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Das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V ist ein gemeinnutziger Verein mit dem Ziel der Aufklarung insbesondere der Jugend uber die deutsche speziell die Berliner Geschichte der NS Zeit und die Entwicklungen der deutschen Geschichte die die Machtubertragung an die Nationalsozialisten ermoglichten wie auch uber die Folgen und Kontinuitaten in der Zeit nach 1945 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gestapogelande 1 2 Gedenkzeichen im Stadtraum 1 2 1 Gedenktafelguerilla 1 2 2 Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin 1 2 3 Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen 1 3 Thematisierung des Exils 1933 1945 2 Arbeitsweise 2 1 Die Ausstellungen in chronologischer Reihenfolge 2 1 1 1945 Jetzt wohin Exil und Ruckkehr nach Berlin 1995 2 1 2 Leben im Wartesaal Exil in Shanghai 1938 1947 1997 2 1 3 Haymatloz Exil in der Turkei 1933 1945 2000 2 1 4 Vor die Tur gesetzt Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 2005 2 1 5 Ohne zu zogern Varian Fry Berlin Marseille New York 2007 2 1 6 Verraten und verkauft Judische Unternehmen in Berlin 1933 1945 2008 2 1 7 Gute Geschafte Kunsthandel in Berlin 1933 1945 2011 2 1 8 Meine eigentliche Universitat war Auschwitz Joseph Wulf zum 100 Geburtstag 2012 2 1 9 Letzte Zuflucht Mexiko Gilberto Bosques und das deutschsprachige Exil nach 1939 2012 2 1 10 Verfahren Wiedergutmachung im geteilten Berlin 2015 2 1 11 Abgesagt Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und politiker in Steglitz und Zehlendorf 1933 1945 2016 2 1 12 Ausgeblendet Der Umgang mit NS Taterorten in West Berlin 2017 und Ausgegrenzt NS Taterorte in Ostberlin 2020 2 1 13 Ausgewiesen Berlin 28 Oktober 1938 Die Geschichte der Polenaktion 2018 2 1 14 Berliner Bibliotheken im Nationalsozialismus 2018 2 1 15 Immer wieder Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin nach 1945 2019 2 2 Digitale Projekte und Kooperationen 2 3 Salon 3 Geschaftsstelle Bibliothek und Archiv 4 Veroffentlichungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGestapogelande Bearbeiten Das Aktive Museum ging 1983 aus einer Burgerinitiative hervor die ein Veranstaltungsprogramm zum 50 Jahrestag der Machtubertragung an die Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 organisierte In den folgenden Jahren konzentrierte sich das Engagement des Vereins zunachst auf das Prinz Albrecht Gelande in Berlin Kreuzberg wo die Gestapo bis 1945 ihren Hauptsitz hatte Das Gelande lag damals brach und wurde als Schuttablageplatz und zum Autofahren ohne Fuhrerschein benutzt Der Verein brachte diesen Zustand in den 1980er Jahren zur Sprache und engagierte sich mit anderen Initiativen und Gruppen mittels Aktionen und Demonstrationen fur einen Denkort auf dem Gelande So wurde am 5 Mai 1985 dem Tag von Bitburg offentlichkeitswirksam eine Grabung entlang der vermuteten Grundmauern des Gebaudes der Gestapo Zentrale organisiert was eine professionelle archaologische Untersuchung im Jahr darauf zur Folge hatte 1989 feierte der Verein eine symbolische Grundsteinlegung fur ein Aktives Museum auf dem Gelande um Handlungsdruck auf die Politik zu erzeugen nbsp Symbolische Grundsteinlegung am 1 September 1989Mit dieser Grundungsgeschichte steht das Aktive Museum in der Tradition der Geschichtswerkstatten und ist ein archetypisches Beispiel eines Geschichtsvereins der aus der Bewegung der Geschichte von unten hervorging Auch nach der erfolgten Grundung der Stiftung Topographie des Terrors dauerte es noch Jahrzehnte bis zur Eroffnung des heutigen Dokumentationszentrums Das Aktive Museum machte wiederholt auf den Stillstand des Projekts aufmerksam So organisierte