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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Geschichte der militarischen Taktiken umfasst die Entwicklung der Fuhrung von Streitkraften auf Verbandsebene im Gefecht von der Fruhgeschichte bis zur Gegenwart Die militarischen Taktiken wurden im Laufe der Geschichte von Erfahrungen der Vergangenheit technologischen Entwicklungen und gesellschaftlichen Vorstellungen beeinflusst Inhaltsverzeichnis 1 Historische Einflussfaktoren auf militarische Taktiken 2 Altertum 2 1 Griechische Phalanx 2 2 Romische Legion 2 3 Antike Kavallerie 3 Mittelalter 4 Renaissance 5 18 Jahrhundert 5 1 Feldartillerie 5 2 Infanterie 5 3 Kavallerie 6 19 Jahrhundert 6 1 Leichte Infanterie 6 2 Kolonnentaktik 6 3 Schnellfeuerwaffen 7 Erster Weltkrieg 8 Zweiter Weltkrieg 9 Seit Ende des Zweiten Weltkrieges 10 Siehe auch 11 Literatur 12 EinzelnachweiseHistorische Einflussfaktoren auf militarische Taktiken BearbeitenTechnologisch gesehen wird die Geschichte der militarischen Taktiken durch funf grosse Erfindungen bestimmt die Entdeckung und verfeinerte Verarbeitung des Eisens siehe Metallurgie die Erfindung von Explosivstoffen die Entwicklung des Verbrennungsmotors Bodentruppen und Motorflugzeuge Entwicklung von Luftstrahltriebwerken Entwicklungen in der Elektrotechnik Integrierte Schaltungen Kommunikation per Funk spater Radar letztendlich durch die ICs auch teils autonome Verarbeitung von Daten in der Waffe selbst die Entwicklung der Atombombe Hinzu kommen unzahlige kleine Neuerungen die im Wesentlichen Weiterentwicklungen der funf grossen Erfindungen darstellen zum Beispiel Pikeniere Steigbugel Langbogen gepanzerte Kavallerie Zundnadelgewehr Maschinengewehr Panzer Flugzeuge Satelliten Im Folgenden wird die historische Entwicklung fur Europa und die angrenzenden Regionen chronologisch dargestellt In anderen Regionen der Erde ist die Entwicklung oft ahnlich wenn auch zeitlich stark unterschiedlich verlaufen Altertum BearbeitenGriechische Phalanx Bearbeiten Vorherrschend war in der griechischen Antike die Taktik der Phalanx einer aus schwerbewaffneten Hopliten gebildeten Schlachtreihe Der Hoplit kampfte mit einem schweren bronzebeschlagenen Rundschild und einem Stossspeer als Hauptwaffe Abhangig vom Wohlstand der Milizsoldaten kamen dazu Brustpanzer aus Bronze oder Leinen Vollhelm und Beinschienen Der in der linken Hand getragene Schild deckte den Korper von Hals bis Knie liess aber die rechte Korperseite mehr oder weniger ungeschutzt Diese wurde durch den uberlappenden Schild des rechten Nebenmanns in der Phalanx gedeckt Daraus ergab sich die Notwendigkeit zu einer dicht geschlossenen Schlachtordnung Die Phalangen wurden 8 12 Mann tief aufgestellt die bestgerusteten Hopliten in den ersten Reihen Die gegnerischen Schlachtreihen marschierten aufeinander los und nachdem die letzten Meter im Trab zuruckgelegt wurden trafen die Reihen mit lautem Krachen aufeinander Nur die ersten Reihen konnten im entstehenden Gedrange noch von ihren Speeren Gebrauch machen und versuchten den ungeschutzten Hals oder die Leiste ihrer Gegner zu treffen Die hinteren Range schoben mit ihren Schilden um Druck auf die gegnerische Phalanx auszuuben und sie in Unordnung zu bringen War eine Phalanx erst durchbrochen half in der Regel nur mehr die Flucht 1 Da fast alle griechischen Stadtstaaten ihre besten Kampfer auf der Ehrenposition am rechten Flugel der Phalanx positionierten und diese somit den schwacheren Einheiten auf der gegnerischen Linken gegenuberstanden kam es in vielen Schlachten zu einer Rotation gegen den Uhrzeigersinn und einer Uberflugelung auf der jeweils rechten Seite Verstarkt wurde dieser Effekt noch dadurch dass alle Hopliten nach rechts in den Schutz der Schilde ihrer Nachbarn drangten Die Taktik der schiefen Schlachtordnung machte sich diese Tatsache zunutze Im 4 Jahrhundert v Chr gelang es Theben in den Schlachten von Leuktra und Mantineia die als unschlagbar geltenden Spartaner zu besiegen indem die linke Seite massiv verstarkt wurde und als diese die besten Kampfer der spartanischen Rechten werfen konnte brach die spartanische Phalanx zusammen 2 Die Anfuhrer kampften im Allgemeinen in der ersten Reihe um durch ihr Vorbild zu wirken nach Schlachtbeginn waren taktische Anderungen im Larm und Chaos ohnehin nicht mehr umzusetzen Wer sich keine Hoplitenausrustung leisten konnte kampfte als Plankler mit leichten Waffen wie Schleudern Wurfspeeren oder Keulen Schlachtentscheidende Rolle kam diesen Truppenteilen aber selten zu 3 Entscheidend weiterentwickelt wurden die Phalanx Taktik von den Makedonen unter ihrem Konig Philipp II vermutlich nach thebanischem Vorbild Die Hopliten wurden mit einer Sarissa bewaffnet einer bis uber 