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Dieser Artikel beschreibt nur die Geologie und Flussgeschichte der Lauchert der letzten 5 3 Mio Jahre Zur Geologie einer Urlauchert im Tertiar siehe Urlauchert Zum Fluss heute siehe Lauchert Die Flussgeschichte der Lauchert hat wie die anderen rezenten Albflusse eine erdgeschichtlich sehr lange wechselvolle Entwicklung hinter sich Nur wenige sehr alte ehemals sehr grosse Gewasser auf dem verkarsteten Jurakalkplateau der Schwabischen Alb transportieren heute noch ihre Wasser und Sedimentfracht oberirdisch bis zur Mundung in die Donau Von den ehemals grossen sieben Stromen des Tertiar lassen heute nur die drei Gewasser Lauchert Grosse Lauter und Brenz erahnen welche grosse Bedeutung die oberirdisch sudwarts laufenden Entwasserungsstrange Sudwestdeutschlands in erdgeschichtlicher Zeit hatten Die Lauchert hat im Zuge dieser Veranderung eine ereignisreiche Landschafts und Flussgeschichte erlebt mit erheblichen tektonischen Bewegungen Abtragungen Verkarstung Eintiefung und mehrfacher Klimaveranderung wahrend derer sie fluviatile Sedimente abgelagert hat GeoKarte Mittlere Schwabische Alb Geofeatures um die Lauchert Inhaltsverzeichnis 1 Fluss Geschichtsschreibung 2 Ober Miozan vor ca 10 Ma tektonische Hebung 3 Miozan Pliozan Lauchertgraben 4 Pliozan 5 3 bis 2 6 mya Eintiefungsphasen und Tiefenverkarstung 5 Plio Pleistozan 5 3 bis 0 15 mya zahlreichere Geoarchive 6 Plio Pleistozan 3 bis 0 9 mya Klimaschwankungen Abkuhlung 7 Pleistozan 2 6 bis 0 11 mya peri glaziale Uberpragungen 8 Holozan 0 11 mya bis heute 8 1 Hydrogeologie heute 8 2 Schutzenswerte Flusslandschaft 8 3 Karst Wasserqualitat Umweltschutz 9 Einzelphanomene palao geologische Phanomene Geotope 10 Einzelnachweise 11 Literatur 12 Siehe auch 13 WeblinksFluss Geschichtsschreibung BearbeitenMit dem Tubinger Universitatsprofessor Friedrich August Quenstedt 1809 1889 nahm die Quenstedt Ara der intensiven Erforschung des Jura in Deutschland in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts ihren Anfang Er begann die heute noch anhaltende geologische Erforschung der Schwabischen Alb Fur wohl keine andere Jura Region liegen auch deshalb heute mehr Erkenntnisse vor Eine Lauchert floss seit mindestens 15 Millionen Jahren mya und fliesst auch heute noch wenigstens zum Teil oberirdisch ab Einige geologische Erkenntnisse und Belege fur eine sehr alte Urlauchert sind ebenfalls verburgt Fur eine verlassliche Darstellung der Geologie der Lauchert gibt es jedoch ausreichend viele Geoarchive nur fur die letzten 5 3 Ma also fur die letzte Phase der Erdneuzeit und fur das Quartar Eine Reihe verschiedenartiger Geoarchive sind an Abschnitten der heutigen Lauchert belegt und teils sogar noch direkt beobachtbar sie sind unten im Abschnitt Einzelphanomene aufgefuhrt Die heutige Fluss Morphologie ist wenn man von der Verlegung der Lauchert in Veringenstadt in Hettingen und an Abschnitten des Unterlaufs nach Hitzkofen absieht relativ wenig anthropogen beeinflusst Der Fluss ist deshalb eine relativ naturliche reizvolle Fluss und Auenlandschaft geblieben Ober Miozan vor ca 10 Ma tektonische Hebung BearbeitenNach einer langen Zeit tektonischer Ruhe begann im Ober Miozan eine zweite grosse Hebungsphase im Jura Die verstarkte Krustenaufwolbung hob die Juratafel deutlich an und verkippte sie leicht von Nordwesten nach Sudosten es entwickelte sich damit ein deutliches Reliefgefalle 1 Der wichtigste Beleg fur die verstarkte Hebungsphase ist die miozane Klifflinie Diese in vielen geologischen Karten eingetragene ehemalige Kustenlinie als Typlokalitat in Heldenfingen aufgeschlossen war das Nordufer eines Flachmeeres das im Mittel Miozan letztmals in das Molassebecken vorgedrungen war Ab dieser Linie fliesst die Lauchert durch die Mittlere Flachenalb Heute liegt die Klifflinie auf der Westalb im Hegau auf 900 m u NN in Bronnen an der Lauchert auf 760 m u NN und noch weiter im Osten sudlich des Nordlinger Ries auf 500 m u NN Miozan Pliozan Lauchertgraben Bearbeiten nbsp Altstadt von Veringenstadt Hinten Prallhang der Lauchert mit Nikolaushohle In der Ferne rechts der LauchertgrabenStorungen des herzynisch streichenden Hohenzollerngrabens reichen bis Veringenstadt Seine Storungen vergittern sich in Veringenstadt und dessen Umgebung mit Storungen des rheinisch streichenden Lauchertgrabens 2 Die Lauchert uberwand bei Veringenstadt in zwei grossen Schleifen einen machtigen stark zerklufteten Massenkalkriegel In der Schlucht bildete sich ein rund 400 m langer nahezu senkrechter Fels Prallhang und dem gegenuber ein relativ grosser flacher Gleithang auf dem das Ensemble der mittelalterlichen Fachwerks Altstadt liegt Nach Veringenstadt verlauft die Lauchert in diesem Lauchertgraben der im Unterschied zum Hohenzollerngraben sichtbar tieferliegend einen tektonischen Graben bildete 3 Nach Golwer 1978 ist die schwierige Altersbestimmung durch das Hohenversetzen von