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Der Franziszeische Kataster auch Franciszaischer Kataster ist der erste vollstandige osterreichische Liegenschaftskataster Er enthalt die Grundstucke des Gebiets des Kaisertums Osterreich Haufige Bezeichnungen sind auch Grundkataster Steuerkataster und Grundsteuerkataster Er entstand in den 1810er bis 1870er Jahren und ist nach dem ersten osterreichischen Kaiser Franz I benannt Der Franziszeische Kataster ist etwas anderes als die etwa zeitgleiche Franziszeische 2 Landesaufnahme Der Kataster hatte das Ziel eine einheitliche Basis fur die Bemessung der Grundsteuer zu schaffen die Landesaufnahme diente in erster Linie militarischen Zwecken Militargeografie Der Kataster ist die nun schon uber 200 Jahre bestehende Grundlage der Grundbucher Osterreichs der Vorganger der Grundstucksdatenbank sowie der Digitalen Katastralmappe und der anderen Vermessungsbehelfe in Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie Das fuhrte dazu dass Staaten deren Gebiet nur teilweise zur Monarchie gehorte bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts nur in diesen Teilen uber detaillierte Grundbucher verfugten in anderen Teilen nicht Das war beispielsweise in Rumanien der Fall wo nur Siebenburgen und die Bukowina Teil der Monarchie waren In Italien gibt es bis heute zwei verschiedene Grundbuchssysteme und damit Verfahren zum Grundstuckskauf weil nur in den Provinzen Bozen Trient Gorz und Triest sowie in einem Teil der Provinz Udine bis nordlich von Strassoldo bei Cervignano del Friuli das alte osterreichische Kataster und Grundbuchssystem besteht und verwendet wird 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Ablauf der Vermessung 3 Urmappe 4 Genauigkeit und Verbindlichkeit 5 Siehe auch 6 Originalquellen und Zugang zum Franziszeischen Kataster 7 Literatur 7 1 Spezielles 7 2 Regionales 7 3 Bibliographie 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGrundlagen Bearbeiten nbsp Laibach 1826 teilweise unkoloriert und ohne GrundstucksnummernDer Kataster wurde von 1817 bis 1861 erstellt und ist nach Kaiser Franz I benannt der die Katastervermessung durch das Grundsteuerpatent vom 23 Dezember 1817 veranlasste Die Vermessungsarbeiten erstreckten sich zunachst auf die osterreichischen Lander der Monarchie Cisleithanien Es wurden 300 082 km 2 auf handgezeichneten kolorierten Blattern von 20 25 Zoll 53 66 cm dargestellt Ein Blatt umfasst 500 Joch Insgesamt wurden ca 50 Millionen Grundstucke in ca 30 000 Katastralgemeinden auf 164 357 Mappenblattern ausgearbeitet Das heutige Staatsgebiet Osterreichs ist auf 53 212 Blattern enthalten 3 Die Blatter des Katasters sind im Massstab von einem osterreichischen Zoll zu 40 Klaftern gezeichnet somit im Verhaltnis von 1 2880 4 Ausgangsbasis fur diesen Massstab war der damals ubliche osterreichische Militarmassstab von 1 Zoll zu 1000 Schritten 1 28 800 5 Die Katasterblatter waren im Regelfall daher im zehnfachen Militarmass gezeichnet 6 Ortsgebiete wurden in 1 1440 ausnahmsweise auch 1 720 Gebirgsgegenden in 1 5760 dargestellt Langen sind in Zoll und Klaftern Flachen in Quadratklaftern teilweise in Joch angegeben Ein Quadratzoll in der Mappe entsprach einem Joch in der Natur 7 Nach 1870 wurde damit begonnen in die Katasterblatter Massstabe zum metrischen System aufzunehmen und altere Blatter damit zu erganzen Zum Kataster gehort das Kataster Operat Diese Arbeitsunterlagen dokumentieren Grundstucks Eigentumer Hauser und Liegenschaftsverzeichnisse Grundbesitzbogen Kulturflachenausweise Riedubersichten und Namensverzeichnisse Die Erfassung der ungarischen Lander Transleithanien Ungarn Siebenburgen Kroatien usw erfolgte ab 1850 und nicht mehr durch farbige Blatter Das Vermessungsgebiet