es 2004 eine Machtwache gegen den Baustopp des Zumthor Entwurfs Heute arbeiten Vorstand und Geschaftsfuhrung in den Ausschussen der Stiftung mit und begleiten deren inhaltliche Arbeit 2 Gedenkzeichen im Stadtraum Bearbeiten Gedenktafelguerilla Bearbeiten In den folgenden Jahren erkannte der Verein dass in Berlin neben dem Gestapo Gelande auch an anderen Orten Bedarf fur Erinnerungszeichen an die Zeit des Nationalsozialismus besteht und weitete sein Engagement aus In der ersten Halfte der 1990er Jahre bemuht er sich darum Spuren der jungeren deutschen Geschichte im Ostteil Berlins zu erhalten und zu markieren bei fur notwendig erachteten Umgestaltungen mitzuwirken oder neue Erinnerungszeichen zu setzen In dieser Zeit erwarb sich das Aktive Museum den Beinamen Gedenktafel Guerilla Mit eigenhandig montierten Ersatz Gedenktafeln oder kommentierenden Erganzungsschildern zu Namen von Strassen die nach der Wende umbenannt wurden wollte der Verein dazu beitragen die historischen und politischen Bruche seit 1933 konkret erfahrbar zu machen und die damit verbundenen Widerspruchlichkeiten zu erhalten nbsp Das Strassenergunzungsschild zur Niederkirchnerstrasse informierte uber die formalige Prinz Albrecht Strasse 20 Januar 1993In den 1990er Jahren fassten zudem mehrere vom Aktiven Museum herausgegebene Publikationen zum Thema Gedenktafeln und Erinnerungszeichen den Stand der Dinge in Berlin fur ein Fachpublikum und Interessierte zusammen Anknupfend daran ist im Jahr 2022 als erster Band einer neuen Reihe das Buch Text im Raum Berlingeschichte verortet im Verbrecher Verlag erschienen Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin Bearbeiten Anknupfend an das stadtraumliche und Gedenktafel Engagement des Vereins wird die seit 2005 bestehende vorher in Regie des damaligen Bezirksmuseums Friedrichshain Kreuzberg heute FHXB Friedrichshain Kreuzberg Museum und des Bezirksmuseums Mitte gefuhrte Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin seit 2012 im Aktiven Museum dauerhaft fortgefuhrt Sie ist die Kontaktstelle zwischen dem Kunstler Gunter Demnig den bezirklichen Initiativen den Stolpersteinpaten und den Angehorigen der Opfer und daruber hinaus die zentrale Anlaufstelle fur Stolpersteinanfragen und antrage in Berlin In den Jahren 2012 und 2013 hat die Koordinierungsstelle zusammen mit Kulturprojekte Berlin GmbH zwei Bande mit Kiezspaziergangen publiziert Ausserdem bietet sie padagogisches Begleitmaterial fur Stolperstein Projekte an Schulen an Zusammen mit dem Zentrum fur Zeithistorische Forschung Potsdam organisierte die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin am 21 und 22 Februar 2019 eine Tagung unter dem Motto Steine des Anstosses oder normiertes Ritual Zur Rolle des Stolperstein Projektes in den Erinnerungskonflikten der Gegenwart 3 nbsp Am 9 Juni 2015 wurden zehn Stolpersteine am Marie Elisabeth Luders Ufer durch Gunter Demnig verlegt Die Bundestagsfraktionen hatte die Patenschaften fur die Steine ubernommen Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen Bearbeiten Das Vorgehen der Gedenktafelguerilla professionalisierte sich mit den Jahren Neben dem ehrenden Erinnern an Personlichkeiten wie Wolfgang Szepansky durch Gedenktafeln stellt der Verein auch historische Informationstafeln auf beispielsweise 2013 auf der Insel Schwanenwerder Seit 2014 ist das Aktive Museum an der Realisierung des sogenannten Berliner Gedenktafelprogramms thematisch und organisatorisch beteiligt 2021 wurde die Koordinierungsstelle historische Stadtmarkierungen unter dem Dach des Aktiven Museums eroffnet Seither gehort auch die Einrichtung von Orten der Erinnerung an Personlichkeiten Institutionen und Ereignisse aus Geschichte und