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Kastell Iatrus war ein romisches Reiterlager an der Mundung der Jantra in die Donau auf dem Gebiet Gradisteto des Dorfes Kriwina Oblast Russe in Bulgarien Kastell KriwinaAlternativname Iatrus Iatrio Latris LatronLimes Moesischer LimesAbschnitt Strecke 3Datierung Belegung konstantinischA 2 Halfte 4 Jahrhundertbis 6 JahrhundertB um 600 n Chr bis 7 JahrhundertTyp Reiter bzw KohortenkastellEinheit A legio I Italica A cuneus equitum scutariorum B foderati Grosse 2 5 3 haBauweise SteinkastellErhaltungszustand oberirdisch sichtbar Grundmauern der Principia wurden konserviert nordliche Kastellflache weitgehend durch die Jantra abgetragenOrt KriwinaGeographische Lage 43 37 54 N 25 33 47 O 43 631666666667 25 563055555556 hfVorhergehend Legionslager Novae westlich Anschliessend Kastell Scaidava ostlich Novae und Iatro links oben Lage auf der Tabula PeutingerianaKonstantin I Die Gotenzuge in Moesien und Thrakien nach der Schlacht von Adrianopel 4 Jahrhundert Es zahlt zu einem der am besten erforschten Limeskastelle an der unteren Donau Besonders das Lager der Fruhphase ist ein gutes Beispiel fur die Symbiose von althergebrachten und neu entwickelten Baumerkmalen bei spatantiken Militaranlagen sowie ein Fokus fur die einschneidenden Veranderungen in der Endphase des unteren Donaulimes Das Kastell wurde um 310 320 n Chr gegrundet war fur etwa 300 Jahre Bestandteil des Donaulimes und durchlief mehrere Besiedlungsperioden und Bauphasen Im Zuge der turbulenten Ereignisse der Volkerwanderung wandelte es sich in ein Wehrdorf um da es an der Reichsgrenze immer ofter zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen mit barbarischen Invasoren kam in deren Folge Iatrus mehrfach zerstort verlassen und anschliessend wiederaufgebaut wurde Im 7 Jahrhundert gab die romische Armee das Kastell endgultig auf Slawen und Bulgaren grundeten innerhalb der Kastellruine eine neue Siedlung die durchgehend bis ins 10 Jahrhundert bewohnt war Das Kastell ist seit 2010 Namensgeber fur die Yatrus Promontory eine Halbinsel im Grahamland in der Antarktis Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Topographie 3 Funktion 4 Forschungsgeschichte 5 Entwicklung 5 1 Periode 1 5 2 Periode 2 5 3 Periode 3 5 4 Periode 4 5 5 Periode 5 6 Kastell 6 1 Osttor 6 2 Mauer Graben und Zwischenturme 7 Innenbebauung 7 1 4 Jahrhundert 7 2 5 Jahrhundert 7 3 6 Jahrhundert 7 4 Principia 7 5 Praetorium 7 6 Kasernen 7 7 Tabernae 7 8 Thermen 7 8 1 Bad XVI 7 8 2 Bad XXVI 7 9 Lagerhauser 7 10 Basilika I III 7 11 Lagerstrassen 8 Garnison 9 Vicus 10 Bevolkerung 11 Wirtschaft und Ernahrung 11 1 Handwerk 11 2 Landwirtschaft 11 3 Import 12 Inschriften 13 Grabungsfunde 14 Militaria 15 Hinweise und Fundverbleib 16 Denkmalschutz 17 Literatur 18 Weblinks 19 AnmerkungenName BearbeitenDer antike Name 1 des Kastells leitet sich wie in zahlreichen anderen Fallen vom Namen des Flusses ab an dessen Mundung es liegt und ist in spatantik fruhbyzantinischen Quellen wie der Tabula Peutingeriana als Iatro der Notitia Dignitatum als Latris und beim Geographen von Ravenna als Latron uberliefert Prokop nennt Iatrus froyrion Theophylaktos Simokattes poliϛ Topographie BearbeitenAusgrabungsstatte und Ortschaft Krivina befinden sich am rechten Ufer der Jantra etwa 2 3 km vor deren Mundung in die Donau Das Kastell ist auf einem ehemals ca 3 4 ha grossen vor Hochwasser geschutzten Gelandesporn am Rande der Schwemmlandzone angelegt dessen Abhange nach Suden Westen und Norden abfallen Das Plateau weist ausserdem eine naturliche von Sudwesten nach Nordosten ragende Neigung auf Das Gebiet im Bereich des heutigen Nordbulgariens gehorte in spatromischer Zeit verwaltungsrechtlich zur romischen Provinz Moesia secunda Moesia II vorher Unter oder Niedermosien als Teil der Diozese Thrakien Funktion BearbeitenDas Kastell gehorte zum Uberwachungsbereich der legio I Italica die ihr Hauptquartier im Legionslager Novae etwa 20 km stromaufwarts von Iatrus entfernt hatte Die Besatzung war in erster Linie fur die Sicherung ihres Abschnitts des moesischen Donaulimes im Vorfeld der ostlichen Metropole Konstantinopel zustandig Die im Balkangebirge entspringende Jantra war bis weit in die Provinz Moesia inferior Niedermoesien hinein schiffbar eine Uberwachung ihrer Mundung in die Donau daher fur die Romer unabdingbar seit es Invasoren insbesondere den Goten Hunnen Slawen Protobulgaren und noch anderen Wandervolkern immer wieder gelang von Nordosten uber die Donau in das ostromische Reich einzufallen um sich spater auch dauerhaft dort niederzulassen Die militarische Bedeutung seiner strategischen Position fur die Verteidigung der Moesia II blieb wahrend seiner 300 jahrigen Existenz ungebrochen aufrecht Dies unterstreicht auch die wiederholte Erwahnung des Stutzpunktes in der Notitia dignitatum als castellum als phrourion bei Prokop 2 und als polis Stadt in der Geschichtschronik des Theophylaktos Simokates 3 Forschungsgeschichte BearbeitenDie Anfange der Grabung 4 liegen im Jahre 1956 als die Leitung des Ost berliner Instituts fur griechisch romische Altertumskunde an der Deutschen Akademie der Wissenschaften DAW begann Kontakte zu Archaologischen Instituten verschiedener sozialistischer Lander aufzunehmen zunachst mit dem Ziel dem studentischen Nachwuchs der DDR Zugang zu feldarchaologischen Aktivitaten auf dem Gebiet der Klassischen Archaologie zu ermoglichen Als Resultat dieser Bemuhungen begann 1958 die erste Kampagne der deutsch bulgarischen Gemeinschaftsgrabung quasi als Kind der deutschen Teilung Die Leitung der Grabungsarbeiten lag auf deutscher Seite bei Robert Heidenreich Ordinarius fur Klassische Archaologie in Jena seit der 2 Kampagne bei Helga Reusch DAW auf bulgarischer Seite bei Teofil Ivanov vom Archaologischen Institut und Museum AIM der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften in Sofia Die Ergebnisse der ersten drei Kampagnen 1958 1960 und 1962 wurden 1966 im Band 47 der Klio veroffentlicht zwei Dissertationen von Burkhard Bottger und Gudrun Gomolka bewiesen ausserdem dass das Unternehmen seinen Zweck als Lehrgrabung erfullt hatte Die Resultate dieser ersten drei Kampagnen hatten gezeigt dass sie wesentliche Erkenntnisse zur Erforschung des spat romischen Limes liefern konnten Deshalb wurde deren Fortsetzung mit der 4 Grabungskampagne 1966 beschlossen Als Folge der Akademiereform fand 1972 eine wesentliche Erweiterung der Grabungsziele statt indem neben dem Ende des romischen Limes Anfang 7 Jh den in und uber den Kastellruinen liegenden fruhmittelalterlichen Siedlungsschichten 7 8 10 11 Jh besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde 5 1981 fand die offiziell letzte Grabungskampagne statt die deutsch bulgarische Zusammenarbeit wurde unmittelbar anschliessend mit der Gemeinschaftsgrabung Karasura fortgesetzt Alle Ergebnisse wurden in den folgenden Jahren in 5 Banden der Reihe Iatrus Krivina veroffentlicht Die Leitung der Grabung lag seit 1972 auf deutscher Seite in den Handen von Klaus Wachtel 1982 wurde dem Grabungsteam aus dem Zentralinstitut fur Alte Geschichte und Archaologie ZIAGA die Leibniz Medaille Berlin der Akademie der Wissenschaften der DDR verliehen 6 Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das deutsch bulgarische Gemeinschaftsprojekt Iatrus Krivina durch die Romisch Germanische Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts in Zusammenarbeit mit dem AIM Sofia und dem Historischen Bezirksmuseum Ruse mit neun Grabungskampagnen von 1992 bis 2000 unter der Leitung auf deutschen Seite von Gerda von Bulow fortgesetzt Die bulgarische Seite wurde von Dimitar Stancev Ruse und Lyudmil Vagalinski Sofia reprasentiert Die Ergebnisse wurden in einem weiteren Band der Reihe Iatrus Krivina veroffentlicht Die Publikation der Ergebnisse der parallel dazu durchgefuhrten Gelandeprospektionen ist in Vorbereitung Entwicklung BearbeitenDurch Feldbegehungen Luftaufnahmen und geophysikalische Untersuchungen liess sich eine seit der Jungsteinzeit andauernde dichte Besiedlung der Tiefebene im Bereich der Jantramundung feststellen Uber die ersten Jahrhunderte der Romerherrschaft an der Jantra liegen nur sparliche Funde vor Man fand einige Mauerreste aus Stein und Lehm und in der Kastellmauer wurden Grabsteine aus dem 2 und 3 Jahrhundert n Chr entdeckt Trotz Munzfunden aus der Zeit des Aurelian Probus und Diokletian konnte bisher von den Archaologen kein Nachweis einer dem spatromischen Kastell vorangegangenen fruh mittelkaiserzeitlichen Befestigung oder Ansiedlung beigebracht werden 7 Sergei Torbatov teilte die Zeitspanne zwischen Ende des 3 Jahrhunderts und Beginn des 7 Jahrhunderts also jene Zeitspanne in der Iatrus belegt war in insgesamt funf Perioden ein um den stufenweisen Wandlungsprozess der Festungen an der unteren Donau besser darstellen zu konnen 8 Periode 1 deckt die Jahre zwischen spaten 3 Jahrhundert und spaten 4 Jahrhundert ab als ein Grossteil der Kastelle am moesischen Limes modernisiert und verstarkt wurden 9 Periode 2 behandelt die Zeit des volligen Zusammenbruches des spatromischen Donaulimes in der Mitte des 5 Jahrhunderts 10 Periode 3 verbindet er mit der Reorganisierung der Grenzverteidigung unter Kaiser Anastasius und die endgultige Transformation in befestigte Wehrdorfer die die Limeskastelle aber auch die Siedlungen weit im Landesinneren veranderte 11 Periode 4 umfasst die Wiederherstellung der Donaugrenze unter Justinian I 12 Periode 5 beschreibt den neuerlichen Kollaps der Grenzverteidigung in den 580er Jahren und der endgultigen Aufgabe der Donaugrenze durch die Byzantiner im 7 Jahrhundert 13 Periode 1 Bearbeiten Als die romische Armee Verwaltung und ein Teil der Zivilbevolkerung zwischen 270 und 275 n Chr auf Befehl Kaiser Aurelians die von den Goten hart bedrangte Provinz Dakien raumten wurde auch der daran angrenzende Teil der Donau wieder zur Aussengrenze des Reiches Der wieder reaktivierte Donaulimes offenbarte aber bald seine Schwachen Die starre linear angeordnete Festungskette am Flussufer war dem geballten Ansturm von Wandervolkern und Reiternomaden auf Dauer nicht gewachsen Obwohl der moesische Limes mehr als 40 Kastelle