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Luga ist ein Stadtteil im Sudosten der sachsischen Landeshauptstadt Dresden Er befindet sich am Stadtrand in den beiden Gemarkungen Gross und Kleinluga und gehort grosstenteils zum Stadtbezirk Prohlis LugaStadtteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten 50 59 N 13 50 O 50 983333333333 13 833333333333 Koordinaten 50 59 0 N 13 50 0 OHohe 115 200 m u NNEingemeindung 1922Eingemeindet nach NiedersedlitzPostleitzahl 01259Vorwahl 0351Karte Lage der Gemarkungen Grossluga und Kleinluga in DresdenDie Gemarkungen Gross und Kleinluga Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Grossluga 2 2 Kleinluga 2 3 Luga 3 Einwohnerentwicklung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLuga liegt 10 km sudostlich des Dresdner Stadtzentrums der Inneren Altstadt auf den langsam nach Suden ansteigenden flachen Hangen des Elbtalkessels die sudlich des Stadtteils im Lugberg eine Hohe von 207 m u NN erreichen Kleinluga liegt hierbei sudlicher und weiter bergwarts die flachenmassig etwas ausgedehntere Grosslugaer Flur hingegen eher nordlich auf talwartigem Terrain Die Grenze zwischen beiden Gemarkungen verlauft weitestgehend entlang der Dohnaer Strasse Grossluga erstreckt sich lediglich im Bereich seines im Osten Lugas gelegenen Dorfkerns auch sudlich dieses Verkehrswegs Benachbarte Gemarkungen sind die anderen Dresdner Stadtteile Sporbitz im Nordosten Grosszschachwitz im Norden Niedersedlitz im Nordwesten und Lockwitz im Westen Im Suden und Osten grenzen entlang der Stadtaussengrenze Dresdens bereits Dohna sowie die Heidenauer Stadtteile Wolkau und Gommern an Die beiden Lugaer Gemarkungen gehoren grosstenteils zum statistischen Stadtteil Lockwitz 1 2 Ein Streifen im Norden der Gemarkung Grossluga gehort zum statistischen Stadtteil Niedersedlitz der ausserste Norden zwischen der Bahnstrecke Dresden Bodenbach und dem Lockwitzbach der hier im Bereich Bosewitzer Strasse die Nordgrenze Lugas markiert wird bereits zum statistischen Stadtteil Grosszschachwitz und damit zum Stadtbezirk Leuben gezahlt nbsp Lugaer Platz Dorfkern GrosslugasDer Doppelstadtteil Luga hat zwei Ortskerne in beiden blieben historische Bauerngehofte erhalten darunter Drei und Vierseithofe Der Grosslugaer Dorfplatz heisst Lugaer Platz und liegt in einer Hohe von 140 m u NN und damit ebenso wie der etwa 300 m weiter westlich gelegene Kleinlugaer Ortskern Teichplatz 150 m u NN bereits deutlich oberhalb der Talsohle der Elbe Der Maltengraben umfliesst die Ortslage Luga im Westen und Norden und verursacht besonders nach heftigen Niederschlagen haufig flachige Uberflutungen in angrenzenden Grundstucken 3 Zur Verminderung der Hochwassergefahr wurde im Maltental sudwestlich von Luga ein Ruckhaltebecken errichtet Der Kleinlugaer Dorfteich wird hingegen vom Hallborn einer kleinen Quelle gespeist Am Teichplatz steht ferner eine 1883 gepflanzte und mittlerweile als Naturdenkmal ND 88 ausgewiesene Luthereiche 4 Besonders in Grossluga also nordlich der Dohnaer Strasse stehen Wohnsiedlungen Die Ortslage ist von ausgedehnten unbebauten Flachen haufig Feldern umgeben die sie von den umliegenden Dresdner Stadtteilen trennen Dagegen ist Luga baulich eher mit Heidenau Gommern zusammengewachsen Entlang der Eisenbahnstrecke erstreckt sich ferner das Hauptumspannwerk Dresden Sud und nordlich davon ein Industriegebiet Im Sudwesten Kleinlugas befindet sich eine Halde die aus einem Lehmtagebau hervorging 5 Wichtigste Strasse von Luga ist die Staatsstrasse 172 die unter dem Namen Dohnaer Strasse