Kultur in Berlin in Form von Informations und Gedenktafeln und anderen historischen Stadtmarkierungen zum Betatigungsfeld des Vereins Engagierte konnen sich mit Vorschlagen fur neue Gedenktafeln oder weiteren Ideen fur Erinnerungszeichen im Berliner Stadtraum an die Koordinierungsstelle wenden die auch ausserhalb des Berliner Gedenktafelprogramms beratend und unterstutzend tatig ist Thematisierung des Exils 1933 1945 Bearbeiten Ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich die Erforschung des deutschsprachigen Exils zwischen 1933 und 1945 zu einem Schwerpunkt der Arbeit des Aktiven Museums Mehrere Ausstellungen und Publikationen widmeten sich Menschen die auf der Flucht vor nationalsozialistischer Verfolgung emigrierten Dabei standen bisher unterreprasentierte Bevolkerungsgruppen und Exillander im Fokus wie beispielsweise die Turkei Shanghai oder Mexiko Auch internationale Hilfsnetzwerke und Helfer wie Varian Fry wurden erstmals einem breiten Publikum vorgestellt Arbeitsweise BearbeitenDas Aktive Museum hat in eigener Herausgeberschaft sowie in Kooperation mit anderen Berliner Einrichtungen zahlreiche Ausstellungsprojekte realisiert Die Inhalte werden in wechselnden Arbeitsgruppen erstellt die auch fur Nicht Mitglieder offen sind In der Regel sind die Ausstellungen als Wanderausstellungen konzipiert mit Stationen innerhalb Berlins deutschlandweit oder auch international Bei der Themenwahl gilt als Kriterium dass es sich um eine bisher vernachlassigte Geschichte oder um marginalisierte Gruppen handeln soll In der Regel werden die Ausstellungsinhalte auch in einem begleitenden Katalog publiziert Die Ausstellungen in chronologischer Reihenfolge Bearbeiten 1945 Jetzt wohin Exil und Ruckkehr nach Berlin 1995 Bearbeiten Die erste grosse Ausstellung des Aktiven Museums wurde vom 1 Mai bis 15 Juli 1995 als Open Air Ausstellung auf dem Gelande des ehemaligen Anhalter Bahnhofs in Berlin Kreuzberg gezeigt von wo tausende Berliner ins Exil flohen Dafur wurden mehr als 70 Biografien prominenter und nicht prominenter Berliner recherchiert und jeweils dargestellt warum sie nach 1945 zuruckkehrten oder nicht nbsp Am 1 Mai 1995 wurde die Open Air Ausstellung 1945 Jetzt wohin am Anhalter Bahnhof eroffnet Leben im Wartesaal Exil in Shanghai 1938 1947 1997 Bearbeiten Diese Ausstellung thematisierte das Exil in Shanghai und wurde vom 4 Juli bis 24 August 1997 im Judischen Museum Berlin im Martin Gropius Bau gezeigt Haymatloz Exil in der Turkei 1933 1945 2000 Bearbeiten Rund 1 000 Emigranten fanden zwischen 1933 und 1945 Zuflucht in der Turkei Hunderte deutscher Wissenschaftler Politiker und Kunstler emigrierten damals auf Einladung der dortigen Regierung in die Turkei um als Experten an der Modernisierung aller gesellschaftlichen und kulturellen Bereiche der jungen Republik mitzuwirken Nach ihrer Ausburgerung aus dem Deutschen Reich schrieben die turkischen Behorden den Fluchtlingen das Wort Haymatloz in ihre turkischen Fremdenpasse Das Wort ging schliesslich als Lehnwort in die turkische Sprache ein Die Ausstellung wurde erstmals vom 8 Januar bis 20 Februar 2000 in der Akademie der Kunste Berlin am Hanseatenweg gezeigt und ist seitdem als bundesweite Wanderausstellung mit Dutzenden Stationen zuletzt in Gelsenkirchen Gladbeck Wurzburg Aschaffenburg Celle Bamberg Kassel Herten Siegen und Furstenfeldbruck zu sehen Vor die Tur gesetzt Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 2005 Bearbeiten Die Ausstellung entstand auf Anregung des Berliner Senats und des Abgeordnetenhauses anlasslich des 60 Jahrestags des Kriegsendes 1945 Sie dokumentiert anhand von 32 ausgewahlten Biografien mit personlichen Zeugnissen Bildern und Dokumenten die