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Ermatingen ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft 7 im Bezirk Kreuzlingen des Kantons Thurgau in der Schweiz Die Einheitsgemeinde Ermatingen entstand 1975 durch Vereinigung der ehemaligen Munizipalgemeinde Ermatingen mit deren Ortsgemeinden Ermatingen und Triboltingen ErmatingenWappen von ErmatingenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Thurgau Thurgau TG Bezirk KreuzlingenBFS Nr 4646i1f3f4Postleitzahl 8272UN LOCODE CH EMGKoordinaten 723264 281142 47 66931 9 0799 400 Koordinaten 47 40 10 N 9 4 48 O CH1903 723264 281142Hohe 400 m u M Hohenbereich 395 613 m u M 1 Flache 10 46 km 2 Einwohner 3770 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 259 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 32 9 31 Dezember 2022 4 Website www ermatingen chErmatingen von Fruthwilen aus gesehen Ermatingen von Fruthwilen aus gesehenLage der GemeindeKarte von Ermatingenww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie 3 Geschichte 3 1 Reichenauer und Konstanzer Herrschaft 3 2 Pfarrei 3 3 19 und 20 Jahrhundert 3 4 Siehe auch 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Wirtschaft 6 1 Fischerei 7 Verkehr und Infrastruktur 8 Sehenswurdigkeiten 8 1 Paritatische Kirche 8 2 Gasthaus Adler 8 3 Schloss Wolfsberg 8 4 Villa Lilienberg 8 5 Villa am See Villa Sauter 8 6 Schloss Hard 8 7 Rellingsches Schlosschen 8 8 Kapelle St Niklaus Triboltingen 9 Brauchtum 10 Naturschutz 11 Personlichkeiten 12 Literatur 13 Bilder 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenErmatingen liegt am Sudufer des Untersee genannten Teils des Bodensees gegenuber der Insel Reichenau und besteht aus den Ortsteilen Ermatingen und Triboltingen Der tiefstgelegene Punkt des Gemeindegebiets ist das Seeufer im Norden und liegt auf ca 396 m u M der hochstgelegene liegt auf dem Seerucken an der Sudgrenze der Gemeinde auf 613 m u M Geologie BearbeitenEin grosser Teil des Dorfes wurde auf einem Bachdelta erbaut das seit der letzten Eiszeit Wurmeiszeit durch den Dorfbach aufgeschuttet wurde Es handelt sich um das grosste Delta des Untersees Der Dorfbach entsteht durch den Zusammenfluss zweier Bache deren Oberlaufe typische Molassetobel erodiert haben Die Molasse ist hier grosstenteils aus Glimmersand und Nagelfluh zusammengesetzt Die Glimmersande wurden durch ein Stromsystem aus Bayern herangefuhrt Fruher wurde dieser Sand abgebaut heute zeugt davon noch die Kiesgrube Cholhoo Die Nagelfluh wurde aus den Alpen herangefuhrt und ist Teil des Hornlischuttfachers der durch den Ur Rhein aufgeschuttet wurde Daruber liegt Moranenmaterial aus der letzten Eiszeit Dieses wurde vor allem als Grundmorane abgelagert allerdings sind auch einige Seitenmoranenwalle vorhanden Auf dem Gemeindegebiet liegt der Findling Grauer Stein der durch den Rheingletscher hierher getragen wurde Geschichte BearbeitenSteinzeitliche Funde lassen darauf schliessen dass sich die ersten Siedler hier um etwa 3000 v Chr niederliessen Sie errichteten ihre Pfahlbauten in den geschutzten Buchten bei Ermatingen 8 Die steinzeitlichen Ufersiedlungen Westerfeld und Buuge wurden 1861 erstmals und 1981 bis 1983 umfassend