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Dieser Artikel befasst sich mit der militarischen Einheit Manipel zum liturgischen Kleidungsstuck siehe Manipel liturgische Kleidung und zum alten Massemass siehe Manipel Einheit Die Bilder dieses Artikels sind nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Als Quelle ist jeweils nur eigene Zeichnung angegeben Manipel von lateinisch manipulus von manus Hand voll Schar war die Bezeichnung eines Truppenkorpers in der taktischen Zusammensetzung einer romischen Legion Inhaltsverzeichnis 1 Die romische Phalanxtaktik in der Konigszeit und in der anfanglichen Republik 2 Manipulartaktik in der fruhen Republik 3 Manipulartaktik in der spateren Republik 4 Vorteile der Manipulartaktik 5 Nachteile der Manipulartaktik 6 Siehe auch 7 LiteraturDie romische Phalanxtaktik in der Konigszeit und in der anfanglichen Republik Bearbeiten nbsp Aufstellung der romischen Legion in der Phalanxformation zur Konigszeit und fruhen Zeit der Republik In den fur glaubwurdig gehaltenen Uberlieferungen operierte das romische Burgerheer ursprunglich vermutlich ab dem 6 Jahrhundert v Chr unter dem Konig Servius Tullius nach etruskischem und griechischem Vorbild in der Schlacht als schwer bewaffnete Phalanx Diese war in einer Front von 500 bis 600 Mann aufgestellt und in der Tiefe zu 6 Mann gestaffelt Durch Marcus Furius Camillus soll um 400 v Chr die aus einer Formation bestehende Phalanx zugunsten einer aus drei Kampflinien operierenden beweglichen Manipularlegion aufgegeben worden sein Damit wurde der Kampfverband in die Lage versetzt schnell und flexibel auf die Schlachtordnungen und Taktiken des Gegners zu reagieren Es hatte sich insbesondere im Einsatz gegen unabhangig voneinander agierende Gruppen gezeigt dass die bisherige grosse Phalanxanordnung dagegen zu schwerfallig und ineffektiv war Manipulartaktik in der fruhen Republik Bearbeiten nbsp Aufstellung der romischen Manipularlegion zur Zeit der Republik nach der Reform des Marcus Furius Camillus Die Legion gliederte sich in der fruhen romischen Republik in drei unterschiedlich bemannte und ausgerustete Treffen acies triplex die in jeweils 10 Manipel geordnet waren Die Manipel in den ersten beiden Treffen hatten eine Starke von 120 bis 160 Mann Im dritten Treffen das als taktische Reserve diente waren die Manipel mit 60 Mann besetzt Ein Manipel gliederte sich in zwei Centurien die kleinste taktische Einheit und wurde vom Centurio der rechten ranghoheren Centurie befehligt Der ranghochste Centurio der Legion namlich der primus pilus kommandierte das erste am rechten Flugel platzierte Manipel Abgestuft im Rang folgten die Centurionen der nachsten Manipel Der Rang eines primus pilus war in der Oberkommandostruktur der Legion angesiedelt Der erste Centurio war standiger Teilnehmer am Kriegsrat des Feldherrn Jeder Centurie war ein weiterer Offizier ein den Centurio stellvertretender Assistent Optio und der ersten Centurie eines Manipels ein Standartentrager Signifer sowie ein Hornblaser Cornicen zugeteilt Der Abstand zwischen den Verbanden entsprach der Breite eines Manipels Die Einheiten hatten in der Tiefe eine schachbrettartige Anordnung damit die Lucken in der Linie durch das jeweilige hintere Treffen gedeckt und eventuell bei Bedarf geschlossen werden konnten Die genaue Funktionsweise dieser Anordnung einer sogenannten Quincunx in der Schlacht ist nicht eindeutig uberliefert Manipulartaktik in der spateren Republik BearbeitenVermutlich im zweiten punischen Krieg erreichte die Manipulartaktik unter Scipio zunachst in Spanien ihren Hohepunkt Durch ihn wurde die Beweglichkeit der Manipularstruktur vollends ausgenutzt indem er die Formationen kurz vor der Schlacht von Ilipa zugig umgruppierte und die Manipel zu starkeren Verbanden zusammenfuhrte Der Gegner wurde mit der schnell geanderten Schlachtordnung vollig uberrascht und geschlagen In den makedonisch romischen Kriegen insbesondere in der Schlacht von Pydna zeigte sich wiederholt die Uberlegenheit einer dynamisch gelenkten Manipularlegion gegenuber einer schwerfalligen Phalanxformation