www.wikidata.de-de.nina.az
50 115555555556 6 8186111111111 Koordinaten 50 6 56 N 6 49 7 OEckfelder Maar Das Eckfelder Maar ist ein ehemaliger Vulkansee in der sudwestlichen Eifel bei Manderscheid Er bestand zur Zeit des Mittleren Eozans vor rund 44 Millionen Jahren Es ist eine bedeutende Fossillagerstatte die zahlreiche zum Teil vollstandige Fossilreste der ehemaligen Fauna und Flora birgt und seit 1987 kontinuierlich wissenschaftlich untersucht wird Die zahlreichen Funde ermoglichen eine detailreiche Rekonstruktion der Landschaft Das Maar gehort neben der Grube Messel und dem Geiseltal zu den vorrangigsten Fundstellen aus dieser geologischen Epoche in Mitteleuropa und weltweit Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Funde 3 1 Flora 3 2 Fauna 3 3 Datierung 3 4 Landschaftsrekonstruktion 4 Forschung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Das Eckfelder MaarDas Eckfelder Maar befindet sich in der Eifel und liegt ostlich des Flusses Lieser eines Nebenflusses der Mosel kurz vor der Einmundung des Pellenbachs in einer Hohe von 320 bis 395 Metern uber dem Meeresspiegel Etwa zwei Kilometer sudostlich der Fundstelle findet sich die namengebende Ortschaft Eckfeld sudwestlich Manderscheid Das Maar bildet zusammen mit den unmittelbar in der Nahe gelegenen ehemaligen Vulkanen dem Hillscheider Diatrem und dem Hillscheid Basalt den Sudrand der vulkanischen Hocheifel Dieses rund 1800 km grosse Gebiet enthalt rund 400 bekannte Eruptionszentren im eigentlichen Kerngebiet um den Hochkelberg ist dabei die Konzentration der Vulkane mit insgesamt 170 auf 40 km am hochsten Die Hauptaktivitatszeit dieser Vulkane datiert vom Mittleren Eozan bis ins Obere Oligozan von vor 45 Millionen bis 25 Millionen Jahren und steht in Zusammenhang mit den Aktivitaten des Rheingrabens und der damit verbundenen Anhebung der benachbarten Ablagerungen des Palaozoikums 1 2 Geologie BearbeitenDas Maar von Eckfeld erreichte ursprunglich einen Durchmesser von 800 bis 1050 Metern Durch intensive Erosion der oberen Bereiche sind noch etwa 460 500 m erhalten Eingetieft ist der ehemalige Kratersee in marine Gesteine des Unteren Devons die aus Sanden und Schluffen bestehen Uberlagert werden diese palaozoischen Gesteine vom Buntsandstein der Trias der hier ursprunglich den Rand eines ehemaligen Meeres bildete zur Zeit der Entstehung des Vulkankraters aber hochstwahrscheinlich schon abgetragen war Gegenwartig sind diese mesozoischen Ablagerungen nur noch als Relikte in erhohter Lage auf 460 bis 470 m Meeresspiegelhohe westlich der Lieser in etwa vier bis funf Kilometern Entfernung vom heutigen Eckfelder Maar anzutreffen Zur Zeit der Entstehung des Maars war diese durch die Abtragung des Buntsandsteins entstandene Senke angefullt mit einem Verwitterungsrest aus den anliegenden Hochlagen der sich aus den dort anstehenden palaozoischen und mesozoischen Gesteinen bildete und hauptsachlich Tone und Schluffe umfasste Uberreste dieser Sedimente sind ebenfalls heute noch in einzelnen Senken rund um das Eckfelder Maar anzutreffen Dadurch wird angenommen dass die damalige Oberflache ebenfalls bei etwa 470 bis 480 m Hohe gelegen hatte und durch den Ausbruch des Eckfelder Eruptionszentrums welcher als phreatomagmatische Explosion gedeutet wird eine Hohlform entstand die spater der Maarsee ausfullte Nach der Verlandung des Sees wurde dieser dann vor