www.wikidata.de-de.nina.az
Eurohippus ist eine ausgestorbene Gattung der Unpaarhufer und ein fruher Verwandter der heutigen Pferde welcher im Mittleren und Oberen Eozan im mittleren und westlichen Europa lebte Bedeutende und umfangreiche Funde stammen aus der Grube Messel wo zahlreiche teils vollstandige Skelette uberliefert sind Die kleinen Tiere lebten im tropischen Regenwald und ernahrten sich uberwiegend blattfressend Die hervorragenden Erhaltungsbedingungen in Messel erlaubten auch die Rekonstruktion verschiedener innerer Organe Einzelne weibliche Individuen waren zum Zeitpunkt ihres Todes trachtig und trugen jeweils einen Fotus Ursprunglich wurden die Vertreter von Eurohippus zur nahe verwandten Gattung Propalaeotherium gestellt Einzelne Unterschiede im Skelettaufbau fuhrten im Jahr 2006 zur Aufstellung der neuen Gattung Eurohippus Mit E parvulus und E messelensis werden zwei Arten unterschieden EurohippusSkelett von Eurohippus mit Fotus im Oval Schwarze Linie 10 cmZeitliches AuftretenMittleres Eozan bis Oberes Eozan47 4 bis 37 7 Mio JahreFundorteFrankreich Deutschland Grube Messel Geiseltal Grube Prinz von Hessen Furstenau SystematikHohere Saugetiere Eutheria LaurasiatheriaUnpaarhufer Perissodactyla EquoideaPalaeotheriidaeEurohippusWissenschaftlicher NameEurohippusFranzen 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fossilfunde 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Lebendrekonstruktion von Eurohippus im Naturkundemuseum BerlinIm Habitus ahnelte Eurohippus den anderen bekannten Gattungen der Palaeotheriidae und wies einen schlanken Korperbau mit deutlich gekrummten Rucken auf Es war kleiner und schlanker als Propalaeotherium aber grosser als Lophiotherium Die Schulterhohe lag bei rund 30 bis 35 cm das angenommene Korpergewicht betrug 5 bis 6 5 kg 1 Der Schadel wurde 13 4 bis 16 4 cm lang und war in Seitenansicht deutlich keilformiger als bei Propalaeotherium Der Naseninnenraum reichte bis kurz hinter dem Eckzahn und wies so eine Lange von 1 2 cm auf Er wurde oben vom Nasenbein und unten vom Mittelkieferknochen eingerahmt der Oberkiefer war somit ausgeschlossen Sowohl das Nasenbein als auch der Mittelkieferknochen ragten vorn etwa gleich weit hervor das Nasenbein endete hinten auf Hohe des letzten Pramolaren und des ersten Molaren Das Foramen infraorbitale war relativ gross und sass oberhalb des vorletzten Pramolaren die vordere Kante der Orbita hingegen oberhalb des zweiten Molaren Da deren hinteres Ende in etwa durch die Sutur von Jochbein und Schlafenbein angezeigt wird befand sich das Augenfenster somit etwa in der Mitte des Schadels Das Scheitelbein uberragte in seinem hintern Abschnitt etwas das Hinterhauptsbein Die Gelenkflachen des Hinterhaupts sassen am unteren Ende des Schadels und wiesen eine rundliche Form auf An der Schadelbasis wurde die eher weite Glenoidgrube welche den Schadel mit den Unterkiefer verbindet hinten durch den knopfartigen Processus postglenoidalis begrenzt Hinter diesem offnete sich der Aussere Gehorgang 2 nbsp Unterkiefer von Eurohippus aus dem GeiseltalDer Unterkiefer war langgestreckt mit Massen zwischen 11 und 13 cm Der horizontale Knochenkorper zeigte sich niedrig und verjungte sich kontinuierlich nach vorn unterhalb des letzten Molaren war er 1 9 unterhalb des letzten Pramolaren 1 5 cm tief Die Symphyse am vorderen Ende zur Verbindung der beiden Unterkieferhalften setzte zwischen dem dritten