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Als Glimmergruppe kurz Glimmer oder Mica bezeichnet man eine Gruppe von Mineralen aus der Abteilung der Schichtsilikate mit dem gleichen atomaren Aufbau Hervortretendes Merkmal der Glimmer ist ihre Schichtstruktur und die sehr schwache Bindung zwischen diesen Schichten Daraus folgt die fur diese Minerale charakteristische perfekte Spaltbarkeit parallel zu diesen Schichtpaketen Sie haben eine geringe Mohsharte von 2 parallel zu den Schichtebenen bis 4 alle anderen Richtungen Ihre Farbe variiert von Weiss bis Braunschwarz seltener sind Grun oder Rosa Die Strichfarbe ist weiss Fur viele technische Anwendungen ist die sehr geringe elektrische Leitfahigkeit der Glimmer ausschlaggebend Glimmer gehoren zu den haufigsten gesteinsbildenden Mineralien und sind wichtige Bestandteile vieler magmatischer beispielsweise Granite Diorite Pegmatite und metamorpher Glimmerschiefer Gneise Gesteine Auch andere blattrig oder schuppig brechende Mineralien die nicht zur Glimmergruppe gehoren werden als Glimmer bezeichnet so etwa Eisenglimmer Biotit Eifel Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifizierung und Nomenklatur 2 1 Echte Glimmer 2 2 Sprodglimmer 2 3 Zwischenschicht defizitare Glimmer 2 4 Seriennamen 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 4 1 Silikat Anionenkomplex 4 2 Oktaederschicht 4 3 Verknupfung der Schichten 5 Vorkommen 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp GlimmerGlimmern oder glimmen heisst schwach gluhen oder glanzen Aber von alters her meinte man mit dem Namen einen Blender der nicht halt was er verspricht Daher werden auch manche Glimmerarten abwertend als Katzensilber bezeichnet Im Englischen heisst das Mineral mica von lateinisch mica Krumelchen haufiges Vorkommen in kleinen Blattchen beziehungsweise micare funkeln schimmern strahlen Glimmer wurden bereits 1546 von dem Mineralogen Georgius Agricola erwahnt Im 20 Jahrhundert wurden Glimmer erstmals durch Charles Victor Mauguin mit Rontgenstrahlen untersucht Klassifizierung und Nomenklatur BearbeitenNach der Klassifikation von Dana gehoren die Glimmer zu den Schichtsilikaten Klasse 71 mit Silikatschichten aus Sechserringen und einem Verhaltnis von Silikat zu Oktaederschichten von 2 1 Dana 71 1 Darin sind die Glimmer durch die Untergruppen 71 2 2 a Muskovituntergruppe 71 2 2 b Biotituntergruppe 71 2 2 c Margarituntergruppe und 71 2 2 d Hydroglimmer vertreten Strunz ordnet die Glimmer zu den Schichtsilikaten Klasse VIII H und unterteilt sie in die Gruppen VIII H 10 Glimmergruppe Muskovitreihe VIII H 11 Glimmergruppe Biotitreihe VIII H 12 Glimmergruppe Lepidolithreihe und VIII H 13 Glimmergruppe Glaukonitreihe Die aktuelle Klassifikation der Glimmer wurde von einer Arbeitsgruppe der IMA Kommission fur neue Minerale Klassifikation und Nomenklatur vorgelegt Sie unterteilt die Glimmergruppe anhand der Besetzung der D Position das ist die Kationenposition zwischen den Tetraeder Oktaeder Tetraeder Stapeln T O T in drei Untergruppen 1 Echte Glimmer Glimmer mit mehr als 50 einwertigen Kationen auf der D Position Sprodglimmer Glimmer mit mehr als 50 zweiwertigen Kationen auf der D Position Zwischenschicht defizitare Glimmer Glimmer mit weniger als 0 85 positiven Ladungen pro Formeleinheit auf der D PositionDiese Untergruppen werden wiederum unterteilt nach der Besetzung der oktaedrisch koordinierten G Position 1 Dioktaedrische Glimmer Glimmer mit weniger als 2 5 Kationen auf der G Position