allem im Oberen Oligozan durch weitere Ablagerungen in Form von fluviatil bis limnisch gepragter Sedimente uberlagert die moglicherweise unter Einfluss eines sich in ein nahes Meer ergiessenden Stromes bildeten Erst im Pleistozan vor rund 600 000 Jahren wurde das Eckfelder Maar durch weitere erosive Prozesse wieder freigelegt wobei auch das gegenwartige Relief entstand 3 4 Die Maarfullung wird heute der Eckfeld Formation zugewiesen die wenigstens 123 m Machtigkeit im Zentrum des Kraters erreicht Ausgehend von der spater erfolgten Abtragung der oberen Bereiche der Maarfullung wird von einer ursprunglichen Tiefe von etwa 210 m ausgegangen Der eigentliche See war moglicherweise 110 bis eventuell 150 oder 170 m tief Zuunterst lagern dabei zwei insgesamt bis zu 50 m machtige Schichten die einerseits eine Brekzie aus verwittertem devonischen Felsen darstellt Gesteinszone A andererseits einen Abtragungsschutt gemischt mit Pyroklasten umfasst Gesteinszone B Beide Gesteinsschichten weisen keine Schichtung auf und wurden von den Resten des Kraterrandes gebildet wobei sie wohl wahrend der vulkanischen Eruptionen entstanden Darauf lagert eine geschichtete Einheit aus Pyroklasten die offensichtlich wahrend der Initialphase des Kratersees der sich durch einfliessendes Grundwasser bildete unter limnischen Bedingungen entstand und eine Machtigkeit von 30 m erreicht Gesteinszone C In vollstandig limnischen Milieu entstanden dann fein laminierte Schluffe und Tone die im untersten Teil Gesteinszone D1 noch frei von organischem Material ist Daruber folgen organische und somit auch fossilreiche ebenfalls fein geschichtete meist weisslichgraue Tonschichten die teilweise von dunnen Bitumen und Sideritlagen durchsetzt sind und aus denen die gesamten Fossilfunde stammen Gesteinszone D2 Diese feinen Ablagerungen die zwischen 0 5 mm und 80 cm Machtigkeit erreichen im Durchschnitt aber weniger als 5 cm dick sind entstanden wahrend der allmahlichen Auffullung des Kraterbeckens mit feinkornigen Ablagerungen im Wasser die den See zunehmend kleiner werden liessen Teilweise kam es aber auch am Beckenrand zu Massenabrutschungen von Sedimentlagen Turbidite in das Kraterinnere welche teilweise aus groberkornigem Material bestehen und die feinen Schichtungen lokal unterbrachen 5 Das gesamte Sedimentpaket der Gesteinszone D ist heute rund 50 m machtig durfte ursprunglich aber weitaus dicker gewesen sein wobei der obere Bereich durch grossflachige Landschaftserosion abgetragen wurde Uberdeckt werden die eozanen Sedimente von Ablagerungen aus dem Pleistozan und Holozan 6 4 3 Funde BearbeitenDas Fundmaterial des Eckfelder Maars zeichnet sich durch eine hervorragende Erhaltung aus Es umfasst teils vollstandige Reste der Flora und Fauna der damaligen Zeit die durch mindestens 30 000 Makroreste reprasentiert werden Die gute Konservierung des Fossilmaterials die sich nicht nur in Form von vollstandigen Skeletten von Wirbeltieren sondern auch durch die Uberlieferung von Weichteilgewebe und Mageninhalten bei diesen sowie der naturlichen Farben bei Insekten zeigt geht vor allem auf die sauerstoffarmen und weitgehend alkalischen Eigenschaften sowie den hohen Anteil an Elektrolyten in den tieferen Bereichen des Kratersees zuruck in denen sich die verendeten Lebewesen uberwiegend angesammelt hatten Diese eher lebensfeindlichen Bedingungen verhinderten eine