und zweiten Pramolaren an Hier beulte der Unterkiefer etwas nach unten auf Ein grosses Foramen mentale befand sich unterhalb und kurz vor dem ersten ein zweites kleineres unterhalb des vierten Pramolaren Der Kronenfortsatz des aufsteigenden Astes endete hakenformig er ragte und 2 5 cm uber die Kauebene der Backenzahne Eine tiefe Einbuchtung trennte ihn vom Gelenkfortsatz der sich gut 1 3 cm uber die Kauebene erhob und somit niedriger war Am hinteren Ende des Unterkiefers zeichnete sich ein gerundeter Winkelfortsatz ab 2 Die Bezahnung des Gebisses bestand aus der vollstandigen unreduzierten Zahnanzahl der Hoheren Saugetiere und wies dadurch folgende Zahnformel auf 3 1 4 3 3 1 4 3 displaystyle frac 3 1 4 3 3 1 4 3 nbsp Die Schneidezahne waren klein und in Seitenansicht von rundlicher Gestalt Im Unterkiefer formten sie einen deutlichen Bogen Der Eckzahn wirkte dolchartig Er stand oben und unten frei da ihn jeweils ein ausgedehntes Diastema vom vorangehenden und nachfolgendern Zahn trennte Eine weitere markant kurzere Zahnlucke offnete sich zwischen dem ersten und zweiten Pramolaren Die Backenzahne charakterisierten sich durch deutlich niedrige Kronen brachyodont die Pramolaren waren unterschiedlich zu den Molaren also nicht oder nur leicht molarisiert Allerdings differenzierten sich auf den letzten beiden oberen Vormahlzahnen bereits lippenseitig der Para und Metaconus aus dem Ectoloph eine Scherleiste heraus Die unteren Pramolaren wiesen einen Haupthocker auf das Protoconid Die Molaren besassen aber schon zwei quergestellte Zahnschmelzleisten bilophodont auf den Kauflachen und waren nicht mehr so hockerig bunodont gestaltet wie noch bei alteren Gattungen etwa Hyracotherium Durch die Auspragung eines starkeren Hypoconulids am unteren hinteren Molar kam hier eine dritte Leiste vor Cingula also kleine vorstehende Zahnschmelzwulste waren an der Aussenseite der Mahlzahne generell schwach und nur am hintersten Molar langer ausgebildet Die gesamte hintere obere Zahnreihe vom ersten Pramolaren bis zum letzten Molaren mass zwischen 5 1 und 6 cm die Mahlzahne erstreckten sich dabei uber 2 6 bis 3 2 cm Lange 3 4 5 2 Der Bewegungsapparat ist weitgehend vollstandig uberliefert Der Oberarmknochen mass zwischen 9 und 10 6 cm in der Lange Sein Gelenkkopf war halbkugelig die Artikulationsflache dehnte sich zwischen dem grossen und dem kleinen Vorsprung Tuberculum majus und Tuberculum minus aus Ein mittlerer Vorsprung wie er typisch fur heutige Pferde ist kam nicht vor Am unteren Gelenkende bestanden einzelne auffallige Knochenleisten Charakteristisch an der Elle war der vergleichsweise ausgedehnte obere Gelenkfortsatz Olecranon Mit einer Lange von 9 8 bis 11 4 cm ubertraf die Elle den Oberarmknochen in ihren Ausmassen Der Oberschenkelknochen wurde zwischen 11 8 und 13 8 cm lang und besass einen halbkugeligen Gelenkkopf Dieser wurde um mehr als einen Zentimeter vom Grossen Rollhugel Trochanter major uberragt An der Seite des Grossen Rollhugels zeigte sich eine markante Knochenrippe Ein dritter Rollhugel Trochanter tertius bestand etwa auf halber Schafthohe an der Aussenseite Der untere Abschnitt des Hinterbeines war kurzer als der obere was einen Unterschied zu den Verhaltnissen am Vorderbein ergibt Das Schienbein erreichte eine Lange von 10 5 bis 12 5 cm das Wadenbein von 9 6 bis 11 3 cm Die Gliedmassen endeten wie bei allen fruhen Pferdeverwandten des Eozans in vier