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Die evangelische Pfarrkirche Unser Frauen im oberschwabischen Memmingen ist die zweitgrosste Kirche des evangelisch lutherischen Dekanates Memmingen Sie wird umgangssprachlich auch Frauenkirche oder Zu Unserer lieben Frau genannt Sie ist geostet wie es bei Kirchenbauten bis ins 16 Jahrhundert ublich war steht im ehemaligen Weber und Gerberviertel der Stadt und setzt einen starken stadtebaulichen Akzent in der sudlichen Altstadt Urkundlich wurde sie erstmals im Jahre 1258 erwahnt doch durfte der erste Kirchenbau an dieser Stelle bereits vor 500 errichtet worden sein Er ist damit einer der altesten Oberschwabens Die Kirche Unser Frauen zu Memmingen von NordenDie Kirche Unser Frauen zu Memmingen von SudenDie Einhornstatue vor der KircheFreskenzyklusBekannt ist die Kirche vor allem durch ihre hervorragend erhaltenen Fresken aus der Anfangszeit der Memminger Schule im 15 Jahrhundert Die Kirche wurde nach der Reformation von etwa 1530 bis 1806 als Simultankirche von der katholischen und der evangelischen Stadtbevolkerung benutzt bis zur Sakularisation 1802 auch von den katholischen Kreuzherren und Franziskanerinnen Sie war damit vermutlich die alteste Simultankirche auf dem Gebiet des heutigen Bayerns Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgangerkirchen und erstmalige Erwahnung 2 2 Besitzerwechsel 2 3 Erweiterungen bis zur Reformation 2 4 Reformation ca 1525 bis 1565 2 5 Simultankirche 1565 bis 1806 2 6 Selbststandige Kirchengemeinde 1811 bis 1945 2 7 Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg Renovierungen Grabungen seit 1945 3 Architektur 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraum 3 2 1 Mittelschiff 3 2 2 Nordschiff 3 2 3 Sudschiff 3 2 4 Chor 3 2 5 Turm 3 2 6 Neue Sakristei 4 Ausstattung 4 1 Fresken 4 1 1 Ornamentale Malereien 4 1 2 Apostolisches Glaubensbekenntnis 4 1 3 Marienzyklus 4 1 4 Sonstige Fresken 4 2 Olbilder 4 3 Schnitzereien 4 3 1 Im Chor 4 3 2 Decke Kanzel Kreuzaltar und Empore 4 3 3 Statuen 4 3 4 Kirchengestuhl 4 4 Steinmetzkunst 5 Grabplatten 6 Orgel 7 Glocken 8 Nutzung der Kirche 9 Pfarrbezirk 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Die Frauenkirche befindet sich im Sudosten der AltstadtDie Kirche steht an der Stadtmauer in der sudlichen Altstadt die fruher durch den Grossen und den Kleinen Pechturm vor feindlichen Angriffen geschutzt war Bis etwa 1340 befand sie sich ausserhalb der Stadtmauer in der sogenannten Wegbachsiedlung Sie war damals von einem Graben und einer Kirchhofmauer umgeben Ein Stein mit der Jahreszahl 1205 wurde bei Baumassnahmen neben der Kirche gefunden Man geht davon aus dass er aus der Mauer stammt Es konnte sich jedoch auch um einen Grabstein gehandelt haben Heute ist der Tuffstein im nordlichen Vorzeichen eingelassen Geschichte BearbeitenVorgangerkirchen und erstmalige Erwahnung Bearbeiten Einige Fundamentreste der Kirche Unser Frauen konnten aus spatromischer Zeit stammen Bei umfangreichen Restaurierungen 1891 und 1979 wurden Fundamentreste mehrerer Vorgangerbauten entdeckt Der alteste Bau mit einer etwa 30 Zentimeter hohen Chorabsperrung hatte einen rechteckigen Grundriss von etwa 9 5 7 m und befand sich in der Mitte des heutigen Hauptschiffes Ein 8 m breiter Chor ist jungeren Datums Zu den moglicherweise romischen oder merowingischen Uberresten kommen karolingische deren Masse allerdings nicht mehr feststellbar sind nbsp Der Grundriss der Kirche mit den Forschungsergebnissen von 1891Im 11 oder 12 Jahrhundert wurde die Kirche als romanische Basilika erweitert und der Fussboden um etwa 25 Zentimeter erhoht Der erheblich vergrosserte Bau 32 16 m hatte sechs Joche drei Schiffe Haupt Sud und Nordschiff und eine runde Apsis als Chor Die Pfeiler hatten einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlange von etwa 1 1 Metern Reste davon sind in Form von Pfeilern und Nischen sichtbar Vermutlich gab es zwei Ost oder Westturme wie bei oberschwabischen romanischen Kirchen ublich doch liessen sich keine Fundamente lokalisieren Ob die Frauenkirche ursprunglich als Taufkapelle Missionarskirche oder Konigshofkirche diente ist fur die Datierung der Erstanlage wesentlich Fur die Verwendung als Taufkapelle und damit fur spatromischen Ursprung sprechen der bis zur Reformation bestehende Johannesaltar die Lage an einem Bach der fruher noch naher an der Kirche vorbeifuhrte und das Marienpatrozinium Auch die vorbeifuhrende Romerstrasse mit dem nahen Wachturm lasst diesen Schluss zu Bevor die Kirche im 14 Jahrhundert in die Wehrbauten der Oberstadt einbezogen wurde umgab sie eine Mauer mit Graben Der Graben war etwa 8 Meter breit und 1 4 Meter tief 1 Einen Hinweis auf die Bauzeit gibt ein Tuffstein mit der Jahreszahl 1205 der sich heute im nordlichen Vorzeichen im Eingangsbereich der Kirche befindet Es ist allerdings unklar ob er zur Mauer gehorte oder als Grabstein diente Der schlechte Erhaltungszustand lasst keine naheren Schlusse zu Die Kirche wurde erstmals anlasslich eines Grundstucksverkaufs 1258 erwahnt 1280 befand sich bereits ein Marienaltar in der Kirche 2 Besitzerwechsel Bearbeiten Die Kirche war Reichsbesitz Daher konnte Kaiser Ludwig der Bayer am 23 April 1341 das Patronat dem Kreuzherrenkloster schenken Diese Schenkung wurde 1346 vom Augsburger Bischof Heinrich III von Schonegg bestatigt Obwohl damit die Kirche in das Kreuzherrenkloster inkorporiert wurde blieb sie weiterhin Pfarrkirche Das Kloster wurde nicht mit der Betreuung der Gemeinde beauftragt zog aber dennoch fur die Entlohnung des Pfarrers Geld und Naturalien von der Gemeinde als Kirchenzehnt ein Am 22 April 1342 verzichtete der Kaplan Siegfried von Biberbach gegen Zahlung von 110 Pfund Heller auf das Recht als Kirchherr von Unser Frauen Wahrscheinlich gehorte die Frauenkirche schon fruher zur Stadt obwohl sie in der damaligen Wegbachsiedlung lag denn in der gesamten Uberlieferung wird von der Memminger Marienkirche gesprochen Die Synoden des Kapitels Memmingen zu dem zum Beispiel auch die Gemeinde Ottobeuren mit der Abtei gehorte wurden in der Kirche abgehalten Trotz der Inkorporation in das Kreuzherrenkloster musste die Kirche anscheinend von einem weltlichen Priester betreut werden das heisst er durfte kein Mitglied eines geistlichen Konvents sein Dies wird in einer Stiftungsurkunde des Jahres 1359 deutlich Sie blieb die Hauptkirche des Kapitels Memmingen Zwischen 1423 und 1438 wurde durch einen Vertrag mit 13 Punkten das Verhaltnis der Kirche zum Kreuzherrenkloster neu geregelt nachdem es grosse Spannungen zwischen der Stadt und dem Kreuzherrenorden gegeben hatte Erweiterungen bis zur Reformation Bearbeiten nbsp Memmingen von Osten Radierung von Georg Wechter 1573 unten links die Frauenkirche mit dem gotischen Spitzdach Kreuz und WetterhahnIn der Gemeinde Unser Frauen waren Weber Metzger Gerber kleine Kramer sowie die unreinen Stande mit dem Scharfrichter und den Huren ansassig Die Weber die etwa die Halfte der Gemeindeglieder ausmachten waren durch die Entdeckung Amerikas die neuen Markte im Osten Europas und auch die Konkurrenz der Landbevolkerung seit Anfang des 16 Jahrhunderts verarmt Die Frauenkirche war die Kirche im Viertel der armeren Bevolkerung geworden Das sah im 14 und vor allem im 15 Jahrhundert noch anders aus Der romanische Kirchenbau war aufwandig in einen gotischen umgewandelt und nach allen Seiten bis zur ehemaligen Kirchenmauer zur heutigen Grosse erweitert worden Es wurden drei nordliche Seitenkapellen mit einer Breite von je 3 5 Metern angefugt Die Kirche war danach 58 Meter lang und mit den Kapellen 30 Meter breit Auch der Turm durfte aus derselben Bauepoche stammen 1444 wurde der Friedhof erweitert und mit einer Mauer umgeben 1445 der Weiher bei der Kirche ummauert 1447 am nordlichen Mitteleingang ein Vorzeichen angebaut und 1449 eine kleine Stundenglocke angeschafft Vor allem der Handels und Patrizierfamilie Vohlin einem der reichsten Geschlechter ist der Innenausbau im 15 Jahrhundert zu verdanken Die Apsiden wurden abgebrochen und die alten Pfeiler bis auf Reste im Westen entfernt und durch ein Spitzbogenarkadensystem ersetzt Das gesamte Kirchenschiff wurde erhoht und mit einer Flachdecke versehen der Chorraum abgetragen und durch einen grosseren ersetzt Die Umfassungsmauern aus dem Jahr 1343 blieben erhalten Am Sonntag vor Christi Himmelfahrt des Jahres 1447 wurden funf Altare geweiht 1448 die Seitenschiffe eingewolbt In der Zeit von 1458 bis 1459 errichteten die Baumeister Balthus Imhof