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Das Kastell Favianis war Teil der Sicherungsanlagen des romischen Limes Noricus Es liegt in der Gemeinde Mautern an der Donau in Osterreich Bundesland Niederosterreich Bezirk Krems Land Kastell MauternAlternativname Favianis FafianaeLimes Limes NoricusAbschnitt Strecke 1Datierung Belegung flavisch bis 5 Jahrhundert n ChrTyp Infanterie und Alenlager Auxilia FlottenstationEinheit Legio X Gemina pia fidelis Legio XIIII Gemina Martia victrix Cohors I Ubiorum Cohors I Aelia Brittonum Antoniana Cohors II Batavorum Legio I Noricorum liburnari Grosse 3 6 5 25 haBauweise Holz Erde Kastell mehrphasig Steinkastell mehrphasig Erhaltungszustand oberirdisch sichtbarOrt Mautern an der DonauGeographische Lage 48 23 37 5 N 15 34 39 5 O 48 39375 15 577638888889 Koordinaten 48 23 37 5 N 15 34 39 5 O hfVorhergehend Limesturme in der Wachau westlich Anschliessend Burgus Hollenburg ostlich Mautern an der Donau NOBlick von der Ferdinandswarte auf Krems und MauternReste einer Romerstrasse im Dunkelsteiner Wald bei MauternbachDas Kastell diente wahrscheinlich zuerst als Reiterlager in der Spatantike auch als Stutzpunkt der Donauflotte Classis Pannonica und war vermutlich vom 1 bis ins 5 Jahrhundert kontinuierlich mit romischen Truppen belegt Es gelangte vor allem im 5 Jahrhundert durch die politischen und sozialen Aktivitaten des Missionars Severin von Noricum zu grosserer Bedeutung In diesem Zusammenhang schutzte es u a das Severinskloster und war 488 nach Niederwerfung des nordlich der Donau gelegenen Reiches der Rugier siehe Rugiland durch Konig Odoaker Sammelpunkt fur die Evakuierung der romanischen Bevolkerung Ufernoricums nach Italien Das erstmals in der Notitia Dignitatum erwahnte aber wahrscheinlich bereits seit der fruhen Kaiserzeit bestehende Lager konnte archaologisch eindeutig nachgewiesen werden Das Kastell ist heute zwar fast ganz durch die Altstadt von Mautern uberbaut seine Umrisse sind aber noch immer im Strassenraster auszumachen Bedeutende Reste des spatantiken Kastells siehe Steinperiode II haben sich vor allem am westlichen Abschnitt der mittelalterlichen Wehranlagen und in der Margaretenkapelle erhalten Es zahlt zu den am besten erforschten romischen Fundstatten in Osterreich Das Reste des Kastell sind seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Strassenverbindungen 4 Funktion 5 Topographie 6 Vegetation 7 Entwicklung 8 Forschungsgeschichte 9 Kastell 9 1 Bauphasen 9 2 Holz Erde Periode 9 3 Grabensystem 9 4 Steinperiode I 9 4 1 Grabensystem 9 4 2 Tore und Turme 9 4 2 1 Nordtor 9 4 2 2 Nordwestlicher Zwischenturm 9 5 Steinperiode II 9 5 1 Tore und Turme 9 5 1 1 Westlicher Facherturm 9 5 1 2 Westlicher Hufeisenturm 9 5 1 3 Ostlicher Hufeisenturm 9 5 1 4 Burgus oder Restkastell 10 Innenbauten 10 1 Holz Erde Periode 10 2 Steinkastell I 10 3 Steinkastell II 11 Lagertherme 12 Garnison 13 Vicus 13 1 Entwicklung 13 2 Bevolkerung 13 2 1 1 Jahrhundert 13 2 2 2 Jahrhundert 13 2 3 3 Jahrhundert 13 2 4 4 Jahrhundert 13 2 5 5 Jahrhundert 13 3 Vicus Ost 13 4 Vicus West 13 5 Vicus Sud 14 Graberfelder 15 Oppidum 16 Severinskloster 17 Die Civitas Mutarensis 18 Fundverbleib 19 Literatur 20 Siehe auch 21 Weblinks 22 Einzelnachweise und AnmerkungenName BearbeitenDer Ursprung und Bedeutung des antiken Kastellnamens konnte bisher nicht mit Sicherheit geklart werden Gerhard Rasch leitet den Kastellnamen von einem Personennamen wie z B Favius Faventius oder Favonis ab 1 Moglicherweise ist er auch auf die vgl dazu auch Comagena Tulln hier zuerst stationierte Garnisonseinheit zuruckzufuhren In diesem Fall konnte es sich dabei um eine cohors Faviana oder auch Fabiana gehandelt haben die wohl nach ihrem ersten Kommandeur benannt war Wie damals oft ublich wurde der Kastellname auch auf die angrenzende Zivilsiedlung ubertragen und hielt sich bis in die Spatantike castra Faviana oder Fabiana Der antike Name des Kastells findet sich auch in der Notitia Dignitatum im Abschnitt des norischen Dux Favianae Nach Ende der Romerherrschaft wird der Ort um 899 erstmals wieder in den Fuldaer Annalen als Civitas Mutarensis die Siedlung der Mauteintreiber erwahnt Lage BearbeitenAm ostlichen Ausgang des Durchbruchstales der Wachau fliesst die Donau in ein weites Becken das in der Antike noch eine sumpfige Aulandschaft mit zahlreichen Nebenarmen war da der Strom mehrmals seinen Lauf geandert hat Das Kastell stand auf einer tertiaren Schotterterrasse und wurde laut den Sedimentbefunden offenbar mehrmals von grosseren Hochwasserkatastrophen heimgesucht Seine Uberreste liegen heute fast ganz unter der Altstadt von Mautern es ist aber noch an einigen Stellen aufgehendes Mauerwerk erhalten Der Vicus breitete sich im Suden im Osten und im Westen um das Lager aus und bedeckte ein Areal von rund 22 ha was ein Vielfaches der Kastellflache war Mehrere Graberfelder konnten im Osten und Sudosten festgestellt werden vereinzelt finden sich auch antike Bestattungen an der Strasse nach Mauternbach Strassenverbindungen BearbeitenBei Favianis wurden u a die binnennorischen Eisen und Salzhandelsrouten an die am Ostrand des Weinviertels entlangfuhrende Bernsteinstrasse an Routen die uber das Kamptal in das Gebiet von Elbe Moldau und an Handelswege die weiter Richtung Norden fuhrten angeschlossen Das Kastell lag jedoch nicht direkt an der Limesstrasse Infolge des sumpfigen und unwegsamen Gelandes zwischen Melk Namare und Mautern verlief sie hier nicht neben dem Donauufer sondern einige Kilometer weiter sudlich Um dennoch die Wachturmkette an der Donau problemlos erreichen zu konnen wurden von der Limesstrasse aus ganzjahrig begehbare Zugange durch kleine zum Fluss fuhrende Taler angelegt Westlich von Favianis wurden die Endpunkte von zwei dieser Wege durch Wachturme bei Bacharnsdorf und Rossatz Windstallgraben gesichert Reste solcher Strassen mit sehr ausgepragten Spurrillen kann man heute noch sudwestlich von Mauternbach sowie im Kupfertal sudlich von Bacharnsdorf sehen Dort im NW orientierten Einschnitt des Durrenbaches fuhrte die Geleisestrasse uber den Hohenrucken des Dunkelsteiner Waldes in Richtung St Polten Aelium Cetium Von hier aus ging es Richtung Osten zum nachsten grosseren Lager Augustianis Traismauer und Richtung Suden nach Aelium Cetium Funktion BearbeitenFavianis stand ahnlich wie die Kastelle von Linz Enns und Klosterneuburg an einer fur den Fernhandel wichtige Querung uber die Donau Donauabwarts war ein Ubersetzen aufgrund zahlreicher Nebenarme und sumpfiger Auen fast unmoglich Donauaufwarts versperrten wiederum die steilen und unwegsamen Abhange der Wachau den Zugang zum Stromufer Primare Aufgabe der Kastellbesatzung war diesen auch strategisch bedeutsamen Ubergangspunkt zu kontrollieren Zudem uberwachte es die Verbindung zwischen den oberosterreichischen und den um Wien liegenden Beckenlandschaften Topographie BearbeitenBeim Wasserleitungsbau in der Kremser Strasse konnten auch wertvolle Erkenntnisse uber die Gelandebeschaffenheit zur Zeit der Antike gewonnen werden Demnach wurde als antikes Niveau nicht die Flusssandsedimentierung die vor allem im Norden nicht mehr erreicht werden konnte sondern die Oberkante einer lehmigen Sandschicht angenommen 2 An der Terrassenkante sind die Unterschiede zwischen neuzeitlichem und antikem Niveau noch minimal Nordlich dieser Kante wurde uber die Jahrhunderte hindurch aber kontinuierlich aufgeschuttet dies insbesondere im Mittelalter und in der Neuzeit die naturliche Niederterrasse zeichnet sich jedoch immer noch deutlich an einer Gelandekante im Bereich der Nordmauer ab In der mittleren Kaiserzeit war hingegen das Gehniveau im nordlichen Teil des Annexes kaum hoher als zur Zeit der Spatantike Im Bereich Kreuzung Kremser Strasse mit St Poltner Strasse konnte auf 15 m Lange ebenfalls eine aufgeschuttete Terrasse nachgewiesen werden Das Fundament der nordlichen Kastellmauer liegt auch um fast einen Meter tiefer als die Befestigungen im Suden ab hier fallt das Gelande auch merklich ab Sudlich der Mauer betragt das Gefalle einen Meter uber 35 m Langserstreckung nordlich aber schon 3 m auf 35 m Lange Die nordliche Mauer wurde also ganz bewusst nahe dieser markanten Gelandekante errichtet Der tiefste Punkt nordlich der Kastellmauer liegt bei vier Meter Zusammenfassend gliedert sich das untersuchte Gebiet in eine Niederterrasse bis zu einer Gelandekante einen kleinen Hang Abfall rund vier Meter auf einer Lange von 60 m und eine kleinere Kuppe die um rund einen Meter hoher liegt als der am tiefsten gemessene Gelandepunkt Diese Voraussetzungen waren wohl ausschlaggebend dafur dass das Kastell hier errichtet wurde Johann Offenberger nimmt nach einer Trockenzeit im 2 fur das 3 Jahrhundert einen markanten Anstieg des Grundwasserspiegels an Dies erfolgte wahrscheinlich durch eine allgemeine Klimaverschlechterung die immer ofter zu grossflachigen Uberschwemmungen fuhrte und die Romer zur Aufgabe von ufernahen oder tiefergelegenen Siedlungsplatzen und Befestigungen zwang 3 Vegetation Bearbeiten nbsp Naturbelassener Auwald an der Donau Melk NO Makologische Untersuchungen aus der Zeitperiode des Steinkastell I bewiesen das Vorhandensein eines Laub und Mischwaldes mit Buschland und Trockenbiotopen im Umfeld des Kastells Entlang des Hauptstromes der Donau gab es damals noch zahlreiche Altarme die mit den Waldgebieten des Hinterlandes verbunden waren Ein typischer Auwald durfte im 2 Jahrhundert aber nicht mehr vorhanden gewesen sein Die im Kastell gefundenen Holzarten wie Eiche Tanne Buche und Hainbuche bestatigen diese Annahme Die hauptsachliche Nutzung dieser Baumarten fur den Hausbau fuhrte oft zu einer dauerhaften Veranderung des naturlichen Waldbestandes in der Umgebung der Limeskastelle Daruber hinaus fanden sich Hinweise fur den Anbau von Getreide und Hulsenfruchten die Haltung von Nutztieren sowie Jagd und Fischerei Fur die Spatantike konnen kaum Veranderungen wahrgenommen werden es herrschte weiter Laub und Mischwald vor der sich mit Buschland Stehgewassern mit Schilfbestanden und Rasenbiotopen abwechselte Es gab keinen zusammenhangenden Auwaldgurtel Holzkohleproben aus den Gebauden im Lagerinneren stammen von Laub und Nadelholzern wobei wiederum Eiche und Tanne identifiziert werden konnten Eine Erweiterung der landwirtschaftlichen Nutzungsflachen um das Kastell ist fur diese Zeitperiode ebenfalls auszuschliessen Entwicklung Bearbeiten nbsp Abzug der romischen Provinzialen mit der Leiche des Hl Severin Abbildung aus Moritz Smets Geschichte der Osterreichisch Ungarischen Monarchie 1878 Die Region um Favianis gehorte ab dem 2 Jahrhundert v Chr zum keltischen Regnum Noricum nach dessen Eingliederung in dasImperium Romanum wurde im Zuge der verwaltungsmassigen Neuorganisation unter Kaiser Claudius die Provinz Noricum gegrundet Favianis wird zu den altesten Kastellen am Donaulimes gezahlt eindeutige archaologische Beweise fur die Errichtung eines standardmassigen Holz Erde Kastells in der Zeit der Flavier konnten allerdings bis dato nicht beigebracht werden In der Zeit zwischen den ersten und mittleren Jahrzehnten des 2 Jahrhunderts erfolgte der Umbau in ein Steinkastell vielleicht durch Angehorige der beiden oberpannonischen Legionen und der cohors I Aelia Brittonum Steinkastell I Wahrscheinlich in den Markomannenkriegen schwer beschadigt erfuhr die Anlage danach wiederum einige Umbauten Uber die Ereignisse rund um das Kastell im 3 Jahrhundert ist nichts bekannt Sicher ist nur dass die Gebaude erneut niederbrannten und die Kastellruine uber einen langeren Zeitraum nicht benutzt bzw wieder aufgebaut wurde Auch die Munzreihe aus Kastell und Lagerdorf zeigt einen merklichen Ruckgang des Geldumlaufes was ebenfalls fur eine temporare Verodung spricht Die Wiederbelebung des Kastellplatzes erfolgte wohl in der Regierungszeit Diokletians der das Grenzsicherungssystem umfangreich reformierte Favianis muss zu dieser Zeit noch ein bedeutendes Zentrum romischer Prasenz gewesen sein da ab dieser Zeit dort die Stationierung einer zweiten norischen Legion der legio I Noricorum oder zumindest einer ihrer Vexillationen und Flottensoldaten liburnari erwiesen ist 4 Zuvor wurde die Donau in diesem Abschnitt von Patrouillenschiffen der legio II Italica aus Lauriacum uberwacht 5 Wie allgemein am Donaulimes ublich wurde die Umwehrung des Kastells zu Anfang des 4 Jahrhunderts massiv verstarkt und modernisiert zusatzlich wurde hier auch eine Patrouillenbootflottille stationiert Steinkastell II Das Ende von Kastell und Vicus wird in der 511 entstandenen Vita Sancti Severini des Eugippius uberliefert der Platz wird in dieser Chronik als civitas oder oppidum bezeichnet hatte also offenbar seine ursprungliche militarische Bedeutung als Grenzfestung des norischen Limes im spaten 5 Jahrhundert schon ganzlich verloren Nur mehr eine kleine Besatzung unter Befehl eines Tribunen war fur den Schutz der Siedlung und ihrer Bevolkerung verfugbar Diese Truppe hatte sich wohl schon in ein kleines Restkastell burgus zuruckgezogen das wahrscheinlich im Bereich des Nikolaihofes lag Als die Nahrungsmittelversorgung unterbrochen wurde rief die Bevolkerung Severin zu Hilfe dieser grundete aufgrund dessen in Favianis ein Kloster und hielt sich danach dauerhaft hier auf Dies auch deswegen da die Residenz des germanischen