Zehen am Vorder Strahl II bis V und drei Zehen am Hinterfuss Strahl II bis IV Allerdings kam am Vorderfuss noch ein rudimentarer Rest des Innenstrahls I vor wahrend am Hinterfuss ein solcher fur den Aussenstrahl V bestand Eine ahnliche Beobachtung wurde bei dem fruhen Pferdevertreter Sifrhippus gemacht Der jeweils mittlere Strahl III hatte typisch fur Unpaarhufer die grossten Dimensionen Am Vordefuss ubertraf er deutlich den zweiten der wiederum grosser als der vierte war Ahnlich verhielt sich die Situation am Hinterfuss In Ubereinstimmung mit anderen pferdeartigen Formen war am unteren Gelenkende der Metapodien ein sagittaler Knochenrucken ausgebildet Die Endphalangen sowohl der Vorder als auch der Hinterfusse hatten gespaltene Spitze Generell zeigten die Hinterfusse grossere Dimensionen als die Vorderfusse 2 Fossilfunde Bearbeiten nbsp Skelett von Eurohippus aus der Grube MesselFunde von Eurohippus wurden bisher in Mittel und Westeuropa gefunden und datieren ins Mittlere bis Obere Eozan Die fruhesten Fossilien wurden bereits im fruhen 19 Jahrhundert bei Argenton sur Creuse in Frankreich entdeckt Bedeutendste Fundstelle aber ist die Grube Messel bei Darmstadt welche dem Geiseltalium zugewiesen wird und wo allein mindestens 43 durch die Lagerung in Olschiefer teils nahezu vollstandige Skelette uberliefert sind Damit ist Eurohippus dort der haufigste Vertreter der Pferdeartigen mit Nachweisen von Individuen beider Geschlechter und unterschiedlicher Altersstufen 4 Recht zahlreich sind Funde von Eurohippus aus dem Geiseltal sudwestlich von Halle belegt Die Funde verteilen sich uber die gesamte stratigraphische Abfolge mit Einzelfunden aus der Unterkohle und einer grosseren Dominanz in der Mittel und Oberkohle Die Unterkohle entspricht in ihrer zeitlichen Einordnung etwa der der Grube Messel die Mittel und Oberkohle sind etwas junger Gefunden wurden hier uberwiegend Schadel und Gebissreste die Gesamtanzahl betragt etwa drei Dutzend Objekte 6 5 Weitere Funde mit Zahnen und Oberkieferfragmenten stammen aus der Grube Prinz von Hessen ebenfalls aus der Nahe von Darmstadt 7 Zu den spatesten und nordlichsten Funde Europas zahlen jene von Furstenau in Niedersachsen und Gent in Belgien die allerdings auch nur vereinzelte Zahne umfassen 8 Palaobiologie BearbeitenEurohippus lebte in den tropischen Waldern was vor allem die Funde aus der Grube Messel zeigen wo anhand der exzellent erhaltenen Flora das Habitat der Art rekonstruiert werden kann Hier lebten die Tiere als Buschschlupfer wie ihre Korperform annehmen lasst Dabei ernahrten sie sich hauptsachlich von weicher Pflanzenkost browsing was die niederkronigen Backenzahne mit ihrer teils hockrigen Oberflachenstruktur beweisen Untersuchungen der ebenfalls hervorragend uberlieferten Mageninhalte aus Messel ergaben Blattreste von wenigstens zwolf verschiedenen Arten von Lorbeergewachsen daruber hinaus konnten funf weitere Pflanzenfamilien so Hickorynussbaum Feigen Myrten und Hundsgiftgewachse ermittelt werden Weitere Untersuchungen ergaben auch unzahlige Samenkorner von Weinrebengewachsen Dies zeigt dass auch Fruchte noch einen erheblichen Anteil im Nahrungsspektrum hatten 9 Die aufgenommene Nahrung wurde moglicherweise wie bei den heutigen Pferden im Enddarm unter Beteiligung zahlreicher Mikroorganismen verdaut Darauf lasst der Befund eines Tieres aus der Grube Messel schliessen der durch Bakteriennachzeichnung Bacteriographie