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Lavinia della Rovere auch Lavinia Feltria della Rovere 16 Januar 1558 in Pesaro 7 Juni 1632 in Castellone Prinzessin von Urbino war die Ehefrau von Alfonso Felice d Avalos d Aquino d Aragona 1564 1593 und wurde dadurch zur Principessa di Francavilla Marchesa del Vasto und von Pescara etc Lavinia hinterliess in Italien aber auch in Deutschland und Osterreich eine grossere Nachkommenschaft die durch sie mit den fuhrenden Dynastien der Renaissance in Italien verbunden ist Mutmassliches Portrat der Lavinia della Rovere von Federico Barocci Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Kindheit 2 2 Familienpolitik 3 Ehe und Nachkommen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksHerkunft Bearbeiten nbsp Stammwappen der Familie della Rovere Lavinia stammte aus dem Haus Della Rovere das von bescheidenen Anfangen in der Stadt Savona Region Ligurien Italien in die erste Reihe der italienischen Furstenhauser aufstieg Dies primar dank der besonderen Tuchtigkeit von zwei Mitgliedern der Familie Der eine war Francesco della Rovere 1414 1484 erst Monch dann Kardinal und regierte zuletzt als Papst Sixtus IV von 1471 bis 1484 An ihn erinnert in Rom die Sixtinische Kapelle und der Ponte Sisto Der andere war dessen Neffe Giuliano della Rovere 1443 1513 der von 1503 bis 1513 als Papst Julius II regierte Er war einer der beruhmtesten Papste der Renaissance und wurde wegen seiner kriegerischen Neigungen il Papa Terribile genannt Lavinia selbst stammt von Giovanni della Rovere 1457 1501 ab Er war ein Neffe von Papst Sixtus IV und ein Bruder von Papst Julius II ein Condottiere der 1474 zum Herren von Senigallia 1475 zum Prafekten der Stadt Rom sowie zum Duca Herzog von Sora und Arce erhoben wurde Durch seine Ehe mit Giovanna da Montefeltro 1463 in Urbino 1514 ebenda einer Schwester des Guidobaldo I da Montefeltro Herzog von Urbino reg 1482 1508 kam er in Schwagerschaft mit wichtigen italienischen Furstenhausern wie den Gonzaga den Este und den Sforza nbsp Portrat des Guidobaldo II della Rovere von Agnolo Bronzino Isabella war eine Tochter von Guidobaldo II della Rovere 1514 1574 5 Herzog von Urbino reg 1538 1574 Graf von Montefeltro Graf von Massa Trabaria standiger papstlicher Vikar Statthalter in Urbino Cagli Gubbio und Assisi sowie Herr von Mondavio von Senigallia etc Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies 1561 Generalkapitan der Katholischen Kirche 1553 bis 1557 Generalgouverneur der Streitkrafte der Republik Venedig 1546 Kustode des Konklave von 1555 und Generalkapitan der spanischen Truppen in Italien Lavinias Mutter war die zweite Frau ihres Vaters Vittoria Farnese 1521 1602 Prinzessin von Parma und Piacenza eine Tochter von Pier Luigi II Farnese 1503 1547 der dank seinem Vater Papst Paul III im Jahre 1537 zum Duca Herzog von Castro 1538 zum Markgrafen von Novara im Piemont und 1545 zum 1 Herzog von Parma und Piacenza seines Hauses erhoben wurde 1 Leben Bearbeiten nbsp Palazzo Ducale am Abend mit einem Brunnen im VordergrundKindheit Bearbeiten Lavinia wurde 1554 in Pesaro im dortigen Palazzo Ducale geboren der auf die Malatesta und auf die Sforza die fruher Herren von Pesaro waren zuruckgeht Lavinia hatte dadurch wohl Gelegenheit das bis heute bestehende Bad der Lucrezia Borgia 1480 1519 der Tochter von Papst Alexander VI Rodrigo Borgia reg 1492 1503 