www.wikidata.de-de.nina.az
Turracher Hohe oder auch Turracherhohe bzw die Turrach bezeichnet eine Ortschaft einen Alpenpass und eine Landschaft in den Gurktaler Alpen in Osterreich Die gleichnamige Siedlung sowie der Turracher See auf der Passhohe werden durch die Grenze zwischen Steiermark und Karnten auf zwei Bundeslander aufgeteilt Aufgrund der von fruhen Siedlungsgebieten weit entfernten und hohen Lage wurde die Gegend erst vergleichsweise spat besiedelt Ab dem 17 Jahrhundert wurde unterhalb der Turracher Hohe mit dem Bergbau begonnen eine Erschliessung der Passhohe durch eine befestigte Strasse erfolgte erst spater Im Lauf des 20 Jahrhunderts wurde die Region nach und nach fur den Fremdenverkehr erschlossen Der gewachsenen Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren auf der Turracher Hohe versucht man mit Landschaftsschutzgebieten und behutsamem und naturnahem Ausbau der touristischen Anlagen gerecht zu werden Turracher HoheBlick vom Schoberriegel auf die Turracher Hohe mit dem Turracher SeeBlick vom Schoberriegel auf die Turracher Hohe mit dem Turracher SeeHimmelsrichtung Nord SudPasshohe 1795 m u A Bundesland Steiermark KarntenWasserscheide Vorderer Seebach Turrach Mur Drau Donau Holzbodenbach Stangenbach Gurk Drau DonauTalorte Predlitz Ebene ReichenauAusbau Turracher Strasse B95 ProfilO Steigung 4 1 824 m 20 1 km 7 8 710 m 9 1 km Max Steigung 23 Karte Steiermark Turracher Hohe Steiermark Koordinaten 46 55 6 N 13 52 25 O 46 918333333333 13 873611111111 1795 Koordinaten 46 55 6 N 13 52 25 OREGION1 BEZ REGION2 BEZ Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Die geteilte Ortschaft 1 3 Infrastruktur 1 4 Klima 2 Geschichte 2 1 Erste Besiedlung 2 2 Bergbau 2 3 Touristische Erschliessung 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Holz und Forstwirtschaft 3 2 Wasserwirtschaft 3 3 Energie 3 4 Verkehr 4 Tourismus 4 1 Ubersicht 4 2 Wintertourismus 4 3 Sommertourismus 4 4 Museen 5 Natur 5 1 Geologie 5 2 Die Turracher Seen 5 3 Flora 5 4 Fauna 5 5 Funga 5 6 Karbonflora der Stangalpe 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Strassen und Orte um die Region der Turracher HoheDie Turracher Hohe liegt in den Nockbergen dem westlichen Teil der Gurktaler Alpen Das Gebiet reicht von den Gipfeln des Rinsennocks 2334 m im Westen bis zur Lattersteighohe 2264 m im Osten in Nord Sud Richtung von der steirischen Ortschaft Turrach bis nach Ebene Reichenau im Suden Etwas weiter entfernt liegen die Gipfel von Eisenhut 2441 m Grosser Konigstuhl 2336 m sowie Gruft 2232 m Der Scheitelpunkt der etwa zwei Kilometer langen Passhohe befindet sich in 1795 m Seehohe sudlich des Turracher Sees dessen Seespiegel in 1763 m u A liegt und an den sich die Ortschaft unmittelbar anschliesst Die Turracher Hohe ist als klassische Passhohe auch Teil einer Kammwasserscheide zwischen dem Oberen Murtal und der Oberen Gurk die unterhalb der Lattersteighohe in etwa 2000 m Seehohe ihren Ursprung hat Die auf der Passhohe am westlichen Ufer des Turracher Sees entlang fuhrende Turracher Strasse B 95 verbindet aus dem Salzburgischen kommend das steirische Obere Murtal im Norden mit dem in Karnten gelegenen Oberen Gurktal sowie weiter uber Feldkirchen mit dem Klagenfurter Becken im Suden Die Passstrasse ist von Turrach bis Ebene Reichenau 16 km lang die Strecke zwischen den Anschlusspunkten zur Murauer Strasse B 97 in Predlitz und Kleinkirchheimer Strasse B 88 bei Patergassen betragt 35 km Insgesamt drei Gemeinden teilen sich das Gebiet der Turracher Hohe das steirische Stadl Predlitz im Norden und die Karntner Gemeinden Reichenau und Albeck im Suden wobei von letzterer keine direkten Verkehrswege auf die Passhohe fuhren Die geteilte Ortschaft Bearbeiten Auf der Turracher Hohe gab es lange Zeit nur einzelne Gehofte sowie Unterkunfte von Holzfallern die Holz fur die Berg und Huttenwerke in Turrach geschlagen haben sowie von Steinmetzen und Bergleuten die sich hier als Lohn und Saisonarbeiter verdingten Eine geschlossene Ansiedlung entwickelte sich erst mit dem Aufkommen des Tourismus in der zweiten Halfte des letzten Jahrhunderts Die Ortschaft auf der Passhohe hat heute rund 100 Einwohner dazu sind uber 400 Zweitwohnsitze gemeldet Sie gehort wie der Turracher See teils zur steirischen Gemeinde Stadl Predlitz teils zur Gemeinde Reichenau in Karnten Der weitaus grossere Teil des Ortes sowie des Sees liegen auf steirischer Seite Die nordliche zur Steiermark gehorende Ortshalfte hat die Postleitzahl 8864 der auf Karntner Gebiet liegende sudliche Teil 9565 die Telefonvorwahl ist hingegen fur den ganzen Ort gleich 04275 nbsp Turracherhohe Ortsmitte Rechts die Landesflaggen von Steiermark und Karnten nbsp Sudliche Teil des Ortes Turracher Hohe mit dem Scheitelpunkt der PassstrasseFormal gibt es also auf der Turracher Hohe zwei Ortschaften wobei der steirische Teil zum Ortsteil Turrach der Gemeinde Stadl Predlitz gehort wahrend auf Karntner Seite die Ortschaft Turracherhohe amtliche Schreibweise ein Ortsteil der Gemeinde Reichenau ist Auf eine Aufstellung von Ortstafeln innerhalb der Ortschaft wurde jedoch verzichtet auf Karntner Seite wird mit