und Hans Stier den Chor mit einer gotischen Auswolbung Am Sonntag vor Pfingsten 1460 wurde die Kirche mit vier neuen Altaren geweiht Den Freskenschmuck der Kirche malte die Memminger Schule um Hans Strigel den Alteren Die erste Orgel wurde 1486 uber der Kanzel eingebaut Am St Markus Tag dem 25 April 1471 drangen vier bewaffnete Webergesellen betrunken wahrend des Vespergottesdienstes in die Kirche ein Sie schlugen jeden der ihnen im Wege war Manner Frauen und Kinder Zwei der Eindringlinge wurden sofort von den in Panik geratenen Gottesdienstbesuchern getotet die beiden anderen vom stadtischen Gericht zum Tode durch Enthauptung verurteilt Das Urteil wurde kurze Zeit spater vollstreckt 3 Am 10 Juni 1478 wurden die Kreuzherren von Papst Sixtus IV ermachtigt die kirchlichen Handlungen durch Klosterbruder und nicht mehr durch bezahlte Laienpriester durchfuhren zu lassen Papst Sixtus IV reservierte am 6 Marz 1479 ein frei gewordenes Benefizium der Frauenkirche fur den Ordensbruder Jakob Matzenberger Am 13 Juni 1482 forderte Innocentius Flavius Generalspitalmeister in Rom den Spitalmeister auf Jakob Matzenberger ein frei gewordenes Benefizium des Patronats des Spitals zu verleihen Im gleichen Jahr wurde der Ordensbruder zum Betreuer der Pfarrei bestellt 1487 wurde ein Ubergang vom gegenuberliegenden Kloster Maria Garten zur ersten Empore gebaut nachdem die Franziskanerinnen bis dahin vor allem in der Krankenpflege tatig in strenger Klausur leben und beim Gottesdienstbesuch nicht mehr uber die weltliche Strasse gehen wollten wie sie es zuvor getan hatten Der Burgermeister der Stadtrat und der Spitalmeister gaben dazu ihre Einwilligung Im selben Jahr wurde der Aufgang zur ersten Empore gebaut damit die Schwestern zur Beichte in das Kirchenschiff hinuntergehen konnten In der Kirche wurde nur alle zwei Wochen gepredigt Um dies zu andern stiftete Hans Vohlin 1487 eine zweite Helferstelle Bei einem Besuch im Jahre 1504 horte Maximilian I in der Frauenkirche die Heilige Messe Vor der Reformation hatte die Kirche etwa zwolf Altare deren Standorte allerdings nicht mehr alle feststellbar sind Die letzte von drei Kapellen wurde 1522 vom Kirchenpfleger Heinrich Minner gestiftet Zu dieser Zeit wirkten 13 Geistliche in der Kirche Reformation ca 1525 bis 1565 Bearbeiten nbsp Die Kirche Unser Frauen vom St Martins Kirchturm aus fotografiert Haufig wurde die Reformation nicht durch einen formalen dokumentierten Akt eingefuhrt Symptomatisch ist der Wechsel der Gottesdienstsprache vom Latein zum Deutschen Wahrend in der anderen Stadtpfarrkirche St Martin die Messe bereits in deutscher Sprache gefeiert und die Taufe nach altem und neuem Ritus vollzogen wurde fand die Messe in der Frauenkirche weiterhin in der alten Form statt Dies ist vor allem auf den in den Chroniken als ausgesprochen konservativ beschriebenen Pfarrer Jakob Megerich zuruckzufuhren Moglicherweise steht damit im Zusammenhang dass Anfang 1523 zwei Jugendliche Ulrich Gessler und Raphael Sattelin die Skulptur eines Juden aus der Olberggruppe der Frauenkirche raubten Mit ihr zogen sie durch die Strassen und verhohnten und verspotteten sie Der Rat der Stadt bestrafte die beiden Patriziersohne am 9 Februar Ob der Raub aus reformatorischem Eifer oder Judenhass geschah oder eine Auseinandersetzung mit dem Pfarrer der Ausloser war lasst sich nicht mehr klaren Sicher ist nur dass es die erste nachgewiesene Aktion gegen Bildnisse in einer Memminger Kirche darstellte 4 Dass auch in dieser Gemeinde die reformatorischen Krafte starker waren zeigte sich Weihnachten 1524 als die Gemeinde den Pfarrer mit Fausten und Fussen gestossen und geschlagen in die Sakristei trieb wie er dem Augsburger Bischof schrieb Lediglich durch das Eingreifen mehrerer Ratsherren konnte eine Eskalation verhindert werden Pfarrer Jakob Megerich wurde zu einem religiosen Streitgesprach am 2 Januar 1525 mit Christoph Schappeler geladen wobei Megerich unterlag und abgesetzt wurde Ihm folgte der erste reformierte Pfarrer im Amt Simprecht Schenck ein Anhanger Zwinglis 5 Er war aus dem Kartauserkloster Buxheim ausgetreten und zur reformierten Lehre konvertiert Schenck bekam ein Jahressalar von 60 Gulden unter der Bedingung das reine Evangelium zu lehren Der Schwabische Bund forderte am 14 Juli 1525 die Ausweisung Schencks aus der Stadt Er ging freiwillig Die Stadt bekannte sich zur Reformation anfangs zur zwinglischen spater nachdem Zwingli gestorben war zur lutherischen Lehre Von Juli bis Oktober 1525 wurde jedoch die romisch katholische Gottesdienstordnung wiederhergestellt Ab November wurde nachdem der Schwabische Bund aus der Stadt wieder abgezogen war der aus Konstanz kommende reformierte Georg Gugy von der Stadt angestellt Er erhielt jeden Monat einen neuen Anstellungsvertrag Eine langerfristige Verpflichtung wurde vermieden denn man musste gegenuber dem Schwabischen Bund vorsichtig sein der bereits im Mai Juni 1525 die Stadt besetzt hatte Gugy predigte regelmassig am Mittwoch in der Kirche Aufgrund der zwinglischen Ausrichtung der Memminger Reformation entfernte man im Juli 1531 fast alle sakralen Kultgegenstande aus der Kirche Unser Frauen darunter viele Altare und Bilder Ein Inventar existiert nicht so dass der Umfang der Zerstorungen nicht deutlich ist Die Kultobjekte wurden teilweise zerstort teilweise von der Stadtverwaltung eingezogen und verkauft oder den Handwerkern als Lohn uberlassen Einzelne Stucke wurden von katholischen Glaubigen fur die sie ihren ideellen Wert nicht verloren hatten in die umliegenden katholischen Gebiete und Kloster gerettet 1548 fuhrte Kaiser Karl V erneut den romisch katholischen Ritus in der Kirche ein Simultankirche 1565 bis 1806 Bearbeiten nbsp Stadtgraben am Grossen Pechturm und Frauenkirche von Suden um 1800 Dies anderte sich erst 1565 als die Evangelischen wieder einen Gottesdienst abhielten Man konnte sich im Mindelheimer Vertrag von 1569 einigen und machte aus Unser Frauen eine Simultankirche wie es sie bereits seit 1524 gab Die evangelischen Glaubigen konnten das Langhaus und die Orgelempore von 7 30 bis 16 00 Uhr nutzen Zu den ubrigen Zeiten diente die Kirche den Nonnen des benachbarten Klosters sowie den Kreuzherren und dem katholisch gebliebenen Teil der Stadtbevolkerung Noch im Jahr des Vertragsabschlusses erhielt die Kirche eine neue Kanzel Erst 1806 verlor der Mindelheimer Vertrag an Bedeutung nachdem die evangelische Kirchengemeinde die gesamte Kirche erworben hatte Die katholischen Gemeindemitglieder waren nun auf die Klosterkirche St Johann Baptist des ehemaligen Augustinerklosters angewiesen Die Nutzung durch beide Konfessionen verhinderte durchgreifende Barockisierungen Dazu gehorte der 1659 durchgefuhrte Einbau eines neuen Orgelgehauses oberhalb der Kanzel 1662 wurde eine neue Orgel angeschafft und die Errichtung von Emporen an der Westseite und der nordlichen Abseite die bis 1890 in der Kirche blieben Ab 1799 war der Kirchenraum fur zwei Jahre und zehn Monate Magazin fur Kriegsgerate 1801 konnten wieder Gottesdienste gefeiert werden Erst 1808 wurde die Stadt von der Koniglich bayerischen Landesdirektion in Ulm aufgefordert den Kirchenraum wiederherzustellen 1811 wurde die Kirchengemeinde selbstandig nachdem die Kirche vor 1802 von der Stadtregierung danach bis 1811 von der Gemeinde St Martin verwaltet worden war Selbststandige Kirchengemeinde 1811 bis 1945 Bearbeiten Die Kirche wurde im 19 Jahrhundert wie zahlreiche andere Gotteshauser im Sinne des Historismus umgestaltet So wurde ein Holzgewolbe eingebaut das den Raumeindruck der gotischen Kirche massgeblich veranderte Stadtbaumeister Johann Georg Knoll ersetzte 1829 die barocke Kanzel durch eine neue im Stil des Historismus Diese wurde knapp 60 Jahre spater wieder entfernt Im September 1838 war der Dachstuhl der Kirche stark einsturzgefahrdet weshalb die Kirche gesperrt und der Gottesdienst nach St Martin verlegt werden musste Der Dachstuhl wurde daraufhin gestutzt und der Gottesdienst konnte wenig spater wieder in der Kirche stattfinden 6 nbsp Die nordliche Ansicht der Frauenkirche um 18701850 wurde die Orgel durch eine grossere ersetzt Seit 1859 ist der Chorraum mit einem neuen Altar in den ubrigen Kirchenraum einbezogen Das Kirchendach bis dahin mit glasierten Buntziegeln versehen wurde 1870 1871 mit Dachschiefer neu eingedeckt Die 1602 ubertunchten Fresken darunter eine der bedeutendsten Arbeiten der Kunstlerfamilie Strigel wurden 1893 bis 1897 freigelegt Sie zahlen zu den wertvollsten der Spatgotik Damit