6 Meter langen Lanze Die auf 16 Range vertiefte Phalanx wurde in taktische Korper von 256 Mann aufgeteilt wodurch die Schlachtordnung flexibler wurde Durch die enorme Lange der Waffe konnten sogar noch die Kampfer der funften Reihe der Phalanx ihre Waffe gegen die Feinde richten von vorne gesehen bildete die makedonische Phalanx einen furchterregenden Stachelwall Da die um die 8 Kilogramm schwere Sarissa beidhandig gefuhrt werden musste konnten die Hopliten aber keine Schilde in Handen halten Ein kleinerer Schild war an der Schulter befestigt Das machte sie verwundbar wenn es dem Feind erst einmal gelungen war die Frontlinie zu durchbrechen oder von den Flanken anzugreifen Gegen die flexibel agierenden romischen Legionen waren sie daher meist unterlegen z B in den Schlachten bei Kynoskephalai Magnesia und Pydna 4 Romische Legion Bearbeiten In der romischen Fruhzeit 6 Jhd v Chr gab es wenige Unterschiede zwischen der Kampfweise der Romer und Griechen das Volksaufgebot legio kampfte in einer Phalanx die Bestgerusteten in den ersten Gliedern weniger Wohlhabende in den hinteren Reihen die Armsten als leichtgerustete Fernkampfer mit Schleuder oder Wurfspeer Eine erste Neuerung bestand in der Einfuhrung des ovalen Schildes scutum das fast den gesamten Korper deckte anstatt des Rundschilds fur die Kampfer ohne teure Vollrustung In dieser Zeit entstanden auch die Zenturien als erste organisatorische Untereinheiten der Legion 5 In den Jahren der fruhen Republik wahrend Rom fast ununterbrochen Kriege gegen seine Nachbarn fuhrte entstand die Manipulartaktik Eine Legion zunachst wurden zwei ausgehoben jede unter dem Kommando eines der Konsuln teilte sich in drei Treffen d h drei aufeinanderfolgende Schlachtreihen triplex acies in der ersten Reihe die jungsten hastati in der zweiten Reihe erfahrene Kampfer principes in der dritten als Reserve die Veteranen triarii Jede dieser Schlachtreihen war wiederum in zehn Manipel geteilt jedes bestehend aus zwei Zenturien mit rund 80 Mann Unter dem Kommando der beiden Zenturionen konnten die Manipel als voneinander unabhangige taktische Einheiten agieren und etwa auf Umfassungen der Schlachtreihe oder Durchbruche des Gegners flexibel reagieren In der Grundaufstellung der Legion blieben Lucken zwischen den Manipeln Durch diese konnten sich etwa die leichten Truppen velites zuruckziehen nachdem sie den Feind mit ihren Wurfsperren und Schleudern traktiert hatten Die hintere der beiden Zenturien eines jeden Manipels marschierte danach in die Lucke und schloss die Schlachtreihe Genauso konnte sich das erste Treffen hinter das zweite zuruckziehen und neu formieren wahrend dessen frische Truppen den Kampf weiterfuhrten Die von den wohlhabendsten Bevolkerungsteilen gestellte Reiterei equites hatte wie die leichte Infanterie in erster Linie Unterstutzungsaufgaben zu erfullen Ausgerustet waren die Legionare der ersten beiden Treffen nun mit Scutum Wurfspeeren pila und dem Breitschwert gladius als Hauptwaffe Beim Angriff wurden zuerst die Speere geworfen deren lange und dunne Spitzen sich beim Aufprall verbogen und daher nicht zuruckgeworfen werden konnten Die mit Widerhaken versehenen Spitzen blieben oft in den gegnerischen Schilden stecken und machten diese unbrauchbar Im Nahkampf duckte der Legionar sich hinter seinen Schild und stach mit dem Schwert dahinter hervor Ein weiterer Vorteil der Manipeltaktik war neben der taktischen Flexibilitat ein psychologischer Der Kampf Mann gegen Mann auf engstem Raum war nicht nur physisch sondern auch psychisch erschopfend Wahrend in der Phalanx jeder Kampfer auch in den hinteren Rangen unmittelbar am Kampfgeschehen beteiligt der Verletzungsgefahr zumindest durch Wurfgeschosse ausgesetzt und Ruckzug gleichbedeutend mit einer Niederlage war konnten sich die Legionare der einzelnen Treffen nacheinander in die Schlacht werfen und daraus oft auch wieder heil zuruckziehen Umgekehrt muss es fur die Gegner frustrierend gewesen sein wenn sie kaum dass sie eine Schlachtreihe zum Ruckzug gezwungen hatten einer neuen Wand aus Legionaren gegenuberstanden Nicht umsonst lautete eine lateinische Phrase die auch im Alltagsgebrauch zur Umschreibung einer verzweifelten Situation verwendet wurde inde rem ad triarios redisse etwa nun ist es an den Triariern also dem dritten Treffen zu kampfen 6 Im dritten Jahrhundert vor Christus wurden die Kohorte als neue und bis in die Kaiserzeit bestimmende taktische Untergliederung einer Legion eingefuhrt Je ein Manipel des ersten zweiten und dritten Treffens wurden zu einer Kohorte zusammengefasst eine Legion bestand also aus zehn Kohorten zu knapp 500 Mann Kohorten wurden auch unabhangig in Situationen eingesetzt die nicht die Anwesenheit einer ganzen Legion