untersucht wobei Funde aus der Pfyner Horgener und Schnurkeramik Kultur 4000 2500 v Chr zum Vorschein kamen 9 Reichenauer und Konstanzer Herrschaft Bearbeiten nbsp Der Kehlhof Ermatingen aus dem Jahr 1694 enthalt eine Gerichtsstube Die fruhmittelalterliche Besiedlung ist durch ein alemannisches Graberfeld belegt Erstmals erwahnt wird Erfmotingas im Jahre 724 in einer Urkunde in der Karl Martell das Dorf dem Kloster Reichenau schenkte Ermatingen gehorte zur Grundausstattung des Klosters Reichenau dessen Abt Kollator Grundherr und Gerichtsherr war Zur Ausubung der Niedergerichtsbarkeit wurde ein Klostermeier und spater ein Ammann eingesetzt Das Meieramt Vogtei war oft verpfandet unter anderem bis 1446 den Herren von Klingenberg Im 13 Jahrhundert sowie 1518 sind Offnungen belegt 9 Auch nach der Eroberung des Thurgaus durch die Eidgenossen 1460 blieb die niedere Gerichtsbarkeit beim Abt Im Schwabenkrieg wurden 1499 grosse Teile des Dorfes durch das Heer des Schwabischen Bundes vernichtet Spatestens seit dem 16 Jahrhundert hatte Ermatingen nach stadtischem Vorbild einen Kleinen und Grossen Rat ein eigenes Gericht jeweils unter dem Vorsitz des Ammanns und verschiedene Privilegien 1660 erhielt Ermatingen von den regierenden eidgenossischen Orten das Marktrecht Nach der Inkorporation der Abtei Reichenau ins Hochstift Konstanz 1540 gehorte das Niedergericht Ermatingen bis 1798 als sogenannte neustiftische Herrschaft dem Bischof Obervogtei Reichenau 9 1756 erwarb die Gemeinde samtliche Ehaften abgesehen von Muhlen und Wasserrechten 1763 entstand die Meisterzunft der Schuster Ende 18 Jahrhundert besass Ermatingen unter anderem Zolle und Schifffahrtsrechte 9 Am 17 April 1799 marschierten franzosische Truppen in Ermatingen ein Die endgultige Ablosung von Konstanz erfolgte 1839 Pfarrei Bearbeiten nbsp Paritatische Kirche St AlbinDie Pfarrei Ermatingen reichte ursprunglich vom See bis uber den Seerucken Im Hochmittelalter entstanden die Kaplaneien Mannenbach und Triboltingen 1359 wurde die Kirche Ermatingen der Abtei Reichenau inkorporiert 1528 wurde fast das ganze Dorf unter der Leitung des Konstanzer Pfarrers Alexius Bertschi evangelisch wobei die Abtei bzw ab 1540 der Bischof von Konstanz in der mehrheitlich reformierten Pfarrei bis 1804 die Kollatur behielt Nach dem Zweiten Kappelerkrieg zogen einige katholische Familien wieder nach Ermatingen zuruck Die Dorfkirche wird seit 1546 paritatisch genutzt 1723 24 trennte sich Waldi von der reformierten Kirchgemeinde Ermatingen ab 1949 gingen auch Gunterswil und Hohrain an Waldi uber 9 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ermatingen und die Insel Reichenau im Jahre 1962Nach der Niederlage Napoleons I liessen sich viele franzosische Adelige am Untersee nieder So grundete der Ermatinger Hartmann Friedrich Ammann zusammen mit Prinz Louis Napoleon im Restaurant Hirschen 1835 den Thurgauischen Kantonal Schutzenverein Im 19 Jahrhundert bildeten Fischerei Gangfisch erei Getreide Obst Hanf und Rebbau Weinhandel die Grundlage der dorflichen Wirtschaft Mit dem Ausbau der Seestrasse 1823 dem Dampfschifffahrtsbetrieb auf dem Untersee ab 1825 und der Eroffnung der Bahnlinie Etzwilen Konstanz 1875 