begann eine weitere grossangelegte Innenrenovierung Die Holzgewolbe wurden wieder entfernt und durch eine flache Holzdecke ersetzt Die Seitenempore der Nordwand wurde abgerissen dafur an der Westseite eine zweite Empore eingebaut Bei der Renovierung des Bodens entdeckte man die romanischen bzw vorromanischen Pfeiler Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg Renovierungen Grabungen seit 1945 Bearbeiten Dadurch dass die Stadt bei Stadtbelagerungen nie von Suden angegriffen wurde und die Stadtbefestigung dort mit dem grossen Rondell und dem so genannten gschwollt Wasser gesichert war entging die Basilika Kriegsschaden Dies anderte sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs Beim Bombenangriff vom 20 April 1945 sturzte das vierteilige Kreuzrippengewolbe im Westjoch des nordlichen Seitenschiffes ein Die Fresken des Hauptschiffes und der Arkadenbogen blieben jedoch erhalten Durch die Druckwellen barsten alle 43 Fenster darunter auch die grossen Chorfenster Die Dacher wurden abgedeckt das Hauptportal wurde vom Luftdruck zerrissen Erst 1955 waren die Spuren des Bombenangriffs vollstandig beseitigt und der ursprungliche Zustand soweit moglich wiederhergestellt In den 1970er Jahren wurde die Kirche erneut renoviert Ein neuer Altar entstand im Hauptschiff vor der Kanzel Der Turm erhielt die Bemalung des 16 Jahrhunderts zuruck Beim Offnen des Bodens im Kirchenschiff fur den Einbau einer Warmluftheizung wurden weitere Reste der altesten Vorgangerkirche entdeckt Bei der Renovierung des Turms 1973 fand man in der Kugel uber der Laterne Goldmunzen und bleierne Schrifttafeln von 1730 Diese wurden zusammen mit Munzen 2 DM Stuck 10 Mark Sonderpragung zur Olympiade 1972 beschriebenen Bleitafeln sowie Ausschnitten aus der Memminger Zeitung wieder in die Kugel gelegt Das Dach des Hauptschiffes wurde im Jahr 2010 saniert und neu gedeckt Architektur BearbeitenDie Kirche ist eine dreischiffige sechsjochige Basilika mit erhohtem Chorraum Vor dem nordlichen Vorzeichen befindet sich der aufgelassene Friedhof der zu einem kleinen Park mit mehreren Buchen umgestaltet wurde Als Zeichen fur den Marienzyklus im Inneren der Kirche steht auf dem Kirchvorplatz eine Einhornstatue Im Westen grenzt das alte Franziskanerinnenkloster an in dem sich jetzt ein Altenheim Burgerstift befindet mit der Altersdemenzabteilung im Suden Hinter der alten Kirchmauer im Osten liegt der Reichshainpark Aussenbau Bearbeiten Das Langhaus der geosteten Kirche tritt nach aussen mit erhohtem Mittelschiff und niedrigeren Seitenschiffen sowie deren Anbauten in Erscheinung Die mit einfachen Fenstern versehenen Seitenschiffe und Anbauten schliessen mit Pultdachern an das Mittelschiff an Daruber offnen sich dessen mit Masswerk verzierte Oberlichter je ein Oberlicht pro Joch Zugleich spiegeln flache Lisenen die die Aussenwand zwischen den Oberlichtern rhythmisieren die Gliederung des Innenraums in Joche wider Das Mittelschiff ist mit einem Satteldach bedeckt Auf dem zugehorigen schwabischen Westgiebel erhebt sich ein goldenes Kreuz Die ebenfalls mit Lisenen gegliederte Westfassade wird von einem grossen etwa mittig zwischen Boden und Dachstuhl sitzenden Masswerkfenster beherrscht Es wird von kleineren Fenstern flankiert ein weiteres kleines Fenster befindet sich im Giebeldreieck Im Osten setzt sich in Verlangerung des Mittelschiffes das etwa zwei Joche lange Chorhaus vom Langhaus ab Der aussere Eindruck des mit einem 5 8 Schluss 7 versehenen Chorhauses wird von Strebepfeilern zwischen hohen Masswerkfenstern gepragt Im Suden wurde an Chorhaus und sudliches Seitenschiff anschliessend die neue Sakristei errichtet der westlich ein Kapellenanbau folgt Die Mitte der verbliebenen freien Wandflache des Sudschiffes nimmt mit dem sudlichen Vorzeichen einer der beiden Kirchenzugange ein Kapellenanbauten und Vorzeichen bestimmen auch das Erscheinungsbild der Nordseite Zusatzlich befindet sich dort in Hohe des zweiten Joches von Osten her gesehen der Turm mit der alten Sakristei der stark in das nordliche Seitenschiff einschneidet Die Wande der Kirche bestehen aus Ziegelmauerwerk deren einheitlicher Putzauftrag keine Identifizierung einzelner Bauabschnitte zulasst Innenraum Bearbeiten Mittelschiff Bearbeiten nbsp Das Hauptschiff vom Chor aus gesehen Das Mittelschiff hat eine Lange von 38 5 und eine Breite von 11 Metern Es kann nur durch die beiden Vorzeichen oder durch einen direkten Zugang zwischen Turm und Chor im Nordschiff betreten werden Der heutige Haupteingang ist das nordliche Vorzeichen Die Wande des Hauptschiffes sind schlicht gehalten und weiss getuncht Es ist in sechs Joche mit gotischen Spitzbogen untergliedert Die Innenseiten der Spitzbogen sind ebenso wie die Bereiche zwischen den Bogen mit Fresken verziert die Pfeiler sind rot getuncht Das Hauptschiff schliesst eine Holzflachdecke im Stil des Historismus nach oben ab Die Schnitzmotive wurden einer Decke des 15 Jahrhunderts aus der Kramerzunft am Weinmarkt entnommen 8 An der Westseite befinden sich zwei Emporen wobei eine Empore von der Orgel eingenommen wird Diese Emporen besitzen die gleichen Schnitzmotive wie die Decke Durch Oberlichter zu beiden Seiten sowie ein grosses Fenster mit einfachem Masswerk und mehrere kleinere an der Westseite wird das Mittelschiff beleuchtet Nordschiff Bearbeiten nbsp Das Nordschiff von Osten gesehen Das Nordschiff hat eine Lange von 38 5 und eine Breite von 6 Metern Es stammt aus dem 14 Jahrhundert wurde 1448 erhoht und mit einem gotischen Kreuzrippengewolbe versehen Der Turm schiebt sich im zweiten Joch etwa 3 Meter in das Kirchenschiff hinein Es umfasst zwei ehemalige Seitenkapellen das nordliche Vorzeichen sowie den Aufgang zu den Emporen Die ohne Masswerk gestalteten Fenster des Seitenschiffes und der Kapellen sind eingewolbt Bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg wurden zwei Joche des Nordschiffes zerstort und kurz darauf wieder aufgebaut Man erkennt sie an den fehlenden Deckenfresken Das Nordschiff besitzt zwei Zugange vom nordlichen Vorzeichen und vom Turm Sudschiff Bearbeiten Das Sudschiff hat eine Lange von 38 5 Metern und eine Breite von 6 Metern Es stammt ebenfalls aus dem 14 Jahrhundert wurde gleichfalls 1448 erhoht und besitzt wie das nordliche Seitenschiff ein gotisches Kreuzrippengewolbe Die eingewolbten Fenster des Seitenschiffes und der angefugten Kapelle weisen kein Masswerk auf Die ehemalige 1522 gestiftete Minnerkapelle diente wahrend des Simultaneums als evangelische Taufkapelle Der einzige Zugang zum Sudschiff ist das sudliche Vorzeichen Chor Bearbeiten nbsp Das mechanische Uhrwerk der TurmuhrVon 1458 bis 1459 wurde das 19 5 Meter lange und 10 Meter breite Chorhaus errichtet Pro Wandsegment besitzt es ein hohes Fenster mit einfachem Masswerk Die Decke besteht aus einem gotischen Kreuzrippengewolbe Der Chorraum ist gegenuber dem Langhaus um drei Stufen erhoht drei weitere Stufen fuhren in den Chorschluss mit dem Hochaltar Turm Bearbeiten Der Turm wurde vermutlich Anfang des 14 Jahrhunderts aus Tuffstein erbaut In seinem untersten Stockwerk befand sich die Sakristei bis diese 1487 in einen Neubau am sudlichen Chorende umzog Das ehemals gotische spitz zulaufende Dach des Turmes wurde des Ofteren von Blitzen getroffen und im 17 Jahrhundert nachdem wiederum ein Blitz eingeschlagen hatte durch die heutige Laterne mit gekreuztem Spitzdach ersetzt Seit dem Mittelalter wurde das ursprunglich mit Fresken versehene Zifferblatt der Turmuhr ofters ubermalt zuletzt mit Steinfarben Bei der Turmsanierung 1973 konnten mindestens drei Farbschichten aufgedeckt werden Restauriert wurde schliesslich die Renaissancebemalung des Zifferblattes aus der Zeit um 1650 Die gotische Sonnenuhr an der Ostseite wurde ebenfalls wiederhergestellt und an der Westseite eine neue angebracht Der Turm hat einen quadratischen Grundriss bei einer Seitenlange von 8 3 Metern Er ist bis zur Laterne 46 5 Meter bis zur Spitze 54 Meter hoch 9 und hat zwei Zugange einen im Nordschiff den anderen an der nordlichen Aussenmauer In den Turm ist ein weiterer Holzturm als Glockenstuhl integriert Das Kreuzrippengewolbe der ehemaligen Sakristei im Untergeschoss wurde 1955 erneuert da es durch Druckwellen der Bombenexplosionen im Zweiten Weltkrieg beschadigt worden war Neue Sakristei Bearbeiten Die neue Sakristei befindet sich neben dem Chor dort wo auch der Eingang ist Sie besitzt ebenfalls ein gotisches Kreuzrippengewolbe Die Holzvertafelungen der Wande weisen kleine ornamentale Schnitzereien