Trioktaedrische Glimmer Glimmer mit mehr als 2 5 Kationen auf der G PositionSpater wurde diese Einteilung um weitere Untergruppen erganzt Die Einteilung erfolgt anhand der Kationen auf der D Position Na Rb Cs NH4 statt K sowie der vorrangigen Besetzung der G T und X Positionen mit fur Glimmer ungewohnlichen Ionen z B Mn Cr V statt Fe oder Mg auf den M Positionen O oder F statt OH Im Folgenden sind die verschiedenen Glimmer der einzelnen Untergruppen mit ihren idealisierten Zusammensetzungen aufgefuhrt Strunz Dana und die IMA nehmen in Einzelfallen eine unterschiedliche Zuordnung der Glimmerminerale zu den Gruppen vor Hier ist die Klassifikation der IMA wiedergegeben 1 Echte Glimmer Bearbeiten nbsp Muskovit mit Quarz nbsp Phlogopit nbsp Paragonit mit eingebetteten Kyanit blau und Staurolithkristallen rotbraun Gewohnliche KaliumglimmerMuskovit Seladonit Reihe dioktaedrisch Muskovit K Al2 AlSi3O10 OH 2 Aluminoseladonit K Al Mg Fe2 Si4O10 OH 2 mit Mg Mg VIFe2 gt 0 5 Ferroaluminoseladonit K Al Mg Fe2 Si4O10 OH 2 mit Mg Mg VIFe2 lt 0 5 Seladonit K Fe3 Mg Fe2 Si4O10 OH 2 mit Mg Mg VIFe2 gt 0 5 Ferroseladonit K Fe3 Mg Fe2 Si4O10 OH 2 mit Mg Mg VIFe2 lt 0 5Phlogopit Annit Reihe trioktaedrisch Annit K Fe2 3 AlSi3O10 OH 2 Phlogopit K Mg2 3 AlSi3O10 OH 2 Siderophyllit Polylithionit Reihe trioktaedrisch auch Zinnwaldit Siderophyllit K Fe2 2Al Al2Si2O10 OH 2 Polylithionit K Li2 Al Si4O10F2 Tainiolith Gruppe Tainiolith K Li Mg2 Si4O10F2 Ungewohnliche KaliumglimmerDioktaedrisch Roscoelith K V2 AlSi3O10 OH 2 Chromphyllit K Cr2 Al Si3O10 OH 2 Boromuskovit K Al2 BSi3O10 OH 2 Trioktaedrisch Eastonit K Mg2 2Al Al2Si2O10 OH 2 Hendricksit K Zn2 3 AlSi3O10 OH 2 Montdorit K Fe2 1 5 Mn2 0 5 Mg0 5 Si4O10F2 Trilithionit K Li1 5 Al1 5 AlSi3O10F2 Masutomilith K Li Mn2 Al AlSi3O10F2 Norrishit K Li Mn3 2 Si4O10O2 Tetraferriannit K Fe2 3 Fe3 Si3O10 OH 2 Tetraferriphlogopit K Mg2 3 Fe3 Si3O10 OH 2 Nicht KaliumglimmerNa Glimmer Aspidolith Na Mg2 3 AlSi3O10 OH 2 Preiswerkit Na Mg2 2 Al Al2Si2O10 OH 2 Ephestit Na Li Al2 Al2Si2O10 OH 2 Paragonit Na Al2 AlSi3O10 OH 2 Cs Glimmer Nanpingit Cs Al2 AlSi3O10 OH 2 Sokolovait Cs Li2 Al Si4O10F2 NH4 Glimmer Tobelith NH4 K Al2 AlSi3O10 OH 2 Sprodglimmer Bearbeiten Nach Dana stellen diese die Margarituntergruppe nach Strunz die Lepidolithreihe dar nbsp Clintonit in orthoklasreicher Matrix nbsp MargaritGewohnliche SprodglimmerTrioktaedrisch Clintonit Ca Mg2Al Al3Si O10 OH 2 Ferrokinoshitalith Ba Fe2 3 Al2Si2 O10 OH 2 Kinoshitalith Ba Mg3 Al2Si2 O10 OH 2 Dioktaedrisch Margarit Ca Al2 Al2Si2O10 OH 2 Ganterit Ba0 5 Na K 0 5 Al2 Al1 5Si2 5O10 OH 2 Ungewohnliche SprodglimmerTrioktaedrisch Bityit Ca LiAl2 BeAlSi2 O10 OH 2 Anandit Ba Fe2 3 Fe3 Si3 O10 OH 2 Dioktaedrisch Chernykhit Ba V2 Al2Si2O10 OH 2 Oxykinoshitalith Ba Mg2Ti Al2Si2 O10O2 Zwischenschicht defizitare Glimmer Bearbeiten Nach Dana stellen diese die Hydroglimmer nach Strunz die Glaukonitreihe dar nbsp GlaukonitDioktaedrisch Illit Serie K0 65Al2 Al0 65Si3 35O10 OH 2 Glaukonit Serie K0 8R3 1 33 R2 0 67 Al0 13Si3 87O10 OH 2 Brammallit Serie Na0 65 Al2 Al0 65Si3 35O10 OH 2 Trioktaedrisch Wonesit Na0 5Mg2 5Al0 5 Al Si3O10 OH 2 Seriennamen Bearbeiten nbsp Lepidolith aus BrasilienEinige althergebrachte Namen sind als Bezeichnungen fur Mischkristallzusammensetzungen zulassig wenn eine genauere Charakterisierung nicht moglich ist Biotit Dunkle lithiumfreie Glimmer mit Zusammensetzungen zwischen Annit Phlogopit Siderophyllit und Eastonit Glaukonit Dioktaedrische