zu benutzen die als Gemahlin von Giovanni Sforza Herrn von Pesaro reg 1483 1500 und 1503 1510 in den Jahren 1493 bis 1497 in diesem Palazzo lebte Seine spatere Form verdankt der Palazzo jedoch Isabellas Grossvater Francesco Maria I della Rovere Herzog von Urbino reg 1508 1538 der Pesaro gegenuber der traditionellen Hauptstadt des Herzogtums Urbino als Residenz bevorzugte den Palazzo in Pesaro daher von den Architekten Girolamo Genga und dessen Sohn Bartolomeo Genga ausbauen und vergrossern liess 2 Lavinia wuchs jedoch vorwiegend im Palazzo Ducale in Urbino auf da ihr Vater Guidobaldo II della Rovere diese Stadt als Residenz bevorzugte Sie erlebte daher in ihrer Kindheit die Arbeiten zur Adaptierung des von ihrem Grossvater Francesco Maria I vernachlassigten Palazzo Ducale da ihr Vater von den Architekten Filippo Terzi 1520 in Bologna 1597 in Setubal er wirkte spater vor allem in Portugal unter Mitwirkung des Bildhauers Federico Brandani 1520 in Urbino 1575 ebenda das zweite Stockwerk ausbauen neue Sale errichten und dekorieren sowie die mittelalterlichen Schiessscharten beseitigen liess 3 4 nbsp Palazzo Ducale in Urbino FassadeIhr Vater war damals papstlicher Gouverneur von Fano stieg jedoch bald zum Generalkapitan der Kirche und zum Prafekten von Rom auf was fur Lavinia langere Aufenthalte in Rom mit sich brachte Lavinia wuchs mit ihren drei Geschwistern auf mit denen sie eine aufrichtige Freundschaft verband und deren Ehepartner sie als erweiterte Familie behandelte Familienpolitik Bearbeiten Der Vater Lavinias war naturgemass daran interessiert die Stellung seiner erst seit kurzem in den furstlichen Rang aufgestiegenen Familie durch die Auswahl moglichst hochrangiger Ehepartner fur seine Kinder weiter auszubauen Er konnte jedoch nicht ahnen dass sein Haus bereits mit seinem Sohn in mannlicher Linie erloschen wurde Die Geschwister Lavinias sowie sie selbst wurden daher in diesem Sinne als Mittel der dynastischen Politik eingesetzt Die alteste Schwester Lavinias Virginia Feltria della Rovere 1544 1571 in Neapel aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Giulia Varano Principessa di Camerino 1524 1547 wurde daher am 7 Dezember 1560 mit Don Federico Borromeo 1536 in der Burg von Arona 19 November 1562 in Rom 5 8 Conte di Arona seit 1562 Duca Herzog von Camerino und 1 Principe von Oria verheiratet Dieser war ein Neffe des Papstes Pius IV reg 1559 1565 Giovanni Angelo Medici nicht verwandt mit der beruhmten Familie der Medici aus Florenz und ein Bruder des Erzbischofs von Mailand Kardinals und spateren Heiligen der Katholischen Kirche Karl Borromaus 1538 1584 Er war u a auch ein Nachkomme des Markgrafen von Brandenburg Kulmbach Johann der Alchemist 1406 1464 6 In zweiter Ehe wurde Virginia Feltria 1564 mit Don Fernando Orsini 1538 in Gravina 1589 in Rom 7 Duca Herzog von Gravina in Apulien in der Provinz Bari verheiratet Gravina gehorte seit 1386 als Grafschaft den Orsini und wurde 1436 zum Herzogtum erhoben Lavinias Vollbruder Francesco Maria II della Rovere 1549 1631 war der letzte Herzog von Urbino reg 1574 1631 aus dem Haus der della Rovere Er wurde auf Betreiben seines Vaters in erster Ehe am 18 Januar 1570 mit Lucrezia d Este Prinzessin von Ferrara 1535 in Ferrara 15 Februar 1597 ebenda verheiratet Sie war eine Tochter von Ercole II d Este 1508 1559 Herzog von Ferrara Modena und Reggio reg 1534 1559 und