auf Die Fenster sind mit einfachem Masswerk ausgestattet Ausstattung BearbeitenIn der Kirche gibt es eine Vielzahl von Kunstwerken vorwiegend Fresken Der grosse Reichtum an Altaren und sonstigem Schnitzwerk wurde wahrend der Reformation im Bildersturm zerstort oder verkauft Fresken Bearbeiten nbsp Platerspiel spielender Engel im musischen RippenbogenDie ausgesprochen gut erhaltenen Fresken aus dem 15 Jahrhundert wurden von der Memminger Schule unter Leitung von Hans Strigel d A geschaffen mussen aber bereits zum Teil 1506 erneuert worden sein Sie uberlebten den Bildersturm vom 19 Juni 1531 offenbar schadlos 10 Sie wurden vermutlich 1631 mit Tunche uberdeckt da sie schadhaft geworden waren und im Dreissigjahrigen Krieg die Mittel fur eine Ausbesserung fehlten Danach gerieten die Fresken in Vergessenheit Nach ihrer Wiederentdeckung um 1890 wurde das gesamte Kircheninnere grundlich untersucht und die Fresken ab 1893 wieder aufgedeckt Einige wurden entsprechend der Gepflogenheiten der damaligen Zeit erganzt die meisten jedoch waren in so gutem Zustand dass lediglich die Farben aufgefrischt wurden Dank der behutsamen Vorgehensweise bei der Wiederaufdeckung und der Auffrischung der Farben von 1893 bis 1897 durch Professor Franz Haggenmiller aus Munchen sind sie bis heute sehr gut erhalten Weitere Restauratoren waren Ludwig von Kramer und Bonifaz Locher Die Massnahmen wurden 1901 abgeschlossen Der Grossteil der Fresken lasst sich drei Bereichen zuordnen den ornamentalen Malereien dem Apostolischen Glaubensbekenntnis und dem Marienzyklus Ornamentale Malereien Bearbeiten nbsp Ornamentale Malereien im SudschiffMit ornamentalen Malereien sind Teile des Nord und Sudschiffs sowie Teile der inneren Rippenbogen des Hauptschiffes ausgestattet Um die Schlusssteine der Gewolbe rankten sich Ornamente die durch die Bogen der Spitzbogengewolbe unterbrochen wurden Sie waren teilweise mit einer unechten Vergoldung versehen Schon kurze Zeit spater wurde diese Vergoldung unansehnlich so dass sie bereits im 16 Jahrhundert ubermalt wurden Die Wappen auf den Schlusssteinen wurden uberwiegend bei der grossen Kirchenrestaurierung hinzugefugt Lediglich in der Sakristei der Pinzenauer Kapelle sowie zum Teil im Sudschiff ist der Zustand aus der Erbauungszeit erhalten geblieben Die Ornamente des Chors der weiterhin den Kreuzherren gehort hatte wurden nie ubermalt da dort die Stadt keine Handhabe hatte Sie stammen noch von der ersten Kirchenbemalung um 1460 Apostolisches Glaubensbekenntnis Bearbeiten Die Memminger Schule um Hans Strigel d A malte einen uber das gesamte Hauptschiff verteilten Freskenzyklus mit den zwolf Aposteln denen auf Spruchbandern die zwolf Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses zugeordnet sind Die Figuren von denen sich je eine an jedem Joch und zwei an der Westwand in Hohe der ersten Empore befinden haben eine durchschnittliche Hohe von 230 Zentimetern Sie stehen auf gemalten Konsolen Die zwolf Artikel sind in schwabischem Dialekt verfasst Am ostlichen Ende des Hauptschiffes befindet sich auf beiden Seiten je eine Spruchtafel neben den Tafeln und auch an den beiden westlichen Enden sieht man jeweils einen Posaunenengel mit einem Spruchband Die Engel erinnern an das Jungste Gericht die Tafeln mahnen dass die ewige Seligkeit nur erlangen kann wer den christlichen Glauben hat wer ihn nicht hat kann nicht gerettet werden Diese Texte von Athanasius dem Patriarchen von Alexandria sprechen in ihrer lateinischen Fassung von der fides catholica Der christliche Glaube der deutschen Fassung legt den Schluss nahe protestantischer Ubermalung zu entspringen Dasselbe gilt fur den Glauben an die cristanlichen hailgen Kirchen der wohl den Glauben an die heilige katholische Kirche ersetzt hat Im Uhrzeigersinn vom Chor ausgehend sind an der Sudmauer des Hauptschiffes Petrus Andreas Jakobus der Altere Johannes und Thomas auf der Empore an der Westwand ist Jakobus der Jungere und Philippus dargestellt Die Nordwand des Hauptschiffes zieren die Apostel Bartholomaus Matthaus Simon Judas Thaddaus und Matthias Petrus trug bis zum Bildersturm 1531 die dreifache Papstkrone eine in Mittelalter und Fruher Neuzeit nicht unubliche Darstellung Sie wurde mit Hammerschlagen zerstort Bei der Aufdeckung im Jahre 1893 waren nur zwei Figuren beschadigt alle anderen kamen in vorzuglichem Zustand wieder zum Vorschein Das Glaubensbekenntnis beginnt bei Petrus und endet bei Matthias Die Verbindung eines Glaubensartikels mit einem Apostel ist frei gewahlt bei Darstellungen der zwolf Apostel in Verbindung mit dem Credo gab es zahlreiche Varianten nbsp Der Heilige Simon einer der zwei schadhaft gewordenen Aposteldarstellungen direkt nach der Aufdeckung nbsp Der Heilige Simon heute nach der Erganzung der schadhaften Stellen nbsp Der Apostel Thomas am letzten nordlichen Joch nbsp Der Apostel Philippus an der WestwandIn den Arkadenbogen befinden sich Darstellungen von Engeln von Personen des Alten Testaments Propheten Patriarchen Konige und andere bedeutende Manner und von wichtigen Reprasentanten des Neuen Testaments Christus Maria vier Evangelisten und zwei Apostel Einer von ihnen ist Paulus der die Gruppe der zwolf Apostel erweitert Alle haben Spruchbander mit Bibelzitaten Die Bibelstellen der einzelnen Bogen kommentieren ebenfalls in schwabischer Mundart die zugehorigen Artikel des Glaubensbekenntnisses Sie sind aber nicht systematisch geordnet sondern reihen Analogien und inhaltlich passende Zitate zum jeweiligen Thema ohne erkennbare Leitlinien aneinander In manchen Bogen sind die Schriftstellen zwei aufeinanderfolgenden Credo Artikeln zugeordnet Die Fresken des funften Bogens fallen aus diesem Schema vollig heraus Dargestellt werden ausnahmslos Engel mit Musikinstrumenten Auf Spruchbandern sind keine deutschen Bibelkommentare zu finden sondern in lateinischer Sprache der Anfang des Gloria das in der Liturgie der Osternacht feierlich gesungen wird und damit zum Artikel der Auferstehung von den Toten passt Zudem gibt es eine weitere Besonderheit Im neunten Bogen ist als einzige Ausnahme von den erwahnten Gruppierungen eine Personlichkeit aus der Kirchengeschichte dargestellt Bernhard von Clairvaux Man kann davon ausgehen dass der Autor der das theologische Programm entworfen hat mit Bernhards Schriften nicht nur vertraut war sondern dies auch betonen wollte Der Einfluss von Bernhards Werken auf den Marienzyklus ist unubersehbar seine ausgepragte Verehrung der Gottesmutter findet ihren Niederschlag bereits im zehnten Bogen Es geht um die Vergebung der Sunden aber die Kommentare beziehen sich hauptsachlich auf Maria Gleich das erste Spruchband bringt ein Mariensymbol die aurora consurgens die aufleuchtende Morgenrote Maria hat eine wichtige Funktion als Zuflucht der Sunder als Vertreterin der Barmherzigkeit wie es im Marienzyklus ausfuhrlicher dargestellt ist Marienzyklus Bearbeiten nbsp MarienfreskoDer Marienzyklus an der inneren Turmwand im nordlichen Seitenschiff ist eine Besonderheit Dieses Fresko schildert in 14 Einzelbildern die Lebensgeschichte Mariens von der Verkundigung bis zur Anbetung des Jesuskindes durch die drei Weisen Diese 14 Tafeln sind je etwa einen Quadratmeter gross Die gesamte Flache oberhalb dieser Szenen ist bis zum Gewolbe mit allegorischen und symbolischen Mariendarstellungen versehen Hauptmotiv ist die sakrale mystische Einhornjagd auf der rechten Seite ein Bildtypus der im 15 und 16 Jahrhundert vor allem in der deutschen Kunst weit verbreitet war Durch das Konzil von Trient wurde im 16 Jahrhundert die Darstellung der Einhornjagd verboten Die Szene findet im hortus conclusus im geschlossenen Garten statt Links im Vordergrund blast Erzengel Gabriel in ein Jagdhorn vor ihm befinden sich vier Hunde mit Spruchbandern In ahnlichen Darstellungen tragen die Hunde Spruchbander mit den Worten veritas misericordia iustitia und pax Wahrheit Barmherzigkeit Gerechtigkeit und Friede Da auf dem obersten Band das Wort Wahrheit erhalten geblieben ist ist davon auszugehen dass auf den anderen drei Bandern die ubrigen Tugendbezeichnungen in deutscher Sprache standen Die Zusammenstellung dieser vier Tugenden geht auf das Buch der Psalmen zuruck In der Vulgata lautet der Text Misericordia et veritas occurrerunt iustitia et pax deosculatae sunt Barmherzigkeit und Wahrheit begegnen sich Gerechtigkeit und Friede kussen sich Ps 85 11 EU Bernhard von Clairvaux hat dann in seiner ersten Predigt anlasslich des Festes Maria Verkundigung uber diese vier Tugenden