erforderten Allerdings gab es keinen Kohortenkommandanten die Befehlsgewalt blieb bei den Zenturionen der einzelnen Zenturien wohl weil das im Schlachtgetummel die grosste Anzahl an Mannern darstellte die von einem einzelnen effektiv gefuhrt werden konnte In geschlossener Schlachtreihe wurde nur mehr selten gekampft Die Manipel bildeten jedes fur sich eine starke Verteidigungsposition z B bei Beschuss in der Schildkrotenformation testudo Feinde die in die Intervalle zwischen den Manipeln eindrangen sahen sich Angriffen von drei Seiten ausgesetzt von den beiden benachbarten Manipeln und dem hinter der Lucke aufgestelltem Manipel des zweiten Treffens Auch die leichte Infanterie und die Kavallerie konnten immer wieder vorstossen und es war moglich Verstarkungen an die Frontlinie zu bringen und erschopfte Einheiten zuruckzuziehen 7 Antike Kavallerie Bearbeiten Die in der antiken Welt eingesetzten Kavalleriegattungen bildeten ein breites Spektrum von der leichten vorwiegend als Plankler und Fernkampfer eingesetzten Reiterei bis zur schweren Sturmkavallerie engl shock cavalry die versuchte die gegnerischen Reihen im Nahkampf zu schlagen Zur ersten Kategorie gehorten die numidischen oder maurischen Reitertruppen Nordafrikas die Parther und Skythen des Nahen Ostens spater auch die Hunnen sowie weitere asiatische Steppenvolker Diese vertrauten im Kampf auf die Geschwindigkeit und Wendigkeit ihrer Pferde und versuchten dem Nahkampf aus dem Weg zu gehen Stattdessen versuchten sie den Gegner mit ihren Wurfgeschossen und Pfeilen zu zermurben und letztlich in die Flucht zu schlagen Erwahnenswert ist in diesem Zusammenhang das sogenannte Parthische Manover oft auch als Partherschuss bezeichnet Dies ist eine Bogenschusstechnik bei der der reitende Bogenschutze in vollem Galopp nach hinten schiesst Auf geeignetem Terrain schuf dieses Manover einen taktischen Vorteil und ermoglichte grossen Armeen mit berittenen Bogenschutzen jederzeit im Angriff gegen weniger mobile Truppen wie zum Beispiel die Legionen Roms die gewunschte Distanz zu wahren und die Initiative im Gefecht zu behalten Das Manover erforderte aussergewohnliches reiterisches Geschick und Korperbeherrschung da die Hande fur den Bogenschuss frei bleiben mussten und das Pferd nur durch Druck aus den Schenkeln zu lenken war Nach Erfindung des Steigbugels wurde die Technik vervollkommnet Beschrieben wird dieses Vorgehen beispielsweise in Plutarchs Bericht uber die Niederlage des Marcus Licinius Crassus gegen die Parther in der Schlacht bei Carrhae Am anderen Ende des Spektrums antiker Kavallerie stand die schwere gepanzerte Sturmkavallerie die oft mit Schwert und Stosslanze bewaffnet den Nahkampf suchte Da auch trainierte Pferde anders als in Filmen vielfach dargestellt nicht dazu gebracht werden konnen in dicht geschlossene Infanterielinien einzudringen versuchte man durch den Ansturm einer massierten Kavallerieeinheit Panik in den Reihen der Gegner auszulosen sodass diese fluchten oder zumindest die Reihen aufbrechen wurden In die entstandenen Lucken konnte man eindringen und die Gegner aus der vorteilhaft erhohten Position niederhauen Bekanntestes antikes Beispiel ist die Hetairenreiterei der Makedonen Unter der personlichen Fuhrung Philipps II und seines Sohnes Alexander dem Grossen konnte sie oft Schlachten entscheiden Wahrend die Phalangen aufeinanderprallten schlug die makedonische Kavallerie die gegnerische Reiterei aus dem Feld Unter dem Befehl ihres Generals konnte sie dann kehrtmachen und die feindliche Schlachtreihe im Rucken oder an den Flanken angreifen was deren sichere Niederlage bedeutete z B in der Schlacht bei Issos und der Schlacht von Gaugamela 8 Selbst im romischen Heer das mit seinen aus schwerer Infanterie bestehenden Legionen das Heerwesen der antiken Welt gepragt hatte verlagerte sich der Schwerpunkt im 3 und 4 Jahrhundert immer mehr zur Kavallerie hin um den berittenen Gegnern wie den persischen Sassaniden Goten und Hunnen und der riesigen Grosse des Imperiums gewachsen zu sein Wahrend die Reiterei anfangs durch die Hilfstruppen der unterworfenen Volker gestellt wurde bestand gegen Ende der Epoche das Gros des Feldheeres aus berittenen Einheiten wobei die Bandbreite von berittenen Speerwerfern und Bogenschutzen uber Lanzenreiter lancearii bis zu den schwergerusteten Kataphrakten catafractarii reichte 9 Mittelalter BearbeitenGrundsatzlich wurden im Mittelalter die romischen Taktiken fortgefuhrt Steigende mit der Zeit entscheidende Bedeutung erlangte dabei der Einsatz gepanzerter Ritter Die Ritter wurden zu autarken im direkten Kampf der Infanterie haushoch uberlegenen Berufskriegern mit zentraler gesellschaftlicher Bedeutung und polizeilicher Befugnis Eine Veranderung im hohen