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Propalaeotherium ist eine ausgestorbene Saugetiergattung die in die mit den Pferden verwandte Familie der Palaeotheriidae eingeordnet wird die aber nicht die unmittelbaren Vorfahren der Pferde darstellt sondern einen relativ fruh wieder ausgestorbenen Seitenzweig bildete Nachgewiesen ist die Gattung uber zahlreiche Funde die zumeist aus Europa stammen und von denen die teils vollstandigen Skelette des Geiseltals und der Grube Messel zu den bekanntesten gehoren Die Fossilreste datieren vom Mittleren Eozan bis in das Obere Oligozan vor 50 bis 41 Millionen Jahren Die Vertreter von Propalaeotherium lebten uberwiegend in Waldern und ernahrten sich von weicher Pflanzenkost Einzelne Funde deuten darauf hin dass die Tiere bereits eine ahnliche Vermehrungsstrategie wie heutige Pferde verfolgten Wissenschaftlich eingefuhrt wurde die Gattung im Jahr 1849 PropalaeotheriumPropalaeotheriumZeitliches AuftretenMittleres Eozan bis Unteres Oligozan50 7 bis 41 1 Mio JahreFundorteDeutschland Grube Messel Eckfelder Maar Geiseltal Schweiz Frankreich Spanien GrossbritannienSystematikHohere Saugetiere Eutheria LaurasiatheriaUnpaarhufer Perissodactyla HippomorphaPalaeotheriidaePropalaeotheriumWissenschaftlicher NamePropalaeotheriumGervais 1849 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fundstellen 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion von Propalaeotherium nach Funden aus dem GeiseltalPropalaeotherium ahnelte im Korperbau dem bekannten Hyracotherium Es sind mehrere Arten dieser Gattung bekannt von denen die grosseren eine Gesamtlange von rund 90 cm aufwiesen wovon aber rund 26 cm auf den Schwanz entfielen Die Widerristhohe betrug 43 cm aufgrund der starken Krummung der Wirbelsaule lag der hochste Punkt des Rumpfes etwa im Bereich der Lendenwirbel und erreichte hier etwa 53 cm Hohe Rekonstruktionen des Korpergewichts ergaben etwa 30 bis 35 kg fur einzelne Funde aus Messel 1 Fur die zahlreichen Belege aus dem Geiseltal liess sich eine Variation zwischen 10 und 53 kg ermitteln Dabei ist hier eine deutliche Gewichtsabnahme im Laufe der stammesgeschichtlichen Entwicklung erkennbar Der Ruckgang von anfanglich durchschnittlich 39 kg auf spatere durchschnittlich 26 kg erfolgte im Geiseltal in einem Zeitraum von knapp 3 Millionen Jahren 2 Charakteristisch fur die Gattung war der kurze Hals Der Schadel mass bis zu 22 cm und war langgestreckt sowie in der Seitenansicht keilartig geformt Das Hinterhauptsbein war eher kurz und rechtwinklig geformt in der Seitenansicht aber teils deutlich konkav eingewolbt Das Nasenbein nahm mit teilweise uber 10 cm Lange fast die Halfte der Schadellange ein Bemerkenswert ist allerdings dass die Nasenincisur zur Bildung der Nasenhohle nur etwa 3 cm einragte und damit vergleichsweise kurz war im Gegensatz zu Palaeotherium Die Stirnlinie verlief relativ geradlinig und war nicht so stark gewolbt wie bei Hyracotherium oder Palaeotherium so dass dieses Merkmal schon deutlich an die modernen Pferde erinnerte 3 4 5 nbsp Unterkiefer mit den hinteren Backenzahnen von Propalaeotherium nbsp Unterkiefer von Propalaeotherium hassiacum aus dem GeiseltalDer Unterkiefer erreichte eine Lange von rund 20 cm und besass eine nur schwach ausgebildete Symphyse die Unterkieferaste waren relativ niedrig Sowohl im Ober als auch im