der gesamten osterreichisch ungarischen Monarchie umfasste 670 000 km 8 nbsp Marburg an der Drau im Jahr 1824Vorganger des Franziszeischen Katasters sind die Steuererhebungen 9 unter Maria Theresia und das Josephinische Lagebuch 10 von Joseph II aus 1785 1789 beruhend auf dem Steuer und Urbarialpatent Josephs II 11 Dieser Kataster musste bereits 1790 wieder aufgehoben werden und wurde bis zum Franziszeischen Kataster als Grundsteuerprovisorium benutzt 12 13 Basis des Katasters ist die Franziszeische Katastralvermessung Die Vorarbeiten dafur liefen ab 1806 Formelle Grundlage ist das Grundsteuerpatent vom 23 Dezember 1817 14 Dieses Gesetz stellte die Besteuerung von Grundstucken auf neue Grundlagen Die Steuersysteme von Maria Theresia und Joseph II hatten die Besitzstande der jeweiligen Grundherrschaften als Steuerbasis herangezogen mit dem neuen Kataster sollte der Ertrag der sich aus dem Boden erwirtschaften liess fur alle Grundeigentumer in gleicher Weise als Basis fur die staatlichen Grundabgaben herangezogen werden Davon leitet sich die Bezeichnung des Franziszeischen Katasters als stabiler Kataster ab Die Steuerbelastung sollte unabhangig vom tatsachlichen Ertrag und damit vom Fleiss der Besitzer aber auch von Witterungseinflussen sein Hoherer Ertrag durch hoheren Einsatz sollte nicht zu hoheren Grundsteuern fuhren Von der kleinsten Einheit der Parzelle ausgehend sollten alle Steuergemeinden Katastralgemeinden die Lander und schliesslich das gesamte Reich erfasst werden Der Franziszeische Kataster ist etwas anderes als die Franziszeische Landesaufnahme Der Kataster war Grundlage der Steuereinhebung und erfasste das einzelne Grundstuck die Landesaufnahme hatte die Aufgabe die geografische Situation hauptsachlich fur militarische Zwecke zu erfassen Ablauf der Vermessung Bearbeiten nbsp Blatt 1 der Katasteraufnahme der Stadt Bozen 1858Die Grundstucke jeder Katastralgemeinde wurden am Beginn mit Messtischaufnahmen erfasst Durchgefuhrt wurden diese Erfassungen vom Militar Im Lauf der weiteren Arbeiten wurden die jeweils technisch aktuellen Verfahren verwendet 15 Die Gebiete des heutigen Osterreich wurden in folgenden Zeitraumen erfasst Wien und Niederosterreich 1817 bis 1824 Oberosterreich und Salzburg 1823 bis 1830 Steiermark 1820 bis 1825 Karnten 1822 bis 1828 Burgenland damals Deutsch Westungarn 1853 bis 1858 Tirol und Vorarlberg 1855 bis 1861 2 Da es zu Beginn der Erfassung noch keine Form einer Triangulation gab auf die man bei der Festlegung der Vermessungsgrundlagen zuruckgreifen hatte konnen wurden mehrere lokale Koordinatensysteme geschaffen Fur das heutige osterreichische Staatsgebiet waren Koordinatenursprunge fur Wien und Niederosterreich sowie fur Mahren und fur Osterreichisch Schlesien der Sudturm des Stephansdoms in Wien fur Oberosterreich und Salzburg sowie fur Bohmen der Gusterberg bei Kremsmunster fur die Steiermark der Schockl bei Graz fur Karnten sowie die Krain und das Kustenland der Krimberg bei Laibach 16 fur Tirol und Vorarlberg der sudliche Turm der damaligen Pfarrkirche in Innsbruck fur das zu Ungarn gehorende Burgenland der ostliche Turm der Sternwarte Budapest 6 nbsp Seeland sudlich von Trogern in der Gemeinde Eisenkappel Vellach 1826 damals Konigreich Illyrien Seit 1918 Slowenien Koroska Zunachst wurden die Grenzen der Gemeinde festgelegt und in einer Grenzskizze festgehalten Innerhalb der Gemeinde hatten die Grundbesitzer die Eigentumsgrenzen durch Steine Pflocke Hotterhaufen Erdhugel oder Gruben zu kennzeichnen Auspflockung Die Grenzen zwischen unterschiedlichen Bodennutzungen Culturgattungen Wiesen Acker Weingarten usw waren vom Grundeigentumer zu bezeichnen Auf dieser Basis hatte der Vermessungsbeamte Vermessungsadjunkt