verbesserte sich die verkehrstechnischen Lage worauf nach 1870 der Fremdenverkehr einsetzte Am Ende des 19 Jahrhunderts fassten in Ermatingen mechanische Stickereien und Schifflistickereien Fuss 1848 liessen sich mit einer Schreinerei ab 1936 Jacques Goldinger AG und 1875 mit der nachmaligen Blechdosen und Aluminiumwarenfabrik Louis Sauter AG weitere Firmen in Ermatingen nieder sodass im 20 Jahrhundert die Landwirtschaft stark an Bedeutung verlor Obwohl eine Fischbrutanstalt und die traditionelle Groppenfasnacht an die gewerbliche Fischerei erinnern ist Ermatingen seit 1975 mit dem UBS Ausbildungszentrum Schloss Wolfsberg und seit 1989 mit dem Unternehmerforum Lilienberg vor allem als Ausbildungsort bekannt 2000 waren fast zwei Drittel der Arbeitsplatze im dritten Wirtschaftssektor 9 Seit dem 1 Juni 1975 bilden die beiden ehemaligen Ortsgemeinden Triboltingen und Ermatingen die Einheitsgemeinde Ermatingen Siehe auch Bearbeiten Abschnitt Geschichte im Artikel TriboltingenWappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Schwarz ein weisser Rude mit gelbem Halsband und gelber Zunge 10 Das Wappen lasst sich auf einer Wappenscheibe aus dem Jahr 1596 nachweisen Die Gemeinde verwendete es weiter auch nachdem 1979 aus Ermatingen und Triboltingen die Einheitsgemeinde gebildet worden war 10 Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung der Munizipal und Einheitsgemeinde Ermatingen 11 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Bevolkerungsentwicklung der einzelnen Gemeinden 1850 1900 1950 1970 1980 1990 2000 2010 2018Einheitsgemeinde 11 1992 2171 2427 2874 3454Munizipalgemeinde 11 1708 1728 2029 2089Ortsgemeinde 9 1363 1414 1787Von den insgesamt 3454 Einwohnern der Gemeinde Ermatingen im Jahr 2018 waren 1087 bzw 31 5 auslandische Staatsburger 1383 40 0 waren evangelisch reformiert und 949 27 5 romisch katholisch Der Ortsteil Ermatingen zahlte zu diesem Zeitpunkt 3012 der Ortsteil Triboltingen 442 Bewohner 7 Wirtschaft BearbeitenIm Jahr 2016 bot Ermatingen 843 Personen Arbeit umgerechnet auf Vollzeitstellen Davon waren 4 2 in der Land und Forstwirtschaft 28 7 in Industrie Gewerbe und Bau sowie 67 1 im Dienstleistungssektor tatig 5 Fischerei Bearbeiten Neben Gewerbe und Handel war die Fischerei in Ermatingen ein wichtiger Erwerbszweig Von dieser Zeit zeugen z B das stattliche Haus der ehemaligen Fischhandlung Laubli im Oberstad und drei grosse Fischerboote sogenannte Segi Schiffe aus der Zeit der Schleppnetzfischerei die fruher am Ufer im Horn ausgestellt waren Verkehr und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Schifflande Ermatingen 2015 Die Schweizerische Nationalbahn eroffnete am 17 Juli 1875 12 den Betrieb auf der Bahnstrecke Etzwilen Konstanz Kreuzlingen Hafen Teil der Seelinie Damit war Ermatingen ans Schienennetz angeschlossen Von Fruhling bis Herbst ist das Dorf auch per Kursschiff erreichbar Linie Schaffhausen Kreuzlingen der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein Ermatingen und die nahe Umgebung werden durch die Swisscom Broadcast von der deutschen Bodenseeinsel Reichenau aus uber den Fullsender Reichenau mit Radioprogrammen versorgt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Dorfer