und spaten Mittelalter ist allerdings in der breiten Einfuhrung von spezialisierten Fernkampfeinheiten Langbogen und Armbrustschutzen zu sehen Die Zunahme der Bedrohung aus der Luft konnte die Entscheidung in einer Schlacht massgeblich zum Beispiel in der Schlacht von Azincourt verandern Hierdurch gewannen Heeresaufstellung und einsatz an Bedeutung Eine weitere Neuerung brachten die Hussiten die im 15 Jahrhundert weite Teile Mitteleuropas durchzogen und erstmals Artillerie in nennenswertem Umfang in offener Feldschlacht verwendeten Die Hussiten bildeten aus mitgefuhrten mit Schiessscharten versehenen und mit Geschutzen bestuckten Wagen eine Wagenburg die kein Ritteraufgebot der Zeit aufbrechen konnte Trotzdem setzte sich diese Taktik nicht langfristig durch Das aufkommende Soldnerwesen ermoglichte die Aushebung immer grosserer Heere deren Schwerpunkt zunehmend auf der Infanterie lag Mit dem Ende des Mittelalters verlor die Reiterei ihre entscheidende Bedeutung sie konnte zwar immer noch Schlachten entscheiden der Schwerpunkt lag aber auf der Infanterie Von erdruckender Uberlegenheit von Europa bis in den Fernen Osten erwies sich im Mittelalter die mongolische Kriegfuhrung deren organisatorische Voraussetzungen von Dschingis Khan um 1190 geschaffen wurden Mit der Vereinigung der Stamme durch Dschingis Khan entstand nach heftigen Kampfen gegen die Vertreter der Adelsschicht ein straff zentralisierter Staat Als oberstes Kriegsziel wurde der vollstandige Sieg uber den Feind angestrebt Die Heeresreform gliederte die mongolische Armee in Zehner Hundert Tausend und Zehntausendschaften Das Gros der mongolischen Armee bestand zunachst fast durchwegs aus leichter Kavallerie Die meisten Krieger waren Bogenschutzen mit zwei oder mehr Bogen zu Pferde Sie sorgten fur einen dichten Pfeilhagel entweder im Angriff oder auch auf einer haufig vorgetauschten Flucht Die Mongolen bedienten sich eines entwickelten Systems von Horn und Flaggensignalen die vom Heerfuhrer gegeben wurden woraufhin sie ihre Truppen auf bestimmte Positionen des Kriegsschauplatzes verschoben bzw zum Angriff Ruckzug oder in bestimmte Formationen ubergingen Die mongolische Rustung unterschied sich wesentlich von der europaischen Im Gegensatz zu europaischen Rittern die Plattenpanzer Helm Kettenhemd und Metallteile die Blick und Bewegung einschrankten verwendeten hullten die Mongolen sich in Seidentucher das heisst Stepppanzer aus vielen Lagen Rohseide und in eisenverstarkte aus Ringen zusammengesetzte Lederpanzer die ihnen grosse Bewegungsfreiheit Ausblick Ausdauer und Widerstandsfahigkeit gegen Waffen verschafften Renaissance BearbeitenDie Renaissance brachte grosse Veranderungen in der Kriegsfuhrung Durch das Soldnerwesen zur Verfugung stehende grossere Heere der Einsatz der Pike und die aufkommenden Handfeuerwaffen auf der einen Seite das Studium antiker Militarschriftsteller und die Entwicklung neuer taktischer Handbucher auf der anderen bedeuteten eine Zasur zum Mittelalter die viel weiter reichte als die blosse Ablosung des Ritters durch Fussknechte Frankreich und Burgund hatten die Lehren aus dem Hundertjahrigen Krieg umgesetzt und mit den Ordonnanzkompanien stehende Heere geschaffen in denen Schutzen Fussknechte Panzerreiter und Artillerie in organisierten Einheiten zur Verfugung standen Diese hochmodernen Heere wurden aber in den Schatten gestellt durch die sich von Bauernrebellen zu professionellen Soldnern entwickelnden Schweizer Heerhaufen Anfangs vor allem mit Hellebarden und ahnlichen Stangenwaffen ausgerustet trat bei den Schweizern zunehmend der Langspiess oder Pike in den Vordergrund Obwohl Schweizer Heere nicht nur aus Bauern oder Burgern bestanden sondern auch den ortsansassigen Landadel einschlossen verwendeten sie kaum Reiterei Sie fassten ihre Pikeniere in grosse Gevierte zusammen sogenannte Gevierthaufen In der Schlacht traten sie normalerweise in drei mehrere tausend Mann umfassenden Haufen an Vorhut Gewalthaufen und Nachhut die gestaffelt vorgingen Vor allem in den Burgunderkriegen fuhrten die Schweizer erstaunlich bewegliche Gefechte und reagierten auf sich bietende Gelegenheiten schnell und effektiv Um 1500 beherrschten Schweizer Soldnerheere so genannte Reislaufer Europas Schlachtfelder Wer dagegenhalten wollte stellte eigene Pikeniere auf Diese Landsknechte kamen zunachst vor allem aus Schwaben und Norddeutschland und imitierten die Schweizer Taktiken nach anfanglichen Ruckschlagen so gut dass sie ihre Lehrmeister schliesslich schlagen konnten Taktische Innovationen brachten aber nicht so sehr die Landsknechtheere Kaiser Karls V sondern vielmehr seine spanischen Generale Die Spanier erkannten in den italienischen Kriegen den Wert der neu aufkommenden