Lebenswege von Parlamentariern und Kommunalpolitikern die aus ganz unterschiedlichen Grunden verfolgt wurden ins Exil gingen oder Haft und Tod erleiden mussten Sie zeigt exemplarisch auch wie die parlamentarische Demokratie in Deutschland 1933 zerstort wurde Dies geschieht in Form einer Chronik der Geschichte des Berliner Stadtparlaments das am 20 Marz 1919 erstmals im Berliner Rathaus zusammentrat und am 27 Juni 1933 zu seiner letzten Sitzung zusammenkam Die Ausstellung wurde zunachst vom 30 September bis 30 November 2005 im Roten Rathaus dann vom 8 Juni bis 8 Juli 2006 im Berliner Abgeordnetenhaus gezeigt Ohne zu zogern Varian Fry Berlin Marseille New York 2007 Bearbeiten Anlasslich des 100 Geburtstags des bis dato wenig bekannten Fluchthelfers Varian Fry bereitete des Aktive Museum eine umfangreiche Wurdigung seiner Person und der Hilfsorganisation Emergency Rescue Committee vor Fry half zwischen 1940 und 1942 etwa 1500 Personen darunter viele Kunstler bei der Flucht uber Marseille in die USA Die Ausstellung wurde auch in uberregionalen Medien besprochen Unter anderem berichteten die NZZ 4 arte 5 die taz 6 die FAZ Der Tagesspiegel 7 der Deutschlandfunk 8 und der WDR ausfuhrlich Sie wurde vom 18 November bis 30 Dezember 2007 in der Akademie der Kunste Berlin am Pariser Platz gezeigt dann ab 2008 als Wanderausstellung im Kongresszentrum Davos im Maison Heinrich Heine in Paris im Kunsthaus Viernheim in der Ehemaligen Synagoge Robel Muritz im Stadtgeschichtlichen Museum im Kropeliner Tor in Rostock im Dokumentationszentrum Prora auf Rugen im Rathaus Wurzburg in der Mahn und Gedenkstatte Steinwache in Dortmund in den Volkshochschulen Leverkusen und Osnabruck in den Stadtmuseen von Erlangen und Ludwigshafen und abschliessend bis Freitag den 13 Mai 2016 in der Universitatsbibliothek der FernUniversitat Hagen Verraten und verkauft Judische Unternehmen in Berlin 1933 1945 2008 Bearbeiten Die Ausstellung zeigte die Repression gegen judische Unternehmen und deren Uberlebensstrategien Sie war in Zusammenarbeit mit einer Forschungsgruppe der Humboldt Universitat erstellt und anlasslich des 70 Jahrestags des Pogroms von 1938 eroffnet worden Es wurde eine englische Version mit dem Titel Final Sale The End of Jewish Owned Businesses in Nazi Berlin erstellt und ab 2010 im Leo Baeck Institute New York an der Hebrew University Jerusalem und an den Universitaten in Boston und Stockton NJ gezeigt Der Katalog zur Ausstellung ist vergriffen aber in einer digitalen Version auf Deutsch verfugbar Gute Geschafte Kunsthandel in Berlin 1933 1945 2011 Bearbeiten Anhand der Geschichte von vierzehn Berliner Kunsthandlungen zeigt die Ausstellung beispielhaft wie die Massnahmen der nationalsozialistischen Kunst und Kunsthandelspolitik auf eine bis dahin weitgehend unabhangige Branche wirkten Neben einigen prominenten Hausern werden auch kleine bisher weitgehend unbekannte Galerien dokumentiert Dabei wird auch ein Blick auf die Zeit nach 1945 und hier besonders auf die zumeist nicht erfolgte Restitution verfolgungsbedingt entzogener Kunstwerke gerichtet Die Ausstellung eroffnete am 10 April 2011 in der Stiftung Neue Synagoge Centrum Judaicum und wurde dann auch im Landesarchiv Berlin im Haus am Kleistpark und schliesslich bis zum 30 Juni 2013 im Mitte Museum gezeigt Der Katalog zur Ausstellung ist vergriffen Ausgewahlte Inhalte der Ausstellung sind in gekurzter Form auch auf der Berlin History App zu sehen Meine eigentliche Universitat war Auschwitz Joseph Wulf zum 100 Geburtstag 2012 Bearbeiten Joseph Wulf 1912 1974 war judischer Widerstandskampfer und Auschwitz Uberlebender Seinem Leben und Wirken ist diese Ausstellung gewidmet Wulf forderte 1965 die Einrichtung eines