Schleiern pliozaner Hohenschotter einer fruhen Oberen Donau belegt hohenversetzte Fundorte im Sigmaringer Stadtwald 0 m im Graben rechts der Lauchert 50 m 4 Auch einige Restflachen der mindestens 15 Ma alten Jura Nagelfluh sind mit versetzt 5 Pliozan 5 3 bis 2 6 mya Eintiefungsphasen und Tiefenverkarstung BearbeitenDie tektonische Modellierung des suddeutschen Jura und des Schweizer Jura hat dazu gefuhrt dass sich die Obere Donau in die Westalb sehr schnell eintiefte Dieser Prozess begann an der Wende Miozan Pliozan 6 Dieser fortschreitenden Eintiefung hat sich der Karstwasserspiegel der Mittleren Alb jeweils angepasst Durch ruckschreitende Erosion hat sich auch die Lauchert jeweils auf diese Eintiefung ihres Vorfluters Obere Donau eingestellt 7 Das Flachrelief der Lauchertrinne wie das ganze Relief des Juraplateaus westlich von Ulm wurden entsprechend zertalt Als Folge der Eintiefung und der Absenkung des Karst Grundwassers sind fast alle Nebenflusse der Lauchert noch im Tertiar trockengefallen Heute fuhren von diesen nur noch Erpf Seckach und Fehla Wasser Das miozane und fruhpliozane Relief des Juraplateaus und damit auch das Urlauchert Relief ist heute vollig abgetragen und daher jedenfalls bis heute geologisch nicht zuverlassig rekonstruierbar Plio Pleistozan 5 3 bis 0 15 mya zahlreichere Geoarchive BearbeitenDie Entwicklung der Flussgeschichte der Lauchert ist von der Entwicklung der Verkarstung und der stetigen Weitung von Kluften und Hohlen nicht zu trennen Als ausserordentlich ergiebig waren intensive palao geologische Forschungen in der Baren und Karlshohle die nur 5 6 km von der Lauchert entfernt oberhalb des Erpf Trockentals liegt Physikalische Messungen des Absolutalters verschiedener Sedimentschichten in der Hohle und Taxierung darin vorgefundener Faunareste ergaben Hohenmarken und Zeitmarken die sich bequem mit Gelandeindikatoren und Zeitmarken verschiedener Eintiefungsebenen der gesamten Lauchert und der jeweiligen Entwicklung der Oberen Donau bzw ihrer Stagnationsphasen in Beziehung setzen lassen Ein wissenschaftliches Modell des rezenten Flussniveaus der Lauchert und von drei alteren Flussniveaus Lauchert Niveau I bis IV besteht 8 Wichtige Geoarchive der Lauchert sind Felsleisten alte Flussterrassen auf drei Niveaus zwei grosse ehemalige Lauchert Talschlingen im Niveau IV Siehe das Bild der Geokarte oben 3 5 Ma 9 Fossilien in Karstspalten und Hohlen Gelandeknicke in Trockentalern fur drei altere Niveaus Die Baren und Karlshohle war ehemals eine Flusshohle einer alten Erpf und spater ein episodisch durchflossener Broller Heute liegt die Hohle 70 m oberhalb des Erpf Trockentals Hohlental Das Hohlen Gesamtalter wurde geophysikalisch auf Unter Pliozan ca 5 Ma bestimmt 10 Plio Pleistozan 3 bis 0 9 mya Klimaschwankungen Abkuhlung BearbeitenGlobale interdisziplinare Klimaforschungen haben ergeben dass seit dem Pliozan Klimaveranderungen haufiger und schneller erfolgen Auf Phasen der grossen Eintiefung der Oberen Donau und der Tiefenverkarstung folgte eine Phase der Zunahme von Klimawechseln Die Zyklizitat der Klimawechsel hat sich insbesondere seit dem Eo Pleistozan ab 2 6 mya verstarkt Mit den Milankovic Zyklen 40ka und 100ka Perioden ab 900 ka wurden auch besonders unruhige Verlaufe und zunehmende Temperaturamplituden registriert Pleistozan 2 6 bis 0 11 mya peri glaziale Uberpragungen BearbeitenDie mehr als 2 Ma des Quartar werden in 6 grosse Glazial Komplexe aufgegliedert in die zahlreiche warme interglaziale Phasen eingeschaltet sind 11 In Kaltzeiten war auf der Schwabischen Alb die Verkarstungsfahigkeit zumindest reduziert und in Winterhalbjahren mitunter auch ganz ausgefallen Im Fall der Abdichtung der Oberflachen durch Permafrost floss auch in lauchert tributaren Trockentalern zeitweise wieder Wasser fluviatile Erosion und Sedimentbildung setzten wieder ein 12 Durch das Mehr an Oberflachenwasser hat sich die Lauchert Felssohle weiter eingetieft Dies und ruckschreitende Erosion in temporar wasserfuhrenden Trockentalern von Lauchert Nebenflussen haben deren Gefalle erhoht Am Ubergang zu noch nicht verstarkten Gefalle entstanden somit Gefalleknicke Eine solche Gefalleanderung wurde an zahlreichen Nebenflusstalern beobachtet Der Gefallewechsel kann zur Altersbestimmung alter Flussniveaus der Lauchert genutzt werden vgl unten das Einzelphanomen Gefalleknick Gruchental nbsp Altersbestimmung alter Flussniveaus durch Gefalleknicke an trockengefallenen NebenflussenAm Ende der Mindel Eiszeit 900Tsd Jahre ka 13 durchbrach die Obere Donau den Pass im Hanfertal heute Teil von Sigmaringen Nord und benutzte das Laucherttal bis hinter Hitzkofen In der Mittleren Riss Kaltzeit 200ka 14 drangen Eis und Schuttmassen des alpinen Rheingletschers in zwei Kaltphasen uber die Obere Donau nach Norden vor Der Gletscherfacher erreichte in seiner zweiten Kaltphase seinen Maximal Vorstoss bis Vilsingen Hertenstein und Billafingen Langenenslingen