der Renee de France 1510 1574 Lucrezia d Este war damit vaterlicherseits eine Enkelin der Lucrezia Borgia und eine Urenkelin von Papst Alexander VI Rodrigo Borgia sowie mutterlicherseits eine Enkelin von Ludwig XII Konig von Frankreich reg 1498 1515 und der Anne de Bretagne Als Witwer heiratete Francesco Maria II della Rovere 1699 in zweiter Ehe seine Cousine Livia della Rovere 1583 1641 eine Tochter des Ippolito della Rovere Marchese di San Lorenzo in Campo und der Isabella Vitelli aus dem Haus der Signori dell Amatrice in der Provinz Rieti in der Region Latium nbsp Francesco Maria II Gemalde von Federico Barocci 1572 Lavinias Schwester Isabella della Rovere 1554 in Pesaro 6 Juli 1619 in Neapel Prinzessin von Urbino wurde 1565 mit Don Niccolo Bernardino Sanseverino 21 November 1606 in Neapel 6 Principe di Bisignano in der Provinz Cosenza in Kalabrien seit 1461 im Besitz der Familie 7 Duca di San Marco 2 Duca di San Pietro in Galatina in der Provinz Lecce in Apulien Duca di Corigliano in der Provinz Cosenza in Kalabrien 10 Conte di Tricarico in der Region Basilicata e di Chiaramonte Chiaramonte Gulfi in der Provinz Ragusa in Sizilien 6 Conte di Altomonte in der Provinz Cosenza in Kalabrien Conte di Soleto in der Provinz Lecce in Apulien etc etc Durch seine Mutter Irene Kastriota Scanderbeg war der Ehemann von Isabella auch ein Nachkomme des albanischen Freiheitshelden Gjergj Kastrioti deutsch Georg Kastriota 1405 17 Januar 1468 in Lezha genannt Skanderbeg Lavinia hatte somit dank der ausgreifenden Heiratspolitik ihres Vaters eine breit gefacherte Schwagerschaft die uber Italien Frankreich und Deutschland hinaus bis nach Albanien reichte Naturgemass wurde auch sie selbst fur die dynastische Politik ihres Vaters eingesetzt der sie zur Absicherung seiner Interessen im Konigreich Neapel 1583 mit Alfonso Felice d Avalos d Aquino d Aragona 1564 1593 war ein italienischer Adeliger aus dem ursprunglich spanischen Haus Avalos das zu den wichtigsten Familien im Konigreich Neapel aufgestiegen war Alfonso verfugte daher uber eine beeindruckende Liste von Titeln Er war 3 Principe di Francavilla 5 Marchese di Pescara Hauptstadt der Provinz Pescara an der Adria 4 Marchese del Vasto in der Provinz Chieti an der Adria Conte di Monteodorisio Nachbargemeinde von Vasto 7 Das Leben Lavinias spielte sich wahrend ihrer zehnjahrigen Ehe 1583 1593 daher vorwiegend auf den zahlreichen Besitzungen ihres Ehemannes in den mittelitalienischen Provinzen Chieti und Pescara ab wobei Aufenthalte in Rom oder im Konigreich Neapel das damals von der spanischen Linie des Hauses Osterreich regiert und von zumeist spanischen Vizekonigen verwaltet wurde willkommene Abwechslungen waren Ehe und Nachkommen BearbeitenLavinia della Rovere heiratete in Pesaro am 5 Juni 1583 Alfonso Felice d Avalos d Aquino d Aragona 1564 1593 3 Principe di Francavilla 5 Marchese di Pescara 4 Marchese del Vasto etc Grande von Spanien Oberstkammerer im Konigreich Neapel Papstlicher Thronassistent und Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies 8 Kinder Donna Isabella d Avalos 26 April 1585 in Pesaro 27 September 1648 Erbin der vaterlichen Guter 6 Dezember 1597 in Fossombrone ihren Cousin Don Inigo d Avalos d Aquino d Aragona um 1578 20 November 1632 in Vasto 5 Principe di Francavilla 6 Marchese di Pescara 5 Marchese del Vasto etc Oberstkammerer des Konigreiches Neapel 1605 