Volkes der Rugier am anderen Ufer der Donau lag Ihr Einflussgebiet erstreckte sich damals wahrscheinlich bis nach Lauriacum Enns Es war fur Severins Tatigkeit sehr wichtig mit den tatsachlichen Machthabern dieser Region im standigen Kontakt zu bleiben Am 8 Janner 482 starb Severin in Favianis Kurze Zeit spater plunderte der Rugierkonig Frederuch das Kloster vollkommen aus Nach der Niederwerfung des Rugierreiches durch die Ostgoten wurde um 488 ein Grossteil der Romanen auf Befehl Odoakers nach Italien evakuiert Sie hatten die Rugier gegen die Ostgoten unterstutzt mit ihrer Absiedlung sollte das Wiedererstarken der Rugierherrschaft verhindert werden In der Endphase der romischen Herrschaft wurde das Oppidum zum Sammellager und Abzugspunkt fur einen Teil der romanischen Bevolkerung der oberen und mittleren Donau Sie nahmen dabei auch den Leichnam Severins mit sich Der Severinsvita ist zu entnehmen dass viele der Romanen trotz grosser Belastungen und standiger Bedrohung durch die Barbarenstamme nur schwer zum Verlassen ihrer ursprunglichen Heimat zu bewegen waren Die Mehrzahl der Landbevolkerung und sicher auch viele Stadtbewohner verliessen ihre Heimstatten wohl nicht 6 Mit dem Abwandern der herrschenden Klasse war das Land aber endgultig den germanischen Einwanderern preisgegeben worden Mit den Uberlieferungen aus der Vita enden die Nachrichten uber das Kastell Nach 488 durfte Favianis uber 300 Jahre lang weitgehend unbewohnt gewesen sein die Befunde zeigen keinerlei Siedlungskontinuitat Aufgrund des Vorhandenseins einer sogenannten Schwarzen Schicht Humus vermutet man dass die Gebaude rasch verfielen und mit der Zeit von der Vegetation komplett uberwuchert wurden Der Anbau von Getreide in kleinerem Umfang ist dennoch nicht auszuschliessen Es ist auch moglich dass das Areal spater sekundar als Viehpferch genutzt wurde was die Anhaufung von Phytoliten im Erdreich erklaren wurde Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Romerzeitliche Befunde in Mautern DonauNachdem schon ofter Funde der fruhen Kaiserzeit ans Tageslicht gekommen waren 1824 ein Soldatengrabstein ein von West nach Ost verlaufender romischer Mauerzug wurde bei Kanalisationsarbeiten 1892 in der Kremser Strasse angetroffen liess sich eine antike Schichtfolge erst 1996 bei den Ausgrabungen in der Melkerstrasse dokumentieren 1874 legte Adalbert Dungel erstmals eine grossere Fundzusammenstellung aus der naheren Umgebung Mauterns an Lambert Karner fuhrte spater einige archaologische Untersuchungen in Mautern durch 1890 und 91 Bis zur Jahrhundertwende bearbeiteten Max Nistler und Johann Oehler Funde und Forschungsergebnisse uber das Kastell Nach 1903 waren vor allem Burger aus Krems an der Donau in der Forschung federfuhrend Rudolph Weisshaupl nahm sich der Verwaltung bzw Katalogisierung der Fundgegenstande an Josef Novotny erstellte eine Fundkarte uber Mautern In den 1920er Jahren wurde auch einige kleinere Grabungen durchgefuhrt zwischen 1930 und 1939 wurden hauptsachlich Graber und eine Villa rustica freigelegt Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wird die Fundstelle uberwiegend vom Osterreichischen Archaologischen Institut OAI und vom Osterreichischen Bundesdenkmalamt betreut die in den letzten 60 Jahren zahlreiche wichtige Erkenntnisse uber Ausdehnung und bauliche Details des Kastells gewinnen konnten Kastell Bearbeiten nbsp Skizze der Bauphasen des Kastells nbsp Schnittzeichnung Lehmmauer und Grabensystem des Sudwalles nbsp Befundskizze der Doppelbaracke im sudlichen LagerbereichDas Kastell wurde im 1 Jahrhundert als Holz Erde Lager errichtet an dem nach neuen Untersuchungen mindestens zwei Bauperioden unterschieden werden konnten Massive Zerstorungsbefunde mit Uberresten von Rutenputzwanden im Bereich des Pfarrhofgartens sudlich des Schlosses lassen seine Lage im nordwestlichen Teil des spateren Steinlager I annehmen Das dazugehorige Lagerdorf entwickelte sich wahrscheinlich zuerst westlich und sudlich des Kastells da hier ebenfalls Spuren von Holzstanderbauten Estrichreste Keller Gruben Flechtwande mit Lehmbewurf beobachtet werden konnten Aufgrund der Rekonstruktion des mittelkaiserzeitlichen Nordtores und der Befunde am Sudtor ist es jedoch wenig wahrscheinlich das Nordtor wie bei den norischen Kastellen ublich als Haupttor anzusehen Vielmehr scheint die Hauptachse des Lagers in west ostlicher Richtung verlaufen zu sein die sich auch mit der Limesstrasse deckt Die Principia Stabsgebaude des Lagers durfte sich im Nordsektor des Areals befunden haben vgl hierzu auch Grundriss des Kastell Weissenburg Im 2 Jahrhundert erfolgte der Umbau in das Steinlager I Von eindeutig diesem Lager zuordenbaren Bauresten konnten bislang nur wenige bestimmt werden Hierbei handelte es sich wohl um eine klassische rechteckige Anlage mit abgerundeten Ecken Spielkartenform vier Toren und innen angesetzten rechteckigen Zwischenturmen Im 4 Jahrhundert wurden mit Rucksicht auf die neuen militarischen Erfordernisse und technischer Neuerungen am Kastell grossere bauliche Veranderungen in Angriff genommen Diese Adaptierungen sind vor allem am Zubau von U formigen Zwischenturmen Hufeisenturm der betrachtlichen Verstarkung der Kastellmauer selbst ihrer abgerundeten Ecken und der facherformig vorspringenden bastionsartigen Eckturme Facherturm zu erkennen Schwerpunktmassig erfolgten die ersten genaueren Untersuchungen an den noch sichtbaren Resten des spatantiken Lagers Dies waren vor allem der Facherturm im Pfarrhof der nordwestliche Hufeisenturm und die westliche Stadtmauer 2005 wurde an der Nordmauer ein weiterer Hufeisenturm entdeckt 2007 auch am sudlichen Teil der Westmauer Bei den Grabungen zeigte sich alsbald dass hier eine sehr komplexe Baugeschichte vorliegt die vermutlich mit einem Burgus oder Restkastell im Bereich des Nikolaihofes endet Eine genaue Untersuchung des sudwestlichen Facherturmes brachte zutage dass die Kastellmauer am Zusammenstoss mit dem Facherturm hier zuerst abgetragen dann aber wieder an den Turm herangebaut worden war Man hatte also die nordliche Umwehrung des Steinkastell I die der Donau am nachsten lag offensichtlich nicht beseitigt sondern sie wohl als eine Art Fluchtburg oder vielleicht auch als zusatzlichen Hochwasserschutz fur die Zivilbevolkerung der Umgebung stehen gelassen 7 Die Ruckverlegung des spatantiken Kastells nach Suden und die Lage des spater in seinen Mauern entstandenen Oppidums die civitas des Eugippius zeichnet sich im Luftbild der mittelalterlichen bzw neuzeitlichen Stadt noch deutlich ab In weiterer Folge zeigt sich auch eine dichte Verbauung der Stadt sudlich der Linie Nikolaihof westlicher Facherturm wahrend der Nordteil des Kastellplatzes grosstenteils brach lag da er im Besitz der Katholischen Kirche verblieb Die dem Ufer der Donau zugewandte Nordfront des Kastells verlauft vor der heutigen Romerhalle und unter der Nordmauer des Stadtschlosses Von dort zieht sie sich nach Osten und biegt unter der Nordfront des Nikolaihofes zu seiner Ostseite hin ab Die Befestigungen im Norden hier vor allem die Nordwestecke wurden durch die Nahe zur Donau immer wieder durch Hochwasser oder Eisstosse beschadigt Die Lage der ostlichen Mauer des Steinkastells II mit ihrem davorliegenden Graben ist heute z B noch im Garten des Nikolaihofes anhand einer von Nord nach Sud verlaufenden Bodenwelle zu erkennen Die Sudmauer lasst sich besonders gut an der Margaretenkapelle Frauenhofgasse erkennen die parallel zum einstigen Wehrgraben des Kastells steht Der exakte Verlauf der Sudmauer ist jedoch nicht gesichert Man weiss nicht mit Sicherheit ob sie bestehen blieb und damit das Kastell im Zuge der Neugestaltung in der Spatantike Steinkastell II verkleinert wurde oder ob die sudliche Umwehrung mit Einbeziehung eines antiken Mauerrestes unter der heutigen Margaretenkirche komplett neu geplant und gebaut wurde Bauphasen Bearbeiten Samthaft konnten fur die Kastellbefestigungen die vier wichtigsten Bauphasen unterschieden werden doppelter Spitzgrabensystem greifbar womit die Westausdehnung des vermuteten ersten Holz Erde Kastells nachgewiesen werden konnte Vergrosserung des Holz Erde Lager nach Westen Errichtung eines grosseren Holzstandergebaudes Stallungen auch hier konnte die westliche Begrenzung ebenfalls genau bestimmt werden nochmalige Verschiebung des Areals nach Westen und die Errichtung der ersten steinernen Lagermauer Steinperiode I und bei einem rechteckigen Innenturm konnte sein Ersatz durch einen spatantiken Hufeisenturm U Turm nachgewiesen werden Steinperiode II Man vermutet dass diese U Turme zur selben Zeit wie die Facherturme an den Lagerecken errichtet wurden nach Interpretation der Befunde aus dem Jahr 2007 8 kamen die Ausgraber zu folgenden Ergebnissen Holz Erde Kastell Bauperioden 1 2 fur diese Anlage wurde sein Doppelgrabensystem nun auch an der Westseite des Kastells erkannt Der 1954 bei den Untersuchungen im Pfarrhof als fruher Graben erkannte Befund und die Neuinterpretation einer Abfallgrube 9 als Bestandteil eines fruhen Spitzgrabens 10 lassen annehmen dass das westliche Grabensystems noch uber die nordliche mittelkaiserzeitliche Begrenzung hinausragte Auch der 2006 nahe der heutigen Romerhalle entdeckte Kastellgraben 11 wird noch der Bauperiode 1 zugerechnet womit sich eine Ausdehnung des Holz Erde Kastells uber die nordliche Begrenzung des spatantiken Kastells hinaus ergeben wurde Steinkastell I Bauperioden 3 5 erstmals wurde der V formige Doppelgraben dieser Periode nachgewiesen ebenso wieder Stallgebaude die fur die Anwesenheit einer berittenen Einheit sprechen Ausserdem wurde eine Erweiterung des Kastellareals nach Suden auch fur die westliche Kastellbegrenzung festgestellt Die Verschiebung der Kasernengebaude um eine Raumbreite und der Bau der Kastellmauer direkt bei der Innenkante des verfullten Grabens aus Bauperiode 2 beweist ebenfalls die weitere Vergrosserung der Kastellflache Der Mauerverlauf wurde 1966 auch in der Ausgrabung Missongasse wo ein Graben angeschnitten wurde 12 verfolgt Entgegen den bisherigen Annahmen verlauft die westliche Kastellmauer noch etwas weiter westlich im sudwestlichen Bereich des Kastells direkt an der ostlichen Hauserzeile der Missongasse Die Aufdeckung eines Innenturms wurde sich mit dem unter dem nordwestlichen Facherturm liegenden unsicheren Zuordnung eines weiteren ahnlichen Befundes erganzen der 1972 73 im Pfarrhof unter dem Hals des dortigen Facherturmes zutage kam Die im rechten Winkel abbiegende Mauer wurde erst spater als mogliche Kastellecke erkannt 13 Steinkastell II Bauperioden 6 7 Neben der Neugestaltung der Kasernen bemerken die Ausgraber aber Unsicherheiten in der Datierung der Kastellmauer deren Umbau ebenso in der Bauperiode 4 hatte stattfinden konnen Im Vergleich zu den Interpretationen von Stefan Groh von 1996 sehen die Ausgraber am Gelande der Essigfabrik keinen Hiatus in der Besiedlungsgeschichte der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts Der Bau des U Turms konnte schon gegen Ende des 3 Jahrhunderts stattgefunden haben Es wird keine Erweiterung sondern lediglich eine Verkleinerung durch Verlagerung des spatantiken Kastells nach Norden in Erwagung gezogen Holz Erde Periode Bearbeiten Archaologische Hinweise auf Holz Erde Kastelle sind am Donaulimes im Allgemeinen nur sehr selten vorzufinden Auch die genaue Lage und Grosse der fruhen romischen Wehranlagen von Mautern sind weiterhin ungeklart Fur ihre Errichtung ist am ehesten die Zeitperiode der flavischen Kaiser um 70 80 n Chr ins Auge zu fassen Diese Annahme wird vor allem durch Funde arretinisch padanischer Sigillata und Munzfunde unterstutzt Die Befunde zeigen dass nach dem Niederbrennen der umliegenden Waldstucke zuerst die Aufstellung einfacher Holzstanderbauten 14 und danach die Anlage von Spitzgraben erfolgte In den Jahren 100 110 n Chr wurden die Befestigungsgraben im Suden und Westen wieder planiert um die Kastellflache zu erweitern Die flachenmassige Gesamtgrosse des ersten Lagers ist jedoch archaologisch nicht exakt fassbar da die Abschnitte der spateren mittelkaiserzeitlichen Verbauung keine Funde des 1 Jahrhunderts mehr bergen Unklar ist auch die genaue Bauausfuhrung der ersten Befestigungsanlagen Aufgrund der Lage der Zerstorungsschicht und der Funde aus dem Vicus wird das fruhe Holz Erde Kastell auf dem Areal des heutigen Pfarrgarten und des Platzes sudlich des Schlosses vermutet Die Niederterrasse an der Donau scheint aber auch fur das fruhe Holz Erde Kastell die naturliche Begrenzung nach Norden hin gewesen zu sein Fasst man die bisherigen Erkenntnisse zusammen so ergibt sich fur die fruhe Kastellanlage eine hypothetische Nord Sud Erstreckung in der Lange von 110 m seine ostliche Begrenzung glaubt man in einem 1871 angeschnittenen Graben des Steinkastell I am Rathausplatz Ecke Nikolaigasse gefunden zu haben die Lange der West Ost Achse wird daher mit 160 m angenommen Das Holz Erde Kastell bedeckte somit eine Flache von annahernd 1 76 ha Generell sind jedoch die Grosse norischer Limeskastelle nach dem derzeit vorliegenden Forschungsstand bis auf das Kastell Zwentendorf nicht exakt zu klaren Die flachenmassige Grosse des Kastells erlaubte die Aufnahme einer 500 Mann starken Kohorte cohors quinquenaria weniger die einer Kohorte von 1000 Mann cohors millaria