Zersetzung des organischen Materials und sorgten auch dafur dass kaum biologische Einflusse Bioturbation die Lagerungsstrukturen storten und so ein nahezu idealer Zustand sowohl der Fossilien als auch der feinen Sedimentschichten uberliefert blieb Lediglich aus den Hangabrutschungen stammt ein grosserer Teil von isolierten Knochen Zahnen oder starker fragmentiertem Material 7 8 Flora Bearbeiten nbsp Myricamentum Blutenstande aus dem Eckfelder MaarNeben unzahligen Pollen und Sporen hoherer Landpflanzen und zusatzlich einigen Hullen von Algen kommen zahlreiche makroskopische Reste von Blattern Samen Fruchten und Zweigen vor sowie mehr als 600 fossil erhaltene Blutenstande Die gesamten floristischen Grossreste umfassen mehr als 16 000 Funde Unter diesen sind unter anderem Farne und Moose zu finden wenn auch im untergeordneten Masse Der weitaus grossere Teil ist den Bedecktsamern zuzuordnen Darunter sind vor allem Walnussgewachse haufig etwa Verwandte von Engelhardia und Oreomunnea die heute im tropisch beeinflussten Ostasien oder Zentralamerika beheimatet sind Weiterhin kommen auch Ulmen Tee und Gagelstrauchgewachse sowie Rosengewachse in grosserer Anzahl vor Von den Gagelstrauchgewachsen sind einzelne gut erhaltene Blutenstande der Gattung Myricamentum uberliefert die in situ noch Pollen erkennen lassen 9 Zahlreiche der fossilen Funde konnen derzeit aber noch nicht genau zugeordnet werden doch ist eine Stellung in einigen weiteren Pflanzenfamilien in die nahere Betrachtung zu ziehen etwa Rautengewachse Balsambaumgewachse und Holunder 4 3 Fauna Bearbeiten nbsp Gesomyrmex aus dem Eckfelder MaarWirbellose stellen bei weitem die haufigsten Faunenelemente im Eckfelder Maar dar Unter diesen sind allerdings Schwamme und Moostierchen eher selten Schnecken kommen dagegen haufiger vor bei denen es sich uberwiegend um Sumpfdeckelschnecken handelt Sie werden aber meist verdruckt im Sediment aufgefunden Am reichhaltigsten sind jedoch die Gliederfusser vor allem Insekten von denen mehr als 5000 vielfach vollstandige Abdrucke vorliegen die uber 145 Arten umfassen Allein 84 aller Funde sind dabei den Kafern zuzuweisen darunter besonders haufig Russelkafer und Langkafer aber auch Blattkafer Prachtkafer Schnellkafer Blatthornkafer und Speckkafer Von letzteren wurde mit Eckfeldattagenus eine neue Gattung bestimmt deren Belegexemplar lediglich 6 3 mm misst 10 Die Gattung Cupes aus der Gruppe der Cupedidae die heute in Europa nicht mehr heimisch ist kommt mit mehreren Arten vor 11 Zu den Besonderheiten der Insektenfauna gehort der fossile Erstnachweis der Vogellaus der Gattung Megamenopon die nur 6 7 mm lang wurde aber jenen die heute an Wasservogeln parasitieren ahnlich sieht Sie besass zudem noch Reste verdauter Federn im vorderen Drittel des Bauchbereiches 12 Ebenso bemerkenswert sind die Uberreste von Bienen zu denen Protobombus und Elektrapis gehoren Beide sind nahe mit der heutigen Honigbiene verwandt und waren ursprunglich nur aus dem Baltischen Bernstein bekannt 8 Unter den Ameisen ist die ausgestorbene Gattung Formicidium zu erwahnen deren Uberreste geflugelte Weibchen und Mannchen umfassen wobei Koniginnen bis zu 16 cm Flugelspannweite erreichten Des Weiteren liegen mehrere Exemplare der Gattung Gesomyrmex vor Dieser Ameisenvertreter bewohnt heute noch die Walder des tropischen Asiens 13 Der Wasserlaufer der Gattung