Vilsingen Stand II Die glazialen Ablagerungen waren so machtig dass die Obere Donau bis Tuttlingen gestaut wurde Die Lauchert wurde wahrscheinlich bis Hausen an der Lauchert Trochtelfingen gestaut Staubeckensedimente Schotter und andere Sedimentfracht haben die Talboden der Lauchert und teilweise ihrer Nebenflusse befullt Drei rezente Rest Lager von Staubeckensedimenten sind auf GeoKarten mit Rb eingezeichnet 15 Siehe dazu auch die Karte Mittlere Schwabische Alb oben eingezeichnet ist Riss Glazial max Wahrend und nach dem Riss Rheingletscher Ereignis wechselte die Obere Donau mehrfach ihren Lauf und schuf sich schliesslich ihr neues heutiges Bett Die Lauchert dagegen raumte den Gletscherschutt uber einem Teil des von der Oberen Donau weiter eingetieften alten Lauchertbettes wieder aus und schnitt sich geradewegs das Canyon Bittelschiesser Tale durch einen im Weg stehenden Massenkalkfelsen Ab Hitzkofen folgte die Lauchert jedoch nicht mehr dem verlassenen Donaubett Scheerer Rinne sondern schuf sich westlich der Rinne ein neues 5 5 km langes Flussbett nach Suden zur Mundung in das heutige Flussbett der Oberen Donau Holozan 0 11 mya bis heute BearbeitenIn Warmzeiten des Holozans vor allem im Atlantikum 8 bis 4 ka ist insbesondere an Gelandestufen der Lauchert Kalk aus dem in allen Albgewassern typisch kalkhaltigem Karstwasser ausgefallt und sedimentiert worden Auensedimente bildeten in haufigem Wechsel Lagen und Linsen aus schluffig tonigem kiesigen und kalktuff sandigem Material Bis zu den Gelandestufen nimmt der Anteil zementierten Kalktuffs zu 16 Auf den geologischen Kartenblattern 7721 Gammertingen und 7821 Veringenstadt wurden drei grosse Talauenbereiche mit bis zu 14 m dicken Kalktuff Terrassen kartiert 17 Eine ca 800 m lange Kalktuff Terrasse auf welcher der sudliche Talteil von Hettingen liegt Eine Kalktuff Terrasse die in der bis zu 500 m breiten 1 8 km langen Aue zwischen Veringenstadt und Veringendorf nahezu die ganze Aue bedeckt und in Veringendorf an einer abrupten Gelandekante den ca 6 m hohen Wasserfall Hohe Giess bildet Kalktuff im canonartigen Bittelschiesser Tale und unmittelbar hinter dem Canon von Bingen Landkreis Sigmaringen bis Hitzkofen und von dort erneut bis Laucherthal Hydrogeologie heute Bearbeiten nbsp Naturschutzgebiet Fehlatal Nahezu unberuhrtes Wiesental ohne Verkehrswege ausser einem FeldwegLediglich drei Nebenflusse sowie die machtig am Talrand schuttende Gallusquelle in Hermentingen vergrossern die Wassermenge der Lauchert deutlich Am Oberlauf sind das die linksseitigen Erpf 2 6 km mit ganzjahriger Karstquelle Molkenquelle in Erpfingen und die Seckach 9 km ganzjahrige Quelltopfe und diffuse Quellaustritte N Trochtelfingen Am Mittellauf mundet die rechtsseitige Fehla 20 km ganzjahrige Karstquelle in Burladingen Die letzten 9 km der Fehla sind ein einsames Wiesental ganzlich ohne Autostrasse und Bahnweg seit 1984 ein Naturschutzgebiet NSG 4 118 Die Lauchert und ihre wasserfuhrenden Nebenflusse fliessen in uberdimensionierten Talern Ihre ehemals erheblich grossere Entwasserung ist auf hohere Niederschlage unter fruheren klimatischen Bedingungen zuruckzufuhren Ausserdem hat sich die Wassermenge durch verkarstungsbedingte Schrumpfung von Einzugsbereichen und auch durch Versickerungen im Zulaufnetz der Flusse reduziert Die Fehla ist auch durch Kopfung am Albtrauf siehe Strunkpass erheblich kleiner geworden Abflusspegelmessungen in den Jahren 1997 und 2003 in der Fehla und in der sich anschliessenden Lauchertstrecke ergaben dass die Fehla in ihrem Unterlauf im NSG Bereich und die Lauchert vor dem Bittelschiesser Tale durch Versickerungen Wasser verlieren Das Karstwasser der Fehla taucht in der Gallusquelle mit weiterem Karstwasser aus dessen sehr grossen Einzugsbereich wieder auf 18 Die Wasserfuhrung der Lauchert betragt an der Mundung in die Obere Donau auch bei Trockenheit noch bis zu 20 m s 19 Schutzenswerte Flusslandschaft Bearbeiten Heute ist die Lauchert nur noch ein sehr kleiner Fluss in einem uberdimensioniert breiten teilweise sehr breiten Kerbtal Vor allem im Mittel und Unterlauf ist die Felssohle des Kerbtals mit bis zu 40 m Fluviatilen Sedimenten aufgeschuttet Die Lauchert Talaue teilweise auch direkt angrenzende Terrassen und Hange sind vom Oberlauf bis fast zur Mundung als Landschaftsschutzgebiet und seit 2007 auch als Fauna Flora Habitat Schutzgebiet Natura 2000 ausgewiesen Auch einige mit der Flussgeschichte der Lauchert und ihrer wesentlichen Nebenflusse in Relation stehende Geotope sind dadurch oder eigenstandig gesetzlich oder verordnungsrechtlich geschutzt 20 Das schutzt den Charakter der Flusslandschaft lasst aber Siedlungserweiterungen und auch intensive landwirtschaftliche Nutzung auf den fruchtbaren Aueboden zu Zwei relativ kleine Flachen in der Talaue sind hoherwertig als Naturschutzgebiet NSG ausgewiesen Einige Geotope sind ganz oder teilweise auch in kleinen oder in grossen