Unterkiefer befand sich die vollstandige Saugetierbezahnung mit folgender Formel fur das Dauergebiss 3 1 4 3 3 1 4 3 displaystyle frac 3 1 4 3 3 1 4 3 nbsp Die Schneidezahne waren relativ klein und spitz Zum nachfolgenden Eckzahn bestand jeweils ein kleines Diastema Der Eckzahn selbst war deutlich grosser als die Schneidezahne und konisch spitz geformt Ein weiteres diesmal grosseres Diastema bestand zur hinteren Bezahnung Diese wiesen nur niedrige Zahnkronen auf brachyodont wahrend die Kauflache der Molaren aus zwei Zahnschmelzleisten gebildet wurden die querstanden und an den Enden hockerige Erhebungen besassen bunodont Die Pramolaren vor allem die vorderen waren dagegen nur wenig molarisiert und wiesen nur einzelne Hocker auf 3 4 5 Das postcraniale Skelett ist aufgrund der zahlreichen Funde umfassend bekannt Die Wirbelsaule bestand aus sieben Hals achtzehn Brust funf Lenden und funf Kreuzbeinwirbel Die Schwanzwirbel erreichten eine Anzahl von insgesamt neunzehn Charakterisiert wird die Wirbelsaule durch einen hohen kurvenartigen Verlauf Der Oberschenkelknochen erreichte bei grosseren Arten eine durchschnittliche Lange von 18 cm das Schienbein eine von 15 cm Das Wadenbein war noch als separater schmaler Knochen erhalten und nicht reduziert wie bei den heutigen Pferden eine derartige Reduktion begann erst spater im Miozan Die Lange des Oberarmknochens betrug im Durchschnitt 14 cm Elle und Speiche waren miteinander verwachsen die Speiche erreichte 13 cm Lange Die Hintergliedmassen endeten in je drei Zehen wobei der mittlere Strahl am kraftigsten ausgepragt war Wie bei vielen fruhen Unpaarhufern besassen die Vorderbeine noch einen zusatzlich ausgebildeten kleineren vierten Zeh 3 6 Fundstellen Bearbeiten nbsp Propalaeotherium Skelett aus dem Geiseltal nbsp Propalaeotherium Skelett aus der Grube MesselPropalaeotherium lebte im Mittleren und Oberen Eozan und ist von mehreren Fundorten in Europa bekannt Einer der bedeutendsten ist das Geiseltal bei Halle in Sachsen Anhalt Den Fundbereichen sowohl der unteren als auch der mittleren und oberen Braunkohleflozen entstammen mehr als 300 Reste dieses Urpferdes darunter zahlreiche Knochen Zahne und artikulierte Skelettelemente aber auch ein nahezu vollstandiges Skelett das 1933 geborgen wurde 7 3 8 Weitere herausragende Funde kamen in der Grube Messel bei Darmstadt Hessen zu Tage Der Fundplatz erbrachte mehr als ein Dutzend vollstandige in Olschiefer eingebundene Skelette 6 Die dritte Fundstelle in Deutschland mit hochwertigen Fossilien ist das Eckfelder Maar in Rheinland Pfalz Auch hier sind mehrere zusammengehorige Skelette uberliefert darunter eines einer trachtigen Stute 9 Neben diesen drei bedeutenden Fundstellen gibt es noch weitere in England Frankreich Spanien und in der Schweiz die meist aber nur fragmentiertes Material erbrachten Bemerkenswert ist die Karstspalte bei Egerkingen Kanton Solothurn in der Schweiz aus der einige der jungsten Funden von Propalaeotherium stammen 4 In Frankreich sind zahlreiche Funde aus dem Pariser Becken bekannt neben Gebissfragmenten und isolierten Zahnen wurden hier auch Teile des Fussskelettes dokumentiert 10 Zusatzlich ist die Gattung auch aus dem Suden des Landes belegt so aus Aumelas von wo mehr als zwei Dutzend Schadel und Gebissreste sowie einzelne Zahne vorliegen 11 12 