www.wikidata.de-de.nina.az
Syringe ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum ehemals deutschen Ort Syringe im heutigen Polen siehe Strumienno Bierzwnik Der Gemeine Flieder oder Gewohnliche Flieder Syringa vulgaris ist eine Pflanzenart die zur Familie der Olbaumgewachse Oleaceae gehort Veraltete Bezeichnungen fur den Gemeinen Flieder sind Syringe 1 und Lilach 2 Gemeiner FliederGemeiner Flieder Syringa vulgaris SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Olbaumgewachse Oleaceae Gattung Flieder Syringa Art Gemeiner FliederWissenschaftlicher NameSyringa vulgarisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Nahansicht eines Gewohnlichen Flieders im Neckartal nbsp Gewohnlicher Flieder Syringa vulgaris nbsp Knospen des weissen Flieders nbsp Einzelne Fliederblute nbsp Kapselfrucht nbsp HolzDie Pflanze wachst als sommergruner Strauch oder kleiner Baum mit Wuchshohen zwischen 2 und 6 Meter Der Stammdurchmesser erreicht bis zu 20 Zentimeter Die rundlichen Zweige haben eine graue oder braungrune Rinde die an den Asten und am Stamm langsrissig ist Die gegenstandig angeordneten Laubblatter werden zwischen 5 und 12 Zentimeter lang und sind 1 bis 3 Zentimeter gestielt Die dreieckigen bis leicht herzformigen und kahlen Blatter sind zugespitzt und ganzrandig Die stark riechenden vierzahligen zwittrigen und kurz gestielten Bluten mit doppelter Blutenhulle stehen in einer dichten endstandigen Rispen Die Krone ist stieltellerformig Es sind nur 2 kurze fast sitzende Staubblatter in der Kronrohre und ein oberstandiger zweikammeriger und kahler Fruchtknoten mit kurzem Griffel und zweilappiger Narbe vorhanden Blutezeit ist von April bis Mai Die typischen Blutenfarben sind Schattierungen von blaulichem und rotlichem Violett in vielen Abstufungen von zarten Pastelltonen bis zu dunklen Nuancen ausserdem Weiss und Rosa Nach den Bluten wurden die Farbnamen Lila aus dem Franzosischen und Flieder benannt unter dem letzteren Begriff versteht man ein helles bis mittleres Violett Als Fruchte werden langliche zweiklappige braunliche holzige spitze und viersamige Kapseln mit bestandigem Kelch gebildet Die abgeflachten Samen sind rundum kurz geflugelt und bis etwa 1 Zentimeter lang Die Fruchtreife setzt ab September ein Die Chromosomenzahl betragt 2n 38 44 oder 46 3 Verbreitung BearbeitenDer Gemeine Flieder ist in Sudosteuropa und Vorderasien verbreitet Das ursprungliche Verbreitungsgebiet reicht vom zentralen Albanien bis zum nordlichen Rumanien 4 Die Art wird haufig in zahlreichen Gartensorten angepflanzt und ist vielfach an Felshangen oder Bahndammen eingeburgert Sie ist ein Neophyt in einigen Landern Europas Asiens und Nordamerikas 4 Als Standort werden lichte Walder und Gebusche bevorzugt Nach Oberdorfer kommt die Art in Mitteleuropa in Gesellschaften des Verbands Berberidion vor 5 Sie steigt in Sudtirol bis 1520 Meter Meereshohe auf 6 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 7 Das Bundesamt fur Naturschutz schatzt den Gemeinen Flieder als invasive Art ein und hat ihn auf die Managementliste der Schwarzen Liste invasiver Arten gesetzt da er einheimische Arten verdrangen kann 8 Sonstiges BearbeitenIm Jahr 1560 wurde der Gemeine Flieder vom kaiserlichen Gesandten Ogier Ghislain de Busbecq aus Konstantinopel nach Wien gebracht Er soll aber schon vorher etwa 902 von Arabern nach Spanien gebracht worden sein ist aber nicht nach Mitteleuropa gekommen 6 Seit Ende des 16 Jahrhunderts ist er zuerst in Frankreich spater in Bauerngarten in Mitteleuropa zu finden Aber erst ab Mitte des 19 Jahrhunderts als die Zuchtung von Syringa vulgaris Hybriden eine Fulle von neuen Farben und Farbmischungen hervorbrachten wurde er auch in Garten beliebt Aus dem Gemeinen Flieder wurde 1841 das Syringin isoliert 9 10 11 12 Zudem leiten sich namentlich wie auch strukturell davon folgende chemische Verbindungen ab Syringol Syringaalkohol Syringaaldehyd Syringasaure und Acetosyringon Das recht schwere und harte seltene und schone Holz kann z B zum Drechseln oder Schnitzen verwendet werden 13 Literatur BearbeitenMarilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 12 819644 1 S 680 ff Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Bruno P Kremer Gunter Steinbach Hrsg Reinhild Hofmann Strauchgeholze erkennen amp bestimmen Munchen 2002 ISBN 3 576 11478 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemeiner Flieder Syringa vulgaris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Syringa vulgaris L Gewohnlicher Flieder FloraWeb de Gemeiner Flieder In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Gewohnlicher Flieder bei Baumkunde Wie der Flieder nach Mitteleuropa kam Pressetext der Freien Universitat Berlin 13 Mai 2002 Abruf am 18 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Jacob Grimm Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Leipzig 1854 ff Stichwort Gemeine Syringe Heinrich Marzell Worterbuch der deutschen Pflanzennamen unter Mitwirkung von Wilhelm Wissmann und Wolfgang Pfeifer Band I V Leipzig Stuttgart und Wiesbaden 1943 1979 Band III ab Spalte 481 und IV hrsg von Heinz Paul Band V Registerband 1958 mit Wilhelm Wissmann Neudruck Koln 2000 ISBN 3 88059 982 3 Band IV Sp 69 f und 546 f Syringa vulgaris bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Syringa vulgaris In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 10 Dezember 2017 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 749 a b Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Seite 1912 1917 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 Syringa vulgarisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 14 Dezember 2022 Naturschutzfachliche Invasivitatsbewertungen fur in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefasspflanzen S 192 f PDF Seite 194 f Alphons Meillet Lilacin In Justus Liebigs Annalen der Chemie 40 3 1841 S 319 320 doi 10 1002 jlac 18410400342 Alphons Meillet Ueber das Lilacin das bittre Princip der Lilas Syringa vulgaris In Archiv der Pharmazie 79 3 1842 S 354 356 doi 10 1002 ardp 18420790312 Franz J Bernays Ueber das Syringin In Pharmaceutisches Central Blatt 12 1841 S 938 939 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Franz J Bernays Ueber einen neuen krystallisirbaren Pflanzenstoff dasSyringinaus der Syringa vulgaris In Repertorium fur die Pharmacie 74 1841 S 348 351 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Flieder auf materialarchiv ch Normdaten Sachbegriff GND 4255933 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemeiner Flieder amp oldid 232331423