Es gelang einzelnen Manipeln unter der Fuhrung taktisch selbstandig agierender Centurionen vernichtend in die ungeschutzten Flanken oder in auftretende Lucken der Phalanx einzudringen Diese Offnungen entstanden im Schlachtverlauf zum einen durch den unregelmassigen Druck innerhalb der Formation der durch Gelandeunebenheiten bedingt die geschlossene und homogene Vorwartsbewegung einer Phalanx nahezu unmoglich machte Zum anderen waren die vorderen Reihen der Phalanx einer Salve von Pila ausgesetzt die die nur mit einem kleinen Schild ausgerusteten getroffenen Phalangiten sofort ausser Gefecht setzten Gelang es den Romern in die Lucken vorzustossen war der Phalangit im Gedrange chancenlos gegen den Legionar der fur den Nahkampf optimal ausgerustet und ausgebildet war Vorteile der Manipulartaktik BearbeitenDie Legion in Manipeln aufzustellen war vor allem in unwegsamem Terrain wesentlich einfacher als eine Phalanx in voller Breite zu bilden Die Legion wurde insgesamt wahrend der Schlacht flexibler und verwendungsfahiger und bekam durch die dritte Linie eine taktische Reserve Der Feldherr und vor allem die unterbefehlshabenden Offiziere konnten sich in der Schlacht auf veranderte Bedingungen einstellen und schnell reagieren Durch das schnelle taktische Verlegen und den Einsatz einiger Manipel an den jeweiligen Brennpunkt der Schlacht konnte der errungene Vorteil zumeist in einen Sieg verwandelt werden Nachteile der Manipulartaktik BearbeitenDieser Abschnitt steht im Widerspruch zu den Informationen aus dem Artikel Centurio Untergliederung und Primus Pilus Funktion Bitte beteilige dich an der Diskussion und entferne gegebenenfalls diesen Baustein nbsp Aufstellung der romischen Legion in der Kohortenanordnung zu Zeiten der spateren Republik nach erfolgten Heeresreformen Besonders die verlustreichen Abwehrkampfe gegen die germanischen Volker zum Ende des 2 Jahrhunderts v Chr zeigten die Nachteile einer reinen Manipularlegion auf Gegen den schnellen Ansturm grosser Heerscharen erwies sich die bisherige Manipularaufstellung in der Kampflinie als zu schwach und luckenhaft Die daraus in vermutlich mehreren Heeresreformen gezogenen Konsequenzen waren die Einfuhrung einer einheitlichen Bewaffnung und Truppengattung Zudem wurden die 30 Manipel einer Legion in 10 Kohorten eingeteilt Die Grundstruktur der Schlachtordnung eine Formation aus mindestens drei hintereinander versetzt aufgestellten Treffen wurde beibehalten Die erste Linie fuhrte vier Kohorten in der Front wobei die zweite und dritte Linie aus jeweils drei versetzt angeordneten Kohorten gebildet wurden welche die jeweiligen Lucken der Vorderreihen deckten Mit Einfuhrung der Kohortentaktik wurde die Schlag und Widerstandskraft einer Legion gesteigert ohne damit die Vorteile eines Manipularsystems aufzugeben Spatestens zu Beginn des 1 Jahrhunderts v Chr wurde anstelle des Manipels die Kohorte die wichtigste Taktische Einheit innerhalb der Legion Siehe auch BearbeitenHeeresreform des MariusLiteratur BearbeitenLeonhard Burckhardt Militargeschichte der Antike C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 56247 1 S 83 95 Adrian Goldsworthy Die Kriege der Romer Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 2001 ISBN 3 89488 136 4 S 26 32 44 45 49 51 52 55 97 100 Christian Mann Militar und Kriegfuhrung in der Antike Enzyklopadie der griechisch romischen Antike Band 9 Oldenbourg Munchen 2013 ISBN 978 3 486 59682 3 S 33 36 Robert M Ogilvie Das fruhe Rom und die Etrusker dtv Geschichte der Antike Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1983 ISBN 3 423 04403 9 S 45 50 engl Originalausgabe Robert M Ogilvie Early Rome And The Etruscans Fontana History Of The Ancient World Collins amp Sons 1976 Philip de Souza Die Kriege des Altertums Von Agypten bis zum Inkareich Originaltitel The ancient world at war Koehler amp Amelang Leipzig 2008 ISBN 978 3 7338 0362 9 S 143 146 150 155 Emil Nack Wilhelm Wagner Rom Land und Volk der alten Romer Ueberreuter Wien 1976 ISBN 3 8000 3131 0 S 161 169 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manipel amp oldid 236916387