umfasste gelang es den Barbarenstammen ihn immer wieder zu durchbrechen Eine Besserung setzte erst ein als die Kaiser Diokletian und Konstantin I die Reichsverteidigung durch eine neue Militarorganisation auf eine solidere Grundlage stellen und weitgehend stabilisieren konnten 14 Zu Beginn des 4 Jahrhunderts n Chr liess Konstantin den unteren Donaulimes noch einmal massiv verstarken Zu diesem Zweck mussten am sudlichen Donauufer zahlreiche neue Kastelle und Wachturme erbaut oder schon bestehende renoviert und modernisiert werden Die meisten Neubauten liess man in den Jahren zwischen 310 und 320 n Chr errichten eines davon war das Reiterkastell Iatrus Das fruhe Kastell war nur wenige Jahrzehnte besetzt und durfte nach Abzug der Reitertruppe durch Constantius II fur langere Zeit nicht vom Militar genutzt worden sein Die Perserfeldzuge Constantius II und seines Nachfolgers Julian hatten die Verteidigung des unteren Donaulimes personell wohl erheblich geschwacht In einer Rede des Themistios wird der Limes als desolat bezeichnet Er beklagt dabei die zu wenigen verfallenen und schlecht ausgerusteten Kastelle mit zahlenmassig viel zu kleinen und noch dazu disziplinlosen Besatzungen 15 Die nordlich der Donau siedelnden Goten nutzten die Schwache der romischen Grenztruppen sofort zu ausgedehnten Plunderungszugen in die Provinzen Niedermoesiens aus Erst nach lang andauernden Kampfen konnten die Romer sie wieder vertreiben und ihre Vormachtstellung in der Region wiederherstellen Trotzdem nahm der Druck auf die Donaugrenze durch die Barbarenstamme immer weiter zu Auf Dauer konnten die romischen Strategen daher auf eine neuerliche Besetzung des gunstig gelegenen Kastellplatzes an der Jantramundung nicht verzichten Entweder wurde Iatrus infolge der Abwehrkampfe gegen die Goten noch unter Constantius II seinem Nachfolger Julian der Regierungsperiode des Valens oder im spaten 4 Jahrhundert unter Theodosius I mit Foderaten als neuer Besatzung belegt Nach dem Tod von Theodosius I 395 zerbrach das Romische Reich endgultig in zwei Reichshalften und die Moesia II fiel an den Ostteil des Reiches Periode 2 Bearbeiten Ab der ersten Halfte des 5 Jahrhunderts ging die grosste Gefahr fur die Romer an der unteren Donau vom rasch expandierenden Hunnenreich unter Fuhrung Attilas aus Wiederholt fielen sie in die reichen ostromischen Provinzen an der Donau ein wo ihnen fast 70 grenznahe Ortschaften und Kastelle zum Opfer fielen und forderten vom Kaiser in Konstantinopel immer hohere Tributzahlungen Als Theodosius II 408 450 ihnen diese schliesslich verweigerte rachte sich Attila indem er auch die nahere Umgebung der Hauptstadt fast komplett verwustete Auch Iatrus wurde dabei wie die meisten Militarstutzpunkte der Moesia secunda und ihrer Nachbarprovinzen niedergebrannt Wie an den Funden abzulesen ist hatten Besatzung und Zivilbevolkerung sich aber offenbar noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnen Die letzten Munzen dieser Periode wurden in der Zeit von Theodosius II gepragt 16 Nach der neuerlichen Zerstorung durch die Hunnen wurde das Kastell von seinen bisherigen Bewohnern aufgegeben Ende der Bauperiode C Die Provinz erholte sich von diesen schweren Verwustungen nur sehr langsam Periode 3 Bearbeiten Erst unter Kaiser Anastasius 491 518 wurden die Kastelle an der Donau in grosserem Umfang wieder wenn auch nur notdurftig instand gesetzt und mit neuen Besatzungen belegt In Iatrus scheint es sich hierbei jedoch verglichen mit der Bausubstanz der ersten Halfte des 5 Jahrhunderts um eine sehr bescheidene Siedlung mit nur wenigen Bewohnern gehandelt zu haben Die Barbareneinfalle liessen indessen nicht mehr nach nur 30 Jahre nach seinem Wiederaufbau wurde das Kastell neuerlich verwustet Ab dem fruhen 6 Jahrhundert stand Iatrus grosstenteils leer nur eine kleine Schar Krieger und ihre Familien hatten sich notdurftig in der Kastellruine eingerichtet Fur diese Zeit liegen keine Hinweise auf die ethnische und soziale Zusammensetzung der Kastellbewohner vor vermutlich handelte es sich wieder um Foderaten vor allem die Bauweise der nach der Zerstorung in der Mitte des 5 Jahrhunderts errichteten Gebaude und die Funde deuten darauf hin Periode 4 Bearbeiten Nach einem Brand im fruhen oder mittleren 6 Jahrhundert liess Kaiser Justinian I 527 565 im Rahmen seines Sicherungsprogrammes fur die Donaugrenze das Kastell noch einmal instand setzen Das Justinian das phrourion Iatrus trotz der knappen Ressourcen dennoch in sein Restaurierungsprogramm miteinbezog spricht fur die auch damals noch grosse Bedeutung des Kastells als Militarstutzpunkt 17 Ausser den Stadten und Kastellen wurden auch alle noch verbliebenen Siedlungen und Villen neu befestigt wie aus den Schriften Prokops 18 zu entnehmen ist 19 Weiters wurden im Inneren einfache Behausungen fur eine kleine Besatzung und eine neue Kirche siehe Basilika III errichtet Im Ubrigen durfte der Zustand des Kastells in der Mitte des 6 Jahrhunderts aber generell dem Bild der Limesorte an der unteren Donau entsprochen haben Im Zuge der Restrukturierungsmassnahmen war es aber nicht gelungen die Population der romanischen Bevolkerungsschicht an der Donaugrenze zu erhohen die viel zu kleine Armee konnte die muhsam zuruckeroberten Kastelle daher nicht auf Dauer halten 20 Periode 5 Bearbeiten Zwischen 598 und 602 wurde der Limes an der unteren Donau endgultig von Awaren Slawen und anderen Fremdvolkern uberrannt die Romer mussten alle ihnen verbliebenen Militarstutzpunkte zwischen der Donau und dem Balkangebirge raumen und sich weit nach Suden zuruckziehen 21 Die Munzen der letzten romischen Fundschicht in Iatrus wurden 577 8 unter Justin II ausgegeben Der Ort wird noch einmal in Theophylaktos Simokates Historiae erwahnt in der er uber die Invasion der Awaren im Jahre 600 berichtet 22 Abgesehen von Iatrus werden noch 30 andere Platze in Simocattas Werk genannt Das Gebiet um das Kastell war wahrend der Balkanfeldzuge des Maurikios von 591 bis 602 Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen Romern und Slawen Die Feldherren Priskos und Petros nutzten Iatrus neben einigen anderen Festungen als Operationsbasis fur ihre Truppenbewegungen entlang der Donau Im April 598 marschierte ein weiterer Feldherr Komentiolos mit seinen frisch ausgehobenen Truppen nach Norden und erreichte am siebenten Tag die polis Iatrus Allerdings wurde sein Aufgebot in der Nahe des Kastells von den Awaren geschlagen als er versuchte dem hart bedrangten Priskos in Tomis zu entsetzen Die Awaren brachen die Belagerung von Tomis ab und schlugen Komentiolos in die Flucht Anschliessend stiessen sie dabei bis an die Mauern von Konstantinopel vor wo sie allerdings durch den Ausbruch einer Pestepidemie hohe Verluste erlitten Schliesslich zogen sie gegen Zusicherung von jahrlichen Tributzahlungen wieder ab In den nun vollig schutzlosen Grenzprovinzen wurden fast alle verbliebenen romischen Siedlungen und Festungen nacheinander in Schutt und Asche gelegt unter ihnen einmal mehr Iatrus Im Gegensatz zu dem nach 613 von den Slawen eroberten Novae Swischtow hielt sich Iatrus wahrend der Landnahme der Slawen auf dem Balkan noch bis zum Einfall der Protobulgaren als kleine romische Enklave Die letzten Romanen von Iatrus gingen im Zuge der Ethnogenese des bulgarischen Volkes in den neu zugewanderten Slawen und Protobulgaren auf Die nun uberwiegend bulgarisch gepragte Siedlung war noch bis zum spaten 10 Jahrhundert bewohnt Kastell Bearbeiten nbsp Grabungsplan und Bauphasen des Kastells vom 4 bis 6 JahrhundertDas Kastell wurde den Munzfunden nach zu schliessen vermutlich in der zweiten Dekade des 4 Jahrhunderts wahrend der gemeinsamen Regierung von Konstantin I und Licinius gegrundet 146 von ihnen stammten aus dem fruhen 4 Jahrhundert 23 Von ihrer Konstruktion her ahnelt die Sudmauer stark dem Westwall von Tropaeum Traiani in Adamklisi RO Eine Inschrift an seinem Westtor berichtet von Renovierungsmassnahmen unter Konstantin und Licinius mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit wurde daher auch der Sudwall von Iatrus in dieser Zeit errichtet 24 Durch die Ausgrabungen sollten vor allem Erkenntnisse uber spatantike Militarplatze an der unteren Donau gesammelt werden Die relativ gut erhaltenen Ruinen gestatten eine Gliederung der Baugeschichte des Kastells in mehrere Perioden Daruber hinaus wurden Untersuchungen in der Kastellumgebung zum Strassennetz Siedlungs und Bestattungswesen sowie zu den allgemeinen wirtschaftlichen Aktivitaten in einem Limeskastell dieser Grossenordnung durchgefuhrt In 24 Grabungskampagnen konnten 11 Turme und das Osttor bzw uber die Halfte des Kastellgelandes archaologisch untersucht und beobachtet werden 25 Nach den in Iatrus gefundenen Ziegelstempeln zu urteilen durften vor allem Angehorige der Legion in Novae an seinem Bau beteiligt gewesen sein Die Archaologen konnten nach Auswertung der stratigraphischen Beobachtungen mehrere Bauphasen voneinander unterscheiden Phase A Anfang 4 Jahrhundert bis 360er Jahre Phase B spates 4 Jahrhundert bis 410 Phase C nach 410 bis 440er Jahre Zerstorung durch die Hunnen Phase D1 Ende 5 Jahrhundert bis fruhes 6 Jahrhundert Phase D2 Mitte 6 Jahrhundert bis um 600 n Chr Zerstorung durch die Slawen 26 Die Jantra fliesst heute in einer Schleife knapp an der Ausgrabungsstatte vorbei Sie hat im Laufe der Jahrhunderte ungefahr ein Drittel der Kastellflache abgespult sodass von der ursprunglichen 500 m langen Umwehrung nur noch etwa 330 m nachweisbar sind Auch von diesem Rest blieben meist nur die Fundamente erhalten da ihr Steinmaterial fur den Bau des heutigen Krivina abgetragen wurde Das Kastell stand teilweise noch in der Bautradition der mittleren Kaiserzeit Innenbebauung in seiner Gesamtkonzeption kamen die spatantiken Modernisierungen im Festungsbau aber schon deutlich zum Tragen die sich wesentlich von denen des 1 3 Jahrhunderts unterscheiden Grundriss und Verlauf der Mauer waren nicht mehr starr rechteckig sondern unregelmassig Siebeneck und weitgehend der Topographie des umliegenden Gelandes angepasst worden Das Bebauungsschema der Periode A lasst eine einheitliche Planung erkennen die noch vorrangig auf die militarischen