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Der Gotenkrieg von 376 bis 382 war ein Konflikt zwischen den vor den Hunnen uber die Donau gefluchteten Goten und den Kaisern der Osthalfte des spatromischen Reiches Valens und nach dem Tod des Valens Theodosius I Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Offener Aufstand 3 Krieg 4 Die Schlacht von Adrianopel 5 Restlicher Kriegsverlauf 6 Friedensvertrag 7 Quellen 8 Literatur 9 AnmerkungenAnfange BearbeitenIm Spatsommer Herbst 376 waren die vor den Hunnen fluchtenden Terwingen nach einer formellen Kapitulation ins Romische Reich aufgenommen worden Da die Terwingen auf ihrer Flucht nur begrenzte Vorrate hatten mitnehmen konnen kam es bald zu Versorgungsengpassen Die romische Ernte war bereits in die befestigten Stadte verbracht worden und die Beamten versuchten mit uberhohten Preisen von der Not der Terwingen zu profitieren Offener Aufstand BearbeitenAls der romische Befehlshaber Lupicinus Truppen von der Donau abzog um die Terwingen zu seinem Hauptquartier in Marcianopel zu drangen nutzten Teile der ebenfalls an die Donau gefluchteten Greutungen die Gelegenheit den Fluss zu uberqueren Die Terwingen marschierten langsam so dass die Greutungen aufschliessen konnten Zum offenen Aufstand kam es als Lupicinus bei einem diplomatischen Festessen versuchte Alavivus und Fritigern die Anfuhrer der Goten umbringen zu lassen Die von Lupicinus eilig zusammengezogenen Truppen wurden von den Goten besiegt Sie plunderten zunachst die Gegend um Marcianopel griffen allerdings keine befestigten Stadte an da sie keine Belagerungstechniken beherrschten Daraufhin uberschritten sie das Balkangebirge und marschierten Richtung Adrianopel heute Edirne Turkei Die dort stationierten gotischen Hilfstruppen liefen zu ihnen uber Krieg BearbeitenDer Kaiser des Ostens Valens hatte Frieden mit Persien geschlossen um Truppen aus Armenien abziehen zu konnen Diese Truppen angefuhrt von den Generalen Traianus und Profuturus erreichten den Balkan im Sommer 377 Die Goten zogen sich daher auf das Gebiet nordlich des Balkangebirges zuruck Verstarkt durch Truppen aus dem westlichen Reichsteil angefuhrt von Richomer griffen die Romer die gotische Wagenburg bei Ad Salices an Die Schlacht endete ohne klaren Sieger und mit schweren Verlusten auf beiden Seiten 1 Die Romer verlegten sich nun darauf die Passe des Balkangebirges zu sichern wobei die romische Taktik darauf abzielte die Goten auszuhungern 2 Da sie jedoch in der Unterzahl waren und die Goten durch Gruppen von Hunnen und Alanen die auf Beute hofften verstarkt wurden mussten sie sich zuruckziehen wodurch die Goten erneut die Gebiete sudlich des Gebirges plundern konnten Sie gelangten bis nach Konstantinopel wurden dort aber von arabischen Hilfstruppen zuruckgedrangt Die Schlacht von Adrianopel BearbeitenHauptartikel Schlacht von Adrianopel 378 Anfang 378 sammelte der ostliche Kaiser Valens seine Feldarmee in der Nahe von Konstantinopel Der westliche Kaiser Gratian hatte versprochen seine Feldarmee ebenfalls nach Thrakien zu fuhren musste jedoch umkehren als eine Gruppe von Alemannen den zugefrorenen Rhein uberschritt Valens Generale griffen bei Adrianopel gotische Plunderer an was Fritigern veranlasste den Hauptteil seiner Truppen dorthin zu beordern Als im August trotz wiederholter Versprechen noch immer keine Truppen aus dem Westen kamen entschied sich Valens die Schlacht ohne Gratian zu wagen um ihm keinen Anteil am Sieg zu lassen Seine Truppen marschierten in Schlachtordnung nach Adrianopel In der Nacht vom 8 zum 9 August sandte Fritigern ein Friedensangebot welches Valens ablehnte Die romische Armee marschierte in der Dammerung nach Norden und erreichte um 14 Uhr die gotische Wagenburg Als man nach zwei weiteren Friedensangeboten bereits im Begriff war Geiseln auszutauschen begannen zwei Regimenter des romischen Rechten Flugels ohne Befehl die Goten anzugreifen Der linke Flugel der Romer war zu Beginn noch nicht vollstandig formiert kam aber zu Anfang am schnellsten voran Die Romer hatten allerdings nicht mit dem Eingreifen der greutungischen Kavallerie gerechnet unter deren Ansturm der linke Flugel nun zusammenbrach und somit die Flanke des romischen Zentrums freigab Die schwere Infanterie dort war viel zu eng formiert um sich gegen die Kavallerie zur Wehr zu setzen Der Kaiser Valens starb mit zwei Dritteln seiner Armee auf dem Schlachtfeld Restlicher Kriegsverlauf BearbeitenDen Goten stand nach der Schlacht von Adrianopel der gesamte Balkan offen Sie marschierten zunachst Richtung Konstantinopel Sie hatten allerdings immer noch keine Moglichkeit befestigte Stadte einzunehmen Da sie weiterhin auf Plunderung angewiesen waren um sich zu versorgen verlegten sie ihre Operationen nun nach Illyrien Dakien und Moesien Die Terwingen und Greutungen trennten sich nun voneinander Die Greutungen unter Alatheus und Saphrax wurden in Pannonien von Gratians Truppen besiegt Die Terwingen unter Fritigern zogen nach Thessalien und Makedonien Der neue ostliche Kaiser Theodosius I versuchte sich ihnen im Sommer 380 entgegenzustellen scheiterte zunachst aber Erst durch die von Gratian zu Theodosius gesandten Verstarkungen konnten die Terwingen im Sommer 381 nach Thrakien zuruckdrangt werden Friedensvertrag BearbeitenAm 3 Oktober 382 schloss Theodosius mit den Goten einen Friedensvertrag dessen genauer Inhalt nur schwer zu rekonstruieren und in der Forschung auch umstritten ist siehe Artikel Theodosius I Der Gotenvertrag sicherte den Goten ohne formelle Unterwerfung Deditio Land zwischen der Donau und dem Balkangebirge zu Damit waren sie nach dem Romischen Gesetz der Constitutio Antoniniana einem Romer gleichgestellt Sie blieben unter der Herrschaft ihrer eigenen Fursten waren frei von Steuerpflichten und hatten im Rahmen ihres Foederatenstatus Militarhilfe zu leisten Quellen BearbeitenAmmianus Marcellinus Romische Geschichte Lat dt Vierter Teil Buch 26 31 hrsg u Ubers von Wolfgang Seyfarth Darmstadt 1978Literatur BearbeitenWolfgang Giese Die Goten Stuttgart 2004 Peter J Heather Der Untergang des Romischen Weltreichs Klett Cotta Stuttgart 2007 ISBN 978 3 608 94082 4 Herwig Wolfram Die Goten und ihre Geschichte Munchen 2001 Anmerkungen Bearbeiten Dazu Ammianus Marcellinus 31 7 Ammianus Marcellinus 31 8 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotenkrieg 376 382 amp oldid 238654315