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Der sichtbare Lauchertgraben ist ein rund elf Kilometer langer miozan pliozaner rheinisch d h Sud Nord streichender tektonischer Graben auf der Mittleren Schwabischen Alb Der Graben ist zwischen Veringenstadt und der Ruine Hertenstein sudlich von Jungnau wo die Strasse nach Sigmaringen ansteigt und die Lauchert nach Osten abbiegt morphologisch als Eintiefung deutlich ausgepragt Fortsetzungen nach Suden und nach Norden von Veringenstadt bis nahezu nach Engstingen sind morphologisch nicht mehr wahrnehmbar sie sind aber seismisch nachgewiesen und in geologische Kartenwerken eingezeichnet Mittlere Schwabische Alb mit markierten Randstorungen von Hohenzollerngraben und Lauchertgraben Inhaltsverzeichnis 1 Morphologie 2 Geologie und Datierung 2 1 Visuelle Lokalisierung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksMorphologie Bearbeiten nbsp Gewann Brachfeld Strasse Veringendorf Hochdorf Erste ostliche Randstorung des Lauchertgrabens max der Sprunghohe von 100 mIn der GeoKarte 7821 Veringenstadt 1978 sind eine westliche und zwei ostliche Randstorungen kartiert Die westliche Randstorung des Grabens ist wesentlich alter als die ostlichen Storungen und heute nur noch flexurartig ausgebildet 1 Die erste der beiden ostlichen staffelbruchartig erscheinenden Randstorungen ist dagegen zum Teil auch von Anhohen im Laucherttal immer noch deutlich sichtbar Der auch als Trochtelfinger Verwerfung bezeichnete Abschnitt ab Gammertingen nach Norden bis Engstingen ist nicht mehr morphologisch sichtbar sondern nur noch seismisch nachgewiesen 2 Geologie und Datierung BearbeitenAb Gammertingen verlauft die Lauchert in diesem Graben In Veringenstadt vergittern sich Storungen des Lauchertgrabens und solche des von Westen auslaufenden Hohenzollerngrabens Die Lauchert hat hier in drei Schlingen einen engen Durchbruch durch machtige Felsriegel geschaffen Die beiden Grabensysteme hangen tektonisch zusammen darauf weisen herzynisch streichende Bruchstorungen des Hohenzollerngrabens im rheinisch streichenden Lauchertgraben um Veringenstadt hin 3 Uber die beiden Graben und ihre Vergitterungen gibt es aber bisher nur wenig gesichertes Wissen Das absolute Alter des Lauchertgrabens und die Altersbeziehung der beiden Graben zueinander ist nach wie vor nicht sicher Stand 2011 Neuere Veroffentlichungen gehen davon aus dass der Lauchertgraben etwas alter als der Zollerngraben ist 4 Im Graben sind ein Schleier stark verwitterter Streu Schotter einer Urdonau sowie noch altere Schichten verbackener Schotter Jura Nagelfluh einer Urlauchert 5 kartiert worden Siehe DSpl und J2 in der Graphik der geologischen Karte oben nbsp Vereinfachte Graphik geologischer Merkmale von Lauchertgraben Donauschotter und min 15Ma alter Jura Nagelfluh J Golwer 1978 formuliert die lithostratigraphische und die geochronologische Einordnung der ostlichen Randstorungen wie folgt Im Lauchertgraben 1 5 km sudwestlich Jungnau liegen die Donaugerolle um rund 50 m tiefer als ostlich der Randstorung am Sudwesthang vom Frauenstock Daher hat bereits Hennig 1926 S 73 aus der unterschiedlichen Hohenlage der pliozanen Donaugerolle ein postunterpliozanes Alter festgestellt 6 Da Golwer ohne Korrektur diese Angabe von Hennig 1926 S 73 ubernimmt ist nach dem gegenuber fruher korrigierten heute allgemein gultigen geologischen Zeitskala Standard Std 2002 von einem ober miozanen Alter auszugehen 7 Visuelle Lokalisierung Bearbeiten Deutlich sichtbar sind die Randstorungen Im E Jungnau beginnenden nach N verlaufenden Langes Tal und dessen Fortsetzung Zimmertal Insbesondere zwischen den beiden Talern im Gewann Brachfeld Im Aufschluss des Schotterwerks Jungnau 1 km SE Jungnau An der engen nur ca 100 m breiten Durchbruchstelle der sudlichen Lauchert beim Hertenstein 2 7 km S Jungnau erkennbar an den sudlich und nordlich als Talflanken stehenden Massenkalkfelsengruppen Altes Schloss Hertenstein und Himbeertale beides geschutzte Geotope nbsp Markante ostliche Abbruchkante des LauchertgrabenFolgt man von Jungnau dem Langes Tal nach Norden oder folgt in Veringendorf fur 1 6 km der Verbindungsstrasse nach Osten die aufwarts nach Hochberg fuhrt gelangt man auf eine baumlose Ebene Gewann Karge