Bedurfnisse Rucksicht nimmt Vereinzelt lassen sich auch noch Ahnlichkeiten zu den Kastellbauten des 2 und 3 Jahrhunderts erkennen wie zum Beispiel durch das Vorhandensein der Principia eines Praetoriums und von Kasernen Auch das innere Strassennetz wies noch eine gewisse Regelmassigkeit auf Ab der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts n Chr fanden in Iatrus tiefgreifende Umbauten statt sog Ruralisierungsprozess die wahrscheinlich mit der Stationierung von Foderaten in Zusammenhang standen Beginn Periode B C Wie schon oft am Donaulimes beobachtet hatte sich auch dieses Kastell gegen Ende des 4 Jahrhunderts weitgehend zu einem zivilen Oppidum mit dorflichen Charakter gewandelt erfullte aber nach wie vor eine militarische Funktion da auch zwei grossere Lagerhauser Horreum die vermutlich zur Versorgung mobiler Truppenverbande verwendet wurden im Westteil des Kastells der Periode B C nachgewiesen werden konnten Gleichzeitig mit den Lagerhausern wurde auch die erste fruhchristliche Kirche in Iatrus Basilika I errichtet Die klassischen Verwaltungsbauten und Kasernen waren wie auch die regelmassige Gliederung des Strassennetzes grosstenteils verschwunden Als Ersatz entstanden kleinere individuell gestaltete Gebaude in denen keine regularen Soldaten mehr sondern vermutlich barbarische Wehrbauern mit ihren Familien lebten und arbeiteten Nach der vollstandigen Zerstorung durch die Hunnen wurde die Festung offensichtlich in grosser Eile und nur notdurftig wiederaufgebaut Beginn Periode D1 Uber einer bis zu 1 m dicken Schuttschicht entstanden vollkommen neue Wohn und Wirtschaftseinheiten 27 Horrea und Basilica I brannten im fruhen 5 Jahrhundert wieder ab kurz danach errichtete man an ihrer Stelle die Basilica II die Ruinen der Lagerhauser wurden abgetragen und anschliessend mit kleinen Wohn und Wirtschaftshausern uberbaut da die Vorgangerbauten anscheinend so stark zerstort waren dass sie nicht weiterverwendet werden konnten Periode D2 28 Am Ende der Periode D2 wird das Kastell endgultig zerstort und danach von seinen Bewohnern verlassen Osttor Bearbeiten nbsp Befundplan Osttor Grabungen 1958 1962Ein Novum bei spatantiken Kastellen war dass von den bei fruhromischen Kastellen ublichen vier Toren oft nur noch eines eingebaut worden war das in einer stark gesicherten Position stand Von seiner Lage her ist das Osttor mit dem Sudtor von Kastell Abrittus vergleichbar Seine Bauweise glich der von Mauern und Turmen Vom Tor aus fuhrte die Lagerhauptstrasse der Decumanus maximus direkt in das Zentrum des Lagers 29 Der Torbau porta Praetoria stand in einer keilformigen Mauereinbuchtung und wurde an seinen Flanken durch zwei benachbarte U Turme Nr 8 und 9 gedeckt Seine Masse betrugen 9 45 m N 9 2 m O W Das Kastelltor war relativ schmal und vermutlich durch ein Fallgitter an seiner Aussen und ein zweiflugeliges Tor an der Innenseite abgeschlossen jeweils 3 77 m breit Zwischen den beiden Toroffnungen befand sich ein quadratisches Propugnaculum Torkammer mit einer Seitenlange von 5 5 m Die Durchfahrt war mit einem Kieselsteinpflaster befestigt das mehrmals erneuert worden war Von der gesamten Anlage ist heute nur noch der mit zwei Torangellochern versehene Schwellstein erhalten geblieben Am Beginn des 5 Jahrhunderts Periode D lag das Strassenniveau allerdings einen halben Meter hoher als beim ursprunglichen Schwellenniveau am inneren Durchlass Periode A auch ein heute noch in situ liegender Steinblock im Torinnenraum war vom spateren Strassenniveau uberdeckt Das Osttor durfte also zu diesem Zeitpunkt entweder nicht mehr in Verwendung gestanden oder blockiert worden sein Moglicherweise gab es an anderer Stelle noch einen weiteren Durchlass vielleicht eine Art Poterne diese Frage konnte aber aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes der Anlage nicht mehr geklart werden 30 Mauer Graben und Zwischenturme Bearbeiten Die einst 500 m lange und massive Umwehrung war 8 10 m hoch und bis zu 3 5 m dick Der Nordwall und das nordwestliche Ende der sudwestlichen Mauer sind im Laufe der Zeit durch Unterspulung in die Jantra gestutzt und heute komplett verschwunden Die 1 5 m tiefen Fundamte bestanden aus grob behauenen Kalkstein verbunden mit weissem Mortel und standen auf gewachsenen Lossboden Ihre Aussenseite stellenweise ist die Mauer noch uber 2 m hoch erhalten war mit sorgfaltig geglatteten Quadern verblendet die sich im Laufer Binderverband eng aneinanderreihen An manchen Stellen waren sie durch mit Blei verloteten Eisenklammern verbunden An der Innenseite bestand die Verblendung aus kleineren ca 0 5 m langen und 0 25 cm hohen in waagrechter Reihe angeordneter Blocke Die Innenfullung der Mauer bestand aus einem Enplektonkonglomerat 31 117 m vor der Sudmauer fanden sich bei Sondagen im Jahr 2000 auch Anzeichen fur einen Wehrgraben 32 Verstarkt wurde die Mauer an ihrer Front und an den Ecken von baugleichen und effizient angeordneten facherformigen oder halbrunden weit vorkragenden Turmen sogenannter U Turm oder Hufeisenturm von denen allein an den Mauersektionen im Suden und Osten bis zu 11 Stuck angenommen werden Ihre Mauerstarke betrug durchschnittlich 3 m Der Abstand zwischen ihnen betrug 15 25 m 16 m An der Sudseite der am meisten gefahrdeten Mauersektion standen 7 Stuck am Sudwest bzw Nordwestwall konnten keine Turmbauten nachgewiesen werden da hier das Gelande steil abfiel Im Zentrum des Sudwalles befand sich eine 30 m 50 1 m grosse rechteckig vorkragende Bastion oder vielleicht auch monumentaler Turm Nr 4 mit vier Stutzpfeilern im Inneren die wohl einst die Zwischenboden und ein Ziegeldach trugen An der Frontseite war die Mauer etwas breiter ausgefuhrt an seiner Ruckseite ragt er im Gegensatz zu den Hufeisenturmen noch etwas ins Kastellinnere hinein Innenbebauung BearbeitenDie Bauphase A lasst noch eine strenger gegliederte Innenarchitektur erkennen die ausschliesslich nach militarisch strategischen Gesichtspunkten geplant und gestaltet ist In spaterer Zeit Bauphase B D loste sich diese jedoch komplett auf und wich einem lockereren und regellosen Bebauungsschema Vor allem die Principia Stabsgebaude das Praetorium Kommandantenwohnhaus und die Kasernen wurden dem Verfall preisgegeben oder abgetragen 4 Jahrhundert Bearbeiten Wandte man sich von der mit Kolonnaden Portikus gesaumten Lagerhauptstrasse zunachst nach Suden traf man auf ein grosseres vornehm ausgestattetes Haus das Praetorium das als Unterkunft fur den Lagerkommandanten diente Dicht daneben stand ein kleines Badehaus Thermae die aber keinesfalls gross genug war um allen hier stationierten Soldaten einen Badbesuch zu ermoglichen Innerhalb der Festungsmauer konnte bisher auch keine grossere Therme ausgegraben werden Auch andere grossere Gebaude wie zum Beispiel eine Exerzierhalle Basilika konnten bislang nicht gefunden werden Die Pferde der ersten Besatzungseinheit waren innerhalb des Kastells untergebracht wahrscheinlich in der Nahe des Tores Da ihre Stalle Stabulum jedoch aus Holz und Lehm bestanden blieb von ihnen so gut wie nichts erhalten Hinter dem Kommandogebaude Principia konnten Mannschaftskasernen Contubernia nachgewiesen werden Im Westen schlossen sich ihnen noch zwei kleinere Gebaude an das sog Objekt XXX Tabernae an die alle denselben Grundriss aufwiesen Da alle diese Bauten durch N S verlaufende Strassen getrennt waren ergab sich vom Kastelltor bis zu den Principia eine homogen strukturierte Verbauung 5 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Grundrisse der Basilika III des Praetoriums und des Annexes der Basilika IIIm fruhen 5 Jahrhundert war Iatrus zu einem dicht bebauten Oppidum gewandelt dessen Bewohner sich zwar ausreichend mit den Gutern des taglichen Bedarfes versorgen daruber hinaus aber keinen zusatzlichen Wohlstand schaffen konnten sog Subsistenzwirtschaft In dieser Zeit entstanden innerhalb der alten nun wieder ausgebesserten Festungsmauern unterschiedlich grosse regellos angelegte Gebaudekomplexe von denen die meisten als Wohn Arbeits und Vorratshauser dienten Die Organisation dieser neuen Lagergemeinschaft benotigte offenbar die traditionellen Funktionsbauten eines romischen Militarlagers wie Principia Praetorium oder Kasernen nicht mehr Sie wurden daher grosstenteils abgetragen an manchen Abschnitten wurden sogar die untersten Fundamentlagen entfernt Die Saulengange an beiden Seiten der Lagerhauptstrasse waren teilweise demoliert und uberbaut worden Besonders deutlich liessen sich die baulichen Veranderungen dieser Zeitperiode B C an den Tabernae verfolgen siehe unten Auch die fur den Verteidigungsfall wichtige gepflasterte Wallstrasse via sagularis war jetzt teilweise uberbaut die noch ubriggebliebenen Saulengange an der Lagerhauptstrasse wurden nach und nach zu geschlossenen Raumen umgestaltet Die Strassen verliefen nicht mehr gerade sondern mussten wegen der unregelmassigen Bebauung oft ihre Richtung andern gleichzeitig offneten sich zwischen diesen Hausern auch immer wieder freie Platze Nur die vom Tor heranfuhrende Lagerhauptstrasse war fast unverandert geblieben Die Bebauung von Iatrus ab der Mitte des 5 Jahrhunderts ahnelte nun eher einer barbarischen Siedlung anstatt einer romischen Militarstation Kein Haus glich mehr dem anderen Die Fenster waren aufgrund der strengen Winter verglast Die Mauern konnten selbst in ein und demselben Raum in ganz unterschiedlicher Bautechnik ausgefuhrt sein Die meisten bestanden aus einem Bruchsteinsockel in Lehmbindung auf dem Fachwerkwande aus Holz und luftgetrockneten Lehmziegeln sassen Daneben gab es auch Exemplare die ganz ohne isolierenden Steinsockel hochgezogen worden waren Andere Bauten bestanden wiederum in klassischer Manier vollkommen aus vermortelten Bruchsteinen Die Wande waren mit Lehmbewurf seltener mit Kalk verputzt oder weiss getuncht die Dacher nach romischer Art mit wohl wiederverwendeten Leistenziegeln Tegulae und uberlappenden Hohlziegeln Imbrices gedeckt Sie lasteten schwer auf den Aussenwanden in fast allen Raumen mussten daher zusatzliche Stutzpfosten fur den Dachstuhl eingezogen werden Diese Bauweise erlaubte in der Regel auch keine Errichtung mehrstockiger Hauser 6 Jahrhundert Bearbeiten Prokop