Gerris ist uberdies mit einigen Individuen aus dem Stadium der Nymphen nachgewiesen 14 Andere Funde betreffen Deckelschildlause von denen Chitin Reste an Pflanzen dokumentiert wurden 15 Weitere Gliederfusser aber im untergeordneten Masse sind mit Krebstieren und Spinnen aus dem Eckfelder Maar bekannt 4 3 Die haufigsten Wirbeltiere sind Fische die mit wenigstens 700 zumeist vollstandigen Skeletten nachgewiesen sind und denen in zahlreichen Fallen noch Reste der Weichteile anhaften Bisher konnten etwa funf Gattungen bestimmt werden darunter Schlammfische Knochenhechte und Knochenzungler sowie Barschartige Hohere Wirbeltiere sind dagegen eher seltener uberliefert teilweise stammen diese auch als isolierte Skelettreste aus den Hangabrutschungen Unter den Amphibien finden sich bisher nicht identifizierte Vertreter der Frosche wobei auch ein vollstandiges Skelett entdeckt wurde Reptilien umfassen mehrere Gruppen wobei die Krokodile mit zwei bis drei Gattungen nachgewiesen sind darunter Diplocynodon eine zu den Alligatoren gehorige Panzerechse mit einem Teilskelett bestehend aus dem Schadel und Teilen des Bewegungsapparates Unter den Schildkroten sind uberwiegend Halsberger Schildkroten belegt Sie sind vornehmlich uber mehr oder weniger vollstandige Ruckenpanzer und teilweise auch Schadel oder Skelettmaterial uberliefert Es treten mehrere Gruppen auf von denen Rafetoides einen Reprasentanten der Weichschildkroten darstellt Die Alligatorschildkroten werden durch Chelydrasia angezeigt Ein grosserer Teil der weiteren Formen ist den Altwelt Sumpfschildkroten zuzuweisen Hierzu zahlen Palaeoemys Borkenia oder Geiselemys Zuletzt seien noch die Landschildkroten erwahnt von denen unter anderem Reste von Geochelone auch Barnesia genannt Eochersina und Eochersis aufgefunden wurden 16 Eidechsen sind bisher nur von einigen Unterkieferfragmenten und Zahnresten bekannt ebenso die Vogel von denen Flugelknochen und Schadel aber auch einzelne Federabdrucke vorliegen 5 7 17 Saugetiere sind bisher mit uber 16 Gattungen nachgewiesen wobei mit je einem Unterkieferfragment Amphiperatherium und Peratherium als Vertreter der Beuteltiere anzusehen sind Ebenfalls weitgehend nur Zahnfunde liegen von Primaten vor die aber wenigstens vier Gattungen umfassen darunter der kleine Europolemur der vorher nur aus dem Geiseltal bekannt war 18 Recht formenreich sind die Unpaarhufer hier sind allein vier Gattungen der eher kleinformigen Pferdeartigen uberliefert darunter auch Eurohippus dem haufigsten Vertreter dieser Saugetiergruppe aus der Grube Messel Sensationell ist der Fund eines vollstandigen Skelettes des Urpferdchens Propalaeotherium mit einer Kopf Rumpf Lange von 72 cm welches neben einzelnen erhaltenen Weichteilresten wie der Gebarmutter noch einen Fotus enthielt und so als Stute anzusprechen ist die wahrend ihrer Trachtigkeit ums Leben kam Dieser Befund gehort zu den wenigen weltweit die darauf schliessen lassen dass schon bei den fruhesten Pferdevertretern jeweils nur ein Fohlen als Nachwuchs geboren wurde 19 Gleichzeitig enthielt das Skelett auch Nahrungsreste in Form von Blattern 3 Zur gleichen Gattung sind ein Skelett eines Jungtiers und uber ein Dutzend Schadel zu stellen darunter ein vollstandiger der zu den wenigen unbeschadigten und nicht durch Sedimentauflast verdruckten Exemplaren gehort Weitere Unpaarhufer stellen die fruhen