die Grenzen zu erfassen Bei Kulturgrenzen innerhalb eines Besitzes waren den Vermessern Ausgleiche gestattet solange Gestalt und Flache der Grundstucke im Wesentlichen gleich blieben auch konnten Abgrenzungen der Kulturgattungen vereinfacht gerade Striche statt Kurven etc dargestellt werden Auf die genaue Darstellung von steuerfreien und gering besteuerten Flachen wurde teilweise weniger Wert gelegt kleine Stallungen und andere Gebaude mit untergeordneter Bedeutung wurden nicht immer erfasst 17 Die im Rahmen der Auspflockung ermittelten Angaben einschliesslich Eigentumer wurden in einer Feldskizze festgehalten Die Messtischaufnahme prazisierte deren Angaben weitere Details wurden in der Indikationsskizze festgehalten In der Winterzeit in der keine Arbeiten im Freien sinnvoll waren entstand aus diesen Unterlagen das endgultige Blatt Erst nach einer weiteren Begehung durch eine Kommission Reambulierung wurden die Grundstucksnummern vergeben Grundlage der Vermessung waren diverse Dienstanweisungen beispielsweise die 1824 die Katastral Vermessungs Instruktion KVI Die Vermessungsmitarbeiter wurden eingehend kontrolliert zweifaches Virgulieren 18 17 Sie hatten ihr Arbeitsgerat selbst zu finanzieren 19 und hafteten fur Fehler 20 Das Katasterevidenzgesetz 21 ersetzte 1883 die fruheren Regeln und sah vor dass der Stand des Katasters alle drei Jahre zu prufen sei nbsp Planskizze auf der Urmappe des Franziszeischen Katasters Gemeinde Kloster 1825Anfangs wurden Baugrundstucke gesondert mit schwarzen Zahlen nummeriert die anderen Grundstucke erhielten rote Nummern 1865 wurde eine einheitliche Nummerierung aller Grundstucke angeordnet ab 1912 waren beide Grundstucksarten in schwarzer Schrift zu nummerieren Baugrundstucke erhielten zur Unterscheidung einen Punkt vor der Zahl 22 Diese Baugrundstucke mit Punkt finden sich auch im 21 Jahrhundert in Grundbuchern Sie konnen Missverstandnisse auslosen Die Nummern 21 und 21 in einer Katastralgemeinde bezeichnen verschiedene Grundstucke die weit auseinander liegen konnen das 21 unbebaute Grundstuck muss sich nicht in der Nahe der 21 Bauflache einer Gemeinde befinden die Existenz eines Grundstuckes mit Punkt bedeutet nicht dass es auch ein Grundstuck ohne Punkt geben muss 23 Ergebnis der Aufnahme war eine Gruppe von Blattern die in einer Mappe gesammelt wurden samt den angefertigten Hilfsaufzeichnungen Skizzen und Listen die Urmappe mit dem Kataster Operat Auf der Aussenseite des Schutzumschlages der Urmappe befindet sich eine vereinfachte Skizze des Inhaltes im Alltag Kroki genannt von frz crocquis Skizze Die Katasterunterlagen der Gebiete ausserhalb der heutigen osterreichischen Staatsgrenzen wurden nach Auflosung der Monarchie an deren Nachfolgestaaten ubergeben Diese Bestande befinden sich in Archiven in Italien Slowenien Ungarn der Slowakei Tschechien Polen Kroatien Rumanien und in der Ukraine Urmappe BearbeitenDie Urmappe Originalmappe bildet den Kernbestand des Katasters Sie enthalt fur eine Katastralgemeinde in einem Schutzumschlag aus Karton die originalen handkolorierten Zeichnungen Die Vermessungsmitarbeiter sind am unteren Rand genannt Kleinere Katastralgemeinden konnen mit einer Nachbargemeinde in einer Mappe zusammengefasst sein Pro Mappe gibt es ein Blatt das in Schmuckschrift nahere Angaben uber die Lage und Verwaltungszugehorigkeit der Katastralgemeinde macht und das Jahr der Anfertigung sowie die ursprungliche manchmal auch eine metrische Massstabsangabe enthalt Titelblatt Dieses Blatt ist nicht immer das Blatt I der Mappe nbsp Mappe fur zwei Katastralgemeinden Gemeinde Kloster Katastralgemeinden Rettenbach und Klosterwinkel nbsp Gemeinde Freiland Katastralgemeinde Mitterspiel mit handschriftlichem Nachtrag einer