www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kamp ist ein 153 Kilometern langer Fluss in Niederosterreich und damit der langste im Waldviertel Er mundet nach anfangs etwa ostlichem am Ende etwa sudlichem Lauf in Altenworth von links in die Donau KampKamplaufKamplaufDatenLage Niederosterreich Osterreich Flusssystem DonauAbfluss uber Donau Schwarzes MeerQuelle Kampursprung Gr Kamp 48 33 21 N 14 48 0 O 48 555833333333 14 8 920Quellhohe 920 mMundung Donau48 37464 15 87211 180 Koordinaten 48 22 29 N 15 52 20 O 48 22 29 N 15 52 20 O 48 37464 15 87211 180Mundungshohe 180 mHohenunterschied 740 mSohlgefalle 4 8 Lange 153 kmEinzugsgebiet 1 752 7 km 1 Abfluss am Pegel Stiefern 2 AEo 1493 km MNQ 1983 2007MQ 1983 2007Mq 1983 2007MHQ 1983 2007HHQ 08 08 2002 3 19 m s8 9 m s6 l s km 81 3 m s800 m sLinke Nebenflusse Kirchbach Zwettl Gradnitz Plottlbach Tobernitz Betzbach Taffa Teichwiesenbach Tobelbach GscheinzbachRechte Nebenflusse Komaubach Kleiner Kamp Rottenbach Sierningbach Purzelkamp Dobrabach Gemitz Reislingbach Bruchelbach Fronbach Stiefernbach Fahnbach Loisbach KremsDurchflossene Stauseen Ottensteiner Stausee Dobrastausee Thurnberger StauseeKleinstadte Zwettl Niederosterreich Langenlois Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Topographie 2 1 Oberlauf 2 2 Mittellauf 2 3 Unterlauf 3 Verkehr und Ubergange 4 Kamptalstauseen 5 Kamptalkraftwerkskette ab 1957 Tourismus versus Energiegewinnung 6 Tourismus 7 Hochwasser 2002 8 Bilder 9 Literatur 10 Film 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name Kamp ist keltischen Ursprungs und geht auf das zutreffende Adjektiv kamb krumm zuruck und gehort zu den altesten Namen der Region Auch einige seiner Zuflusse tragen Kamp im Namen Topographie BearbeitenDer Kamp der im Oberlauf auch als Grosser Kamp bezeichnet wird entspringt im Weinsberger Wald in 920 Meter Seehohe und mundet bei einer Seehohe von 180 Meter ostlich von Krems im Tullnerfeld in die Donau Mit einer Einzugsgebietsgrosse von 1753 km ist er das grosste Fliessgewasser im Waldviertel 3 Das naturliche Abflussregime ist durch hohe Abflusse im Fruhjahr Marz April und geringe Abflusse im Spatherbst Oktober November gekennzeichnet Jedoch ist diese Abflusscharakteristik flussab durch die Errichtung von Staustufen verandert Oberlauf Bearbeiten Der Kamp entspringt als Grosser Kamp an der niederosterreichisch oberosterreichischen Grenze im Weinsberger Wald Der Kampursprung befindet sich nordlich von Liebenau in Oberosterreich und der Fluss bildet auf seinen ersten Kilometern annahernd die Grenze zwischen den beiden Bundeslandern Nennenswerte Zuflusse im Oberlauf sind Der Kleine Kamp auch Ritterkamp 4 der vom Norden des Weinsberger Waldes kommt sein hochstgelegener Quellbach Prinzbach entspringt dem Kampleitenteich in 938 m Seehohe und der bei Rappottenstein in den Grossen Kamp mundet die Zwettl die bei Zwettl in den Kamp mundet der Purzelkamp der bei Hummelberg auf 870 m Seehohe entspringt und bei Rastenfeld in den Stausee Ottenstein mundet Mittellauf Bearbeiten Der Kamp durchschneidet hier sein enges Tal in tiefen Maandern und stellt ein beliebtes Ausflugsziel dar Bis Rosenburg ist das Kamptal aber nur schwer zuganglich Nur vereinzelt befinden sich Orte langs des Flusses und streckenweise gibt es keine Strassenanbindung Im Abschnitt zwischen Rosenburg und Langenlois weitet sich das Tal ab hier wird der Fluss wirtschaftlich genutzt und das Tal ist dicht besiedelt wie am Beispiel des Luftkurortes Gars am Kamp Zuflusse im Mittellauf sind die Taffa die in Rosenburg in den Kamp mundet und kleinere Flusse wie die Tobernitz der Reislingbach und der Stiefernbach Unterlauf Bearbeiten Bei Langenlois tritt der Kamp aus der Bohmischen Masse und ergiesst sich in das Tullnerfeld Durch Nutzung in Muhlen wird hier auch der Muhlkamp abgezweigt und naher an die Orte herangefuhrt als der hochwassergefahrdete Kamp Der Kamp mundete einst bei Grafenworth in die Donau im Zuge des Baues des Donaukraftwerkes Altenworth wurde die Mundung des Kamps gemeinsam mit der Mundung der Krems nach Altenworth verlegt wo auch der Muhlkamp in die Donau mundet Zuflusse im Unterlauf sind der Loisbach und der Gscheinzbach Verkehr