eine Parabel geschrieben Die Erzahlung geht davon aus dass Adam und Eva die Tugenden von Gott erhalten haben die Barmherzigkeit als Beschutzerin die Wahrheit als Erzieherin die Gerechtigkeit als Lenkerin damit die Menschen das Gute nicht nur erkennen sondern auch tun und den Frieden um glucklich sein zu konnen Durch den Sundenfall haben die Menschen alle vier dann aus eigener Schuld verloren Unter den Tugenden brach nun ein Streit aus Wahrheit und Gerechtigkeit wollten als Strafe fur Adam und Eva den Tod Barmherzigkeit und Frieden baten um Schonung der Menschen Die Paare riefen Gott als den hochsten Richter an um den Streit beizulegen Um beiden Seiten gerecht zu werden entschied Gott dass einer der keine Schuld auf sich geladen hat sterben und dieser Tod heilbringend sein solle Jemand musse freiwillig aus Liebe sterben denn die Liebe ist starker als der Tod Die Wahrheit machte sich in der Welt auf die Suche entdeckte aber keinen Unschuldigen der freiwillig sterben wollte die Barmherzigkeit suchte im Himmel fand aber keinen der genugend Liebe besass Da schickte Gott seinen Sohn auf die Welt der durch seinen Tod nicht nur die Menschen erlost sondern auch den Streit unter den Tugenden beigelegt hat und darum waren diese vier auch bei seiner Menschwerdung anwesend Die Tugendpaare versohnten sich Gerechtigkeit und Friede kussten sich und die Engel verkundeten bei Christi Geburt den Frieden auf Erden Die Gerechtigkeit wandelte sich Vor Christus war sie an das Gesetz gebunden und bedruckte die Menschen durch das Einflossen von Furcht Nun aber spornte sie die Menschen durch Liebe an Der Streit der vier Tugenden ist auf vielen Miniaturen dargestellt und gehort zum Themenkreis des gottlichen Ratschlusses der Erlosung der Menschwerdung Christi Die mystische Einhornjagd verbindet dieses Streitthema mit der Legende vom Fangen des Einhorns im Schoss einer Jungfrau und mit der Verkundigung an Maria durch den Erzengel Gabriel Zum Verkundigungsmotiv gehort Gottvater der an der hochsten Stelle des Freskos dargestellt ist und seinen Kopf in Richtung Mariens geneigt hat Die Hunde jagen das Einhorn in ihren Schoss Das Besondere und Einzigartige an dem Fresko ist dass das Einhorn das Jesuskind tragt Eine solche Darstellung ist sonst von keiner Kirche bekannt Da das Einhorn ja bereits ein Symbol fur Jesus ist brauchte man ihn nicht zusatzlich als Person darzustellen Das Fabeltier ist aber auch ein Attribut der Keuschheit und weist so auf die jungfrauliche Empfangnis der Gottesmutter hin Maria und das Jesuskind sind mit einem Heiligenschein versehen Maria streckt dem Kind die Hande entgegen Auf der anderen Seite im Vordergrund tauchen zwolf Propheten uber der Mauerbrustung auf die Blatter mit den Weissagungen des Wunders der Empfangnis von der Mauer herabfallen lassen Von den Texten sind nur Fragmente erhalten die lauten Der Herr den wir suchend der wirt komen von sinen hailigen tempel erfilt ist die wisagong dass gesalbet ain junckfraw wirt uss dir wirt uss g an der der herr Im Mittel und Hintergrund sieht man ein palastartiges Gebaude Burg und Stadtumrisse und zahlreiche Mariensymbole Diese sind auf Schriftbandern in deutscher Sprache benannt die Inschriften sind allerdings arg beschadigt Dennoch konnen einige Symbole sicher identifiziert werden electa ut sol auserlesen wie die Sonne pulchra ut luna schon wie der Mond stella maris Meeresstern aurora consurgens aufleuchtende Morgenrote rubus incombustus nicht verbrannter Dornbusch hortus conclusus verschlossener Garten turris eburnea elfenbeinerner Turm porta clausa verschlossene Pforte civitas dei Stadt Gottes das Vlies Gideons und Jerusalem als Stadt Davids Links von den zwolf Propheten finden wir das erste Bild aus dem Marienzyklus nbsp Jesus wird von einem gejagten Einhorn in den Schoss Mariens getragenDie Szenen aus dem Leben Mariens beginnen mit Joachims Opfer Joachim und Anna die Eltern Marias sind ein frommes Paar das aber wegen seiner Kinderlosigkeit in Schmach leben muss Zur Leistung seiner Opferpflicht vor dem Priester erschienen wird Joachim mit seiner Gabe zuruckgewiesen Das zweite Bild Joachim in der Einode zeigt Joachim wie er auf seinen Stab gestutzt uber eine mit Steinen ubersate Strasse zu seinen Herden geht die man im Hintergrund angedeutet sieht Ein goldener Engel ein Spruchband in den Handen haltend schwebt zu ihm herab und verkundet ihm dass er Vater eines Kindes wird Zum Zeichen fur die Wahrheit der Verkundung wird Joachim Anna an der Goldenen Pforte in Jerusalem begegnen Das dritte Bild zeigt Anna im Frauengemach mit einer weissen Haube bedeckt vor einem roten gefalteten Vorhang auf einem Ruhebett sitzen Mit einem weissen Tuchlein wischt sie sich die Augen und sucht Trost in einem Gebetbuch das sie in der rechten Hand auf ihren Knien halt Durch ein Fenster unter dem ein Schrankchen mit teilweise aufgezogenen Schubladen steht fliegt ein weissgewandeter Engel herein der ihr dasselbe verkundet wie zuvor Joachim Im vierten Bild begegnen sich Joachim und Anna vor der Goldenen Pforte Auch hier ist die Strasse steinig im Hintergrund sind Mauern und Turme Jerusalems zu erkennen Das funfte Bild zeigt Mariens Geburt Anna liegt weiss gekleidet im Bett und reicht dem herzutretenden Gatten die Hand Im Vordergrund kniet eine Frau mit hochgekrempelten Armeln am Boden vor einer Badewanne in die sie die neugeborene Maria legt Heiligenscheine sind uber ihr und uber Joachim und Anna zu sehen Auf einem Tisch sind Leinentucher ausgebreitet Durch die Ture im Hintergrund tritt eine Dienerin herein Der Tempelgang der Maria ist auf dem sechsten Bild zu sehen Die dreijahrige Maria wird am oberen Ende einer Treppe von einem Priester erwartet Die Eltern schicken sich an ihr zu folgen Zwei andere Personen im Vordergrund nehmen an der Szene teil Das siebte Bild zeigt das Stabwunder Eine Schar junger Leute mit Ruten in den Handen stromt durch eine in der Ecke sichtbare Ture herein Goldverbramte rote und blaue Rocke und Hute deuten auf die hohe Bedeutung der Feierlichkeit Sie begleiten den barhauptigen mit dem Heiligenschein ausgezeichneten Joseph der wie auch in den folgenden Bildern einen roten Rock tragt und fast greisenhaft erscheint Indem er vor den Priester tritt wird die Rute die Joseph tragt grun wie ein frischer Palmzweig Die der ubrigen Bewerber bleiben durr wie Besenreiser Ein lockiger Jungling im vornehmen Prachtkleid sinkt im Vordergrund auf die Knie um seine Rute zu zerbrechen Es ist eine der seltenen bildlichen Darstellungen dieser Szene in Deutschland Meist wird sie bei Marienerzahlungen ausgelassen Die Vermahlung Josephs mit Maria ist auf dem achten Bild zu sehen Beide stehen vor dem Priester der uber dem weissen Unterkleid einen zuruckgeschlagenen roten Mantel tragt Maria und Joseph haben ihre Hande vereinigt Der Priester streckt segnend seine Rechte daruber aus Vier Personen auf Seiten der Braut und ebenso viele auf Seiten des Brautigams sind die Trauzeugen Das neunte Bild zeigt die Maria Verkundigungsszene In den spaten Abendstunden ein dunkler Himmel ist durch die Fensteroffnung zu sehen kniet Maria vor dem roten gefalteten oben baldachinartig zusammengefassten Bettvorhang an einem Betschemel auf dem ein Buch aufgeschlagen liegt Der Erzengel Gabriel in goldenem Kleid und rotem Mantel zieht an einem Zipfel den Vorhang zur Seite und bringt Maria die freudige Botschaft Der heilige Geist in Gestalt einer weissen Taube von Gott der im Brustbild oben am Himmel erscheint ausgegangen hat sich auf die Stirn der Jungfrau herabgesenkt Die Szene Marias Besuch bei Elisabeth ist auf dem zehnten Bild zu sehen In lichtgruner Landschaft aus der im Hintergrund ein Turm mit einem Stuck Stadtmauer hervortritt begrussen sich die beiden Frauen vor einer offenen Tur in zartlicher Umarmung Der Gegensatz zwischen der alten und der jungen Frau ist deutlich gekennzeichnet Die Gestalt in Mantel und Kapuze im Hintergrund ist wohl der Priester Zacharias Die Flucht Josephs zeigt das elfte Bild Maria sitzt wie bei der Verkundigung in einem Zimmer vor einem roten Bettvorhang Joseph einen Knotenstock in der rechten Hand ein Bundel auf dem Rucken wird eben die letzten Worte mit ihr gewechselt haben um dann die Unschuldige zu verlassen Die Erscheinung eines Engels der durch das Fenster hereinschwebt veranlasst ihn sich diesem zuzuwenden und zu horen was der in Hilflosigkeit dasitzenden Jungfrau geschehen soll Auch diese Szene ist in dieser Art nur aus diesem Fresko bekannt Die Geburt Jesu zeigt das zwolfte Bild