Biotopflachen hoherwertig geschutzt 21 Auch einige wenige Flachen der noch wasserfuhrenden Lauchert Nebenflusse sind durch Regelungen geschutzt Karst Wasserqualitat Umweltschutz Bearbeiten nbsp Bei der Walzmuhle an der Oberen Lauchert gibt es ein hier seltenes Feuchtgebiet mit Staudenfluren das Naturschutzgebiet Bei der Muhle hier liegt auch die ergiebige Karstquelle Langer Brunnen Wegen der Verkarstung und des heute verstandenen leichten Schadstofftransports im Karst Grundwasser war die Sicherung von einwandfreiem Trinkwasser auf der wasserarmen Schwabischen Alb bis zur Schaffung Ausweitung und Modernisierung einer flachendeckenden Albwasserversorgung ab 1870 ein Problem In vielen dunnbesiedelten Gegenden der Welt wird auch heute noch Wasser aus gefassten Karstquellen als Trinkwasser genutzt Heutzutage wird es aber oft aufwandig aufbereitet auf der Schwabischen Alb flachendeckend z B Langer Brunnen des Naturschutzgebiets Bei der Muhle vor Horschwag Die technische Pionierleistung des fruhen 20 Jahrhunderts lebt in den offentlich rechtlichen Zweckverbanden fort z B fur die oben genannten gefassten Quellen der Albwasserversorgungsgruppe XV Erpfgruppe Im grossen Massstab dient auch ein Teil der ergiebigen Gallusquelle diesem Ziel Die Wasserqualitat der Lauchert ist durch Klarung der Abwasser aus Siedlungen stark verbessert worden Das trophische Potential des Gewassers kann aber noch hoch sein das trifft vor allem bei sommerlicher Hitze und Niedrigwasser in den vielen ausserst trage bewegten maandernden Abschnitten zu Dann konnen uppiges Wachstum von Wasserpflanzen Makrophyten und Vermehrung kleiner pflanzlicher und tierischer Bestandteile fur den Umweltschutz Indikatoren hoherer Nahrstoffbelastungen sein Den Auflagen der Richtlinie 2000 60 EG Wasserrahmenrichtlinie kann der Umweltschutz durch Beobachtung biologischer chemischer physikalischer und hydromorphologischer Faktoren und geeigneten Massnahmen auf der industriearmen relativ dunn besiedelten Schwabischen Alb gut nachkommen Einzelphanomene palao geologische Phanomene Geotope Bearbeiten nbsp Am Horizont der Albtrauf an welchem eine alte Lauchert gekopft wurde Strunkpass Die heutige Oberste Lauchert hat auf ihren ersten sechs Kilometern bis zur Mundung der Erpf gerade mal ein Bachbett von zwei bis drei Metern sie fallt auch periodisch trocken Das Tal aber ist vom Albtrauf bis zur Erpfmundung eine sehr breite flache Talmulde ca 1 5 0 6 km breit nur bis rund 80 m tief Uber die Geologie der breiten Talaue der Lauchert bei Willmandingen und Melchingen ist noch nichts bekannt auch weil hier Aufschlusse vollkommen fehlen 22 Fur die jungere geologische Vergangenheit ab dem Pliozan 5 3 Mio Jahre halten Geologen daher die nach Nord und Nordwest in die Kuppenalb ausstreichenden Trockentaler einer alten Erpf fur die Talfortsetzung der Obersten Lauchert da Morphologie alte Flussterrassen und die Baren und Karlshohle dafur sprechen 23 Geotop Karls und Barenhohle Gut drei Kilometer nordlich der Erpfinger Karstquelle Molkenquelle Brechlochle also rund 5 3 Kilometer vor der Mundung der Erpf in die Lauchert liegt die Karls und Barenhohle Die Schauhohle wurde zum bedeutendsten wissenschaftlichen Schlussel fur die Fluss und Landschaftsgeschichte der gesamten Lauchert und fur die Hydro Geologie der Mittleren Schwabischen Alb 24 NSG Bei der Muhle Nordlich der Horschwager Sagemuhle Walzmuhle befindet sich im Talgrund eine leicht erkennbare Brachflache das Naturschutzgebiet 4 087 Bei der Muhle Dies ist eines der wenigen Feuchtgebiete auf der verkarsteten Alb welches nicht auf vulkanischem Gestein grundsatzlich wasserundurchlassigen vulkanischen Tuffen Basalten liegt Nicht die Lauchert sondern ein klaffender Spalt in der Unteren Felsenkalk Formation das Geotop Karstquelle Langer Brunnen ist die Ursache fur das Feuchtgebiet Die Haupt Karstquelle ist seit 1950 mit einem funf Meter tiefen Schacht und einem Pumpwerk fur die teilweise Trinkwasserentnahme max 35 l s der Albwasserversorgungsgruppe XV Erpfgruppe gefasst Das ubrige Quellwasser fliesst unkontrolliert aus dem Boden in das Biotop eines fast stillen Lauchert Nebenarms Das Ried mit seiner nahrstoffreichen Nasswiese nassen Staudenfluren und Bachrohrichten 25 wurde durch Unterschutzstellung 1981 vor der landwirtschaftlichen Urbarmachung bewahrt Walzmuhle An das Ried grenzt die bis vor wenigen Jahren von zwei alten Alblerinnen archaisch mit Wasserkraft der Lauchert bewirtschaftete Horschwager Sagemuhle Durch Unterstutzergruppen Bucher Film und Fernsehen sind Landschaft albtypische Muhlenidylle und die beiden Zeitzeuginnen uberregional bekannt geworden 26 nbsp Hausener Broller unscheinbares Portal aber an der Lauchert geologisch exzeptionell bedeutsamGeotop Hausener Broller 10 ka Unmittelbar am Hangfuss zur Lauchertaue nur 5 m bis zur Felssohle und unmittelbar an der hier entlang fuhrenden Durchgangsstrasse befindet sich das eher unscheinbare Geotop