Ermatingen und Triboltingen sowie die Schlosslandschaft Untersee sind im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgefuhrt Siehe auch Liste der Kulturguter in Ermatingen Paritatische Kirche Bearbeiten nbsp Paritatische Kirche ErmatingenDie Ursprunge der Paritatischen Kirche Ermatingen auch bekannt als Paritatische Kirche St Albin gehen ins 12 oder 13 Jahrhundert zuruck Im Schwabenkrieg 1499 wurde sie gebrandschatzt Im Zuge der Reformation wurden die Bilder und Altare aus der Kirche geschafft Nach dem Zweiten Landfrieden wurde das paritatische Verhaltnis wiederhergestellt Seitdem wird die Kirche von der romisch katholischen und der evangelischen Gemeinde gemeinsam benutzt 1649 erfolgte eine grosse Renovation 1749 1750 gab es einen grossen Umbau unter dem Baumeister Johann Michael Beer die Altarbilder und das Chorgewolbe wurden von Franz Ludwig Hermann gemalt Gasthaus Adler Bearbeiten nbsp Hotel Adler ErmatingenDer Adler ist eines der altesten Gasthauser im Kanton Thurgau Erstmals wurde er 1270 erwahnt Der heutige stattliche Riegelbau stammt aus dem 16 Jahrhundert Er diente dem eidgenossischen Landvogt als Audienzort Beruhmte Gaste waren u a Prinz Louis Napoleon Francois Rene de Chateaubriand Alexandre Dumas Thomas Mann Graf Zeppelin Hermann Hesse Hugo Ball Leonhard Frank Rene Schickele Ferdinand Hardekopf Alfred Neumann und General Guisan Schloss Wolfsberg Bearbeiten nbsp Schloss Wolfsberg bei ErmatingenWeit uber dem Dorf erbaute 1571 Wolf Walter von Gryffenberg ein wurfelformiges Schlossgebaude 13 Johann Friedrich Geldrich von Sigmarshofen der es 1595 kaufte erhielt fur sein Gut die niedere Gerichtsbarkeit und Wolfsberg wurde Freisitz 14 1731 kaufte es Junker Johannes Zollikofer der es in der Form umbaute wie sich Wolfsberg noch heute zeigt 1795 erwarb der St Galler Bankier Jean Jacques Hoegger 1747 1812 das Schloss und liess wahrscheinlich 1797 das sudwestlich des Schlosses gelegene Parquinhaus errichten Nach Hoeggers Tod erbte es seine Tochter Juliane Wilhelmine 1776 1829 welche das Anwesen 1815 an den Baron Ignaz von Wechingen aus Feldkirch verkaufte 1824 gelangte das Schloss in den Besitz des franzosischen Oberst Charles Parquin Dieser liess Schloss Wolfsberg umbauen und richtete hier eine Pension ein die 1839 einging Weitere Besitzer waren der Englander Joseph Martin Parry der das Gut in einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb umwandelte und Karl Burgi der um 1865 ein Kurhaus einrichtete das bis 1918 bestehen blieb Unter dem Kriminalschriftsteller Wolf Schwertenbach war Wolfsberg 1942 1943 Gesprachsort von SS Brigadefuhrer Walter Schellenberg 1910 1952 und dem Schweizer Oberstbrigadier Roger Masson 15 1970 wurde das Schloss von der Schweizer Bank SBG heute UBS erworben die es renovieren und auf dem Areal mit weiteren Gebauden zu einem Ausbildungszentrum ausbauen liess 14 Das eiserne Turmuhrwerk an der Westwand des Bibliotheksgebaudes stammt aus dem alten Schloss und wurde um 1540 von Laurentius Liechti angefertigt Villa Lilienberg Bearbeiten nbsp LilienbergDer Lilienberg wurde um 1840 von der preussischen Baronesse Caroline von Waldau erbaut 1848 kaufte die Baronin Betty von Fingerlin