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Ferdinand Bonaventura I Reichsgraf von Harrach zu Rohrau Freiherr zu Bruck und Purrhenstein 14 Juli 1637 15 Juni 1706 in Karlsbad war ein osterreichischer Adeliger kaiserlicher Diplomat Staatsmann Kammerer wirklicher Geheimer Rat sowie Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies Er wurde 1673 zum Obersterblandstallmeister in Osterreich ob und unter der Enns ernannt wurde 1676 Gesandter in Spanien und nach seiner Ruckkehr 1677 Geheimer Staatsrat Im Jahre 1697 ubernahm er als Botschafter am Spanischen Hof den wichtigsten diplomatischen Posten da es darum ging die Erbfolge nach Konig Karl II von Spanien aus der spanischen Linie des Hauses Osterreich fur die osterreichische Linie dieses Hauses in der Person von Erzherzog Karl von Osterreich den jungeren Sohn von Kaiser Leopold I insbesondere gegen franzosische und auch gegen bairische Anspruche durchzusetzen was ihm trotz intensiver Bemuhungen wegen entgegenstehender Machtinteressen europaischer Staaten letztlich nicht gelang Zuruckgekehrt nach Wien wurde er zum 1698 zum kaiserlichen Obersthofmeister ernannt und wurde Direktor des geheimen Staats Konferenzrates ubernahm damit den Vorsitz der Staatskonferenz und die Leitung der Aussenpolitik Er begleitete Kaiser Leopold I 1705 bei dessen Ableben nahm hochbetagt am 22 September 1705 an der Erbhuldigung fur Kaiser Joseph I teil und verstarb selbst am 15 Juni 1706 bei einer Kur in Karlsbad in Bohmen In Erinnerung blieb er als naherer Stammvater seiner Familie und als Erbauer des Palais Harrach in Wien das 300 Jahre in Familienbesitz blieb Ferdinand Bonaventura Reichsgraf von Harrach von Hyacinthe RigaudWappen der Grafen von Harrach zu Rohrau und Thannhausen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Diplomatische Missionen 2 1 1 Gesandter in Frankreich 2 1 2 Entwicklung des Umfeldes 2 2 Gesandter in Spanien 2 3 In Wien 2 4 Botschafter in Madrid 2 4 1 Kampf um die spanische Thronfolge 2 4 1 1 Instruktionen Harrachs 2 4 1 1 1 Agnatische Thronfolge 2 4 1 1 2 Gleichgewichtspolitik 2 4 1 1 3 Weibliche Erbfolge 2 5 Am Hof von Madrid 2 6 Obersthofmeister und erster Minister 2 7 Wertung 3 Besitz 3 1 Herrschaften 3 2 Palais Harrach 4 Ehe und Nachkommen 4 1 Ehe 4 2 Nachkommen 4 3 Vorfahren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenFerdinand Bonaventura I Graf von Harrach stammte aus der osterreichischen Uradelsfamilie Harrach aus der sein Vorfahre Leonhard IV von Kaiser Karl V am 4 Janner 1552 in den Reichsfreiherrenstand und spater sein Grossvater Karl Freiherr von Harrach am 6 November 1627 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde wobei gleichzeitig die reichsfreie Herrschaft Rohrau zu einer Reichsgrafschaft erhoben wurde nbsp Karl Graf von HarrachDer Grossvater von Ferdinand Bonaventura I Karl Leonhard Reichsgraf von Harrach zu Rohrau Freiherr zu Bruck und Pyrrhenstein 1570 in Schloss Rohrau 1628 in Prag war uber seine Mutter die Grafin Maria Jakobaa von Hohenzollern Juli 1549 1573 die eine Tochter von Karl Graf von Hohenzollern 1576 der Reichserbkammerer und Reichshofratsprasident des Heiligen Romischen Reichs war 1 und der Anna Markgrafin von Baden Durlach 1512 1579 einer Tochter des Markgrafen Ernst von Baden Durlach 1579 2 mit hochrangigen europaischer Dynastien und entfernt sogar mit dem Haus Osterreich verwandt Karl Graf Harrach heiratete Maria Elisabeth Freiin von Schrattenbach 15 Februar 1575 Wien 10 Janner 1653 Sie war Hofdame von Marie Erzherzogin von Osterreich Tochter des Maximilian von Schrattenbach 1 August 1537 1618 der seit 15 November 1587 Herr zu Heggenberg und Osterwitz und seit 24 Janner 1598 Freiherr von Schrattenbach Erzherzoglicher Geheimer Rat und Kammerer Hauptmann und Vizedom zu Cilli und seit 1598 Oberst Erbland Vorschneider in der Steiermark war und dessen Ehefrau Anna Grasswein eine Tochter des Ritters Wilhelm Grasswein auf Weyer und Orth und der Helene von Herberstein 3 nbsp Kardinal Erzbischof von Prag Ernst Adalbert Reichsgraf von Harrach Onkel von Ferdinand Bonaventura I Von Karls funf Sohnen wurde Ernst Adalbert von Harrach 4 November 1598 in Wien 25 Oktober 1667 ebenda Erzbischof des Erzbistums Prag und Furstbischof des Bistums Trient sowie Kardinal Durch seine Tochter Isabella Grafin von Harrach wurde Karl von Harrach zum Schwiegervater von Generalfeldmarschall Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein Herzog von Friedland Herzog von Mecklenburg Grafen von Waldstein 1583 1634 nbsp Wallenstein Reiterbild angeheirateter Onkel von Ferdinand Bonaventura I Der Vater von Ferdinand Bonaventura I Otto Friedrich Reichsgraf von Harrach zu Rohrau 1648 der funfte Sohn von Graf Karl war kaiserlicher Kammerer Generalfeldwachtmeister Inhaber eines Regiments zu Fuss nahm am 6 November 1632 an der Schlacht bei Lutzen teil und erbte von seinem Schwager Wallenstein die Herrschaften Branna und Lomnitz in Bohmen Er war seit 7 Oktober 1635 mit Lavinia Thecla Gonzaga Grafin von Novellara 14 Oktober 1607 7 Mai 1639 einer Tochter des Camillo Gonzaga Graf von Novellara und Bagnolo und der Caterina d Avalos d Aquino d Aragona 16 August 1586 in Urbino 23 Mai 1618 aus dem Haus der Fursten von Francavilla und Montesarchio verheiratet Es war deren zweite Ehe da sie die Witwe von Wratislaw I Graf von Furstenberg 31 Januar 1584 in Prag 10 Juli 1631 in Wien war 4 Leben BearbeitenFerdinand Bonaventura war der einzige Sohn des Grafen Otto Friedrich von Harrach des Stifters der noch bluhenden jungeren Linie des Hauses wuchs mit seiner einzigen Schwester Maria Elisabeth Reichsgrafin von Harrach zu Rohrau auf die spater Karl Ferdinand Graf von Waldstein heiratete und am 23 Mai 1710 verstarb 4 nbsp Kaiser Leopold II dem Harrach als Freund und Vertrauter dienteEr kam fruh an den kaiserlichen Hof war Kammerer von Erzherzog Leopold 9 Juni 1640 in Wien 5 Mai 1705 noch bevor dieser 1658 als Kaiser Leopold I auf den Thron folgte und wurde von diesem nach der Thronbesteigung 1659 zum kaiserlicher Reichs Hofrat und wirklichem Kammerer ernannt Diplomatische Missionen Bearbeiten Harrachs diplomatische Missionen standen im Schatten der Frage der spanischen Thronfolge die ein Fixpunkt diplomatischer Bemuhungen seiner Zeit war da Karl II der als Haupt der spanischen Linie des Hauses Osterreich von 1665 bis 1675 unter der Regentschaft seiner Mutter Maria Anna von Osterreich 1634 1696 bis zu seinem Tod im Jahre 1700 als Konig von Spanien und des dazugehorigen Weltreiches regierte trotz zweier Ehen nicht nur kinderlos sondern auch kranklich war Dabei war das zu erwartende Erbe einmalig denn es war eines der grossten Imperien der Geschichte da es nicht nur eine Reihe europaischer Konigreiche und Territorien sondern daruber hinaus grosse Teile Lateinamerikas und in Asien das Inselreich der Philippinen umfasste wodurch dort tatsachlich die Sonne niemals unterging Es war daher verstandlich dass dies nicht nur am kaiserlichen Hof in Wien sondern in fast allen europaischen