den Stadtteil durchquert und uber die sich in 15 minutiger Fahrtzeit ein Anschluss zur Innenstadt herstellen lasst Von ihr zweigen der Strassenzug Steile Strasse Lugturmstrasse der Kleinluga mit Heidenau Wolkau verbindet und die Lugaer Strasse ab die von Grossluga aus in Richtung Niedersedlitz fuhrt Ausserdem gibt es in Luga insgesamt 15 weitere benannte Strassen Bereits seit mehreren Jahren wird der Neubau einer Ortsumgehung von Luga geplant die S 172 soll dann nordlich um die Ortslage herumgefuhrt werden 6 Direkt westlich von Luga liegt die Anschlussstelle Heidenau der A 17 Offentliche Verkehrsmittel sind die Buslinie 65 der Dresdner Verkehrsbetriebe sowie die Linie H S des vom RVSOE betriebenen Pirnaer Nahverkehrs Im aussersten Nordosten Grosslugas befindet sich der S Bahn Haltepunkt Dresden Zschachwitz 7 Siehe auch Liste der Strassen und Platze in Grossluga Siehe auch Liste der Strassen und Platze in KleinlugaGeschichte BearbeitenDie Dorfer Gross und Kleinluga waren uber Jahrhunderte administrativ und grundherrschaftlich nicht miteinander verbunden und weisen daher auch Unterschiede in der Ortshistorie auf Erst mit der Vereinigung beider Landgemeinden unter dem Namen Luga 1922 teilen beide eine gemeinsame Geschichte Gemeinsam ist ihnen jedoch der slawische Ursprung des Ortsnamens Er leitet sich wahrscheinlich ab von lug dem altsorbischen Wort fur Grassumpf feuchte und bewaldete Niederung oder Wiesenbruch 8 9 vgl Luch Dies entspricht auch der Lage Lugas unterhalb eines Hanges am Rand der Elbniederung und in der Nahe des Ausgangs des Maltentals Grossluga Bearbeiten nbsp Gebaude am Lugaer Platz dem Grosslugaer DorfkernDas Dorf Grossluga entstand als Rundling und war mit einer Block und Streifenflur ausgestattet Im Jahre 1321 wurde es als villa dicta Luge erstmals erwahnt die beiden ersten Worter entstammen dem Mittellatein sodass der Name mit Dorf genannt Luga ubersetzt werden kann Bereits 1378 wurde zwischen Luk major Grosses Luga und seinem kleineren offensichtlich gleichnamigen Nachbardorf unterschieden In der Folgezeit ist diese Differenzierung jedoch teilweise nicht mehr vorhanden Die Ursache dafur liegt in der Zugehorigkeit zu verschiedenen Grundherrschaften und Amtern So wird Grossluga im 15 und 16 Jahrhundert als Luge Lugk und Luck erwahnt 1547 heisst es dann wieder Gros Luga oder Gros Lugaw 10 Zunachst befand sich Grossluga im Besitz der Burggrafen von Dohna und unterstand ab 1321 dem Kloster Altzella Friedrich der Streitbare belehnte im Jahr 1408 Angehorige des Dresdner Patriziergeschlechts Busmann mit dem Dorf zu den spateren Lehnsherren gehorten die Familie Lange aus Rohrsdorf sowie das alte kursachsische Adelsgeschlecht von Staupitz von dem ein Zweig auf dem Rittergut in Zehista sass Die anfanglich komplette Zugehorigkeit zum Amt Dresden wich Mitte des 16 Jahrhunderts vorerst zugunsten eines Pirnaer Anteils bis um 1690 das gesamte Dorf ans Amt Pirna uberging Noch 1875 gehorte Grossluga zur Amtshauptmannschaft Pirna und kam erst spater zur Amtshauptmannschaft Dresden Eingepfarrt war der Ort nach Dohna nbsp Rathaus von Grossluga von 1898Das Schulhaus der 1841 gegrundeten Schulgemeinschaft von Gross und Kleinluga mit Gommern und Wolkau wurde im selben Jahr in Grossluga errichtet seit 1899 besteht ein neues Schulgebaude an der Kleinlugaer Strasse das heute durch die 90 Grundschule genutzt wird Im Jahr 1898 wurde uberdies ein eigenes Rathaus gebaut Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts bestand Grossluga nur aus wenigen Gehoften die Haupterwerbsquelle der