Hausener Broller Der erstmals 1959 spelaologisch befahrene und 1991 vermessene Broller zeichnet sich durch bemerkenswerte Eigenschaften aus Die noch episodisch schuttende Karstwasserhohle ist wegen ihrer Lange Stand 1995 523 m und der Lage in Flusshohe an der gesamten Lauchert geologisch einmalig Der Broller ist in der Unteren Felsenkalk Formation entwickelt Geotop Hausener Wand Im Ortsbereich von Hausen an der Lauchert erstreckt sich rechts der rezenten Lauchert das geschutzte Geotop einer aufgeschlossenen rund 120 Meter langen Felswand Die von Laubbaumen fast ganzlich verdeckten Massenkalkfelsen werden der Unteren Felsenkalk Formation zugeordnet Die rund 30 Meter hohe senkrechte Wand 27 bildet an ihrer flachen Oberseite eine Flussterrasse die nach neueren empirischen Forschungen dem so genannten Niveau II Alt Pleistozan 0 8 1 8 Ma 9 zuzuordnen ist 28 nbsp Kultivierte Lauchert Terrassen Hausen an der Lauchert Zum Teil Biotope Die Lauchert in der Wiese ganz untenBiotop Flussterrassen Hausen a d L Sudlich des Ortsbereichs von Hausen sind am Hang holozane Flussterrassen in mehreren Stufen kultiviert Die Lauchert ihre Bachsaume die ganze dritte Stufe und alle Stufensaume und gebusche sind als wertvolle Biotope geschutzt Offenland 32 NatSchG Geotop Felssporn an der Seckach Mundung Aus der Rasenflache eines Erholungsparks mit kunstlichem See schieben sich die Felskopfe eines 15 Meter hohen Felssporns in das Tal vor Der Massenkalkfelsen liegt in der Unteren und Oberen Felsenkalk Formation nbsp Mariaberg 1919 Felsmassiv Mariaberg 700 Meter nach der Einmundung der Seckach in die Lauchert dringt ein mit rund 260 Metern sehr breiter etwa 30 Meter senkrecht aufsteigender Massenkalkfelsen vor der hier das Laucherttal verengt Auf dem nahezu horizontalen grossen Felsplateau stehen die bis zum Steilrand vorragenden massig wirkenden Gebaude des ehemaligen Benediktinerinnen Klosters Mariaberg 1288 erstmals urkundlich erwahnt seit 1802 sakularisiert heute Diakonisches Werk nbsp Gefalleknick nach 2 3 Kilometer im trockengefallenen Gruchental vor BronnenGefalleknick Gruchental Links der Lauchert zwischen Mariaberg und Bronnen befindet sich das Gruchental Hier floss einer der typischen Lauchert Nebenflusse die schon im ausgehenden Tertiar trockengefallen sind Die gedachte Verlangerung des oberen Teils der Gruchen streicht etwa 55 Meter uber der heutigen Lauchert Felssohle aus Durch episodische ruckschreitende Wassererosion ist der untere Talteil steil eingeschnitten nach 2 3 Kilometern folgt ein Gefalleknick ab dem der obere Talteil muldenartig flach weiterlauft 29 Damit ist diese Vermessung ein Beleg fur das Niveau III 1 8 2 2Ma 9 eines alten Laucherttals 30 Maandernde Lauchert Zwei Kilometer weiter vor Bronnen setzt die relativ kleine Lauchert fur die nachsten 19 Kilometern in besonders tragen Maandern ihren Weg im flachen mit durchschnittlich 200 Meter recht breiten Tal fort Zementmergelschusseln Die Lauchert fliesst direkt durch zwei geologisch bedeutsame Zementmergelschusseln Im Sudwesten von Gammertingen ist das Zementmergelgestein noch anstehend Diese und die kleinere Schussel um Jungnau sind besondere geologische Phanomene aus der weit zuruckliegenden Entstehungszeit der Massenkalke des Weissen Jura 145 Ma 31 Die Mulden sind mit dem ungeschulten Auge kaum zu erkennen Geotop Teufelstorfelsen Der Massenkalkfels liegt etwa zwei Kilometer nordlich von Hettingen links der Lauchert in der Unteren und Oberen Felsenkalk Formation Der Name weist auf die Form der Felsgruppe hin Eine Naturbrucke die vermutlich das Profil einer Hohlenruine ist Geotop Kachelfelsen Gegenuber dem auffallend modernen Glasbau der Fa Trumpf nordlich von Hettingen befindet sich auf der linken Flussseite in halber Hohe in den mit dem Teufelstorfelsen identischen Gesteinsformationen eine imposante Massenkalkfelsgruppe in welcher grosse konkave Erosionsauswaschungen einer fruheren hoher liegenden Lauchert leicht zu erkennen sind nbsp verkarstetes Geotop Enzensbarnfelsen Uber die Karren hinweg sieht man die maandernde Lauchert Hinten HermentingenGeotop Enzenbarnfelsen Schlafender Ritter Drei schlanke hochragende Massenkalkfelsen markieren die Stelle an welcher sich das Fehlatal zum Laucherttal offnet Von der Spitze des hochsten Kalkfelsens in der Unteren und Oberen Felskalk Formation aus hat man freie Talsicht bis zum 1 5 km entfernten Hermentingen Durch die an dieser Stelle bis zu 300 m breite idyllische Laucherttalaue maandert das Flusschen In den plateauartigen Spitzen der Felsen befinden sich tiefe Karren 32 wie sie in verschiedenen Karstgebieten der Welt in relativ seltenen idealtypischen Fallen an Oberflachen allmahlich durch Losungsverwitterung entstanden sind Geotop Gallusquelle Im Dorf Hermentingen entspringt direkt am rechten Hangfuss des Laucherttals die Gallusquelle Diese Karstquelle ist mit ihrer Schuttung von bis zu 3000 l s nach dem Aachtopf bei Aach die starkste