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Sepulkralkultur lat sepulcrum Grab lege umfasst die Kultur des Todes des Sterbens des Bestattens sowie des Trauerns und kann im weitesten Sinne auch als Trauer und Begrabniskultur sowie als Gesamtheit aller Riten im Bereich eines Grabes verstanden werden Der Begriff Funeralkultur lat funus Begrabnis ist synonym aber weniger etabliert 1 Teil der Begrabniskultur sind Bestattungsorte wie Kirch Friedhofe und Krematorien Naturbestattungen Graberfelder Nekropolen Sarge und Grabbeigaben sowie Gegenstande und Dokumente des Totengedenkens wie Grabmale Inschriften und Haarbilder 2 sowie schriftliche Zeugnisse sogenannte Funeralschriften wie Totengedenkbucher Trostgedichte Briefe Trauerkompositionen und Leichenpredigten In Kassel gibt es das Zentralinstitut und Museum fur Sepulkralkultur das sich der wissenschaftlichen Erforschung der Thematik widmet Es zeigt eine Dauer und Wechselausstellungen zur Geschichte der Sepulkralkultur An der Universitat Regensburg gibt es seit Wintersemester 2020 2021 den Masterstudiengang Perimortale Wissenschaften der sich aus interdisziplinarer Perspektive mit den Themen der Sepulkralkultur beschaftigt Funeralkunst BearbeitenZur Sepulkralkultur zahlt auch die Sepulkralkunst oder Funeralkunst Dazu gehoren etwa Kruzifixe kunstvoll gestaltete Grabsteine und Kunstwerke die oft ein ganzes ikonografisches Programm umfassen So schuf Albert Wider 1973 auf dem Friedhof in Widnau mittels seiner Figurengruppen und architektonischer Elemente Nischen vorspringende Quader Mauern eine Buhne um seine religiose Botschaft fur die Besucher des Friedhofs ins Bild zu setzen Das typische Vanitas Symbol der Totenschadel am Eingang zum Friedhof konfrontiert die Eintretenden mit ihrem eigenen Tod dem Ende ihres eigenen Lebens Sie betreten das Reich des Todes Wenige Schritte weiter treffen sie auf die trostliche Auferweckung des Junglings von Naim und jener der Tochter des Jairus Auf dem Hohepunkt dieser Wunder treffen sie auf die unglaubliche Erweckung des Lazarus der mehrere Tage nach seinem Tod bereits Zeichen der Verwesung aufweist und nun als Lebender seinem Grab entsteigt Gegenuber der Leichenhalle sitzt ein reich gekleideter Jungling auf einer Bank Es ist der Osterengel Er weist mit seiner Linken auf das leere Grab und mit seiner Rechten in den Himmel Die Geste ist leicht verstandlich Christus ist auferstanden Und wer an mich glaubt wird ewig leben Totenschadel am Eingang zum Friedhof Auferweckung der Tochter des Jairus Auferweckung des Junglings der Witwe von Naim Auferweckung des Lazarus Osterengel am leeren Grab JesuSiehe auch BearbeitenSepulkralmuseum Sepulkralkultur in der DDR Friedhofskultur Zeitschrift fur das gesamte Friedhofswesen Totenkult Memorialwesen TrauerbegleitungLiteratur BearbeitenUte Ecker Grabmal und Epigramm Studien zur fruhgriechischen Sepulkraldichtung Stuttgart 1990 Kristian Fechtner Trauerkulturen im Umbruch In Internationale Zeitschrift fur Philosophie und Psychosomatik E Journal 1 2012 Digitalisat Norbert Fischer Vom Gottesacker zum Krematorium Eine Sozialgeschichte der Friedhofe in Deutschland seit dem 18 Jahrhundert Koln Weimar Wien 1996 Online Markisches Museum Berlin Hrsg Grabmalskunst aus vier Jahrhunderten Epitaphien und Grabdenkmaler in der Nikolaikirche zu Berlin Katalog der Sepulkralplastik Bearbeitet von Knut Brehm in Zusammenarbeit von Donata Kleber Hans Joachim Veigel und Uwe Winkler Markisches Museum und Argon Verlag Berlin 1994 ISBN 3 87024 270 1 Heike Christina Matzing Friedhofe als historische Lernorte Eine Problemskizze In Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 7 8 2013 S 455 469 Martin Sonntag Hrsg Auf Leben und Tod Cartoons und Karikaturen 2 Auflage Lappan Verlag GmbH Hamburg 2017 ISBN 978 3 8303 3453 8 Reiner Sorries Wolfgang Neumann Kisten Kutsche Karavan Auf dem Weg zur letzten Ruhe Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung im Museum fur Sepulkralkultur Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal Kassel 1999 ISBN 3 924447 17 9 Zentralinstitut fur Sepulkralkultur Kassel Hrsg Grosses Lexikon der Bestattungs und Friedhofskultur Worterbuch zur Sepulkralkultur 5 Bande Thalacker Medien Braunschweig seit 2002 DNB 963152122 Band 1 Volkskundlich kulturgeschichtlicher Teil Von Abdankung bis Zweitbestattung Thalacker Medien Braunschweig 2002 ISBN 3 87815 173 X Band 2 Archaologisch kunstgeschichtlicher Teil Von Abfallgrube bis Zwolftafelgesetz Thalacker Medien Braunschweig 2005 ISBN 3 87815 182 9 Band 3 Praktisch aktueller Teil Von Abfallbeseitigung bis Zwei Felder Wirtschaft Praxis und Gegenwart Thalacker Medien Braunschweig 2010 ISBN 978 3 940087 67 6 Band 4 noch nicht erschienen Band 5 Biographien Biographischer Teil von Abraham a Sancta Clara bis Johannes Zwingli Thalacker Medien Braunschweig 2016 ISBN 978 3 943787 53 5 Weblinks BearbeitenMuseum fur Sepulkralkultur Kassel Bestattungsmuseum WienEinzelnachweise Bearbeiten Sorries 2002 S 103 Sorries 2002 S 282f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sepulkralkultur amp oldid 233859212