Zwischenschicht defizitare Glimmer mit mehr als 15 zweiwertiger Kationen auf der M Position und vorwiegend Fe3 als dreiwertigem Kation auf der M Position Illit Dioktaedrische Zwischenschicht defizitare Glimmer mit weniger als 25 zweiwertiger Kationen auf der M Position und vorwiegend Al als dreiwertigem Kation auf der M Position Lepidolith Lithiumreiche trioktaedrische Glimmer mit Zusammensetzungen zwischen Trilithionit und Polylithionit Zinnwaldit Dunkle lithiumhaltige Glimmer mit Zusammensetzungen zwischen Siderophyllit und Polylithionit Chemismus BearbeitenGlimmer haben die chemische Zusammensetzung D G2 3 T4 O10 X2 2 In dieser Formel bedeuten D 12 fach koordinierte Kationen K Na Ca Ba Rb Cs NH4 G 6 fach koordinierte Kationen Li Mg Fe2 Mn Zn Al Fe3 Cr V Ti T 4 fach koordinierte Kationen Si Al Fe3 B Be X Anion OH F Cl O2 S2 Die Koordination eines Kations bezeichnet in diesem Zusammenhang Anzahl und Art dessen nachster Nachbarn Beispielsweise ist ein 12 fach koordiniertes Kation von 12 Sauerstoffatomen umgeben Fett hervorgehoben sind die jeweils dominierenden Ionen Die in Klammern stehenden Ionen konnen in beliebiger Mischung vertreten sein stehen jedoch immer im selben Verhaltnis zu den anderen Atomgruppen Substitution Kristallstruktur BearbeitenStrukturell zeichnen sich die Glimmer durch Schichten von TO4 Tetraedern und GO6 Oktaedern aus Eine Oktaederschicht wird hierbei von 2 Tetraederschichten eingeschlossen Untereinander sind diese TOT Sandwiches nur sehr schwach uber grosse niedrig geladene Zwischenschichtkationen verbunden 1 Durch Schnitteffekte sind in Dunnschliffen oft ausgepragte Farbspiele zu beobachten Dieses Szintillieren engl birds eye structure ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal Silikat Anionenkomplex Bearbeiten nbsp Glimmerstruktur 1 SiO4 TetraederschichtGlimmer gehoren zu der Gruppe der Schichtsilikate Die Si4 Ionen bilden vier sehr feste kovalente Bindungen zu vier O2 Ionen die die Si Ionen tetraedrisch umgeben Die Sauerstoffionen sitzen auf den Ecken der Koordinationstetraeder und das Silizium befindet sich in deren Zentrum Auf den Strukturabbildungen sind der Ubersichtlichkeit halber nur diese Koordinationspolyeder abgebildet und nicht die Atome selbst Diese SiO4 Tetraeder sind uber Ecken gemeinsame Sauerstoffe zu theoretisch unbegrenzten Schichten verbunden Die Schichtstruktur der Glimmer zeichnet sich dadurch aus dass jeder SiO4 Tetraeder uber drei gemeinsame Ecken Sauerstoffe mit drei weiteren SiO4 Tetraedern verbunden ist und die freien vierten Spitzen aller Tetraeder einer Schicht in die gleiche Richtung zeigen siehe Abb 1 Der daraus resultierende Silikatanionenkomplex hat die Summenformel Si4O10 4 Oktaederschicht Bearbeiten nbsp Glimmerstruktur 2 GO6 OktaederschichtDie zwei und dreiwertigen Kationen der G Position sind oktaedrisch von 6 Sauerstoffen umgeben Diese GO6 Oktaeder sind uber Kanten jeweils zwei gemeinsame Sauerstoffe zweier Oktaeder pro Kantenverknupfung miteinander verbunden und bilden ebenfalls theoretisch unbegrenzte Schichten Bei den dioktaedrischen Glimmern sind nur die M2 Oktaeder mit Kationen besetzt Abb 2a wohingegen bei den trioktaedrische Glimmern alle Oktaeder dieser Schichten mit Kationen besetzt sind Abb 2b Verknupfung der Schichten Bearbeiten nbsp Glimmerstruktur 3 Schichtabfolge und PolytypieCharakteristisch fur die Glimmerstruktur ist dass diese Silikat und Oktaederschichten miteinander so verbunden sind dass jede Oktaederschicht von zwei