Staatskanzleien Gegenstand strategischer Planungen war In Wien wo dies naturgemass ein Dauerthema war schwankte man zwischen der offiziellen These wonach Kaiser Leopold I als nachster agnatischer Verwandter naturgemass alles erben wurde und der erheblich realistischeren Erwartung zumindest wesentliche Teile zu erben Aus dieser zweiten Uberlegung heraus hatte Johann Weikhard Reichsfurst von Auersperg 1615 1677 der Obersthofmeister und erste Minister Osterreichs im Janner 1688 mit dem franzosischen Gesandten in Wien Leopold von Gremonville unter grosster Geheimhaltung einen Vertrag ausgearbeitet der die Aufteilung des spanischen Erbes zwischen Kaiser Leopold I und Konig Ludwig XIV vorsah Demnach sollte Osterreich zwar den grosseren Teil Frankreich jedoch die Spanischen Niederlande die Freigrafschaft Burgund das Konigreich Neapel und das Konigreich Navarra sowie die Philippinen erhalten 5 Gesandter in Frankreich Bearbeiten nbsp Ludwig XIV Konig von FrankreichVor diesem Hintergrund wurde Graf Harrach im Jahre 1669 als kaiserlicher Gesandter nach Frankreich entsandt da Konig Ludwig XIV von Frankreich den Kaiser gebeten hatte Taufpate seines zweitgeborenen Sohnes Philippe Charles von Frankreich Herzog von Anjou 11 August 1668 10 Juli 1671 zu ubernehmen Graf Harrach inzwischen kaiserlicher Kammerer und seit 1661 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies begab sich daher nach Paris um das kaiserliche Antwortschreiben zu uberreichen und im Namen des Kaisers den Herzog Philipp von Orleans um die Stellvertretung zu ersuchen Er traf im Februar 1669 in Paris ein wo am 24 Marz die Taufe des jungen Herzogs von Anjou stattfand und hatte daher Gelegenheit mit der Familie von Konig Ludwig XIV und wesentlichen Ministern in Kontakt zu treten und den Geheimvertrag zu unterstutzen Harrach trat daher zufrieden seine Ruckreise nach Osterreich an 6 Entwicklung des Umfeldes Bearbeiten Tatsachlich kam jedoch dieser Geheimvertrag nie zustande da er grundlegenden Interessen Spaniens das auf Unteilbarkeit bestand und auch Osterreichs namlich dem nominellen Anspruch auf das ganze Erbe bzw der Einsicht von Kaiser Leopold dass er die ihm zufallenden Territorien kaum erfolgreich gegen Frankreich verteidigen konnte widersprach 7 Trotz strengster Geheimhaltung hatte man in Spanien Wind von diesem geplanten Teilungsabkommen Wind bekommen was in Madrid zu grosser Emporung und zu einem so starken Ruckschlag fur den Einflusses Osterreich am spanischen Hof fuhrte dass selbst Gefahr bestand dass die Mutter von Konig Karl II Maria Anna von Osterreich die Regentschaft in Spanien verlieren konnte 7 In Wien benutzte der ehrgeizige Prasident des Hofrates Furst Wenzel Eusebius von Lobkowicz 1609 1677 das spanische Fiasko dazu seinen Rivalen den Obersthofmeister Furst Auersperg zu sturzen der am 10 Dezember 1669 aus allen seinen Amtern entlassen wurde 8 da er verdachtig war Frankreich ubermassige Konzessionen eingeraumt zu haben um dadurch bei Konig Ludwig XIV die Ernennung zum Kardinal zu erlangen Auch international gab es Ruckschlage da es Ludwig XIV 1669 gelang zwei machtige Staaten des Reiches das Kurfurstentum Brandenburg und den Herzog von Bayern durch Aussichten auf Uberlassung gewisser Teile der osterreichischen Lander zu einer Allianz mit Frankreich zu bewegen worauf er 1670 das Herzogtum Lothringen besetzte Wien war zu schwach um dem entgegenzutreten da im Osten von einem Aufstand in Ungarn unter Stefan Rakoczi und Stefan Bocskai gebunden und musste mit Frankreich 1671 einen Neutralitatsvertrag abschliessen 9 In der Folge lehnte Leopold I sich verstarkt an England und niederlandische Republik an Innenpolitisch versuchte Kaiser Leopold sich nach einer uberstandenen Krankheit von den Beratern zu emanzipieren die ihn seit Beginn seiner Herrschaft vor 15 Jahren begleitet hatten und dominierend geworden waren Dies galt insbesondere fur den Obersthofmeister Furst Lobkowicz und fur Hofkammerprasident Graf Sinzendorf deren Politik oft nicht seinen Intentionen entsprach weshalb er sich dazu entschloss selbst das Amt des ersten Ministers zu ubernehmen 10 Dies gelang ihm durch die Entlassung von Lobkowicz im Oktober 1673 wobei er sich in der Folge auf jungere Berater stutzte die wie Harrach durch Diskretion und Effizienz sein volles Vertrauen erworben hatten und darauf verzichteten selbst Politik zu machen Harrach der sich als diskreter Berater bewahrt hatte wurde von Kaiser Leopold dafur zum Erbland Stabelmeister in Osterreich ob und unter der Enns ernannt Gesandter in Spanien Bearbeiten nbsp Karl II Konig von Spanien aus dem Haus OsterreichIm Sinne dieser Erneuerungspolitik wurde Harrach im Sommer 1673 der vielleicht wichtigste diplomatische Posten ubertragen indem er als Gesandter an den spanischen Hof entsandt wurde Zeitlich konnte das Ableben der spanischen Gemahlin von Kaiser Leopold im Marz 1673 eine Rolle spielen in der Substanz ging es darum die durch den missgluckten geheimen Teilungsvertrag gestorten bilateralen Beziehungen wieder auf das gewohnt freundschaftliche Niveau zu heben und die Allianz gegen die laufenden Expansionsbestrebungen von Konig Ludwig XIV nicht zuletzt durch Subsidien zu starken In Madrid regierte seit 1665 Karl II aus der spanischen Linie des Hauses Osterreich der damals noch unverheiratet war aber mit der osterreichischen Linie seines Hauses eng verbunden war Dies da seine Mutter die Konigin Witwe Maria Anna von Osterreich 1634 1696 eine Erzherzogin von Osterreich und Schwester von Kaiser Leopold I war die wahrend der Minderjahrigkeit von Konig Karl II der 1665 als Vierjahriger auf den spanischen Thron gefolgt war und auch nachher wegen der gesundheitlichen Probleme ihres Sohnes wiederholt als Regentin des Konigreiches eine bedeutende Rolle spielte Ausserdem war Karls Tante die Infantin von Spanien und Erzherzogin von Osterreich Maria Anna von Spanien 1606 1646 die Mutter von Kaiser Leopold I und Karls Schwester Margarita Theresa von Spanien 12 Juli 1651 in Madrid 12 Marz 1673 in Wien die Gemahlin von Kaiser Leopold I Harrachs Entsendung steht im Zusammenhang mit der Wende der Politik von Kaiser Leopold der sich von den seit Jahren tonangebenden Beratern wie Obersthofmeister Furst Lobkowicz und Hofkammerprasident Graf Sinzendorf zunehmend emanzipierte Lobkowicz im Oktober 1673 entliess da er selbst als Premierminister agieren wollte was er tatsachlich ab 1674 tat Harrach blieb drei Jahre in Madrid und kehrte 1676 nach Wien zuruck In Wien Bearbeiten In Wien wurde Harrach 1677 zum geheimen Konferenzrat bestellt und 1684 zum Oberst Stallmeister ernannt und stand dadurch regelmassig in engem Kontakt mit Kaiser Leopold I den er vielfach auch auf Jagden begleitete Er traf sich vielfach auch mit dem Kaiser zu vertraulichen Gesprachen um uber offentliche Angelegenheiten der Regierung zu beraten allerdings ohne dass sich Harrach bemuht hatte Einfluss auf die Staatsgeschafte zu nehmen Er wurde durch seine zuruckhaltende und einnehmende Art und dadurch dass er