Internationalen Dokumentationszentrums zur Erforschung des Nationalsozialismus und seiner Folgeerscheinungen in der Villa in der am 20 Januar 1942 die sog Wannsee Konferenz stattgefunden hatte Fur dieses Vorhaben fand er zwar weltweit prominente Unterstutzer der West Berliner Senat war jedoch nicht bereit das Gebaude freizugeben Nach jahrelangen ergebnislosen Verhandlungen loste sich der Verein schliesslich im Marz 1973 auf Die Wiederaufnahme der Ideen von Wulf in den 1980er Jahren und die Eroffnung des Hauses als Gedenk und Bildungsstatte zum 50 Jahrestag der Wannsee Konferenz im Januar 1992 hat Joseph Wulf der sich 1974 das Leben nahm nicht mehr erleben konnen Gezeigt wurde sie vom 2 Dezember 2012 bis 30 September 2014 in der Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz dann anlasslich des 40 Todestages von Joseph Wulf vom 21 Oktober bis zum 18 Dezember 2014 im Foyer des Judischen Gemeindehauses in der Charlottenburger Fasanenstrasse Letzte Zuflucht Mexiko Gilberto Bosques und das deutschsprachige Exil nach 1939 2012 Bearbeiten Anhand von 25 ausgewahlten Biografien neun Thementafeln und zwei Medienstationen erzahlt die Ausstellung von der Rettungsaktion des mexikanischen Diplomaten Gilberto Bosques 1892 1995 vom Leben der Berliner Exilanten im fernen Mexiko und von ihrer Ruckkehr in das zerstorte Nachkriegsdeutschland Die Ausstellung war vom 3 Dezember 2012 bis 14 April 2013 in der Akademie der Kunste Berlin am Pariser Platz zu sehen dann als Wanderausstellung im Maison Heinrich Heine in Paris in der Universitatsbibliothek der FernUniversitat Hagen im Gewerkschaftshaus in Wolfsburg im Rathaus von Eppertshausen im Instituto Cervantes in Frankfurt Main in der Mexikanischen Botschaft in Berlin in der Galerie im Georgshof der Alfred Toepfer Stiftung in Hamburg und im Rathaus Berlin Kreuzberg nbsp Die Ausstellung Letzte Zuflucht Mexiko wurde 2012 zuerst in der Akademie der Kunste gezeigt Verfahren Wiedergutmachung im geteilten Berlin 2015 Bearbeiten Das zahe Ringen um angemessene Formen von Entschadigung und Ruckerstattung erzahlt von der Suche nach gangbaren Verfahren im Angesicht beispielloser Verbrechen und davon wie mit den Opfern des Nationalsozialismus nach 1945 verfahren wurde Die Ausstellung blickt anhand von 27 exemplarischen Einzelfallen aus Ost und West Berlin auf die vielen Dimensionen der Verfahren zur Wiedergutmachung Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Sie wurde dort vom 9 Oktober 2015 bis 14 Januar 2016 gezeigt dann folgten Stationen im Hauptfoyer des Landgerichts Berlin Amtsgericht Mitte in der Littenstrasse 12 17 und in der Deutschen Richterakademie Tagungsstatte Wustrau Abgesagt Im Nationalsozialismus verfolgte Kommunalpolitikerinnen und politiker in Steglitz und Zehlendorf 1933 1945 2016 Bearbeiten Zusammen mit dem Kulturamt Steglitz Zehlendorf entstanden nahert sich diese Ausstellung erstmals dem Thema der NS verfolgten Abgeordneten in Berlin auf Bezirksebene Im Mittelpunkt stehen die Biografien von 14 Parlamentariern Fotografien und Dokumente erzahlen von den politischen und beruflichen Aktivitaten vor Ort und den Verfolgungen im Nationalsozialismus Gezeigt wurde sie zwischen dem 14 Oktober 2016 und 30 Dezember 2016 in der Galerie Schwartz sche Villa dann der Zehlendorfer Teil vom 28 Februar bis zum 31 Marz 2017 im Heimatmuseum Zehlendorf und vom 16 Mai bis 6 Juli 2018 in der Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz Ausgeblendet Der Umgang mit NS Taterorten in West Berlin 2017 und Ausgegrenzt NS Taterorte in Ostberlin 2020 Bearbeiten Im Stadtbild Berlins finden sich heute zahlreiche Gedenkstatten Dokumentationszentren und Mahnmale die an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern Der Einrichtung vieler dieser Orte gerade wenn es sich um sogenannte Taterorte handelt ging jedoch eine lange Geschichte des Ausblendens und Verschweigens sowie politischer Auseinandersetzungen voraus Die Ausstellung erzahlt von diesem schwierigen Prozess und dem grossen Engagement einzelner Menschen und Initiativen fur eine angemessene Erinnerungskultur in West und Ost Berlin or und nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 Beide Ausstellungen hatten zahlreiche Stationen innerhalb Berlins Die Eroffnung der Ausstellung Ausgegrenzt NS Taterorte in Ostberlin fand 2020 im Haus des Bankenvereins in der Berliner Burgstrasse dem historischen Sitz des Deportationsreferats der Berliner Gestapo in dem 1942 43 unter anderem Alois Brunner arbeitete 9 Ausgewiesen Berlin 28 Oktober 1938 Die Geschichte der Polenaktion 2018 Bearbeiten In der Ausstellung Ausgewiesen Berlin 28 Oktober 1938 wird die Geschichte von sechs judischen Berliner Familien vor wahrend und nach dem 28 Oktober 1938 erzahlt Fur die meisten Familien war dies der Tag an dem sie fur immer auseinandergerissen wurden Gezeigt werden neben Dokumenten der Verfolgung und Ermordung auch private Familienfotos die das Leben vor der Ausweisung dokumentieren oder vom Weiterleben nach 1945 erzahlen Die Biografien der vorgestellten Familien wurden unter Mitarbeit von Studierenden der Berliner Universitaten recherchiert und aufgearbeitet Die Eroffnung war am 8 Juli 2018 in der Stiftung Neue Synagoge Berlin Centrum Judaicum ein umfangreiches Begleitprogramm wurde zusatzlich angeboten Anschliessend wanderte die Ausstellung nach Warschau Seither wandert sie in einer erweiterten Version durch Deutschland und wird in englischer Ubersetzung auch international gezeigt Berliner Bibliotheken im Nationalsozialismus 2018 Bearbeiten Die Ausstellung nimmt exemplarisch sieben ganz unterschiedliche Berliner Bibliotheken in den Blick Welche Sammlungen wurden von den Nationalsozialisten zerschlagen welche Einrichtungen geschlossen Was geschah mit verbotener Literatur in Volksbuchereien und wie ging man in wissenschaftlichen Bibliotheken damit um Welche Wege nahm das Raubgut von Verfolgten wer hat davon profitiert Auch die Ausgrenzung von Nutzern sowie die Entlassung und Diskriminierung von Bibliothekspersonal kommen zur Sprache Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz entstanden Stationen 29 Mai 31 Oktober 2018 in der Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz zwischenzeitlich vom 12 bis zum 15 Juni 2018 im Foyer des Estrel Congress Centers in Berlin Neukolln anlasslich des 107 Deutschen Bibliothekartages danach zahlreiche weitere Orte in Berlin Immer wieder Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin nach 1945 2019 Bearbeiten Seit der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds NSU im Jahr 2011 und den rassistischen Mobilisierungen durch Einzelpersonen Gruppierungen und Parteien scheint die extreme Rechte in der Bundesrepublik prasent wie nie zuvor Tatsachlich ist sie jedoch kein neues Phanomen auch nicht in Berlin Die Ausstellung erzahlt exemplarisch von zehn Ereignissen die unterschiedlichen Aktionsfeldern der extremen Rechten in Berlin zuzuordnen sind Gleichzeitig dokumentiert sie den gesellschaftlichen Widerstand Die Ausstellung entstand zusammen mit dem Apabiz und ist nach zahlreichen Stationen in verschiedenen Berliner Bezirken auch online 10 zu sehen Digitale Projekte und Kooperationen Bearbeiten Das Aktive Museum hat gemeinsam mit berlinHistory e V an der Entwicklung von CrowdCuratio mitgewirkt einem digitalen Tool fur die Planung von Ausstellungen sowie v a die Realisierung und Veroffentlichung von einfachen Webprojekten das besonders