Silikatschichten eingeschlossen wird Hierbei sind die Silikattetraeder mit ihrer freien Spitze Sauerstoff mit der Oktaederschicht verbunden Diese Baueinheit ist vergleichbar mit den I Beams der Pyroxene Amphibole und anderer Biopyribole Die Ladungen sind innerhalb dieser Baugruppe weitgehend ausgeglichen Die abschliessenden Sauerstoffe an den nach aussen weisenden Basisflachen der SiO4 Tetraeder sind alle an zwei Si Ionen gebunden und weisen nahezu keine freien Bindungsvalenzen mehr auf Untereinander sind diese Glimmerstruktureinheiten daher nur noch uber schwache ionische Bindungen mit den Zwischenschichtkationen der D Position verbunden Dies ist die strukturelle Erklarung fur die exzellente blattrige Spaltbarkeit der Glimmer Diese Glimmerstruktureinheiten auch als T O T oder 2 1 Schichten bezeichnet sind in Richtung der kristallographischen c Achse aufeinandergestapelt Abb 3 und konnen dabei um die c Achse mit n 60 gegeneinander verdreht sein 0 n 5 Unterschiedliche Stapelfolgen verschieden orientierter Glimmerstruktureinheiten ergeben diverse Glimmerpolytype mit unterschiedlicher Symmetrie monoklin orthorhombisch trigonal Durch eine geordnete Verteilung unterschiedlicher Kationen auf den oktaedrisch koordinierten G Positionen wird die Symmetrie der Polytype mitunter herabgesetzt z B von C2 m monoklin auf C 1 triklin Die Glimmerpolytype konnen in drei Unterfamilien aufgeteilt werden A Polytype Rotation der TOT Schichten nur um 2n 60 0 120 240 In diese Unterfamilie gehoren die haufigsten Glimmerpolytypen 1M 2M1 und 3T B Polytype Rotation der TOT Schichten nur um 2n 1 60 60 180 300 Aus dieser Gruppe sind bislang nur die seltenen Polytype 2M2 und 2O in der Natur gefunden worden Gemischte Polytype Sowohl 2n 60 wie auch 2n 1 60 Rotationen der Glimmerschichten 1Md Die Bezeichnungen der Polytype setzen sich im Wesentlichen zusammen aus der Anzahl unterschiedlich orientierter Baueinheiten Zahlen d fur disordered ungeordnet und der Kristallklasse Grossbuchstaben M fur monoklin T fur trigonal O fur orthorhombisch H fur hexagonal Vorkommen Bearbeiten nbsp Glimmer moglicherweise Biotit aus den Rossingbergen in NamibiaGlimmer sind haufige Bestandteile von magmatischen metamorphen und Sedimentgesteinen Die Varietat Muskovit findet sich beispielsweise besonders oft in quarzreichen Graniten oder Pegmatiten daneben auch in metamorphen Gesteinen wie Phyllit Als sehr verwitterungsbestandige Varietat tritt sie auch in Sedimentgesteinen wie Sandstein auf Biotit verwittert wesentlich leichter und findet sich daher eher in Granit oder Diorit Hauptproduzenten sind die USA Indien Bundesstaaten Jharkhand Bihar und Rajasthan und die Volksrepublik China Verwendung BearbeitenSchon in prahistorischer Zeit wurde Glimmerschiefer abgebaut und der daraus gewonnene Glimmer vermutlich fur kosmetische Zwecke verwendet 3 Auch heute noch finden Glimmer unter der INCI Bezeichnung Mica CI 77019 Anwendung in der dekorativen Kosmetik z B in Puder um einen schimmernden Effekt zu erzielen Im Ayurveda wird Glimmer bei Lungenkrankheiten und bei Darmkrankheiten gegeben Celadonit und Glaukonit grune Erden wurden als grunes Farbpigment z B bei romischen byzantinischen und auch japanischen Wandmalereien verwendet 4 Mit anorganischen Interferenzschichten beispielsweise Siliciumdioxid und Titandioxid beschichteter Glimmer wird seit Mitte der 1980er Jahre als Perlglanz oder Interferenzpigment unter anderem in Autolack und Kosmetika eingesetzt nbsp Muskovit Fenster im staatlichen