Karstquelle der Westalb Sie entspringt aus der Unteren Felskalk Formation Massenkalk Aufgrund ihres grossen Einzugsgebietes des Karstwassers der Fehla und der relativ gleichmassigen sicheren Schuttung wurde ihr Wasser 1952 in einer separaten Brunnenstube teilweise fur die Trinkwasserversorgung des Zweckverband Zollernalbgruppe gefasst Grabenvergitterung in Veringenstadt Der von NW kommende hier endende Hohenzollerngraben und der NS verlaufende Lauchertgraben vergittern sich in Veringenstadt Die Lauchert hat in Veringenstadt nur s formige Talschlingen in einen machtigen quer liegenden Felsriegel erodieren konnen Grabentektonik und Karstwassererosion haben in dem Massenkalkfelsen zahlreiche Hohlen Nischen und Klufte geschaffen Geotop Nikolaushohle In rund 30 m Hohe im steilen felsigen Prallhang der Felsenkalk Formation der Altstadt von Veringenstadt offnen sich Portal und Vorhalle der recht kurzen Nikolaushohle Geotop Gopfelsteinhohle Am Beginn der letzten Schleife des s formigen Tals um Veringenstadt wiederum in ca 30 m Hohe steht eine Massenkalkspitze wie eine Halbkugel auf dem Prallhang der Liegenden Bankkalk Formation Aus der Distanz wirkt das sich in der Halbkugel vorne um 10 m offnende nur 15 m tiefe Geotop Gopfelsteinhohle wie eine riesige Nische im Fels In der Nikolaushohle und auch in dieser Hohle wurden Steinwerkzeuge gefunden die aus dem Mittel und Jung Palaolithikum Mousterien Aurignacien stammen nbsp Fluviatiles Sediment Kalktuff im breiten Tal vor Veringendorf Hinten ein kleiner UmlaufbergKalktuff Ebene Nach Veringenstadt weitet sich das Laucherttal fur 1 5 km wieder zu einer rund 500 m breiten vollig planen Aue Im Tal haben sich im haufigen Wechsel feinste bis kiesige Sedimente von betrachtlicher Machtigkeit uber der rezenten Felssohle abgelagert Messungen zur geologischen Kartierung des Kartenblattes 7821 Veringenstadt haben 1978 in diesem Abschnitt 8 10 m dicke holozane Kalktuffablagerungen bis zur 1 7 km flussabwarts befindlichen Abrisskante der Kalktuffbarre in Veringendorf ergeben Aus den Flussablagerungen sind nahrstoffarme Trockenbiotope aber auch fruchtbare Boden entstanden die landwirtschaftlich genutzt werden Der Stettener Umlaufberg ein noch nicht geschutztes Geotop liegt in der Mitte der breiten Talaue Der vom Fluss geschaffene aber schon vor der Talsedimentation vollstandig vom Fluss abgeschnittene Umlaufberg ist eher eine flache gras und buschbewachsene Kuppe aus Kalkstein die noch bis zu 15 m aus der Aue aufragt nbsp Giess Wasserfall Veringendorf Wenig Wasser riesiges Fallbecken Eine von zwei Quellen und die Kalktuffbarre sichtbarAm Geotop Giess Wasserfall eingetragener Geotopname Kalksinterterrasse Veringendorf besteht eine Gelandestufe an welcher die hier ca 6 8 m hohe Kalktuffbarre vollstandig abgerissen ist 33 An der Abrisskante ist die poros amorphe zu Gestein verfestigte Kalktuffbarre deutlich aufgeschlossen Da die Dorfgemeinde ihr Wasserrecht zuerst teilweise und 1928 vollstandig verkauft hatte wird das Lauchertwasser durch einen Kanal in ein kleines privates Wasserkraftwerk umgeleitet so dass der Giess Wasserfall nur noch imposant wirkt wenn wahrend niederschlagsreicher Jahreszeiten Uberschuss nicht mehr durch den Kanal passt sondern uber die Abrisskante fliessen kann Nur zwei unmittelbar unterhalb der Abrisskante immer schuttende Karstquellen die Wasserfallquelle und die Ahlenbergquelle speisen ab hier ein tiefes Lauchert Kerbtal nbsp Der Wasserfall Giess in Veringendorf war nach der Wassermenge und der Hohe der Kalktuffbarre der grosste Wasserfall der Schwabischen Alb Der Wasserfall wurde durch den Bau eines E Werks in den 1920er Jahren erheblich beeinflusst Das Bild zeigt den Wasserfall bei geoffnetem Wehr wahrend eines Hochwassers Die Jura Nagelfluh Mittelmiozan Geroll Fazies einer mittelmiozanen Urlauchert ist westlich und ostlich von Veringendorf noch in funf kleinen Resten nachgewiesen die grossten mit 640 140 m am Ghaiberg und 500 220 m im Gewann Wust Der tektonische Lauchertgraben Ende Miozan ist zwischen Veringenstadt und Hertenstein im Suden wo die Strasse nach Sigmaringen ansteigt und die Lauchert nach Osten abbiegt morphologisch deutlich eingetieft Auf einem Acker 1 8 km ostlich von Veringendorf erschliesst sich auch dem ungeschulten Auge dass der gegenuber liegende steile und bewaldete Hang die ostliche Bruchflache des Grabens mit einer Sprunghohe von hier 100 m ist Tektonischer Grabenversatz von Zeitmarken Ende Miozan Flachen der Jura Nagelfluh und pliozane Hohenschotter der Aare Donau sind im Lauchertgraben um rund 50 m mit verworfen Jura Nagelfluh Flachen und alte Donauschotter finden sich auch noch ostlich des Grabens hier aber ungestort auf hoheren Flachen so etwa beim Gewann Frauenstock 34 Zwei pliozane Flussschlingen ca 750 und 600 m im Radius liegen westlich von Jungnau Sie umrahmen die zwei Umlaufberge Stockert 751 8 m und Tiefe 707 8 m Auf der topographischen Karte 1 25000 