einer Ortstafel am Ortseingang der Reichenauer Ortsteil Turracherhohe angekundigt an der steirischen Ortseinfahrt tragt eine Tafel die Aufschrift Fremdenverkehrsgebiet Turracher Hohe Wer von der verwaltungspolitischen Teilung des Orts nichts weiss kann lediglich anhand der zwei Landesflaggen an der ehemaligen Bundesstrasse erahnen dass hier die Grenze zwischen zwei Bundeslandern verlauft Infrastruktur Bearbeiten Im breiten Sattel der Passhohe in dem die Strasse auf einer Strecke von zwei Kilometern waagrecht verlauft finden sich vier Vier Sterne Hotels Hotel Hochschober Seehotel Jagerwirt Hotel Turracher Hof Schlosshotel Seewirt zwei Drei Sterne Hotels mehrere Appartement Hauser z B Appartementhaus Turracher Hohe oder das Sundance Grande Mountain ein Erholungshaus der deutschen IG Bau und uber 30 mittlere und kleinere Hotels und Pensionen Im sudlichen und westlichen Zirbenwald sowie an der ostlichen Seeseite befinden sich viele Ferienhauser die jedoch vorwiegend verdeckt durch Bewaldung oder in Mulden liegen so dass sie sich optisch kaum vom Naturraum abheben Hier bietet der Ort Erholungssuchenden drei Almhutten Siedlungen Marktl Alm Meizeit Dorfl und Alpinhutten Turrach auch Ferienhauser oder Chalets genannt Zur Infrastruktur gehoren auch vier Ski Schulen mehrere Ski Verleih bzw Sportgeschafte eine Bank und einige Souvenirgeschafte aber es gibt beispielsweise keinen Lebensmittelmarkt und keine Tankstelle auf der Turracher Hohe Das nachste Geschaft mit Backerei Wurst und Kasetheke und Gegenstanden des alltaglichen Bedarfs befindet sich im Ort Turrach etwa funf Kilometer bzw 6 Auto Minuten nordlich der Turracher Hohe gerechnet von der Marktl Alm Siedlung der nachste grosse Supermarkt in Patergassen circa 17 km bzw 20 Minuten sudlich und 640 Meter unterhalb der Turracher Hohe Auf der Turracher Hohe gab es lange Zeit auch keine Kirche oder Kapelle Erst 1985 entstand auf Anregung der Anwohner ein modernes okumenisches Gotteshaus die Bergkirche Sankt Christophorus Es wird von der Pfarre Stadl an der Mur verwaltet und steht Feriengasten und den Einheimischen aller christlichen Glaubensbekenntnissen zur Verfugung Im nahe gelegenen Ort Turrach der kleinsten Pfarre der Steiermark befindet sich die sehenswerte Kirche Sankt Josef Gottesdienst 14 taglich am Samstagabend Klima Bearbeiten Die Sonneneinstrahlung ist uber das ganze Jahr reichlich bedingt durch die Hohenlage ist sowohl die Bewolkung als auch die Nebelbildung deutlich geringer als etwa im Drautal Daher sind auch die durchschnittlich vorherrschenden Temperaturen gunstig Im Janner liegt das Temperaturmittel zwischen 5 9 und 8 2 C zum Vergleich Klagenfurt mit 447 Metern Seehohe uber 1300 m tiefer gelegen 5 8 C im Juli zwischen 10 6 und 11 0 C Klagenfurt 18 3 C und im Jahresmittel 1 9 bis 2 2 C Klagenfurt 7 7 C Aufgrund der Passlage weht haufig der Wind Die Niederschlagsmenge ist mit 1218 mm fur Gebirgslagen recht gering Schneefall setzt in der Regel spatestens im Oktober ein und es bildet sich rasch eine feste Schneedecke die bis April manchmal auch bis Mai liegen bleibt Durchschnittlich liegt auf der Turracher Hohe an 158 Tagen im Jahr Schnee Geschichte BearbeitenErste Besiedlung Bearbeiten Der Name Turrach kommt von der alten Bezeichnung Durrach Diese wurde fur eine Waldgegend verwendet in der viele Baume umgesturzt sind und durr herumliegen und kommt im ubrigen Osterreich mehrfach vor 1 Wahrend die Gegend um das heutige Predlitz an der Mur bereits im 6 Jahrhundert von Slawen besiedelt wurde sind erste Rodungen und Ansiedlungen sudlich der Turracher Hohe erst aus dem fruhen 14 Jahrhundert bekannt Politisch wurde die Region zuvor zum Herzogtum Karnten gehorig bereits im 12 und 13 Jahrhundert durch die Abtrennung des Lungaus an Salzburg und der Murauer Herrschaft an das Herzogtum Steiermark auf drei Lander aufgeteilt Bis zur Erschliessung durch den Tourismus die in den spaten 1920er Jahren begann gab es nordlich und sudlich der Passhohe wohl schon seit dem Spatmittelalter einzelne Gehofte aber keine geschlossene Ansiedlung Als Verkehrsweg spielte die Turracherhohe ebenfalls lange keine Rolle Im Mittelalter und der fruhen Neuzeit waren die Verbindungen uber den Katschberg im Westen sowie die Flattnitz im Osten die Hauptverkehrswege in Nord Sud Richtung wahrend Wege uber die Turrach nur von lokaler Bedeutung blieben etwa fur den Transport von Salz aus dem Salzkammergut nach Reichenau erste urkundliche Erwahnung 1332 wo sich ein Filial Mautamt befand Im oberen Murtal nordlich der Turracher Hohe war die Gegend um Predlitz urkundlich 1311 dunn besiedelt da sich die Hange rechts der Mur wenig fur die bauerliche Bewirtschaftung eigneten Dominierende Siedlung der Region war im Mittelalter Murau die sich im Besitz der Liechtensteiner befand Sudlich hingegen sorgte bauerliche Kolonisation um Reichenau wo sich 1520 auch ein Landgerichtssitz befand fur mehr geschlossene Siedlungen und Einzelhofe Bergbau Bearbeiten nbsp Schinkarte der Eisenbergwerke von 1707In einer Moosheimer Urkunde aus dem Jahr 1256 uberliess der Karntner Herzog Ulrich III dem Minnesanger Dichter und vormaligen Truchsess der