obwohl aufgrund der Grosse einer derartigen Anlage nur bedingt auf die der Besatzung geschlossen werden kann In trajanisch hadrianischer Zeit durfte das Lager nach Suden hin noch etwas erweitert worden zu sein Um das Kastell bildete sich im Suden und Westen spater auch im Osten nach und nach der zivile Vicus Das Areal wurde mit in ihren Dimensionen annahernd gleichen Holzstandergebauden neu uberbaut eine Vorgangsweise der fur traianische Kastelle am norisch pannonischen Limes keineswegs ungewohnlich war 15 Die Auswertung von Flotationsproben aus dieser Zeit zeigt dass die Auwalder komplett gerodet Feuchtwiesen trockengelegt und buschbestandene Flachen in Felder umgewandelt wurden Diese massiven Eingriffe in das okologische Umfeld des Kastells konnen nur in Zusammenhang mit den grossangelegten Baumassnahmen im Zuge der Erweiterung des Kastells und wohl auch des Vicus in Zusammenhang stehen Nur die Befestigungen der Sudseite konnten ansatzweise rekonstruiert werden Diese konnte folgendermassen ausgesehen haben Mit dem Aushub des Grabens wurde zuerst ein Wall aufgeschuttet Lage Hauserzeile Nord Frauenhofgasse der mit einer doppelten Lehmziegelmauer verkleidet und einem holzernen Wehrgang versehen war Die Reste von Lehmziegeln wurden in der Verfullung der Spitzgraben vorgefunden Aufgrund der Sedimentanalysen aus den Grabungen Frauenhofgasse und der Wasserleitungskunette konnte folgendes Szenario fur das Ende des Holz Erde Kastells rekonstruiert werden Das Lager war wie schon erwahnt auf einer vor Hochwasser geschutzten Terrasse errichtet worden Die Bestimmung der fluviatilen Sandschichten ergab dass dies in einer klimatisch warmeren Zeitperiode erfolgte Durch Abtiefen der Wehrgraben in den Grundwasserbereich sowie immer wieder auftretende Hochwasserereignisse bzw Wassereinbruche versandeten sie aber im Laufe der Zeit und wurden danach offensichtlich nicht mehr gereinigt bzw neu ausgehoben Die Dauer in der diese endgultige Verfullung erfolgte ist schwierig zu bestimmen dies konnte sehr rasch vonstattengegangen sein Da das Fullmaterial der Graben 16 aber auch eine grosse Menge an Lehmziegel bzw Huttenlehmfragmente enthielten ist es sehr wahrscheinlich dass das fruhe Kastell planmassig geschleift wurde da diese Artefakte nur aus dem Kastellinneren und dem vallum stammen konnen Funde von Knochen oder Keramik fehlen fast vollstandig was ebenfalls fur eine von der Obrigkeit angeordnete Zerstorung des fruhen Kastells spricht da ein langer anhaltender Bedeutungsverlust sich bei romischen Spitzgraben meist in der Form einer sekundaren Verwendung als Mulldeponie niederschlagt Das Kastellareal selbst behielt aber seine ursprungliche Funktion weiter bei Grabensystem Bearbeiten Nach Auswertung der 1954 und 1996 aufgenommenen Befunde wurde ein rund 32 m breites Befestigungssystem mit drei Graben erkannt Die Durchschnittsbreite romischer Wehrgraben betrug zwischen 2 5 und 6 m ihre Tiefe zwischen 1 2 und 2 7 m Die Breite der Grabenzone wurde nach den Wurfweiten der Speere bestimmt und kann auf 15 25 m angesetzt werden Es kam daher oft vor dass der vorderste Graben erst in einem Abstand 6 m vom Befestigungswall entfernt ausgehoben wurde Der 1954 in der Frauenhofgasse entdeckte Spitzgraben verlief in west ostlicher Richtung besass einen Boschungswinkel von 38 Grad und konnte auf einer Breite von acht Metern verfolgt werden Er konnte einst Teil des nordlichen Grabensystems des fruhen Holz Erde Kastells gewesen sein Herma Stiglitz und Christine Ertel ordneten diesen Graben noch dem Steinkastell I zu Diese These ist jedoch nach den neuesten Forschungsergebnissen nicht mehr haltbar da die sudliche Umwehrung des Steinkastell I bei den Grabungen Frauenhofgasse und Melkerstrasse 1996 eindeutig nachgewiesen werden konnte Kasernenbaracke An den Wall schloss sich ein aus zumindest drei Graben bestehendes Verteidigungssystem an wovon einer von den beiden grosseren mit einem in die Sohle eingetieften Reinigungsgrabchen ausgestattet war 17 Die beiden grosseren Graben des Sudwalles sind in ihrer Breite mit anderen Grabensystemen am Donaulimes vergleichbar Ihre grosse Tiefe von 7 8 bis 8 m und das Nichtvorhandensein von mit Lehm ausgekleideten Wanden lassen auf einen niedrigen Grundwasserspiegel zur Bauzeit des Kastells schliessen Des Weiteren konnten keine Hinweise auf Annaherungshindernisse Fallgruben Lilien etc festgestellt werden Fur die Nord West und Ostseite sind hingegen kaum Befunde vorhanden Im Norden enden die altesten baulichen Uberreste Gruben Pfostenlocher an einer Gelandekante Sollte sich an dieser Kante ebenfalls ein Graben befunden haben so konnte er wegen der geringen Baugrubentiefe und der Nachfolgebauten Nordtor nicht mehr nachgewiesen werden Steinperiode I Bearbeiten nbsp Befundskizze des Nordtors Steinperiode I beide Varianten nbsp Rekonstruktionsversuch des Nordtores nach den Befunden von 1996 1997 Variante B nbsp Schwellstein des Nordtores Steinperiode I Ab 100 n Chr lag in Favianis eine cohors II Batavorum die wiederum 110 n Chr von der cohors I Aelia Brittonum Milliaria abgelost wurde Deswegen erfolgte wohl auch der Umbau des Lagers in Stein da letztere uber 1000 Mann zahlte In der Steinperiode I lassen sich insgesamt zwei Bauphasen unterscheiden Der Beginn der Errichtung der Kastellmauern und evtl auch teilweise der Innenbauten in Stein fallt in die Jahre zwischen 130 150 n Chr Weitere Veranderungen innerhalb des Lagers um 170 180 n Chr werden durch Planierungsmassnahmen und Aufschuttungen dokumentiert Bisher konnten sich fur die erste Phase zwar keine Uberreste nachweisen lassen man nimmt aber an dass sich das Kastell ahnlich wie das in Tulln entwickelte In diesem Fall ergibt sich nach Auswertung der Keramikfunde folgendes Grundrissschema die Nordwestecke befand sich im Bereich des Pfarrhofes die Nordfront stosst im Osten bis an den Nikolaihof die Westfront zieht sich nach Suden und entspricht der heute noch erhaltenen Stadtmauer bis zur Ecke Missongasse Alte Friedhofstrasse die Sudfront folgt dem Verlauf der Alten Friedhofstrasse Lasst man alle Informationen des Steinkastells I in einen Gesamtplan einfliessen so kommt man zu folgendem Ergebnis Die Ausdehnung des ersten Steinkastells betrug 176 176 m im Quadrat wobei nur die Ost West Ausdehnung gesichert ist das sind etwa drei Hektar Die Vergrosserung des Kastells auf drei Hektar erfolgte wahrscheinlich in der Bauphase 2 Fur diese Phase 2 konnte vor allem die 1 5 m dicke Kastellmauer bestimmt werden der vermutlich mehrere Graben vorgelagert waren 18 Archaologisch sicher nachgewiesen ist auch die Kastellmauer in der Nord West Ecke Eine Lagerstrasse teilte das Areal in zwei vergleichsweise gleich grosse Flachen Diese geschotterte Strasse verlauft vom Nordtor ausgehend zwischen den Kasernenbaracken des hinteren Lagerbereiches retentura hindurch und endet am Sudtor In den Jahren nach 251 n Chr brannte das Lager vollstandig ab der diesbezugliche Brandhorizont konnte an mehreren Stellen angeschnitten werden Auf diese Katastrophe folgte eine deutliche Abnahme der Importkeramik und des Munzumlaufes die wohl mit einem massiven Bevolkerungsruckgang im ursachlichen Zusammenhang steht Grabensystem Bearbeiten nbsp Die Uberreste der westlichen Kastellmauer zwischen Hufeisen und Facherturm Blick aus Nordnordwest nbsp Rest der sudlichen Kastellmauer rot markiert bei der Margaretenkapelle dem altesten noch erhaltenen Gebaude von MauternBei einem 1986 entdeckten Graben konnte seine Zeitstellung nicht geklart werden romisch oder mittelalterlich da die mittelalterliche Stadtmauer exakt der Kastellmauer folgt 1990 konnte Heinrich Zahbelicky in der Hans Kudlich Gasse einen weiteren Graben untersuchen Im Anschluss an den Kastellgraben in der alten Friedhofsstrasse wurde ein wahrscheinlich romerzeitlicher und zwei weitere durch Schottersedimente separierte Graben beobachtet Die beiden letzteren verliefen in ostwestlicher Richtung und konnten naturlichen Ursprung bzw ehemalige Flussbette sein Ihre tiefste Stelle lag bei 3 5 m unter neuzeitlichem Niveau Somit kann fur die Steinperiode I ein Doppelgrabensystem als gegeben vorausgesetzt werden das eventuell auch noch einen naturlichen Seitenarm der Donau miteinbezogen hat Ein V Graben wurde 1988 auch an der westlichen Lagerumwehrung entdeckt seine zeitliche Einordnung ist jedoch unklar 19 Tore und Turme Bearbeiten Die Reste einer Toranlage konnten direkt an der Kante der Hochterrasse Kremserstrasse Kirchengasse angetroffen werden Verena Gassner interpretierte die Befunde als Porta praetoria Nordtor des Lagers 20 Auch ein Abschnitt der sudlichen Toranlage wurden bei Kanalarbeiten Alte Friedhofstrasse angefahren Ein massiver Mauerpfeiler und in der Mitte befindliche Mauerreste konnten Indizien fur das Vorhandensein einer Spina sein Die Reste des westlichen Lagertores fanden sich in der Melker Strasse und zeigten dass das West bzw das Osttor offensichtlich nicht exakt auf der Mittelachse des Kastells lagen Sie mussen sich im Bereich vor dem nordlichen Ende der Kasernengebaude befunden haben Da es naheliegt dass das Nordtor relativ schmal war und nur eine Durchfahrt besass ist seine Interpretation als Porta praetoria Haupttor nicht mehr haltbar 21 Die Hauptachse des Kastells durfte eher west ostlich analog der Limesstrasse verlaufen sein Die Rekonstruktion des Steinkastells I mit der principia im Nordteil des Kastellareals und einer relativ breiten via decumana unterstutzt noch zusatzlich diese Annahme vgl hierzu auch Grundriss des Kastell Weissenburg 22 Nordtor Bearbeiten Vom Nordtor wurden einige Architekturteile freigelegt z B ein Schwellstein heute vor dem Romermuseum aufgestellt Kragstein und mittlerer Torstein An zwei aus der Wasserleitungskunette geborgenen Steinblocken Block I und II sind Ausnehmungen fur eine Torpfanne eingearbeitet auf denen man konzentrische Schleifspuren erkennen kann Auch die Reste eines Eisenschuhs der Torpfanne und der Gusskanal blieben bei Block I erhalten Stellenweise waren auf diesem Stein auch Spuren einer Brandschwarzung zu erkennen Der kleinere Block II wies auf seiner Langsseite eine Profilierung in Form zweier ubereinander angeordneter Hohlkellen mit anschliessender Kante auf An der Unterseite ist eine Ausnehmung fur die Torpfanne ausgemeisselt In der Ausnehmung war eine Kalksteinplatte von 0 08 m Starke eingelegt Die Blocke wurden als Kragsteine der Torkonstruktion interpretiert Schotterlagen sudlich des Nordtores markieren eine der Lagerhauptstrassen Die Rekonstruktion des Nordtores der Steinperiode I ist allerdings nur ansatzweise moglich Die 1996 vermessenen Mauerteile der Turme unterscheiden sich ihrer Breite von der Kastellmauer 0 9 bis 1 2 m Diese unterschiedlichen Mauerstarken waren offenbar durchaus ublich wie der Vergleich mit dem Osttor des Kastell Comagena zeigt Frontseite 1 2 bis 1 3 m ubrige Seiten 1 1 m Gesamtbreite der Toranlage 21 m Die meisten norischen Torturme wiesen eine Starke von 0 9 und 1 5 m auf 23 Christine Ertl spricht von einer fur Limeskastelle typischen Anlage mit zwei quadratischen Flankenturmen die ein wenig aus der Mauerflucht vorkragten Verlangert man das im Bereich beim Nikolaihof zutage getretene Mauerstuck der nordlichen Umwehrung bis zum Ostturm des Nordtores wurde dieser um rund 1 m vor die Kastellmauer ragen Ein Vorsprung von unter einem Meter wurde fur den Bau des Tores in der Regierungszeit Hadrians sprechen Setzt man im Ubrigen eine doppeltorige Durchfahrt mit spina voraus so erreichte die gesamte Toranlage vermutlich eine Breite von rund 25 m Ob jedoch von einer doppeltorigen oder auch nur mit einem Tor versehenen Anlage ausgegangen werden kann ist nach wie vor nicht geklart Ein in nordostlicher Richtung verlaufendes Mauerstuck konnte Teil einer Spina sein oder aber auch der Mauer des ostlichen Torturmes angehoren 24 Die Annahme einer eintorigen Durchfahrt erscheint nach Interpretation der vorliegenden Befunde jedoch als die wahrscheinlichste Variante 15 m breiter Torbau Durchfahrt von 4 5 m eine zweitorige Anlage lage nicht axial sondern ware leicht nach Westen verschoben und wurde sich so kaum in das bisher bekannte Verbauungsschema des Lagers passen Am ehesten liesse sich das Nordtor von Favianis mit dem von Kastell Hesselbach vergleichen Dessen Torbau besass nur eine Durchfahrt etwas vorkragende rechteckige Turme und Holztore mit zwei Flugeln Gesamtbreite zehn Meter Durchfahrt drei Meter Schliesslich konnte an der nordlichen Toranlage ein Zerstorungshorizont mit deutlich erkennbaren Holzkohle Aschelagen und ein Dachziegelversturz beobachtet werden Nordwestlicher Zwischenturm Bearbeiten Um die Nordmauer des Kastells zu ermitteln legte Herma Stiglitz 1952 nordwestlich und nordostlich der Romerhalle wieder Suchschnitte an Im Nordwesten setzte ein Nord Sud Suchschnitt bei einem aus der Stadtmauer hervorragenden Mauerstumpf an der als Rest eines Zwischenturmes angesehen wurde 25 2007 wurde ein rechteckiger Zwischenturm des Steinkastell I freigelegt dessen aufgehendes Mauerwerk noch bis zu einer Hohe von 1 2 bis 1 5 m erhalten war Die rechteckige Grundflache betrug 3 4 6 3 m seine Mauerstarke 0 7 m Die Anbindung an die Kastellmauer konnte jedoch nicht ermittelt werden das Gleiche gilt fur den davorliegenden Graben Steinperiode II Bearbeiten nbsp Westlicher Facherturm