fur Kooperationsprojekte geeignet ist Ein Blog 11 dokumentiert das Projekt Ausserdem ist der Verein mit einzelnen Ausstellungsinhalten in der berlinHistory App vertreten Die im Jahr 2023 vorgestellte Ausstellung Zwangsraume Judenhauser und Judenwohnungen in Berlin ist als partizipatives Online Ausstellungsprojekt konzipiert 12 Salon Bearbeiten Der Verein richtet zweimal im Jahr einen Salon aus in dem aktuelle Fragen der Erinnerungskultur diskutiert werden Dieser Salon steht allen Interessierten offen Geschaftsstelle Bibliothek und Archiv BearbeitenSeit 1990 wird der Verein durch das Land Berlin institutionell gefordert Erster Vorsitzender des am 10 Juni 1983 formal gegrundeten Vereins war Gerhard Schoenberner dann folgten Leonie Baumann Christine Fischer Defoy und Christoph Kreutzmuller Die Geschaftsstelle des Vereins befindet sich in der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Dort befinden sich auch eine Prasenzbibliothek und ein Dokumentationsarchiv Letzteres enthalt eine umfangreiche Zeitungsausschnittsammlung zum Thema Umgang mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Berlin Ortsmarkierungen NS Verfolgte u v a sowie ein biografisches Archiv zur Geschichte der Emigration aus Berlin zwischen 1933 und 1945 Veroffentlichungen BearbeitenAktives Museum und Neue Gesellschaft fur bildende Kunst Hrsg Erhalten zerstoren verandern Denkmaler der DDR in Ost Berlin Schriftenreihe des Aktiven Museums 1 Berlin 1990 ISBN 3 926796 14 6 Stefanie Endlich Denkort Gestapogelande Schriftenreihe des Aktiven Museums 2 Berlin 1990 Martin Schonfeld Gedenktafeln in Ost Berlin Orte der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus Schriftenreihe des Aktiven Museums 4 Berlin 1991 Kulturamt Prenzlauer Berg und Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Hrsg Mythos Antifaschismus Ein Traditionskabinett wird kommentiert Berlin 1992 ISBN 3 86153 035 X Daniela Buchten und Anja Frey Hrsg Im Irrgarten Deutscher Geschichte Die Neue Wache 1818 bis 1993 Schriftenreihe des Aktiven Museums 5 Berlin 1993 Martin Schonfeld Gedenktafeln in West Berlin Orte der Erinnerung an Verfolgte des Nationalsozialismus Schriftenreihe des Aktiven Museums 6 Berlin 1993 Verein Aktives Museum Hrsg 1945 Jetzt wohin Exil und Ruckkehr Berlin 1995 Verein Aktives Museum Hrsg Haymatloz Exil in der Turkei 1933 1945 Ausstellungskatalog Berlin 2000 Georg Armbruster Michael Kohlstruck Sonja Muhlberger Hrsg Exil Shanghai 1938 1947 Judisches Leben in der Emigration Schriftenreihe des Aktiven Museums 7 Hentrich und Hentrich Teetz 2000 ISBN 3 933471 19 2 mit Erstveroffentlichung von 14 800 Eintragungen der Auslanderliste der japanischen Fremdenpolizei auf CD ROM Christiane Hoss Martin Schonfeld Hrsg Gedenktafeln in Berlin Orte der Erinnerung an Verfolgte des Nationalsozialismus 1991 2001 Schriftenreihe des Aktiven Museums 9 Berlin 2002 Verein Aktives Museum Hrsg Vor die Tur gesetzt Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder Red Christine Fischer Defoy Kurzbiografien von Christiane Hoss Berlin 2006 ISBN 3 00 018931 9 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Hrsg Ohne zu zogern Varian Fry Berlin Marseille New York 2 verbesserte Auflage Berlin 2008 ISBN 978 3 00 022946 6 Christoph Kreutzmuller Kaspar Nurnberg Hrsg Verraten und verkauft Judische Unternehmen in Berlin 1933 1945 2 verbesserte Auflage Berlin 2009 ISBN 978 3 00 026811 3 Christine Fischer Defoy Kaspar Nurnberg Hrsg Gute Geschafte Kunsthandel in Berlin 1933 1945 Berlin 2011 ISBN 978 3 00 034061 1 Matthias Hass Das Aktive Museum und die Topographie des Terrors Topographie des Terrors Notizen Band 4 Berlin 2012 ISBN 978 3 942271 65 3 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Hrsg