Steiermark Ulrich von Liechtenstein die bergbaulichen Hoheitsrechte im Landgerichtsbezirk an der Mur zu dem auch die Gegend um die Turracher Hohe gehorte Konkrete Hinweise auf Abbautatigkeiten in der Turracher Gegend finden sich aber weder in diesem Dokument noch in den darauf folgenden Jahrhunderten Johann Adolf Graf zu Schwarzenberg Besitzer der Herrschaft Murau liess 1657 in der Gegend um Turrach nach Kupfererzen suchen Man fand im Steinbachgraben grosse Brauneisenerzvorkommen woraufhin der Graf sich von Kaiser Leopold I eine Konzession fur deren Abbau und Verhuttung erbat die er am 31 Janner 1660 ausgestellt bekam Noch im selben Jahr gab Johann Adolf den Bau eines Flossofens in Turrach in Auftrag und 1662 erfolgte der erste Abstich Zunachst wurde vorwiegend auf steirischer Seite um die Ortschaft am nordlichen Fuss der Turracher Hohe Eisenerzbergbau betrieben und verhuttet Furst Johann Nepomuk Anton von Schwarzenberg liess 1783 die 15 km lange Strecke von Predlitz an der Mur bis zu seinem Werk in Turrach ausbauen um den Abtransport zu erleichtern Es befanden sich aber auch oberhalb der Ortschaft Transportwege fur Holz und Holzkohle die bis zur heutigen Passhohe hinauf reichten Nachdem die allgemeine Wirtschaftskrise aufgrund der Koalitionskriege und deren Folgen in den ersten beiden Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts auch den Turracher Bergbau betroffen hatte erlebten die Montanbetriebe durch die Berufung von Peter Tunner dem Alteren Vater von Peter Tunner der von 1823 bis 1844 die Leitung innehatte einen bedeutenden Aufstieg durch Rationalisierung der Arbeitsmethoden und die Einfuhrung moderner Technologie In der Mitte des 19 Jahrhunderts betrug die von den etwa 60 Bergarbeitern jahrlich geforderte Erzmenge etwa 100 000 bis 120 000 Zentner circa 5 600 bis 6 700 Tonnen Zu dieser Zeit wurde in Turrach nur im Winter gearbeitet weil die Erze in Sacken zur Hutte gezogen werden mussten Ab 1863 wurde in Turrach eine kippbare Bessemerbirne eingesetzt die die Stahlerzeugung rationalisierte 1865 standen drei Konverter mit einer Kapazitat von je 35 bis 40 Zentnern sowie zwei Kupolofen zur Verfugung Die Eisenhutte war zu dieser Zeit die grosste der Steiermark und galt als eine der modernsten in Europa Trotz der technischen Neuerungen folgte bald ein wirtschaftlicher Abstieg Ab den 1870er Jahren verschlechterten sich die Absatze die Roheisenproduktion ging zwischen 1869 und 1885 von 3 800 auf 1 500 Tonnen zuruck Neben steigenden Preisen fur Kohle war vor allem die ungunstige Lage Turrachs abseits der grossen Verkehrswege verantwortlich die hohe Transportkosten verursachte so dass die Montanwerke immer weniger konkurrenzfahig wurden 1899 wurde die Eisenhutte verpachtet was aber keine Besserung brachte so dass der Hochofen in Turrach im Fruhjahr 1909 seinen Betrieb endgultig einstellte Neben dem Eisenerzabbau spielte zeitweise auch der Kupferbergbau eine gewisse Rolle Weitere Bodenschatze sind vor allem kleinere Vorkommen von hochwertiger Anthrazitkohle die noch in den 1950er und 1960er Jahren abgebaut wurden Der Abbau von Zinnober im Hohen Kor am Osthang des Rinsennocks wurde erstmal im 19 Jahrhundert erwahnt Dort befindet sich der Barbara Stollen mit Uberresten der Bergbautatigkeit Ein ehemaliger Steinbruch direkt am Turracher See sowie ein Magnesit und ein Schieferbruch sind weitere Zeugen bergbaulicher Tatigkeit um die Turracher Hohe die jedoch aus wirtschaftlichen Grunden im Lauf des 20 Jahrhunderts ganz aufgegeben wurde Touristische Erschliessung Bearbeiten nbsp Erstes Ferienhaus auf der Turracherhohe nbsp In die Ortsmitte versetzter Sechziger KilometersteinIm 19 Jahrhundert entstanden die ersten Behausungen auf der Passhohe am Turracher See Sie dienten sowohl als Unterkunft als auch zur Bewirtung von Holzfallern Steinmetzen und Bergleuten So ist vom nachweislich altesten der heute noch auf der Turracher Hohe bestehenden Gastbetriebe dem Seewirt bekannt dass an dieser Stelle bereits 1830 eine Almwirtschaft betrieben wurde Bereits Ende des 19 Jahrhunderts zog es die ersten Touristen zu Wanderungen auf die Turrach kurz vor dem Ersten Weltkrieg kamen die ersten Skifahrer zu ausgedehnten Skiwanderungen So eroffneten nach und nach auch weitere Hotels und Gasthofe unter anderem die heute noch bestehenden Jagerwirt 1905 Siegel 1911 und Hochschober 1929 Wann der Ausbau eines alten Almsteiges zu einer Strasse erfolgte ist nicht uberliefert Sudseitig ist aus dem Jahr 1893 ein Neubau der steinernen Teufelsbrucke uber die Schlucht des Stangenbachs bekannt In der Zwischenkriegszeit des 20 Jahrhunderts wurden die Strassen die damals bereits im Wesentlichen dem heutigen Verlauf entsprachen den Anspruchen des modernen Automobilverkehrs angepasst Auf der Sudseite wurde 1928 ein Omnibusverkehr aufgenommen 1929 folgte im Norden die Buslinie Predlitz Passhohe Die ersten Touristen waren aber im Winter dennoch zu kilometerweiten Fussmarschen zu den Quartieren auf der Turracher Hohe gezwungen da die Busse die steilen Anstiege unter winterlichen Bedingungen nicht bewaltigen konnten Das erste private Ferienhaus wurde 1936 an der