Ansicht aus Sud West nbsp Ansicht aus Nord West nbsp Rekonstruktionsversuch des westlichen Hufeisenturmes nbsp Ansicht von Norden nbsp Ansicht aus Suden nbsp Ansicht aus Westen nbsp Ansicht aus Osten nbsp Die beiden noch erhaltenen Rundbogenfenster im Obergeschoss nbsp Detailansicht des Gussmauerwerks nbsp Reste eines Treppenaufganges nbsp Mauerrest im Inneren des Turmes nbsp Pfostenlocher des ZwischenbodensIn der Spatantike Ende des 3 Jahrhunderts wurden die Befestigungsanlagen modernisiert und durch Hufeisenturme U Turme und an den Ecken durch Facherturme verstarkt U Turm West U Turm Nord U Turm Ost U Turm sudliche Westmauer Die Ausgestaltung des Kastells mit vier Facherturmen an den Ecken erscheint nach den bisherigen Erfahrungen am Donaulimes schlussig Wahrend der nordwestliche Eckturm noch sichtbar ist bestehen die Mauerreste in der Sudwest und Sudostecke grosstenteils aus mittelalterlichen Material Bei einer Begehung des Hauses St Poltner Strasse 22 konnte 1996 im ersten Stock die Reste eines ovalen oder kreisformigen Turms gesichtet werden Die bis zu drei Meter starke Mauern der spatantiken Befestigung haben sich vor allem in der westlichen mittelalterlichen Stadtmauer erhalten sind im Norden noch als Fundamente nachweisbar und zeigten sich wiederum im Osten bei den Ausgrabungen im Nikolaihof Im Hof des Hauses St Poltner Strasse 20 ist ebenfalls ein Stuck der Kastellmauer zu sehen Sie biegt hier Richtung Suden zu einem Turm ab Das mehrphasige Steinkastell II bedeckte anfanglich eine Flache von rund 3 06 ha An Innenbauten konnten unter anderem Mannschaftsbaracken und Stallgebaude vermutlich fur die Pferde einer Reitereinheit beobachtet werden In valentinianischer Zeit erfolgten die letzten grosseren Umbauarbeiten die vor allem an der grosszugigen Ausdehnung des umwehrten Areals nach Norden erkennbar waren Die anfanglich nur auf das Gebiet der sudlichen Schotterterrasse beschrankte Kastellflache wurde durch Aufschuttung auf die Niederterrasse im Norden erweitert Der Verlauf der neuen Mauer ist aber fur den Ostabschnitt bekannt Das spatantike Areal umfasste nun etwa 5 25 ha und wurde mit einem Spitzgraben umgeben Da es bis auf eine inselartige Gelandekuppe unbebaut blieb liegt die Vermutung nahe dass es in der Spatantike als Fluchtburg fur die umliegende Bevolkerung oder als Lagerplatz fur durchziehende Truppen diente oppidum vel castellum 26 Der Hafen der Donauflottille konnte archaologisch bisher noch nicht nachgewiesen werden Im Franziszeischen Kataster aus dem Jahr 1821 ist jedoch westlich des Kastellareals eine ovale Parzelle nahe dem Donauufer abgebildet die vielleicht einst das antike Hafenbecken gewesen sein konnte 27 In seiner Endphase wandelte sich das Kastell in ein ziviles Oppidum Die Fundspektren und die deutlich unregelmassigere Verbauung mit Lehmziegelhutten lassen auf das Vorhandensein einer zivilen Siedlung im Sudteil des Kastells schliessen wahrend sich die wohl schon stark dezimierte Garnisonstruppe auf den nordlichen Teil beschrankte Wahrscheinlich zogen sie sich in einen bei norischen Kastellen wiederholt anzutreffenden Burgus oder ein Restkastell zuruck Wichtig war nach wie vor auch der so abgesicherte Zugang zur Furt uber die Donau Tore und Turme Bearbeiten Von den Kastelltoren ist nur die Lage des spatantiken Nordtores Porta praetoria unter dem Stadtschloss und durch den Fund eines profilierten Eckquaders im Keller eines Hauses in der Frauenhofgasse auch die des Sudtores Porta decumana bekannt Die Ausgrabungen von 1952 veranlassten das Bundesdenkmalamt Herma Stiglitz in der Zeit von 1965 bis 1966 den Bereich nordlich des Schlosses zu untersuchen wo sich weiter ostlich eine etwa einen Meter breite Toroffnung fand Das Tor wurde in der Spatantike umgestaltet Zu einer zweiphasigen Nord Sud Mauer die wahrscheinlich Teil eines Turmes war gehort auch eine markante Brandschicht mit einem Dachziegelversturz Diese Reste gehorten evtl zu einem durch Feuer zerstorten Flankenturm der mit tegulae und imbrices gedeckt war Auch der Schotterstreifen der Ausfallstrasse konnte beobachtet werden Herma Stiglitz vermutete hier eine valentinianische Toranlage dies ist allerdings nicht stratigraphisch abgesichert Verena Gassner und Sonja Jilek wiederum interpretieren das Fundament als Bestandteil eines mittelalterlichen Torturms 28 Moglicherweise wurde diese Toranlage noch bis ins fruhe Mittelalter als eine Art Kleinfestung verwendet Die Positionen des westlichen Porta principalis sinistra und des ostlichen Tores Porta principalis dextra wurden durch die massiven Umbauten zum Steinkastell II verwischt und sind bis dato unbekannt geblieben Das Osttor befand sich wahrscheinlich auf dem Areal des Nikolaihofes da sich hier nach Analyse des Pflanzenbewuchses eine antike Ausfallstrasse nachweisen lasst Das Westtor ist laut Stiglitz Schneider sudlich des westlichen Facherturmes zu suchen da hier trotz Sondagen kein durchgehendes Mauerfundament mehr festgestellt werden konnte Westlicher Facherturm Bearbeiten 1972 wurde vom OAI Herma Stiglitz nach Entfernung von Schuttmaterial im Pfarrgarten eine archaologische Untersuchung an einem bis dahin als mittelalterlich datierten und als Gartenpavillonfundament dienenden Mauerzug unternommen Bei einer Begehung des darunter liegenden Kellerraumes und dessen Vermessung wurde ein viertelkreisformiger Grundriss erkannt der zu einem romischen Facherturm aus dem 4 Jahrhundert max Breite 12 4 m Lange 14 6 m gehorte Seine bis zu 2 m starken Mauern waren noch bis zum ersten Obergeschoss erhalten Diese Form ist zwar typisch fur Eckturme dieser Zeit sie hatte hier allerdings fortifikatorisch wenig Sinn gehabt Die Lage dieses Turmes lasst vermuten dass die Nordmauer etwas vom Donauufer zuruckgenommen wurde und das Kastell in der Spatantike in seinem ruckwartigen Teil deutlich verkleinert wurde Westlicher Hufeisenturm Bearbeiten Dieser Turm Masse 11 4 14 m 10 m hoch reprasentiert den chronologisch jungsten Bauabschnitt des Kastells und stammt vermutlich aus dem 4 oder 5 Jahrhundert Es ware aber auch moglich dass er erst zur Zeit des Severin entstanden ist 29 Sein Mauerwerk wurde grosstenteils erst in der Neuzeit abgetragen als seine wahrscheinlich durch Hochwasser teilweise zerstorte Nordflanke abgerissen und die Lucke durch eine neue schrag verlaufende Mauer geschlossen wurde Seine Ostwand wurde in den 1930er Jahren im Zuge der Neuanlage eines Gartens beseitigt Von dieser Mauer existiert noch eine Fotografie Der Turm ist nicht wie sonst bei Bauwerken dieses Typs ublich vor der Kastellmauer angesetzt worden Bei seiner Errichtung wurde ein Abschnitt der Kastellmauer abgerissen Der Turm ragt an seiner Ruckseite noch ein kleines Stuck in den Kastellbereich hinein vgl hierzu auch U Turm von Zwentendorf und deckte eine kleine Schlupfpforte Ihre Reste sind noch anhand einer Turschwelle an der Nordwand des Turmes und im Osten am Zugang in das Kastellinnere erkennbar 1969 wurden an der Aussenseite des U Turmes an der westlichen Stadtmauer drei Sondierungsschnitte Herma Stiglitz angelegt um einen eventuellen baulichen Zusammenhang mit der Stadtmauer zu klaren Weiter westlich kam ein weiterer ausgebrochener Mauerrest zum Vorschein den Christine Ertel als Fundament eines alteren Turmbaues ansieht 30 In den 1980er Jahren wurde der Turm einer genaueren Untersuchung unterzogen Hierfur wurde der Schutt aus dem Innenbereich vollkommen entfernt Darunter konnte eine 20 cm dicke Brandschicht festgestellt werden die bereits auf dem Fundamentvorsprung auflag 1984 wurden von Ewald Schedivy eine Flachengrabung und ein Schnitt uber die ganze Breite im Ostteil im Bereich der Mauerkrummung durchgefuhrt Dabei wurde eindeutig geklart dass Turm und Kastellmauer nicht gleichzeitig erbaut wurden Die bis zu 2 m breiten Turmmauern sind bis zum zweiten Obergeschoss spatantik Rechteckige Balkenlocher markieren die Lage der Stutzbalken fur die holzernen Zwischendecken kleinere Locher die des Baugerustes Die zwei Rundbogenfenster des Obergeschosses sind vermutlich ebenfalls romisch 31 Das Turminnere wurde nachtraglich durch eine 0 9 m breite Mauer abgeteilt Hier befand sich auch ein Treppenaufgang von dem noch vier Stufen erhalten geblieben sind 32 In einigen Baudetails weist er eine grosse Ahnlichkeit mit dem Burgus von Bacharnsdorf auf Er stand in Sichtverbindung zu den benachbarten Wachturmen von Hollenburg ostlich und Rossatz westlich und diente wohl auch als Signalturm der spatantiken Wachturmkette Im Mittelalter verkam der Turm zur Mulldeponie Ostlicher Hufeisenturm Bearbeiten nbsp Grundmauern des ostlichen Hufeisenturms im Keller des Nikolaihofes1979 und 1982 untersuchte das OAI Herma Stiglitz Ewald Schedivy den westlichen Teil des historischen Gebaudekomplexes um die Agapitkapelle Hierbei wurde ein Gussfundament mit teilweise noch aufgehendem Mauerwerk erkannt Es wurde als Rest eines Hufeisenturmes interpretiert Burgus oder Restkastell Bearbeiten 2 6 m westlich des Gebaudekomplexes um die Agapitkapelle an der Innenkante einer Mauerrundung liegt eine in den Grabungen 1982 wieder angeschnitte nach Nord Sud verlaufende 2 5 m starke Mauer ostliche Kastellmauer Ein Neubau ermoglichte 1982 sudlich davon eine Ausgrabung Herma Stiglitz Ewald Schedivy im Innenhof wo diese Mauer weiter verfolgt werden konnte Zudem wurden sieben Suchschnitte beim Kuchentrakt angelegt Dabei stellte sich heraus dass die Nordmauer des Schuttkastens auf romerzeitlichem Mauerwerk aufliegt das an den Ecken gerundet ist Die Rekonstruktion ergab ein 30 21 m grosses Gebaude das als das spatantike Restkastell von Favianis Steinperiode II identifiziert wurde 33 Seine Fundamente waren bis zu 2 3 m stark im Inneren fanden sich die Pfeilerfundamente einer Unterkellerung und Dachziegelbruch 34 Innenbauten BearbeitenDa Mautern von der Antike bis in heutige Zeit durchgehend besiedelt war liessen sich uber Art Lage und Beschaffenheit der Gebaude im Inneren des Kastells nur sehr sparliche Erkenntnisse gewinnen Aufgedeckte Reste im Nordteil des Kastells praetentura lassen auf steinernen Fundamenten errichtete Fachwerkbauten Kasernen und Stalle annehmen die durch Brand zerstort wurden Die Gebaude im Norden des Areals des ehemaligen Kastells wurden wohl noch in der Antike aus verteidigungstechnischen Grunden abgerissen Einen Hinweis darauf ergab eine Grabung vor Errichtung von Wohnhausern im ehemaligen Garten des Stadtschlosses bei denen eine starke Brandschicht beobachtet werden konnte Holz Erde Periode Bearbeiten Auf den verfullten Wehrgraben des fruhen Kastells kamen im Zuge der Grabung von 2007 unter anderem Standspuren von Piloten und Reste einer Mannschaftsbaracke mit einem ostlich vorgelagerten Stallgebaude Fundamentgrabchen Urinsammelgruben zum Vorschein 35 Steinkastell I Bearbeiten Die Errichtung des mehrphasigen Steinkastells I ist vor allem auch durch die Mauerbefunde seiner Lagerbaracken nachvollziehbar Die Innenbauten des Holz Erde Kastells wurden in den Jahren zwischen 170 und 180 fast restlos entfernt Diese Neubauten vorwiegend durch eine schmale Gasse getrennte Doppelbaracken hatten in den contubernien von Zeltgemeinschaft acht Mann eigene Feuerstellen und wurden mit Lehmziegeln hochgezogen wobei hier wieder dem Grundriss der Vorgangerbauten der Holz Erde Periode gefolgt wurde Die dazugehorige Baracke stand in Nord Sud Richtung im sudwestlichen Teil des Lagerareals Diese wiederum wurden durch eine Brandkatastrophe zerstort wie an einer in Falllage erhalten gebliebenen Lehmziegelwand in der Frauenhofgasse ersehen werden konnte Das mit Stroh und Holzschindeln gedeckte Holzbalkendach sturzte dabei auf den Boden Bemerkenswerterweise blieb dabei aber das Inventar eines Raumes fast vollstandig erhalten Seine Bestandteile lassen auf eine noch dezentrale Versorgung der Armeeangehorigen schliessen Teller und Trinkbecher aus Terra Sigillata waren fast ganzlich die ublichen Fundstucke von Gebrauchskeramik nur teilweise mit Namensritzungen versehen Sie ergaben nach Sortierung das fast komplette Service fur acht Mann Jeder Soldat muss demnach mindestens zwei Terra Sigillata Gefasse einen Becher und Teller besessen haben Kochtopfe Vorrats und Wasserbehaltnisse wurden pro contubernium sicher gemeinsam genutzt Das aufgehende Mauerwerk solcher Innenbauten wurde vorwiegend in Stein Fachwerk und Lehmbauweise hochgezogen Die tragenden Wande aus Lehmziegeln waren innen und aussen verputzt rund zwei Meter hoch und wurden auf den Steinfundamenten der Vorgangerbauten aufgesetzt die Zwischenwande bestanden aus Fachwerk mit verputzten Rutengeflecht Die Gebaude waren teilweise mit einem Fussbodenestrich bzw einer Wandheizung aus sog Tubulaturziegeln ausgestattet und besassen einen vorgelagerten Laubengang Die Innenwande wurden mit weissen Kalk verputzt Es handelt sich hier um eine typische Mannschaftsbaracke mit 13 Contubernien mit gleich grosser papilio mit Feuerstelle Schlafraum und arma Waffenkammer einem besser ausgestatteten Kopfbau Offiziersunterkunfte mit einer geschatzten Gesamtlange von 64 2 m sowie einer Flache von 770 m Mit diesen Ausmassen liegen die Baracken von Favianis uber dem Durchschnitt der Auxiliarkastelle in Noricum zehn Contubernien Die Doppelbaracke wurde wie bei den meisten Limeskastellen per scama das heisst parallel zur Lagerhauptstrasse via