Gebietsanderung nbsp Gemeinde Pack Ortsteil Packwinkel mit Klappe rechts oben Massstab 1 5760 nbsp Gemeinde Mahrenberg im Drautal Untersteiermark nachgetragene Skala im metrischen Massstab nbsp Gemeinde Oberpreitenegg mit der Verwaltungsgliederung 1828 Bezirk Waldenstein Konigreich Illyrien nbsp Arbeitsexemplar zum Sudhang am Seebergsattel fur die Druckauflage Lithografierung 1917 nbsp Sudhang am Seebergsattel 1826 Gemeinde SeelandDie Urmappe fur die heutigen Gebiete Osterreichs wird im Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Katastralmappenarchiv in Wien aufbewahrt Sie ist Kulturgut nach der Haager Konvention nur unter Aufsicht und mit Handschuhen einsehbar Gelbe Flecken auf den Ruckseiten der Urmappenblatter sind keine Verschmutzungen sondern Ruckstande der verpflichtend vorgeschriebenen Vorgangsweise das Zeichenpapier vollflachig mit Eiklar auf die Zeichenunterlage zu kleben 22 Auf der Urmappe beruht eine Reihe weiterer Unterlagen Von der Urmappe wurde im Regelfall innerhalb weniger Monate ein Duplikat Duplikatmappe angefertigt Diese Duplikate befinden sich in den Landesarchiven der osterreichischen Bundeslander Schon diese Kopien sind nicht immer deckungsgleich mit der Urmappe Sie unterscheiden sich nicht nur in der Darstellung der Blattnummern meist in der Blattmitte statt am oberen Rand sondern auch im Blattschnitt Ungefahr ein Drittel aller Blatter der Urmappe haben angeklebte Anhange sogenannte Klappen Zur Vermeidung solcher Klappen sind die Gebiete der Urmappe in den Kopien nicht selten anders dargestellt Da die Katasterexemplare in den Landern leichter erreichbar waren wurden dort auch Veranderungen rascher nachgetragen oder bei Neuauflagen berucksichtigt als in der Urmappe wo Veranderungen teilweise nur durch handschriftliche Vermerke erwahnt sind Daruber hinaus wurden Rektifikationsfassungen angefertigt die den Stand des Katasters in spateren Jahren wiedergeben Diese Fassungen sind wie die Blatter der ungarischen Gebiete nicht mehr vollstandig koloriert Es gibt eine Reihe weiterer Arbeitsblatter und von Stadten Zusammenstellungen mehrerer allenfalls weitergefuhrter Katasterblatter als Sonderanfertigungen Ausserdem existieren Drucke Lithografien von Katasterblattern fur deren Vorbereitung es Arbeitsblatter gab siehe Bild Seeland Seebergsattel Diese Blatter mussen nicht alle Details der Urmappe enthalten und weisen teilweise keine Grundstucksnummerierung auf 24 nbsp Spate Katasterblatter sind einfacher ausgefuhrt Titelblatt von Basovizza bei Triest 1871Der Bestand des osterreichischen Teils der Urmappe ist weitgehend digitalisiert Ende des Jahres 2008 war die vollstandige digitale Erfassung aller Blatter der Urmappe beim Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen in Aussicht genommen Mit einer Dateigrosse von 20 bis 30 Megabyte pro Blatt ist dabei zu rechnen Auflosung 300 dpi Die in diesem Beitrag und in Internetangeboten verlinkten Bilddateien sind bearbeitete technisch teilweise stark abgemagerte Versionen die nicht die technische Qualitat der Originaldateien aufweisen Die Duplikatmappen der Landesarchive sind teilweise ebenfalls gescannt zuganglich so beispielsweise die Karten der Mappenkopie als Urmappe bezeichnet aus Oberosterreich Slowenien hat die Exemplare seines Mappenbestandes im Internet zuganglich gemacht Genauigkeit und Verbindlichkeit BearbeitenDer Schwerpunkt der Angaben im Kataster liegt bei der Bewertung von Liegenschaften Es werden alle Grundstucke wiedergegeben auch wenn sie unproduktiv od waren ausserdem Angaben uber die Bauart von Hausern Holzhauser sind gelb Steinhauser rosa offentliche Gebaude Kirchen Amter usw rot gefarbt Weideland ist nach Gemeindeweide GW und Weide W unterschieden und blassgrun gefarbt