niemals durch personliche Wunsche und Interventionen lastig fiel zum Vertrauensmann und zum personlichen Freund des Kaisers 6 Harrach erlebte als geheimer Konferenzrat alle wesentlichen politischen Entwicklungen So etwa den Zweifrontenkrieg des Kaisers gegen die Turkei und gegen Frankreich Er erlebte in Wien im September 1683 die Erste Wiener Turkenbelagerung und am 12 September die erfolgreiche Schlacht um Wien wahrend Kaiser Leopold I mit seiner Familie in Linz uns spater in Passau in Sicherheit weilte Anschliessend beobachtete Harrach von Wien aus den Vorstoss kaiserlicher Truppen nach Ungarn die siegreiche Schlacht bei Mohacs im Jahr 1687 und 1688 die Eroberung Belgrads Im selben Jahr 1688 eroffnete jedoch der Konig von Frankreich Ludwig XIV im Westen einen Krieg gegen das Reich indem er wegen entfernter Erbanspruche in die Pfalz einfiel was zu dem Neunjahrigen Krieg gegen Frankreich fuhrte 11 Botschafter in Madrid Bearbeiten Kampf um die spanische Thronfolge Bearbeiten nbsp Das spanische WeltreichWie eng das Vertrauensverhaltnis Harrachs zu Kaiser Leopold I war zeigt der Umstand dass der Kaiser ihn 1696 zum ausserordentlichen und bevollmachtigten kaiserlichen Botschafter am spanischen Hof bestimmte und ihm damit die Aufgabe ubertrug die Verhandlungen uber eine Frage grosster Bedeutung fur das Haus Osterreich zu fuhren namlich uber die Frage der Nachfolge nach dem vorhersehbaren Erloschen der spanischen Linie des Hauses Osterreich da deren letzter Vertreter Konig Karl II von Spanien der seit 1665 regierte schwer erkrankt war und keine Nachkommen hatte Die Frage der spanischen Thronfolge nach dem zu erwartenden kinderlosen Ableben von Konig Karl II war keineswegs eine bloss innerfamiliare dynastische Frage unter Habsburgern sondern eine entscheidende Frage der europaischen Politik da sie durch die Grosse des von Spanien beherrschten Territoriums sowohl in Europa wie in Ubersee das Potential hatte das bestehende labile Gleichgewicht der Machte vollig zu verandern Es stellte daher die bisherigen politischen und militarischen Auseinandersetzungen mit Frankreich weit in den Schatten Der Kampf hatte naturgemass zwei Ebenen Die eine Ebene waren die bilateralen verwandtschaftlichen und personlichen Beziehungen zwischen den beiden Zweigen des Hauses Osterreich Auf dieser Ebene sollte Harrach als kaiserlicher Botschafter und Botschafter des osterreichischen Zweiges des Hauses Osterreich gegenuber Konig Karl II und den weiblichen Verwandten des Konigs sowie gegenuber den Personlichkeiten am Hof zu Madrid die Einsetzung der osterreichischen Cousins als Erben des spanischen Imperiums erreichen Die andere entscheidende Ebene die der Durchsetzung dieser Plane im kontradiktorischen Streit europaischer Machte mit eigenen Erbanspruchen bzw Bedenken gegen eine ubermassige Machtkonzentration in einer Hand zwecks Erhaltung des Gleichgewichtes der europaischen Machte war lag weit uber der Einflussmoglichkeit Harrachs war Sache des Hofes in Wien und oft ohne Rucksicht auf den Hof in Wien Sache der betroffenen Staaten Instruktionen Harrachs Bearbeiten Um seine Mission erfolgreich erfullen zu konnen hatte man Harrach in Wien wohl nicht ohne seine Mitwirkung Grundlagen fur seine Argumentation mitgegeben Agnatische Thronfolge Bearbeiten Seine primare Aufgabe ware es dabei Konig Karl II und die ihn beeinflussenden Familienmitglieder Minister und Berater davon zu uberzeugen dass das Konigreich Spanien ein jahrhundertealtes Familienerbe des Hauses Osterreich sei und es auf Grund der bestehenden agnatischen Erbfolge rechtlich unbestreitbar sei dass dieses Erbe mit dem Ende der spanischen Linie des Hauses d h mit dem Tod von Konig Karl II naturgemass an die osterreichische Linie des Hauses fallen wurde Gleichgewichtspolitik Bearbeiten Machtpolitisch wurde die Vereinigung der osterreichischen mit den umfangreichen spanischen Herrschaftsgebieten in denen die Sonne nicht unterging das europaische Gleichgewicht wesentlich und insbesondere zum Nachteil Frankreichs verandern das nicht ganz zu Unrecht eine Einkreisung befurchtete im Suden durch Spanien im Norden durch die spanischen Niederlande und im Osten durch das Heilige Romische Reich in dem die osterreichischen Habsburger als Kaiser regierten Auch England und die Niederlande waren um den Erhalt des europaischen Gleichgewichtes besorgt und bemuhten sich daher die Nachfolge weder Frankreich noch Osterreich sondern einem dritten erheblich machtloseren Kandidaten wie etwa dem Kurfursten von Bayern zu uberlassen Um die zu erwartenden Bedenken und den Widerstand insbesondere Englands und der Niederlande gegen eine derartige Machtkonzentration in einer Hand zu entscharfen sah man in Wien vor weder den Kaiser selbst noch dessen altesten Sohn Erzherzog Josef als Erben vorzusehen sondern dessen jungeren Sohn Erzherzog Karl als Erben vorzuschlagen Damit wurde wie seinerzeit nach dem erfolgreichen Modell der Aufteilung der habsburgischen Territorien zwischen Kaiser Karl V und Erzherzog Ferdinand der Zusammenschluss zu einem ubermachtigen Machtblock der das europaische Gleichgewicht zerstoren konnte effektiv verhindert werden Weibliche Erbfolge Bearbeiten Trotz dieser Argumente und Vorkehrungen war jedoch nicht ganz auszuschliessen dass dieses an sich unabweisbare Argument wider Erwarten nicht zum Tragen kommen konnte indem insbesondere von franzosischer Seite von der in osterreichischer Sicht naturlichen agnatischen Erbfolge abgegangen und eine weibliche Erbfolge ins Spiel gebracht wurde Auf diesen Fall hatten sich beide Seiten bereits in der Vergangenheit durch entsprechende Eheverbindungen vorbereitet die jedoch durch mangelnde Ubersichtlichkeit und mehrfache Uberschneidungen eine klare Entscheidung bezuglich der Erbfolge nicht gerade erleichterten So war Konig Philipp IV der von 1621 bis 1665 in Spanien regierte ein Sohn der Erzherzogin von Margarete von Osterreich 1584 1611 Er war in erster Ehe mit Elisabeth de Bourbon einer Schwester von Konig Ludwig XIII von Frankreich 12 und in zweiter Ehe mit einer osterreichischen Prinzessin Maria Anna von Osterreich 1634 1696 einer Schwester von Kaiser Leopold I und Tochter des Konigs Philipp III von Spanien verheiratet 13 wobei Konig Karl II von Spanien aus der zweiten Ehe stammt Auch die Schwestern von Konig Philipp IV wurden ausgewogen verheiratet Die Infantin Anna von Spanien 1601 1666 war mit Ludwig XIII Konig von Frankreich dem Vater von Konig Ludwig XIV 14 und ihre Schwester Maria Anna von Spanien 1606 1646 war mit Ferdinand III Kaiser des Heiligen Romischen Reiches und Vater von Kaiser Leopold I verheiratet 13 Zur Ende der Regierungszeit von Konig Philipp IV schien die osterreichische Nachfolge gesichert da dieser 1665 in seinem Testament ausdrucklich die Erbfolge Frankreichs ausschloss und bestimmte dass bei einem vorzeitigen Tod des kranklichen Infanten Karl II seine Tochter die Infantin Margarita Theresa von Spanien 1673 die Gemahlin von Kaiser Leopold I und nach ihr die Nachkommen