Letzte Zuflucht Mexiko Gilberto Bosques und das deutschsprachige Exil nach 1939 Berlin 2012 ISBN 978 3 00 039767 7 Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin Hrsg Stolpersteine in Berlin Padagogisches Begleitmaterial Berlin 2015 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz Hrsg Berliner Bibliotheken im Nationalsozialismus Berlin 2018 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin Hrsg Stolpersteine in Berlin Zwolf Kiezspaziergange 6 Aufl Berlin 2018 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin Hrsg Stumbling Stones in Berlin 12 Neighborhood Walks 3 Aufl Berlin 2018 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin Hrsg Stolpersteine in Berlin 2 Zwolf Kiezspaziergange 4 Aufl Berlin 2018 Alina Bothe Gertrud Pickhan Hrsg Ausgewiesen Berlin 28 10 1938 die Geschichte der Polenaktion Berlin Metropol Verlag 2018 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V apabiz e V Hrsg Immer wieder Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin nach 1945 Berlin 2019 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz Hrsg Meine eigentliche Universitat war Auschwitz Joseph Wulf Pionier der Holocaustforschung Berlin 2019 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz Hrsg Ausgeblendet Der Umgang mit NS Taterorten in Ost und West Berlin Berlin 2020 Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Gedenk und Bildungsstatte Haus der Wannsee Konferenz Hrsg Berlin lebt auf Pressemeldungen zum Nachkrieg Berlin 2020 Stefanie Endlich Text im Raum Berlingeschichte verortet Hrsg vom Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e V Verbrecher Verlag 2022 Rundbrief aktives museum de samtliche Rundbriefe ab Nummer 1 Dezember 1987 Weblinks BearbeitenHomepage des Aktiven Museums In aktives museum de Rundbriefarchiv In aktives museum de www stolpersteine berlin de www gedenktafeln in berlin deEinzelnachweise Bearbeiten Vereinssatzung In Homepage des Aktiven Museums Abgerufen am 5 Mai 2023 Matthias Hass Das Aktive Museum und die Topographie des Terrors Hentrich amp Hentrich Berlin Leipzig 2012 ISBN 978 3 942271 65 3 Tagungsprogramm In Homepage des Zentrums fur Zeithistorische Forschung Potsdam Abgerufen am 5 Mai 2023 Markus Bauer Auslieferung auf Verlangen Transit Marseille eine Berliner Ausstellung widmet sich dem amerikanischen Fluchthelfer Varian Fry In NZZ 20 Dezember 2007 abgerufen am 21 Dezember 2010 Ariane Thomalla Ohne zu zogern Varian Fry Berlin Marseille New York Rezension Nicht mehr online verfugbar In arte 22 November 2007 archiviert vom Original am 22 Juli 2012 abgerufen am 21 Dezember 2010 Ulrich Gutmair Ausstellung uber Fluchthelfer Varian Fry Rettung aus Marseille Mit Hilfe des Amerikaners Varian Fry konnten deutsche Intellektuelle wahrend des 2 Weltkriegs vor den Nazis fliehen Eine Ausstellung in der Berlin erzahlt seine Geschichte In taz de 18 Dezember 2007 abgerufen am 21 Dezember 2010 Thomas Lackmann Der Aktentaschen Held Ohne zu zogern eine Berliner Ausstellung uber Varian Fry den Fluchthelfer von Marseille In Der Tagesspiegel 21 November 2007 abgerufen am 21 Dezember 2010 Michael Schornstheimer Rettung in letzter Minute Eine Ausstellung uber den amerikanischen Judenretter Varian Fry In Deutschlandfunk 17 November 2007 abgerufen am 21 Dezember 2010 Christine Schmitt Taterorte Ost In Judische Allgemeine 13 Februar 2020 abgerufen am 4 November 2021 Ausstellung Berlin rechtsaussen Abgerufen am 8 November 2023 deutsch crowdCuratio Abgerufen am 8 November 2023 deutsch Zwangsraume Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939 1945 In zwangsraeume berlin abgerufen am 22 Oktober 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin amp oldid 238925480