Palaobiologie Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion von PropalaeotheriumMannliche und weibliche Tiere konnen anhand des Unterkiefers und der Eckzahne unterschieden werden Hengste haben einen massiveren und hoheren Unterkiefer mit steilerem aufsteigenden Ast als Stuten die Eckzahne werden zudem grosser 10 Ein weiteres Differenzierungsmerkmal findet sich am Becken dessen Offnung am Darmbein bei Stuten aufgrund des Geburtskanals deutlich weiter ist bei Hengsten zeigt sich diese nicht nur schmaler sie wird durch die Vorsprunge am Darmbein noch weiter eingeengt Der Gesamthabitus der Gattung wird aber durch den kurzen Hals und die hohe gekrummte Ruckenlinie charakterisiert Ahnliche Korperformen sind heute bei Huftieren selten kommen aber bei den Duckern vor allem dem Zebraducker in Westafrika vor die jedoch zu den Boviden und damit zu den Paarhufern zahlen Dennoch durfte diese spezielle Korperform eine besondere Anpassung an den Tropischen Regenwald sein mit dichter Unterholzvegetation und trockenem Gelande Die vierstrahligen Vorderfusse von Propalaeotherium ermoglichten zusatzlich eine gute Fortbewegung im feuchten bis sumpfigen Gelande 3 4 Regenwalder mit mehretagigem Vegetationsaufbau und durchsetzt von feuchten Biotopen werden fur das Geiseltal und fur Messel rekonstruiert 13 4 14 Hinsichtlich der Erhaltung des Weichteilgewebes sind die Funde von Messel herausragend wobei die Weichteile nicht selbst sondern durch bakterielle Prozesse nachgezeichnet sind Bakteriographie Bei einem Fossil von Propalaeotherium ist der Rest der Schwanzbehaarung als Schatten abgebildet Im Gegensatz zum Schweif der heutigen Pferde sind die Haare aber buschig abstehend ausgebildet Fur die verwandte Gattung Eurohippus ist uberdies die Form der Ohren uberliefert die kaum von denen des heutigen Wildpferdes abweicht jedoch nicht so tutenartig ausgebildet war wie bei den Zebras Bei einem Fossil der ebenfalls nahe verwandten Gattung Hallensia konnten auch innere Organe nachgewiesen werden Dabei zeigt sich dass schon die Urpferde einen stark vergrosserten Darmtrakt aufwiesen und wohl bereits damals Enddarmfermentierer waren das heisst dass die Verdauung bei diesen Tieren grossteils im Darm stattfand Ein solch fruher Nachweis eines derartigen Verdauungsprozesses konnte bedeuten dass die Entwicklung dieses speziellen Magen Darm Traktes schon bei den altesten Unpaarhufern entwickelt war und sich nicht unabhangig gebildet hatte 6 4 14 Die niederkronigen Zahne und ihr bunodonter Aufbau sprechen allgemein fur eine Spezialisierung auf weiche Pflanzenkost wie Blatter oder Fruchte Die gut erhaltenen Skelettfunde mit teilweise intakten Magen Darm Inhalten bestatigen diese Annahme Schon in den 1970er Jahren wurden an einigen Fossilien aus Messel die heute aber zur nah verwandten Gattung Eurohippus gezahlt werden Blattreste von zwolf verschiedenen Arten von Lorbeergewachsen nebst funf weiteren Pflanzenfamilien so Hickorynussbaum Feigen Myrten und Hundsgiftgewachse ermittelt Bei weiteren Untersuchungen in Messel wurden auch unzahlige Samenkorner von Weinrebengewachsen erkannt die bestatigen dass auch Fruchte einen erheblichen Anteil im Nahrungsspektrum hatten 15 Ein vollstandiges Skelett eines weiblichen Individuums aus dem Eckfelder Maar wies im Magen Darm Bereich zahlreicher Blattreste als Hinweise auf die Nahrung auf 16 Anfang der 2000er