seiner Schwester der Infantin Maria Anna von Spanien 1606 1646 der Gemahlin von Kaiser Ferdinand III das Erbe der spanischen Konigreiche antreten sollten In Spanien regierte jedoch seit 1665 der inzwischen der Vormundschaft seiner Mutter Maria Anna von Osterreich 1634 1696 entwachsene und krankliche Sohn von Konig Philipp IV Karl II wodurch die spanische Erbfolge zu einem europaischen Zankapfel wurde Konig Karl II wich von der klaren Linie seines Vaters deutlich ab indem er in erster Ehe 1679 Marie Louise d Orleans 1662 1689 die alteste Tochter von Herzog Philipp von Frankreich Herzog von Orleans der ein Bruder von Konig Ludwig XIV von Frankreich war 15 und in zweiter Ehe 1690 Maria Anna Prinzessin von Pfalz Neuburg 1667 16 Juli 1740 heiratete die eine Tochter von Philipp Wilhelm Kurfurst von der Pfalz von 1685 bis 1690 war Eine Beziehung zu Osterreich bestand nur insofern dass Karl II zweite Ehefrau eine Schwester der Gemahlin von Kaiser Leopold I Eleonore Magdalene von Pfalz Neuburg 1655 1720 und Mutter u a der Erzherzoge von Osterreich und potentiellen Erben der spanischen Krone Joseph I 1678 1711 und Karl 1685 1740 war Bei den Schwestern von Konig Karl II die wichtige Erbanspruche vermitteln konnten war es Frankreich gelungen die altere Schwester von Konig Karl II die Infantin Maria Teresa von Spanien 1638 1683 als Gemahlin fur Konig Ludwig XIV zu gewinnen wahrend sein osterreichischer Gegenspieler Kaiser Leopold I nur die jungere Infantin Margarita Teresa 1651 1673 als Gemahlin bekam 16 17 nbsp Kurprinz von Bayern Joseph FerdinandUnerwartet und fur Wien irritierend war dass plotzlich ein Urenkel mutterlicherseits des spanischen Konigs Philipp IV Joseph Ferdinand von Bayern 1692 in Wien 1699 sozusagen uber Habsburg hinweg zu einem aussichtsreichen Konkurrenten wurde Dies da er ein Sohn des Kurfursten Maximilian II Emanuel von Bayern und dessen erster Gemahlin Maria Antonia von Osterreich einer Tochter Kaiser Leopolds I und seiner ersten Gemahlin Margarita Theresa von Spanien und damit ein Urenkel von Konig Philipp IV war Angesichts dieser Situation sollte Harrach unterstreichen dass der Kaiser und Erzherzog Karl mit dem spanischen Konig um einen Grad naher blutsverwandt seien als Konig Ludwig XIV Daruber hinaus ware das Bestehen grundlegender rechtlicher Hindernisse zu unterstreichen denn in den Heiratsvertragen sowohl von Infantin Anna von Osterreich 1601 1666 einer Tochter von Philipp III von Spanien die mit Ludwig XIII vermahlt war als auch in dem von Infantin Maria Theresa die mit Konig Ludwig XIV vermahlt war gab es eindeutige Klauseln in denen diese fur sich und ihre Nachkommen ausdrucklich auf die spanische Erbfolge verzichtet hatten Auch sollte Harrach den Konig daran erinnern dass man im Hause Osterreich immer auf das Wohl des Gesamthauses geachtet habe weshalb auch der Konig von dieser Tradition nicht abweichen solle Anzubieten waren gegebenenfalls auch kaiserliche Hilfstruppen und die Entsendung eines kaiserlichen Prinzen nach Spanien auf Kosten des Kaisers Letztlich sollte Harrach auf die substantiellen Nachteile hinweisen die dem Konigreich Spanien durch einen Anschluss an Frankreich erwachsen wurden durch die Spanien zu einem provinziellen Anhangsel des franzosischen Konigreiches degradiert werden wurde 6 Am Hof von Madrid Bearbeiten Ausgestattet mit diesen Instruktionen verliess Harrach am 13 Marz 1697 Wien und begab sich uber Florenz nach Madrid wo er Ende Mai 1697 einlangte Am koniglichen Hof von Madrid wurde Harrach als ausserordentlicher Botschafter von Kaiser Leopold I sowohl von Konig Karl II als auch von der Konigin Maria Anna von der Pfalz freundlich aufgenommen Letztere war eine Tochter des Kurfursten Philipp Wilhelm von der Pfalz und eine Schwester der Gemahlin von Kaiser Leopold I Eleonore Magdalene von Pfalz Neuburg 1655 1720 und damit eine Tante u a der Erzherzoge von Osterreich und potentiellen Erben der spanischen Krone Joseph I 1678 1711 und Karl 1685 1740 Zugleich ubte sie nach dem Ableben ihrer Schwiegermutter Konigin Maria Anna Erzherzogin von Osterreich vielfach auch deren Rolle als Regentin von Spanen aus und bezeichnete sich gelegentlich selbst auch als erster Minister ihres Gemahls In der Sache zeigte sich Konig Karl II gegenuber der Thronfolge von Erzherzog Karl grundsatzlich nicht abgeneigt fand jedoch dass dies einiger Vorbereitung und strengster Geheimhaltung bedurfe Die Konigin Maria Anna zeigte hingegen bei der ersten Privataudienz am 2 Juni 1697 grosses Wohlwollen und bot Harrach ihre Unterstutzung an Zugleich gelang es Harrach auch die Unterstutzung der ersten Hofdame der Konigin der Grafin Maria Josefa von Berlepsch zu gewinnen In Madrid war der Hof in zwei Fraktionen gespalten die eine war fur die andere gegen eine osterreichische Losung der Nachfolgefrage Wahrend eines Grossteils der Herrschaft von Konig Karl dominierte die pro osterreichische Fraktion unter der Leitung von der Mutter von Konig Karl II der Konigin Witwe Maria Anna Erzherzogin von Osterreich Nach deren Tod im Jahre 1696 ubernahm seine Gemahlin Maria Anna von der Pfalz diese Rolle da ihre altere Schwester Eleonore die dritte Gemahlin von Kaiser Leopold I war Auf der anderen Seite stand ein Teil der Granden unter der Fuhrung des Kardinal Erzbischofs von Toledo Luis Manuel Fernandez de Portocarrero der einen profranzosischen Kurs verfolgte In Spanien wurde Harrachs Auftritt von der gegen Osterreich eingestellten Partei kritisch gesehen und trotz strenger Geheimhaltung ein Zusammenhang mit der Erbfolge vermutet Dank Intervention der Konigin konnte jedoch die im Staatsrat dominierende Opposition ruhiggestellt werden nbsp Portrat des Kardinals Luis Manuel Fernandez de PortocarreroHarrach bemuhte sich daher darum die wichtigsten Vertreter der gegen Osterreich eingestellten Partei im Staatsrat und insbesondere den machtigen Kardinal Erzbischof von Toledo und Primas von Spanien 1677 bis 1709 fur seine Sache zu gewinnen und mit der Konigin auszusohnen was jedoch an der Heftigkeit der Konigin scheiterte die in weiten Kreisen Spaniens unpopular war und als deutsch rothaarig und unsympatisch bezeichnet wurde 6 Ein Durchbruch gelang Harrach indem es ihm gelang Konig Karl II zu veranlassen an Kaiser Leopold ein eigenhandiges Schreiben zu richten in dem er die Einsetzung von Erzherzog Karl zum Thronerben in Aussicht stellte und den Wunsch aussprach der Erzherzog moge nach Spanien kommen Zugleich wurde um Entsendung von Hilfstruppen ersucht Dieses Schreiben sandte Harrach Ende Juni 1697 durch seinen Sohn nach Wien wahrend er gleichzeitig im Auftrag der Konigin eine Denkschrift fur den Staatsrat ausarbeitete in der er die Wichtigkeit der Reise des Erzherzogs Karl nach Spanien unterstrich Inzwischen trat jedoch von aussen kommend die internationale Politik in den Vordergrund da es im August 1697 zu einem Angriff franzosischer Truppen auf Spanien kam die Barcelona besetzten Spanien war daher zu einem Frieden mit Frankreich bereit 11 Bereits zuvor