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies Er ist der Stammvater des noch bluhenden Hauses der Herzoge von Avalos Donna Caterina d Avalos 16 August 1586 in Urbino 23 Mai 1618 in Novellara 13 Januar 1605 Camillo II Gonzaga 25 Mai 1581 in Novellara 8 November 1650 ebenda 5 Reichsgraf von Novellara Cortenuova und Bagnolo reg 1589 1640 1644 1650 Signore del canale delle acque di Novellara Signore di San Tommaso Santa Maria e San Giovanni Deren Tochter Lavinia Tecla Gonzaga 14 Oktober 1607 20 Februar 1639 1 17 Dezember 1628 in dessen 3 Ehe Wratislaw I von Furstenberg a d H Mosskirch 31 Januar 1584 in Prag 10 Juli 1631 in Wien Reichshofratsprasident Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies 2 7 Oktober 1635 Otto Friedrich Reichsgraf von Harrach zu Rohrau 2 September 1610 7 Mai 1639 Lavinia Tecla hinterliess in Europa eine zahlreiche Nachkommenschaft die vorwiegend in Deutschland und Osterreich lebt Deren jungerer Sohn Alfonso I Gonzaga 7 Reichsgraf von Novellara 1616 1678 war der nahere Stammvater seines 1728 erloschenen Hauses Zu dessen Nachkommen zahlt u a Beatrice d Este 1750 1828 die Erbin ihres Hauses und des Herzogtums Modena etc die durch ihre Ehe mit Erzherzog Ferdinand Karl von Osterreich 1754 1806 zur Stammmutter des Hauses Osterreich Este wurde Don Ferrante Francesco d Avalos 9 September 1587 in Casalmaggiore 20 August 1590 Donna Maria d Avalos 19 Juni 1589 1689 Nonne im Kloster Santa Katherina in PesaroEinzelnachweise Bearbeiten 1 Guida di Pesaro entro le mura Paolo Dal Poggetto Guida alla Galleria Nazionale delle Marche nel Palazzo Ducale di Urbino Gebart Roma 2006 P Zampetti Il Palazzo ducale di Urbino e la Galleria nazionale delle Marche Roma 1963 Genealogia della Famiglia Borromeo con biografie italienisch http www genealogy euweb cz hohz hohenz2 html MF Genealogisches Handbuch des Adels Furstliche Hauser Band XV C A Starke Verlag Limburg an der Lahn ISBN 3 7980 0814 0 S 540 http www sardimpex com files Avalos hrm 1 2 Vorlage Toter Link www sardimpex com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis S 1 von 19Literatur BearbeitenM Frettoni Della Rovere Lavinia Feltria In Massimiliano Pavan Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 37 Della Fratta Della Volpaia Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1989 Edoardo del Vecchio I Farnese Istituto di studi romani editore Roma 1972 Emilio Nasalli Rocca I Farnese Dell Oglio Mailand 1969 Stendhal Ursprung und Grosse der Familie Farnese In Stendhal Italienische Chroniken Rutten amp Loening Berlin 1981 Christoph Vitali Hrsg Der Glanz der Farnese Kunst und Sammelleidenschaft in der Renaissance Prestel Munchen 1995 ISBN 3 7913 1626 5 Pompeo Litta Biumi Farnesi duchi di Parma Famiglie celebri italiani Francesco Basadonna Mailand 1860 1868 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lavinia della Rovere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rovere auf genealogy euweb czNormdaten Person GND 141517409 lobid OGND AKS LCCN n2011063986 VIAF 122146833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Della Rovere LaviniaALTERNATIVNAMEN Della Rovere Lavinia FeltriaKURZBESCHREIBUNG Principessa di Francavilla 1583 1593 GEBURTSDATUM 16 Januar 1558GEBURTSORT PesaroSTERBEDATUM 7 Juni 1632STERBEORT Castellone Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lavinia della Rovere amp oldid 225276177