Wiesen sind in einem kraftigeren Grunton gehalten Acker sind hellbraun Weingarten rosa gefarbt Zusatzlich zur Farbe werden die Kulturen durch kleine Symbole bezeichnet Weinstocke Kastanienbaume etc Walder sind grau gefarbt es wird nach Nadelwald und Laubwald aber auch nach dem Alter unterschieden JM Jungmais 25 SH Stangenholz MH Mittelholz HS hochstammig schlagbar usw nbsp Urmappe mit nachtraglichen Wegeeintragungen und handschriftlichem Vermerk uber die Anderung der Gemeindegrenze Gemeinde KlosterDie Aktualisierung des Katasters stiess bereits im 19 Jahrhundert auf grosse Schwierigkeiten Es war keine Gewahr gegeben dass Veranderungen im Grundstucksbestand auch tatsachlich bis zu den katasterfuhrenden Stellen weitergegeben wurden abgesehen davon war ein standiges Nachfuhren der Blatter durch den geringen Personalstand nahezu unmoglich 15 Dazu kam dass bei der Abtrennung von Grundflachen die nach spateren Regeln genauer ausgemessen wurden vorher vorhandene Fehler verstarkt auf das verbleibende Restgrundstuck durchschlugen Restflachenproblematik Werden von einem Grundstuck von lt Kataster 1000 m das in Wirklichkeit nur 980 m 2 Fehler hat genau vermessene 500 m abgetrennt verbleiben als Restflache 480 m 4 somit doppelter Fehler 26 Wenn die Vollstandigkeit dieser Restflache massgeblich fur das Bestehen eines Rechts ist z B Eigenjagdrecht 200 Joch 115 ha kann das zum Verlust dieses Rechts fuhren Von Gerichten wurden Haftungen der Katasterbehorden fur solche Fehler mehrfach abgelehnt Dies unter Hinweis darauf dass das Ziel des Katasters nicht die verbindliche Flachendarstellung sei 27 Die Katasterblatter sind kein Ersatz fur Landkarten Verkehrsverbindungen und Bache sind meist nur dann verzeichnet wenn das Wegegrundstuck bzw das Bachbett eigene Grundstucke Parzellen bilden Das ist in der Urmappe nur bei Staatsstrassen Chausseen und anderen wichtigen Verbindungswegen der Fall in spateren Auflagen des Katasters wurde mehr Wert auf die Darstellung dieser Verbindungen gelegt siehe z B die rot angezeichneten Anderungen im Bild rechts rund bei der Kirche St Oswald und um den Hof Stephlbauer Veranderungen in Gemeindegrenzen sind in der Urmappe handschriftlich vermerkt Der Kataster enthalt keine Angaben uber Hohenlage wie Festpunkte Hohenschichtlinien Schraffen oder Schummerung und keine Angaben uber die Neigung von Grundflachen nbsp Planskizze auf der Urmappe des Franziszeischen Katasters Gemeinde Caporetto Kobarid Karfreit im IsonzotalUntersuchungen im offenen Gelande liessen auf einen mittleren Fehler von 80 cm schliessen in ungunstigem Gelande auch mehr 28 Allein die mittlere Strichstarke von 0 15 mm ergibt beim ublichen Massstab 1 2880 eine maximale Genauigkeit von rund 40 cm Trotz sorgfaltiger Aufbewahrung ist auch mit Veranderungen Schrumpfen Verziehen im handgeschopften Papier der Katasterblatter zu rechnen 29 Die Darstellung im Kataster kann daher bei Langenangaben Abweichungen im Bereich von Metern bei Flachenangaben von bis zu 20 Prozent 30 aufweisen Fur eine verlassliche Aussage uber den Stand des Katasters zu einem bestimmten Zeitpunkt kann es notwendig sein sowohl die Urmappe deren allfallige spatere Rektifikations Fassungen die Arbeitsaufzeichnungen der Vermessungsbeamten und auch die Exemplare des jeweiligen Landesarchives heranzuziehen Wenn Grenzen und Flachen eines Grundstuckes seit seiner Erfassung im Franziszeischen Kataster nicht nach moderneren Methoden nachgemessen wurden konnen sich Angaben vom Beginn des 19 Jahrhunderts auch noch in den Grundbuchern und Grundbuchauszugen des 21 Jahrhunderts finden Im heutigen Osterreich soll die Halfte aller Grundstucke seit der Katastereintragung noch niemals nachgemessen worden sein 30 Die im Franziszeischen Kataster