Handfeuerwaffen die sie zur Unterstutzung der Pikeniere einsetzten Sie stellten ihre Truppen im Tercio auf dabei wurde ein grosser Block Pikeniere an den vier Ecken von kleineren Gruppen Schutzen flankiert Spanische Tercios wurden die nachsten 100 Jahre erfolgreich in die Schlacht gefuhrt zuletzt schlugen sie 1634 in der Schlacht bei Nordlingen das eigentlich moderner organisierte schwedisch protestantische Aufgebot Die Hauptlast der Schlacht trugen zunachst die Pikeniere wahrend die Schutzen nur unterstutzend Feuer gaben Dies blieb bis zum Beginn des Dreissigjahrigen Krieges so obwohl Feldherren wie Moritz von Oranien von den tief gestaffelten Tercios zur flacheren aber auch breiteren niederlandischen Ordnung ubergingen Treffentaktik die dann von Gustav Adolf von Schweden weiter perfektioniert wurde Im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges drehte sich auch begunstigt durch die zunehmend leichter werdenden Musketen das Verhaltnis von Schutzen und Pikenieren bis die Pikeniere nur noch zur Abwehr von Reiterangriffen den Schutzen Ruckhalt geben sollten Wurden zu Beginn der Renaissance noch Ritteraufgebote eingesetzt setzte sich seit dem Schmalkaldischen Krieg der leichtere Soldnerreiter durch Dieser war mit mehreren Radschlosspistolen ausgerustet die er auf kurze Distanz auf den Feind abfeuerte bevor er sich zum Nachladen zuruckzog karakollieren Diese deutsche Reiter genannten Soldner griffen in komplizierten Formationen an um den Gegner moglichst gleichmassig unter Beschuss zu nehmen Gustav Adolf setzte als erster wieder Schockreiterei ein und im Laufe des 17 Jahrhunderts stieg die Bedeutung der Kavallerie wieder an insbesondere in den Turkenkriegen Das dem Karakollieren der Kavallerie entsprechende Verfahren der Infanterie wurde als Enfilade bezeichnet 18 Jahrhundert BearbeitenFeldartillerie Bearbeiten Die Artillerie die zuvor vorwiegend als Belagerungswaffe zum Einsatz gekommen war wurde seit dem 16 Jahrhundert vor allem aber seit dem Dreissigjahrigen Krieg vermehrt auch als Unterstutzungswaffe in der Feldschlacht eingesetzt Ausschlaggebend dafur waren die zunehmende Standardisierung der Geschutzrohre wodurch grossere Produktionszahlen eine erhohte Treffsicherheit und eine erleichterte Munitionsversorgung gewahrleistet wurden und die Verwendung von Geschutzlafetten die den Transport und die Verlegung der Geschutze am Schlachtfeld erleichterten 10 So stieg etwa die Zahl der Geschutze im Arsenal der franzosischen Armee vom Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges 1701 bis zum Vorabend der Franzosischen Revolution 1789 von 4 740 auf fast 20 000 an Erst die erhohte Mobilitat ermoglichte die Unterstutzung der Infanterie auch auf kurze Distanz wobei statt Massivkugeln Kartatschen zum Einsatz kamen Infanterie Bearbeiten Schlachtentscheidende Truppengattung blieb aber die Infanterie Die Erfindung des Bajonetts Ende des 17 Jahrhunderts machte Pikeniere uberflussig durch Aufpflanzen der Klinge in oder spater auf die Laufmundung waren Musketiere in der Lage sich selbst gegen Kavallerieangriffe zu verteidigen Das ermoglichte die Entwicklung der Lineartaktik Die Gevierthaufen wurden aufgelost die Schutzen in langen Linien mit drei bis vier Gliedern angeordnet um moglichst viele Musketen gleichzeitig gegen den Feind zum Einsatz zu bringen Hatte das erste Glied seine Salve abgefeuert trat es zuruck um zu laden und dem zweiten Glied Raum zu geben Nach der Feuern des letzten Gliedes war der Ladevorgang des ersten Gliedes beendet und die Gliederrotation begann von neuem Spater wurde die Anzahl der Glieder auf drei und letztlich auf zwei reduziert das erste kniete beim Feuern das zweite stand dahinter und feuerte gleichzeitig durch die Lucken des ersten das dritte Glied wenn vorhanden blieb als Reserve ein paar Schritt zuruck 11 Der Effekt des Salvenfeuers war nicht nur ein physischer sondern auch ein psychischer Moglichst viele Schusse sollten in moglichst kurzer Zeit moglichst gleichzeitig in die dichtgeschlossenen Linien des Gegners einschlagen die furchterlichen Verletzungen durch die grosskalibrigen Geschosse der Mangel an Deckung und die schlechte Moral der oft zum Dienst gepressten Soldaten taten dann das ubrige Daher legte man in der Soldatenausbildung in dieser Zeit fuhrten viele Lander Exerzierreglements ein Wert auf exakte und schnelle Abfolge der Lade und Schusshandgriffe gezieltes Schiessen war teilweise sogar explizit verboten die ungezogenen Laufe der zeitgenossischen Waffen und die in Pulverdampf gehullten Schlachtfelder machten dies ohnehin schwer moglich War der Gegner entscheidend geschwacht ging die Linie zum Bajonettangriff uber Im Normalfall kam es gar nicht zum Nahkampf da der psychologische Effekt des