Nordseite des Turracher Sees auf einem kleinen Hugel errichtet Bereits im Winter nach dem Zweiten Weltkrieg kamen britische Touristen in die von britischen Truppen besetzten Teile Osterreichs Steiermark Karnten und Osttirol Sie wurden auf der Turracher Hohe in den beschlagnahmten Betrieben Siegel Hochschober Jagerwirt und in dem kleinen Ferienhaus einquartiert 1946 wurde ein Schlepplift etwa in Hohe der heutigen Kornockbahn gebaut dessen Benutzung zunachst den Englandern vorbehalten war In Anlehnung daran wird ein Lift an der Turracher Alpe heute noch Englanderlift genannt In den 1950er Jahren kam der erste Einer Sessellift die Panoramabahn hinzu Sie wurde im Jahr 1983 durch einen neuen Einer Sessellift ersetzt Auch dieser wurde im September 2006 durch die neue Kombi Sessel Kabinenbahn ersetzt 1966 ging der nach Paul Pertl benannte Pauli Schlepplift in Betrieb den es noch heute gibt Auch der Ubungswiesenlift kam hinzu Im Dezember 1976 offnete dann der Doppelsessellift Kornockbahn der im Jahr 2000 durch eine nun mit Sitzheizung ausgestattete Sechser Sesselbahn der Firma Doppelmayr ersetzt wurde Mit der Zirbenwald Sechser Sesselbahn 2006 07 der Panoramabahn und der Ganzjahresrodelbahn Nocky Flitzer 2008 09 erweiterte sich das Freizeitangebot erheblich Zur Saison 2015 16 vergrosserte die neu errichtete Schafalm Sechser Sesselbahn mit zusatzlichen vier neuen Abfahrten das Skigebiet Ab den 1970er Jahren nahm der Ansturm der Wintersportler auf die Turracher Hohe zu und infolgedessen wurden auch die Steigungen der Bundesstrasse durch Anpassungen der Strecke nach und nach entscharft 1978 bis 1980 wurde am Kornock oberhalb der alten Strasse die immer wieder von Lawinen betroffen war ein neuer Streckenabschnitt mit Lawinenverbauungen in Betrieb genommen Die mit einer Steigung bis zu 34 am Kilometer 60 von Klagenfurt gerechnet zeitweise steilste Alpenstrasse Europas Koordinaten 46 912774 13 872032 1795 war aufgrund ihrer hohen Anspruche an Autos zeitweise auch Teststrecke des nach dem Zweiten Weltkrieg im nahen Gmund produzierenden Automobilherstellers Porsche Im Janner 1978 stellte Audi der Konzernfuhrung den neu entwickelten Audi Quattro auf der Turracher Hohe vor wo man an der steilen kurvenreichen und verschneiten Passstrasse die Leistungsfahigkeit des damals neuartigen Allradantriebs uberzeugend demonstrieren konnte Die neue Passstrasse hat heute einen maximalen Anstieg von nur noch 23 auf einem kurzen Abschnitt auf Karntner Seite Sie wird im Winter gut geraumt und muss heute nur sehr selten gesperrt werden Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDominierender Wirtschaftszweig auf der Turracher Hohe ist heute der Tourismus Ausser Hotels Gasthausern und Liftbetreibern sowie den wenigen kleinen Geschaften und dem Mineralienmuseum sind hier keine Unternehmen ansassig Nach der Einstellung des Bergbaus im 20 Jahrhundert ist die Holz und Forstwirtschaft neben einigen wenigen landwirtschaftlichen Kleinbetrieben der einzige traditionelle Wirtschaftszweig der auf der Turracher Hohe noch besteht Holz und Forstwirtschaft Bearbeiten Von der vom Haus Schwarzenberg im Jahr 1623 erworbenen Herrschaft Murau sind auch heute noch grosse Waldflachen im Oberen Murtal sowie im Bereich zwischen Predlitz und der Turracher Hohe in Familienbesitz Sie werden von der Furstlich Schwarzenberg schen Familienstiftung verwaltet Die durch die Forstverwaltung in Turrach auf dem Gebiet der Gemeinde Stadl Predlitz bewirtschaftete Flache betragt insgesamt 8411 ha davon 5804 ha Waldflache Wirtschafts und Schutzwald sowie 2607 ha Almen und sonstige Flachen auf einer Seehohe zwischen 930 und 2434 Metern Der Einschlag der Forstverwaltung Turrach betragt rund 24 000 Erntefestmeter jahrlich wovon 79 auf die Endnutzung und 21 auf die Vornutzung entfallen Der Wald auf der sudlichen Seite der Turracher Hohe befindet sich ebenfalls zum grossen Teil in Privatbesitz 90 des gesamten Waldbestands der Gemeinde Reichenau sind auf private Flurstucke unter 200 ha verteilt Der Ertrag wird meist als Rundholz weiterverkauft Sagewerke oder andere holzverarbeitende Betriebe gibt es in unmittelbarer Nahe der Turracher Hohe nicht Wasserwirtschaft Bearbeiten Die Trinkwasserversorgung erfolgt aus zwei Quellen nahe dem Grunsee und einer weiteren vom Kornock Sowohl die Qualitat des Trinkwassers als auch die der Turracher Seen ist sehr gut da eine in den Jahren 1967 bis 1972 gebaute Ringkanalisation an offentliche Kanalanlagen angeschlossen ist so dass die anfallenden Abwasser uber Ebene Reichenau in Klaranlagen in Feldkirchen abgeleitet werden Der Turracher See war damit der erste See in Karnten an dem eine Kanalisationsanlage zur Ganze fertiggestellt war Energie Bearbeiten Erst 1957 wurde die Turracher Hohe an das offentliche Stromnetz der KELAG angeschlossen Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Strom durch Generatoren von Einzelobjekten erzeugt Mit dem Bau einer Fernwarmeanlage 1997 sind Hotels und manche Ferienhauser an eine umweltfreundliche Warmeversorgung angeschlossen Verkehr Bearbeiten Als uberregionale Nord Sud Verbindung zwischen Karnten und den nordlich angrenzenden