7821 Veringenstadt werden die Umlaufberge weitgehend von rund 100 m tiefer liegenden Talern umgeben Die Markierung ql lehmige Fullung von Trockentalern der entsprechenden geologischen Karte zeichnet einen durchgehenden Weg auf den kleinere Gerinne zur Lauchert nutzten bis auch sie ganzlich trockenfielen 35 Die Lauchertschlingen korrelieren gut mit dem jungtertiaren Flussalter des Niveau IV 3 5 Ma 9 welches auch mehreren alten Lauchertterrassen und Gefalleknickpunkten von Nebenflussen zugeordnet wurde 36 Siehe auch das Kartenbild ganz oben Risszeitliche Beckensedimente 14 ka Am sudlichen Dorfausgang von Veringendorf vor der Klaranlage und an der ehemaligen grossen Prallhangseite der Lauchert ostlich von Jungnau liegen Beckensedimente Rb eines risszeitlichen Eisstausees In Bohrungen und bei der Verlegung der Bodensee Wasserleitung 1973 wurden uber der Lauchertfelssohle weitere Beckensedimente nachgewiesen Dies sind Relikte des zweimaligen Vordringens des risszeitlichen Rheingletschers uber die Obere Donau Messkirch Stand I hoherer Vilsinger Stand II Die Lauchert wurde wahrscheinlich bis Hausen a d L gestaut 37 Geotop Felsgruppe Altes Schloss am Hertenstein Wo der tiefliegende Lauchertgraben endet die Strasse nach Suden aufsteigt und die Lauchert den Graben nach Osten verlasst erheben sich rechts der Lauchert am ehemaligen Prallhang Ziegelwiesen auffallend senkrecht zerkluftete Felsen Die Geotop Felsgruppe am Himbeertale ist eine etwa 20 m breite und 20 m hohe bretterartig zerkluftete Felsgruppe Diese und die rund 300 m auf der gegenuberliegenden Lauchertseite befindliche Felsgruppe Altes Schloss sind Reste der Grabenschulter der ostlichen Lauchertstorung die hier noch eine Sprunghohe von rund 20 m hat Beide Felsgruppen im Massenkalk der Liegenden Bankkalk Formation sind zum Teil von Wald verdeckt nbsp Blick vom Nagelefels auf das untere LaucherttalGeotop Nagelesfels Die Felsgruppe im Massenkalk der Liegenden Bankkalk Formation am ehemaligen Prallhang der Lauchert nordwestlich des Bahnhofs Sigmaringen Hanfertal erhebt sich vom Talgrund ca 50 m Die Felsgruppe ist weitgehend durch Laubwald verdeckt Geotop Rappenfelsen amp Hohle Am Hangfuss links des Laucherttals liegt eine etwa 300 m lange Felsgalerie in den Massenkalken der Liegenden Bankkalk Formation Die Rappenfelsgruppe bildete einen ehemaligen 10 m bis 15 m hohen Prallhang der Lauchert Am nordlichen Ende der Felsen offnet sich das Hohlenportal einer ca 25 m tiefen Hohle Das besondere Geotop Bittelschiesser Tale Nach dem risszeitlichen Rheingletscher Ereignis hat die Lauchert nach der Freiraumung des Moranenschutts und Wiedernutzung ihres vorubergehend von der Oberen Donau genutzten Flussbettes einen im geraden Weg stehenden grosseren Massenkalkfels nicht wie ehedem umflossen sondern canyonartig durchschnitten Das vollstandig bewaldete Canyon ist ein Geotop ersten Ranges 38 Ab Hitzkofen westlich der Nord Sud verlaufenden aufgegebenen Scheerer Donaurinne hat sich die Lauchert bis zur Mundung in die heutige Obere Donau ein neues breites Bett in den Massenkalk geschaffen Dieser Talabschnitt und die Lauchert selbst ist durch Landwirtschafts und Industrieflachen sowie durch relativ dichte Besiedlung kaum mehr naturbelassen Einzelnachweise Bearbeiten Eberle 2007 S 59f Geyer und Gwinner 1986 S 318 Abel 2003a S 52 In Luftaufnahmen und google earth gut erkennbar Der Zeitraum fur alle pliozanen Angaben ist aber spatestens seit einer Neujustierung 2002 um 5 Ma zu verlegen Deutsche Stratigraphische Kommission STD 2002 Siehe auch Lauchertgraben Erl GeoK 7821 Veringenstadt 1978 und GeoKarte 7821 Veringenstadt 1978 Im Mittel Pliozan 3 5 mya ging jedoch der grosse Einzugsbereich der Aare durch Umlenkung an Doubs und Rhone der Donau verloren Eberle 2008 S 72 Abel 2003a S 123 153 Abel 2003a S 137 a b c d Ufrecht Abel 2003 S 91f Ufrecht Abel 2003 S 39 Quartar Gliederungen des LGRB Villinger 2003 Tabelle in S 195 Eberle 2007 S 81 Auf der Schwabischen Alb machten sich die starken Klimaschwankungen ab dem Mittel Pleistozan im haufigen Wechsel zwischen Abtragung und Sedimentation bemerkbar Abel 2003a S 152 Mindeleiszeit in Suddeutschland nach Tabelle in Villinger 2003 S 195 Riss Komplex in Suddeutschland nach Tabelle in Villinger 2003 S 195 Erl GeoK 7821 Veringenstadt 1978 S 93f GeoKarte mehrere Erl GeoK 7821 Veringenstadt 1978 S 73 Erl GeoK 7821 Veringenstadt 1978 S 72ff Gewasserdirektion Ulm 2003 S 25 Amt fur Wasserwirtschaft und Bodenschutz Aussenstelle Sigmaringen 1994 Bei Ubergang des Naturschutzes in Bundesrecht 2007 hat das BNATSchG 2007 alle Schutzobjekte und alle Schutzbestimmungen ubernommen und Landesfestlegungen von Flachen in die EU Richtlinie Natura 2000 einbezogen und rechtsverbindlich gemacht Bei hoherwertigem Schutzstatus sind dann Siedlungserweiterungen landwirtschaftliche Nutzung Verkehr oder sogar das Betreten Besteigen eingeschrankt bzw ausgeschlossen Erl GeoK 7620 Jungingen 1975 S 