Bewohner war die Landwirtschaft und daneben auch der Obstbau der Anbau von Wein und Flachs sowie die Strohflechterei Die Errichtung der Eisenbahnstrecke brachte dann einen Aufschwung mit sich im heutigen Sudosten Dresdens grundete sich eine Vielzahl von Industriebetrieben Da fur die Arbeiter und Angestellten dieser Werke Wohnraum benotigt wurde dehnte sich Grossluga uber den Dorfkern hinaus nach Nordwesten aus und neue Mietshauser entstanden Ausserdem siedelte sich in Grossluga selbst nahe der Grenze zu Niedersedlitz direkt nordlich der Bahnstrecke die Stahlbau Firma Kelle amp Hildebrandt an Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in GrosslugaKleinluga Bearbeiten Die Kleinlugaer Flur war schon wahrend der Mittleren Bronzezeit bewohnt Dies geht aus verschiedenen Relikten einer im Lehmtagebaugelande ausgegrabenen Siedlung hervor die auf diese Epoche datiert wurden Vorgefunden wurden alte Keramiken Mahlsteine und Vorratsgruben Zwischen Kleinluga und Niedersedlitz entdeckte man ausserdem die Uberreste einer slawischen Siedlung aus dem 11 und 12 Jahrhundert nbsp Luthereiche am Teichplatz dem Dorfkern KleinlugasDer etwas lockerer bebaute Rundling Kleinluga hatte eine Blockflur Im Jahr 1378 wurde es im Unterschied zu Grossluga als Lug minor erstmals erwahnt was mit Kleines Luga ubersetzt werden kann Der Ortsname entwickelte sich anschliessend im 15 und 16 Jahrhundert uber die Formen Lussk Lusskaw Leischke und Lauscke hin zu Klein Luge das 1547 und 1554 genannt wird Im Jahr 1610 heisst das Dorf Klein Lauschka 11 Auffallig ist bei den fruheren Namensformen Kleinlugas ein im Vergleich zu Grossluga starkerer Bezug zum mit lug urverwandten altsorbischen Wort luza das fur eine sumpfige feuchte Wiese steht vgl Lausitz und Lausenbach Kleinluga das damals noch ausgesprochen wenige Gehofte umfasste gehorte laut alten Urkunden 1445 zum Besitz eines Hans Marschalgk Auch dem Meissner Domstift war man tributpflichtig Im Jahr 1453 tauschte Caspar von Schonberg damaliger Bischof von Meissen mit dem sachsischen Kurfursten Friedrich dem Sanftmutigen Teile von Kleinluga gegen ein anderes Dorf ein Ab 1501 ubte der Rittergutsbesitzer von Oberlockwitz zunachst Stephan Alnpeck die Grundherrschaft aus fortan waren Lockwitz und Kleinluga fest miteinander verbunden Im Jahr 1572 brach zwischen den Grundherren und Einwohnern beider Lugas ein Streit um die knappen Wasserreserven aus das Trinkwasser musste uber lange Rohrfahrten in die Dorfer geleitet werden Wie Grossluga gehorte auch Kleinluga zur Dohnaer Parochie Verwaltet wurde es aber im Unterschied zu seinem Nachbardorf fast durchgehend vom Amt beziehungsweise der Amtshauptmannschaft Dresden Sudlich von Kleinluga verlief die Dresden Teplitzer Poststrasse die heute in diesem Abschnitt Alte Landstrasse heisst Uber diese wichtige Handels und Heerstrasse in Richtung Bohmen zog haufig Militar was beispielsweise wahrend der Dohnaischen Fehde um 1402 und der Befreiungskriege um 1813 einige Beeintrachtigungen fur Luga mit sich brachte Im Verlauf der Nordischen Kriege waren in Luga Soldaten der Sachsischen Armee einquartiert Auch in Kleinluga wurde vorwiegend Landwirtschaft betrieben Das Dorf wurde 1839 zur Landgemeinde Um 1900 siedelten sich auch hier zahlreiche Arbeiter an die in benachbarten Industriebetrieben oder den damals drei Lugaer Ziegeleien arbeiteten Die grosste dieser drei Kleinlugaer Ziegeleien war die Ziegelei Waschneck Seit 1880 steht mit dem vom Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz erbauten Lugturm 12 ein bekanntes Ausflugsziel auf