Bundeslandern Salzburg und Steiermark hat der Passubergang der Turracher Strasse B 95 uber die Turracher Hohe eine vergleichsweise geringe Bedeutung Bekannt war sie bis zur teilweisen Verlegung des kritischsten Streckenabschnitts als die steilste Passstrasse Karntens Die vom Fernverkehr wesentlich starker genutzten Strassen sind die Tauernautobahn A 10 und die parallel dazu verlaufende Katschberg Strasse B 99 von Bischofshofen nach Spittal westlich bzw die Friesacher Strasse B 317 von Judenburg nach Klagenfurt ostlich der Turracher Hohe Von offentlichen Verkehrsmitteln wird die Turracher Hohe nur sparlich bedient Von Predlitz wo sich der Bahnhof Predlitz Turrach der Murtalbahn befindet verkehrt eine Buslinie des Verkehrsverbunds Steiermark wenige Male taglich auf die Passhohe dasselbe gilt fur eine Busverbindung der OBB nach Reichenau und weiter nach Klagenfurt Tourismus BearbeitenUbersicht Bearbeiten nbsp Seetaxi auf dem zugefrorenen See nbsp Bergstation der KornockbahnDie Turracher Hohe ist sowohl fur den Sommer als auch fur den Wintertourismus erschlossen zuletzt wurden 233 000 Ubernachtungen registriert davon zwei Drittel in der Wintersaison 2004 05 und ein Drittel im Sommersaison 2005 Insgesamt werden 1 350 gewerbliche und 570 private Fremdenbetten angeboten im Jahresmittel sind 320 Beschaftigte in den Tourismusbetrieben angestellt Der Ausbau der touristischen Angebote erfolgt seit dem ersten landerubergreifenden regionalen Entwicklungskonzept von 1963 behutsam und naturnah Ein Entwicklungsleitbild fur die Jahre 2005 bis 2015 siehe Weblinks sieht einen weiteren Ausbau nach diesen Prinzipien vor Im Sommer 2007 eroffnete die neue 1600 m lange Ganzjahresrodelbahn Wintertourismus Bearbeiten Im Winter nehmen auf der Turracher Hohe funf Sessellifte davon ein kombinierter Gondel Sessellift neben der Ganzjahresrodelbahn und neun Schlepplifte entlang der 38 Pistenkilometer ihren Betrieb auf Der Hausberg ist der Kornock 2193 m an dessen Osthang zwei Sessellifte entlangfuhren die Kornockbahn 2 3 und die Panoramabahn Die Talstation der Kornockbahn befindet sich in der Ortsmitte die Anlage wird auch im Sommer bedient Am Nordhang der Turracher Hohe befindet sich eine anspruchsvolle FIS Abfahrt in das Turrachtal in der Ost und Westflanke des Sattels gibt es langere leichte bis mittelschwere Abfahrten Insgesamt 15 km Langlaufloipen werden gespurt neben denen Winterwanderwege verlaufen Auf dem See werden Flachen fur Schlittschuhlauf und Curling schneefrei gehalten Einzigartig ist das Seetaxi ein Schneemobil mit Haltestangen welches entlang der Grenze zwischen der Steiermark und Karnten zwischen den Liftanlagen ostlich und westlich des Sees pendelt und Skifahrer kostenlos uber den zugefrorenen See zieht Aufgrund der schneereichen Lage beginnt die Ski Saison bereits im November und die grossen Pisten sind jedes Jahr bis zum 1 Mai in Betrieb wahrend die kleineren Lifte und Pisten z B Ubungswiesenlift Englanderlift Sonnenbahn zum Beispiel im Jahr 2017 nach dem Ostermontag 17 April 2017 geschlossen wurden Sommertourismus Bearbeiten Der Turracher See wird im Sommer kaum als Badesee genutzt da die Wassertemperatur selten uber 18 C liegt Daher beschrankt sich das Angebot fur den Sommertourismus der auf der Turracher Hohe nur etwa die Halfte die Besucherzahlen des Winterhalbjahres erreicht im Wesentlichen auf zahlreiche Wanderwege rund um die Seen sowie in die umliegende Berglandschaft Funf Wanderwege sind als Geopfade markiert in deren Verlauf erwahnenswerte Stellen Geopunkte mit Schautafeln beschrieben sind Weiters verlauft der Salzsteigweg ein osterreichischer Weitwanderweg in Ost West Richtung uber die Turracher Hohe Im Sommer sind auch zwei Sessellifte und der Alpine Coaster in Betrieb Die Turracher Hohe liegt zudem am ostlichen Rand des Biospharenparks Salzburger Lungau und Karntner Nockberge Etwa ein Kilometer vor Ebene Reichenau zweigt die mautpflichtige Nockalmstrasse von der Turracher Strasse in den Biospharenpark ab Museen Bearbeiten nbsp Bergkristall Heart of Goijas beim Museum KranzelbinderDas privat gefuhrte Museum Mythos Edelstein Kranzelbinder wurde 1960 als kleines Mineralienmuseum gegrundet und im Jahr 2000 erweitert und neu konzipiert Das ursprungliche Museum befindet sich in einem ausgebauten Troadkastn wie die Getreidespeicher in diesem Teil Osterreichs mundartlich genannt werden durch die Erweiterung kam ein weiteres Gebaude mit 400 m Ausstellungsflache hinzu In der Ortschaft Turrach am Fuss der Turracher Hohe gibt es ein weiteres Museum das Montanmuseum Holz und Eisen das Exponate aus der Zeit des Bergbaus in der Region ausstellt und Fuhrungen auch zu den alten Gebauden und Stollen anbietet geoffnet donnerstagnachmittags Weitere Gegenstande aus den Berg und Huttenbetrieben konnen im Eisensaal des Schlosses Murau besichtigt werden Die beruhmte Bessemerbirne aus Turrach steht heute im Technischen Museum Wien Natur BearbeitenGeologie Bearbeiten Der geologische Aufbau der Turracher Hohe ist gekennzeichnet durch zahlreiche unterschiedliche Gesteinsarten sowie der hier sichtbar werdenden Auswirkungen der tektonischen Verschiebungen