angezeigten Grenzen und Flachen sind nicht rechtsverbindlich Die Grosse von Grundstucken kann sich durch Gelandeveranderungen Umlegung von Wegen Bodenerosion und Anlandung und durch Ersitzung von Grundstucksteilen verandert haben Die Angaben im Kataster konnen durch Neuvermessung nach den Regeln des Vermessungsgesetzes Grenzkataster und Digitale Katastralmappe nachgepruft werden Siehe auch BearbeitenListe von Kartenwerken Franzisco Josephinische Landesaufnahme Franziszeische Landesaufnahme Gult Josephinische Landesaufnahme RechtskatasterOriginalquellen und Zugang zum Franziszeischen Kataster Bearbeiten nbsp Legende von 1824 fur den Historischen KatasterDie Urmappe fur die Gebiete Osterreichs wird im Katastralmappenarchiv im Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen aufbewahrt Die anderen Blatter wurden den Nachfolgestaaten ubergeben Die Originale der Franziszeischen Landesaufnahme 2628 Kartenblatter und abgeleitete Karten sind im Osterreichischen Staatsarchiv Kriegsarchiv zuganglich Digitalisierungen online Katastral Vermessungs Instruktion Katasterevidenzgesetz 1883Regional Katasterblatter des Exemplars der Duplikatmappe des Landes Oberosterreich Kartenlayer bei DORIS intermap Katasterblatter des Exemplars der Urmappe Stand 1857 des Landes Vorarlberg Kartenlayer bei VOGIS Katasterblatter aus dem Gebiet von Slowenien damals Untersteiermark Krain und Teile von Karnten Gorz Rijeka Triest Istrien Ubermur bzw des osterreichischen Kustenlandes Katasterblatter fur Bohmen Mahren und Osterreichisch Schlesien aus dem Zentralarchiv fur Landesvermessung und Kataster ZALK Literatur BearbeitenSusanne Fuhrmann Digitale Historische Geobasisdaten im Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen BEV Die Urmappe des Franziszeischen Katasters In Osterreichische Zeitschrift fur Vermessung und Geoinformation Herausgegeben von der Osterreichischen Gesellschaft fur Vermessung und Geoinformation OVG ISSN 0029 9650 95 Jahrgang Heft 1 2007 S 24 35 Artikel pdf vorarlberg at mit einer ausfuhrlichen Beschreibung der Vorgehensweise Ernst Hofstatter Beitrage zur Geschichte der osterreichischen Landesaufnahmen Ein Uberblick der topographischen Aufnahmeverfahren deren Ursprunge ihrer Entwicklungen und Organisationsformen der vier osterreichischen Landesaufnahmen 2 Bande Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Wien 1989 Heinz Konig Die erfolgreiche Entdeckung des Originals des Grundsteuerpatentes Ein Konig findet des Kaisers Unterschrift In 200 Jahre Kataster Osterreichisches Kulturgut 1817 2017 Wien 2017 S 53 70 Michaela Schlogl Ein digitales Abbild Kakaniens Der franziszeische Kataster die Gesamtdarstellung der K u k Monarchie aus dem 19 Jahrhundert wird nun mit modernen Methoden erfasst In Die Presse vom 19 Marz 2008 online Presse com Tech amp Science Werner Drobesch Hrsg Karnten am Ubergang von der Agrar zur Industriegesellschaft Fallstudien zur Lage und Leistung der Landwirtschaft auf der Datengrundlage des Franziszeischen Katasters 1823 1844 Aus Forschung und Kunst 40 1 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 2013 Spezielles Bearbeiten Rainer Feucht Flachenangaben im osterreichischen Kataster Diplomarbeit am Institut fur Geoinformation und Kartografie der Technischen Universitat Wien Marz 2008 pdf geoinfo tuwien ac at Roland Back Der Franziszeische Kataster 1817 1861 als Quelle zur Wirtschafts Sozial und Umweltgeschichte in der Startphase der Industriellen Revolution Digitale Zusammenfuhrung von Archivgut im Rahmen des FWF Projektes Franziszeischer Kataster im Karntner Landesarchiv abgeschlossen Carinthia I 199 2009 S 363 368 Werner Drobesch Bodenerfassung und Bodenbewertung als Teil einer Staatsmodernisierung Theresianische Steuerrektifikation