der inneren Organe einen grossen Blinddarm im Bereich der Lendenwirbelsaule aufzeigt in dem noch Pflanzenmaterial erhalten ist 10 Ahnliches konnte auch bei der nahe verwandten Gattung Hallensia belegt werden 4 nbsp Die Gebarmutter von Eurohippus im Foto erkennbar als schwarzer Schatten die Pfeile verweisen auf gefaltete Strukturen der einstigen Oberflache nbsp Trachtige Stute von Eurohippus mit Fotus im RontgenbildDaruber hinaus liessen sich auch Nachzeichnungen weiterer Organe identifizieren Dazu gehort die Gebarmutter ebenfalls im Lendenwirbelbereich die der der heutigen Pferde im Aufbau entspricht und eine mehrschichtige Wand besass Vereinzelt sind faltige Strukturen in der Wand erkennbar die auf analoge Bildungen bei rezenten hochtrachtigen Pferdestuten verweisen Die Gebarmutter selbst ist uber das Breite Mutterband mit der Lende und dem Becken verbunden entsprechend den heutigen Pferden Bei wenigstens einem halben Dutzend an Stuten von Eurohippus aus der Grube Messel fanden sich im Bereich der Gebarmutter noch Hinweise auf einen Fotus Anzahl und Anordnung der Knochenreste sprechen fur jeweils singulare Foten so dass die weiblichen Tiere von Eurohippus wie die heutigen Pferde je Geburt nur ein Fohlen zur Welt brachten Dies ist typisch ist fur einen engen Mutter Jungtier Sozialverband wahrend der Aufzuchtszeit und wird als k Strategie in der Fortpflanzung bezeichnet bei der das Elterntier viel Zeit und Energie in die Aufzucht des Nachwuchses investiert Ein vergleichbarer Befund liegt von einem Tier der Gattung Propalaeotherium aus dem Eckfelder Maar vor 11 so dass dies als typisch fur die fruhesten Vertreter der Pferdeverwandtschaft angesehen werden kann Weiterhin ist durch die bakterielle Nachzeichnung der ehemaligen Weichteile bekannt dass Eurohippus eine quastenformige Schwanzbehaarung besass und die Ohren eher kurz wie beim Wildpferd waren und nicht so lang und tutenformig wie bei den heutigen Eseln und Zebras 4 12 10 13 Fur die Grube Messel ist etwa eine gleich grosse Anzahl weiblicher wie mannlicher Individuen belegt Ein ausgeglichenes Geschlechterverhaltnis kann auf eine Sozialstruktur zuruckzufuhren sein bei der Hengste noch keine so dominante Rolle spielten wie es bei heutigen Wildpferden der Fall ist Demnach bestand wohl keine Haremsstruktur die erst mit dem Aufkommen offenerer Landschaften und der dadurch bedingten grosseren Bedrohung durch Beutegreifer entstand Dafur sprechen auch einzelne anatomische Merkmale bei Eurohippus wie etwa die bei Hengsten und Stuten verhaltnismassig ahnlichen Korpergrossen und die sich in ihrer Dimension nur geringfugig unterscheidenden Eckzahne Ein markanter Geschlechtsdimorphismus besteht dagegen im Bau des Beckens So ist der Beckenkanal bei Stuten weiter als bei Hengsten bei denen die Offnung durch Vorsprunge des Darmbeins eingeengt wird 4 2 13 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Equoidea nach Remy et al 2019 14 Equoidea Cardiolophus Hallensia Pliolophus Hyracotherium Orolophus Palaeotheriidae Pachynolophus Lophiatherium Eurohippus Propalaeotherium Leptolophus Plagiolophus PalaeotheriumVorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung StyleEurohippus ist eine Gattung aus der Uberfamilie der Equoidea Pferdeartige und der Unterordnung der Hippomorpha innerhalb der Ordnung der Unpaarhufer Perissodactyla Dabei bestehen unterschiedliche Ansichten zur taxonomischen Stellung der