Unbekleidet in einen Trog gebettet liegt das neugeborene Kind am Boden Die Eltern stehen zu beiden Seiten drei kleine Engel zwischen ihnen betrachten das Jesukindlein in anbetendem Staunen Uber die niedrige Brustung die den Raum nach hinten abschliesst und den Blick in eine nachtliche Hugellandschaft frei lasst schauen zwei Hirten herein ein dritter weilt von der Erscheinung des Engels gefesselt bei seiner Herde Durch eine Maueroffnung strecken Ochs und Esel ihre Kopfe herein Das vorletzte Bild zeigt die Beschneidung Christi In der Mitte einer Gruppe von zehn Personen sitzt dem Betrachtenden zugekehrt ein wurdiger Priester auf einem Stuhl mit hoher Ruckenlehne Unter seinem Priesterhut fallt ein weisses Schleiertuch uber Kopf und Schultern bis auf die Hande herunter Auf diesem Tuch halt er das Kind wahrend ein mit unbedecktem Haupt daneben sitzender Priester das Messer ansetzt Auf der anderen Seite halt eine Frau eine lange weisse Binde bereit Hinter dieser Gruppe stehen sechs Zuschauer in ruhiger Haltung nebeneinander Der Mann im roten langen Rock mit grauem Bart und Haar soll vermutlich Joseph darstellen Das letzte Bild zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Konige Die Brustung auf dem zwolften Bild ist verkurzt um einer Ture Platz zu machen Durch diese sind die vornehmen Gaste hereingekommen Joseph fehlt in dieser Szene Maria sitzt in der Mitte das unbekleidete Kind auf dem Schoss Dieses streckt die Arme dem Greis entgegen der vor dem Kind kniet und es bei der rechten Hand ergriffen hat Seitwarts steht ein halbmondformiges Schaugefass in den Handen der zweite Konig den die wulstigen Lippen die Stumpfnase und die braune Hautfarbe als Mohren kennzeichnen Der dritte den Hut in den Handen schreitet von der anderen Seite mit seinen Gaben hinzu Uber die Entstehungszeit sowie den Urheber des Zyklus liegen keine Informationen vor Die Kreise die zwischen zwei Tafeln des Marienlebens zu sehen sind stammen von einem Weihekreuz das wie der Farbauftrag beweist eher als die Bilder gemalt worden ist Sonstige Fresken Bearbeiten nbsp Das Stifterbild von Hans Vohlin d A Im Chor befinden sich mehrere Fresken Das Fresko an der nordlichen Chorwand stellt Hans Vohlin d A dar einen der wichtigsten Stifter der Kirche Als lebensgrosse Figur kniet der altere Mann in einer getafelten Stube auf einer gepolsterten Bank Auf einem Wandbrett von dem ein Rosenkranz herabhangt ist ein kleiner Hausaltar angebracht An einer Schnur uber dem Betenden an der Decke ist eine Hangelampe befestigt Uber seine Schulter hinweg sieht man in eine Flusslandschaft hinaus deren Motiv eventuell dem oberschwabischen Illertal angelehnt ist Dort waren die Vohlin sehr begutert was diese Annahme nahrt Der Boden der gemalten Stube ist nach vorn von drei Sparren abgeschlossen Uber die Balkenschwelle hangen an Riemen drei Wappenschilde mit den Wappen des Stifters und wohl denen seiner zwei Gemahlinnen aus den Hausern Rappenstein und Imhof herunter Auf einem Schriftband Uber dem Kopf des Betenden steht Heilige Maria bitt fur uns Zu seinen Fussen befindet sich der Stechhelm mit der Vohlinschen Helmzier Des Weiteren ist die Inschrift MCCCCLXIV 1464 und darunter Ernewert 1552 Erneuert 1552 zu lesen Das Marienbild in einer kleinen Nische der sudlichen Chorwand ist ebenfalls eine Vohlinsche Stiftung Die Nische in der sich fruher vermutlich ein Heiliges Grab befand ist 2 21 Meter breit 1 75 Meter hoch und 0 45 Meter tief Die untere Halfte der Nischenwand ist mit einem Teppichmuster bemalt In der oberen sieht man uber Wolken als Brustbild eine Madonna mit Kind das mit den Handen einen Rosenkranz ausbreitet rechts und links davon je einen musizierenden Engel Auf etwa der gleichen Hohe befinden sich an die seitliche Wand anstossend rechts von der Gruppe der Wappenschild links der Stechhelm mit der Helmzier der Vohlins Eine Masswerkumrahmung mit Fischblasenmuster leitet von den Leibungen uber auf die Aussenwand auf der ein mit Laubbossen Rosetten aus Stein besetzter Stab das Bild abschliesst An der Sudostwand des Chorschlusses sieht man einen fliegenden Engel der eine grosse Hostienscheibe in seinen Handen halt Da die Hostie fruher auch Engelsbrot genannt wurde geht man davon aus dass der Engel zu einer verschwundenen Plastik gehorte nbsp Links der den torichten rechts der den klugen Jungfrauen zugewendete Christus im Chorbogen vom Chor aus betrachtet Im Chorbogen sind die Klugen und Torichten Jungfrauen dargestellt uber denen jeweils Christus thront Die funf klugen Jungfrauen auf der linken Seite des Chorbogens halten ihre sorgsam gefullten Ollampen in die Hohe Sie blicken wachsam fursorglich Ihnen ist die jederzeitige Ankunft des Brautigams bewusst Auf der rechten Seite sieht man die funf torichten Jungfrauen die die leeren Ollampen nach unten halten und auf den Brautigam nicht vorbereitet sind Sie denken dass sie noch genugend Zeit haben und verlassen sich auf ihre klugen Schwestern nbsp Weihnachtsfresko im nordlichen Vorzeichen Uber der Kirchenpforte im nordlichen Vorzeichen befindet sich ein Weihnachtsfresko aus drei einzelnen Bildern Das erste Bild links unten zeigt Maria Verkundigung Maria sitzt neben einem Lesepult mit einem aufgeschlagenen Buch Vor ihr deutet der Engel mit der rechten Hand auf das Schriftband mit den Worten Ave gratia plena dominus tecum Sei gegrusst voll der Gnade Der Herr ist mit dir das er in der Linken halt Ein weiteres Schriftband uber dem Haupt Mariens gibt die Antwort Ecce ancilla domini fiat mihi secundum verbum tuum Siehe die Magd des Herrn Mir geschehe nach deinem Wort Beide Texte stammen aus dem Evangelium nach Lukas Kapitel 1 Vers 28 38 Das zweite Bild rechts unten zeigt Christi Geburt Unter und vor einem von vier Pfosten getragenen Dachlein befindet sich eine Futterkrippe in deren vorderem Teil das Kindlein liegt wahrend aus dem hinteren der Ochse und der Esel fressen Vor dem Kind kniet betend die Mutter Joseph steht dahinter Von der anderen Seite naht in betender Haltung eine Nonne deren Schriftband nicht mehr lesbar ist Im Hintergrund sieht man den Stern von Betlehem und die Szene der Verkundigung an die Hirten durch einen am Himmel erscheinenden Engel Dessen Botschaft wird durch ein leeres Schriftband angedeutet Das dritte Bild oben zeigt die Heiligen Drei Konige Unter einem ahnlichen Holzdach wie bei dem Fresko von Christi Geburt sitzt auf einer altarahnlichen Bank mit vorgesetztem Podest Maria Jesus auf dem Schoss haltend Einer der Konige reicht kniend ein Kastchen Auf der anderen Seite steht der zweite der dritte beugt in einer lebhaften Bewegung das Knie Beide tragen Kronen und bieten ziborienformige Gefasse an Ein Futtertrog mit den Tieren ist auf die Seite gedrangt nbsp Das sudliche Vorzeichen mit Kreuzigungsszene und Sternenhimmel sowie ornamentalen Fresken Das sudliche Vorzeichen wurde nicht barockisiert Die dortigen Fresken aus den Anfangen des 15 Jahrhunderts durften die altesten erhaltenen der Kirche sein Dort ist die gotische Ausstattung noch vollstandig erhalten Die Decke ziert ein Sternenhimmel mit ornamentalen Verzierungen an den Kreuzrippen An der Westseite ist eine Nische mit 1 71 Meter Hohe 1 14 Meter Breite und 0 18 Meter Tiefe mit der Kreuzigungsszene in die Wand eingelassen Die Leibungsflache dient als Umrahmung Ein Blattornament in lichtgrauer Farbe auf schwarzem Grund und in verschiedenen ausladenden Formen ist zwischen zwei Leisten gelegt Diese tragen ein Vierpassornament in grun auf schwarzem Grund Bei der ausseren dieser Leisten mit einem krabbenahnlichen grunen Laubornament greift der Rahmen auf die Mauerflache uber Links vom gekreuzigten Jesus steht die leidende Maria den Blick auf Johannes rechts vom Kreuz gerichtet Dieser tragt das Evangelium im Arm Jesus selbst hat bereits die erst nach dem Tod zugefugte Seitenwunde Das Blut das er vergiesst wird von zwei Engeln mit Kelchen aufgefangen Der Aufgang zur alten Empore in der Vorhalle war fruher ebenfalls bebildert Hier waren allerdings die Fresken so beschadigt dass sie grosstenteils nicht wiederhergestellt werden konnten Die Pfeiler in Hohe der Kanzel waren fruher ebenfalls mit Bildern aus der Heiligen Schrift verziert Allerdings waren diese Fresken zum grossen Teil so schadhaft dass sie beim Bildersturm ubertuncht wurden Auf jedem von den beiden Pfeilern ist ein Fresko aufgedeckt Das Fresko im Nordschiff vor dem Marienzyklus der inneren Turmwand zeigt Christus als Schmerzensmann Er ist etwa einen Meter uber dem Boden in halber Lebensgrosse dargestellt