die Villa ihr Mann Graf Johann Baptist Zappi war ein Freund von Napoleon III Die herrschaftliche Villa im Stil des spaten Klassizismus ging 1897 an die Winterthurer Firma Gebruder Volkart 1935 an die Familie Reinhart Werner Reinhart renovierte die Villa und beherbergte u a Wilhelm Furtwangler und Othmar Schoeck Auch der Kunstmazen Oskar Reinhart lebte hier Das Areal wurde 1985 von der Stiftung Lilienberg Unternehmerforum erworben es ist heute ein Begegnungszentrum fur Unternehmer Villa am See Villa Sauter Bearbeiten Diese Villa im Stil eines Wohnbaus des Ancien Regime 16 wurde 1798 vom Appenzeller Baumeister Grubenmann auf dem Gelande der fruheren und 1782 abgerissenen Badstube errichtet Das Haus wurde bekannt als Toblerhaus und war seit 1918 im Besitz des Unternehmers Louis Sauter Villa Sauter 17 Der deutsche Textilunternehmer Uwe Holy erwarb 2005 das Gebaude und renovierte es gemeinsam mit dem Amt fur Denkmalpflege 18 Schloss Hard Bearbeiten nbsp Ehemaliges Schloss Hard und Ermatinger Oberdorf im Juli 19581520 baute Sebastian Muntprat das Schloss Hard wieder auf nachdem der Vorgangerbau aus dem 13 Jahrhundert im Schwabenkrieg zerstort worden war Es handelte sich um ein herrschaftliches Gebaude mit Satteldach und einem uberkuppelten Turmchen Das Schloss wurde 1982 abgebrochen Rellingsches Schlosschen Bearbeiten nbsp Rellingsches SchlossliDas schatzungsweise aus dem 12 13 Jahrhundert stammende Haus brannte im Schwabenkrieg nieder wurde 1501 wieder aufgebaut und diente ab 1579 als Freisitz des Junkers Jechonias Rellingen von Feder Der ostliche Teil des Hauses steht als quadratischer Turm auf hohen Mauersockeln er wurde 1686 um das Treppenhaus erweitert Der westliche Teil des Hauses wurde spater als Trotte angebaut Noch heute stehen die Eichenpfosten in der ehemaligen Trotte die den Brand von 1499 uberstanden haben Dank den Anpassungen der Besitzer fur ihre Bedurfnisse konnte dieses Gebaude erhalten und gepflegt werden Es ist vermutlich das alteste noch gut erhaltene Gebaude von Ermatingen Kapelle St Niklaus Triboltingen Bearbeiten siehe Abschnitt Kapelle St Niklaus im Artikel TriboltingenBrauchtum BearbeitenWahrend des Konzils von Konstanz 1414 1418 soll einer der drei Gegenpapste Johannes XXIII heimlich aus Konstanz geflohen und nach Ermatingen gekommen sein Gemass Uberlieferung soll der Papst als Dank fur die Verpflegung den Ermatingern erlaubt haben zu dieser Zeit nochmals Fasnacht zu feiern Die Ermatinger fuhren daher die Groppenfasnacht die alle drei Jahre am Sonntag Laetare drei Wochen vor Ostern stattfindet auf diesen Papstbesuch zuruck Ein weiterer Brauch neueren Datums ist das Gangfischschiessen Dieses wurde 1937 das erste Mal durchgefuhrt und ist das grosste Winterschiessen in der Schweiz Es lockt alljahrlich im Dezember hunderte Schutzen nach Ermatingen Dabei wird auch der nach einem speziellen Rezept zubereitete Gangfisch gegessen 19 Naturschutz BearbeitenIm Winter lebten die Ermatinger Fischer von der Wasservogeljagd Natur und Vogelschutzverbande lancierten nach stetem Anprangern dieser Jagd eine Volksinitiative zu deren Abschaffung Der folgende Abstimmungskampf wurde zum Teil polemisch gefuhrt Von Naturschutzern wurde