hatten im Mai 1697 unter schwedischer Vermittlung bei Rijswijk Besprechungen begonnen um den Neunjahrigen Krieg durch die Wiener Grosse Allianz bestehend aus Kaiser Leopold I England Spanien Schweden den Niederlanden Kurbayern Kursachsen Kurbrandenburg etc gegen Frankreich zu beenden Schliesslich wurde der Frieden von Rijswijk am 20 21 September 1697 abgeschlossen allerdings ohne Kaiser Leopold I da dort entgegen osterreichischen Bemuhungen die wichtige Frage der Thronfolge in Spanien nicht entschieden worden war Erst im Oktober 1697 stimmte Wenzel Anton von Kaunitz Rietberg 1711 1794 osterreichischen Staatskanzler 1753 1792 dem Vertrag nachtraglich zu Die bilateralen Verhandlungen Harrachs wegen der Thronfolge der Entsendung osterreichischer Truppen nach Barcelona wurden durch den Einfluss von Kardinal Portocarrero verzogert wobei gleichzeitig die kaiserlichen Interessen durch die Kapitulation Spaniens von Barcelona gegenuber den franzosischen Truppen am 11 August und der folgende Frieden von Ryswick erheblich beeintrachtigt wurden Harrachs Bemuhungen die Interesses Spaniens durch eine Verstarkung der Truppen in Katalonien einen neuerlichen Angriff franzosischer Truppen zu verhindern wurden im Staatsrat ubergangen und ganz im Gegenteil im Oktober 1697 die kleine spanische Armee um die Halfte reduziert In Wien fand man die Berichte Harrachs uber die Wehrlosigkeit Spaniens nicht sehr uberzeugend und hatte auch erhebliche Bedenken gegen die Entsendung von Erzherzog Karl und von osterreichischen Hilfstruppen nach Spanien Die Weisungen die Harrach aus Wien erhielt erschwerten daher seine Bemuhungen das spanische Erbe fur Osterreich zu sichern Harrach machte auch Vorschlage zur Verbesserung des Regierungssystems und betrieb die Absetzung des Admirals Melgar und des Beichtvaters Pater Matilla durch andere der osterreichischen Sache ergebene Personlichkeiten bezweckten hatten nicht den erhofften Erfolg Das Projekt der Ruckberufung des verbannten Oropesa scheiterte am schroffen Widerspruch der Konigin Harrach bedurfte seiner gesamten Gewandtheit um einen volligen Bruch mit der Konigin zu vermeiden Ende 1697 erkrankte Harrach wohl zermurbt von den Grabenkampfen am spanischen Hof Nach seiner Genesung machte Harrach im Janner 1698 den Fehler die engste Vertraute der Konigin die Grafin Berlepsch durch Geschenke und Drohungen fur die osterreichische Sache zu gewinnen wodurch er sich eine intrigante und gefahrliche Feindin schuf Im Februar 1698 erkrankte Konig Karl II schwer sodass sein unmittelbares Ableben befurchtet wurde Harrach bemuhte sich die verangstigte Konigin davon zu uberzeugen dass sie den Konig aus der rankevollen Umgebung bei Hof zur Erholung auf das Land bringen sollte Dies war jedoch ebenso vergeblich wie seine Warnungen vor dem Einfluss von Kardinal Portocarrero und die Warnung keinen der Vertreter der franzosischen und der bairischen alternativen Thronfolgeregelungen an den Konig heranzulassen Der Konigin versprach er baldige kaiserliche Hilfe und beschwor sie alles zu versuchen um Konig Karl II zur Erstellung eines Testaments zu veranlassen das Erzherzog Karl als Erben vorsah Anfang Marz 1698 berichtete Harrach nach Wien dass es ihm wider Erwarten gelungen sei die Ruckberufung des Grafen von Oropesa Manuel Joaquin Alvarez de Toledo einem Gegner des Kardinal Erzbischofs Portocarrero zu erreichen und dass er bezuglich des Obsiegens der kaiserlichen Sache optimistisch sei Als der Konig sich wieder erholte und der Einfluss seiner Gemahlin wieder stieg rachte sich die Grafin Berlepsch indem sie Harrachs Mitwirkung bei der Ruckberufung des Grafen Oropesa in gehassiger Weise der Konigin mitteilte Harrach verlor in der Folge die Unterstutzung der Konigin Als der Kaiser endlich dem Drangen Harrachs auf Entsendung von Erzherzog Karl und von Truppen nachgeben wollte war es zu spat denn nunmehr reichte dessen Einfluss bei den Mitgliedern des spanischen Staatsrates zu deren Umsetzung nicht mehr aus Harrach wusste daher dass seine Mission letztlich gescheitert war trotzdem liess er der Konigin nochmals eine Warnung uber die schlimmen Folgen zukommen die ein Abweichen von der kaiserlichen Linie fur sie selbst bringen wurde In seiner eigenen Sicht waren die angstliche Politik des Kaisers und seine unzeitige Sparsamkeit neben dem Hochmut der Konigin die Ursachen fur das Scheitern seiner Mission gewesen 18 Obersthofmeister und erster Minister Bearbeiten Am 9 Oktober 1698 beendete Harrach seine Mission und reiste von Madrid ab Zu seinem Nachfolger als Botschafter in Spanien wurde sein Sohn Aloys Thomas Raimund Graf von Harrach ernannt Angekommen in Wien wurde er 1698 bei der ersten Audienz von Kaiser Leopold I als Nachfolger von Ferdinand Furst von Dietrichstein zum kaiserlichen Obersthofmeister ernannt ein Amt das Harrach bis zu seinem Tod im Jahre 1705 ausubte 19 Zugleich wurde er und damit Vorsitzender der Staatskonferenz und zum Leiter der Aussenpolitik Zweifellos verfolgte er die weitere Entwicklung und damit den schweren Ruckschlag fur die osterreichischen Bemuhungen in der entscheidenden Frage der spanischen Thron auch in seiner neuen Funktion als erste Minister England und Frankreich hatten noch wahrend Harrachs Mission in Madrid Geheimverhandlungen begannen die dazu fuhrten dass der Konig von England Wilhelm III von Oranien Nassau und Statthalter der Niederlande mit Konig Ludwig XIV fur Frankreich am 11 Oktober 1698 den Vertrag von Den Hag schlossen der auch als der erste spanische Teilungsvertrag bekannt ist Er sollte dazu dienen Spanien und Osterreich die von den geheimen Verhandlungen ausgeschlossen waren eine den Unterzeichnern genehme Losung in der Nachfolgefrage aufzudrangen Frankreich hatte dabei in den Verhandlungen vergeblich versucht Louis de Bourbon dauphin de Viennois den einzigen legitimen Sohn von Konig Ludwig XIV zum Erben Spaniens zu machen was jedoch am Widerstand Englands scheiterte weshalb der sechsjahrige Kurprinz Joseph Ferdinand von Bayern 28 Oktober 1692 in Wien 6 Februar 1699 in Brussel als Erbe des spanischen Imperiums bestimmt wurde 20 Er war der Sohn des Kurfursten Maximilian II Emanuel von Bayern und dessen erster Frau Maria Antonia von Osterreich einer Tochter Kaiser Leopolds I und seiner ersten Gemahlin Margarita Theresa von Spanien Joseph Ferdinand war somit mutterlicherseits ein Urenkel des spanischen Konigs Philipp IV Er sollte den Grossteil des Spanischen Reiches erhalten wahrend der Rest zwischen Frankreich die Konigreiche Neapel und Sizilien und Osterreich Herzogtum Mailand aufgeteilt werden sollte Diese Losung erschien zwar der Konigin Maria Anna als Prinzessin von der Pfalz als ein akzeptabler Kompromiss stiess jedoch in Spanien auf massiven Widerstand Konig Karl II widersetzte sich allerdings nur der Teilung seines Reiches und veroffentlichte am 14 November 1698 sein Testament in dem er ohne Rucksicht auf fruhere Zusagen gegenuber Osterreich den Kurprinzen Joseph Ferdinand zum Erben samtlicher Territorien der