berichtet dass Justinian I die Kastellmauer wiederherstellen liess 33 Von den Baumassnahmen unter seiner Regierung Periode D2 konnten aber mit Ausnahme der Basilika III nur wenige Reste von mangelhaft ausgefuhrten Steingebauden und Spuren von einfachen Holz Lehm Hutten nachgewiesen werden Ob die Veranderungen des Siedlungsbildes in der Periode D2 wieder auf einen Bevolkerungswechsel zuruckzufuhren sind konnte aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes der Kastellanlagen aus dieser Zeit nicht geklart werden Nach dem endgultigen Abzug der Romer legten Slawen und Bulgaren einfache Grubenhauser im Kastellbereich an 34 Principia Bearbeiten nbsp Principia Grundriss und spatere UberbauungenDie rechteckigen 24 5 14 9 m grossen Principia waren ursprunglich das reprasentativste Bauwerk in Iatrus Ihre Erbauer hatten sie allerdings etwas kleiner und einfacher ausgefuhrt als vergleichbare Exemplare der fruhen und mittleren Kaiserzeit 35 Die Mauern waren aus sorgfaltig behauenen weiss vermortelten Kalksteinquadern errichtet worden mit einem Verputz versehen und teilweise sogar mit Wandmalereien dekoriert Das Stabsgebaude bestand aus einem ummauerten und von einem Pfeilergang umgebenen 13 40 10 47 m grossen Peristylhof durch den das Gebaude von der Via principalis betreten werden konnte Von diesem mit Ziegelsplitt befestigten Hof gelangten Besucher uber einen von drei Zugangen drei Stufen herabsteigend die um 0 30 m tiefer liegende rechteckige Querhalle Basilica mit ihrem freitragenden Dach welche wiederum an der Westseite von einer halbrunden Apsis abgeschlossen wurde die einen inneren Radius von 3 60 m besass und 0 60 m uber dem Laufniveau der Querhalle lag 36 Die grossen holzernen Turflugel der Querhalle waren mit Bronzebeschlagen und Schnitzwerk verziert Die erhohte Apsis besass zur Halle hin machtige monolithische Schwellsteine sowie einen Fussboden aus Ziegelplatten Die in den Schwellsteinen der wohl als Fahnenheiligtum Aedes dienenden Apsis sichtbaren Einlassrillen konnten zu einer holzernen Balustrade gehort haben die in der Mitte von einem Zugang unterbrochen wurde der vom Laufniveau der Querhalle uber eine holzerne Treppe erreichbar gewesen ist 37 Denkbar ware auch dass anstatt einer holzernen Balustrade ein Metallgitter das Fahnenheiligtum von der Querhalle getrennt hatte Im Zerstorungsschutt lag noch ein umgesturzter Steinaltar der Schutzgottern geweiht war Rechts davon stand ein fast mannshoher Steinsockel auf dem einst das Portrat des regierenden Kaisers aufgestellt war Bei einem Machtwechsel in Konstantinopel konnte es daher rasch wieder ausgetauscht werden Uber dem Haupttor zu den Principia war moglicherweise auch eine Adlerskulptur Aquila aus Kalkstein angebracht Die sudliche Raumreihe der Tabernae siehe unten setzte sich mit zwei weiteren Raumen und die nordliche mit drei Raumen an den Principia fort und schlossen an der Flucht der Westmauer ohne Apsis bundig ab Diese Raume waren zwar nicht von der Querhalle oder dem Innenhof der Principia aus zuganglich da keinerlei Anzeichen von Turschwellen gefunden werden konnten dennoch nimmt man an dass hier evtl die Schreibstuben Officium der Lagerverwaltung oder Waffenlager Armamentaria bzw die Garnisonskasse untergebracht gewesen sein konnten Nach dem Abzug der Reitertruppe wurde das Gebaude aufgegeben und verfiel Gegen Ende des 4 Jahrhunderts waren die Raumunterteilungen weitgehend beseitigt worden was als weiteres Indiz dafur gilt dass es offensichtlich nicht mehr von der Militarverwaltung benutzt wurde Auch die meisten Saulen im Vorhof waren entfernt worden eine Uberdachung gab es also ebenfalls nicht mehr Ubrig geblieben war nur noch ein von den Aussenmauern umgebener offener Raum der seinen reprasentativen Charakter vollstandig eingebusst hatte Vorubergehend war hier nach den Funden zu schliessen eine primitiv ausgestattete metallverarbeitende Werkstatt eingerichtet Nach ihrer Freilegung wurden die Grundmauern der Principia restauriert und konserviert 38 Praetorium Bearbeiten Vom dreiflugeligen Peristylhaus Muhlenhaus des Lagerkommandanten Periode B C sind heute nur noch die vier Pfeilerfundamente des Innenhofes und mehrere Schwellsteine von doppelflugeligen Saalturen zu sehen Die Inschrift eines Bauinschriftfragmentes das in der Nahe gefunden wurde lasst annehmen dass dieses Bauwerk zwischen 340 und 350 n Chr Periode A entstand 39 Die Anlage wurde uber den Resten eines Vorgangerbaues errichtet Die Fundamente bestanden aus in gleichmassigen Lagen gesetzten nur grob behauenen und in Lehm gebundenen Steinen Vom aufgehenden Mauerwerk blieb fast nichts erhalten Es besass einen fast rechteckigen Grundriss und war mit seinen Langsseiten ungefahr nach Ost West orientiert Abmessungen 29 30 m 27 20 m 18 80 m 17 80 m Die funf grosseren Raume des Gebaudes umgaben im Westen Norden und Osten einen Peristylhof Ihre Eingangsschwellen waren aus sorgfaltig behauenen Kalksteinblocken gefertigt Die Turen zu den Wohnraumen wurden nach innen geoffnet Der Peristylumgang besass einen Boden aus Mortelpflaster das in ahnlicher Form auch vor der Sudfassade des Praetoriums beobachtet werden konnte Im Zentralhof stand ein vermutlich mit Pflanzen und Skulpturen geschmucktes Wasserbecken impluvium das durch Regenwasser vom Dach gespeist und dann uber einen Kanal wieder abgeleitet wurde Das Gebaude diente nur fur etwa 30 Jahre als Unterkunft des Kommandanten Ende Periode A spates 4 Jahrhundert Zu Beginn der Periode B C wurde das Gebaude schliesslich abgerissen und auf seinen Fundamenten wiedererrichtet Die Mauern bestanden aus grob zugerichteten Steinen in Mortelbindung die mit Ziegelbruch ausgeglichen wurden Ab einer Hohe von 1 60 m wurde mit Lehmziegeln weitergebaut Die Boden bestanden aus Stampflehm Das Dachbestand aus einer ziegelgedeckten Holzkonstruktion die mit Eisennageln zusammengehalten wurde Hofumgange und Flugelturen wurden teilweise zugemauert In einem Raum richtete ein Bronzeschmied seine Werkstatt ein in einem anderen Raum 1 fand sich in einem Tongefass ein Hortfund aus 260 Bronzemunzen des fruhen 5 Jahrhunderts Valentinian I bis Honorius Arkadius Vermutlich brannte das Gebaude im fruhen 5 Jahrhundert teilweise ab In Raum 2 wurden uber 100 uber den Boden verstreute Bronzemunzen verkohlte Getreidereste ein Handdrehmuhlenstein sowie zwei Schildbuckel gefunden Das Wasserbecken wurde offensichtlich im Fruhmittelalter durch Aushub einer Grube zerstort in die ein Trocknungsofen fur Getreide eingebaut wurde 40 Kasernen Bearbeiten Im Westabschnitt des Grabungsgelandes konnten 1992 die Unterkunfte der Besatzung Periode A nachgewiesen werden Es handelte sich um langgestreckte Gebaude die aus zwei Reihen etwa gleich grosser Raume bestanden Ein Kopfbau wie noch bei mittelkaiserzeitlichen Barackenbauten ublich fehlte Die Zuordnung als Kasernen konnte aufgrund des hohen Zerstorungsgrades nicht eindeutig bestatigt werden ist jedoch sehr wahrscheinlich 41 Tabernae Bearbeiten Zwischen 1992 und 1996 konnte im Kastell ein mehrphasiger Gebaudekomplex 50 20 m mit einer Grundflache von etwa 1000 m aufgedeckt werden der insgesamt viermal umgebaut wurde auch Objekt XXX Er lag nordlich der Via praetoria und reichte bis knapp an den Torbereich Im Osten grenzte er an die innere Wallstrasse die Via sagularis direkt vor dem Kastelltor westlich und nordlich liefen ebenfalls Strassen am Gebaude vorbei In der Periode A bestand es vermutlich aus 28 annahernd gleich grossen Raumen die doppelreihig Langsausrichtung West Ost angelegt waren 42 Die sudlichen Raume offneten sich dabei auf den die Lagerhauptstrasse begleitenden Saulengang Die hinteren Raume die nur vom Norden aus zuganglich waren dienten wohl als Handwerkerunterkunfte Schreibstuben der Lagerverwaltung oder als andere Amtslokale Die Eingange waren mittig angelegt und massen etwa 1 30 m in der Breite Zwischen den einzelnen Raumen gab es keine Durchgangsmoglichkeit 38 Die sudliche Raumreihe setzte sich mit drei weiteren Raumen an den Principia fort und schloss an deren Westmauer ohne Apsis ab Die Fundamente des Gebaudekomplexes bestanden aus Bruchsteinen in Lehm oder Mortelbindung Hier waren aufgrund der architektonischen Ahnlichkeit der einzelnen Raume wohl kleine Laden Werkstatten Geratemagazine Vorratslager Waffendepots und Ahnliches untergebracht Ein Grossteil der Tabernae wurde am Ende der Periode A bis in die untersten Fundamentschichten abgetragen und durch neue Bauten der Periode B C ersetzt die sich am Verlauf der Lagerhauptstrasse orientierten Es entstand dabei ein fur diese Zeit typischer Wohn und Wirtschaftskomplex der mehrfach umgestaltet und erweitert wurde Wahrend im Westteil die ursprungliche Raumanordnung weitgehend erhalten blieb entstand im Mittelteil zunachst ein offener Innenhof wo ein Keramikbrennofen und andere handwerkliche Produktionsstatten betrieben wurden Diese wurden aber schon nach kurzer Zeit wieder aufgegeben und der Hof erneut zu einem geschlossenen Raum ruckgebaut und nun als Lagerraum fur Getreide verwendet Auch ein Raum im Nordwestteil hatte sich seine bauliche Geschlossenheit bewahrt und war dem Fundgut nach zu schliessen seit dem fruhen 4 Jahrhundert fast ununterbrochen in Verwendung geblieben aber am Ende der Periode B C durch einen Brand vollkommen zerstort worden In dieser bis zu 1 m dicken Brandschicht befanden sich neben Keramikgefassen hauswirtschaftlichen Geraten Fragmenten einer rundovalen marmornen Tischplatte und Werkzeug auch Goldmunzen von Valentinian II bis Arcadius und Honorius Moglicherweise hatte er fur die Lagerbewohner eine wichtige Funktion inne Am Ende der Periode B C wurde der Gebaudekomplex komplett durch ein Feuer zerstort Ende des 5 Jahrhunderts wurde nur der Nordflugel grosstenteils wieder aufgebaut Periode D1 die meisten Raume im Sudflugel jedoch nicht Ihre Funktionsbestimmung liess sich allerdings nicht mehr ermitteln Am Ende der Periode D1 brannte das Gebaude neuerlich ab Die spateren Uberbauungen der Periode D2 orientierten sich nicht mehr an ihren Vorgangern 43 Thermen Bearbeiten nbsp Skizze Grundriss Bad XVI nbsp Skizze Grundriss Bad XXVIIIm Kastellbereich wurden auch zwei kleinere Badeanlagen freigelegt die im