Jahre gelang auch die Untersuchung des Verdauungstraktes des 1933 im Geiseltal geborgenen Skelettes von Propalaeotherium Hier kamen zahlreiche Blattreste von Heidekraut und Riemenblumengewachsen zum Vorschein aber auch Fruchte und Bluten wurden wie die vorhandenen Samen und Pollen zeigen offensichtlich nicht verschmaht Weiterhin wurden auch haufig Sand und Quarzkorner beobachtet die darauf hinweisen dass Propalaeotherium seine Nahrung weitgehend in am Boden liegenden Pflanzenabfall asend aufnahm ohne dabei eine spezielle Vorauswahl zu treffen 17 Das vollstandige Skelett der Stute aus dem Eckfelder Maar enthielt daruber hinaus Reste eines Fotus im Lendenbereich der zusatzlich noch durch bakterielle Nachzeichnung von der Placenta umhullt war Es handelt sich hierbei um den ersten Nachweis bei einem fruhen Pferdeverwandten Dieser Befund gibt dadurch einen bedeutenden Einblick in die Palaobiologie Das Vorhandensein eines einzigen Fotus deutet auf die charakteristische Reproduktionsstrategie der heutigen Huftiere hin die in der Regel nur ein Junges zur Welt bringen das aber intensiv gepflegt wird k Strategie Auch bei der nahe verwandten Gattung Eurohippus sind aus Messel wenigstens ein halbes Dutzend Stuten mit je einem Fotus bekannt womit diese Fortpflanzungsmethode als typisch fur die Urpferde anzusehen ist Dies weist uberdies darauf hin dass schon die fruhen Pferde Vertreter wie die heutigen in Herden oder zumindest kleinen Gruppenverbanden lebten und so fur den Schutz der Nachgeborenen sorgten Ob allerdings damals die Hengste schon eine dominante Position einnahmen ist eher fraglich da die heute bekannten Haremsstrukturen bei den Wildpferden ein Resultat der Anpassung an offene Landschaften darstellen 4 9 18 14 Trotz zahlreicher hervorragender Fossilfunde sind bisher wenige pathologische Befunde nachgewiesen Einer der wenigen ist eine abweichende Stellung eines Pramolaren in einem Unterkiefer aus dem Geiseltal Der Zahn war um 180 gedreht was anfanglich dazu fuhrte dass das Tier seinen Kiefer nicht vollstandig schliessen konnte Allerdings zeigt der Abrieb der Zahne dass dies das Tier nicht stark beeintrachtigte 19 20 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Equoidea nach Remy et al 2019 12 Equoidea Cardiolophus Hallensia Pliolophus Hyracotherium Orolophus Palaeotheriidae Pachynolophus Lophiatherium Eurohippus Propalaeotherium Leptolophus Plagiolophus PalaeotheriumVorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleUber die taxonomische Stellung von Propalaeotherium gibt es verschiedene Ansichten Weit verbreitet ist die Annahme dass die Gattung innerhalb der Uberfamilie der Equoidea Pferdeartige zur Familie der Palaeotheriidae dem Schwestertaxon der Familie der Pferde Equidae gehort Innerhalb der Gruppe der Palaeotheriidae reprasentiert Propalaeotherium den Vorfahren von Palaeotherium worauf auch der wissenschaftliche Name hinweist 21 22 5 Andere Forscher uberwiegend aus Mitteleuropa sind aber der Auffassung dass Propalaeotherium ein Vertreter der Equidae ist und dort der Unterfamilie der Hyracotheriinae angehort Grunde hierfur sind unter anderem der wesentlich grossere Nasenraum bei den Palaeotheriiden der bei Propalaeotherium und den Equiden deutlich kleiner ausfallt ebenso sind die Molaren bei Palaeotherium merklich hochkroniger Ein weiterer Unterschied liegt in