historischen Museum Moskau nbsp Mikanit Kunstglimmer oben und rechts und Glimmerscheiben links zur isolierten Montage von TransistorenAufgrund der leichten Spaltbarkeit entlang der Schichtebenen lassen sich Glimmer in dunne transparente Scheiben aufspalten Wo Glimmer leicht und zu gunstigen Preisen erhaltlich Glas dagegen zu teuer war wurde das Mineral insbesondere in landlichen Gegenden fur Fensterscheiben verwendet Aufgrund des hohen Schmelzpunkts des Minerals fand es vor Verbreitung des feuerfesten Glases unter anderem Anwendung als Sichtfenster in Zimmerofen als Glasersatz fur Inspektionsfenster in industriellen Schmelzofen oder als Schutzglas von Laternen Glimmer und Kunstglimmer werden als elektrische Isolatoren und als Tragermaterial fur Heizdrahte verwendet Lotkolben Toaster Elektroherd Glimmer halt Temperaturen von uber 600 C aus Kunstglimmer von 400 500 C Glimmerscheiben werden als Isolierscheibe zwischen Leistungs Halbleiterbauelementen und deren Kuhlkorpern verwendet Beschichtete Glimmerscheiben mit Stanzlochern werden in Elektronenrohren zum Aufbau des Elektrodensystems verwendet Weiterhin wird Glimmer als Dielektrikum fur verlustarme Glimmerkondensatoren fur hohe Frequenzen und Leistungen als Fenstermaterial von Zahlrohren in Geigerzahlern und in Form von Kunstglimmer als Abdeckung in Mikrowellenofen eingesetzt Bis in die 1940er Jahre war Glimmer als Schwingungsmembran der Schalldose bei Grammophonen verwendet worden bevor er durch Metalle wie Aluminium oder Kupfer ersetzt wurde Als Plattenwerkstoff wird das Material im Schiffbau im Hochbau und in der Fertigung von Kaminen eingesetzt Da Glimmer nach der Spaltung eine sehr glatte Oberflache aufweist wird es auch als Substrat fur selbstorganisierende Monoschichten und als Matrix bei der Rasterkraftmikroskopie verwendet Da Glimmer optisch doppelbrechend ist werden durch Spaltung erzeugte Plattchen in der optischen Industrie als Verzogerungsplatten verwendet Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der MineraleLiteratur BearbeitenMilan Rieder u a Nomenclature of the Micas PDF 420 kB In Canadian Mineralogist 1998 V 36 S 41 48 G Tischendorf u a True and brittle micas composition and solid solution series PDF 2 5 MB In Mineralogical Magazine 2007 Vol 71 3 S 285 320 D K Smith A C Roberts P Bayliss F Liebau A systematic approach to general and structure type formulas for minerals and other inorganic phases PDF 90 kB In Amarican Mineralogist 1998 Vol 83 S 126 132 D Hradil T Grygar J Hradilova Petr Bezdicka Clay and iron oxide pigments in the history of painting PDF 407 kB In Applied Clay Science 2003 Vol 22 S 223 236 M L Murphy L Murphy A C Campbell L D Robbins Prehistoric mining of mica schist at the Tsodilo Hills Botswana PDF 840 kB In The Journal of The South African Institute of Mining and Metallurgy 1994 S 87 92 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Glimmer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Glimmer Gruppe In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 28 Oktober 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Rieder u a Nomenclature of the Micas 1998 Smith u a A systematic approach to general and structure type formulas for minerals and other inorganic phases 1998 M L Murphy u a 1994 Prehistoric mining of mica schist at the Tsodilo Hills Botswana D Hradil u a Clay and iron oxide pigments in the history of painting Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glimmergruppe amp oldid 237326923