dem Lugberg sudlich von Dresden Seit 2017 finden wieder Veranstaltungen am Lugturm statt 13 Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in KleinlugaLuga Bearbeiten Im Jahr 1920 wurde Kleinluga nach Grossluga eingemeindet die entstandene Gemeinde hiess Luga Nur zwei Jahre spater wurden Gross und Kleinluga Ortsteile von Niedersedlitz Ab 1930 bildete Luga mit Lockwitz eine eigene Kirchgemeinde in der dortigen Schlosskirche Zwischen 1936 und 1938 entstand im Westen Lugas eine Wohnsiedlung Gemeinsam mit Niedersedlitz erfolgte zum 1 Juli 1950 die Eingemeindung nach Dresden Drei Jahre spater schlossen sich die Lugaer Bauern zu einer LPG zusammen die spater auf Lockwitz und Nickern ausgedehnt wurde Bis heute ist Luga hauptsachlich ein Wohnort hat aber auch mehrere bedeutende Gewerbeunternehmen Die Dorfkerne wurden nach der Wende restauriert Nach 2000 entstand ausserdem das Grune Viertel eine auch als Gartenstadt Grossluga bekannte kleine Wohnsiedlung im Westen Grosslugas Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Grossluga 10 Kleinluga 11 gesamt1547 51 10 besessene Mann 19 Inwohner 5 besessene Mann k A 1764 11 besessene Mann 1 Hausler 4 besessene Mann 9 Hausler k A 1834 70 83 1531871 121 134 2551890 150 145 2951910 691 295 986Weblinks BearbeitenAllgemein nbsp Commons Luga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteil LugaGrossluga Stadtteilgeschichte Dresdner Dorfer Grossluga Memento vom 3 Mai 2017 im Internet Archive Kleinluga Stadtteilgeschichte Dresdner Dorfer Kleinluga Memento vom 3 Mai 2017 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Grossluga In Dresden Lexikon de Abgerufen am 24 Oktober 2019 Lockwitz mit Kauscha Luga und Nickern In Dresden de Abgerufen am 24 Oktober 2019 Hochwasserschutz Gewasser II Ordnung auf dresden de Memento vom 9 Oktober 2010 im Internet Archive Schutzgebiete nach Naturschutzgesetz PDF 332 kB In Umweltatlas 06 2014 Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden abgerufen am 24 Oktober 2019 Kleinluga In Dresdner Stadtteile de Abgerufen am 24 Oktober 2019 Grossluga In Dresdner Stadtteile de Abgerufen am 24 Oktober 2019 Liniennetz Dresden Dresdner Verkehrsbetriebe abgerufen am 24 Oktober 2019 Karlheinz Hengst Ortsnamen Sudwestsachsens Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte Band 39 Akademie Verlag Berlin 2003 ISBN 3 05 003684 2 S 72 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Stadtteile Grossluga und Kleinluga In Dresden und Sachsen de Abgerufen am 24 Oktober 2019 a b Grossluga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen a b Kleinluga im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Der Lugturm In lugturm de Abgerufen am 24 Oktober 2019 Historie In lugturm1880 de Abgerufen am 24 Oktober 2019 Stadt und Ortsteile der Landeshauptstadt Dresden Stadtteile in StadtbezirkenAlbertstadt Aussere Neustadt Blasewitz Briesnitz Buhlau Coschutz Cotta Dobritz Dolzschen Dresdner Heide Friedrichstadt Gittersee Gorbitz Gostritz Grosszschachwitz Gruna Hellerau Hellerberge Hosterwitz Innere Altstadt Innere Neustadt Johannstadt Kaditz Kaitz Kauscha Kemnitz Kleinpestitz Kleinzschachwitz Klotzsche Laubegast Leipziger Vorstadt Leuben Leubnitz Neuostra Leutewitz Lockwitz Lobtau Loschwitz Luga Meusslitz Mickten Mockritz Nausslitz Nickern Niederpoyritz Niedersedlitz Oberpoyritz Omsewitz Pieschen Pillnitz Pirnaische Vorstadt Plauen Prohlis Racknitz Radeberger Vorstadt Reick Rochwitz Rossthal Seevorstadt Seidnitz Sobrigen Sporbitz Stetzsch Strehlen Striesen 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