der Auspragung der Hand und Fussknochen wobei bei den Palaeotheriiden erstere deutlich langgestreckter sind als letztere was bei den Equiden und Propalaeotherium aber genau umgekehrt ist 6 14 Aufgrund dessen nimmt Propalaeotherium moglicherweise eher eine Art Zwischenstellung zwischen den beiden Familien ein Grunde der unterschiedlichen Bewertung der Stellung von Propalaeotherium und anderer fruher Equoiden innerhalb der mitteleuropaischen Forschung finden sich nach Aussagen einiger Experten teilweise in der Frankfurter Evolutionstheorie 23 Eine phylogenetische Studie aus dem Jahr 2019 verankert Propalaeotherium in einer Klade gemeinsam mit Palaeotherium und Plagiolophus Diese steht wiederum einer Gemeinschaft aus Eurohippus und Lophiotherium gegenuber wahrend urtumlichere Palaeotherien wie Pachynolophus weiter aussen positioniert sind 12 nbsp Paul GervaisDie wissenschaftliche Erstbeschreibung von Propalaeotherium erfolgte 1849 durch Paul Gervais 1816 1879 anhand von Fossilien aus Issel die bereits 1824 von Georges Cuvier als der Art Pachynolophus isselanus zugehorig betrachtet wurden 5 P isselanum bildet demnach die Typusart der Gattung Daneben werden haufig noch sechs weitere Arten aufgefuhrt so dass insgesamt sieben Arten weitgehend anerkannt sind 5 11 10 P argentonicum Gervais 1848 1852 P gaudryi Lemoine 1878 P hassiacum Haupt 1925 P helveticum Savage Russell amp Louis 1965 P isselanum Cuvier 1824 P sudrei Remy Krasovec amp Marandat 2016 P voigti Matthes 1977Allein vier der sieben genannten Arten wurden fur das Geiseltal angenommen P argentonicum P hassiacum P isselanum und P voigti Von diesen ist das grosse P hassiacum am haufigsten das rund die Halfte des gesamten Fundmaterials stellt Die Form beschrankt sich aber weitgehend auf die Unterkohle und ist recht zahlreich an der Fundstelle XIV vertreten P isselanum und P voigti sind etwa gleichhaufig nachgewiesen Ersteres war ahnlich gross wie P hassiacum konnte aber weitgehend nur aus der Mittelkohle dokumentiert werden zu der Art zahlt auch das beruhmte Skelett der Fundstelle Das deutlich kleinere P voigti kommt sowohl in der Unter als auch in der Mittelkohle vor Die grosste nachgewiesene Art aus dem Geiseltal P argentonicum ist nur uber Einzelfunde aus der Unterkohle bekannt 7 Eine Studie aus dem Jahr 2020 vereint hingegen P hassiacum und P voigti aufgrund zu weniger trennender beziehungsweise ungenau definierter Merkmale mit P isselanum 2 Daneben wurden noch rund ein halbes Dutzend weiterer Arten aufgestellt Hierzu gehort auch das von Oskar Haupt 1925 als eigenstandige Art gefuhrte P messelense aus der Grube Messel Dieses wurde 1986 mit P parvulum gleichgesetzt das Charles Leopold Laurillard bereits 1849 vorgestellt hatte allerdings als Lophiodon parvulum Im Jahr 2006 ordnete Jens Lorenz Franzen dann P parvulum der neuen Gattung Eurohippus zu das zwar mit Propalaeotherium nah verwandt aber deutlich kleiner ist und auch in einzelnen Zahnmerkmalen abweicht Ein Grossteil der Messeler Urpferdskelette mehr als 40 gehort demnach zu Eurohippus 24 Die Eigenstandigkeit der Gattung wurde jedoch in der Studie aus dem Jahr 2020 angezweifelt 2 Die Schadelfragmente aus China die einerseits 1930 von Otto Zdansky als P sinense andererseits 1944 von Chung Chien Young als P hengyangensis beschrieben wurden 25 werden neueren Untersuchungen zufolge