spanischen Monarchie ernannte und seine Gemahlin Maria Anna als Regentin wahrend dessen Minderjahrigkeit einsetzte Diese Kompromisslosung scheiterte jedoch da der ausersehene Erbe der sechsjahrige Kurprinz Joseph Ferdinand von Bayern Im Februar 1699 plotzlich vermutlich an den Pocken verstarb Darauf kam es zu neuerlich zu bilateralen Verhandlungen die zum Vertrag von London fuhrten Dabei kam es zu einer fur Osterreich gunstigen Entwicklung denn es wurde der Namen des verstorbenen Kurprinzen Joseph Ferdinand durch den von Erzherzog Karl von Osterreich ersetzt und dieser damit als Erbe des spanischen Reiches vorgesehen Er wurde Spanien die uberseeischen Besitzungen und die Spanischen Niederlande erhalten Frankreich sollte die die Konigreiche Neapel und Sizilien sowie das Herzogtum Mailand erhalten und diese Besitzungen anschliessend austauschen Das Herzogtum Mailand gegen das Herzogtum Lothringen und die Konigreiche Neapel und Sizilien mit Victor Amadeus Herzog von Savoyen gegen Nizza und Savoyen Leopold I wohl nicht ohne Mitwirkung seines ersten Ministers Graf Harrach akzeptierte das Prinzip der Aufteilung Spaniens widersetzte sich jedoch der Uberlassung spanischer Territorien in Italien an Frankreich insbesondere das strategisch wichtige Mailand auch lehnte er den Transfer des Herzogtums Lothringen ab das erst 1697 an den legitimen Erbherzog zuruckgegeben worden war der Leopolds Neffe war Spanien lehnte hingegen jede Teilung ab Daher stimmte letztlich weder Kaiser Leopold I noch Konig Karl II noch Herzog Viktor Amadeus II von Savoyen dem Vertrag zu Inzwischen verschlechterte sich die Gesundheit des Konigs dramatisch worauf Premierminister Kardinal Portocarrero den Konig dazu uberredete statt Erzherzog Karl den Enkel von Ludwig XIV Philipp von Anjou als Erbe einzusetzen 20 und alle fruheren Versionen seines letzten Willens zu zerstoren Konig Karl II starb schliesslich im November 1700 worauf Spanien den Thron Philipp von Anjou anbot der naturgemass annahm und am 16 November 1700 als Philipp V zum Konig von Spanien ausgerufen wurde Das war der Auftakt zum Spanischen Erbfolgekrieg der erst am 7 September 1714 durch den Frieden von Baden und damit erst lange nach dem Tod Harrachs beendet wurde Harrach bewahrte sich in der Folge als engster diskreter Berater als altester Minister und als Obersthofmeister des Kaisers und ohne jedoch selbst politische Initiativen zu ergreifen Er war auch in der letzten Stunde bei seinem Kaiser So notierte Harrach in seinem Tagebuch am 17 April 1705 dass Kaiser Leopold I zwar den Rat seiner Arzte angenommen hatte und auf einen geplanten Jagdausflug bei Laxenburg verzichtet hatte jedoch am nachsten Tag erste Anzeichen eines Herzinfarkts auftraten da er einen schmerzhaften Druck auf der linken Brustseite Atemnot und Appetitlosigkeit zeigte 21 Am 5 Mai 1705 dem Sterbetag erhielt der Kaiser in Gegenwart des Obersthofmeisters Harrach und des Oberstkammerers vom Hofkaplan die letzte Olung Anschliessend reichte ihm der Oberstkammerer die Sterbekerze und der Beichtvater sprach die Sterbegebete 22 Ein letzter offentlicher Auftritt Harrachs erfolgte in hohem Alter am 22 September 1705 bei der Erbhuldigung der niederosterreichischen Stande gegenuber Kaiser Josef I wo Ferdinand Bonaventura I Reichsgraf von Harrach zu Rohrau in seiner Eigenschaft als Oberst Erbland Stallmeister in Erscheinung trat Er starb in Karlsbad in Bohmen wo er an einer Brunnenkur teilnahm am 15 Juni 1706 23 Wertung Bearbeiten Eine Wertung Harrachs findet sich bei Frank Huss wonach Harrach ein besonders liebenswurdiger hoflicher und taktvoller Mensch war dem es jedoch bei all seiner Intelligenz an Entschlusskraft fehlte 24 Zu berucksichtigen ist jedoch auch dass ein voller Erfolg Harrachs in der spanischen Thronfolge von Beginn an fraglich war und aussere Einwirkungen wie die akuten Interessen anderer europaischer Staaten letztlich erheblich wirksamer waren als selbst die besten Bemuhungen eines Botschafters Besitz BearbeitenHerrschaften Bearbeiten nbsp Rohrau Schloss Harrach 1 Ferdinand Bonaventura I Reichsgraf von Harrach zu Rohrau war in Osterreich Herr des Reichslehens Rohrau im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederosterreich das bereits 1524 Leonhard III von Harrach von Georg III Graf von Montfort erworben hatte 25 das 1627 zugunsten seines Grossvaters Graf Karl von Harrach in eine Reichsgrafschaft erhoben worden war Es gelang ihm diesen bei der Ubernahme sehr verschuldeten Besitz schuldenfrei zu machen nbsp Schloss Bruck an der Leitha VorderseiteEr besass auch die Herrschaft Bruck an der Leitha die seit 1560 in Pfandbesitz und seit 1625 freies Eigen der Familie war 26 samt der dortigen Maut und dem Umgeld zu Gottelsbrunn und erwarb 1684 von seinem Cousin Leonhard Ulrich Graf von Harrach aus der alteren Linie seines Hauses durch einen Vergleich den Kaiser Leopold I in Schloss Laxenburg am 3 Mai 1688 bestatigte die Herrschaften Stauff und Aschach seit 1622 im Besitz der Familie beide in Oberosterreich nbsp Schloss Aschach SudseiteUm seinen Besitz fur spatere Generationen zu erhalten errichtete er am 4 Februar 1697 aus seinen Gutern einen Fideikommiss und ein Majorat welches Kaiser Leopold I am 14 Marz 1697 bestatigte nbsp Schloss FreistadtAm 25 September 1697 ubertrug ihm Kaiser Leopold die Herrschaft Freistadt in Osterreich ob der Enns samt dem grossen Freiwald und allen ubrigen Zugehorungen pfandweise um den damals darauf haftenden Pfandschilling der Grafen Slavata von Chlum und Koschumberg in Hohe von 97 835 Gulden die er lebenslanglich und nach ihm zwei Generationen seiner Nachkommen ohne Verrechnung der Einkunfte geniessen sollten Spater brachte er die Herrschaft die auf 300 000 Gulden geschatzt wurde laut Kauf und Erbubergabebrief vom 31 Dezember 1700 in sein Eigentum worauf er von der Hofkammer am 3 Juni 1701 in den Besitz eingeantwortet wurde Er hat auch diesen Besitz in seinem Testament das er zu Karlsbad am 12 Juni 1706 errichtete diese Herrschaft seinem Fideikommiss einverleibt Im Konigreich Bohmen besass er die Herrschaften Branna Wikowa Stosser und erbte von seinem Schwager Karl Ferdinand Graf von Waldstein 1701 Jilemnice deutsch Starkenbach eine Stadt und Herrschaft im Okres Semily Liberecky kraj im Riesengebirge in Tschechien wobei er zur Erganzung dieses Besitzes 1701 den oberen Anteil und die Guter Rostock Ponicklo etc von Paul Freiherrn Harrant von Polschitz und Weseritzum 142 000 Gulden erkaufte Palais Harrach Bearbeiten nbsp Palais HarrachIn Wien erwarb Graf Ferdinand Bonaventura I im Jahre 1683 auf der Schottenbastei an der Freyung im ersten Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt von Johann Ferdinand Furst von Auersperg 1655 1705 dessen zur Brandruine gewordenes Palais 27 das sich allerdings bereits 1628 im Besitz seines Grossvaters des Grafen Karl von Harrach befunden hatte Ferdinand Bonaventura I liess dort nach den Planen des Architekten Christian Alexander Oedtl um 1661 1737 mit nachtraglichen Verbesserungen