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Die am 24 Januar 1912 in Betrieb genommene 110 kV Leitung Lauchhammer Riesa war die erste Hochspannungsleitung mit einer Betriebsspannung von uber 100 kV in Europa 1 Sie wurde als zweikreisige Drehstromleitung ausgefuhrt und entsprach damit der elektrotechnischen Spezifikation heutiger Hochspannungsleitungen des Landesnetzes mit 110 kV Sie und die Schaltanlagen wurden von der Aktiengesellschaft Lauchhammer errichtet und betrieben Von den Schaltanlagen Groditz und Riesa fuhrte eine 65 bzw 60 kV Ringleitung zum Elektrizitatsverband Groba auf dem Rittergut Groba bei Riesa in Sachsen Tragmast der ersten 110 kV Doppelfreileitung vom KW Lauchhammer der Lauchhammer AG zu den Schwesterwerken Groditz und Riesa Dieser Mast wurde 1996 in Lauchhammer durch die ESSAG heute enviaM demontiert und der Brandenburgischen Technischen Universitat ubergeben Originalmast im Aussenbereich der Elektrothek Osterath Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Demontage 3 Literatur 4 Fussnoten und Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Initiative zum Bau der Freileitung ging vom damaligen Generaldirektor der Eisen und Stahlwerke A G Lauchhammer Joseph Hallbauer aus Er erwog mit dem Bau einer Hochspannungsfreileitung die Kosten fur den Transport von Braunkohle und Braunkohlenbriketts von Lauchhammer zu den Stahlwerken nach Riesa und Groditz zu reduzieren Da alle bestehenden Leitungen bisher nur fur 50 kV ausgelegt waren erschien ihm 65 kV als machbar Gefordert wurde in den Stahlwerken aber die Leistung von 20 MW die so mit 65 kV nicht zu erreichen war Zusammen mit dem Dresdner Entwickler und Ingenieur Emil Gottfried Fischinger fachlicher Berater von Hallbauer und Wilhelm Kubler und des EV Groba einigte man sich danach fur eine Leitung mit 110 kV 2 Die 110 kV Leitung wurde als zweikreisige Dreiphasenwechselstrom Freileitung ausgefuhrt Das Elektrizitatswerk dazu wurde am Oberhammer in Lauchhammer neben der bereits bestehenden Brikettfabrik errichtet Alle Komponenten wie Transformatoren Isolatoren Freileitungen Freileitungsmaste Trag Winkel und Verdrillungsmaste mussten entsprechend berechnet konstruiert und produziert werden Uberfuhrungen und Kreuzungen mit Bahnlinien und Fernsprechleitungen mussten Schutzbauwerke erhalten Die Elbe wurde mit einem Spannfeld von 272 m Lange uberquert Die Maste an den Enden dieses Spannfelds waren 43 bzw 37 m hoch Aus Furcht vor der hohen Spannung machte die fur den Bau zustandigen Behorden die Auflage dass fur Bahn und Strassenuberquerungen Schutzbrucken angelegt werden mussten stahlerne Konstrukte zwischen Leitung und Strasse 2 Ebenfalls 1912 wurde zwischen Groditz und Niederwartha eine einkreisige 110 kV Leitung in Betrieb genommen Dafur wurden eine Art Deltamasten verwendet 3 Im Jahr 1929 speiste an der Trasse auf Hohe Plessa das neue Spitzenlastkraftwerk Plessa in das bestehende 60 kV Netz des Grobaer Elektrizitatsverbandes ein Bereits 1939 40 errichteten die Aktiengesellschaft Sachsische Werke ASW und die Mitteldeutsche Stahlwerke AG AG Lauchhammer gemeinsam parallel zur bestehenden Leitung eine neue 110 kV Doppelleitung vom Umspannwerk Groditz heute von enso betrieben zur Station Wacker Chemie spater Umspannwerk West Muckenberg Diese insgesamt 50 km lange auf Einebenenmasten verlegte Leitung von Lauchhammer nach Groditz existiert teilweise noch die Masten wurden aber inzwischen erneuert Im November 1944 wurde ausserdem eine 110 kV Einfachleitung vom Kraftwerk Lauchhammer zum Kraftwerk Wilhelminensgluck in Klettwitz in Betrieb genommen 4 Demontage Bearbeiten1945 wurde die Freileitung teilweise ausser Betrieb genommen 2 Lediglich zwei Teilstrecken blieben erhalten Ein Abschnitt zwischen Groditz und Riesa wurde noch bis September 1964 mit einem 110 kV Stromkreis betrieben und anschliessend demontiert Die Masten der Elbequerung blieben jedoch noch stehen und wurden erst im Fruhjahr 1976 demontiert Das zweite Teilstuck zwischen dem ehemaligen Kraftwerk Lauchhammer und dem Wasserwerk in Lauchhammer Sud wurde noch bis nach der Wende mit 60 kV betrieben Im Jahr 1975 wurde in Lauchhammer der letzte Mast erneuert Die unterste Traverse welche mit Leitungsfangbugeln ausgestattet war wurde entfernt Das letzte Teilstuck der Leitung mit den Originalmasten verschwand erst 1995 Einer der Masten steht seit 1996 vor der Brandenburgischen Technischen Universitat Cottbus und ist als Baudenkmal in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen Ein weiterer Mast steht neben einem Masten der ersten 110 kV Freileitung der RWE als Exponat auf dem Freigelande der Elektrothek Osterath Auch am Standort des ehemaligen Kraftwerks Lauchhammer wurde ein Originalmast neben einer 110 kV Schaltanlage errichtet bei 51 29 51 8 N 13 48 24 7 O 51 497725 13 806866666667 Ein Modell der fur diese Leitung verwendeten Masten kann daruber hinaus im Deutschen Museum in Munchen besichtigt werden Heute befindet sich entlang der Trasse neben der erneuerten 110 kV Leitung ausserdem eine 380 kV Hochstspannungsleitung Literatur BearbeitenHans Jurgen Schmidt Bergbau und Industriegeschichte Die erste 110 kV Anlage Europas Hrsg Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e V Lauchhammer 2011 Friedrich Kiessling Peter Nefzger Ulf Kaintzyk Freileitungen Planung Berechnung Ausfuhrung Springer Berlin 2001 ISBN 3 540 42255 2 Foto der Elbeuberquerung vor 1945Fussnoten und Einzelnachweise Bearbeiten Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 a b c Dietmar Siegmund Die 110 000 V Fernleitung Lauchhammer Groditz Riesa vom ersten Gedanken bis zur Ausserbetriebnahme PDF 8 6 MB In et tu dresden de 2012 archiviert vom Original abgerufen am 18 Oktober 2017 110kV Leitung Lauchhammer Riesa Geschichtsspuren de Jana Widuwilt Das Elektrik Zeitalter begann in Lauchhammer In Lausitzer Rundschau 25 Januar 2012Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 110 kV Leitung Lauchhammer Riesa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 110 kV Leitung Lauchhammer Riesa amp oldid 239232117