eher den basalen Chalicotherien zugewiesen 26 27 Propalaeotherium trat erstmals zu Beginn des Mittleren Eozan auf Es ist weitgehend nur in Europa nachgewiesen Die bedeutenden Funde aus dem Geiseltal der Grube Messel und dem Eckfelder Maar sind dabei jeweils in eine spatere Phase der Verbreitung der Urpferdgattung einzuordnen Im Oberen Eozan verschwand Propalaeotherium wieder Zu den spatesten Funden gehoren jene von Egerkingen in der Schweiz 6 5 Literatur BearbeitenJens Lorenz Franzen Die Urpferde der Morgenrote Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 2007 ISBN 3 8274 1680 9 Jens Lorenz Franzen Unpaarhufer Urpferde und Tapirartige In Stephan F K Schaal Krister T Smith und Jorg Habersetzer Hrsg Messelein fossiles Tropenokosystem Senckenberg Buch 79 Stuttgart 2018 S 293 301Einzelnachweise Bearbeiten Holger Preuschoft und Jens Lorenz Franzen Locomotion and biomechanics in Eocene mammals from Messel Palaeobiology Palaeoenvironment 92 2012 S 459 476 a b c Simon J Ring Herve Bocherens Oliver Wings und Marton Rab Divergent mammalian body size in a stable Eocene greenhouse climate Scientific Reports 10 2020 S 3987 doi 10 1038 s41598 020 60379 7 a b c d e Meinolf Hellmund Skelettrekonstruktion von Propalaeotherium hassiacum Equidae Perissodactyla Mammalia basierend auf den Funden aus dem eozanen Geiseltal Sachsen Anhalt Deutschland Hallesches Jahrbuch fur Geowissenschaften Reihe B Beiheft 12 2000 S 1 55 a b c d e f g Jens Lorenz Franzen Die Urpferde der Morgenrote Munchen 2007 S 45 73 a b c d e f Jean A Remy Sur le crane de Propalaeotherium isselanum Mammalia Perissodactyla Palaeotheriidae de Pepieux Minervois Sud de la France Geodiversitas 23 1 2001 S 105 127 a b c d e Jens Lorenz Franzen Die Equoidea des europaischen Mitteleozans Geiseltalium Hallesches Jahrbuch fur Geowissenschaften B17 1995 S 31 45 a b Jens Lorenz Franzen und Hartmut Haubold Revision der Equoidea aus den eozanen Braunkohlen des Geiseltals bei Halle DDR Palaeovertebrata 16 1 1986 S 1 34 Meinolf Hellmund Exkursion Ehemaliges Geiseltalrevier sudwestlich von Halle Saale Aus der Vita des eozanen Geiseltales In Jorg Erfurt und Lutz Christian Maul Hrsg 34 Tagung des Arbeitskreises fur Wirbeltierpalaontologie der Palaontologischen Gesellschaft 16 3 bis 18 3 2007 in Freyburg Unstrut Hallesches Jahrbuch fur Geowissenschaften Reihe B Beiheft 23 2007 S 1 16 a b Jens Lorenz Franzen A pregnant mare with preserved placenta from the Middle Eocene maar of Eckfeld Germany Palaeontographica Abteilung A 278 2007 S 27 35 a b c Constance Bronnert und Gregoire Metais Early Eocene hippomorph perissodactyls Mammalia from the Paris Basin Geodiversitas 45 9 2023 S 277 326 doi 10 5252 geodiversitas2023v45a9 a b Jean Albert Remy Gabriel Krasovec und Bernard Marandat A new species of Propalaeotherium Palaeotheriidae Perissodactyla Mammalia from the Middle Eocene locality of Aumelas Herault France Palaeovertebrata 40 2 2016 doi 10 18563 pv 40 2 e1 a b c Jean A Remy Gabriel Krasovec Eric Lopez Bernard Marandat und Fabrice Lihoreau The Palaeotheriidae Equoidea Perissodactyla Mammalia from the Eocene fauna of Aumelas Herault department France Geobios 41 13 2019 S 525 585 doi 10 5252 geodiversitas2019v41a13 Jorg Erfurt und Hans Altner Habitus Rekonstruktion von Anthracobunodon weigelti Artiodactyla Mammalia aus dem Eozan des Geiseltales In