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Die Stadt Castro in der Provinz Viterbo war uber 100 Jahre lang die Hauptstadt des Herzogtums Castro bevor sie 1649 zerstort und aufgegeben wurde Ruinen der Kathedrale von San SavinoInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die neue Stadt 3 Das Ende Castros 4 Castro heute 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte BearbeitenCastro die Haupt und Residenzstadt des Herzogs ist eine alte Stadt in der Nahe des Flusses Fiora im Zentrum Sudetruriens in der Maremma Latiums Heute gehort der Ort zu Ischia di Castro Castro wurde 1649 nach einer Belagerung Eroberung und Deportation der Einwohner zerstort Die Ursprunge des Ortes reichen bis in etruskische Zeit Spuren davon wurden in den Ortsteilen Chiusa del Vescovo und Infernaccio gefunden In den Nekropolen befinden sich zahlreiche Graber darunter die Tomba della Biga die 1967 entdeckt wurde Im Mittelalter gehorte die Burg einer Frau eine aussergewohnliche Situation die dem Ort den Namen Castrum Felicitatis eintrug Der Ort wuchs und wurde zur Stadt mit einer gewissen kommunalen Selbststandigkeit unter der Oberherrschaft des Papstes der sie gegen die Angriffe der adeligen Herren aus der Toskana und dem Latium verteidigte nbsp Portrat Pier Luigi Farneses von Tizian Capodimonte Museum Neapel1527 versuchte eine Gruppe unter Antonio Scaramiccia und Giacomo Jacopo Caronio in der Stadt die Macht an sich zu reissen Die Burger riefen Pier Luigi Farnese zu Hilfe der einen friedlichen Einzug in Castro erreichte Papst Klemens VII der durch Landsknechte die im gleichen Jahr Rom plunderten Sacco di Roma zur Flucht nach Orvieto gezwungen worden war befahl Pier Luigi Farnese die Stadt zu verlassen was dieser im November auch tat Unmittelbar darauf beauftragte der Papst Gian Galeazzo Farnese einen Vetter Pier Luigis und Herrn von Latera die Bewohner Castros exemplarisch zu bestrafen 1 2 Am 28 Dezember 1527 drang Gian Galeazzo Farnese in die Stadt ein und begann mit der Plunderung die 1575 vom Notar Domenico Angeli einem Einwohner der Stadt in De Depraedatione Castrensium et suae Patriae Historia beschrieben wurde Nach seiner Schilderung gelang Farnese das Eindringen in die Stadt uber die Porta de Santa Maria die die Bewohner der Stadt nutzten um zu der einzigen Quelle zu gelangen mit der sich die Stadt mit Wasser versorgen konnte Zehn Jahre spater am 31 Oktober 1537 ging die Stadt die sich von der Plunderung noch nicht erholt hatte in den Besitz der Farnese uber Die neuen Besitzer liessen die Stadt mit Unterstutzung des Architekten Antonio da Sangallo und mit eigenem Geld vollstandig wiederherstellen wodurch Castro in eine Stadt im Renaissance Stil umgeformt wurde Die neue Stadt BearbeitenViele Besucher Castros darunter auch der Historiker und Schriftsteller Annibale Caro hinterliessen detaillierte Beschreibungen der Stadt Sie lag auf einem Hugel der zur Halfte von der Olpeta umflossen wurde die man um in die Stadt zu gelangen mittels einer Brucke mit zwei Bogen uberqueren musste Im Zentrum des Ortes lag die Piazza Maggiore mit einem Brunnen an der sich die Zecca Munze und die Hostaria das Gastehaus des Herzogs das von den Bewohnern als Palazzo del Duca in Piazza bezeichnet wurde befanden An der Piazza und in den umliegenden Strassen wohnen die wichtigsten Burger der Stadt Zeichnungen von Sangallos Herzogspalast die in Florenz aufbewahrt werden zeigen eine Mischung aus Festung des 15 und Schloss des 17 Jahrhunderts Castro verfugte zudem uber gepflasterte Strassen was im 16 Jahrhundert noch eine Seltenheit darstellte In Castro gab es nach Angaben der Kurie 13 Kirchen darunter vor allem die romanische Kathedrale San Savino als Sitz eines Bischofs die am 29 April 1286 vom Bischof von Castro San Bernardo da Bagnoregio geweiht worden war In der Nahe der Stadtmauer stand die Kirche San Pancrazio die Einwohner von Vulci bauten die nach Castro geflohen waren nachdem die