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Renee de France 25 Oktober 1510 in Blois 12 Juni 1574 in Montargis auch bekannt als Renata von Ferrara war eine konigliche Prinzessin von Frankreich Wahrend ihrer Ehe mit Ercole II d Este vom 31 Oktober 1534 bis 3 Oktober 1559 war sie Herzogin von Ferrara und von Modena und Reggio nell Emilia Sie war eine Forderin der Reformation in der Lombardei und Frankreich Renee de FranceRenee de France Herzogin von Ferrara Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit in Blois 1 2 Ehe in Ferrara 1 3 Witwenschaft in Montargis 2 Gedenktag 3 Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit in Blois Bearbeiten Renee wurde als zweite Tochter des franzosischen Konigs Ludwigs XII und seiner Frau Anne de Bretagne im Schloss Blois geboren 1 Eine ihrer Spielgefahrtinnen wahrend ihrer Kindheit war Anne Boleyn die spatere Konigin von England an die sie sich stets mit Liebe erinnerte Renees Mutter die sich stets fur die Unabhangigkeit der Bretagne eingesetzt hatte versuchte Renee als Erbtochter einzusetzen was ihr Vater aber verhinderte da er durch die Verheiratung Renees die Kontrolle uber das Herzogtum verlieren konnte So soll etwa Heinrich VIII mit dem Gedanken gespielt haben Renee aus diesem Grund zu ehelichen Ludwig XII ubergab das Herzogtum der Bretagne schliesslich an Franz aus der Linie Valois Angouleme den er 1514 kurz vor seinem Tod mit seiner alteren Tochter Claude verheiratet hatte Als Entschadigung erhielt Renee von Franz das Herzogtum Chartres Mit 5 Jahren wurde sie Vollwaise Sie war von kleiner und schwachlicher Statur und hatte eine leicht verkrummte Wirbelsaule so dass sie nicht dem Schonheitsideal entsprach Zudem benahm sie sich auch nicht dem weiblichen hofischen Ideal entsprechend Sie stellte also trotz grosser Mitgift keine gute Partie dar 2 Ehe in Ferrara Bearbeiten Vor allem aus politischen Grunden wurde Renee 1528 in der Kirche Sainte Chapelle in Paris vor dem papstlichen Legaten Kardinal Giovanni Salviati mit Ercole II d Este dem Sohn der Lucrezia Borgia prunkvoll verheiratet Da in Ferrara die Pest wutete blieben die Frischvermahlten einige Monate in Paris Danach zogen sie nach Ferrara und wohnten in seinem 1475 erbauten eindrucksvollen Renaissancepalast 3 Renee brachte ihren Hofstaat und Freundinnen wie ihre Cousine Michelle de Saubonne die Baronin von Soubise mit Fur sie war es trotzdem ein gesellschaftlicher Abstieg fur Ercole ein politischer Gewinn Zudem wurde er 1534 Herzog von Ferrara einem vom Kirchenstaat abhangigen Herzogtum Zwischen 1531 und 1538 gebar Renee funf Kinder die alteste Tochter Anna liess sie 1538 bis 1546 zusammen mit Olympia Fulvia Morata 1526 1555 durch deren Vater den evangelischen Lehrer Fulvio Pellegrino Morato unterrichten Wahrend der Religionskriege im 16 Jahrhundert rettete Renee mehreren Calvinisten das Leben und der herzogliche Hof von Ferrara wurde zum Zufluchtsort fur protestantische Gelehrte 1 Darunter waren Clement Marot 1535 der ihr zeitweise als Privatsekretar diente Johannes Calvin erstmals 1536 unter dem Decknamen Charles d Espeville Vittoria Colonna 1537 Bernardino Ochino 1537 und 1550 Celio Secondo Curione Camillo Renato 1540 und Aonio Paleario Es ist unklar ob sie zu diesem Zeitpunkt Calvinistin war spater konvertierte oder Katholikin blieb Formell verblieb sie zeitlebens wahrscheinlich gezwungenermassen in der katholischen Kirche Auf jeden Fall fuhrte ihre Sympathie fur den Protestantismus zum Bruch mit ihrem Ehemann der seit 1545 im Zuge der Gegenreformation in Ferrera die Inquisition durchfuhren liess Renee wurde der Haresie angeklagt 1554 wurde sie unter Hausarrest gestellt und ihre calvinistischen Bucher verbrannt Ihre Tochter wurden in ein Kloster gesteckt Unter dem Einfluss von Ignatius von Loyola und Mathieu Ory kehrte sie zum Katholizismus zuruck und nahm am 23 September 1554 demonstrativ an der katholischen Eucharistie teil was Calvin scharf kritisierte 2 4 Witwenschaft in Montargis Bearbeiten 1559 starb der Herzog Als sie sich mit ihrem Sohn Alfonso uberwarf kehrte sie 1560 nach Frankreich zuruck wo ihre alteste Tochter Anna mit Francois de Guise dem Fuhrer der katholischen Partei im ersten Hugenottenkrieg verheiratet war Renee liess sich in Montargis nieder 1 wo sie unter der Regierung der ihr wohlwollenden Caterina de Medici ungehindert Protestanten unterstutzen und mit Calvin korrespondieren konnte Sie wollte an der