und Ubergange BearbeitenEntlang des Kamps fuhrt seit 1889 zwischen Hadersdorf am Kamp und Rosenburg die Kamptalbahn Parallel dazu verlauft die Kamptal Strasse B 34 Wahrend der Kamp im Oberlauf und ab Rosenburg auch historisch leicht zu uberschreiten war ist er zwischen Ottenstein und Rosenburg nur schwer passierbar Ubergange gibt es in Krumau Wegscheid und Steinegg wobei diese Orte langs des Kamps verkehrsmassig nicht verbunden sind Kamptalstauseen BearbeitenWahrend der NS Zeit wurde von der deutschen Wehrmacht der Truppenubungsplatz Allentsteig errichtet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Truppenubungsplatz wesentlich verkleinert Das Gebiet war jedoch durch die Zwangsumsiedlungen weitgehend unbewohnt Dadurch war es verhaltnismassig einfach Stauseen zu errichten Im Oberlauf Mittellauf wurden in den Jahren 1949 bis 1957 durch die heutige EVN drei Stauseen Ottensteiner Stausee Dobrastausee Thurnberger Stausee errichtet Heute liegt nur mehr ein kleiner Teil des Ottensteiner Stausees unterhalb von Stift Zwettl im Gebiet des Truppenubungsplatzes Kamptalkraftwerkskette ab 1957 Tourismus versus Energiegewinnung BearbeitenAuf die Sommerfrischen im mittleren und unteren Kamptal hatte die 1957 fertiggestellte Kamptalkraftwerkskette touristisch nachteilige Auswirkungen die sich bald durch mehrere Effekte bemerkbar machten die das Badevergnugen bleibend beeintrachtigt und den wirtschaftlichen Aufschwung der Kamptalsommerfrischen gebremst haben Ausgerechnet wahrend der Badesaison weist der Unterlauf des Kamps verminderten Wasserstand geringere Wassertiefe starkere Versandung sowie spurbar niedrigere Wassertemperatur auf Die Ende der 1950er Jahre geausserte Absicht die Kamptalkraftwerkskette durch Speicherstauseen zu erweitern die mittels Pumpkraftwerken mit Donauwasser befullt werden sollten scheiterte an den Kamptal Burgermeistern deren Fremdenverkehrs und Baderreferenten befurchtet haben dass dadurch die Kampflussbader dem volligen Ruin preisgegeben waren 5 Dem Einbruch des Fremdenverkehrs Mitte der 1970er Jahre folgte erneut die Absicht den mittleren Kamp starker fur die Stromgewinnung zu nutzen Gegen die geplante Errichtung weiterer Kraftwerke im Raum Rosenburg formierte sich um 1980 eine Burgerinitiative Ihre Interessen deckten sich mit den Vorstellungen des politisch medial und wirtschaftlich einflussreichen Gesundheitspapstes Willi Dungl der seine Wiederbelebung des Garser Tourismus von einer intakten naturnahen Umgebung abhangig machte Sein sanftes Tourismus Konzept setzte sich schliesslich gegen den Ausbau der Kampkraftwerke durch 6 Nach Dungls Tod spitzte sich der Wettstreit zwischen Tourismus und Stromerzeugung aus Wasserkraft aufs Neue zu Das rund hundert Jahre alte Kraftwerksgebaude Rosenburg soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden Eine neue Staumauer soll die alte um uber zwei Meter uberragen und den Stausee auf eine Lange von 1 km vergrossern Zudem soll das Unterwasser auf 1 km Lange ausgebaggert werden um zusatzlich nutzbare Fallhohe zu gewinnen Gegen diese geplante Zerstorung des intakten Fluss und Aulebensraumes des mittleren Kamps der 1998 wegen seiner Artenvielfalt und landschaftlichen Schonheit vom WWF und dem ressortzustandigen Bundesministerium zum Flussheiligtum ernannt wurde hat sich seit 2014 Widerstand durch den Niederosterreichischen Naturschutzbund WWF und regionale Burgerinitiativen organisiert Es werden irreversible Schaden fur die gesamte Flusslandschaft befurchtet Die Uberstauung im Oberwasser und die Eintiefung im Unterwasser sowie der Bau von Zufahrtsstrassen zu den Kraftwerksbaustellen wurden eine wesentliche Beeintrachtigung fur Okologie Schonheit und Erholungswert des mittleren Kamptals und damit der Sommerfrische Gars bedeuten die 2003 zum Luftkurort ernannt worden ist 7 8 9 10 Tourismus Bearbeiten nbsp Flussbad StiefernDer Ottensteiner Stausee mit der Burg Ottenstein aber auch das Kamptal selbst sind beliebte Erholungsgebiete Im Unterlauf des Kamps liegt der Luftkurort Gars am Kamp der Naturpark Kamptal sowie das Weinbaugebiet Kamptal Letzteres umfasst alle Gemeinden des Gerichtsbezirkes Langenlois Neben der Weinstadt Langenlois zahlen dazu