Sarazenen ihre Stadt zerstort hatten Die anderen Kirchen sind die Chiesa della Madonna della Viola Residenz des Bischofs vor dem Bau der Kathedrale San Bernado Abate Santa Lucia San Sabastiano La Madonna del Camine aufgrund eines Schwurs eines Militars errichtet und Santa Maria dei Servi ausserhalb der Stadt und in der Nahe eines Friedhofs An San Giovanni war ein Hospital angeschlossen das von der gleichnamigen Bruderschaft gefuhrt wurde Luciani Silvestri einer der Laienbruder liess auf eigene Kosten ein Hospiz fur Waisen und Witwen errichten In Prato Cotone in der Nahe der Mundung der Olpeta in die Fiora wurde nach Planen Sangallos ein Franziskanerkloster gebaut Sangallo entwarf die Stadtmauern und den Hauptzugang Porta Lamberta in Form eines Triumphbogens auf dem die Heldentaten der Familie Farnese dargestellt wurden Castro verfugt nun innerhalb der Stadt uber einen Brunnen der dem von San Patrizio in Orvieto entspricht die Fontata di Santa Lucia die ihren Namen nach der nahegelegenen Kirche fuhrt Das Ende Castros BearbeitenNach einem ersten Krieg zwischen den Farnese und dem Papst um das Herzogtum Castro 1641 1644 brach 1649 nach der Ermordung des neu ernannten Bischofs Cristoforo Giarda ein zweiter Krieg aus Im Sommer wurden die herzoglichen Truppen geschlagen das belagerte Castro kapitulierte am 2 September 1649 nachdem der Herzog nach Parma geflohen war Acht Monate spater befahl der Papst die Zerstorung der Stadt einschliesslich der Hauptkirche Der Sitz des Bischofs wurde nach Acquapendente verlegt Die Kunstwerke wurden an den romischen Adel verteilt Die Glocken der Kathedrale befinden sich heute in der Kirche Sant Agnese in Rom Castro heute BearbeitenDie Ruinen der Stadt sind heute 2016 unter dichtem Wald verborgen aber immer noch klar zu erkennen Sie konnen uber Wanderwege begangen werden Teile der Ruinen wurden in den letzten Jahren ausgegraben so z B die Piazza Maggiore und die Ruinen einer Kirche Der Zugang zu den Ruinen ist frei Man erreicht sie uber die SP 47 von Farnese aus in Richtung Westen Literatur BearbeitenGiovanni Conctrucci Le monete del Ducato di Castro Comune di Ischio di Castro George Dennis The Cities and Cemeteries of Etruria Londres 1848 Edoardo del Vecchio I Farnese Istituto di Studi Romani Editore 1972 Rivista Biblioteca e Societa Allegato al N 2 Consorzio per la gestione delle Biblioteche di Viterbo Juni 1994 Romualdo Luzi L inedito cit Roma 1985 George Dennis Vulci Canino Ischia Farnese Citta e necropoli d Etruria a cura di Franco Cambi Nuova Immagine Editrice Siena 1993 ISBN 88 7145 053 1 Alfio Cavoli La Cartagine della Maremma Roma 1990 Studio della citta di Castro Tesi di laurea in Architettura 2005 1 Romualdo Luzi Qui fu Castro Romualdo Luzi Storia di Castro e della sua distruzione Romualdo Luzi L inedito Giornale dell assedio presa e demolizione di Castro 1649 dopo l assassinio del Vescovo barnabita Mons Cristoforo Giarda Roma 1985 Romualdo Luzi La produzione della ceramica d ingobbio nella distrutta citta di Castro un fenomeno d arte popolare d intensa diffusione G Gavelli La citta di Castro e l opera di Antonio da Sangallo Ed Ceccarelli Grotte di Castro 1981 A Cavoli La Cartagine della Maremma Roma 1990 Mons E Stendardi Memorie Storiche della Distrutta citta di Castro Ed Fratelli Quattrini Viterbe 1955 D Angeli De depraedatione castrensium et suae patriae historia Lugdum Batavorum 1720 ca edition traduite par G Baffioni et P Mattiangeli avec la collaboration de T Lotti Roma 1981Weblinks BearbeitenDiplomarbeit zur Architektur Castros aus dem Jahr 2005 it Website mit einem Plan der Herzogtums it Der erste Krieg um Castro it Fussnoten Bearbeiten G Moroni Dizionario di erudizione storico ecclesiastica Venezia 1860 1861 Band 101 102 S 121 C Lanzi Memorie storiche sulla regione castrense Roma 1938 S 281 42 532778 11 648611 Koordinaten 42 31 58 N 11 38 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Castro Viterbo amp oldid 227855553