Grabungsplan als Gebaude XVI und XXVI verzeichnet sind Da in der Periode B an derselben Stelle ein weiteres Gebaude mit sehr tiefer Fundamentierung errichtet wurde war Nr XVI nur mehr sehr schlecht erhalten Auf Grund ihrer bescheidenen Ausmasse hatten sie wohl privaten Charakter und waren nur einem kleinen Personenkreis Lageroffiziere zuganglich Bad XVI Bearbeiten Die Badeanlage wurde in Periode A errichtet und stand zwischen den Jahren 320 und 350 in Verwendung Oberirdisch waren nur noch die nordliche Mauer 1 50 m hoch und ein Rest der Apsis erhalten Es zahlte zum am Limes haufig vorkommenden Reihentypus und hatte einen langgestreckten rechteckigen Grundriss mit den Abmessungen von 8 30 m 4 05 m Die aus vermortelten Bruchsteinen bestehenden Wande waren 60 cm breit Die Therme konnte von Westen aus betreten werden Ihre drei Innenraume waren in West Ost Linie angeordnet der ostlichste war durch eine Apsis abgeschlossen An ihn waren ein kleinerer 2 m 2 60 m und ein etwas grosserer 2 m 2 85 m Raum angeschlossen Weitere Raume konnte nicht entdeckt werden Zwischen den ersten beiden Baderaumen befand sich ein 35 cm breiter mit Ziegeln uberwolbter Durchlass fur die Heissluft der Hypokaustenheizung Die Hohe zwischen Heizkanal und Fussboden betrug vermutlich 80 cm Die Hypokaustenpfeiler bestanden aus gebrannten rechteckigen und runden Ziegeln Die Pfeilerraumboden war mit Bruchsteinen gepflastert Er war bei seiner Freilegung noch mit einer 2 bis 3 cm dicken Schicht aus Asche und Holzkohle bedeckt da sich hier einst auch das Praefurnium der Therme befand 44 Bad XXVI Bearbeiten Diese Therme zwei Bauphasen war noch relativ gut erhalten und Teil eines Gebaudekomplexes der in Periode B die gesamte Sudfront des Peristylhofes einnahm Das 5 04 m 4 20 m grosse Bad befand sich direkt neben einem grosseren ebenfalls mit Hypokaustenheizung ausgestatteten Haus Im 6 Jahrhundert wurde es noch etwas nach Norden erweitert Im Winkel zwischen den beiden Anbauten war ein 6 2 m 4 2 m grosser Arbeitshof angelegt den man von der Ostseite aus betreten konnte Das Heizmaterial fur das Praefurnium konnte durch eine 85 cm breite Offnung hindurchgeschoben werden Die Mauern bestanden aus vermortelten Bruchsteinen und Ziegeln Im Suden und Osten waren sie noch bis in eine Hohe von 2 m erhalten Der Eingang zur Therme befand sich im Osten Der Innenbereich war in zwei langliche 2 15 m und 1 45 m 3 40 m messende Raume West Ost unterteilt Der ostliche diente vermutlich auch als Umkleideraum Apodyterium da davor keinerlei Anzeichen einer Holzkonstruktion o a gefunden werden konnte Das apsidiale Schwitzbad Sudatorium befand sich direkt uber dem Praefurnium Sie wurden ursprunglich durch Hypokausten beheizt die aber noch in der Antike wieder entfernt wurden Die Wande waren wahrscheinlich mit tegulae mammate verkleidet flache Ziegel die an der Ruckseite mit Zapfen versehen waren Durch den Hohlraum zwischen Ziegel und Steinwand sollte die Bildung von Schwitzwasser verhindert werden Die Raume waren vermutlich mit einem Tonnengewolbe uberdacht dessen Hohe von Suspendura bis Scheitelpunkt ca 5 m betrug In der Sudwand war ein mit gebrannten Flachziegel gewolbter 31 40 cm breiten und 70 74 cm hohen Abluftdurchlass eingebaut Er war Teil der ostlichen Hypokauste und bestand an den Seiten aus besonders hitzebestandigen Schwarzgranit Ein zweiter Durchlass lag in der Trennwand der beiden inneren Pfeilerraume von ihm war allerdings nur mehr ein Fundamentblock erhalten An der Aussenseite der Sudwand war das apsisformige Praefurnium mit acht aus Ziegeln errichteten Hypokaustenpfeilern angebaut Am Scheitelpunkt des Ofenraumes reichte ein 36 cm breiter Kanal bis in das Innere des Bades Der Ofen konnte auch mit langeren Holzstammen und Asten beschickt werden Der Boden zwischen Heizkammer und dahinterliegenden westlichen Pfeilerraum war unterschiedlich hoch um das Eindringen von Russ und Asche in die Hypokausten zu verhindern Heissluft und Abgase wurden nicht nach oben abgeleitet sondern zogen vom Praefurnium in den westlichen Pfeilerraum anschliessend durch den kleinen Durchlass in den ostlichen und gelangten am sudlichen Auslass wieder ins Freie So erreichte man eine abgestufte Erwarmung der Baderaume Von Badebecken Kanalen und den sonstigen Anlagen fur die Wasseraufbereitung blieb nichts erhalten Nur ein Durchbruch fur ein Tonrohr in der Ostwand vermutlich der Abfluss fur das verbrauchte Wasser war noch erkennbar 45 Lagerhauser Bearbeiten nbsp Befunde des Horreum IINeben den ersten Wohn Wirtschafts Gebauden fur Einzelfamilien entstanden auch zwei grosse Speicherbauten Horreum I und II wo ausser Lebensmittelvorraten vermutlich auch diverses Kriegsgerat und Ausrustungsgegenstande sowohl fur die Besatzung als auch zur Versorgung bzw Erganzung durchziehender Truppenverbande bereitgehalten wurden Solche Depots standen fur gewohnlich unter der Aufsicht der Provinzverwaltung Ihre Reste wurden im Westabschnitt auf dem ehemaligen Kasernenviertel der Periode A ausgegraben Das kleinere zweischiffige Horreum I liegt mit seiner nordlichen Schmalseite unmittelbar am Ufer der Jantra Es wird in das spate 4 Jahrhundert datiert Periode B und wurde im fruhen 5 Jahrhundert umgebaut Periode C Im Osten befand sich ein uber die volle Lange des Gebaudes erstreckender Anbau der von drei Seiten aus zuganglich war und zumindest bis zur Fundamentoberkante in Stein ausgefuhrt war Der Haupteingang befand sich in der Mitte Eine Stylobatmauer schloss mit dem Estrichfussboden horizontal ab und trug wahrscheinlich auch holzerne Stutzpfeiler Der Anbau war vermutlich mit einem schrag abfallenden Vordach abgedeckt Nordostlich des Horreum I wird vom Ausgraber noch ein Stapelplatz zur vorlaufigen Ablage der vom Flussufer herangebrachten Versorgungsguter vermutet Zwei in Periode B errichtete kleinere Gebaude grenzten diesen Platz im Suden und Osten ab und beherbergten moglicherweise die Verwaltung der Lagerhauser Das zweite etwas grossere ebenfalls zweischiffige Horreum II befand sich unmittelbar am SW Wall sog Sektor IX Diese Zone ist aufgrund der Ablagerung von Grabungsschutt nicht zuganglich 38 Basilika I III Bearbeiten Insgesamt konnten drei christliche Basiliken im Iatrus der Spatzeit nachgewiesen werden Die wechselnde Ausrichtung der Kirchenfundamente nach Osten orientierte sich am Sonnenaufgang zum Zeitpunkt des Baubeginns Daraus ergibt sich auch die leichte Achsenverschiebung der Basilika III gegenuber ihren Vorgangerbauten da mit ihrem Bau damals in einer anderen Jahreszeit begonnen wurde Im 5 Jahrhundert bildete eine zunachst nur kleine Basilika den architektonischen und geistigen Mittelpunkt der Zivilsiedlung innerhalb des Mauerringes Basilika I Als diese bald einem Feuer zum Opfer fiel wurde auf ihren Trummern rasch eine neue Kirche erbaut noch grosser und besser ausgestattet als ihre Vorgangerin Basilika II Der neuen Kirche war auch ein Extraflugel mit Sakristei Baptisterium und Gemeinderaumen angefugt worden was fur eine prosperierende Christengemeinde spricht Der gesamte Kirchenkomplex ging wie das ubrige Kastell im Hunnensturm der 40er Jahre des 5 Jahrhunderts zugrunde Die Basilika III wurde in der Zeit Justinians also um die Mitte des 6 Jahrhunderts errichtet Ihre Fundamente waren 3 m tief und bestanden aus vermortelten Kalkstein 46 Sie war wesentlich grosser als die Basiliken I II und dominierte die sie umgebenden armlichen Behausungen auf dem Kastellareal der letzten Siedlungsperiode Lagerstrassen Bearbeiten Sobald man das Kastelltor passiert hatte trat man auf einen freien Platz von dem mehrere Strassen abgingen Rechts und links davon befand sich ein breiter gepflasterter Weg die Wallstrasse oder via sagularis die genau an der Innenseite der Festungsmauer entlanglief damit diese und die Turme im Alarmfall rasch und ungehindert zuganglich waren Spitzwinklig davon zweigte ein schmaler Kiesweg ab der zu den Mannschaftsquartieren fuhrte Wendete man sich nach links gelangte man auf die 115 m lange und 7 m breite Hauptstrasse via praetoria die auch von Wagen und Lastkarren befahren werden konnte Die Fussganger konnten unter den an beiden Strassenseiten angelegten Saulenhallen wandeln oder rasten und waren so vor Regen und Wind aber auch gegen die brennende Sommerhitze in diesen Breiten abgeschirmt Von hier aus konnte man in die zahlreichen kleinen Laden Werkstatten Schreib und Amtsstuben oder Garkuchen gelangen Diese Saulengange bestanden allerdings nur wahrend der ersten Siedlungsperiode A Die Lagerhauptstrasse wurde von zwei kleinen und schmalen Gassen rechtwinklig gekreuzt Uber sie konnte man im Notfall ebenfalls den Wehrgang der Festungsmauer und die Hufeisenturme erreichen Um in die dahinterliegenden Bereiche zu gelangen musste man allerdings zu einer Querstrasse zuruck und das Zentrum in einem grossen Bogen umgehen Hatte man auf diesem Weg die Ruckseite des Kommandogebaudes erreicht stand man wieder auf einer Strasse die ebenfalls direkt zur Festungsmauer und einer Bastion fuhrte Jenseits davon lagen die Kasernen die sich bis zum Ende des Kastells erstreckten wo das Gelande dann steil zum Fluss hin abfiel Unter dem Pflaster der Haupt und einiger Nebenstrassen fand man kleine Kanale fur Wasserrohre Hauszuleitungen offentliche Brunnen oder Latrinen sind nicht entdeckt worden Garnison BearbeitenFolgende Besatzungseinheiten sind fur Iatrus bekannt Zeitstellung Truppenname Bemerkung Abbildungfruhes 4 Jahrhundert n Chr legio prima Italica erste Legion der Italiker Die Legion bw eine Vexillation war vor allem am Bau von Iatrus beteiligt Aus der Militarziegelei in Novae ihrem Hauptquartier stammen auch die in Iatrus gefundenen Dach Wand und Fussbodenziegel 47 nbsp Ziegelstempel der Legio I Italica aus Novaebis Mitte 4 Jahrhundert n Chr cuneus equitum scutariorum eine Formation berittener Schildtrager Die erste langerfristig hier stationierte Besatzung bestand aus einer etwa 500 Mann starken Reitereinheit die vermutlich aus der I Italica herausgelost worden war In der Notitia dignitatum werden sie in der Truppenliste des fur diese Provinz zustandigen Heerfuhrers dem Dux Moesiae secundae genannt allerdings ohne Angabe der Rangbezeichnung ihres befehlshabenden