Halde Von dieser auch Brachfeld genannten Ackerflache aus erschliesst sich auch dem ungeschulten Auge dass der gegenuber liegende steile bewaldete Hang die Hauptstorung des Grabens mit einer Sprunghohe von hier 100 m ist 8 Wo die Strasse die Grabenschulter durchsticht und in einem Trockental hinansteigt ist die Bruchkante rechterhand durch den bewaldeten Steilhang und das nur leicht schrage offene Feld optisch ausserordentlich deutlich Die Bruchkante setzt sich von hier auch im fernen Tannenwald fort Nur 2 1 km vom Standort sudlich sind im Aufschluss des Schotterwerk Jungnau Fa Martin Baur GmbH mittels geologischer Storungsflachenanalysen P T Methode besonders zahlreiche rheinisch streichende vorpliozane Auf und Abschiebungen gemessen worden 9 nbsp Durchbruch der Lauchert durch die ostliche Randstorung am Hertenstein Sudlich Jungnau am Hertenstein dem sudlichen Ende des abgesenkten Grabens verlasst die Lauchert den Graben und biegt nach E Sie hat die hier noch ca 60 m hohe ostliche Storung in einem engen Durchbruchtal zwischen Himbeertale und Altes Schloss uberwunden Einzelnachweise Bearbeiten praeozan bruchtektonisch aktiv noch bis ins Miozan Abel 2003a S 52f Erl GeoK 7621 Trochtelfingen 1999 S 52 auch nachgewiesen mit Storungsflachenpopulationsanalysen von Burchardt 2003 S 46 Reinecker amp Schneider 2001 Wenn der Hohenzollerngraben im Oligozan langst bestanden hatte mussten die Flusse Schmiecha Schmeie und Fehla Lauchert diese Struktur vornehmlich benutzt haben S 397 ergibt sich fur die Bildung des Hohenzollerngrabens ein maximal pliozanes Alter S 391 schon zur Zeit des Schwabischen Vulkans sedimentiert Ufrecht 2006 S 53 Erl GeoK 7821 Veringenstadt 1978 S 86 es wird in diesem Text immer die Geologische Zeitskala der Deutschen Stratigraphischen Kommission STD 2002 zugrunde gelegt Dieser Standard korrigiert Pliozan Angaben in alteren deutschsprachigen Schriften fur die Geologie Sudwestdeutschlands um 5 Millionen Jahre Ma zugunsten des Miozans Stratigraphie Die Anpassung erfolgte auf Anregung von Fahlbusch 1981 Dann sind die pliozanen Donauschotter als miozan pliozane Schotter anzusehen Hier befindet man sich unmittelbar an der Randverwerfung des Lauchertgrabens An diesem Standort gab es Abschiebungen und Aufschiebungen die vor allem in nordwestliche bis westliche Richtungen weisen Burchardt 2003 S 30 Burchardt 2003 S 44Literatur BearbeitenGeoK BW Geologische Karte von BW Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg LGRB zu Blatt Nr Blattname Jahr Erl GeoK Erlauterungen zu Geologische Karte von BW Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Freiburg LGRB zu Blatt Nr Blattname Jahr Hennig 1926 Hennig E Eine junge rheinische Storung in der Schwabischen Alb in Jh Ver vaterl Naturkde Wurtt 82 Stuttgart 1926 S 64 76 Gollwer 1978 siehe Erl GeoKarte 7821 Veringenstadt 1978 Fahlbusch 1981 Fahlbusch Volker Miozan und Pliozan Was ist was Zur Gliederung des Jungtertiars in Suddeutschland Mitt Bayer Staatsslg Palaont hist Geol 21 Munchen 1981 S 121 127 Reinecker amp Schneider 2001 Reinecker J Schneider G Zur Neotektonik der Zollernalb Der Hohezollerngraben und die Albstadt Erdbeben in Jber u Mitt oberrh geol Ver Stuttgart 2001 S 391 417 Deutsche Stratigraphische Kommission STD 2002 siehe Weblinks Abel 2003a Abel Th Untersuchungen zur Genese des Malmkarsts der Mittleren Schwabischen Alb im Quartar und jungeren Tertiar Diss 2003 TGA C67 Tubingen 2003 Burchardt 2003 Burghardt M Die Neotektonik des Hohenzollern und Lauchertgrabens Geologie Universitat Tubingen Geologisches Institut 2003 Dpl Arbeit Ufrecht 2006 Ufrecht W Ein plombiertes Hohlenruinenstadium auf der Kuppenalb zwischen Fehla und Lauchert Zollernalbkreis Schwabische Alb Laichinger Hohlenfreund Laichingen 2006Siehe auch BearbeitenAbbruchkante Hebung Geodynamik Horst Seismologie ReliefumkehrWeblinks Bearbeiten6 Stratigraphische Tabelle von Deutschland STD 2002 Geotope in den Regierungsbezirken von Baden Wurttemberg Schutzgebietsverzeichnis Volltexte LfU Baden Wurttemberg Geotop Kataster Memento vom 4 Marz 2004 im Internet Archive Baden Wurttemberg48 136666666667 9 2127777777778 Koordinaten 48 8 12 N 9 12 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lauchertgraben amp oldid 184084697