durch den romischen Architekten Domenico Martinelli 1650 1718 und ab 1701 durch Lucas von Hildebrandt 1668 1745 im Barockstil das Palais Harrach als Stadtresidenz erbauen das 300 Jahre im Familienbesitz blieb 4 Ehe und Nachkommen BearbeitenEhe Bearbeiten nbsp Stammwappen der von Lamberg nbsp Johann Maximilian Reichsgraf von Lamberg 1648 Schwiegervater von Ferdinand I Graf von HarrachFerdinand Bonaventura I Graf von Harrach vermahlte sich am 28 Oktober 1662 mit Johanna Theresia Grafin von Lamberg Sternkreuzordensdame getauft 30 Dezember 1639 die als Witwe im Alter von 77 Jahren am 3 Februar 1716 in Wien verstarb 28 23 Sie war eine Tochter von Johann Maximilian Reichsgraf von Lamberg Freiherr zu Ortenegg und Ottenstein 1608 1682 der wie sein Schwiegersohn Harrach ein kaiserlicher Diplomat und Minister und Hauptverhandler und Unterzeichner des Westfalischen Friedens und auch einer der Vorganger Harrachs als kaiserlicher Botschafter in Madrid Und Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies war Er galt als einer von denen grossten und erfahrnsten Staats Ministern des 17 Seculi 29 Graf Lamberg hatte in Wien am 25 Juli 1635 Rebecca Maria Judith Herrin von Wrbna und Freudenthal k k Hofdame und Sternkreuzordensdame geheiratet die eine Tochter von Georg dem Alteren von Wrbna und Freudenthal im Exil 20 Mai 1625 Herr auf Freudenthal Helfenstein Kwassitz Leipnik Weissenkirchen und Drahotusch kaiserlicher Rat und Kammerer Mitglied des mahrischen Direktoriums von 1619 bis 1621 Obersterblandrichter der Markgrafschaft Mahren aus dessen zweiter Ehe mit Helena von Wrbna der Erbtochter von Albrecht dem Jungeren Wrbna auf Gross Herrlitz 30 Nachkommen Bearbeiten nbsp Alois Thomas Raimund Graf von HarrachKarl Graf von Harrach 1 November 1662 1686 Er war kaiserlicher Hauptmann des Regiments Scharffenberg unvermahlt nahm an der Belagerung der Festung Ofen teil und fiel 1686 in den Laufgraben vor der Festung Maria Josepha Grafin von Harrach Wien 14 Februar 1663 Salzburg 14 Dezember 1741 Johann Joseph Graf von Kuenburg Unter Cerau 19 April 1652 Salzburg 9 Marz 1726 Franz Anton von Harrach 2 Oktober 1665 in Wien 18 Juli 1727 in Salzburg Er wahlte den geistlichen Stand studierte in Rom Theologie und Kirchenrecht wurde Domherr zu Salzburg und Passau war dann von 1702 bis 1706 Furstbischof von Wien und war von 1709 bis 1727 einer der bedeutendsten Fursterzbischofe des Fursterzbistums Salzburg Legatus natus des Heiligen Stuhles und Primas von Deutschland und wurde von Kaiser Leopold I ad personam in den Reichsfurstenstand erhoben Er starb am 18 Juli 1727 in Salzburg 31 Aloys Thomas Raymund Graf von Harrach 7 Marz 1669 7 November 1742 begraben in der Familiengruft in der Augustiner Hofkirche in Wien Erbe des Fideikommisses Oberst Erbland Stallmeister in Osterreich unter und ob der Enns k k wirklicher geheimer und Staats Konferenzminister Kammerer Landmarschall u General Landoberster in Osterreich unter der Enns 1697 Botschafter am koniglichen Hof in Spanien Vizekonig von Neapel und Sizilien von 1728 bis 1733 Er heiratete in erster Ehe am 22 April 1691 Maria Barbara Grafin von Sternberg 18 Juni 1694 eine Tochter von Wenzel Adalbert Graf von Sternberg oberster Landhofmeister im Konigreich Bohmen 1708 und der Clara Bernhardine von Maltzahn 1719 in zweiter Ehe am 22 August 1695 Maria Anna Cacilia Grafin von Thannhausen Sternkreuzordensdame Graz 24 Marz 1674 Wien 15 Februar 1721 Tochter des Reichsgrafen Grafen Johann Joseph Ignaz von Thannhausen auf Ober Pettau Semriach Wachsenberg und Sturmberg Obersterblandjagermeister in Steiermark Erbtruchsess des Erzstiftes Salzburg und der Anna Truchsess von Wetzhausen 32 und in dritter Ehe am 8 Juni 1721 Maria Ernestina Grafin von Dietrichstein 13 Juli 1683 Wien 30 Janner 1744 eine Tochter des Grafen Philipp Sigismund Graf von Dietrichstein ohne Kinder aus 1 Ehe Grafin Maria Philippine Josepha Grafin von Harrach Wien 9 Janner 1693 Prag 2 April 1763 Graf Johann Franz von Thun und Hohenstein 16 Juni 1686 30 Juni 1720 Stammvater der Linien zu Klosterle zu Tetschen zu Choltic und zu Benatek Ronsberg 33 aus 2 Ehe Friedrich August Gervasius Protasius Graf von Harrach Wien 18 Juni 1696 Wien 4 Juni 1749 1719 Maria Eleonore Karolina Prinzessin von und zu Liechtenstein 1703 ca 18 Juli 1757 Schwester des Fursten Jo s e p h I Johann Adam 1732 Tochter des Fursten Anton Florian v u z Lichtenstein 1721 des ersten regierenden Fursten des Reichsfurstentums Liechtenstein und naheren Stammvater des Hauses Maria Anna Grafin von Harrach 21 Oktober 1698 14 September 1758 I Ludwig von Rabatta II Zikmund Gustav Hrzan von Harasov 21 Dezember 1763 Karl Joseph Gervasius Graf von Harrach 19 Juni 1700 Passau 20 Juni 1714 Maria Aloysia Grafin von Harrach 13 Janner 1702 16 Mai 1775 13 Februar 1721 dessen 2 Ehe Franz Anton 3 Furst zu Lamberg 30 September 1678 23 August 1759 34 Wenzel Leopold Joseph Stanislaus Graf von Harrach 13 November 1703 fallt bei Parma 29 Juni 1734 Johann Ernst Emanuel Joseph Graf von Harrach 9 April 1705 Rom 17 Dezember 1739 Bischof von Neutra 1737 1739 Ferdinand Bonaventura II Graf von Harrach 11 April 1708 28 Janner 1778 I Maria Elisabeth Grafin von Gallas eine Tochter des Vizekonigs in Neapel Graf Johann Wenzel von Gallas II 9 Oktober 1740 seine Cousine Maria Rosa Grafin von Harrach 20 August 1721 29 August 1785 Tochter von Graf Friedrich August siehe oben Maria Rosalia Grafin von Harrach aus 2 Ehe Wien 25 November 1758 Wien 31 Marz 1814 Wien 23 April 1777 Joseph Ernst 4 Furst Kinsky von Wchinitz u Tettau Wien 12 Janner 1751 Prag 11 August 1798 naherer Stammvater der Fursten Kinsky Maria Josepha Grafin von Harrach Wien 14 Februar 1663 Salzburg 14 Dezember 1741 Johann Joseph Graf von Khuenburg Unter Cerau 19 April 1652 Salzburg 9 Marz 1726 Maria Rosa Angelika Grafin von Harrach 23 Februar 1674 30 August 1742 35 18 Juli 1700 Philipp Karl Emanuel Furst von Longueval Graf von Bouquoy 1673 Wien 4 Marz 1703 kinderlos Johann Joseph Graf von Harrach 22 Oktober 1678 8 August 1764 war ab 1712 Ritter des Deutschen Ordens wurde Grosskommandeur der Ballei Osterreich Ordenskomtur zu Wien Wiener Neustadt Graz und Linz war wirklicher geheimer Staats Konferenzrat Kammerer und Hof Kriegsratsprasident Generalfeldmarschall und Oberst eines Regiments zu Fuss Er kampfte in Kriegen im Deutschen Reich in Ungarn und in Italien und starb mit 86 Jahren am 8 August 1764 und wurde in der Deutschordenskirche in Wien St Elisabeth begraben Vorfahren Bearbeiten nbsp Ernst der Eiserne nbsp Albrecht II von Habsburg nbsp Tizian Papst Paul III Farnese1 Ferdinand Bonaventura I Reichsgraf von Harrach 1636 1706 Eltern 2 Otto Friedrich Reichsgraf von Harrach 1610 1648 3 Lavinia Gonzaga Grafin von Novellara 1639Grosseltern 4 Karl I Reichsgraf von Harrach 1570 1628 5 Maria Elisabeth Freiin von Schrattenbach 1575 1653 6 Camillo Gonzaga conte di Novellara 1581 1650 7 Caterina d Avalos d Aquino d Aragona 1586 1618 Urgrosseltern 8 Leonhard V von Harrach Reichsfreiherr zu Rohrau 