Josephinischer Kataster und Franziszeischer Kataster In Reto Furter Anne Lise Head Konig Luigi Lorenzetti Red Les migrations de retour Ruckwanderungen Histoire des Alpes Storia delle Alpi Geschichte der Alpen 14 2009 S 165 184 Regionales Bearbeiten Walter Liebhart Roland Back Das Klagenfurter Becken als Wirtschafts und Siedlungsraum im 19 Jahrhundert Kulturflachenverteilung Land und Gewassernutzung mit besonderer Berucksichtigung des Franziszeischen Katasters 1817 1861 Carinthia I 199 2009 S 369 394 Kurt Scharr Die Franziszeische Katastralmappenaufnahme in der Bukowina Ihre Bedeutung fur die Landeserschliessung und als historische Quelle Mit einer Zusammenfassung in Ukrainischer Sprache In M Dippelreiter S Osatschuk Hrsg Czernowitz im Kontext urbaner Prozesse Ostmitteleuropas vom 18 bis zum 20 Jahrhundert Beitrage der internationalen wissenschaftlichen Konferenz anlasslich der 600 Jahr Feier der ersten urkundlichen Erwahnung von Czernowitz am 6 7 Mai 2008 zweisprachiger Tagungsband Chernivci Tscherniwzi Czernowitz 2009 S 54 68 Hannes Obermair Alessandro Campaner Bearb Die Katastralmappen Sudtirols die Franziszeische Landesvermessung Bozen Sudtiroler Landesarchiv 2001 Helmut Rumpler unter Mitarbeit von W Drobesch R Back u Walter Liebhart Hrsg Der Franziszeische Kataster im Kronland Karnten 1823 1844 Aus Forschung und Kunst 40 1 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt am Worthersee 2013 ISBN 978 3 85454 126 4 Helmut Rumpler Kurt Scharr Constantin Ungureanu unter Mitarbeit von W Liebhart M Kollegger R Back Hrsg Der Franziszeische Kataster im Kronland Bukowina Czernowitzer Kreis 1817 1865 Statistik und Katastralmappen Veroffentlichungen der Kommission fur Neuere Geschichte Osterreichs 112 Bohlau Verlag Wien Koln Weimar 2015 ISBN 978 3 205 79698 5 Werner Drobesch Hrsg Karnten am Ubergang von der Agrar zur Industriegesellschaft Fallstudien zur Lage und Leistung der Landwirtschaft auf der Datengrundlage des Franziszeischen Katasters 1823 1844 Aus Forschung und Kunst 40 1 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt am Worthersee 2013 ISBN 978 3 85454 126 4 Bibliographie Bearbeiten Literaturverzeichnis des BEV zum Kataster PDF Datei ca 80 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziszeischer Kataster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Grundstuckskataster Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Urmappe im Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Wien Adressliste von Ansprechpartnern zur Urmappe in anderen Staaten PDF Datei 63 kB Uberblick nach Landern Links zu Karten online Onlineansicht des Franziszeischen Katasters auf arcanum com vormals mapire eu Legende Vorschrift zur Zeichnung der Katastral Plaene Bilddatei auf DORIS doris ooe gv at Regionales Kataster im Land Niederosterreich Niederosterreichisches Landesarchiv Kataster im Land Oberosterreich DORIS Layer Urmappe diverse Kartenthemen etwa Erste Landesaufnahmen Urmappe quality insb Thema Urmappe oder Kulturatlas Information Kataster im Land Salzburg SAGIS Kataster in Karnten KAGIS Layer Kartenhintergrund Franziszeischer Kataster Historischer Kataster in Sudtirol www franziszeischerkataster at Wissenschaftliches Pilotprojekt Karnten und Bukowina im Spiegel des Franziszeischen Katasters Links zu Karten in Mahren nach Gemeinden Historischer Kataster in Bohmen Mahren und Osterreichisch Schlesien Suchen auf der Karte der Tschechischen Republik oder nach Gemeinden Einzelnachweise Bearbeiten Ulrike Christine Walter Treuhandschaft bei Liegenschaftserwerb in Italien Registrierung von Liegenschaftseigentum In Nova amp Varia Das Quarterly des Osterreichischen Juristenverbandes Herausgegeben vom Juristenverband Wien Heft 1 2020 S 29 a b Feucht Seite 