Tapirartigen wie Hyrachyus und Lophiodon dar Ebenfalls sehr formenreich sind die Paarhufer die aber weitgehend nur mit Ober und Unterkieferresten vorliegen Hervorzuheben ist Amphirhagatherium dass mit einem geschatzten Korpergewicht von 4 kg zu den grossten Paarhufern seiner Zeit gehorte und ein entfernter Verwandter der heutigen Flusspferde darstellt Den kleinsten bisher bekannten Paarhufer uberhaupt beschrieben anhand eines Unterkieferstuckes mit einem Teil der hinteren Bezahnung reprasentiert Herbertlutzius aus der Gruppe der ausgestorbenen Dichobunidae dass nur die Grosse eines heutigen Igels erreichte Weitere bedeutende Angehorige der Paarhufer sind Haplobunodon und Hyperdichobune 20 21 Des Weiteren wurden bisher im Eckfelder Maar einzelne Reste von Nagetieren darunter das moderne grosse Ailuravus und drei Teilskelette bisher nicht identifizierter Fledermause gefunden 4 7 17 Datierung Bearbeiten Fur eine biostratigraphische Alterseinstufung der Funde vom Eckfelder Maar dienen uberwiegend die Reste der Saugetiere wobei diese uber die Veranderungen der Zahnmorphologie der Nagetiere und Paarhufer erfolgt Den Charakter von Leitfossilien haben unter anderem die Paarhufer Haplobunodon Hyperdichobune und Gervachoerus sowie das moderne Nagetier Ailuravus des Weiteren aber auch der Pferdeverwandte Paraplagiolophus Alle diese Tiere sprechen dafur dass die Funde des Maarsees lokalstratigraphisch in das Obere Geiseltalium benannt nach der bedeutenden Fossilfundstelle des Geiseltals in Sachsen Anhalt zu stellen und somit zwischen 43 und 44 Millionen Jahre alt sind Damit konnen die Eckfelder Funde als etwa gleich alt wie jene der oberen Fundhorizonte des Geiseltals angesehen werden und sind junger als dessen unteren Fundbereiche und die extrem reichhaltige Grube Messel Das Geiseltalium wiederum gehort in den mittleren Abschnitt der chronostratigraphischen Stufe Lutetium die wiederum das Mittlere Eozan reprasentiert Anhand von radiometrischen Untersuchungen mit Hilfe der Argon Argon Datierung an den unter den fein geschichteten Tonen Gesteinszone D liegenden Pyroklasten Gesteinszone C wurde ein absolutes Alter von 44 3 Millionen Jahren ermittelt Diese Altersdaten bestatigen wiederum einerseits sehr gut die biostratigraphisch ermittelte Zuordnung des Eckfelder Maares andererseits stellen sie auch das Maximalalter der Eckfelder Fossilfunde dar 22 4 Landschaftsrekonstruktion Bearbeiten Die bisherigen Ergebnisse ermoglichen es die ehemalige Landschaft rund um das Eckfelder Maar zu rekonstruieren So scheint ein Saum submers gewachsener Wasserpflanzen nicht ausgebildet gewesen zu sein ebenso wenig wie ein sumpfiger Uferbereich Dass die Hange des Maarsees relativ steil und wenig stabil waren lasst sich durch die Funde des Kletterfarns Lygodium erschliessen weiterhin durch lichtliebende Pflanzen wie Comptonia und Ephedra Um das Maar herum bestand ein dichter Wald der aus einem hohen Anteil an Walnussgewachsen bestand aber auch aus Palmengewachsen oder gelegentlichen Koniferen Auch hier weisen Kletterpflanzen und lichtliebende Gewachse auf das Vorhandensein von verstreuten Lichtungen hin Gegen grossere Flachen an Offenland sprechen vor allem die grosseren Saugetiere So besitzen die vorkommenden Paar und Unpaarhufer jeweils eine deutlich bunodonte hintere Bezahnung was fur eine uberwiegende fruchte bis blatthaltige Ernahrung spricht