Sturmangriffs reichte um die angeschlagenen Verteidiger in die Flucht zu schlagen 12 Wahrend die langgezogenen Schlachtreihen die Feuerkraft der Infanterie betrachtlich erhohten und diese unempfindlicher gegen das Artilleriefeuer machten waren sie schwer zu manovrieren und schutzlos gegenuber flankierenden Kavallerieangriffen Daher war ein wichtiger Teil jeder Exerzierausbildung der Wechsel von der Linie zur Marschkolonne und zum Karree und wieder zuruck Das Karree war eine rechteckige Formation in der die Soldaten mit nach aussen weisenden Bajonetten Aufstellung nahmen und stand damit in der Tradition der Gevierthaufen Die Aussenglieder knieten nieder sodass auch die hinteren Glieder ihre Bajonette zum Einsatz bringen konnten Fur Kavallerie war das Aufbrechen eines disziplinierten Karrees unmoglich auch gut trainierte Kavalleriepferde konnten kaum dazu gebracht werden in den Stachelwall aus Bajonetten zu galoppieren und die Feuerkraft der Handfeuerwaffen der Reiter blieb im Vergleich zur Feuerkraft der Infanteristen bedeutungslos Angriffsziel war daher immer eine der Ecken des Karrees 13 Andererseits machte die Karreeformation aber anfallig gegen Artilleriebeschuss da die massiven Kanonenkugeln gleich mehrere hintereinanderstehende Soldaten verstummeln oder toten konnten Umso wichtiger war daher die im endlosen Exerzierdrill erlangte Fahigkeit auch unter Feuer die Formationen zu andern Kavallerie Bearbeiten Da Kavallerieangriffe vor allem bei Uberraschung des Gegners erfolgversprechend waren wurde der militarische Mehrwert schwerer Kavallerie wie die Kurassiere im Vergleich zu ihren hoheren Kosten immer geringer Truppengattungen der leichten Reiterei wie die Chevaulegers die Husaren oder die Dragoner wurden in allen europaischen Armeen vermehrt eingesetzt 19 Jahrhundert BearbeitenLeichte Infanterie Bearbeiten Ende des 18 Jahrhunderts wurden zunehmend auch regulare Truppenteile mit Gewehren mit gezogenem Lauf ausgerustet die bislang vorwiegend von irregularen Truppen aus der Jager und Burgerschaft eingesetzt wurden die ihre eigenen Jagd und Schutzenbuchsen mitbrachten Diese Truppen der leichten Infanterie Jager Schutzen Fusiliere oder Tirailleure genannt wurden vor der Linieninfanterie in loser Schlachtordnung eingesetzt und hatten primar die Aufgabe den eigenen Vormarsch zu decken und den Vormarsch des Gegners zu storen 14 Ihre weitreichenden und zielgenauen aber muhseliger zu ladenden Waffen erlaubten ihnen auch das gezielte Ausschalten der gegnerischen Artilleristen und der damals fast immer adeligen Offiziere Diese nach den Ehrbegriffen vor allem der Aufklarung unerhorte Taktik wurde vor allem durch den Einsatz von Scharfschutzen in den amerikanischen und franzosischen Revolutionstruppen forciert in denen auf Adelsprivilegien und Standesdunkel weniger Rucksicht genommen wurde 15 Kavallerieattacken hatte die leichte Infanterie aber wenig entgegenzusetzen in diesem Fall blieb nur der Ruckzug auf die eigenen Linien Kolonnentaktik Bearbeiten Ebenfalls in den franzosischen Revolutionsheeren entwickelt wurde die Kolonnentaktik die es den anfangs relativ schlecht ausgebildeten Truppen erlaubte leichter an den Feind heranzumarschieren Anstatt in einer langgezogenen Linie marschierte man in dichtgestaffelten Kolonnen und erst vor den feindlichen Linien wurde eine Schutzenlinie gebildet Dem Vorteil auch durch raues Gelande leichter manovrieren zu konnen stand allerdings der Nachteil hoher Verluste bei Artilleriebeschuss und die Schwierigkeit gegenuber unter Beschuss die Kolonne zur Linie zu entwickeln um ebenfalls die volle Feuerkraft der eigenen Truppen zum Einsatz bringen zu konnen 16 Schnellfeuerwaffen Bearbeiten Ab der Mitte des Jahrhunderts wurde die Waffentechnik bedeutend weiterentwickelt Gewehre mit gezogenem Lauf wurden an immer grossere Truppenteile verteilt die Einfuhrung von Hinterladern mit Metallpatronen und spater Magazinen erhohten die Feuerkraft der Infanterie hinzu kam die Einfuhrung des rauchschwachen Pulvers das das bisher verwendete Schwarzpulver abloste Ausserdem wurden die ersten Maschinengewehre entwickelt Auch bei der Artillerie wurden Reichweite und Feuergeschwindigkeit durch gezogene Rohre Hinterlader und den Rohrrucklauf gesteigert Sprenggeschosse ersetzten die bisherigen Vollkugeln und Kartatschen und steigerten so die Zielwirkung Dadurch konnten Truppenteile nicht mehr geschlossen auf dem Gefechtsfeld operieren Auch die Tarnung wurde auf einmal wichtig Die bisherigen Kolonnen wurden zu Gunsten von Schwarmlinien aufgegeben Aus der erheblich grosseren Ausdehnung der einzelnen Truppenteile und dem Mangel an geeigneten beweglichen Fernmeldemitteln ergab sich ein Fuhrungsproblem Damit kam den einzelnen Unterfuhrern erheblich