praetoria angelegt denn auch die freigelegten Mauern im Nordteil retentura des Areals Wasserleitungskunette fluchten mit den Doppelbaracken in der Frauenhofergasse praetentura sudwestlicher Teil Insgesamt bote die praetentura von Favianis also Platz fur vier Doppelbaracken dieser Grosse Die Rekonstruktion dieser Gebaude orientiert sich an den Mannschaftsunterkunften der Kastelle von Fendoch Kunzing und Hofheim Fur Gebaude dieser Art wird in der Regel eine Lebensdauer von ca 25 Jahren angenommen Diese kann aber durch verschiedene Massnahmen wie Spritzwasserschutz Schlagerung der Baumstamme im Winter und Schadlingsbekampfung erheblich gestreckt werden Da innerhalb dieser Kasernen keine nachfolgenden Umbauten erkennbar waren durften sie geschatzte 70 80 Jahre Bestand gehabt haben 36 Bei Bauarbeiten in den Hausern St Poltner Strasse 25 und 26 wurden 1956 ein 4 4 m grosser Keller mit zwei fensterartigen Nischen und mehrere Mauerzuge freigelegt die einst Teil der principia des Kastells gewesen sein konnten 37 Im weiteren Verlauf kamen wiederholt Mauerzuge und Fragmente von romerzeitlichen Leistenziegeln zutage die eventuell Teile der Innenverbauung waren Der Keller sass auf einem 3 m tiefen und 0 3 m vorkragenden Fundament auf Die Lage der Hauser in der St Poltner Strasse entspricht auch ungefahr der Mitte der Nord Sud Achse des einstigen Kastellgelandes und ware somit auch exakt an der hochsten Stelle im Inneren des Kastells errichtet worden Der Keller wurde von Christine Ertel als Fahnenheiligtum des Kastells klassifiziert diese Interpretation erscheint jedoch abwegig da er sich im Sudteil der Parzelle befand und wohl eher zu einer Mannschaftsbaracke oder einem anderen Gebaudes gehort haben durfte 38 Die Abmessungen der principia werden mit 40 30 m angenommen 39 In der Wasserleitungskunette Kremser Strasse wurden wiederholt dunnbandige spatantike Gehniveaus beobachtet die ein Indiz dafur sein konnten dass das Gebaude bis in die Spatzeit des Kastells verwendet wurde 40 Steinkastell II Bearbeiten Nach 300 n Chr kam es zu zahlreichen Neubauten im Innenbereich der sich in seiner Ausrichtung aber nicht mehr an vorangegangene Strukturen hielt und auch von spater angelegten Gruben gestort war 41 Bei den meisten Gebauden handelte es sich wohl hauptsachlich um Holzgebaude Aus den kleinraumigen Grabungen konnten aber kaum Ruckschlusse auf ihre Zweckbestimmung gewonnen werden Die Fundamente der Gebaude des Steinkastells I mussen noch sichtbar gewesen sein man bezog sie wohl wieder teilweise in die Bauplanung ein Fur die spatantiken Perioden des Steinkastell II konnten 2007 uber einem Brandschutthorizont eine Schlauchheizung mit Heizkanalen ein Lehmestrich und ein Schwellenbalken eines Gebaudes dokumentiert werden das in Fachwerktechnik errichtet und schliesslich durch eine Brandkatastrophe zerstort worden war Die Mauern und Estriche eines Gebaudes das direkt an die Innenseite der Kastellmauer gesetzt war lagen uber der ehemaligen via sagularis In der Schicht der nachvalentinianischen Periode direkt uber einem Zerstorungshorizont wurde 2007 ein gestampfter Lehmboden dokumentiert der allerdings nicht in seiner ganzen Ausbreitung erfasst werden konnte Uber dem Intervallum wurde eine von Nord nach Sud verlaufende Mauer von 1 m Breite angelegt die hauptsachlich aus Lesesteinen in Kalk Lehm Mortelbindung bestand Uber den Befunden des Innenturmes des Steinkastell I konnte der Lehmestrich eines Gebaudes und eines kleineren Anbaues festgestellt werden Zusammenfassend kann gesagt werden dass die Neubebauung der Innenflache einen Hiatus in der Baugeschichte des Kastells und vielleicht auch in der Nutzung des Areals darstellt Die Bebauung musste nun anderen Bedurfnissen genugen es fallt jedoch auf dass grosse Teile uberhaupt nicht mehr bebaut wurden Lagertherme BearbeitenAnfang August 2008 konnte bei Kanalbauarbeiten an der Kreuzung Kremser Strasse Melkerstrasse ein Teil einer gut erhaltenen mehrphasigen Apsis des Lagerbades aufgedeckt werden Sie war vermutlich Teil des Heissbades caldarium da sie mit einer Hohlziegel Wandheizung tubuli ausgestattet war Bauchronologisch wird der Thermenbau der Phase 3 und 4 des Kastells nach Groh Sedlmayer zugerechnet Das Fundmaterial in den oberen Schichten datierte in das 4 bis 5 Jahrhundert n Chr Die verkleinerte Apsis stammt vermutlich aus der Spatantike Nach Abschluss der Kanalarbeiten mussten die Mauerreste wieder zugeschuttet werden 42 Garnison BearbeitenFur die Rekonstruktion der Belegungsgeschichte des Lagers wurden vor allem Ziegelstempel herangezogen da sie wertvolle Aufschlusse daruber geben konnen welche Einheiten im und um das Lager bei Baumassnahmen eingesetzt wurden Stammen sie von Auxiliaren liegt die Vermutung nahe dass diese auch im Lager stationiert waren Funde von Ziegelstempeln von Legionsformationen besagen hingegen nur dass deren Angehorige zu Bauaufgaben herangezogen wurden oder dass das Baumaterial von dieser Legion geliefert wurde Diese Einzelbefunde durfen jedoch nicht uberbewertet werden da einzelne Ziegel auch von anderen Orten hierher gelangt sein konnten Hierorts aufgefundene Ziegelstempel nennen vor allem die in Vindobona Wien stationierte Legio X Gemina und die Legio XIIII Gemina Martia Victrix aus Carnuntum Eventuell stellten die Angehorigen dieser beiden Legionen in der Zeit des Steinlager I fur kurze Zeit die Garnison Folgende Besatzungseinheiten sind fur Favianis bekannt Zeitstellung Truppenname Bemerkung Abbildung1 Jahrhundert n Chr Ala Reiterschwadron Bei den Grabungen im Jahr 2007 siehe Abschnitt Forschungsgeschichte kamen unter anderem auch die Reste von grosseren Stallungen zum Vorschein was fur die Anwesenheit einer Reitertruppe in Mautern spricht Name und Mannschaftsstarke dieser Einheit sind jedoch mangels weiterer diesbezuglicher Funde bis dato unbekannt geblieben spates 1 Jahrhundert n Chr Cohors prima Ubiorum die erste Kohorte der Ubier Theodor Mommsen und Max Nistler 43 versuchten anhand von aufgefundenen Ziegelstempeln CHOIVB einen Zusammenhang mit dieser Ubierkohorte herzustellen Die Truppe war bis zur ersten Halfte des 1 Jahrhunderts in der Germania inferior stationiert und wurde im spaten 1 Jahrhundert in die Provinz Mosien versetzt Aufgrund der Germanenkriege Domitians gelangte sie laut Max Nistler in den 80er Jahren des 1 Jahrhunderts noch nach Noricum und quartierte sich zunachst in Favianis ein Auch Hans Riedl unterstutzte anhand des o g Ziegelfragmentes eine Stationierung dieser Kohorte in Favianis vor 90 n Chr 44 Ihm war allerdings die geringe Aussagekraft eines einzelnen Ziegelstempels durchaus bewusst Herma Stiglitz lehnte die Anwesenheit der Ubier in Favianis ab Mitte 2 Jahrhundert n Chr Cohors secunda Batavorum millaria die zweite Kohorte der Bataver 1 000 Mann stark Es handelt sich bei dieser Formation um eine sog cohors millaria das heisst einer etwa 1 000 Mann starke Truppe der Hilfstruppeninfanterie was die relativ grosse Flache des Lagers erklaren wurde Laut der Opinio comunis waren die alten noch bei Tacitus erwahnten Bataverkohorten von Vespasian nach der Niederwerfung des Bataveraufstandes am Niederrhein aufgelost worden Die 2 Bataverkohorte war also vermutlich eine Neuschopfung und ist bis 80 n Chr als Teil des pannonischen Provinzheeres belegt 45 Hannsjorg Ubl vermutet dass sie ursprunglich aus der Zusammenlegung von zwei Quinquenaria Einheiten je 500 Mann hervorgegangen ist Fur Britannien konnen in der Zeit der Feldzuge des Agricola insgesamt drei Bataverkohorten nachgewiesen werden Nach Ende der Kampagnen fruhestens um 110 n Chr durften sie an die Donau verlegt worden sein Auch ein Aufenthalt in Mosien in den Jahren 85 86 n Chr ist wahrscheinlich Laut den Inschriften auf dem Ehrenmal von Adamklissi 46 waren Bataver auch am Dakerkrieg Trajans beteiligt Ob die Bataverkohorte danach in Favianis stationiert wurde und sich beim Umbau des Lagers beteiligte lasst sich allerdings nicht mit absoluter Sicherheit sagen Fur Herma Stiglitz lag die Truppe seit 127 128 bis einschliesslich 138 n Chr in Favianis Einen kleinen Hinweis in diese Richtung geben zwei Militardiplome eines davon wurde im Vicus gefunden war fur den Veteranen Octavius ausgestellt und stammt aus den Jahren 131 133 n Chr ein weiteres in Stein Stein 4 an der Donau entdeckt lasst sich auf die Jahre 135 138 n Chr datieren Beide lassen auf den Aufenthalt dieser Einheit in Favianis schliessen Hannsjorg Ubl halt aufgrund von vor Ort ausgegrabenen Ziegelstempeln auch eine Stationierung im Kastell Klosterneuburg fur moglich 1976 fand man in der Martinskirche in Linz die Reste einer Weihinschrift dieser Kohorte die eine Anwesenheit dieser Truppe auch im Kastell Lentia als moglich erscheinen lassen 47 Mitte 2 bis 3 Jahrhundert n Chr Cohors prima Aelia Britonnum die erste aelische Kohorte der Briten Viel besser sind die Erkenntnisse uber die Besatzungstruppe ab den 40er Jahren des 2 Jahrhunderts Die Anwesenheit der Briten in Mautern ist durch Ziegelstempel bis in das 3 Jahrhundert belegt Aufgrund von Funden fruherer Sigillatkeramik war auch bald klar dass sie auch nicht die erste Garnisonstruppe in Favianis gewesen sein konnte 48 Ausreichend archaologisch dokumentiert ist sie ab dem 2 Jahrhundert da sie in Favianis eine rege Bautatigkeit entwickelte und deswegen zahlreiche Ziegelstempel hinterliess Sie war laut Ausweis dieser Ziegelstempel zuvor im Wallsee stationiert Dem Namen nach stammte die Kohorte offensichtlich aus Britannien wo sie unter den Kaisern Hadrian oder Antoninus Pius angeworben wurde Nach den Vermutungen von Franz Kainz gelangte die Truppe zur Zeit des Mark Aurel an die Donau 49 Sie ubernahm fruhestens um 140 150 n Chr den Wachtdienst in diesem Lager und loste somit die cohors II Batavorum ab Nach Ziegelstempeln mit dem Aufdruck COIABANT sowie HIABAVTO fuhrte die Einheit auch den Ehrennamen ANTONINIANA was fur ihre Anwesenheit in Mautern bis zumindest dem Beginn der Regierungszeit des Caracalla spricht Nach Einschatzung von Albrecht Aign ging sie im Zuge der diokletianisch konstantinischen Heeresreform in der neu aufgestellten Legio I Noricorum auf 50 Fur Josef Aschbach verblieb sie noch bis in die Zeit von Valentinian I als eigenstandige Truppe an der norischen Donau nbsp Ziegelstempel der Cohors I Aelia Britonnum Romermuseum Wallsee Sindelburg 4 bis 5 Jahrhundert n Chr a Legio prima noricorum die erste Legion der Noriker b Liburnarii Marinesoldaten Im Zuge der Heeresreform des Diokletian wurden in der Spatantike offenbar Flottenangehorige der neu aufgestellten Legio I Noricorum nach Mautern verlegt was auch zahlreiche Ziegelstempel belegen Auch im Abschnitt des norischen Dux in der Notitia Dignitatum wird fur Mautern ein praefectus legionis liburnariorum primorum Noricorum Fafianae angefuhrt 51 Wo die Legion ihren ursprunglichen Standort hatte ist nicht bekannt Sie durfte in ihrem Vollbestand um die 2 000 Mann umfasst haben und verteilte sich laut Notitia Dignitatum auf die Kastelle Wallsee und Favianis Wahrscheinlich bestand sie zum grossten Teil aus Germanen 52 Die spatantiken Ziegelstempelfunde verweisen noch auf letzte grossere Baumassnahmen unter dem Dux Ursicinus dem ortlich zustandigen Abschnittsgeneral unter Valentinian I Eine Stationierung der Legion in Mautern ist nach heutigem Wissensstand zumindest bis zur Herrschaft Valentinians 364 375 als halbwegs gesichert zu betrachten nbsp Ziegelstempel der Legio I noricorum gefunden in Schwechat NO Dieser Ziegelstempel stammt aus der heute verschollenen Sammlung Widter5 bis 6 Jahrhundert n Chr Milites Soldaten Wachter In Favianis stand laut der Vita Sancti Severini bei Ankunft Severins noch eine regulare Garnisonstruppe unter dem Befehl eines Tribunen namens Mamertinus 53 Er hatte allerdings nur wenige und schlecht ausgerustete Soldaten unter seinem Kommando paucissimi milites In Kapitel 4 1 5 der Severinsvita wird ein Uberfall von Ostgoten auf Menschen und Vieh ausserhalb der Mauern geschildert Es gelang den Milites jedoch beim zweiten Meilenstein an den Ufern der Tingutia wahrscheinlich die Fladnitz bei Furth Palt am Gottweiger Berg die ostgotischen Plunderer zu stellen sie niederzumachen bzw gefangen zu nehmen und sich deren gesamte Ausrustung anzueignen Die Truppe war also offenbar ganzlich auf sich allein gestellt und gezwungen sich den notigen Nachschub auch auf diese Weise zu besorgen Einige der Gefangenen wurden vor Severin gefuhrt Dieser schloss mit ihnen anscheinend eine Art Friedensvertrag der wohl fur die ganze Stammesgruppe bindend war und liess sie danach unter freiem Geleit ziehen Mamertinus wurde spater zum Bischof geweiht Tatsachlich sind zwischen 467 und 488 im Osten Ufernoricums keine weiteren gotischen Einfalle mehr bekannt Ein ubergeordneter Dux oder Comes wird in der Severinsvita nicht mehr erwahnt Die norische Grenzarmee und ihre Verwaltungsorganisation hatten sich zu dieser Zeit wegen ausbleibender Soldzahlungen wohl schon komplett aufgelost Daher traten Romanen auch in den Dienst germanischer Machthaber so z B ein gewisser Avitianus der im Gefolge des Rugierkonigs Federuch diente 54 Vicus BearbeitenDer Stadtkern des heutigen Mautern liegt fast deckungsgleich uber dem ehemaligen Kastellareal Dieser Umstand erwies sich als ein besonderer Glucksfall da sich dadurch fur Untersuchungen am