die letztlich im ausgehenden Mesozoikum vor etwa 100 Millionen Jahren zur Bildung der Alpen gefuhrt haben Die ostlichen Zentralalpen erhielten am Ende des Tertiars ihre heutige Struktur Aus geologischer Sicht gehoren die Turracher Hohe wie deren weitere Umgebung zur Gurktaler Decke deren palaozoische Gesteine uberschoben uber der jungeren Gesteinsdecke der sogenannten Stangalm Trias liegen An und unter der Uberschiebungsbahn liegen eine ganze Reihe kleinerer und grosserer Eisenspat Brauneisenerzvorkommen dazu gehoren auch jene im Steinbachgraben und Rohrerwald bei Turrach die die Grundlage fur die dortige Eisenhutte waren Am haufigsten kommen auf der Turracher Hohe die Gurktaler Quarzphyllite entstanden im Untersilur und Eisenhutschiefer Obersilur bis Mitteldevon vor jenseits der Gurktaler Decke auch Altkristallin Paragneise Glimmerschiefer Amphibolite das teilweise schon im Ediacarium entstanden ist Der dazwischen liegende schmale Streifen der Stangalm Trias besteht aus Kalkstein und Dolomit Unmittelbar sudostlich des Turracher Sees beginnt unterhalb der Gurktaler Decke das sogenannte Paaler Konglomerat auch Konigsstuhl Turracher Karbon genannt Es liegt uber der Stangalm Trias und ist wegen seiner Pflanzenfossilien unter Geologen bekannt siehe unten Wahrend der verschiedenen Eiszeiten des Quartars war die Turracher Hohe vergletschert im Wurm Glazial waren es Teilstrome des Murgletschers die aus dem Nahrgebiet der Niederen Tauern nach Suden stromten Vor etwa 20 000 Jahren liess eine starke Erwarmung innerhalb von 1 000 bis 1 500 Jahren das Eisstromnetz abschmelzen Als seltenes Relikt der Wurmeiszeit findet sich eine Gletschermuhle westlich des Turracher Sees weitere Auswirkungen der Vergletscherung lassen sich an der Gelandeform sowie an vielen einzelnen Stellen der Turracher Hohe beobachten Das Ergebnis von tektonischen Verschiebungen sowie der Vergletscherung sind die abgerundeten Bergkuppen mit dazwischen liegenden wannenartigen Vertiefungen Kare ein Beispiel hierfur ist das Hohe Kor dort befindet sich auch ein weiteres Ergebnis eiszeitlicher Gletschertatigkeit ein Moranenwall Die Turracher Seen Bearbeiten nbsp Der Turracher See und der SchwarzseeSiehe auch Turracher See Auf der Turracher Hohe gibt es drei Seen der Sage nach durch Freudentranen Gottes entstanden die er vergoss als er sah was er Schones geschaffen hatte Der mit einer Flache von 19 4 ha mit Abstand grosste davon ist der Turracher See in etwa dreihundert Metern Entfernung ostlich davon liegt der Schwarzsee 2 6 ha in sudlicher Richtung befindet sich der Grunsee 1 48 ha Die beiden naturbelassenen kleineren Seen sind weniger bekannt da sie sich in einem Landschaftsschutzgebiet befinden und keine Uferbebauung moglich ist und weil nur Fusswege zu ihnen fuhren Die Oberflache des bis zu 33 Meter tiefen Turracher Sees ist bis zu sechs Monate im Jahr vollstandig zugefroren Da das Seewasser auch zur Erzeugung von Kunstschnee verwendet wird kann sein Spiegel im Winter um einige Meter schwanken Neben den Seen bildeten sich aus den eiszeitlichen Gletschern aufgrund des hohen Grundwasserstands auch Sumpfe und Moore Im Bereich der Passhohe gibt es vorwiegend Flachmoore mit kleineren Zwischen und Hochmooren auf der Kornock liegt in uber 2000 Metern Seehohe ein Muldenmoor Das bedeutendste Moorgebiet schliesst sich sudlich an den Schwarzsee an und ist wohl ein bereits verlandeter Teil dieses Gewassers Flora Bearbeiten nbsp Die Turracher Hohe zahlt zu den grossten geschlossenen Zirbenwaldflachen in OsterreichDie Turracher Hohe liegt im Bereich zwischen montaner und alpiner Vegetation Von unten nach oben folgen sekundarer Fichtenwald unterbrochen von Wirtschaftsgrunland Fichten Larchen Walder Zirben und Zirben Larchen Walder sodann Zwergstrauchheiden und subalpine und alpine Rasen Bemerkenswert sind die hier vorherrschenden ausgedehnten Zirbenbestande Die Turracher Hohe zahlt zu den grossten geschlossenen Zirbenwaldflachen in Osterreich Die subalpinen Walder sind oft parkartig aufgelichtet in ihrem Unterwuchs kommt neben dem allgegenwartigen Almrausch Rhododendron ferrugineum auch der Zwergwacholder Juniperus communis subsp alpina und der Punktierte Enzian Gentiana punctata vor Am Rauterriegel sudostlich des Eisenhutes steht ein zirbenreicher Fichtenurwald Im Grunerlengebusch am Lawinenhang sudostlich des Rinsennocks wachsen zahlreiche Hochstauden wie z B Blauer Eisenhut Aconitum napellus subsp tauricum Meisterwurz Peucedanum ostruthium und Osterreichische Gamswurz Doronicum austriacum Am Kilnprein finden sich grosse Latschenfelder Pinus mugo Auf der Passhohe gibt es ein Zwischenmoor Im Schlamm Seggen Moor Caricetum limosae wachsen ausser der namensgebenden Schlamm Segge Carex limosa gefahrdet das Herzformige Zweiblatt Listera cordata und die Zwerg Birke Betula nana Im Flachmoor sudlich des Schwarzsees wachst ein Braun Seggen Sumpf Caricetum fuscae subalpinum mit den gefahrdeten Arten Braun Segge Carex nigra Rundblattriger Drosera rotundifolia und Bastard Sonnentau D x obovata sowie Zwerg Birke Am Kornock gibt es ein Muldenmoor Neben der dominanten Rasenbinse Trichophorum