Jan Michal Burdukiewicz Lutz Fiedler Wolf Dieter Heinrich Antje Justus und Enrico Bruhl Hrsg Erkenntnisjager Festschrift fur Dietrich Mania Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte in Halle 57 Halle Saale 2003 S 153 176 a b c d Jens Lorenz Franzen Unpaarhufer Urpferde und Tapirartige In Stephan F K Schaal Krister T Smith und Jorg Habersetzer Hrsg Messelein fossiles Tropenokosystem Senckenberg Buch 79 Stuttgart 2018 S 293 301 Wighart von Koenigswald und Friedemann Schaarschmidt Ein Urpferd aus Messel das Weinreben frass Natur und Museum 113 3 1983 S 79 84 Herbert Frankenhauser Werner Lohnertz Jens L Franzen Uwe Kaufluss Martin Koziol Herbert Lutz Dieter F Mertz Jens Mingram Torsten Wappler Volker Wilde Das Eckfelder Maar in der Vulkaneifel Fenster in einen kustenfernen Lebensraum vor 44 Millionen Jahren Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47 2009 S 263 324 Volker Wilde und Meinolf Hellmund First record of gut contents from a middle Eocene equid from the Geiseltal near Halle Saale Sachsen Anhalt Central Germany Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments 90 2010 S 153 162i Jens Lorenz Franzen Report on the Discovery of Fossil Mares with Preserved Uteroplacenta from the Eocene of Germany Fossil Imprint 73 1 2 2017 S 67 75 Meinolf Hellmund Aberrante Zahnstellung Stellungsanomalie in einer Mandibel von Propalaeotherium hassiacum HAUPT 1925 Equidae Perissodactyla Mammalia aus dem Geiseltal bei Halle Saale Hallesches Jahrbuch fur Geowissenschaften B22 2000 S 99 104 Meinolf Hellmund Odontological and osteological investigations on propalaeotheriids Mammalia Equidae from the Eocene Geiseltal Fossillagerstatte Central Germany a full range of extraordinary phenomena Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen 267 2 2013 S 127 154 Donald R Prothero und Robert M Schoch Classification of the Perissodactyla In Donald R Prothero und Robert M Schoch Hrsg The evolution of the Perissodactyls New York 1989 S 530 537 David J Froehlich Quo vadis eohippus The systematics and taxonomy of the early Eocene equids Perissodactyla Zoological Journal of the Linnean Society 134 2002 S 141 256 Luke Holbrook Book Review The Rise of the horses by Jens Lorenz Franzen Journal of Vertebrate Palaeontology 31 4 2011 S 934 935 Jens Lorenz Franzen Eurohippus n g a new genus of horses from the Middle to Late Eocene of Europe Senckenbergiana lethaea 86 1 2006 S 97 102 Chung Chien Young Note on the first Eocene mammal from South China American Museum Novitates 1268 1944 S 1 3 Suyin Ting Gabriel J Bowen Paul L Koch William C Clyde Yuanqing Wang Yuan Wang und Malcolm C McKenna Biostratigraphic chemostratigraphic and magnetostratigraphic study across The Palaeocene Eocene boundary in the Hengyang basin Hunan China Geological Society of America Special Paper 369 2003 S 521 535 Bin Bai Yuan Qing Wang und Jin Meng The divergence and dispersal of early perissodactyls as evidenced by early Eocene equids from Asia Communications Biology 1 2018 S 115 doi 10 1038 s42003 018 0116 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Propalaeotherium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Foto eines Fossils aus dem Senckenberg Museum Skelettrekonstruktion im ehemaligen Geiseltalmuseum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Propalaeotherium amp oldid 238804254