ebenso wie die Primaten eine waldreiche Landschaft annehmen lassen Insgesamt war die Zeit des Mittleren Eozans in Mitteleuropa durch tropisch warmes und feuchtes Klima gekennzeichnet im Gegensatz zu den Fundstellen der Grube Messel und der unteren Schichten des Geiseltales lag die Jahresdurchschnittstemperatur am Eckfelder Maar aber schon um 2 bis 3 C niedriger Vor allem zum Geiseltal ergeben sich einzelne Unterschiede da dieses zu jener Zeit sehr kustennah gelegen und durch eine stark vermoorte Landschaft gekennzeichnet war wahrend das Eckfelder Maar fern der damaligen Meereskuste auf eine Meereshohe von rund 480 m gelegen hatte 3 20 Forschung Bearbeiten nbsp Ausgrabungen im Eckfelder MaarDie Erforschung des Eckfelder Maares geht bis in die ausgehende erste Halfte des 19 Jahrhunderts zuruck bereits 1839 wurden kleinere Aufschlusse einer lokalen Braunkohle ausgebeutet noch fruher war die Existenz weisser toniger Ablagerungen Kaolinit bekannt Die ersten Funde wurden von C O Weber entdeckt der eine Beschreibung von fossilisierten Blattern im Jahr 1853 verfasste und durch Vergleiche mit anderen damals bekannten Fossilfundstellen das tertiare Alter dieser Fossilien erkannte Allerdings gerieten die Funde recht schnell wieder in Vergessenheit und erst uber 100 Jahre spater 1959 erfolgten pollenanalytische Vergleiche mit anderen Fundstellen In das vollstandige Bewusstsein der Wissenschaft gelangen die Eckfelder Aufschlusse aber erst in den 1970er und 1980er Jahren als mit Hilfe geologischer Bohrungen die Struktur des Untergrundes erforscht und somit die Existenz eines ehemaligen Maares anhand von rund 50 m tief liegenden pyroklastischen Ablagerungen erkannt wurde 23 Seit 1987 finden fast jahrliche wissenschaftliche Ausgrabungen statt die durch das Mainzer Naturhistorische Museum in Zusammenarbeit mit der Landessammlung fur Naturkunde Rheinland Pfalz koordiniert werden und an deren Auswertungen zahlreiche Wissenschaftler weltweit beteiligt sind Dabei wurden bisher mehr als 400 m erschlossen die sich im Nordwesten des Kraterinnern befinden 4 7 5 Einzelnachweise Bearbeiten Barbara Den Brok Petrographie und Geochemie des Eckfelder Maares und von Hillscheid und die Einbindung in den Hocheifelvulkanismus Johannes Gutenberg Universitat Mainz 2000 Herbert Lutz Franz Otto Neuffer A Climatic Archive with Hide and Hair In German Research 2 3 2001 S 8 11 a b c d e f Herbert Frankenhauser Werner Lohnertz Jens L Franzen Uwe Kaufluss Martin Koziol Herbert Lutz Dieter F Mertz Jens Mingram Torsten Wappler Volker Wilde Das Eckfelder Maar in der Vulkaneifel Fenster in einen kustenfernen Lebensraum vor 44 Millionen Jahren In Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47 2009 S 263 324 a b c d e f g Herbert Lutz Uwe Kaufluss Torsten Wappler Werner Lohnertz Volker Wilde Dieter F Mertz Jens Mingram Jens L Franzen Herbert Frankenhauser Martin Koziol Eckfeld Maar Window into an Eocene Terrestrial Habitat in Central Europe In Acta Geologica Sinica 84 2 2010 S 984 1009 a b c Markus Sachse A remarkable fossiliferous mass flow deposit in the Eocene Eckfeld Maar Germany sedimentological taphonomical and palaeoecological considerations In Facies 51 2005 S 173 184 Volker Bullwinkel Walter Riegel The Laminated Lake Sediments of the Eckfeld Maar Middle Eocene Germany Types of Stratification and Role of Organic Matter In Facies 45 2001 S 