cespitosum wachsen hier u a Alpenhelm Bartsia alpina Alpen Fettkraut Pinguicula alpina und Fieberklee Menyanthes trifoliata In den subalpinen Burstlings Rasen Aveno Nardetum findet man die Fruhlings Kuchenschelle Pulsatilla vernalis die Alpen Kuhschelle Pulsatilla alpina und Scheuchzers Glockenblume Campanula scheuchzeri In den alpinen Krumm Seggen Rasen Caricetum curvulae wachsen die rot bluhenden Zwerg Primel Primula minima und Klebrige Primel P glutinosa In den Buntschwingel Rasen auf sudgerichteten Steilhangen findet man die Zottige Primel Primula villosa Roter Speik in der in den Norischen Alpen endemischen dunkelrot bluhenden Form In den Polsterfluren wachsen der in den Ostalpen endemische Wulfen Mannsschild Androsace wulfeniana und die Wulfen Hauswurz Sempervivum wulfenii Fauna Bearbeiten nbsp Der Auerhahn ist eine von vier hier vorkommenden RaufusshuhnartenIm Gebiet der Turracher Hohe findet man das ganze Spektrum der alpinen Tierwelt mit Ausnahme des Steinbocks der hier aber nie heimisch war Neben dem weit verbreiteten Schalenwild Rotwild Gams Rehwild und den Rabenvogeln Rabe Dohle Elster kommen auch die vier Raufusshuhner Auerhuhn Birkhuhn Schneehuhn und Haselhuhn in stabilen Populationen vor An Raubwild gibt es Fuchs Dachs Edelmarder Steinmarder Iltis Hermelin und Mauswiesel Greifvogel wie Habicht Sperber Turmfalke Steinadler sowie seltener Baum und Wanderfalke sind hier zu sehen von den Nachtgreifern der Uhu Waldkauz Raufusskauz und Sperlingskauz Ebenso das Murmeltier 4 Funga Bearbeiten Die Hauptzeit fur das Pilzwachstum d h fur die Ausbildung von Pilzfruchtkorpern sogenannten Schwammerln liegt im August und September Die auf der Turracher Hohe vorkommenden Baumarten sind rege Mykorrhizabildner Die von Verunreinigungen weitgehend freie Atmosphare verhilft den gegenuber Industrie bzw Verkehrsabgasen empfindlichen Arten Nahrstoff und Stickstoff Fliehern zu guten Fruktifikationsmoglichkeiten Die auch wahrend heisser trockener Sommerperioden auf der Turracher Hohe herrschende massige Tagestemperatur sorgt dafur dass Schwammerlfunde moglich sind wenn dies in den tieferen Lagen der Steiermark und Karntens nicht moglich ist Bedingt durch das Fehlen von Laubwaldelementen sowie das nur sporadische Vorkommen der Fichte ist das Kammlagengebiet fur Speisepilzsucher relativ uninteressant So wird man auf der Turracher Hohe nach Herrenpilzen Eierschwammerln oder Braunhaupterln meist vergeblich suchen Vereinzelte Vorkommen des Parasols Macrolepiota procera im Grasland konnten dagegen festgestellt werden Die Grosspilz Funga wird von den mit Larchen und Kiefernarten assoziierten Mykorrhizabildnern dominiert Darunter befinden sich bedingt durch den subalpinen bis alpinen Charakter des Gebiets einige in Mitteleuropa hochst seltene Arten die ausserhalb der Larchen Zirben Walder kaum angetroffen werden konnen Fur Mykologen ist die Turracher Hohe somit ein interessantes Gebiet An Zirbenbegleitern waren hier der Elfenbeinrohrling Suillus placidus der Zirbenrohrling Suillus plorans sowie der Beringte Zirbenrohrling Suillus sibiricus zu nennen welche oft neben den unter Larche wachsenden haufigeren Schmierrohrlingsarten wie Goldrohrling Suillus grevillei Grauer Larchenrohrling Suillus viscidus oder Rostroter Larchenrohrling Suillus tridentinus auftreten Ferner kann man unter Larchen den Orangefarbigen Larchenmilchling Lactarius porninsis den Larchentaubling Russula laricina sowie den Hohlfussrohrling Boletinus cavipes finden Unter Kiefern gibt es vor allem reichliche Taublingsvorkommen Russula decolorans Russula cessans Russula xerampelina als Hochgebirgsform mit schokoladenbraun gefarbtem Hut Allgegenwartig sind in der Nadelstreu der Grauhautige Scheidenstreifling Amanita submembranacea sowie auf Tierkot zahlreiche Dungerlingsarten Viele leuchtend rot bzw gelb gefarbte Saftlinge besiedeln im Herbst die Wiesen sofern sie von schutterem Wuchs sind bzw regelmassig gemaht oder beweidet werden Karbonflora der Stangalpe Bearbeiten In den rund 300 Millionen Jahre alten Schiefern aus dem Karbon fand man schon im spaten 18 Jahrhundert Pflanzenfossilien 1835 von Boue erstmals wissenschaftlich erfasst sind heute von der Stangalpe 72 Pflanzenarten der Steinkohlewalder bekannt darunter Riesenschachtelhalm Calamites Siegelbaume Sigillaria Farne Pecopteris Cordaitenbaume Cordaites und Nadelbaume Dicranophyllum Trivia Bearbeiten nbsp Grenzstein bei ReichenauEinige Sagen berichten vom Alberer einem boshaften Berggeist sowie der Winterbrentlerin die in im Winter verlassenen Almhutten hausten So soll ein Jager der seinen Mut beweisen wollte in der Martininacht zu einer Almhutte hinaufgestiegen sein um dem Alberer zu trotzen Dieser aber warf den Jager mit einer Ohrfeige aus dem Haus so dass dieser mit einer geschwollenen Backe ins Tal zuruckkehrte Ein Senner der seine Almhutte zu spat verliess und vor der Winterbrentlerin fluchtete soll am Weg liegen geblieben und erfroren sein Lange vor dem Skifahren war in der Region das Schabreiten ublich Hierzu wurden Roggenschaben hochdt Schauben nach dem Dreschen ubrig gebliebenes gebundeltes Roggenstroh auf einer Seite