58 Scheff 1983 Abel 2003a S 68 Ufrecht Abel 2003 Schutzgebietsverzeichnis Steckbriefauswahl Baden Wurttemberg Neubronner 2008 Geotope Sudwurtt 2007 Abel 2003a S 135 Abel 2003a S 20 S 89 Die Messungen erfolgten an sieben Trockentalern der Lauchert ebenso viele an der Fehla Durch die Auswertung nur der ersten Talabschnitte bis drei Kilometer konnte ein Hohenfehler weil gering vernachlassigt werden Abel 2003a Graphik S 90 und 137 In den Schusselmergeln fand man fur die Datierung wichtige verkieselte Fossilien Erl GeoKarte 7721 Gammertingen S 16f auch als Schratten im nicht bedeckten Karst bezeichnet Abel 2003a Graphik S 137 GeoKarte BW 7821 Veringenstadt Durch Messen der Radien zahlreicher alter Maanderschlingen und deren Hohe uber den heutigen Flusseintiefungen wurden an Oberer Donau und an wichtigen ihrer Nebenflusse wie der Lauchert Erkenntnisse uber das jeweilige Alter gewonnen Fezer 1991 S 195 Ufrecht Abel 2003 S 88ff Abel 2003a S 89f und S 132f Erl Geokarte 7821 Veringenstadt 1978 S 95 Erl GeoKarte 7821 Veringenstadt 1978 S 58Literatur BearbeitenGeoK BW Geologische Karte 1 25000 von BW Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg LGRB zu Blatt Nr Blattname Jahr Erl GeoK Erlauterungen zu Geologische Karte 1 25000 von BW 1 25000 Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg LGRB zu Blatt Nr Blattname Jahr Fahlbusch 1981 Fahlbusch V Miozan und Pliozan Was ist was Zur Gliederung des Jungtertiars in Suddeutschland Mitt Bayer Staatsslg Palaont hist Geol 21 S 121 127 Munchen 1981 Gottlich 1968 Gottlich KH amp Werner J Zur Flussgeschichte der Lauchert Jber u Mitt oberrh geol Ver 50 Stuttgart 1968 Gollwer 1978 siehe Erl GeoKarte 7821 Veringenstadt 1978 Scheff 1983 Scheff J Verkarstung im oberen Laucherttal Versuch einer Altersdatierung S 99ff Laichinger Hohlenfreund 18 Laichingen 1983 Geyer amp Gwinner 1986 Geyer O F Gwinner M S Geologie von Baden Wurttemberg 3 Auflage Stuttgart 1986 Fezer 1991 Fezer F Weitere Argumente fur die Aare Donau in Jh geol Landesamt BW 33 S 187 198 Freiburg 1991 Reinecker amp Schneider 2001 Reinecker J Schneider G Zur Neotektonik der Zollernalb Der Hohezollerngraben und die Albstadt Erdbeben in Jber u Mitt oberrh geol Ver S 391 417 Stuttgart 2002 Deutsche Stratigraphische Kommission STD 2002 siehe Weblinks Gewasserdirektion Ulm 2003 Gewasserdirektion Ulm Hrsg Hydrologische Erkundung Baden Wurttemberg Mittlere Alb Ulm 2003 Villinger 2003 Villinger E Zur Palaogeographie von Alpenrhein und Oberer Donau in Ztschr dt geol Ges 154 S 193 253 Stuttgart 2003 Abel 2003a Abel Th Untersuchungen zur Genese des Malmkarsts der Mittleren Schwabischen Alb im Quartar und jungeren Tertiar Diss 2003 TGA C67 Tubingen 2003 Burchardt 2003 Burchardt Michael Die Neotektonik des Hohenzollern und Lauchertgrabens Geologie Universitat Tubingen 2003 Dpl Arbeit Ufrecht Abel 2003 Ufrecht W Abel Th amp Harlacher Chr Zur plio pleistozanen Entwicklung der Baren und Karlshohle bei Erpfingen Schwabische Alb unter Berucksichtigung der Sinterchronologie Laichinger Hohlenfreund Laichingen 2003 Abel 2006 Abel Th Harlacher Chr amp Ufrecht W Mit Beitragen von Niederhofer H J amp Falkner G und von Rathgeber Th Zur Verkarstungsgeschichte der Baren und Karlshohle bei Erpfingen Schwabische Alb im Plio Pleistozan unter Berucksichtigung von Sinterchronologie und Palaontologie in Jber Mitt oberrhein geol Ver N F 88 S 9 51 Stuttgart 2006 Ufrecht 2006 Ufrecht W Ein plombiertes Hohlenruinenstadium auf der Kuppenalb zwischen Fehla und Lauchert Zollernalbkreis Schwabische Alb Laichinger Hohlenfreund Laichingen 2006 Eberle 2007 Eberle J Eitel B Blumel W D Wittmann S Deutschlands Suden vom Erdmittelalter zur Gegenwart Heidelberg 2007 Geotope Sudwurtt 2007 Geotope im Regierungsbezirk Tubingen Steckbrief Herausgeber Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz B den Wurttemberg LUBW Karlsruhe 2007 Neubronner 2008 Neubronner E Werner R Der Herrgott weiss was mit uns geschieht Tubingen 2008 Villinger 2008 Villinger E Die Schwabische Alb eine geologische Bilderbuchlandschaft in Rosendahl 2008 Rosendahl 2008 Rosendahl W et al Hrsg Wanderungen in der Erdgeschichte 18 Schwabische Alb Munchen 2008 TBG 61 Donau Lauchert 2008 Regierungsprasidium Tubingen Umsetzung der EG Wasserrahmenrichtlinie Textband 2008Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete in Baden Wurttemberg Starzel Oberjura ELMMZ TegelenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lauchert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 6 Stratigraphische Tabelle von Deutschland STD 2002 Naturschutz Schutzgebietsverzeichnis Steckbriefauswahl LfU Baden Wurttemberg Geotope in den Regierungsbezirken von Baden Wurttemberg Schutzgebietsverzeichnis Volltexte LfU Baden Wurttemberg Tag des Geotops Geotop Kataster Memento vom 4 Marz 2004 im Internet Archive Baden Wurttemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flussgeschichte der Lauchert amp oldid 225749712