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Paul Eduard Meyer alias Wolf Schwertenbach 4 August 1894 in Dubendorf 15 September 1966 in Ermatingen war ein Rechtsanwalt Hauptmann im militarischen Nachrichtendienst der Schweiz wahrend des Zweiten Weltkriegs und Besitzer von Schloss Wolfsberg bei Ermatingen im Kanton Thurgau Unter dem Pseudonym Wolf Schwertenbach verfasste Meyer Kriminalromane Theaterstucke und Horspiele Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Militarische Karriere 1 2 Schriftstellerei 2 Werke 2 1 Kriminalromane 2 2 Erzahlungen 2 3 Theaterstuck 2 4 Juristische Fachliteratur 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten Schloss Wolfsberg bei Ermatingen von 1937 bis zu seinem Tod 1966 Wohnsitz von Paul Eduard MeyerPaul Eduard Meyer studierte nach der Matura Architektur an der Eidgenossischen Technischen Hochschule ETH in Zurich Nach zwei Jahren verliess er die ETH und nahm ein Jura Studium an der Universitat Zurich auf das er 1920 mit dem Doktorat abschloss Nach einem Engagement als Auditor am Bezirksgericht Zurich eroffnete er mit Kollegen eine Rechtsanwaltspraxis 1 1924 heiratete er zum ersten Mal Meyer der aus einer wohlhabenden Familie stammte konnte durch seine Heirat Beziehungen zu Zurcher Finanz und Industriekreisen aufnehmen 2 Nach zehn Jahren trat er aus der Anwaltspraxis aus und widmete sich fortan der Verwaltung seines Vermogens Dazu gehorte auch die Restaurierung und Pflege des Schlosses Wolfsberg oberhalb Ermatingen welches er zwischen 1937 und 1938 von dem Fabrikanten Edmund Karl Oederlin erwarb 3 4 5 6 1941 heiratete Meyer zum zweiten Mal Militarische Karriere Bearbeiten 1914 im Jahr als der Erste Weltkrieg ausbrach absolvierte Paul Eduard Meyer die Rekrutenschule Zwei Jahre darauf wurde er zum Offizier befordert Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs berief ihn der Chef des militarischen Nachrichtendienstes Oberstbrigadier Roger Masson nach Interlaken als Rechtsberater in den Armeestab Bald darauf wurde Meyer im Grad eines Hauptmanns mit der Leitung des Sicherheitsdiensts im Nachrichtendienst betraut Zu seinen Spezialaufgaben gehorte die Beobachtung der Frontenbewegung und er wurde fur den personlichen Schutz des General und damit Oberbefehlshaber der Schweizer Armee Henri Guisan zustandig Spater wurde er mit der Beschaffung von Informationen uber die Zurcher Banken Handels und Industriekreise beauftragt und in Zurich stationiert 2 Meyer gilt als der Initiant der geheimen Nachrichtenlinie zwischen dem Schweizer Nachrichtendienstchef Roger Masson und dem spater in den Nurnberger Prozessen als Kriegsverbrecher verurteilten SS Brigadefuhrer Walter Schellenberg der seit 1944 die vereinigten Geheimdienste im Reichssicherheitshauptamt RSHA leitete Die Kontakte wurden vorwiegend in der gediegenen Atmosphare des Schlosses Ermatingen gepflegt Zu Meyers Gasten zahlten auch General Guisan mit seiner Frau oder der Chef der eidgenossischen Polizeiabteilung Heinrich Rothmund Nach Kriegsende geriet Meyer in den Fokus des Eidgenossischen Volkswirtschaftsdepartements das aufgrund seiner Involvierung in die Geschafte des Schweizerischen Holzsyndikats ab 1940 mit der deutschen Wehrmacht und der hohen Provisionen dieses Handels eine Untersuchung einleitete Dabei ging es um die Lieferung von 2 000 KZ Holzbaracken u a an das KZ Sachsenhausen und das KZ Dachau 7 Das Barackengeschaft erregte auch darum das offentliche Interesse weil neben deutschen Nachrichtendiensten Henry Guisan der Sohn des Generals involviert war 8 Schriftstellerei Bearbeiten Als Wolf Schwertenbach verfasste Paul Eduard Meyer mehrere Werke vor allem Kriminalromane Zusammen mit Stefan Brockhoff und Friedrich Glauser gilt Schwertenbach als Begrunder der schweizerischen Kriminalliteratur 9 Zudem schrieb er 1937 Kurzgeschichten u a fur die Zurcher Illustrierten Kummerli der Kleinburger Alt Apotheker Kummerli Kummerli auf