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Lepidolith ist die Bezeichnung fur einen eher selten vorkommenden nicht naher bestimmten Mischkristall aus der Mineral Reihe Polylithionit Trilithionit innerhalb der Gruppe der Glimmer mit der allgemeinen chemischen Zusammensetzung K Li Al 3 F OH 2 Si Al 4O10 1 Rosafarbener blattriger Lepidolith Grosse 14 5 10 6 6 7 cm aus Minas Gerais BrasilienLavendelfarbiger traubiger Lepidolith Grosse 11 8 7 2 6 9 cm aus Minas Gerais BrasilienLepidolith entwickelt uberwiegend weisse grauviolette bis rosafarbene Mineral Aggregate in Form eng aufeinanderliegender schuppiger blattriger Kristalltafelchen oder kugeliger traubiger Spharolithe die auf den Spaltflachen einen hellen Perlmuttglanz zeigten Die rosa Farbe wird durch einen geringen Gehalt an Mn2 verursacht In Pegmatitgangen findet man an verschiedenen Fundstellen Lithiumpegmatit in welchem kleinste Lepidolithglimmer mit typischer Farbung von hellrosa bis dunkelrot lt 1 mm zu sehen sind Gelegentlich findet sich auch weisser Lithiumpegmatit der nebst dem Glimmereffekt durch die Anwesenheit von Rubidium nachweisbar ist Die Minerale Phlogopit und vor allem Muskovit sehen dem Lepidolith sehr ahnlich Sie werden daher gelegentlich irrefuhrend mit dem Synonym Lepidolith belegt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Kristallstruktur 3 Eigenschaften 4 Bildung und Fundorte 5 Verwendung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenUrsprunglich erhielt der Glimmer durch seinen Entdecker Nicolaus Poda von Neuhaus den Namen Lilalith Lilastein Dieser Name wurde allerdings durch Martin Heinrich Klaproth als eine eher scherzhafte Bezeichnung kritisiert und nicht tragbar in der Fachwelt empfunden da Farbbezeichnungen als Gattungsname ungeeignet waren und das Wort zudem ein Hybrid mit arabischem lila Flieder oder fliederfarben und griechischen Bestandteil sei Er benannte ihn daher in Lepidolith um nach den griechischen Wortern lepidion lepidion fur schuppig und lithos fur li8os lithos Stein Zusammengesetzt hat der Name also die Bedeutung schuppiger Stein oder auch Schuppenstein 3 4 Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff entdeckten 1861 spektroskopisch das Alkalimetall Rubidium das als Ersatz fur einen kleinen Teil des Kaliums im Lepidolith vorkommt Kristallstruktur BearbeitenLepidolith kristallisiert polytyp in monokliner Symmetrie die als Lepidolith 1M Lepidolith 2M1 Lepidolith 2M2 und Lepidolith 3M2 bezeichnet werden sowie in trigonaler Symmetrie mit der Bezeichnung Lepidolith 3T Kristallographische Daten 1 Polytyp Kristallsystem Raumgruppe Gitterparameter und Formeleinheiten pro Elementarzelle Z Lepidolith 1M monoklin C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 a 5 21 A b 9 01 A c 10 15 A und b 100 8 sowie Z 2Lepidolith 2M1 C2 c Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 a 5 20 A b 9 03 A c 19 97 A und b 95 4 sowie Z 4Lepidolith 2M2 C2 c Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 a 9 02 A b 5 20 A c 20 17 A und b 99 5 sowie Z 4Lepidolith 3M2 C2 Nr 5 Vorlage Raumgruppe 5 a 5 24 A b 9 07 A c 59 76 A und b 92 6 sowie Z 12Lepidolith 3T trigonal P3112 Nr 151 Vorlage Raumgruppe 151 oder P3212 Nr 153 Vorlage Raumgruppe 153 a 5 20 A und c 29 76 A sowie Z 3Eigenschaften BearbeitenEinige Lepidolithproben weisen Tribolumineszenz auf 5 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Elbait Varietat Rubellit von Lepidolith umwachsenLepidolithe bildet sich vorwiegend durch hydrothermale Vorgange in Granitpegmatiten Er kommt seltener als die Minerale Spodumen und der Turmalingruppe sowie deren Varietaten vor tritt aber in der Natur meist in Paragenese mit diesen auf Weitere Paragenesen sind unter anderem Quarz Petalit und verschiedene Feldspate aber auch Erzminerale wie Kassiterit und Tantalit Mn Weltweit konnte Lepidolit bisher Stand 2010 an fast 550 Fundorten nachgewiesen werden so unter anderem in Afghanistan Algerien der Antarktis Argentinien Athiopien Australien Belgien Bolivien Brasilien China Deutschland Finnland Frankreich Franzosisch Guayana Gronland Italien Japan Kanada Kasachstan Nord und Sudkorea Madagaskar Mazedonien Mexiko Mongolei Mosambik Myanmar Namibia Nepal Norwegen Osterreich Pakistan Portugal Russland Sambia Schweden Schweiz Simbabwe Spanien Slowakei Eswatini Tadschikistan Thailand Tschechien Turkei Usbekistan im Vereinigten Konigreich Grossbritannien in den Vereinigten Staaten von Amerika USA und in Vietnam 6 Verwendung BearbeitenAufgrund seines hohen Lithiumanteiles wird Lepidolith als Erz zur Gewinnung von Lithium genutzt Als Dekorationselement finden Lepidolithsteine auch in der Aquaristik Verwendung Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Lepidolith Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der MineraleLiteratur BearbeitenLepidolite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 79 kB abgerufen am 29 April 2019 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 749 750 Erstausgabe 1891 Martin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 7 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2005 ISBN 3 540 23812 3 S 103 104 Chris Pellant Steine und Minerale 1 Auflage Dorling Kindersley Limited 1992 ISBN 978 3 8310 0892 6 S 160 Rudulf Duda Lubos Rejl Mineralienfuhrer Mineralien Gesteine Edelsteine Franckh Kosmos Verlag 2002 ISBN 978 3 440 08471 7 S 217 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Lepidolith Wiki Einzelnachweise Bearbeiten a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 667 668 englisch Lepidolite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 17 Juni 2019 englisch A N Poda Vom Lilalith In Johann Ehrenreich von Fichtel Hrsg Mineralogische Aufsatze Mathias Andreas Schmidt kaiserlich koniglicher Hofbuchdrucker Wien 1794 S 226 236 online verfugbar bei rruff info PDF 277 kB abgerufen am 29 April 2019 Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 S 264 Mineralienlexikon Lepidolit Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Fundortliste fur Lepidolith beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lepidolith amp oldid 238893659