diese Jagd Belchenschlacht genannt Die Initiative wurde 1984 als erste Volksinitiative im Kanton Thurgau uberhaupt mit einem Ja Stimmen Anteil von 51 6 angenommen 20 Somit ist seit dem Winter 1984 1985 die Patentjagd die sog Jagd des kleinen Mannes verboten Durch eine 1991 in Kraft getretene Bundesverordnung wurde das Wasservogel Reservat Ermatinger Becken geschaffen Ein kulturgeschichtliches Stuck der Jagd ist in der Form geschnitzter Lockenten erhalten geblieben die zum Anlocken der Wasservogel eingesetzt worden waren 21 Neben dem Wasservogel Reservat befinden sich im Riedgebiet zwischen Ermatingen und Gottlieben ein Amphibien Laichgebiet sowie ein Flachmoor von nationaler Bedeutung Dazu hat der Kanton Thurgau eine Schutzanordnung erlassen Personlichkeiten BearbeitenMarie Esperance von Schwartz 1818 1899 deutsch englische Schriftstellerin hatte ihren letzten Wohnsitz hier Konrad Ilg 1877 1954 Schweizer Gewerkschafter geboren in Ermatingen Otto Naegeli der Altere 1843 1922 Mediziner Heimatforscher und Schriftsteller in Mundart Otto Naegeli 1871 1938 Schweizer Internist Oskar Naegeli 1885 1959 Schweizer Dermatologe und Schachspieler Gottlieb Heinrich Heer 1903 1967 Schriftsteller und Journalist hatte seinen Wohnsitz in Ermatingen Hermann Fehr 1909 1992 Schweizer Politiker SP Ehrenburger von Ermatingen Ferenc Fricsay 1914 1963 osterreichischer Dirigent hatte von 1952 an seinen Wohnsitz hier ist auf dem Friedhof in Ermatingen begraben 22 Ernst Graf 1909 1988 Maler und Grafiker Ehrenburger von Ermatingen Ernst Muhlemann 1930 2009 Schweizer Politiker FDP und Nationalrat Roberto Blanco 1937 deutscher Entertainer lebt in Ermatingen 23 Klaus Rothe 1939 Topfer Plastischer und Bildnerischer Gestalter Lyriker lebt in Ermatingen 24 Uwe Holy 1940 Grunder und Inhaber der Holy Fashion Group lebt in Ermatingen im von Herzog amp de Meuron erbauten Neubau neben der Villa Ulmberg Hermann Fehr 1941 ehem Stadtprasident von Biel Bienne 25 Regierungsrat des Kantons Bern Nationalrat ist in Ermatingen aufgewachsen sein Vater Hermann Fehr 26 1909 1992 war Ortsvorsteher und Ehrenburger von Ermatingen Thomas Ammann 1950 1993 Schweizer Kunstsammler und handler Marco Werner 1966 deutscher Automobilrennfahrer lebt in Ermatingen Dani Felber 1972 Schweizer Musiker Bandleader und Komponist lebt in Ermatingen Toto Wolff 1972 osterreichischer Investor und Automobilrennfahrer lebt in Ermatingen Lucas Luhr 1979 deutscher Automobilrennfahrer DTM lebt in Ermatingen Susie Wolff 1982 britische Automobilrennfahrerin Formel 1 DTM lebt in Ermatingen Literatur BearbeitenArnold Bosshard Peter Funk Alfons Raimann Ermatingen und Triboltingen TG Schweizerische Kunstfuhrer Band 413 414 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1988 ISBN 978 3 85782 413 5 Regine Abegg Peter Erni Alfons Raimann Die Kunstdenkmaler des Kantons Thurgau Band VIII Rund um Kreuzlingen Kunstdenkmaler der Schweiz Band 125 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2014 ISBN 978 3 03797 116 1 S 66 152 Bilder Bearbeiten siehe auch Abschnitt Bilder im Artikel Triboltingen nbsp Hauptstrasse Ecke Brunnelistrasse nbsp Heimgartenstrasse nbsp Kirchgasse 13 nbsp Hauser an der Oberen SeestrasseWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ermatingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde ErmatingenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Thurgau in Zahlen 2019 Auf der Website der Dienststelle fur Statistik des Kantons Thurgau PDF Datei 1 8 MB abgerufen am 28 April 2020 Schweizerische Arealstatstik Abgeschlossen auf 1 Juli 1912 Memento vom 12 April 2016 im Internet Archive Herausgegeben vom Eidg Statistischen Bureau a b Ortschaften und ihre Wohnbevolkerung Ausgabe 2019 Auf der Website der Dienststelle fur Statistik des Kantons Thurgau Excel Tabelle 0 1 MB abgerufen am 20 Juni 2022 Vorarlberger Landesmuseum Bregenz in Aufgelistet Funde von Pfahlbauten am Untersee In Sudkurier vom 9 September 2011 a b c d e f g Verena Rothenbuhler Ermatingen In Historisches Lexikon der Schweiz Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz HLS der gemass den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4 0 International CC BY SA 4 0 steht a b Gemeindewappen Auf der Website des Staatsarchivs des Kantons Thurgau abgerufen am 8 Dezember 2019 a b c Bevolkerungsentwicklung der Gemeinden Kanton Thurgau 1850 2000 Excel Tabelle 0 1 MB Wohnbevolkerung Wohnbevolkerung der Gemeinden 1990 2000 2010 und 2011 PDF 1 3 MB undOrtschaften und ihre Wohnbevolkerung Ausgabe 2019 Excel Tabelle 0 1 MB Auf der Website der Dienststelle fur Statistik des Kantons Thurgau abgerufen am 20 Juni 2022 Schienennetz Schweiz Hrsg vom Generalsekretariat SBB Bern 1980 S 23 Cornelia Staheli Schloss Wolfsberg bei Ermatingen Schweizerische Kunstfuhrer Nr 687 Serie 69 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2001 ISBN 978 3 85782 687 0 a b Erich Trosch Wolfsberg In Historisches Lexikon der Schweiz Pierre Th Braunschweig Geheimer Draht nach Berlin Zurich 1990 3 Aufl S 228 Amt fur Denkmalpflege Hinweisinventar Ermatingen Untere Seestrasse 57 Die fruhere Badstube in Ermatingen Villa am See Gangfischessen in der Datenbank von Kulinarisches Erbe der Schweiz Albert Schoop u a Geschichte des Kantons Thurgau Band I Verlag Huber Frauenfeld 1994 ISBN 3 7193 0976 2 S 469 470 500 517 585 351 Rene E Honegger Lockenten vom Untersee zur Kulturgeschichte der ehemaligen Wasservogeljagd Memento vom 17 Juli 2015 imInternet Archive PDF 3 5 MB Sarah Schmalz Das Vogelnestli des Stardirigenten Uber den Dirigenten Fricsay in Ermatingen In St Galler Tagblatt 4 April 2015 Peter Exinger WELTBURGER Roberto Blanco Die Schweiz ist mein Schlafzimmer auf tagblatt ch abgerufen am 5 Juli 2018 Hansueli Holzer Im kleinen Haus am grossen See In YouTube YouTube 2012 abgerufen am 16 Februar 2022 DIJU Lexikon des Jura Biel Stadtprasidenten Abgerufen am 28 Marz 2017 franzosisch Hermann Fehr Vinorama Museum Ermatingen Abgerufen am 14 Marz 2017 Politische Gemeinden im Bezirk Kreuzlingen Altnau Bottighofen Ermatingen Gottlieben Guttingen Kemmental Kreuzlingen Langrickenbach Lengwil Munsterlingen Raperswilen Salenstein Tagerwilen WaldiEhemalige Gemeinden Alterswilen Altishausen Dippishausen Oftershausen Dotnacht Dunnershaus Egelshofen Ellighausen Emmishofen Engwilen Fruthwilen Hattenhausen Hefenhausen Herrenhof 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