Offiziers 48 Wahrscheinlich wurden diese Reiter aber schon in den 50er Jahren des 4 Jahrhunderts fur einen Feldzug des Constantius II gegen die Perser abgezogen 49 nbsp Spatantike Reitersporen aus Iatrus 4 5 Jahrhundert ab dem spaten 4 Jahrhundert n Chr Foederaten Soldner Als Kaiser Valens im Jahre 378 bei Adrianopel heute Edirne von den gotischen Stammesfuhrern Alatheus und Saphrax vernichtend geschlagen wurde war sein Nachfolger Theodosius I gezwungen den durch Moesien und Thrakien marodierenden Goten das Siedlungsrecht innerhalb des Imperiums zu gewahren Schutzgelder in Form von Goldmunzen zu zahlen sie mit Lebensmitteln und Ausrustung zu versorgen und ihnen eine weitgehende Autonomie zuzusichern foedus Im Gegenzug verpflichteten sich die neuen Verbundeten die Reichsgrenze gegen Ubergriffe anderer Barbarenstamme zu verteidigen und im Kriegsfall Truppenkontingente fur die Armee zu stellen 50 Sie galten nun offiziell als Armeeangehorige und waren damit dem regierenden ostromischen Kaiser bzw seiner Militar und Provinzialadministration verpflichtet Diese Manner mussten sich aber nur zeitweise militarischen Ubungen unterziehen und Wachdienste im Lager und auf den Signalstationen in der Umgebung versehen sowie gegebenenfalls an dem von ihnen uberwachten Grenzabschnitt Eindringlinge abwehren Zwischendurch konnten sie sich weitgehend ihren zivilen Tatigkeiten widmen Einer Gruppe dieser Foderaten wurde wahrscheinlich Iatrus als Siedlungsplatz zugewiesen 51 nbsp Skizze des spatromischen Offiziershelms aus Iatrus 4 Jahrhundert Vicus BearbeitenBei Gelandebegehungen konnte festgestellt werden dass das Kastell in den Perioden A B C auch von einer Zivilsiedlung Vicus umgeben war die aber vermutlich wegen der Hunneneinfalle im 5 Jahrhundert aufgegeben werden musste Ihre Bewohner flohen wohl hinter die Mauern des Kastells Aufgrund einer Haufung von Keramikfunden aus dieser Zeit etwa 50 m vor dem Osttor und dem Fund einer Bruchsteinmauer in Mortelbindung wird der Grossteil seines Areals unter dem heutigen Krivina vermutet 52 Bevolkerung BearbeitenWenn sich auch die Familien der Soldaten in der Fruhzeit des Kastells im ummauerten Areal aufgehalten hatten mussten sie getrennt von ihren Mannern im heute nicht mehr erhaltenen Nordteil des Kastells untergebracht gewesen sein Wahrscheinlicher ist jedoch dass sie noch uberwiegend ausserhalb der Festungsmauern in einem Vicus lebten Die Funde einiger Goldmunzen in den Tabernae veranlassten die Ausgraberin Gerda von Bulow zur Annahme dass das Kastell im 5 Jahrhundert von den o e gotischen Foderaten besetzt gewesen sein konnte Die insgesamt acht Goldmunzen wurden zwischen 378 und 395 n Chr gepragt und vermutlich als Finanzreserve fur Notzeiten gehortet 53 Auch fur manche Waffen Schmuckstucke oder Gefasskeramik lasst sich durch Vergleiche mit anderen Stucken eine ziemlich genaue zeitliche Einordnung und dem Kulturkreis vornehmen Linsenformige Perlen aus Marmor oder Halbedelsteine wurden z B von einigen Steppenvolkern als Amulett am Schwertgriff getragen Der Fund solcher Stucke in Iatrus deutet darauf hin dass auch hier Angehorige dieser Volksstamme anwesend waren bzw sich als Soldaten in romischen Diensten verdingten Im Umfeld des Kastells tauchten sogar Knochen von Kamelen auf was vermuten lasst dass sich hier zeitweise auch Menschen aus den nordafrikanischen oder innerasiatischen Wustenregionen aufgehalten hatten Wirtschaft und Ernahrung Bearbeiten nbsp Beispiele einer Transport und Lageramphore Typ I und IV aus IatrusNach Grundung des Lagers im 4 Jahrhundert n Chr wurde die Besatzung durch die Militarverwaltung der Provinz uber die Donau und die Limesstrasse mit allen Notigen versorgt Fast alle Bedarfsguter wurden im Laufe der Zeit wohl auch wegen des ofter ausbleibenden Nachschubs zunehmend von den Kastellbewohnern in Eigenregie hergestellt Vor allem aber mussten sich die Kastellbewohner wohl weitestgehend mit ihrer eigenen Landwirtschaft also mit Acker und Gartenbau sowie mit Viehhaltung und Zucht uber Wasser halten Wenn die Manner nicht ihrem vorgeschriebenen Wachdienst nachgingen arbeiteten sie auf den Feldern und Weiden Ihre Frauen erledigten in der Zwischenzeit die Haus Kuchen oder Gartenarbeit Aber selbst in friedlicheren Zeiten war es nicht moglich alle notwendigen Lebensmittel und Gebrauchsguter vor Ort zu erwirtschaften Das auf den umliegenden Feldern angebaute Getreide konnte vielleicht den taglichen Bedarf der Kastellbevolkerung decken reichte aber wohl kaum aus um auch noch zusatzliche Reserven fur Belagerungen bzw zur Versorgung durchziehender Truppen Comitatenses bereitzuhalten Diese Mengen konnten schon aufgrund der relativ kleinen Zahl der Kastellbewohner nicht von ihnen allein produziert werden Die Fehlbestande mussten daher aus anderen Reichsteilen herbeigeschafft werden Auch archaologisch hat dieses fur die Spatantike typische zentral gelenkte Versorgungssystem hier seine Spuren hinterlassen siehe Abschnitt Lagerhauser Handwerk Bearbeiten Verschiedenste handwerklichen Tatigkeiten die in Haus und Hof anfallen wurden hier verrichtet Spuren einer Kammwerkstatt aus dem 4 5 Jahrhundert zeigen dass hier zum Beispiel Halbfabrikate einreihiger und zweireihiger Kamme produziert wurden Werkzeug und Schlackefunde lassen annehmen dass in Iatrus vorubergehend sogar Eisenerzverhuttung betrieben und dabei Roheisen minderer Qualitat erzeugt wurde Ansonsten wurden fur den Eigenbedarf grob ausgefuhrte Gebrauchskeramik Gerategriffe und andere Gebrauchsgegenstande aus Holz und Tierknochen angefertigt 54 Schafwolle wurde im Haus verarbeitet und zu Stoffen und Teppichen verwebt In Iatrus haben sich als Zeugnisse dafur hauptsachlich Spinnwirteln und Tongewichte erhalten Landwirtschaft Bearbeiten nbsp Sicheln aus dem fruhen 5 Jahrhundert gefunden in IatrusVon der landwirtschaftlichen Tatigkeit zeugen vor allem die Funde der dafur notwendigen Werkzeuge und Gerate wie Sensen Sicheln Baummesser und Viehglocken In manchen einzelnen Raumen der untersuchten Hauskomplexe fanden sich Spuren von Getreidevorraten vor allem Weizen Gerste aber auch Hirse Roggen und Hafer wurden hier eingelagert Verschiedene Obstsorten Nusse Weinbeeren Erbsen sowie noch andere Hulsenfruchte zahlten ebenso zur Nahrung der Kastellbewohner wie Schwein Rind Schaf und Ziege Geflugel Wildtiere und nicht zuletzt Fisch aus Jantra und Donau wie Funde von Angelhaken und Netzsenker bezeugen Import Bearbeiten Ein weiteres Indiz fur die regelmassige Versorgung des Kastells von aussen sind 6500 in Iatrus gefundenen Amphoren Diese wurden ahnlich wie die heutigen Container in genormten Grossen gebrannt und dienten im uberwiegenden Masse als Transportverpackungen Befullt mit allen moglichen Arten von Lebensmitteln und anderen Gebrauchsgutern wurden sie regelmassig im Kastell angeliefert Nach dem Inhalt von in Agypten entdeckten Papyri zu schliessen betrug die Tagesration eines Soldaten in der Spatantike 3 lb Brot 2 lb Fleisch 3 sext Wein und 1 8 sext Ol Spater fanden solche Amphoren meist in den Haushalten als Vorratsgefasse eine Zweitverwendung Ihr prozentualer Anteil an den Gesamtfunden betrug fur die Periode A 28 Periode B 35 Periode C 35 Periode D 37 Sie lassen sich in drei Haupttypen mit sechs Gestaltungsformen unterscheiden In Typ I wurde Getreide Typ II Wein und Typ III Ol transportiert Es gibt nur ganz wenige Beispiele fur lokal produzierte Amphoren die speziell fur die Verwendung als Vorratsgefasse gedacht waren Diese konnten aufgrund ihrer Plattboden aufrecht stehen im Gegensatz zu den meisten in Iatrus gefundenen Transportamphoren mit ihren abgerundeten Boden oder spitz zulaufenden Fusszapfen um sie auf Schiffen oder Wagen stabil und platzsparend stapeln zu konnen Solche Amphoren stammten zum uberwiegenderen Teil aus weit entfernten Regionen im Falle der Exemplare aus Iatrus vornehmlich von den ostlichen Mittelmeerkusten Kleinasien und Nordafrika Ihre Formen haben sich wahrend der fast 300 Jahre der Existenz des Kastells nur geringfugig verandert Nach Auswertung der Befunde wurde festgestellt dass die Wein und Ollieferungen in der untersuchten Zeitperiode anstiegen wahrend sich die Zufuhr von Getreide aber mehr und mehr verringerte Die Archaologen erklarten sich diesen Umstand mit dem Abzug der regularen Limitanei und ihren Ersatz durch eine erhohte Anzahl von germanischen Soldnern und noch spater durch verbundete Goten 328 n Chr Die gotischen Foederaten versorgten sich grosstenteils selbst wie die Veranderungen des Siedlungsbildes in Periode C beweisen Offenbar wurde als Ausgleich das benotigte Getreide vor Ort produziert was auch ein vermehrtes Auftreten von Speichergefassen Amphorentyp I ab der Periode B erklaren wurde Beim Wein war dies nicht moglich da sein Anbau zu pflegeintensiv war und Spezialisten mit langjahriger Erfahrung erforderte Im 6 Jahrhundert n Chr nahmen die Getreidelieferungen wieder zu was wohl mit dem Wiederaufbauprogramm unter Justinian I in Zusammenhang steht Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln blieb nach Ausweis der Funde in der Zeitspanne zwischen dem 4 und 6 Jahrhundert n Chr relativ intakt was trotz aller Schwierigkeiten fur das gute Funktionieren der Militarorganisation am Limes spricht 55 Inschriften Bearbeiten nbsp Skizze der Bauinschrift aus dem 4 JahrhundertDa es sich hier um eine spatantike Anlage mit militarisch bauerlichem Charakter handelt war die epigraphische Ausbeute nur sehr gering Die meisten Inschriften datieren in die Zeit vor der Errichtung des Kastells und durften als sekundar verwendetes Baumaterial Spolie hierher gelangt sein Zu ihnen gehoren vor allem alle Sepulcral und Votivdenkmaler die aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem nahegelegenen Legionslager Novae und seinem Umfeld stammen insgesamt sind 4 Grabstelen und 15 beschriftete Weihaltare bei den Iatrus Grabungen gefunden worden In ihnen tauchen mehrere Angehorige der legio I Italica aus Novae auf Mit den Weihungen wurden verehrt Liber und Libera Mithras als Deus invictus Iupiter auch mit den Beinamen Optimus Maximus Conservator und Apollo Auluzelus Dazu kommt eine Votivplatte aus Marmor fur den Thrakischen Reiter wohl aus dem 3 