Christus ist nur mit einem Lendentuch bekleidet mit Dornenkrone seinen Wundmalen und einem Heiligenschein versehen und befindet sich vor einem Teppich den zwei nur bruchstuckhaft erhaltene Engel halten umgeben von Marterwerkzeugen Der Pfeiler am Sudschiff an dem sich die Kanzel befindet besitzt ebenfalls Reste von Fresken eines mit der Jungfrau Maria die von Engeln umgeben ist Dieses war sehr fein ausgearbeitet wie man aus den Resten erkennen kann Die Nordseite desselben Pfeilers zeigt einen gemusterten gotischen Teppich der von zwei Engeln gehalten wird Dieses Fresko ist entweder bei der Aufstellung der Kanzel entstanden oder war bereits vorhanden als man das Orgelgehause dort anbrachte Olbilder Bearbeiten nbsp Das Weihnachtsbild in der SakristeiDas Altarbild des Hochaltares wurde von Johann Friedrich Sichelbein der Memminger Schule um 1700 gemalt Es wurde 1806 am Ende des Simultaneums der katholischen Stadtgemeinde St Johann ubergeben und 1868 zuruckgekauft Es zeigt die Kreuzigungsszene auf Golgatha Zwei Bilder von Rudolf Schwemmer aus dem Jahr 1961 befinden sich in der Taufkapelle Sie zeigen in moderner Darstellung die Pfingstbegebenheit und die Kindersegnung Jesu Im sudlichen Seitenschiff hangt ein Bild mit der Auferstehung Jesu in gemassigtem Expressionismus Es wurde 1951 von Ulrich Franke geschaffen Das Abendmahlsgemalde neben der Hawanger Madonna wurde 1820 von Andreas Kuchle gemalt In der neuen Sakristei befindet sich ein Bilderzyklus mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament von Johann Friedrich Sichelbein Die Bilder hingen vor der Aufdeckung der Fresken in den Arkadenbogen des Hauptschiffes Schnitzereien Bearbeiten nbsp Die vertafelte KanzelIm Chor Bearbeiten Das barocke Chorgestuhl aus dem Jahre 1696 eines unbekannten Kunstlers mit Muscheln Putten Fratzen und Fruchtgehangen hat einen durchschnittlichen kunstlerischen Wert Uber dem Eingang zur Sakristei ist das Wappen des damaligen Spitalmeisters des Oberhospitals angebracht Die Tur zur Sakristei ist ebenfalls mit Schnitzereien verziert die von der Stadt kurz vor dem Chorgestuhl in Auftrag gegeben wurden Die Ture tragt im oberen Feld das von Putten und Fruchten umrahmte Stadtwappen als Zeichen dafur dass die dahinter liegende Sakristei zum reformierten Teil der Kirche gehorte Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1859 Decke Kanzel Kreuzaltar und Empore Bearbeiten Die holzerne Flachdecke 1897 die Kanzel mit dem Schalldeckel 1895 und die Emporen 1897 wurden im Stil des Historismus gefertigt und zeigen alle die gleichen Memminger Schnitzereien Die Brustungen der Emporen wurden mit Verzierungen und Bibelworten versehen Auf der Vertafelung der Kanzel sind in Flachschnitztechnik die Evangelisten Markus mit dem Lowen Lukas mit dem Stier Matthaus mit dem geflugelten Menschen und Johannes mit dem Adler dargestellt An der Unterseite schwebt die Taube des Heiligen Geistes im goldenen Strahlenkranz Der Kreuzaltar vor der Kanzel ist ein moderner quadratischer Tisch des Herrn Er wurde 1979 von dem Ehepaar Munz Natterer aus Neuching geschaffen Er besitzt bronzene Verbindungsstucke an den Seitenflachen und Ecken die den Leib Christi darstellen sollen Den Kreuzestod Christi symbolisiert ein Bergkristall Statuen Bearbeiten nbsp Die Hawanger Madonna von Ivo StrigelDie Madonna an der Ostseite des nordlichen Seitenschiffes wurde um 1500 von Ivo Strigel geschaffen Sie befand sich langere Zeit in einem Bauernhof in Hawangen von dem sie ihren Namen hat Die Mutter Gottes in goldenem Mantel mit blauem Futter tragt das Jesuskindlein auf dem Arm Dieses halt die Weltkugel in der linken Hand Die Hawanger Madonna gehort zum Typus einer Mondsichelmadonna Unter ihrem rechten Fuss ist eine goldene Mondsichel angebracht mit einem mannlichen Gesicht von dem vermutet wird dass es ein Selbstbildnis des Memminger Kunstlers darstellt Sie steht auf einem im 20 Jahrhundert angebrachten Steinsockel In der Kirche befinden sich ausser der Hawanger Madonna noch zwei Holzstatuen Der Gute Hirte an der Ostseite des Hauptschiffes ist eine vom Bildhauer Geiger aus Memmingen stammende Figur vom Ende des 19 Jahrhunderts 9 Sie tragt wallende rot braunliche Haare Der rote Uberwurf wird am Hals durch eine Brosche mit drei Perlen zusammengehalten das Untergewand ist blau Der Hirte tragt auf dem linken Arm ein Lamm in der Rechten halt er einen gekrummten Hirtenstab Die Fusse sind unbekleidet zu seiner Linken sitzt ein Schaf Von einer Figur in der Madonnennische des Chorraums kann derzeit nicht gesagt werden wen sie darstellt In der Sakristei befindet sich ein heiliger Johannes mit dunklem langem wallendem Haar Der Uberwurf ist golden das Untergewand blau Die Entstehungszeit sowie der Schopfer der Figur sind unbekannt Beide Statuen stammen aus dem Nachlass des Kunstmalers und Kunstsammlers Fritz Hail den seine Schwester Luise Hail der Kirchengemeinde uberliess 9 Kirchengestuhl Bearbeiten Das Gestuhl der Osthalfte wurde 1979 aus Eiche unter Verwendung der alten Wangen von 1897 hergestellt Das ubrige Laiengestuhl stammt aus verschiedenen Zeitepochen Darunter befinden sich auch mittelalterliche Kirchenbanke teilweise mit Schnitzereien Eine Gestuhlwange im nordlichen Seitenschiff tragt das Wappen der Vohlin Im sudlichen Seitenschiff ist eine Kirchenbank von 1897 mit ornamentalen Schnitzereien und Bibelspruchen erhalten Steinmetzkunst Bearbeiten Auf den Konsolen der Saulen im Chor stehen sechs Steinfiguren Sie wurden Ende des 19 Jahrhunderts hergestellt und farbig bemalt Bei der Kirchenrenovierung in den 1950er Jahren mussten sie auf Veranlassung des Landesamtes fur Denkmalpflege in Augsburg grau gestrichen werden Sie stellen Manner dar die einen bedeutenden Einfluss auf die Ausbreitung der Reformation hatten und zwar Martin Luther Philipp Melanchton Kurfurst Friedrich den Weisen Gustav Adolf von Schweden Christoph Schappeler und Ambrosius Blarer Das von einem unbekannten Kunstler geschaffene Taufbecken in der sogenannten Minnerschen Kapelle der einzigen Kapelle des Sudschiffes stammt aus dem Jahr 1565 und wurde aus Rotmarmor gefertigt Es weist grosse stilistische Ahnlichkeit mit dem ebenfalls aus Rotmarmor geschaffenen Taufbecken der St Martinskirche auf Grabplatten Bearbeiten nbsp Epitaph des Patriziers Jorg Hursich und seiner Frau von 1606 1608Die fruher am Boden und an der Aussenwand befindlichen Grabplatten wurden wahrend der Renovierungen der Kirche immer wieder versetzt Heute befinden sie sich in den Seitenkapellen und im nordlichen Vorzeichen im nordlichen Seitenschiff hangen die grossten noch erhaltenen Epitaphien Die Schrift von dreien kann noch entziffert werden die der ubrigen ist meist so verwittert dass sie nicht mehr lesbar ist Die alteste Grabplatte stammt von dem Kaplan Konrad Schriber aus dem Jahr 1439 Daneben befindet sich die des Memminger Handelsherrn und Patriziers Jorg Hursich und seiner Ehefrau von 1606 bzw 1608 Viele stammen auch von verstorbenen Franziskanerinnen des gegenuberliegenden Klosters Die Platte vom Grab des Hans Vohlin dem grossten Stifter der Kirche ist in der westlichen Seitenkapelle des Nordschiffes der Mottelinkapelle an der Wand befestigt Sie wurde 1441 geschaffen und ist stark verwittert 11 Im nordlichen Vorzeichen befinden sich am Boden mehrere circa 30 30 Zentimeter grosse Platten mit den eingemeisselten Namen von Nonnen des Franziskanerinnenklosters Orgel Bearbeiten nbsp Steinmeyer Orgel auf der WestemporeDie erste Orgel etwa 1487 von Hans Vohlin gestiftet befand sich auf einer Empore am Standort der heutigen Kanzel 12 Das Orgelhausle ob der Kanzel wurde 1659 erneuert die neue Orgel jedoch erst 1662 angeschafft Diese blieb dort bis Eberhard Walcker 1850 eine neue Orgel mit zwei Manualen Pedal und 25 Registern baute Die heutige Orgel wurde im Jahre 1929 von der Firma Steinmeyer aus Oettingen als opus 1512 gebaut Sie besitzt 52 klingende Register verteilt auf drei Manualwerke und Pedal Die Traktur ist elektropneumatisch Die Orgel hat den Zweiten Weltkrieg im Wesentlichen unbeschadet uberstanden und blieb in den Nachkriegsjahren vor grosseren Veranderungen verschont I Hauptwerk C a Bordun 16 Prinzipal 8 Gamba 8 Gemshorn 8 Rohrflote 8 Oktav 4 Spitzflote 4 Oktav 2 Quinte 2 2 3 Kornett 8 Mixtur VI 2 2 3 Scharf 1 Trompete 8 II Schwellwerk 1 C a Gedeckt 16 Prinzipal 8 Salizional 8 Nachthorngedeckt 8 Quintade 8 Flote A 1 0 8 Kleinprinzipal 4 Gemshorn 4 Rohrflote 2 Quinte 2 2 3 Terz 1 3 5 Mixtur III 2 Oboe 8 Schalmei 4 Tremulo III Schwellwerk 2 C a Prinzipal 