mehr Verantwortung zu Erster Weltkrieg BearbeitenIm Ersten Weltkrieg kam es zu weiteren technischen Fortschritten Zu Beginn des Krieges erzwang die gesteigerte Waffenwirkung eine vermehrte Deckung der Truppen An der Westfront wurde von der Schweiz bis zur Nordsee ein durchgehendes Grabensystem geschaffen das eine Anpassung an bisher fur die Kriegfuhrung ungeeignete Gelandeformen erforderlich machte So kam es zur Grundung von Gebirgstruppen Die ausgebauten Stellungen erforderten mehr Artillerieeinsatz Versuche die gegnerischen Truppen durch massives Feuer zu vernichten und die Reste mit einem klassischen Frontalangriff zu werfen erwiesen sich als unzureichend Die deutsche Taktik bestand darin die geschlossene Frontlinie auf einzelne Widerstandsnester aufzuteilen und ausserhalb der Reichweite der gegnerischen Artillerie starke Reserven zu belassen die bei einem gegnerischen Angriff zur Bereinigung von Einbruchen eingesetzt wurden Auch im Angriff wurde durch die Bildung von Sturmtruppen kleineren autarken Einheiten neue Wege beschritten Diese Einheiten suchten Schwachstellen der gegnerischen Front umgingen Widerstandsnester und vertieften die Angriffswirkung Diese Taktik erwies sich zunachst als erfolgreich allerdings blieb die anfangs erfolgreiche Fruhjahrsoffensive 1918 auf Grund von unzureichenden Reserven und Nachschubmangel liegen Die Entente entwickelte gepanzerte Fahrzeuge die zumindest vor Infanteriewaffen Schutz boten In der Begleitung von Infanterie wurden einzelne Panzer durch Feldartillerie bei einem Durchbruch meist ausgeschaltet Der Einsatz in geschlossenen Verbanden zeigte hingegen betrachtliche Erfolge so zum Beispiel einen Durchbruch durch die deutsche Front am 8 August 1918 bei Amiens Zweiter Weltkrieg BearbeitenIm Zweiten Weltkrieg konnten beide Kriegsseiten auf eine starke Luftstreitmacht zuruckgreifen In den Feldzugen ging es darum moglichst schnell ein grosses Gebiet einzunehmen so dass Panzer Panzerwagen und andere Armeefahrzeuge weitgehend in die Kriegsfuhrung einkalkuliert wurden Mit diesen Maschinen und Maschinengewehren wurde die Fuhrung extrem schneller Schlachten moglich auf deutscher Seite war jeder einzelne Panzer mit Bordfunk und einem eigenen Funker versehen was allerdings auch schnell zu vielen Toten fuhrte Lange Feldzuge mit dieser Kriegstechnik kamen bei heftigem Widerstand in Stadten ins Stocken als zum Beispiel in der Schlacht von Stalingrad eine halbe Million Soldaten starben und durch die Luftwaffe und die Panzer die gesamte Stadt dem Erdboden gleichgemacht wurde Die Geschwindigkeit des eigenen Angriffs und die immer langer werdenden Versorgungswege erschwerten die Versorgung mit Nachschub Vereinzelt gab es jedoch immer noch einfache Sturmangriffe mit reiner Infanterie wie zum Beispiel am D Day oder bei den Landungen auf etlichen japanisch besetzten Inseln im Pazifik Allzu oft waren diese Angriffe jedoch mit hochsten Verlusten durch Maschinenwaffen und Morser verbunden Erstmals wurden Fallschirmjager eingesetzt um die gegnerische Front aus dem Hinterland entscheidend zu schwachen Diese Taktik bewahrte sich letztlich nicht es gibt bis heute sehr wenige Kampfe die durch Luftlandungen entschieden wurden Jedoch haben sich die Luftlandetruppen als Institution bewahrt Da ihre Ausrustung und damit ihre Taktik auf den Lufttransport ausgerichtet ist d h keine Lastkraftwagen und keine schweren Waffen entstand so eine Truppengattung die sehr schnell an den Einsatzort verbracht werden kann und mit minimaler Ausrustung fur eine gewisse Zeit kampfen kann ohne dass sie uber den Landweg versorgt werden mussen Da Luftlandetruppen fast die gesamte Ausrustung zu Fuss transportieren konnen eignen sie sich sehr gut fur Gebirge und andere abgelegene Gebiete Neuzeitliche Beispiele dafur sind der Falkland Krieg und die beiden Kriege in Afghanistan 1979 1989 und 2001 2021 Ebenso wurden im Zweiten Weltkrieg sehr gut trainierte Spezialkrafte eingefuhrt die tief im Feindesland mit dem einheimischen Widerstand zusammenarbeiten sollen mit dem Ziel die Operationen des Feindes mittels Anschlagen und Sabotageakten zu storen Beispiele dafur sind die britische SAS und SBS die alliierte Operation Jedburgh in Frankreich und die Chindits im Krieg gegen Japan Ausserhalb der Schlachtfelder forderten auch die auf zivile Infrastruktur gerichteten Luftangriffe zum Beispiel The Blitz auf London oder die Luftangriffe auf Dresden hohe Verluste so dass nun nicht mehr nur die Streitkrafte betroffen waren sondern auch die Zivilbevolkerung selbst Mit sogenannten strategischen Bombern sollten die wirtschaftlichen Kapazitaten des Feindes zerstort werden Seit Ende des Zweiten Weltkrieges BearbeitenDas militarische Konzept der Friedenserhaltung durch