelm von Braun wahlte ebenfalls eine militarische Laufbahn und trat als Junker beim 2 Garde Feldartillerie Regiment der Preussischen Armee in Potsdam ein Die Ausbildung erhielt er auf der Kriegsschule Engers Nach seiner Beforderung zum Leutnant der Artillerie verliess er 1904 als Reserveoffizier den aktiven Dienst und studierte Jura in Grenoble Munchen Greifswald und Jena Anfang 1908 erkrankte er an Typhus und verliess daraufhin endgultig den Militardienst Nach einer Erholungszeit in Frankreich und England promovierte er 1910 an der Universitat Heidelberg zum Doktor der Jurisprudenz und begann ein Referendariat in Kirchberg Hunsruck In Frankreich wurde er im Jahre 1908 in Brest verhaftet Zuerst verdachtigt ein Spion zu sein wurde er wegen angeblicher Verfuhrung Minderjahriger verhaftet Seine Verhaftung und seine Verurteilung im Januar 1909 werden durch die franzosische Presse berichtet Er unternahm einen Suizidversuch Im Mai 1909 wurde er vom Berufungsgericht freigesprochen 1 Vermutlich im Jahre 1912 erfolgte der Ubertritt zur romisch katholischen Kirche wahrscheinlich beeinflusst durch die Freundschaft mit dem katholischen Priester Giuseppe Pizzardo dem spateren Kardinal und Unterstaatssekretar im Vatikan Braun lernte Pizzardo in Munchen kennen der ab 1909 Mitarbeiter der dortigen papstlichen Nuntiatur war Mit Beginn des Ersten Weltkriegs an der Ostfront eingesetzt wechselte er spater in osmanische Dienste hier kam er in russische Gefangenschaft In der Weimarer Republik wahrend der Kanzlerschaft des Katholiken Joseph Wirth ging Wilhelm von Braun in die Politik Uber Monsignore Giuseppe Pizzardo bekam er Zugang zum Vatikan Braun war an diversen diplomatischen Aktivitaten beteiligt die zur Konferenz von Rapallo und einer vertraglichen Zusammenarbeit des Deutschen Reiches mit Sowjetrussland fuhrte Braun stellte Kontakte von deutschen Grossunternehmen wie Siemens amp Halske und Grossbanken wie z B der Deutschen Orientbank AG mit Sowjetrussland her In Zusammenarbeit mit Pizzardo und dem sowjetischen Diplomaten und Chef der Handelsmission in Rom Wazlaw Wazlawowitsch Worowski vermittelte er 1921 22 die Hilfslieferungen der westlichen Staaten uber den Vatikan fur die hungernde russische Bevolkerung 1922 war er neben Kardinal Staatssekretar Gasparro Pizzardo und Worowski auch an Geheimvertragen zwischen dem Vatikan und Sowjetrussland beteiligt 2 in der geheimen diplomatischen Korrespondenz des deutschen Auswartigen Amtes und in den Dokumenten des Vatikans ist Braun mehrfach erwahnt Ab 1924 hielt sich Braun viel im Ausland auf meist bei dem Orden der Benediktiner vermutlich auch in Italien und China Uber seine Tatigkeit dort gibt es keine sicheren Fakten ebenso wenig uber weitere Kontakte zu Moskau Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 722 586 3 1935 erfolgte die Verhaftung durch die Gestapo und die Einlieferung in das KZ Dachau spater wurde er in die KZs Mauthausen und Buchenwald verlegt Laut den KZ Unterlagen war er wegen Homosexualitat 175 Schutzhaftling gefuhrt wurde er als prominenter Haftling In den Akten ist er als Theologe Hauptmann a D Polizei Agent als Verbindungsmann zum Vatikan und als Sowjetbotschafter in Rom bezeichnet Am 29 August 1941 wurde Wilhelm von Braun im KZ Buchenwald durch eine Giftspritze ermordet Sein Grab auf dem Alten Garnisonfriedhof in Berlin Mitte wurde wie viele andere Ende der 1970er Jahre bei der Umgestaltung zu einem Stadtpark abgeraumt an Stelle des verschwundenen Grabmals der Familien von Braun und von Gersdorff soll eine Gedenktafel errichtet werden Literatur BearbeitenHansjakob Stehle Die Ostpolitik des Vatikans 1 Auflage Piper Munchen 1975 ISBN 3492021131 Weblinks BearbeitenDieter Weigert Gedenkseite fur Dr Wilhelm von Braun Memento vom 30 September 2013 im Internet Archive auf der Homepage des Fordervereins Alter Berliner Garnisonfriedhof 28 August 2011 Horst Helas Wer kennt Wilhelm von Braun In Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin Nr 68 Januar 2013 PDF 456 KB Seite 14 15 Einzelnachweise Bearbeiten Zum Beispiel Le Journal 1908 11 18 Le Journal 1908 11 20 La Croix 1908 11 19 Le Matin 1908 11 18 Le Matin 1908 11 28 Le Petit Parisien 1909 1 30 Le Petit Parisien 1909 5 21 Das Dokument ist uberschrieben als Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Regierung der Sowjets uber die Entsendung von Bevollmachtigten des Heiligen Stuhls nach Russland abgedruckt in Hansjakob Stehle Geheimdiplomatie im Vatikan Die Papste und die Kommunisten Zurich 1993 S 385 f Bundesarchiv R 9361 I 7497Normdaten Person GND 1043089985 lobid OGND AKS VIAF 305320610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und DiplomatGEBURTSDATUM 13 November 1883GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 29 August 1941STERBEORT KZ Buchenwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Braun Jurist amp oldid 234332376