angefeuchtet und bei Minustemperaturen im Freien liegen gelassen bis die Unterseite glatt gefroren war Auf diesen Schaben sitzend fuhren die Burschen des Dorfs ins Tal Im 14 Jahrhundert hatten die Reichenauer das Recht eine gewisse Menge Salz das aus dem salzburgischen Hallein stammte aber Lungauer Salz genannt wurde zollfrei uber die Nockberge in das Reichenauer Tal zu bringen Als Gegenleistung fur dieses Privileg das bis ins 18 Jahrhundert aufrechterhalten wurde waren sie dazu verpflichtet den Ubergang uber die Turracher Hohe offen zu halten Aus diesem Privileg entwickelte sich eine rege Schmugglertatigkeit ins Salzburgische Wahrend der Herrschaft der Franzosen Anfang des 19 Jahrhunderts als nach den Napoleonischen Kriegen Oberkarnten den Illyrischen Provinzen Frankreichs zugeschlagen wurde und die Grenze zu Osterreich kurz vor Reichenau verlief lebte die Schmugglertatigkeit in der Region nochmals auf Literatur BearbeitenR Braunstingl Koord Geologische Karte von Salzburg 1 200 000 Geologische Karte der Republik Osterreich 1 200 000 Geologische Bundesanstalt Wien 2006 Adolf Fritz Miente Boersma Karl Krainer Steinkohlenzeitliche Pflanzenfossilien In Carinthia II Sonderheft 49 Klagenfurt 1990 Adolf Fritz Karl Krainer Eine oberkarbone Megaflora von der Nordseite des Stangnocks Gurktaler Alpen In Carinthia II 187 107 Jahrgang Klagenfurt 1997 S 325 356 zobodat at PDF W J Jongmans Die Flora des Stangalpe Gebietes in Steiermark In C R 2e Congr Pour l avancement dea etudes de Stratigraphie Carbonifere Heerlen 1935 Maestricht 1938 Tome III S 1259 1298 Matthias Maierbrugger Turracherhohe und Nockalmstrasse Ein Fuhrer und Ratgeber durch Landschaft und Geschichte Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 1984 ISBN 3 85366 429 6 Barbara Leeb Peter Leeb Hrsg mit Texten von Matthias Maierbrugger Der Hochschober die Turracher Hohe und die Nockberge Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 2001 ISBN 3 85366 979 4 Georg Sterk Friedrich H Ucik Die Turracher Hohe Auf den Spuren der Zeit Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 2003 ISBN 3 7084 0039 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Turracher Hohe Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Turrach Reisefuhrer Website des Tourismusvereins Turracher Hohe Entwicklungsleitbild Turracher Hohe Literatur zur Turracher Hohe im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Dieter Pohl Bergnamen In members chello at Abgerufen am 25 April 2016 Anm Die Kornockbahn uberquert die Landesgrenze Im unteren Bereich liegt sie in Karnten beim Neubau schrieb das Luftsicherungsgesetz des Landes hier an den Luftstutzen Sicherheitsballons vor Weiter oben das entsprechende steirische Gesetz nicht Lift uberquert die Landesgrenzen Kleine Zeitung Print 28 September 2023 S 18 Alle Angaben in diesem Abschnitt nach Johannes Schwarzenberg Wildtiere und Jagd In Georg Sterk Friedrich H Ucik Die Turracher Hohe Verlag Joh Heyn Klagenfurt 2003 ISBN 3 7084 0039 9 S 81 88Befahrbare Alpen Passubergange in Osterreich Ahornpass Alpl Ammersattel Annaberg Arlberg Ascher Bielerhohe Biermanstiegel Birkfelder Gschaid Bischofseck Bleiberger Sattel Bodingsattel Brenner Buchauer Sattel Buchener Hohe Dientner Sattel Durrholzer Kreuz Eibeggsattel Erbsattel Eisentalhohe Faschinajoch Feistritzsattel Fernpass Filzensattel Flattnitz Flexen Forsthof Furka Fuscher Torl Gaberl Gadenweit Gailberg Gangleithohe Geiseben Gerichtsberg Gerlos Geschriebenstein Gollersattel Grattinger Griessenpass Griffner Berg Grosse Kripp Grubberg Grunbacher Sattel Pass Gschutt Hafnerberg Hahntennjoch Hals Haselrast Hebalm Hengstpass Hengstlsattel Hiaslegg Hirschegger Sattel Hocheggersattel Hochrindl Hochtannberg Hochtor Holzleitensattel Iselsberg Josefsberg Kaiserauer Sattel Kalte Kuchl Kartitscher Sattel Katschberg Kernhofer Gscheid Kerschbaumer Sattel Klachauer Hohe Klammhohe Klammljoch Kleine Kripp Klippitztorl Klostertaler Gscheid Kraxenberg Kreuthsattel Kreuzberg Kuhtai Lahnsattel Lienbachsattel Loibl Losenpass Luft Luscha Mendling Michelbuhel Moarigrabensattel Nassfeld Neumarkter Sattel Niederalpl Norbertshohe Noringsattel Obdacher Sattel Oberjochpass Ochsattel Pack Paulitsch Perchauer Sattel Pfaffensattel Pfarralm Pielachtaler Gscheid Pillerhohe Plocken Pogusch Polshals Potschen Prabichl Prebersattel Preiner Gscheid Prekowahohe Pretalsattel Promau Pyhrnpass Radlpass Radlingpass Radstadter Tauernpass Radstatthohe Ramssattel Raneck Rechberg Reschen Riederberg Rohrer Sattel Sattler Saurussel Schaidasattel Schanzsattel Scharflinger Hohe Schiestelscharte Schoberpass Schonfeldsattel Schwarze Sau Schwarzenbichl Seeberg Seefelder Sattel Semmering Kleiner Semmering Sieggrabener Sattel Silzer Sattel Soboth Solkpass Sommertorl Staller Sattel Steirischer Seeberg Strassegg Teuchen Pass Thurn Timmelsjoch Triebener Tauern Turrach Ursprungpass Wechsel Weinebene Weissenbacher Sattel Wagrainer Hohe Windische Hohe Wurzen Zellerrain nbsp Dieser Artikel wurde am 26 Februar 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4061280 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turracher Hohe amp oldid 238691154