zivilen Vicus bessere Moglichkeiten boten Der Vicus umschloss das Kastell in einem sich von West nach Ost erstreckenden Bogen und streute auch etwas nach Suden aus In zahlreichen Untersuchungen seit 1930 konnten Villenanlagen Wohnhauser Brunnenschachte Strassen sowie Graberfelder nachgewiesen werden In den Jahren von 1997 bis 1999 konzentrierte sich die Grabungstatigkeit hauptsachlich auf die Untersuchung einer rund 7000 m grossen Flache im Osten und eine kleinere Grabung im Suden des Lagerdorfes Man fand eine rund 20 ha grosse Siedlung die von den die Einheiten begleitenden Handwerkern Handlern Kauf und Wirtsleuten sowie deren Familien bewohnt war Entwicklung Bearbeiten nbsp Skizzen von Grubenhausern nbsp Ziegelstempel aus Mautern KirchengasseDie Aufschliessung des Baulandes im Osten erfolgte wohl um 70 n Chr Ihr ging eine Brandrodung voraus Es wurden annahernd parallel zueinander verlaufende Strassen angelegt und das Gebiet in streifenformige Grundstucke aufgeteilt Das Areal wurde auf einer Flache von 10 bis 30 ha hochstwahrscheinlich von Militarangehorigen vermessen Fur die Entwicklung des Vicus waren wohl wirtschaftliche Grunde hauptausschlaggebend Die Positionierung des Lagerdorfes westlich ostlich und sudlich des Kastells bestimmten die Topografie des Gelandes und der Anschluss an die Limesstrasse Die einzelnen Parzellen weisen im untersuchten Abschnitt eine Lange von 39 5 bis 40 8 m und eine Breite von 9 5 bis 15 m auf Die ersten Gebaude wurden wie im Kastell in Holz Erde Technik als Mehrraumhauser hochgezogen die im Kastell und Vicus verwendeten Bautechniken sind nahezu ident 55 Die Zuteilung der Parzellen wurde nicht flachendeckend vorgenommen sondern erfolgte erst nach und nach Einzelne Parzellen blieben auch in den nachfolgenden Zeitperioden unbebaut Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Zweipfostenhutte zum dominierenden Haustyp im Vicus von Favianis Sie waren im Durchschnitt 5 bis 10 m gross und bis zu 0 3 m im Boden eingetieft Die Durchsetzung dieser lokalen Bautradition konnte mit einem vermehrten Zuzug aus den norisch pannonischen Raum stehen der nach Abzug der ersten Siedler infolge eines Truppenaustausches hier anlangte oder auf eine Koexistenz mit den ursprunglichen Bewohnern zuruckzufuhren sein Moglich ware auch dass die einzelnen Familien in den Grubenhausern lebten und grossere Clans mit ihren Verwandten oder Horigen Sklaven die Mehrraumhauser belegten Die Mehrzahl der Funde aus den Abfallgruben lassen jedoch auf kleinere Personengruppen schliessen Die Gesamteinwohnerzahl durfte in der Fruhzeit die 3000er Marke nicht uberschritten haben Ein Brunnenhaus in zentraler Lage und in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Metallwerkstatten lasst auf eine gute Organisationsstruktur des Vicus schliessen Latrinenanlagen wurden offensichtlich gemeinschaftlich genutzt Die Anordnung der Handwerksbetriebe zeigt einen hohen Grad an Arbeitsteilung Die meisten Mehrraumhauser werden um 100 n Chr aufgegeben und verfielen das so wieder zur Verfugung stehende Bauland lag aber offenbar fur einige Zeit brach Nach Erweiterung des Holz Erde Kastells zwischen 100 und 140 n Chr war es von einem rund 40 m breiten Glacis umgeben das zwar frei von Bebauung bleiben musste aber von den Vicusbewohnern gewerblich genutzt werden durfte 56 Waren vorher die Handwerks und Wohnbereiche klar getrennt zeigt das neue Bebauungsschema ein anderes Bild Die Grubenhutten werden nun in Gruppen von zumindest zwei Gebauden direkt an der Strasse platziert was auf eine gewerbliche Spezialisierung der einzelnen Familien hindeutet Teilweise werden auch Neuparzellierungen vorgenommen und die Grubenhutte setzt sich endgultig als markantestes Baumerkmal des Vicus durch Fur diese Zeit ist auch eine Haltung von Nutztieren Schafe Ziegen Scheine und Huhner nachzuweisen deren Fleisch vor Ort verwertet bzw konserviert wird Die Bevolkerungszahl erreichte mit Ausbau des Steinkastell I mit schatzungsweise 4600 Personen ihren Hochststand was in etwa einem Verhaltnis von 1 4 zu den Soldaten des Kastells entspricht Das Gemeinwesen durfte nun auch weniger straff organisiert gewesen sein als noch zur Fruhzeit des Lagerdorfes Das reiche Fundmaterial zeugt von einem hohen Grad an Wohlstand und einer lang anhaltenden Friedensperiode deren sich die Bewohner der Zivilsiedlung erfreuen konnten Die Hauser waren in deren Blutezeit durchwegs mit handwerklich hochwertigen Wandmalereien Heizungsanlagen und umfangreichem Interieur ausgestattet Besonders hervorzuheben sind hier auch die zahlreichen gut erhaltenen Kellerbauten ein grosserer befindet sich in der Schubertstrasse ein weiterer an der Adresse Gruner Weg Nr 15 Dieser wurde spater in einen modernen Wohnhausbau R Kurzbauer integriert Der 1953 von Herma Stiglitz freigelegte gemauerte Keller wurde 1999 dokumentiert Der ca 21 3 7 m messende Raum ist noch bis zu einer Hohe von 1 8 m erhalten Vier Wandnischen befinden sich an der ostlichen drei an der sudlichen Seite die zusatzlich einen Schacht aufwies Die Kalksteinmauern sind gemortelt und verputzt Solche Keller wurden im Laufe der Zeit immer wieder freigelegt Sie waren ebenfalls mit verputzten Wanden Estrichboden Wandnischen oder Schlitzfenstern ausgestattet Bei allen diesen Beispielen konnte eindeutig ihre Funktion als Lagerraume erkannt werden es handelte sich nicht um Grabanlagen columbarien Eine breite Brandschicht die durch Kleinfunde auf das spate 2 Jahrhundert n Chr zu datieren ist markiert das Ende der Blutezeit des Vicus von Mautern und durfte auf die turbulenten Ereignisse in den Markomannenkriegen zuruckzufuhren sein Die Siedlung wurde grosstenteils verlassen das Gelande der grossen Werkstatten verodete Die Entsorgung zahlreicher Jungtierkadaver Schweine Huhner in den Latrinen einer Gerberei konnte ein Hinweis auf den Abzug vieler Bewohner sein da Jungtiere zum Essen nicht geeignet waren und den Transport uber eine weite Strecke nicht uberstanden hatten Im Nordosten des Vicus wurde u a auch ein Brunnen unbrauchbar gemacht indem man ihn mit Tierkadavern und Mull auffullte Dennoch ging das Leben im kleineren Umfang weiter die Ruinen wurden eingeebnet was auch die gut erhaltenen Kellerraume erklart Uber der Planierungsschicht wurden nun meist allerdings in ihrer Ausfuhrung einfachere Fachwerkbauten hochgezogen Bevorzugt werden jedoch zuerst jene Areale des Vicus verbaut die vorher brach gelegen waren da die Neusiedler wohl noch das Ruinenfeld vorfanden und es erst nach und nach beseitigten Die rucklaufige Entwicklung des Vicus findet mit der Zerstorung von Teilen des Kastells zur Mitte des 3 Jahrhunderts ihr Ende Im untersuchten Teil des Vicus findet sich allerdings keine Zerstorungsschicht Einige der Grubenhutten werden schon vor der Brandkatastrophe im Kastell aufgegeben Der Bautyp Grubenhutte verschwindet aus dem Vicus und kann nur mit dem neuerlichen Abzug der Bevolkerung erklart werden wofur auch ein Verwahrfund Metalldepot spricht Abgeschlagene Jochbeschlage aus Gebauden demontierte Baubeschlage und unterschiedliche Geratschaften erganzen das Bild von der Aufgabe des Vicus Das Kastell durfte zu dieser Zeit unbesetzt gewesen sein da im Zerstorungshorizont keinerlei Spuren eines Kampfes gefunden werden konnten Das ausgeplunderte Kastell und Vicus veroden fur schatzungsweise 20 Jahre Ob Lager und Lagervicus ohne Unterbrechung mehr oder minder dicht besiedelt waren ist nicht restlos geklart Die Ankunft neuer Bewohner im Vicus wird durch die Errichtung von Einraumhausern dokumentiert Zwei bis zu sieben Meter tiefe Brunnen werden gegraben was auf einen gesunkenen Grundwasserspiegel schliessen lasst Nach Ausweis einfacher Schlauchheizungen in diesen 25 30 m grossen Hausern die von ihrer Machart her fur das ausgehende 4 Jahrhundert typisch sind herrschte auch in dieser Zeitperiode im Vicus noch eine rege Bautatigkeit Dennoch verkleinerte sich der Vicus auf rund funf bis zehn Hektar die Bevolkerungszahl sank auf 400 Individuen Die Fertigung von ortlicher Gefasskeramik Horreumware ist im Gegensatz zu vergangenen Zeiten primitiv An Handwerk wird vor allem die Metallverarbeitung und Textilherstellung praktiziert Handelsbeziehungen durften nur im geringen Ausmass bestanden haben Die Landwirtschaft ist noch recht gut entwickelt und organisiert Ab dem 5 Jahrhundert n Chr wurde die Zivilsiedlung jedoch endgultig aufgegeben Auch die fur Favianis bezughabenden Textstellen in der Vita Sancti Severini bestatigen die dafur massgeblichen archaologischen Befunde Dessen Bewohner zogen sich in das langst nicht mehr nur mit Soldaten belegte Kastell zuruck dessen Mauern etwas besseren Schutz boten Diese Tendenz ist am gesamten norischen Limes zu beobachten und setzte vermutlich massiv um 349 n Chr ein als ein kaiserlicher Erlass es zunachst nur verdienten Soldaten gestattete mit ihren Familien innerhalb der Kastelle zusammenzuleben Bevolkerung Bearbeiten nbsp Romischer Bronzebeschlag mit Sicherungsstift aus Mautern gefunden 1982 sudostlich der OBH Kaserne1 Jahrhundert Bearbeiten Die Machart der fruhesten Hauserbauten lassen darauf schliessen dass sogenannte camp followers aus den Nordwestprovinzen zu den ersten Bewohnern des Vicus zahlten Kulturelle Besonderheiten von Siedlungsgruppen lassen sich auch sehr gut anhand von Gegenstanden des taglichen Gebrauchs erfassen hier nimmt insbesondere die Keramik einen hohen Stellenwert ein Nach deren Auswertung Topf und lateneoide Schusselformen ist anzunehmen dass die Mitte des Jahrhunderts vor Ort ansassige Bevolkerungsmehrheit grosstenteils schon aus dem sudostnorischen bzw dem sudwestpannonischen Raum stammt Weitere Anhaltspunkte hierfur sind die Markierungen der Produzenten und eine Kleinplastik mit ausgespartem Malmuster Letztere ahnelt auch stark den Hausurnen der Latobici Fur die Populationsbestimmung der fruhen Siedlungsphase ist auch die Metallverarbeitung vor Ort von Bedeutung Die Auffindung von Essen mit eingebauten Dusenziegeln im Vicus Ost verweisen wiederum auf das sudliche Noricum wo bislang nur aus der Romerstadt auf dem Magdalensberg in Karnten ein vergleichbarer Fund bekannt ist 2 Jahrhundert Bearbeiten Neben der nach wie vor aufrechten Orientierung nach Sudostnoricum bestand bald auch eine wirtschaftliche Verbindung nach Italien und in das Umland von Iuvavum wie aufgefundene Becher mit Oberflachenglattung und Importkeramik zeigen Daruber hinaus zeigt sich eine Zunahme von Fremdeinflussen und eine starke Verankerung der Romanisierung in der Bevolkerung z B Veranderung der Kochpraxis zunehmende Verschmelzung von keltischen und romischen Elementen Zuwanderer aus Sudostpannonien und Westmosien bzw Dakien nahmen die meisten der Topfereien in Betrieb verfugten uber ausgezeichnete handwerkliche Fahigkeiten Beherrschung von Brenntemperaturen bis zu 1800 C und wurden so zu den bestimmenden Kulturtragern im spaten 2 Jahrhundert Auch die italisch mediterrane Lebenskultur setzte sich mehr und mehr durch Ein deutlicher Bevolkerungsaustausch im ostlichen Vicus durfte auch auf die Stationierung der coh I Aelia Brittonum nach den Dakerkriegen in Favianis zuruckzufuhren sein 3 Jahrhundert Bearbeiten Nach der Katastrophe der Markomannenkriege in der der Vicus fast ganzlich zerstort wurde floh ein Grossteil seiner Bevolkerung und wurde spater in beschrankten Umfang wieder durch Siedler aus Sudostnoricum ersetzt mit Verbindungen zu Flavia Solva und Cetium St Polten Diese zogen nach einer Brandkatastrophe jedoch wieder ab sodass fur ca 20 Jahre die Siedlungstatigkeit im Vicus vollkommen zum Erliegen kam 4 Jahrhundert Bearbeiten Wiederum Zuzug von Sudostnorikern und wohl auch Pannoniern die einen neuen Haustyp das Einraumhaus einfuhrten Architektur und Siedlungsstruktur lassen eine Neubesiedelung mit einzelnen Familien annehmen Diesmal kamen die Siedler vermehrt aus dem Umland von Celeia Das Militarische tritt in der Kultur dieser Gruppe stark hervor Dies durfte mit der Stationierung der legio I Noricorum in der Regierungszeit des Diocletian in Zusammenhang stehen 5 Jahrhundert Bearbeiten Seit dem letzten Drittel des 4 Jahrhunderts siedelten im benachbarten Pannonien Germanenstamme Um 378 n Chr tauchten auch Goten dort auf Sueben und Markomannen sind erstmals um 396 in der Region zwischen Klosterneuburg und Wien fassbar 403 ziehen Alarichs Westgoten durch Noricum die um 433 von den Hunnen abgelost werden Nach 455 lassen sich wieder Gotenstamme in der Provinz nieder Durch all diese Einfalle und Wanderungsbewegungen war die Bevolkerungszusammensetzung Noricums einem stetigen Wandel unterworfen Infolgedessen ergab sich zwar in wenigen Jahrzehnten ein vielschichtiges Volkergemisch dennoch behauptete sich ein grosser Teil der angestammten romanischen Bevolkerung bis 488 in ihren Siedlungen entlang der ehemaligen Donaugrenze Sozial hochstehende Bevolkerungsschichten honestiores werden in der Vita des Severin kaum erwahnt Hier vor allem eine vermogende Witwe Procula ein anderer Primenius ein Gefolgsmann des Orestes durfte ein Fluchtling aus Italia gewesen sein 57 Bis zur Mitte des 5 Jahrhunderts ist diese Bevolkerungsschicht dann vollstandig aus Noricum verschwunden Auch von Sklaven ist nur selten die Rede Severin bezeichnete sich einmal selber scherzhaft als Sklave 58 Sie werden nur am Hof des Rugierkonigs erwahnt