gegenseitige Abschreckung Dissuasion ist so alt wie der Krieg selbst Die Einfuhrung von Atomwaffen mit ihrer umfassenden Vernichtungskraft vervielfachte die Abschreckungswirkung jedoch und fuhrte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zur Entwicklung der MAD Doktrin Mutual assured destruction Gleichgewicht des Schreckens In der offiziellen Militardoktrin der USA fand der Begriff erstmals im Jahr 1961 Verwendung Die Doktrin fand ihre erste und hauptsachliche Anwendung in der Zeit des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion Am 25 Juli 1980 sprach US Prasident Jimmy Carter in der Presidential Directive 59 von einer Ausgleichsstrategie countervailing strategy US Prasident Ronald Reagan setzte diese neue Marschrichtung fort und plante mit seiner Strategic Defense Initiative SDI das Prinzip der MAD durch eine neue Strategie zu ersetzen Durch den Aufbau einer umfassenden absoluten Raketenabwehr sollten die USA vor Angriffen oder Gegenschlagen aus der Sowjetunion geschutzt werden Mit der Auflosung der Sowjetunion reduzierten sich die Spannungen zwischen Russland und den USA und zwischen den USA und China deutlich In beiden Fallen wurde MAD als Modell fur Stabilitat zwischen den Atommachten abgelost dennoch halten diese Lander noch ein Potential an Kernwaffen vor welches als ausreichend zur Aufrechterhaltung einer Grundabschreckung angesehen wird Der Kommunikation also dem Austausch von Informationen aller Art moglichst in Echtzeit wird in heutigen Armeen hoher Stellenwert beigemessen Das fangt beim Truppenfernmeldeverkehr an wo die einzelnen Soldaten nicht nur mit der Fuhrung vernetzt sind sondern auch untereinander Am besten lasst sich diese Entwicklung anhand des IVIS Inter Vehicle Information System der Streitkrafte der Vereinigten Staaten veranschaulichen Je nach Budget der jeweiligen Streitkrafte wird der Grad der Vernetzung weiter zunehmen Nennenswert sind auch die zunehmende Autonomie von Waffensystemen zur Zeit Raketen und Drohnen Da sie gewisse Dinge selbststandig durchfuhren konnen Autopilot bedurfen sie keiner Fernbedienung eine Storung der Kommunikation mit der Bodencrew fuhrt also nicht zum Absturz Der Computer ist auch in der Lage gewisse Tatigkeiten sicherer und schneller auszufuhren als ein Mensch das konnte Zudem bedeutet ein Verlust dieser Waffensysteme zwar hohe Kosten fordert aber keine Menschenleben auf eigener Seite Siehe auch BearbeitenTaktik Militar Literatur BearbeitenSunzi Die Kunst des Krieges ca 500 v Chr Carl von Clausewitz Vom Kriege im Projekt Gutenberg DE 1832 Albert von Boguslawski Die Entwicklung der Taktik von 1793 bis zur Gegenwart Band 1 Berlin 1869 William Balck Entwicklung der Taktik im Weltkriege R Eisenschmidt 1922 Beatrice Heuser Den Krieg Denken Die Entwicklung der Strategie seit der Antike Paderborn Schoningh Verlag 2010 523 S mit Bibliographie ISBN 978 3 506 76832 2 Colin Gray War Peace and International Relations An Introduction to Strategic History Routledge Oxon 2007 ISBN 0 4153 8639 X Colin Gray Modern Strategy Oxford University Press Oxford 1999 ISBN 0 19 878251 9 Robert J Art To What Ends Military Power In International Security Vol 4 No 4 1980 S 3 35 Scott Fitzsimmons Evaluating the Masters of Strategy A Comparative Analysis of Clausewitz Sun Tzu Mahan and Corbett PDF 127 kB In Innovations Vol 7 2007 S 27 40 David Jordan Understanding Modern Warfare Cambridge University Press Cambridge 2009 ISBN 978 0 521 70038 2 Einzelnachweise Bearbeiten Nic Fields Roman Battle Tactics 390 110 BC Osprey Publishing Ltd Oxford 2010 S 36 38 Peter Connolly Greece and Rome at War Greenhill Books London 1998 S 50f Nic Fields Roman Battle Tactics 390 110 BC Osprey Publishing Ltd Oxford 2010 S 38 Peter Connolly Greece and Rome at War Greenhill Books London 1998 S 47f Nic Fields Roman Battle Tactics 390 110 BC Osprey Publishing Ltd Oxford 2010 S 52f Peter Connolly Greece and Rome at War Greenhill Books London 1998 S 69f Nic Fields Roman Battle Tactics 390 110 BC Osprey Publishing Ltd Oxford 2010 S 19f Nic Fields Roman Battle Tactics 390 110 BC Osprey Publishing Ltd Oxford 2010 S 41 46 Ross Cowan Roman Battle Tactics 109 BC AD 313 Osprey Publishing Ltd Oxford 2007 S 5 10 Harry Sidebottom Der Krieg in der antiken Welt Philipp Reclam jun GmbH Stuttgart 2008 S 132 Bernhard Palme Feldarmee und Grenzheer Das romische Militar in der Spatantike In Gerfried Mandl Ilja Steffelbauer Hg Krieg in der antiken Welt Magnus Verlag Essen 2007 S 98 99 Erich Egg et al Kanonen Illustrierte Geschichte der Artillerie Manfred Pawlak Verlag Herrsching 1975 S 35 60 Peter Hofschroer Prussian Napoleonic Tactics 1792 1815 Osprey Publishing Ltd Oxford 2011 S 6 8 Philip 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