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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Gevierthaufen auch Haufentaktik war eine militarisch taktische Formation der Infanterie vom 14 bis zum 17 Jahrhundert mit gleicher Anzahl von Kampfern an allen Seiten 1 Gevierthaufen der Schweizer Eidgenossen in der Schlacht bei Sempach 1386Die Ordonnanzen der Gevierthaufen die sich mit der spanischen Tercio der Niederlandischen Ordonnanz bis hin zur Schwedischen Ordonnanz vervollkommnete wurde durch die Entwicklung der Feuerwaffen uberholt und durch die modernere Lineartaktik abgelost Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Weiterentwicklung 3 Taktische Formation 3 1 Schweiz 3 2 Deutschland 4 Kampftaktik und Ablosung durch die Linientaktik 5 Einzelnachweise 6 Siehe auchEntstehung BearbeitenIn den Kriegen der Schweizer Volksheere gegen die Ritterheere der Burgunder im 14 15 Jahrhundert bildete sich als Hauptelement der Schlachtordnung des in geschlossenen Massen kampfenden Fussvolks der Haufen heraus Zur Schlacht formierten die Schweizer gewohnlich drei Haufen namlich Vorhut Gewalthaufen und Nachhut fur die sich im Laufe des 15 Jahrhunderts das sogenannte Geviert als Norm durchsetzte Weiterentwicklung Bearbeiten nbsp Infanterieregiment um 1647 als GevierthaufenSeit dem letzten Drittel des 15 Jahrhunderts als die Schweizer immer haufiger als Soldnertruppen in fremde Dienste traten wurde der Schweizer Gevierthaufen ebenso wie die Aufstellung des Fussvolks in drei Haufen von den Soldnerheeren anderer Lander ubernommen und zur taktischen Formation der Infanterie weiterentwickelt So wurde in englischsprachigen Soldnerheeren der Begriff des Pike square eine durchaus sinngemasse Ubersetzung fur Gevierthaufen gepragt der sich in der Folgezeit erhalten hat Taktische Formation BearbeitenSchweiz Bearbeiten Der Gevierthaufen war ein dicht geschlossenes Rechteck mit je 30 50 Mann neben und hintereinander Bei den Schweizern bestand er aus mehreren Gliedern Spiessern die anfangs von Leichtbewaffneten mit Axten Beilen und kurzen Schwerten spater von Hellebardieren umgeben waren Gevierthaufen Schweizer Pikeniere hier Reenactment taktischer Formationen an der Escalade de Geneve nbsp Abb 1 nbsp Abb 2 nbsp Abb 3 nbsp Abb 4Abbildung 1 Pikeniere in Kampfbereitschaft Die Stangenwaffen werden in senkrechter Position dicht am Korper gehalten der Gevierthaufen hat im Kampf Karree Aufstellung genommen Abbildung 2 Pikeniere in Abwehrhaltung gegen Kavallerie Die erste Reihe halt das Schaftende der Stangenwaffen am Boden fixiert Die Pike zeigt im Winkel von ca 30 35 schrag nach oben in Richtung des ansturmenden Gegners Die zweite Reihe halt die Stangenwaffen horizontal nach vorn und leistet Sicherung und Deckung Abbildung 3 Pikeniere in Ausfallposition bereit zur Attacke Die erste Reihe halt die Stangenwaffen horizontal stossbereit in Schulterhohe in Richtung des zu attackierenden Gegners Die zweite Reihe halt die Piken Schrag nach oben zur Vermeidung von Verletzungen der Pikeniere in der ersten Reihe und in Bereitschaft diese zu ersetzen Unter realen Gefechtsbedingungen konnten beide Reihen je nach Kantenlange des Karrees und der Personalstarke drei bis funf Glieder umfassen Alle Waffen zeigten somit zum Gegner und nicht in Richtung der eigenen Kampfformation Abbildung 4 Pikeniere im Karree zur Rundumverteidigung Die Pikeniere halten die Stangenwaffen horizontal stossbereit in Schulterhohe und schutzen so das Karree nach allen Richtungen gleichzeitig Deutschland Bearbeiten Den Gevierthaufen der deutschen Landsknechte bildeten immer weniger Hellebardiere Spiesser und Pikeniere Im ersten Glied kampften gewohnlich die Hauptleute und Doppelsoldner in der Mitte des Gevierthaufens befanden sich die Fahnen Auf jene Hauptleute geht der spatere militarische Dienstgrad Hauptmann der Dienstgradgruppe der Offiziere in deutschsprachigen Armeen zuruck nbsp Hellebarden nbsp Landsknechte mit Spiessen nbsp Spiesser und Musketier nbsp Igelformation Reenactment zur Landshuter HochzeitKampftaktik und Ablosung durch die Linientaktik BearbeitenDer Gevierthaufen suchte mit wuchtigem Stoss die gegnerische Aufstellung aufzubrechen wozu die ersten sechs dem Gegner zugewandten Glieder die Spiesse fallen loste sich aber nach dem Zusammenprall zumeist in Einzelkampfer auf In der Verteidigung besonders gegen Reiterei steckten alle ausseren Glieder die Spiesse vor so dass ein Igel mit hoher Abwehrkraft entstand Anfangs schwarmten die Armbrust und Buchsenschutzen lose in geringer Zahl vor der Front des Gevierthaufens und spielten im Gefecht nur eine unbedeutende Rolle Mit der raschen Zunahme der Musketiere im 16 Jahrhundert entstanden im Rahmen der Haufen zur besseren Verbindung von Stoss und Feuerkraft neue Gefechtsaufstellungen die in den Ordonnanzen festgelegt wurden Die weitere Entwicklung der Feuerwaffen fuhrte zur allmahlichen Auflosung der grossen Gevierthaufen in eine grossere Anzahl Haufen mit geringerer Tiefe Die Einfuhrung des Bajonetts machte schliesslich um 1700 die Stangenwaffen als Infanteriebewaffnung uberflussig An die Stelle der dichten Haufen der Pikeniere und der mit ihnen zusammenwirkenden Musketiere traten die langen 6 10 Glieder tiefen Linien der ausschliesslich mit Feuerwaffen ausgerusteten Infanterie Die Haufentaktik war durch die sich immer schneller entwickelnde Waffentechnik uberholt und wurde durch die Linientaktik abgelost Einzelnachweise Bearbeiten Worterbuch zur deutschen Militargeschichte Militarverlag 1985 S 254Siehe auch Bearbeiten Hauptartikel Lineartaktik Hauptartikel Karree Militar Hauptartikel Ordonnanz Gefechtsordnung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gevierthaufen amp oldid 237655260