sowie einer im Gefolge des Stilicho 59 Hauptberufliche Handler und Kaufleute waren faktisch nicht mehr vorhanden der uberregionale Handel scheint wenn uberhaupt nur mehr als Nebenerwerb ausgeubt worden zu sein Hauptsachlich wurde Tauschhandel mit Naturalien auf den Wochenmarkten betrieben Munzgeld war jedoch noch in kleinen Mengen in Gebrauch 60 Die Vita berichtet ansonsten nur von sehr schwierig abzuwickelten Olivenolimporten aus Italien 61 Der Grossteil der Bevolkerung darunter viele Veteranen lebte ausschliesslich von der Landwirtschaft sie verelendeten im Laufe des 5 Jahrhunderts immer mehr 62 Eugippius schreibt dass der Hunger die grosste Qual im Leben ist Die spatantike Schicht in der Frauenhofgasse 63 enthielt unter anderem Knochenmaterial von vier Kleinkindern die im Alter von zwei bis sechs Jahren gestorben waren Eines von ihnen wies hierbei auch deutliche Zeichen von Mangelerscheinungen und Krankheiten auf Severin fuhrte zur Linderung dieser Not die Abgabe eines Zehnten ein um die sozialen Spannungen zu reduzieren und die Solidaritat der Romanen untereinander zu starken Vicus Ost Bearbeiten Bei den grossflachigen Grabungen im Vicus Ost konnte eine sehr komplexe mehrphasige Bebauung anhand von zehn streifenformigen Parzellen untersucht werden Die Ausdehnung des Vicus lasst sich bis 400 m ostlich und sudostlich des Kastells verfolgen daran schliesst sich ein Graberfeld an das sich circa einen Kilometer entlang der Strasse nach Traismauer hinzieht Nach Entfernung des Waldes durch Brandrodung um 70 n Chr erfolgte eine Einteilung in Parzellen die in ihren Ausrichtungen der Hauptstrasse folgten Im Rahmen eines gross angelegten Projekts wurden von 2000 bis 2002 bis zu 20 000 romerzeitliche Funde aus 600 Objekten des ostlichen Vicus ausgewertet Diese Analyse erbrachte eine Periodisierung der Entwicklung des Lagerdorfes vom letzten Drittel des 1 bis zum 4 Jahrhundert die weitestgehend mit den Geschehnissen im Kastell konform geht Von besonderem Interesse waren hierbei die okonomischen Grundlagen des Vicus Lasst sich fur die fruhe Siedlung eine gross angelegte Eisenverarbeitung in weiten Bereichen nachweisen ergibt sich fur die mittleren Jahrzehnte des 2 Jahrhunderts eine ganzliche Umstellung in der Bewirtschaftung wie man anhand zweier Parzellen feststellen konnte Dies zeigen die Befunde von vier Topferofen und eine hohe Anzahl von Fehlbranden und beschadigten Fertigprodukten Aber auch der Anteil an Importware unter den Keramikfunden war relativ hoch nbsp Romische Gebrauchskeramik aus dem Umfeld von Comagena Romermuseum Tulln Die meisten Werkstatten dienten zur Metallverarbeitung wurden aber noch durch vielerlei andere Betriebe erganzt Die lokale Keramikproduktion war stark von aussen beeinflusst Die Blutezeit dieses Vicus setzte um 130 n Chr ein und dauerte bis 160 n Chr In dieser Zeitspanne zeigt das Areal auch die hochste Nutzungsintensitat bis zu 4000 Bewohner im gesamten Vicusareal Dies ist deutlich an der Massierung von Keramik und Topferofen abzulesen In den Jahren nach 160 170 wurden Teile des Vicus aufgelassen Verfallene Hauser wurden spater allerdings von neuen Siedlern wieder in Beschlag genommen und umgebaut die wahrscheinlich ebenfalls aus dem Sudosten Noricums stammten Ein flachendeckender Zerstorungshorizont um 250 n Chr ist jedoch nicht vorhanden lediglich punktuelle Brandschichten lassen eine grossere Katastrophe annehmen die den Vicus fur zwei Jahrzehnte nahezu unbewohnt hinterliess Danach setzte eine Neubesiedlung ein in allerdings stark reduziertem Ausmass ca 400 Bewohner die bis 370 n Chr verfolgt werden kann In der letzten Phase des ostlichen Vicus kam es zu einer umfassenden Umstrukturierung des Siedlungsgefuges ohne dass die archaologischen Funde aber einen direkten Hinweis auf den wirtschaftlichen Hintergrund dieser Entwicklung geben konnen Nachdem das Siedlungsareal ostlich der heutigen Burggartengasse eingeebnet worden war wurde es ab der Spatantike als Graberfeld weiterverwendet Vicus West Bearbeiten Bereits in den 1950er Jahren kamen im Westen des Kastells die ersten antiken Siedlungsbauten zutage Im Bereich der Hauptschule wurden ab 1971 mehrere Ausgrabungen durchgefuhrt die Beweise einer vorromischen Besiedlung an das Tageslicht brachten Daran anschliessende Ausgrabungen im Bereich der Melkerstrasse in den Jahren 2000 2006 zeigen eine planmassige Bebauung des Siedlungsareals Hier konnte auch nachgewiesen werden dass die Bebauung des 3 bis 4 Jahrhunderts nicht mit dem vorherigen Bauraster in Zusammenhang steht Im westlichen Vicus wurden die bislang altesten Siedlungsreste erste Halfte des 1 Jahrhunderts nachgewiesen Seine planmassige Bebauung entspricht einem orthogonalen Raster die Streifenhauser sind nach den Strassen ausgerichtet Dieser Vicus erreichte seine grosste Ausdehnung offensichtlich im 2 Jahrhundert Eine Neubebauung erfolgte gegen Ende des 2 Anfang des 3 Jahrhunderts wie sich an kleineren Kellern und zahlreichen Gruben zeigt Auch Fundamente von Steinhausern sind aus dieser Zeit bekannt Spuren einer spatantiken Bebauung sowie die eines Topferofens sind nahe der Westmauer des Kastells nachweisbar In manchen Bereichen wird das Areal in der Spatantike auch als Bestattungsplatz genutzt Vicus Sud Bearbeiten Bereits in den 1950er Jahren fanden unter Herma Stiglitz Ausgrabungen ziviler Gebaude mit Kellerobjekten statt deren Bewohner haufig eng mit der Kastellbesatzung verbunden waren wie der Fund eines Militardiploms zeigt Dieses Areal wurde ab 1989 grossflachig untersucht wobei festgestellt wurde dass die vor 100 n Chr einsetzende Besiedlung planmassig entlang zweier Strassen erfolgte Neben dem Altersheim Parzelle 428 fuhrte das Bundesdenkmalamt Herma Thaller Stiglitz eine Grabung durch Mauerzuge eines romerzeitlichen Gebaudes wurden ergraben Der Inhalt einer antiken Abfallgrube konnte geborgen werden darunter das Fragment eines Militardiploms Bei der Grabung von 1998 stellte man eine planimetrische Bebauung mit Holzhausern Erdkeller Balkengrabchen Pfostengruben fest die in ihrer Struktur auch mit den Befunden im ostlichen Vicus von Mautern vergleichbar ist Die Schichtenabfolge und das Fundmaterial der Grabung datieren in das ausgehende 1 Jahrhundert bis in die Spatantike Die Siedlungstatigkeit an der vom Kastelltor nach Suden verlaufenden Strasse konnte am orthogonalen Raster der Bebauung erkannt werden das in der Grabung von 2002 zutage trat Der geringe Abstand zur mittelkaiserzeitlichen Kastellfront in der Alten Friedhofstrasse lasst eine Siedlungstatigkeit in fruher Zeit vermuten da die sudliche Begrenzung des Holz Erde Kastells weiter nordlich lag 80 bis 100 m weiter sudlich des Steinkastells orientiert sich das Raster der offensichtlich planmassigen Erschliessung an einer nach SO verlaufenden Strasse die sudlich der W O verlaufenden Limesstrasse liegt Hier zeigen Befunde eine Neubebauung nach 170 180 n Chr die sich an der alteren Struktur orientiert Brandhorizonte konnten keine festgestellt werden Fur die Spatantike sind sparliches Fundmaterial und eine Begehung nachgewiesen Graberfelder BearbeitenDas Graberfeld von derzeit 16 bekannten Grabern lag im Westen des Grabungsareals Vicus West beidseitig an einer Strasse Die Keramik zeigt eine Belegung bis in das 5 6 Jh wie ein Vergleich mit dem Graberfeld Burggartengasse im Vicus Ost zeigt Der Befund einer Strasse in Mauternbach zeigt den Verlauf nach Unterbergern und Oberbergern wo fruh bis mittelkaiserzeitliche Graber gehoben wurden 64 Des Weiteren wurden an der Melker Strasse prahistorische Bestattungen und solche nicht eindeutiger Datierung gehoben 65 Die Belegung des zweiten Graberfeldes fand ostlich der heutigen Burggartengasse im 4 und 5 Jahrhundert statt und war an der aus dem Kastell fuhrenden nordostlichen Strasse situiert ein N S verlaufender Graben begrenzte den Bestattungsplatz gegen das Siedlungsareal Die an die 270 geborgenen Korperbestattungen waren hauptsachlich W O orientiert und zeigten kaum Uberschneidungen Hinweise auf Grabraub wurden mehrfach festgestellt Gegen Osten nahmen die beigabenlosen Graber zu sodass die chronologische Ausbreitung des Graberfeldes nach Osten erfolgte Dies bestatigt auch die horizontalstratigraphische Betrachtung der Beigaben Wahrscheinlich erstreckte sich der Friedhof im Norden bis zur Terrassenkante Sudlich des Vicus Sud wurden im Bereich der nach Sudosten fuhrenden Romerstrasse weitere Brandgraber und Steinplattengraber gefunden die nach ihren Beigaben in die Fruhe Kaiserzeit bis in das 4 Jh zu datieren sind Bereits 1938 39 wurden von Hans Riedl Graber entdeckt Nach vereinzelten Funden erbrachte eine Ausgrabung 1999 in der Hans Kudlich Strasse weitere Bestattungen In der Hans Kudlich Strasse auf Parz 711 12 wurden 1999 2000 die Kanalisationsarbeiten vom Bundesdenkmalamt Verein ASINOE beobachtet Im sudlichen Teil wurden zwei Bestattungen gefunden sodass hier die westliche Begrenzung des auf Parz 710 5 erforschten Graberfeldes angenommen wird Im nordlichen Bereich wurden kaiserzeitliche Siedlungsschichten bis zu einer Tiefe von 3 6 angeschnitten Auch ein Brunnenschacht wurde erkannt Oppidum BearbeitenIm Zuge der Auflosung der romischen Herrschaft an der mittleren Donau wandelt sich das Kastell im spaten 4 und Anfang des 5 Jahrhunderts zu einer befestigten Zivilsiedlung oppidum civitas civitatula da der Vicus aufgegeben und seine Bevolkerung nun innerhalb des Mauerrings Schutz suchen muss In der Severinsvita ist von einer von Obst und Weingarten umgebenen und von Mauern eingefassten Stadt die Rede extra muros Favianensum iuxta muros die von den Rugiern einem am nordlichen Donauufer Rugiland ansassigen germanischen Volk geschutzt wird und ihnen dafur tributpflichtig war oppidum tributarum 66 Archaologische Untersuchungen haben ergeben dass die Wehrbauten noch bis weit ins 5 Jahrhundert ihre Schutzfunktion erfullten 67 Severinskloster Bearbeiten nbsp Rekonstruktionsversuch und Grundriss der SeverinskircheSeverin grundete nach seiner Ankunft in Favianis nicht weit von der Stadt entfernt ein Kloster 68 In der Vita werden hierbei die Klosterkirche basilica eine Klosterpforte ianua monasterii und ein Pfortner aedituus erwahnt In der Kirche selbst befand sich ein Altar altarium und ein Silberkelch calix argenteus und noch andere sakrale Gebrauchsgegenstande fur den Gottesdienst ministeria altaris Hier wurden auch die fur die Legitimation von fruhchristlichen Kirchenbauten unumganglichen Reliquien verwahrt reliquia sanctorum Gervasii et Proctasii martyrioum Die Angehorigen der hier ansassigen Monchsgemeinschaft nennt Eugippius monachi den Abt presbyter und die Priester sacerdotos Severin selbst zog sich immer wieder in seine rund eine Meile von Favianis entfernte Einsiedelei zuruck offenbar ein ehemaliger Wachturm burgus der in der Nahe der Weinberge lag 69 Bei der Grabung von 1957 1958 gelang es Herma Stiglitz OAI auch tatsachlich auf dem Gebiet des Vicus Ost eine spatantike mehrgebaudige Anlage freizulegen die wahrscheinlich aus dem 5 Jahrhundert stammt und der ggstdl Passage in der Vita Sancti Severini 4 6 entsprechen konnte Abmessungen Lange ca 21 14 50 m 70 Beim grossten dieser Gebaude handelte es sich um einen quadratischen Fachwerkbau auf Steinfundamenten der durch einen Schlauchheizungskanal in annahernd zwei gleiche Halften geteilt war Im Sudteil wurde eine apsidiale Mauer angetroffen Priesterbank die nach Westen ausgerichtet war Vor dem Podest befand sich der Rest eines kleinen halbrunden Fundamentes Der zusatzlich mit einem Estrich belegte saalartige Innenraum besass einen 10 5 50 m messenden Raum der nur durch eine schmale Holzwand abgetrennt war Diese Gebaudereste durften aber eher einen wirtschaftlichen Zweck gehabt haben vielleicht aber im Zusammenhang mit dem spatantiken Severinskloster Diese Kirche war aber im Gegensatz zur im Ostalpenraum ausschliesslich gebrauchlichen Ostausrichtung nach Westen orientiert Von der Priesterbank wurden lediglich zwei einlagige ca 50 cm starke Fundamentreste nachgewiesen Sie wurden in einer spateren Publikation uber einen Schnitt hinweg durch eine Kiesaufschuttung zu einem Halbrund erganzt wurden Noch dazu besassen die bekannten freistehenden Priesterbanke mit etwa 0 90 1 00 m eine fast doppelt so grosse Starke Eine von Stiglitz als Verankerung fur eine einsaulige Mensa gedeutete Grubenfullung aus Steinen wich ebenfalls stark von bekannten Befunden ab Ausserdem war im Fundmaterial des Klosterareals nur die mittlere Kaiserzeit nicht aber das 5 Jahrhundert vertreten 71 Die Civitas Mutarensis Bearbeiten nbsp Der ostliche Eingang zur Wachau Blick von Westen nbsp Das Romermuseum im ehem Schuttkasten Schlossgasse 12 Fruhestens im 8 Jahrhundert erfolgte die Wiederbesiedlung des Kastellareals dessen Mauern damals wohl noch weitgehend intakt gewesen sein mussen 72 Dies beweisen die Planierschichten im spatantiken Nordannex auch zahlreiche Gruben an der Nordmauer und in der Frauenhofgasse sprechen fur eine fruhmittelalterliche Siedlung Die Grabung in der Frauenhofgasse zeigte dass zu dieser Zeit von der romerzeitlichen Innenbebauung nichts mehr vorhanden war Stattdessen waren von den Bewohnern einfache Grubenhauser errichtet worden 73 Im 11 Jahrhundert wurde die Stephanskirche erbaut Die Kastellmauer im nordlichen Bereich des Steinkastells I