7 Zahlen nach Fuhrmann Geobasisdaten S 24 und Schlogl Digitales Abbild Die 53 212 ist bei Schlogl publiziert Ein Verhaltnis von 26 340053333 Millimetern zu 40 1 896483840 m 75 8593536 Metern somit 1 2880 Rundungsdifferenzen sind angesichts der Strichstarken der Papierunebenheiten und des Fehlerspielraums der handischen Vermessung nicht relevant Feucht Seite 7 Eine alte osterreichische Meile von 7 585935360 km hatte 10 000 Schritte 4000 Klafter und damit 288 000 Zoll 1 Klafter 6 Fuss 1 Fuss 12 Zoll daher 1 Zoll auf einer Karte im Militarmass 1000 Schritte 400 Klafter 400 6 Fuss 400 6 12 Zoll 28 800 Zoll und damit eine Zehntelmeile in der Natur a b Feucht Seite 8 1 Zoll im Plan 40 Klafter in der Natur 40 40 1600 Ein Joch 1600 Quadratklafter Fuhrmann Seite 24 auch Fassionen Steuerrectifikationen Theresianische Fassion Theresianischer Kataster oder Theresianisches Gultbuch genannt Josephinische Lagebuch Josephinische Fassion oder auch Josephinischer Kataster Tageszeitung Oberosterreichische Nachrichten Wir Oberosterreicher 12 April 2008 Feucht Seite 6 Kurzdarstellung 1 2 Vorlage Toter Link www tirol gv at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF Datei 229 kB des Tiroler Landesarchives uber die Entwicklung der Kataster in Osterreich Aufzeichnungen Lagebucher des Josephinischen Katasters befinden sich in den Landesarchiven der damaligen Lander der Monarchie Grundsteuerpatent 1817 Politische Gesetze und Verordnungen Franz I 1792 1848 45 Band Wien 1819 Nr 162 Seiten 391 398 a b Feucht Seite 10 Der Stabile Kataster in der Steiermark In landesarchiv steiermark at Abgerufen am 16 Juli 2017 a b Fuhrmann Seite 28 von virgeln sehr genau auch auf Kleinigkeiten prufen Jakob und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Band 26 Vesche Vulkanisch Leipzig 1951 Stichwort Virgeln Spalte 371 Zeile 69 Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1991 ISBN 3 423 05945 1 Gliederung zitiert nach Der digitale Grimm Elektronische Ausgabe der Erstbearbeitung Version 12 04 Verlag Zweitausendeins Frankfurt am Main Kompetenzzentrum fur elektronische Erschliessungs und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universitat Trier in Verbindung mit der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ISBN 3 86150 628 9 Fuhrmann Seite 30 Fuhrmann Seite 27 Gesetz vom 23 Mai 1883 uber die Evidenzhaltung des Grundsteuerkatasters Osterreichisches Reichsgesetzblatt Nr 83 1883 S 249 268 a b Fuhrmann Seite 31 Digitaler Atlas Steiermark Digitale Katastralmappe z B Katastralgemeinde 61027 Klosterwinkel Kurzdarstellung zum Kataster des Tiroler Landesarchivs siehe oben Seite 2 Das ist der junge Wald der auf einem Holzschlag nachwachst Mit der Pflanze Mais hat das Wort nichts zu tun es kommt von meisz einem im bairischen Sprachraum fruher weit verbreiteten Wort fur Holzschlag Jakob und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Band 12 L Mythisch Leipzig 1885 Stichwort Meisz Spalte 1984 Zeile 1 Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1991 ISBN 3 423 05945 1 Feucht Seite 58 Feucht Seite 70 Fuhrmann Seite 26 unter Hinweis auf Christoph Twaroch Der Kataster als Beweismittel bei Grenzstreitigkeiten Osterreichische Zeitschrift fur Vermessung und Photogrammetrie OZfVuPh 74 Jahrgang 1986 Heft 3 Seiten 177 186 Fuhrmann Seiten 26 27 a b Entschliessung 76 E XXIII GP Hinweis auf die Unverbindlichkeit der Flachenangaben bei elektronischen Grundbuchsauszugen angenommen in der Sitzung des osterreichischen Nationalrates vom 5 Juni 2008 in der XXIII Gesetzgebungsperiode auf Grundlage des Antrages 362 UEA XXIII GP PDF Datei 69 kB nbsp Dieser Artikel wurde am 28 Juli 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziszeischer Kataster amp oldid 235668455