8 Gemshorn 8 Unda maris 8 Violflote 8 Gedackt 8 Praestant 4 Kleingedeckt 4 Oktav 2 Blockflote 2 Sifflote 1 Gemshorn 1 1 3 Mixtur III IV 1 1 3 Cymbel III 1 2 Rankett 16 Krummhorn 8 Pedal C f Prinzipalbass 16 Violon 16 Subbass 16 Zartbass A 2 0 16 Quintbass 10 2 3 Prinzipalbass 8 Gedackt A 3 0 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Waldflote 2 Mixturbass V 2 2 3 Posaune 16 Rankett A 4 0 16 Krummhorn A 5 0 8 Koppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen zwei freie Kombinationen Pianopedal II III Crescendowalze Generaltutti Pedaltutti Absteller Pedalregister Handregister Zungen Mixturen Walze Anmerkung ab c uberblasend aus Gedeckt 16 von SW 1 aus Nachthorngedeckt 8 von SW 1 aus Rankett 16 von SW 2 aus Krummhorn 8 von SW 2Glocken Bearbeiten nbsp Die Lobeglocke von 1852Die ursprunglichen Glocken wurden mehrmals umgegossen zuletzt 1852 als einige rissig geworden waren Die alteste und grosste Glocke stammte aus dem Jahr 1530 1912 mussten die drei kleineren fur den Ersten Weltkrieg abgegeben werden und wurden 1921 22 durch neue ersetzt Auch im Zweiten Weltkrieg mussten die Glocken fur Rustungszwecke abgeliefert werden Ein Teil davon kam nicht wieder zuruck Die neuen Glocken stammen aus den Jahren 1953 und 1961 Die Lobeglocke wiegt 1 200 kg und ist auf den Ton es1 gestimmt Sie tragt den Spruch Ehre sei Gott in der Hohe Sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein und dient als Stundenglocke Sie ruft zehn Minuten lang die Glaubigen zum Gottesdienst und lautet danach weitere funf Minuten gemeinsam mit den anderen drei Glocken Die Lobeglocke wurde 1530 angeschafft und am 1 Juli 1852 von Johannes Hermann aus Memmingen umgegossen Am 31 Oktober 1852 wurde sie wieder erstmals gelautet Unter der Jahreszahl 1852 ist das Hermannsche Wappen Widder eingraviert Im Zweiten Weltkrieg kam die Glocke am 30 Mai 1947 vom Glockenfriedhof wohlbehalten zuruck Die Rufglocke mit dem Gewicht von 700 kg und dem Ton ges1 tragt den Spruch Deine Toten werden leben Sie wird auch Gefallenen Gedachtnis Glocke genannt Sie lautet wahrend des Vaterunsers im Gottesdienst wahrend des Morgen und Abendgebetes um zwolf Uhr zum Friedensgebet und bei Beerdigungen Sie wurde am 19 November 1917 vom Glockenturm geholt kam aber unversehrt zuruck Im Zweiten Weltkrieg musste sie wiederum fur Rustungszwecke abgeliefert werden und kam nicht mehr zuruck Die heutige Rufglocke wurde am 28 Dezember 1953 erstmals gelautet Die Dienerglocke ist auf den Ton as1 gestimmt Sie wurde 1961 von Eduard Schultz dem Inhaber der Firma Magnet Schultz zum Andenken an seine Mutter Elisabeth Schwerdtfeger gestiftet Sie tragt den Spruch In Christo gilt der Glaube der durch die Liebe tatig ist und das Wappentier der Schwerdtfegerschen Apotheke das Einhorn Sie dient zum Elf Uhr Lauten Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie nicht wieder in die Stadt zuruck Am 5 Marz 1961 wurde die neue Glocke aufgezogen 13 Die Betglocke wiegt sieben Zentner und ist auf den Ton b1 gestimmt Im Ersten und Zweiten Weltkrieg kam sie auf den Glockenfriedhof von wo sie jeweils wieder zuruckkehrte Sie wurde im Jahre 1953 umgegossen und am 28 Dezember aufgezogen Sie schlagt die Viertel halbe und Dreiviertelstunde 9 Nutzung der Kirche Bearbeiten nbsp Das Renaissancegestuhl im SudschiffDie Stadtpfarrkirche wurde vor der Reformation von der katholischen Stadtbevolkerung sowie ab 1341 von den romisch katholischen Kreuzherren und ab etwa 1444 den Nonnen des gegenuberliegenden Franziskanerinnenklosters Maria Garten benutzt Ab etwa 1530 war die Kirche zweigeteilt und war nach dem Mindelheimer Vertrag von 1569 das Gotteshaus der katholischen und der reformierten Stadtbevolkerung Sie stand im armeren Stadtviertel der sogenannten Wegbachsiedlung die auch Wegbachvorstadt genannt wurde Nach dem Ende der Reichsstadtzeit 1803 wurde die Kirche teilweise als Waffenlager Krankenhaus und Lagerhalle umgewidmet Seit 1811 gehort die Kirche der lutherischen Kirchengemeinde Unser Frauen Bis zum Bau des Gemeindehauses in den 1990er Jahren wurde das Langhaus auch als Gemeindehaus verwendet Heute finden Gottesdienste Meditationen und Konzerte in der Kirche statt Gottesdienste werden in der Regel jeden Sonntagvormittag abgehalten Das Gemeindehaus befindet sich nordlich der Kirche gegenuber dem Chor Das Gemeindeleben ist ausserst rege Pfarrer ist derzeit Claudius Wolf Pfarrbezirk BearbeitenDer Pfarrbezirk der Kirche war vor der Sakularisation und den neuen Baugebieten der 1950er und 1960er Jahre die sudliche Altstadt etwa vom Weinmarkt bis zur Hohen Wacht Mit den neuen Baugebieten wuchs auch die Gemeinde stark an weshalb sich das Dekanat Memmingen dazu entschloss neue Gemeinden in den Neubausiedlungen zu grunden Seit etwa 1970 ist der Pfarrbezirk die Sudstadt ausgehend vom Weinmarkt Da die meisten Neubaugebiete in der Ost West und Nordstadt mit den Stadtteilen geschaffen wurden schrumpfte die Gemeinde von 3600 1980 auf heute etwa 1800 Gemeindemitglieder 14 Zur Kirchengemeinde gehort die evangelische Bevolkerung von Benningen Siehe auch Liste der Pfarrer der Kirchengemeinde Unser Frauen Memmingen Literatur BearbeitenFriedrich Braun Die Stadtpfarrkirche zu Unserer Frauen in Memmingen Ein Beitrag zur Geschichte des oberschwabischen Kirchenbaues Koselverlag Munchen 1914 Julius Miedel Fuhrer durch Memmingen und Umgebung 3 neubearbeitete Auflage Teil 1 Verlags und Druckereigenossenschaft Memmingen Memmingen 1929 S 114 122 Erstausgabe 1900 Theophil Haffelder Evang Luth Stadtpfarrkirche Unser Frauen in Memmingen Kleine Kunstfuhrer Nr 1404 Verlag Schnell amp Steiner GmbH amp Co Munchen 1983 OCLC 180494446 Theophil Haffelder Die Geschichte der Frauenkirche von Memmingen Selbstverlag des Autors Memmingen 2000 OCLC 76268292 Gudrun Litz Die reformatorische Bilderfrage in den schwabischen Reichsstadten Mohr Siebeck Verlag Tubingen 2007 ISBN 978 3 16 149124 5 S 150 152 Franz Kuntze Die Jagd des Einhorns in Wort und Bild In Georg Steinhausen Hrsg Archiv fur Kultur Geschichte Band 5 Berlin 1907 S 273 310 Gerhard B Winkler Hrsg Bernhard von Clairvaux Samtliche Werke lateinisch deutsch Band 8 Tyrolia Verlag Innsbruck 1997 ISBN 3 7022 2118 2 S 97 127 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unser Frauen Memmingen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kunst und Geschichte Webseite der Kirchengemeinde D 7 64 000 32 PDF S 9 Die Frauenkirche beim Landesamt fur Denkmalpflege in BayernEinzelnachweise Bearbeiten Wolfram Arlat Die Stadtentwicklung von Memmingen von 350 bis 1400 Memminger Geschichtsblatter 1977 78 Seite 89 Verlag der Memminger Zeitung Memmingen 1978 Theophil Haffelder Die Geschichte der Frauenkirche von Memmingen Selbstverlag des Autors Memmingen 2000 S 8 22 Schorers Memminger Chronik Seite 35 Jahr 1471 Gudrun Litz Die reformatorische Bilderfrage in den schwabischen Reichsstadten Mohr Siebeck Verlag Tubingen 2007 ISBN 978 3 16 149124 5 S 140 Reformation in Memmingen in Martin Brecht und Hermann Ehmer Sudwestdeutsche Reformationsgeschichte Zur Einfuhrung der Reformation im Herzogtum Wurttemberg 1534 Stuttgart 1984 S 163 Memminger Chronik des Friedrich Clauss umfassend die Jahre 1826 1892 herausgegeben von Friedrich Doderlein Memmingen Verlag von B Hartnig 1894 Seite 135 Damit sind die eckigen Chorschlusse gemeint die nach der Anzahl der Segmentteile benannt werden in diesem Fall 5 8 Schluss In der Kramerzunft wurden 1525 die Zwolf Artikel die Forderungen der aufstandischen Bauern gegenuber dem Schwabischen Bund abgefasst a b c d Schriftliche Auskunft des Pfarramtes Unser Frauen vom 2 September 2008 Prof th Friedrich Braun Die Stadtpfarrkirche zu Unser Frauen in Memmingen Ein Beitrag zur Geschichte des oberschwabischen Kirchenbaues Seite 20 21 Koselsche Buchhandlung Munchen 1914 Theodor Haffelder Memmingen Unser Frauen Seite 22 Mitte Verlag Schnell amp Steiner GmbH amp Co Munchen 1983 Prof th Friedrich Braun Die Stadtpfarrkirche zu Unser Frauen in Memmingen Ein Beitrag zur Geschichte des oberschwabischen Kirchenbaues Koselsche Buchhandlung Munchen 1914 Theodor Haffelder Memmingen Unser Frauen Verlag Schnell amp Steiner GmbH amp Co Seite 6 Munchen 1983 Auskunfte von Hr Haffelder von der Frauenkirche am 14 September 2008 etwa 15 45 Uhr in der Frauenkirche am Tag des offenen Denkmals 47 9816 10 1839 Koordinaten 47 58 53 8 N 10 11 2 O nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Oktober 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unser Frauen Memmingen amp oldid 238237070