wurde hierfur abgetragen Mit Ubergang des Pfarrrechtes von der Agapitkapelle auf die neue Stephanskirche erfuhr der Ort eine grossflachige bauliche Umgestaltung Fundverbleib BearbeitenRomische Funde aus Favianis sind im neuen Museum Schuttkasten bei der Romerhalle zu besichtigen Der westliche Hufeisenturm ist vom Parkplatz vor dem Stadtschloss uber den Kulturrundgang Kulturweg Favianis Mutaren Mautern der vom Parkplatz vor der Romerhalle ausgeht zu erreichen Kinderspielplatz Etwas sudlich des Hufeisenturmes stehen die Reste des sudwestlichen Facherturmes Folgt man dem Durchgang Holzbrucke beim Hufeisenturm gelangt man links zum ehemaligen Schuttkasten in dem das Archaologische Museum untergebracht ist hier sind auch urgeschichtliche und mittelalterliche Fundobjekte ausgestellt Der Rundgang setzt sich dann uber die Kremser Strasse Melkerstrasse und die Missongasse fort An der Ecke Alte Friedhofstrasse Missongasse ist ein stark verbauter funfeckiger mittelalterlicher Turm erkennbar Informationstafel unter dem ein Facherturm des Kastells vermutet wird Geht man weiter uber die St Poltner Strasse und durch die Nikolaigasse gelangt man zum Nikolaihof in dessen Gaststube man durch ein Fenster die Grundmauern des ostlichen Hufeisenturmes besichtigen kann Fahrt man von Mautern Richtung Westen ist kurz nach der Ortschaft Mauternbach hinter einem Bildstock Hinweistafel der Uberrest einer romischen Geleisstrasse zu sehen Von Mauternbach fuhrt der Weitwanderweg 06 in Richtung Oberbergern auf die Steinplatte wo sich ein weiterer sichtbarer Abschnitt der romischen Geleisestrasse befindet Literatur BearbeitenPaul Ceska Studie uber die Namen Favianis und Wien Verlag Ferd Berger Horn 1965 S 17 23 Kurt Genser Der osterreichische Donaulimes in der Romerzeit Ein Forschungsbericht Der romische Limes in Osterreich 33 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1986 S 273 296 Herma Stiglitz Thaller Grabungen in Mautern D 1957 59 Eine fruhchristliche Kirche In Pro Austria Romana Band 9 1959 S 31 ff Jahresbericht des Bundesrealgymnasium Krems am Schluss des Schuljahres 1958 59 Nr 171 174 1959 S 14 Hermann Vetters Das Problem der Kontinuitat von der Antike zum Mittelalter in Osterreich In Gymnasium Band 76 1969 S 493 Herma Stiglitz Spatantike Umbauten am Lager von Favianis Mautern In Dorothea Haupt Heinz Gunter Horn Red Studien zu den Militargrenzen Roms II Vortrage des 10 Internationalen Limeskongresses in der Germania Inferior Rheinland Verlag Koln 1977 ISBN 3 7927 0270 3 S 251 262 Hannsjorg Ubl Die Severinsorte des Osterreichischen Limesabschnittes im Lichte der archaologischen Forschung In Der Heilige Severin in Favianis Mautern Zwentendorf oder Wien Verlag G Grasl Baden W 1981 Katalog der fruhchristlichen Sakralbauten Ufernoricum 3 Favianis In Land Oberosterreich Amt der oo Landesregierung Hrsg Severin Zwischen Romerzeit und Volkerwanderung Linz 1982 S 301 Lambert Karner Kunstliche Hohlen aus alter Zeit Wien 1903 Nachdruck 2018 ISBN 978 3 96401 000 1 S 51 94 224 Herwig Friesinger Fritz Krinzinger Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 S 208 214 Herma Stiglitz Erna Schneider Fuhrer durch das romische Mautern Favianis Mautern 1991 S 7 21 Verena Gassner Stefan Groh u a Das Kastell Mautern Favianis Der romische Limes in Osterreich Bd 39 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2000 ISBN 3 7001 2781 2 Thomas Fischer Noricum Orbis Provinciarum Zaberns Bildbande der Archaologie von Zabern Mainz 2002 ISBN 3 8053 2829 X Stefan Groh Helga Sedlmayer Forschungen im Kastell Mautern Favianis In Der Romische Limes in Osterreich 42 2002 S 32 116 Stefan Groh Helga Sedlmayer Forschungen im Vicus Ost von Mautern Favianis Die Grabungen im Jahr 1997 1999 In Der Romische Limes in Osterreich 44 1 2006 S 733 743 Stefan Groh Helga Sedlmayer Mautern an der Donau Favianis Kastell vicus In Verena Gassner Andreas Pulz Hrsg Der romische Limes in Osterreich Fuhrer zu den archaologischen Denkmalern Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2015 ISBN 978 3 7001 7787 6 S 204 209 Rene Ployer Der norische Limes in Osterreich Fundberichte aus Osterreich Materialhefte Reihe B 3 Osterr Bundesdenkmalamt Wien 2013 Friedrich Lotter Volkerverschiebungen im Ostalpen Mitteldonau Raum zwischen Antike und Mittelalter 375 600 Walter de Gruyter Berlin New York 2003 Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle in Noricum und OberpannonienKarte mit allen Koordinaten OSM WikiMapWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastell Favianis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lage des Kastells auf Vici org Der Romische Limes in Osterreich Animationsfilm der Romische Limes im Tullnerfeld Romermuseum Mautern Neue Ausgrabungen im romischen Auxiliarkastell Mautern Favianis und im ostlichen Lagervicus in Forum Archaeologiae Zeitschrift fur klassische Archaologie 5 XII 1997 Kurzer Bericht mit Abbildungen uber die Auffindung des Lagerbades 2008 bei www dunkelsteinerwald net ROMISCHES OSTERREICH JAHRESSCHRIFT DER OSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FUR ARCHAOLOGIE JAHRGANG 34 35 2011 2012 Darin Werner Lugs Die Lokalisierung von Favianis aufgrund archaologischer Quellen der Textuberlieferung topographischer Bedingungen und militartaktischer Uberlegungen PDFEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Gerhard Rasch Die bei den antiken Autoren uberlieferten geographischen Namen im Raum nordlich der Alpen vom linken Rheinufer bis zur pannonischen Grenze ihre Bedeutung und ihre sprachliche Herkunft Dissertation Universitat Heidelberg 1950 Band II Die Siedlungsnamen ihre Etymologie und sprachliche Herkunft S 21 Nach einer Luftbildauswertung von Michael Doneus Institut fur Ur und Fruhgeschichte Wien Verena Gassner Sonja Jilek Fundstellen In Verena Gassner u a Das Kastell Mautern Favianis Der Romische Limes in Osterreich 39 2000 S 97 Verena Gassner Sonja Jilek Fundstellen In Verena Gassner u a Das Kastell Mautern Favianis Der Romische Limes in Osterreich 39 2000 S 360 f Olaf Hockmann Romische Schiffsverbande auf dem Ober und Mittelrhein und die Verteidigung der Rheingrenze in der Spatantike In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums 33 1986 S 383 ff Abb 10 Barbara Pferdehirt Die Flotten und die romische Grenzpolitik In The Navis I project Archivlink Memento vom 18 Dezember 2002 im Internet Archive zu den romischen Flottenstutzpunkten an der Donau in der Spatantike Ronald Bockius Romerzeitliche Schifffahrt a d Donau In Vortrage des 18 Niederbayerischen Archaologentages 2000 S 75 ff Abb 6 Eugippius Vita Sancti Severini 27 3 Stiglitz Schneider 1991 S 11 12 Fundberichte aus Osterreich Band 46 2007 S 23f Zimmermann u a 2007 Gassner Jilek 2000 S 36 Abb 25 27 Zimmermann u a 2007 S 594 Fundberichte aus Osterreich Band 45 2006 S 28 f Gassner Jilek 2000 S 104 Gassner Jilek 2000 S 34 und Abb 21 Zeichnung E Schedivy 1973 Wolfgang Pietsch 2000 S 370 Ausgrabung in der Melkerstrasse 1996 Vgl hierzu auch den Wechsel von Periode 1 auf 2 beim Auxiliarkastell Carnuntum in Jahreshefte des Osterreichischen Archaologischen Instituts 66 1997 Beiblatt 68 ff Grabung G3 Frauenhofergasse Groh Sedlmayer 2002 S 34 Vgl hier vor allem Gassner Jilek Kastellgeschichte 2000 S 384 ff Rekonstruktion der Sudfront Beilage 1 und 2 sind allerdings unvollstandig da sie nicht die Untersuchungen von Heinrich Zahbelicky miteinbezieht Gassner Jilek 2000 Fundstelle F1 Gassner Jilek Kastellgeschichte 2000 S 384 Groh 2002 S 60 Gassner Kastellgeschichte 2000 Plan 2 Wolfgang Pietsch Eine Typologie der Lager und Kastellturme am norischen und pannonischen Limes Wien Univ Dipl Arb 1993 S 57 H Ubl Tulln Commagena in Kandler Vetters 1986 S 156 Wolfgang Pietsch Eine Typologie der Lager und Kastellturme am norischen und pannonischen Limes 1993 S 177 Stiglitz Thaller 1953 S 198 ff Ertel 1995 S 246 Gassner Jilek 2000 S 53 In der Vita des Hl Severin wird von Raubzugen der barbarischen Rauber berichtet die alles was sie ausserhalb der Mauern an Menschen und Vieh vorfanden raubten und wegfuhrten Eugippius Vita Sancti Severini 3 1 Herwig Wolfram Osterreichische Geschichte Grenzen und Raume Geschichte Osterreichs vor seiner Entstehung 378 907 Wien 1995 S 49 f Information von Thomas Fischer Koln Fundberichte aus Osterreich 9 1966 1970 S 15 Chr Ertel 1996 S 76 f Gassner Jilek 2000 S 59 ff Thomas Fischer 2002 S 136 Abb 204 Ertel 1996 S 71 Gassner Jilek 2000 S 42 44 Kaltenberger 2000 S 152 Das nordwestliche Fenster ist eine Rekonstruktion Vgl Verena Gassner Das Kastell Mautern Favianis Der romische Limes in Osterreich 39 Wien 2000 S 47 Ertel 1995 S 248 252 Gassner Jilek S 44 ff Ertel 1995 S 243 Ertel 1995 S 241 244 und Abb 14 Ertel 1996 S 80 f Ertel 1997 S 240 f Gassner Jilek 2000 S 64 69 Fundberichte aus Osterreich 46 2007 S 23 24 Zimmermann u a 2007 Groh Sedelmayer 2002 S 84 Chr Ertel 1997 S 246 Groh Sedelmayer 2002 S 80 Vgl auch principia von Traismauer und Zwentendorf Steinkastell I Groh Sedelmayer 2002 S 81 Groh 2002 S 103 Fundberichte aus Osterreich 47 2008 S 27 Max Nistler Zwei Probleme am romischen Limes in Osterreich Jahresbericht Wien Staatsgymn Taborstrasse 1906 07 S 9 ff vgl hierzu auch Eduard Zenker Haben die Romerorte in Niederosterreich die Volkerwanderung uberdauert Wien 1918 in Monatsblatt des Vereines fur Landeskunde von Niederosterreich 8 1978 18 S 52 Hans Riedl Mautern in romischer Zeit Jahresbericht des Bundesgymnasiums in Krems a d Donau 1933 34 in Monatsblatt des Vereines fur Landeskunde von Niederosterreich 8 1978 18 derselbe Mautern zur Romerzeit in Niederdonau Natur und Kultur hrsg vom Reichsstatthalter in Niederdonau Gauselbstverwaltung Museum des Reichsgaues Niederdonau 1941b S 4 vgl auch Heinrich Werneck Grundlagen zur Fruhgeschichte zwischen Dunkelsteiner Wald und Unterlauf der Tulln Herzogenburg 1955 S 13 Erna Kainz Aus der Militargeschichte der einstigen Romergarnison Favianis Mautern St Polten 1983 in Zeitschrift fur Landeskunde von Niederosterreich S 36 Militardiplom von Felsonana vom 20 Februar 98 CIL 16 42 CIL 3 14214 Vgl auch Erwin M Ruprechtsberger Fruhbronzezeitliche Keramik von Linzer Hauptplatz Hrsg Stadtmuseum Linz Linz 1979 S 14 Herma Stiglitz Fuhrer durch das romische Mautern an der Donau Wien Osterr Archaolog Inst 1963 vgl auch hierzu Willem Zwikker Studien zur Markussaule Allard Pierson Stichting Universiteit van Amsterdam 1941 Diss S 110 A Aign In Ostbairische Grenzmarken Passauer Jahrbucher 6 1965 S 21 Notitia Dignitatum Occ XXXIV 41 Heinrich Zabehlicky Die spatantiken und volkerwanderungszeitlichen Korpergraber aus dem norischen Teil Niederosterreichs Auswertungsteil Wien Univ Diss 1976 S 157 159 S Jilek Zur Truppengeschichte von Mautern In Das Kastell Mautern Favianis Der Romische Limes in Osterreich Bd 39 Wien 2000 S 353 362 Vita Sancti Severini 44 2 F Lotter 2003 S 113 St Groh 2002a S 23 f Auf den Fundplatzen 23 und 36 waren mehrere Backofen nachzuweisen Vita Sancti Severini 3 2 Eugippius Brief an Paschasius in Rudolf Noll Das Leben des Heiligen Severin Passau 1981 S 46 49 Vita Sancti Severini 8 2 8 5 Vita Sancti Severini 20 1 Vita Sancti Severini 36 2 Vita Sancti Severini 40 5 Graben G 12 Gertrud Pascher Romische Siedlungen und Strassen im Limesgebiet zwischen Enns und Leitha Der romische Limes in Osterreich Band 19 Rohrer Wien 1949 S 103 und 227 Marianne Pollak Spatantike Grabfunde aus Favianis Mautern Wien 1993 Verlag d Osterr Akad d Wiss S 222 ff Vita Sancti Severini Kap 3 4 8 10 22 23 31 42 44 Peter Stadler Die Bevolkerungsstrukturen im 5 Jahrhundert in Osterreich nach Eugippius und den archaologischen Quellen In Germanen Hunnen und Awaren Ausstellungskatalog Nurnberg und Frankfurt 1988 S 298 pdf Severinsvita 4 6 monasterium haud procul a civitate construeret und in Kap 22 4 ad monasterium suum iuxta muros oppidi Favianis descendit d h das Kloster befand sich unfern der Stadt des Lagervicus und nahe bei den Mauern des Militarlagers secretum habitaculum parva cellula ad vineas oder auch locus remotius dei tamen iussis obtemperans monasterium haud procul a civite sc Favianis construeret Romisches Osterreich JAHRESSCHRIFT DER OSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FUR ARCHAOLOGIE JAHRGANG 34 35 2011 2012 WIEN 2012 IM SELBSTVERLAG DER OSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FUR ARCHAOLOGIE darin Werner Lugs Die Lokalisierung von Favianis aufgrund archaologischer Quellen der Textuberlieferung topographischer Bedingungen und militartaktischer Uberlegungen 2 2 Das Severinskloster S 94 PDF Brigitte Cech Vom Kastell zur Stadt Heimatkundlicher Arbeitskreis f d Stadt u d Bezirk Tulln 1993 S 147 Abb 1 Herwig Wolfram Die Karolingerzeit in Niederosterreich Niederosterr Pressehaus St Polten u a 1980 ISBN 3 85326 537 5 S 16 17 Kastelle des Norischen Limes Kastell Boiotro Kastell Boiodurum Burgus Passau Haibach Burgus Oberranna Kleinkastell Schlogen Kastell Eferding Burgus Hirschleitengraben Kastell Lentia Legionslager Lauriacum Legionslager Albing Kastell St Pantaleon Stein Kastell Wallsee Kastell Mauer bei Amstetten Wachturme Ybbs Kastell Arelape Kastell Melk Limesturme in der Wachau Kastell Favianis Burgus Hollenburg Kastell Traismauer Kastell Zwentendorf Kastell Comagena Kastell Zeiselmauer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Favianis amp oldid 239116789