Jh deren Stifter den thrakischen Namen Mucatralis tragt Die Liste der beschrifteten Steindenkmaler aus Iatrus ohne Kastellbezug enthalt ausserdem 2 Meilensteine aus dem 3 Jh und das Fragment eines Pratorianerdiploms das im 1 Jahrzehnt des 3 Jh ausgestellt worden ist In die Kastellzeit selbst gehoren die gestempelten Ziegel sowie ein Ziegelfragment mit eingeritzter Inschrift sowie zwei Steindenkmaler mit Inschrift Gefunden wurden hauptsachlich gestempelte Ziegel der im ca 15 km stromaufwarts gelegenen Lager Novae stationierten legio I Italica meist in der spatantiken Variante LEPIFICOR ferner des Rumorid us und des Gemel us oder linus die moglicherweise in valentinianischer Zeit das Amt des dux Moesiae secundae innegehabt hatten 56 Als Produktionsort wird Novae angenommen doch ist nicht auszuschliessen dass hier vorher ein bislang nicht erwiesenes fruh mittelkaiserzeitliches Kastell oder Siedlung existierte 57 Die Legionsstempel konnen als Beweis fur die Mitwirkung der Legion an der Errichtung des Lagers von Iatrus dienen 1997 wurde ein Ziegelfragment gefunden mit dem vor dem Brennen eingeritzten Namen des Frig eridus du x der ein Schlaglicht auf den Gotenkrieg des ostromischen Kaisers Valens 364 378 werfen konnte Auf Bitten des Ostkaisers hatte der Westkaiser Gratian 375 383 einen seiner fahigsten Heerfuhrer Frigeridus mit einer Eliteeinheit in die Diozese Thrakien geschickt Wann der Ziegel hergestellt worden ist und ob er mit dem Kampfhandlungen von 377 zu tun hat bleibt ungewiss Er bestatigt jedoch mit grosser Wahrscheinlichkeit die Anwesenheit eines Frigeridus dux in der Provinz Moesia secunda 58 Aus der Zeit des spatantiken Kastells selbst ist seit 1993 eine fragmentierte Inschrift bekannt 59 Es durfte sich hierbei um eine Huldigung an die Kaiser Constans und Constantius II auf einer Statuenbasis oder eher einer Bauinschrift handeln die zwischen 340 und 350 angefertigt wurde Die dreizeilige Inschrift ist in einem 56 28 13 cm grossen Bruchstuck eines Kalksteinblockes eingemeisselt links neben der ersten Zeile befinden sich Spuren einer hedera Lesbar sind noch 25 Buchstaben Zeile 1 SALVIS Zeile 2 CONSTANTIO E Zeile 3 AVGG BO REIAls Erganzung bzw Lesung ist folgender Text vorgeschlagen worden Salvis dd ominis nn ostris Constantio et Constante Augg ustis duobus bo n o rei publicae natis Der restliche Teil der Inschrift ging verloren weshalb auch keine Vermutung moglich ist daruber aus welchem Anlass sie angefertigt wurde Besonders die Formel salvis dominis nostris spricht fur eine Bauinschrift da sie in diesem Zusammenhang fur das 4 Jahrhundert haufig vorkommt Zu welchem Bauwerk des Kastells sie einst gehorte bleibt allerdings weiterhin im Dunkeln 60 Das zweite Inschriftfragment gehort zu einer mensa sacra auf deren Rand die Buchstaben vit erhalten sind und die anhand des stratigrafischen und topografischen Fundzusammenhangs in die Zeit um 400 datiert wird Grabungsfunde BearbeitenSchmuck oder aufwendig gestaltete Gebrauchsgegenstande kamen bei den Ausgrabungen in Iatrus nur sehr wenige ans Licht Wenn uberhaupt waren es meistens schon altere Exemplare die vermutlich als Erbstucke oder eiserne Reserve aufbewahrt worden waren Auch vom Hausinventar der Kastellbewohner haben sich nur sparliche Reste erhalten da sie im uberwiegenden Masse aus Holz bestanden und bei den standig wiederkehrenden Uberfallen der Barbaren wohl meist vollstandig verbrannt sein durften Bei der Freilegung der Hauser fanden sich oft nur noch Gegenstande wie z B Ollampchen die meisten in einfachster Ausfuhrung aus Ton nur ganz wenige aus wertvoller Bronze sowie feinere Gebrauchskeramik Weinkannen Tassen Becher Teller Schusseln einzelne Schmuckgegenstande Munzen etc Solche Gegenstande wurden am ehesten in den Reprasentationsraumen der Hauser aufbewahrt An anderen Stellen trafen die Ausgraber wiederum auf Herde Vorratsgefasse grobtonige Topfe Werkzeuge und verkohltes Getreide das einst in Verschlagen Kisten Sacken oder Fassern und nach Sorten getrennt gelagert wurde Hierbei handelt es sich wohl um das Inventar von Kuchen Lager und Werkstattraumen Eine in Iatrus gefundene birnenformige Kanne mit schlankem Hals ist ein gutes Beispiel fur die an der Donau weit verbreitete sogenannte grautonige Drehscheibenkeramik die in der Fachwelt auch oft als Foderatenkeramik bezeichnet wird Die vom spaten 3 bis in die Mitte des 5 Jahrhunderts nachweisbare Ware ist in nahezu allen romischen Limeskastellen vorhanden 61 Eine in Iatrus aufgefundene Bronzekapsel iranischen Ursprungs trat ausschliesslich in Frauengrabern der Nomaden der Volkerwanderungszeit auf 1952 kam das Fragment einer Rundplastik ans Licht 62 mm lang 20 mm dick die aus einem Rinderknochen geschnitzt war 62 Vermutlich stammt sie aus der Zeit der Hunneneinfalle zu Beginn des 5 Jahrhunderts Die Form der Schnitzerei wurde durch das naturliche Wachstum des Knochens vorgegeben Auf einer gekehlten Rundplatte baumt sich ein Seeungeheuer auf das gestutzt auf zwei Vorderpfoten seinen Fischlaib nach oben windet Aus dem mit machtigen Reisszahnen bewehrten wolfsartigen Maul ragen der nackte Unterleib und die Beine eines Menschen hervor Abgeschlossen wird der Oberteil der Plastik durch die facherformig geritzte Schwanzflosse Zwischen den Pfoten des Ungeheuers befinden sich zwei Bohrungen vermutlich dienten sie zur Befestigung der heute nicht mehr vorhandenen Ohren Der Unterteil der Schnitzerei ist geschnurt und gekerbt abgeschlossen durch eine glockenformige Kuppel Durchmesser 22 mm die in sechs kleinen unterschiedlich abgebrochenen Zapfen auslauft Zwei dieser Zapfen sind profiliert Die Plastik stellt mit ziemlicher Sicherheit eine Begebenheit der alttestamentlichen Jona Legende dar die Verschlingung Jonas durch das Ketos 63 In der Sepulkralkunst des 3 und 4 Jahrhunderts wurde die Jonasgeschichte sehr haufig als Motiv verwendet Militaria Bearbeiten nbsp Bronzene Adlerschnalle aus Iatrus 5 6 Jahrhundert Nach den Funden in den Graberfeldern zu urteilen waren die Krieger uberwiegend in der Tracht der spatromischen Limitanei bestattet worden In den Grabern fand man Gurtelgarnituren mit Rechteckschnallen und tierkopfgeschmuckten Bugeln Auf den Riemen waren meist propellerformige Beschlage aufgenietet Aufgefundene versilberte oder vergoldete Zwiebelknopffibeln galten in der spatromischen Armee als Rangabzeichen Sie kamen am Ende des 4 Jahrhunderts auf und blieben in der Militartracht bis ins 5 Jahrhundert im Gebrauch Ein in Iatrus aufgefundener Spangenhelm aus vergoldetem Kupferblech gehorte moglicherweise einem ostgotischen Offizier oder vielleicht sogar dem Kommandanten des Kastells selbst Die typischen Waffen der spatromischen Truppen Langschwerter Speer sowie Pfeilspitzen fanden sich in Iatrus der Periode B C Ebenfalls hier aufgefundene Exemplare von zweischneidigen Schwertern mit Kupferknauf und langgezogener schlanker Klinge waren im Schwarzmeergebiet und an der Wolga verbreitet sie kamen vermutlich mit den Hunnen nach Iatrus Dazu zahlen auch zwei gekrummte einschneidige Kurzschwerter sog Saxe von Reiternomadenkriegern die ursprunglich aus den zentralasiatischen Steppen stammen durften Eine ebenfalls im Kastell aufgefundene Nephritgurtelschnalle konnte gleichfalls mit den hunnischen Reitern an die Jantra gelangt sein Nephritlagerstatten finden sich vor allem im Tian Shan und am Baikalsee 64 Hinweise und Fundverbleib BearbeitenDie meisten Funde aus dem Kastell werden heute im Historischen Regionalmuseum Ruse aufbewahrt und ausgestellt Vom 275 km entfernten Sofia aus gibt es eine regelmassige Zugverbindung uber Gorna Orjahovica nach Svishtov bzw Ruse Zwischen diesen beiden Stadten verkehren Linienbusse die auch uber Krivina fahren Das Grabungsgelande liegt im Westen von Krivina und kann unentgeltlich besichtigt werden Aufgrund der zur Zeit eingestellten Grabungen sind Mauerreste und Suchschnitte im Sommer stark von Vegetation uberwuchert Denkmalschutz BearbeitenDie Anlagen sind Bodendenkmaler im Sinne des Gesetzes zum Schutz von Kulturdenkmalern und Museen aus dem Jahr 2007 Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden ohne Genehmigung des Nationalen Instituts fur Kulturdenkmaler NIPK und des Nationalen Rates fur die Erhaltung von Kulturdenkmalern stellen eine strafbare Handlung dar Generell fur Fragen der Konservierung archaologischer Grossreste zustandig ist das NIPK das grundsatzlich eine Konservierung von Gebauderesten des Kastells ablehnte Als Teilerfolg konnten allerdings dank der Bemuhungen des Bezirksmuseums Ruse wenigstens die gut erhaltenen Mauerreste der Principia des Kastells in den Jahren 1981 bis 1984 konserviert und bis zu einer Hohe von bis zu 2 Metern rekonstruiert werden Literatur BearbeitenBurkhard Bottger Dipinti aus Iatrus Spatantike Amphoreninschriften als wirtschaftshistorische Quelle In Klio Band 63 1981 S 511 525 Burkhard Bottger Die Lebensmittelversorgung des niedermosischen Kastells Iatrus 4 6 Jh In Hermann Vetters Manfred Kandler Hrsg Akten des 14 Internationalen Limeskongresses 1986 in Carnuntum Der Romische Limes in Osterreich Band 36 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1990 S 925 929 Burkhard Bottger Die Keramikfunde aus dem Kastell Iatrus und ihr entwicklungsgeschichtlicher Zusammenhang mit der spatantiken Keramik der Balkanlander Diss Berlin 1966 abgedruckt in Klio Band 48 1967 S 251 314 Gerda von Bulow Zur wirtschaftlichen Situation des Kastells Iatrus im fruhen 5 Jahrhundert In Klio Band 63 1981 S 503 510 Gerda von Bulow Funktionsbestimmung von archaologisch nachgewiesenen Bauwerken durch Vergleich und Analogieschluss Zwei Horrea im spatantiken Limeskastell Iatrus In Wissenschaftliche Zeitschrift der Universitat Rostock G Rh 37 1988 2 S 65 72 Gerda von Bulow Das spatantike Kastell Iatrus am Unterdonau Limes in Bulgarien Stand und Probleme der Erforschung In Bericht der Romisch Germanischen Kommission Band 75 1994 1995 S 5 22 Gerda von Bulow Iatrus Spatantikes Militarlager an der Jantramundung 40 Jahre Deutsch Bulgarische Gemeinschaftsgrabungen 1958 1998 Romisch Germanische Kommission des DAI Frankfurt am Main 1998 darin Plane Kastell Bauphasen Praetorium Principia Gerda von Bulow Alexandra Milceva