Fuhrung und Organisation der neuen reformierten Kirche mitwirken was Calvin jedoch missfiel Trotzdem war einer seiner letzten Briefe an sie gerichtet Den evangelischen Architekten Androuet Du Cerceau betraute sie mit dem Umbau ihres Schlosses Dort beherbergte sie durchwegs zwischen 300 und 460 Glaubensfluchtlinge teilweise waren auch Katholiken darunter 1561 setzte sie sich fur den Konfessionsfrieden in Frankreich ein und nahm am Religionsgesprach von Poissy teil 1562 wurde sie von ihrem Sohn belagert jedoch ohne Erfolg 1564 wurde sie erneut von der Inquisition angeklagt und zu lebenslanglicher Haft verurteilt Sie konnte aber das papstliche Breve das sie 1554 in Ferrara erhalten hatte vorlegen und freikommen 2 Auch in der Bartholomausnacht zum 24 August 1572 wahrend der sie sich in Paris aufhielt gelang es ihr Menschenleben zu retten Sie nahm auch danach weiter Protestanten auf die aufs Land und nach Orleans fluchteten 1 5 Gedenktag Bearbeiten11 Juli im Evangelischen Namenkalender 1 Nachkommen BearbeitenAnna d Este 1531 1607 1 4 Dezember 1548 Francois de Lorraine duc de Guise 1519 1563 2 29 April 1566 Jakob von Savoyen Herzog von Nemours 1531 1585 Alfonso II d Este 1533 1597 Herzog 1559 1 1558 Lucrezia de Medici 1545 1562 Tochter des Grossherzog Cosimo I von Toskana 2 1565 Barbara von Osterreich 1539 1572 Tochter des Kaisers Ferdinand I 3 1579 Eleonora Gonzaga Tochter des Herzogs Guglielmo Gonzaga von Mantua Lucrezia d Este 1535 1598 18 Januar 1570 Francesco Maria II della Rovere 1549 1631 Herzog von Urbino Eleonora d Este 1537 1581 Nonne Luigi d Este 1538 1586 Kardinal 1561Literatur BearbeitenJean Pierre Guillaume Catteau Calleville Vie de Renee de France duchesse de Ferrare Berlin 1781 Ernst Munch Erinnerungen an ausgezeichnete Frauen Italiens ihr Leben und ihre Schriften Renea von Este und ihre Tochter Anna von Guise Lukrezia von Urbina und Leonore von Este Mayer Aachen Leipzig 1831 Elena Taddei Zwischen Katholizismus und Calvinismus Herzogin Renata d Este Eine Eklektikerin der Reformationszeit Hamburg 2004 ISBN 3 8300 1246 2 Manfred Edwin Welti Kleine Geschichte der italienischen Reformation Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Band 193 Mohn Gutersloh 1985 ISBN 3 579 01663 6 S 65 69 Digitalisat in der Google Buchsuche Erich Wenneker Renata In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Sp 27 30 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Eleonora Belligni Renata di Francia tra Ferrara e Montargis In Philip Benedict Silvana Seidel Menchi Alain Tallon Hrsg La Reforme en France et en Italie Contacts comparaisons et contrastes In Publications de l Ecole francaise de Rome Rom 2007 S 363 379 Volltext online Sonja Domrose Frauen der Reformationszeit Gelehrt mutig und glaubensfest Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 und 2014 ISBN 978 3 525 55012 0 S 115 132 Weblinks BearbeitenMartina Mangels Renee de France Menschlichkeit zwischen den Fronten die Konigstochter die den Backer retten wollte In 500 Jahre Reformation von Frauen gestaltet Website Frauen und Reformation Renee de France 1510 1575 In Musee Virtuel du Protestantisme franzosisch abgerufen am 22 Juli 2019 Angiolo Gambaro Renata di Francia duchessa di Ferrara In Enciclopedia Italiana 1936 italienisch Valeria Stolfi Renata di Francia Blois 1510 Montargis 1575 In enciclopedia delle donne italienisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Renata von Ferrara franzosischer Name Renee de France im Okumenischen Heiligenlexikon a b c Martina Mangels Renee de France Menschlichkeit zwischen den Fronten die Konigstochter die den Backer retten wollte In 500 Jahre Reformation von Frauen gestaltet Website Frauen und Reformation Palast von Renata di Francia auf ferraraterraeacqua it abgerufen am 22 Juli 2019 Sonja Domrose Frauen der Reformationszeit Gelehrt mutig und glaubensfest Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 und 2014 ISBN 978 3 525 55012 0 S 115 132 Renee de France 1510 1575 In Musee Virtuel du Protestantisme franzosisch abgerufen am 22 Juli 2019 Normdaten Person GND 11892933X lobid OGND AKS LCCN n88674346 VIAF 47560739 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Renee de FranceALTERNATIVNAMEN Renata von FerraraKURZBESCHREIBUNG Herzogin von FerraraGEBURTSDATUM 25 Oktober 1510GEBURTSORT BloisSTERBEDATUM 12 Juni 1574STERBEORT Montargis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Renee de France amp oldid 237664529