1542 1597 9 Maria Jakobaa Grafin von Hohenzollern 1549 1578 10 Maximilian von Schrattenbach Freiherr zu Heggenberg und Osterwitz 1537 1618 11 Anna Grasswein von Weyer und Orth12 Alfonso I Gonzaga conte di Novellara 1529 1589 13 Vittoria di Capua 162714 Alfonso Felice d Avalos d Aquino d Aragona principe di Francavilla 1564 1593 15 Lavinia della Rovere principessa di Urbino 1558 1632 Ururgrosseltern 16 Leonhard IV Von Harrach Reichsfreiherr zu Rohrau 1514 1590 17 Barbara von Windisch Graetz 1580 18 Karl I Graf von Hohenzollern 1516 1576 19 Anna Markgrafin von Baden Durlach 1512 1579 20 Pankraz von Schrattenbach 1559 21 Elisabeth Sauer von Kosiak Frau auf Heggenberg 1571 22 Wilhelm Grasswein auf Weyer und Orth23 Helena von Herberstein24 Alessandro Gonzaga conte di Novellara 1530 25 Costanza da Correggio 1563 26 Giovanni Tommaso di Capua marchese della Torre di Francolise 1562 27 Faustina Colonna28 Ferrante Francesco d Avalos principe di Francavilla 1531 1571 29 Isabella Gonzaga principessa di Mantova 1537 1579 30 Guidobaldo II della Rovere Herzog von Urbino 1514 1574 31 Vittoria Farnese principessa di Parma e Piacenza 1521 1602 Geht man in der Ahnentafel noch etwas weiter zuruck dann finden sich im vaterlichen Teil der Ahnentafel auch Mitglieder des Hauses Osterreich wie Ernst der Eiserne Herzog von Osterreich in Steier mark Karnten und Krain 1424 36 und Albrecht V Herzog von Osterreich von Steiermark und von Krain Konig von Bohmen und Konig von Ungarn 36 aber auch Albrecht Achilles Kurfurst von Brandenburg 1486 37 Karl Markgraf von Baden 1475 38 und Kasimir IV Konig von Polen und Grossfurst von Litauen 1492 39 Im mutterlichen italienischen Teil der Ahnentafel findet man weiter zuruck u a die Herzoge von Mantua von Urbino sowie von Parma und sogar einen bedeutenden Papst Paul III Farnese der von 1534 bis 1549 regierte und der Vorfahre der Herzoge von Parma und Piacenza war Literatur BearbeitenAnton Victor Felgel Harrach Ferdinand Bonaventura In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 629 632 Arnold Gaedeke Die Politik Oesterreichs in der spanischen Erbfolgefrage 2 Bande Leipzig 1877 Palais Harrach Geschichte Revitalisierung und Restaurierung des Hauses an der Freyung in Wien Osterreichische Realitaten AG 1995 ISBN 3 85320 713 8 John P Spielmann Leopold I Zur Macht nicht geboren Verlag Styria 1981 ISBN 3 222 11339 4 Franz Karl Wissgrill Schauplatz des landsassigen Nieder Oesterreichischen Adels vom Herren und Ritterstande 4 Band Wien 1800 S 165 archive org Erich Zollner Therese Schussel Das Werden Osterreichs Tosa Verlag Wien 1990 ISBN 3 215 01618 4 Hermann Kellenbenz Harrach Ferdinand Bonaventure Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 698 Digitalisat Constantin von Wurzbach Harrach Ferdinand Bonaventura I In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 373 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Bonaventura I von Harrach 1637 1706 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Online Edition eines Teils von Harrachs Reisejournals 1698 des Forschungsprojekts ARCHITRAVEEinzelnachweise Bearbeiten Europaische Stammtafeln Band I Tafel 147 Europaische Stammtafeln Band I Tafel 132 Siebmacher s Grosses Wappenbuch 26 Band Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S Z Verlag Bauer und Raspe 1983 ISBN 3 87947 036 7 S 87 a b c F K Wissgrill Schauplatz des landsassigen niederosterreichischen Adels Band 4 S 165 Vertragstext in Arsene Lagrelle La diplomatie Francaise et la succession d Espagne 2 Auflage Band 1 Braine le Comte 1895 1899 S 518 a b c d Anton Victor Felgel Harrach Ferdinand Bonaventura In Allgemeine Deutsche Biographie herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 10 1879 S 629 632 Stand vom 3 November 2019 a b John P Spielmann Leopold I Zur Macht nicht geboren Styria Verlag 1981 S 55 John P Spielmann Leopold I Zur Macht nicht geboren S 56 John P Spielmann Leopold I Zur Macht nicht geboren S 57 John P Spielman Leopold I Zur Macht nicht geboren S 75 a b Frank Huss Der Wiener Kaiserhof Eine Kulturgeschichte von Leopold I bis Leopold II Casimir Katz Verlag 2008 ISBN 978 3 938047 29 3 S 40 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band II Taf 29 a b Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Taf 15 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band II Taf 29 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band II Taf 37 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band 2 Tafel 29 Konige von Frankreich Europaische Stammtafeln Neue Folge Band 1 Tafel 15 und 16 Erzhaus IV und V de wikisource org Frank Huss Der Wiener Kaiserhof Eine Kulturgeschichte von Leopold I bis Leopold II Casimir Katz Verlag 2008 ISBN 978 3 938047 29 3 S 316 a b Erich Zollner Therese Schussel Das Werden Osterreichs Tosa Verlag Wien 1990 S 147 Frank Huss Der Wiener Kaiserhof Eine Kulturgeschichte von Leopold I bis Leopold II Casimir Katz Verlag 2008 ISBN 978 3 938047 29 3 S 41 Frank Huss Der Wiener Kaiserhof Eine Kulturgeschichte von Leopold I bis Leopold II Casimir Katz Verlag 2008 ISBN 978 3 938047 29 3 S 42 a b F K Wissgrill Schauplatz des landsassigen niederosterreichischen Adels Band 4 S 166 Frank Huss Der Wiener Kaiserhof Eine Kulturgeschichte von Leopold I bis Leopold II S 22 Rohrau Schloss Harrach In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Bruck Leitha Schloss Prugg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Palais Harrach In Wilhelm Georg Rizzi Palais Harrach auf der Freyung in Osterreichische Realitaten Aktiengesellschaft ORAG 1995 ISBN 3 85320 713 8 S 11 Marek Genealogy Euweb Harrach http genealogy euweb cz bohemia harrach2 html Lamberg Iohann Maximilian Graf von In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 16 Leipzig 1737 Sp 284 286 Siebmacher s Grosses Wappenbuch Band 36 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S Z S 599 600 F K Wissgrill Schauplatz des landsassigen niederosterreichischen Adels Band 4 S 167 Siebmacher s Grosses Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S Z Verlag Bauer amp Raspe 1983 ISBN 3 87947 036 7 S 322 Marek Genealogy Euweb Thun genealogy euweb cz Marek Genealogy Euweb Lamberg http genealogy euweb cz lamberg lamberg8 html FA Wissgrill gibt als Sterbedatum 3 Marz 1703 an a b Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Tafel 14 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Tafel 153 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Tafel 130 Europaische Stammtafeln Neue Folge Band II Tafel 126 Normdaten Person GND 116484225 lobid OGND AKS LCCN nr2004005298 VIAF 40131077 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Harrach Ferdinand Bonaventura I vonALTERNATIVNAMEN Harrach Ferdinand Bonaventura I Reichsgraf vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Diplomat und Minister unter Kaiser Leopold I GEBURTSDATUM 14 Juli 1637STERBEDATUM 15 Juni 1706STERBEORT Karlsbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Bonaventura I von Harrach amp oldid 235618077