bekannte Weinbauorte wie Schonberg am Kamp Zobing Gobelsburg oder Kammern Hauptrebsorten des Gebietes sind der Grune Veltliner und der Riesling Letzterer findet seinen optimalen Anbau in den Losshangen bei Heiligenstein und Seeberg Hochwasser 2002 BearbeitenIn die Schlagzeilen ist der Stausee Ottenstein wahrend des Jahrhunderthochwassers des Jahres 2002 gekommen als der EVN vorgeworfen wurde die Schleusen zu spat geoffnet und damit ein Mitverschulden an der Hochwasserkatastrophe zu haben Im Nachhinein konnte aber kein schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden Im Zuge dieses Hochwassers hat der Fluss zahlreiche Orte uberschwemmt und sich zum Teil ein neues Bett gesucht Als Schutz gegen neuerliche Hochwasser soll er wieder mehr Freiraum bekommen Um die genauen Unterlagen fur etwaige Ruckhaltebecken und Auen zu bekommen lauft auf der Universitat fur Bodenkultur Wien ein Forschungsprojekt in dem Teile des Flusses massstablich nachgebaut werden Bilder Bearbeiten nbsp Kamp unterhalb von Roiten nbsp Hollfall nbsp Kamp bei Stein egg rechts die sog Volker wand nbsp Stausee Ottenstein nbsp Hochwasser in Krumau am Kamp im Katastrophensommer 2002 nbsp Kamptal bei Schonberg am Kamp nbsp Brucke Plank Oberplank nbsp Strassenbrucke in StiefernLiteratur BearbeitenExtreme Abflussereignisse Dokumentation Bedeutung Bestimmungsmethoden In TU Wien Hrsg Wiener Mitteilungen Band 206 Wien 2007 Historische Uberflutungen am Kamp Heinz Wiesbauer S 43 58 Online PDF Werner Gamerith Das mittlere Kamptal Dem Waldviertler Flussjuwel droht wieder ein Kraftwerksbau In Naturschutzbunt Heft 1 2015 S 3 4 zobodat at PDF Film BearbeitenKamp Ein Fluss fur alle Sinne Dokumentarfilm Osterreich 2006 43 40 Min Buch und Regie Alfred Vendl Produktion ORF Kamp Ein Fluss fur alle Sinne Inhaltsangabe von 3sat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kamp River Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ein Kajak Flussfuhrer uber den Kamp Errichtung der Kamptalstauseen Eintrag zu Kamptal Kraftwerke im Austria Forum im Heimatlexikon Nachhaltige Entwicklung der Kamptal Flusslandschaft der NO LandesakademieEinzelnachweise Bearbeiten Gerald Dick Peter Sackl Die Fischfauna des Kamp Waldviertel Niederosterreich im Hinblick auf fischbiologische Zonierung und Wassergute In Wissenschaftliche Mitteilungen Niederosterreichisches Landesmuseum Band 6 Wien 1989 S 148 zobodat at PDF 2 6 MB Station Stiefern Wasserstand In www noel gv at Archiviert vom Original am 27 Juni 2009 abgerufen am 24 April 2019 Siehe auch Entwicklungskonzept Kamp Flusstallandschaft Memento des Originals vom 31 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfn de ubrige Daten PDF 101 kB S Preis S Muhar H Habersack C Hauer S Hofbauer und M Jungwirth 2006 Nachhaltige Entwicklung der Flusslandschaft Kamp Darstellung eines Managementprozesses in Hinblick auf die Vorgaben der EU Wasserrahmenrichtlinie EU WRRL In Osterreichische Wasser und Abfallwirtschaft 58 11 12 S 160 doi 10 1007 BF03164517 Max H Fink Otto Moog Reinhard Wimmer Fliessgewasser Naturraume Osterreichs PDF 471 kB Monographie des Umweltbundesamtes Band 128 Wien 2000 ISBN 3 85457 558 0 S 87 Andreas Weigel Die Sommerfrische im Wandel der Zeiten In Bettina Marchart und Markus Holzweber Hrsg Garser Geschichten Gars am Kamp Tausende Jahre Kulturlandschaft 2014 S 521 588 hier S 565f 571 574 581 Andreas Weigel Die Sommerfrische im Wandel der Zeiten In Bettina Marchart und Markus Holzweber Hrsg Garser Geschichten Gars am Kamp Tausende Jahre Kulturlandschaft 2014 S 521 588 hier S 581 Werner Gamerith Das mittlere Kamptal Dem Waldviertler Flussjuwel droht wieder ein Kraftwerksbau Memento vom 28 Mai 2015 im Internet Archive WWF Kamp Das niederosterreichische Flussheiligtum ist in Gefahr Massive Zerstorungen drohen durch Ausbau eines Kraftwerks Niederosterreichischer Naturschutzbund Kein Neubau des Kraftwerks bei Rosenburg am Kamp Memento vom 28 Mai 2015 im Internet Archive Martin Kalchhauser Rosenburg Kraftwerk EVN will informieren In noen at 30 April 2015 abgerufen am 2 September 2020 Normdaten Geografikum GND 4029436 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kamp Fluss amp oldid 238042616