165 176 a b c d Herbert Lutz The Middle Eocene Fossillagerstatte Eckfelder Maar Eifel Germany In Kaupia 2 1993 S 21 25 a b Torsten Wappler Michael S Engel The Middle Eocene bee faunas of Eckfeld and Messel Germany Hymenoptera Apoidea In Journal of Paleontology 77 5 2003 S 908 921 Volker Wilde Herbert Frankenhauser und Olaf Klaus Lenz A myricaceous male inflorescence with pollen in situ from the middle Eocene of Europe In Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments 2021 doi 10 1007 s12549 020 00479 4 Jiri Hava Torsten Wappler A new genus and species of Dermestidae Coleoptera from the Eckfeld Maar crater Middle Eocene Germany In Bulletin of Geosciences 89 1 2014 S 1 8 doi 10 3140 bull geosci 1469 Alexander G Kirejtshuk Taxonomic Review of Fossil Coleopterous Families Insecta Coleoptera Suborder Archostemata Superfamilies Coleopseoidea and Cupedoidea In Geosciences 10 2020 S 73 doi 10 3390 geosciences10020073 Torsten Wappler Vincent S Smith Robert C Dalgleish Scratching an ancient itch an Eocene bird louse fossil In Proceedings of the Royal Society of London B 271 2004 S S255 S258 Gennady M Dlussky Torsten Wappler Sonja Wedmann Fossil ants of the genus Gesomyrmex Mayr Hymenoptera Formicidae from the Eocene of Europe and remarks on the evolution of arboreal ant communities In Zootaxa 2031 2009 S 1 20 Torsten Wappler Nils Moller Andersen Fossil water striders from the Middle Eocene fossil sites of Eckfeld and Messel Germany Hemiptera Gerromorpha In Palaontologische Zeitschrift 78 1 2004 S 41 52 Torsten Wappler Yair Ben Dov Preservation of armoured scale insects on angiosperm leaves from the Eocene of Germany In Acta Palaeontologica Polonica 53 4 2008 S 627 634 1 Hans Volker Karl Die Schildkroten aus den Mitteleozanen Sedimenten des Eckfelder Maares mit taxonomischen Notizen zu Testudo eocaenica Hummel 1935 Mitteleozan Deutschland Rheinland Pfalz Vulkaneifel In Mainzer naturwissenschaftliches Archiv 55 2018 S 61 95 a b Landessammlung fur Naturkunde Rheinland Pfalz Naturhistorisches Museum Mainz Das Eckfelder Maar Homepage Jens Lorenz Franzen First fossil primates from Eckfeld Maar Middle Eocene Eifel Germany In Eclogae Geologicae Helvetiae 97 2004 S 213 220 Jens Lorenz Franzen A pregnant mare with preserved placenta from the Middle Eocene maar of Eckfeld Germany In Palaeontographica Abteilung A 278 2007 S 27 35 a b Jens Lorenz Franzen Neue Saugerfunde aus dem Eozan des Eckfelder Maares bei Manderscheid Eifel In Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv Beiheft 16 1994 S 189 211 Jens Lorenz Franzen Korrektur Correction Herbertlutzius nomen novum anstelle von Lutzia Franzen 1994 In Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47 2009 S 325 326 Dieter F Mertz Carl C Swisher III Jens Lorenz Franzen Franz Otto Neuffer Herbert Lutz Numerical dating of the Eckfeld maar fossil site Eifel Germany calibration mark for the Eocene time scale In Naturwissenschaften 8 2000 S 270 274 Jorg F W Negendank Georg Irion Josef Linden Ein eozanes Maar bei Eckfeld nordostlich Manderscheid SW Eifel In Mainzer Geowissenschaftliche Mitteilungen 11 1982 S 157 172 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eckfelder Maar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grabungsstelle Eckfelder Maar Vulkaneifel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eckfelder Maar amp oldid 233671978