dem Fussballstadion Kummerli als Bankschuldner und Kummerli vor dem Steuerkommissar 10 Im Nachruf auf den 1966 verstorbenen Schwertenbach wurdigte Major Hans Rudolf Schmid als ehemaliger Leiter des Presseburos im Schweizer Armeehauptquartier ein Freund Meyers dessen Bucher als von einem hohen ethischen Ernst getragen Der Autor versuche nicht Nervenkitzel zu vermitteln sondern die Aufklarung uber die Untiefen alles Menschlichen und die Bekampfung und Verhinderung des Verbrechens 1 Werke BearbeitenKriminalromane Bearbeiten Meinand Resich Grethlein amp Co Zurich Leipzig 1931 Der Titel stellt eine Umformung von Mein andres Ich dar Mord um Malow Montana Verlag Horw Luzern Leipzig 1933 D K D R im Gotthardexpress Montana Verlag Horw Luzern Leipzig 1934 2 Auflage Die Frau die es nicht war Morgarten Verlag Zurich Leipzig 1939 Esther Ruth Morgarten Verlag Zurich 1943 Umschlag von Fritz Butz Geheimnis um Kid Victoria Verlag Stuttgart 1953 Erzahlungen Bearbeiten Kummerli der Kleinburger und andere Kurzgeschichten Morgarten Verlag Zurich Leipzig 1937 Umschlag und Illustrationen von Walter Oberholzer Theaterstuck Bearbeiten Der unsichtbare Henker M Kantorowitz Buhnenvertrieb 1937 Im Zurcher Schauspielhaus aufgefuhrt Juristische Fachliteratur Bearbeiten Die rechtliche Natur der Zonenexpropriation Dissertation R Noske Borna Leipzig 1920 Morde in Zurich Kritik und Vorschlage zum zurcherischen Kriminaldienst Oprecht amp Helbling Zurich 1935 Literatur BearbeitenHans Rudolf Schmid u a Gedenkfeier anlasslich der Bestattung von Wolf Schwertenbach Dr iur P E Meyer Zurich 1966 Pierre Th Braunschweig Geheimer Draht nach Berlin Die Nachrichtenlinie Masson Schellenberg und der schweizerische Nachrichtendienst im Zweiten Weltkrieg Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 1989 ISBN 3 85823 194 0 v a Kapitel 8 Der Initiant der Nachrichtenlinie Einzelnachweise Bearbeiten a b Hans Rudolf Schmid u a Gedenkfeier anlasslich der Bestattung von Wolf Schwertenbach Dr iur P E Meyer Zurich 1966 a b Pierre Th Braunschweig Geheimer Draht nach Berlin Die Nachrichtenlinie Masson Schellenberg und der schweizerische Nachrichtendienst im Zweiten Weltkrieg Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 1989 ISBN 3 85823 194 0 https query staatsarchiv tg ch detail aspx ID 60194 https www alleburgen de bd php id 30155 https www yumpu com de document read 21215696 schloss wolfsberg bei ermatingen Cornelia Staheli Schloss Wolfsberg bei Ermatingen Bern 2001 ISBN 978 3 85782 687 0 PDF Memento vom 12 Dezember 2013 im Internet Archive Vier Jahre nach dem Tod von Paul Eduard Meyer verkauften seine Nachkommen das Anwesen an die heutige Grossbank UBS die dort noch heute ein Ausbildungszentrum betreibt lt Brisanter Deal mit der SS wie die Schweiz im Zweiten Weltkrieg Baracken fur die KZ lieferte nzz vom 28 Dezember 2020 abgerufen am 3 Januar 2021 Archiv fur Zeitgeschichte Kontext Bestand des Schweizerischen Holzsyndikats PDF Paul Ott Nachwort In Stefan Brockhoff Musik im Totengasslein Detektiv Roman herausgegeben von Paul Ott und Kurt Stadelmann Chronos Verlag Zurich 2008 ISBN 978 3 0340 0912 6 Zitiert nach Kritische Ausgabe abgerufen am 3 Dezember 2013 Wolf Schwertenbach Kurzgeschichten Abgerufen am 21 Marz 2020 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Eduard Meyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Paul Eduard Meyer in der Archivdatenbank des Schweizerischen BundesarchivsNormdaten Person GND 1041281757 lobid OGND AKS VIAF 965723 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer Paul EduardALTERNATIVNAMEN Schwertenbach Wolf Pseudonym Meyer SchwertenbachKURZBESCHREIBUNG Schweizer Rechtsanwalt Krimiautor und Mitarbeiter des Nachrichtendienstes wahrend des Zweiten WeltkriegsGEBURTSDATUM 4 August 1894GEBURTSORT DubendorfSTERBEDATUM 15 September 1966STERBEORT Ermatingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Eduard Meyer amp oldid 215236379