Der Limes an der unteren Donau von Diokletian bis Heraklios Vortrage der internationalen Konferenz Svistov BG 1 5 Sept 1998 Verlag Nous Sofia 1999 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 Gerda von Bulow The Fort of Iatrus in Moesia Secunda Observations in the Late Roman Defensive System on the Lower Danube Fourth Sixth Centuries AD In Andrew G Poulter Hrsg The transition to late antiquity on the Danube and beyond Oxford University Press Oxford 2007 ISBN 978 0 19 726402 7 S 459 478 Proceedings of the British Academy Band 141 Gerda von Bulow Klaus Wachtel Zur Geschichte der Grabung Iatrus Krivina In Limes XXII Proceedings of the 22nd International Congress of Roman Frontier Studies Ruse 2012 Sofia 2015 S 203 215 Bernhard Dohle Zur spatromischen Militararchitektur Das Limeskastell Iatrus Moesia Secunda In Archeologia 40 1989 S 41 54 Bernhard Dohle Zwei Badeanlagen aus dem 4 Jahrhundert im spatromischen Kastell Iatrus In Jeno Fitz Hrsg Limes Akten des XI Internationalen Limeskongresses Szekesfehervar 30 8 6 9 1976 Akademiai Kiado Budapest 1977 ISBN 963 05 1301 3 S 427 431 Gudrun Gomolka Die Kleinfunde vom Limeskastell Iatrus bei Kriwina in Nordbulgarien Diss Halle 1966 abgedruckt in Klio 50 1968 S 171 250 Joachim Herrmann Iatrus und die fruhe Geschichte Bulgariens In Das Altertum Band 32 Heft 2 Berlin 1986 S 69 77 Iatrus Krivina Band 1 Ergebnisse der Ausgrabungen 1966 1973 Akademie Verlag Berlin 1979 Schriften zur Geschichte und Kultur der Antike Band 17 Iatrus Krivina Band 2 Ergebnisse der Ausgrabungen 1966 1973 Akademie Verlag Berlin 1982 Schriften zur Geschichte und Kultur der Antike Band 17 Iatrus Krivina Band 3 Die mittelalterlichen Siedlungen Akademie Verlag Berlin 1986 Schriften zur Geschichte und Kultur der Antike Band 17 Iatrus Krivina Band 4 Ergebnisse der Ausgrabungen 1975 1981 Akademie Verlag Berlin 1991 Schriften zur Geschichte und Kultur der Antike Band 17 Iatrus Krivina Band 5 Studien zur Geschichte des Kastells Iatrus Forschungsstand 1989 Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002020 2 Schriften zur Geschichte und Kultur der Antike Band 17 Iatrus Krivina Band 6 Ergebnisse der Ausgrabungen 1992 2000 Verlag Philipp von Zabern Mainz am Rhein 2007 ISBN 978 3 8053 3859 2 Limesforschungen Band 28 Ralf Peter Martin Prinzip Vorwartsverteidigung Der Limes in Dakien In Gisela Graichen Hrsg Limes Roms Grenzwall gegen die Barbaren S Fischer Verlag Frankfurt M 2009 ISBN 978 3 502 15186 9 S 337 338 Miroslava Mirkovic Romische Stadte und Festungen an der Donau Akten der reg Konferenz Beograd 16 19 Okt 2003 Filozofski Fakultet Kompromiss design Verlag Beograd 2005 Klaus Wachtel Zum gegenwartigen Forschungsstand der Kastellgrabung Iatrus In Actes du IXe Congres international d etudes sur les frontieres romaines Mamaia 6 13 septembre 1972 Editura Academiei Republicii Socialiste Romania 1974 S 137ff Klaus Wachtel Aus der Geschichte der Grabung Iatrus Krivina Menschen und Ereignisse In Gerda von Bulow Hrsg Kontaktzone Balkan Kolloquien zur Vor und Fruhgeschichte Band 20 Bonn 2015 S 237 259 Teofil Ivanov Ausgrabungen im Kastell Iatrus Moesia Inferior in den Jahren 1958 1962 In Studien zu den Militargrenzen Roms Vortrage des 6 Internationalen Limeskongresses in Suddeutschland Bonner Jahrbucher Beiheft 19 Bohlau Koln Graz 1967 S 153 161 Teofil Ivanov Die Festungsmauer des Kastells Iatrus In Klio Band 47 1966 S 23 56 Weblinks BearbeitenDeutsches Archaologisches Institut uber die Grabungen in Iatrus Memento vom 16 Juni 2008 im Internet Archive Anmerkungen Bearbeiten Vgl dazu T Ivanov Klio 47 1966 5 10 De aedificiis IV 7 von Bulow 2007 S 474 Zur Forschungsgeschichte vgl von Bulow Wachtel Limes XXII 203 215 Wachtel Kolloquien 237 259 Zu den Ergebnissen vgl Iatrus Krivina 3 Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften der DDR 1982 1984 S 289 f 318 f von Bulow 2007 S 463 Sergei Torbatov 2002 S 423 Sergei Torbatov 2002 S 412 421 Sergei Torbatov 2002 S 408 433 Sergei Torbatov 2002 S 425 und 443 Sergei Torbatov 2002 S 426 430 Sergei Torbatov 2002 S 431 Ralf Peter Martin 2009 S 336 337 Themistios or 10 135 d Patsch Anm 4 S 41 von Bulow 2007 S 468 Gerda von Bulow 1999 S 163 Prokop de aedificiis IV 4 Miroslava Mirkovic 2005 S 19 von Bulow 2007 S 472 Dazu und zur Vorgeschichte Michael Whitby The Emperor Maurice and his Historian Theophylact Simocatta on Persian and Balkan Warfare Clarendon Press Oxford 1988 S 138 191 Theophylaktos Simokates Historiae 7 2 16 und 13 9 von Bulow 2007 S 463 Teofil Ivanov Ausgrabungen im Kastell Iatrus Moesia Inferior in den Jahren 1958 1962 In Studien zu den Militargrenzen Roms Vortrage des 6 Internationalen Limeskongresses in Suddeutschland Bohlau Koln Graz 1967 S 153 161 hier S 155 Teofil Ivanov Ausgrabungen im Kastell Iatrus Moesia Inferior in den Jahren 1958 1962 In Studien zu den Militargrenzen Roms Vortrage des 6 Internationalen Limeskongresses in Suddeutschland Bohlau Koln Graz 1967 S 153 161 hier S 153 Gerda von Bulow 1999 S 155 Burkhard Bottger Die Lebensmittelversorgung des niedermosischen Kastells Iatrus 4 6 Jh In Hermann Vetters Manfred Kandler Hrsg Akten des 14 Internationalen Limeskongresses 1986 in Carnuntum Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1990 S 925 929 hier S 925 Gerda von Bulow 1999 S 155 von Bulow 2007 S 472 Teofil Ivanov Ausgrabungen im Kastell Iatrus Moesia Inferior in den Jahren 1958 1962 In Studien zu den Militargrenzen Roms Vortrage des 6 Internationalen Limeskongresses in Suddeutschland Bohlau Koln Graz 1967 S 153 161 hier S 155 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 hier S 737 Teofil Ivanov Ausgrabungen im Kastell Iatrus Moesia Inferior in den Jahren 1958 1962 In Studien zu den Militargrenzen Roms Vortrage des 6 Internationalen Limeskongresses in Suddeutschland Bohlau Koln Graz 1967 S 153 161 hier S 154 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 hier S 736 Prokop de aedificiis IV 4 Gerda von Bulow 1999 S 163 Gerda von Bulow The fort of Iatrus in Moesia II Observations on the late Roman Defence System of the lower Danube 5 6 centuries AD In Andrew Poulter Hrsg The transition to late antiquity on the Danube and beyond Oxford 2007 S 463 466 Proceedings of the British Academy 141 Rumen Ivanov Zur Frage der Planung und der Architektur der romischen Militarlager In Bulgarian Historical Review Band 21 Heft 1 1993 S 8 Bernhard Dohle Zur spatromischen Militararchitektur Das Limeskastell Iatrus Moesia Secunda In Archeologia 40 1989 S 51 a b c Bernhard Dohle Beobachtungen zur Bebauung und Bauabfolge im W Abschnitt von Iatrus Perioden A D In Gerda von Bulow Alexandra Milceva Der Limes an der unteren Donau von Diokletian bis Heraklios Sofia 1999 S 141 150 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 hier S 736 Dimitar Stancev Das Pratorium des Kastells Iatrus vorlaufiger Bericht 1999 S 151 154 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 hier S 736 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 hier S 736 Gerda von Bulow Die Bebauung an der Nordseite der via praetoria in Iatrus 1999 S 155 163 Bernhard Dohle Zwei Badeanlagen aus dem 4 Jahrhundert im spatromischen Kastell Iatrus In Jeno Fitz Hrsg Limes Akten des XI Internationalen Limeskongresses Szekesfehervar 30 8 6 9 1976 Akademiai Kiado Budapest 1977 ISBN 963 05 1301 3 S 427 431 hier S 427 428 Bernhard Dohle Zwei Badeanlagen aus dem 4 Jahrhundert im spatromischen Kastell Iatrus In Jeno Fitz Hrsg Limes Akten des XI Internationalen Limeskongresses Szekesfehervar 30 8 6 9 1976 Akademiai Kiado Budapest 1977 ISBN 963 05 1301 3 S 427 431 von Bulow 2007 S 472 Vgl hierzu auch Tadeusz Sarnovski Die legio I Italica und der untere Donauabschnitt der Notitia dignitatum In Germania 63 1 1985 S 107 127 Notitia dignitatum orientis XXXX 8 Vgl dazu auch Tadeusz Sarnovski Die legio I Italica und der untere Donauabschnitt der ND In Germania 63 1 1985 S 107 127 Dietrich Hoffmann Das spatromische Bewegungsheer und die Notitia Dignitatum Band 1 Dusseldorf 1969 S 464 468 Band 2 Dusseldorf 1970 S 192 194 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 Gerda von Bulow Grabungen in Iatrus Provinz Moesia II Nordbulgarien zwischen 1992 und 2002 Eine vorlaufige Bilanz In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIX International Congress of Roman Frontier Studies held in Pecs Hungary September 2003 University of Pecs Pecs 2005 ISBN 963 642 053 X S 735 739 hier S 737 E Schonert Geiss Die Fundmunzen v Krivina In Iatrus Krivina I Berlin 1979 S 173 174 Kat Nr 1 8 Gudrun Gomolka Fuchs Romische Limeskastelle an der mittleren und unteren Donau im Licht des ostgermanischen und reiternomadischen Fundstoffs In Attila und die Hunnen Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2114 5 S 208 217 hier S 209 Burkhard Bottger Die Lebensmittelversorgung des niedermosischen Kastells Iatrus 4 6 Jh In Hermann Vetters Manfred Kandler Hrsg Akten des 14 Internationalen Limeskongresses 1986 in Carnuntum Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1990 S 925 929 Klaus Wachtel in Iatrus Krivina IV S 209 mit Anm 11 und 23 Vgl Klaus Wachtel Vărbinka Najdenova in Archeologija 26 Sofia 1984 S 43f Klaus Wachtel Frigeridus dux In Chiron Bd 30 2000 S 905 914 hier S 911 AE 1999 1339 Klaus Wachtel Fragment einer Bauinschrift aus den Jahren 340 250 gefunden im sa Kastell Iatrus In Bulow Milceva Der Limes an der unteren Donau von Diokletian bis Heraklios Sofia 1999 S 195 199 Gudrun Gomolka Fuchs Romische Limeskastelle an der mittleren und unteren Donau im Licht des ostgermanischen und reiternomadischen Fundstoffs In Attila und die Hunnen Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2114 5 S 208 217 hier S 209 Gudrun Gomolka Fuchs Eine Beinschnitzerei mit Jonasdarstellung aus dem Limeskastell Itarus bei Krivina Nordbulgarien In Forschungen und Berichte Band 22 1982 S 199 205 Jona 2 1 EU Gudrun Gomolka Fuchs Romische Limeskastelle an der mittleren und unteren Donau im Licht des ostgermanischen und reiternomadischen Fundstoffs In Attila und die Hunnen Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2114 5 S 208 217 hier S 214 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Iatrus amp oldid 239393162