Gattung innerhalb der Equoidea In seiner Erstbeschreibung von Eurohippus favorisierte Jens Lorenz Franzen im Jahr 2006 eine Zuweisung zur Familie der Equidae und damit in die fruhe Verwandtschaft der heutigen Pferde Equus Er platzierte Eurohippus in die Unterfamilie der Hyracotheriinae mit engerer Beziehung zu Hyracotherium Propalaeotherium und Lophiotherium Allerdings ist in der Forschung eine Stellung dieser Unterfamilie und der darin enthaltenen Formen innerhalb der Equidae umstritten und wird vorwiegend von mitteleuropaischen Forschern befurwortet die diese als Basisgruppe in der Entwicklung der Pferde ansehen 4 Andere haufig angloamerikanische Forscher bevorzugen dagegen eine Zuordnung der hyracotheriinen Pferdeformen innerhalb der weitgehend nur aus Eurasien bekannten Familie der Palaeotheriidae welche die Schwestergruppe der Equidae bilden 15 16 In jungerer Zeit kamen jedoch auch Stimmen fur eine Zuweisung der Hyracotheriinae zu den Pferden auf 17 Der Unterschied der Palaeotheriidae zu den fruhen Vertretern der Pferde besteht in teils hoheren Zahnkronen an den Backenzahnen einen grosseren Naseninnenraum langere Wirbelkorper und gegenuber den Mittelfussknochen langere Mittelhandknochen 18 19 13 Die innere Gliederung der Palaeotheriidae und der fruhen Pferdeverwandtschaft allgemein ist komplex und noch nicht vollstandig geklart Mehrere phylogenetische Analysen sehen Eurohippus zusammen mit Lophiotherium gegenuber einer Klade stehend die sich aus Propalaeotherium Palaeotherium und Plagiolophus zusammensetzt Beide letztgenannten Vertreter bilden die Unterfamilie der Palaeotheriinae und zusammen mit den beiden zuerst erwahnten Gattungen die Kronengruppe der Palaeotheriidae Andere urtumlichere Angehorige wie Pachynolophus sind weiter aussen positioniert und gehoren der Unterfamilie der Pachynolophinae an 20 14 Dem gegenuber leitete Franzen im Jahr 2006 Eurohippus stammesgeschichtlich von Pachynolophus und Propalaeotherium gleichzeitig von Propachynolophus her 3 Es werden zwei Arten unterschieden 10 13 E parvulus Laurillard 1849 E messelensis Haupt 1925 Die Gattung Eurohippus wurde im Jahr 2006 von Jens Lorenz Franzen wissenschaftlich erstbeschrieben Der Name leitet sich vom Kontinent Europa und der lateinischen Bezeichnung hippus fur Pferd her Die forschungsgeschichtlich ersten Fossilfunde kamen bereits 1849 in Les Prunes bei Argenton sur Creuse Frankreich zu Tage und wurden von Charles Leopold Laurillard als Lophiodon parvulum beschrieben Ludwig Rutimeyer setzte diese 1891 mit Propalaeotherium gleich und bezeichnete sie als P parvulum Der Holotyp stellt ein einzelner erster oberer Molar dar Im Jahr 1925 fuhrte Oskar Haupt die Art Lophiotherium messelense ein die 1965 in Propalaeotherium messelense umbenannt und 1981 mit P parvulum synonymisiert wurde Als Lectotyp gilt ein weitgehend kopfloses Skelett Exemplarnummer HLMD Me 58 ursprunglich 4358 aus der Grube Messel welches erst 2006 von Franzen bestimmt wurde in Haupts Erstpublikation aber abgebildet ist diesem Skelett werden auch einige Ober und Unterkieferfragmente beigeordnet Die Abspaltung der Gattung Eurohippus von Propalaeotherium erfolgte aufgrund unterschiedlicher anatomischer Merkmale im Schadel und Skelettbau sowie im Gebiss Anfanglich fuhrte Franzen die beiden heute anerkannten Vertreter lediglich als Unterarten von E parvulus 3 spater etablierte er jedoch mit E messelensis eine eigenstandige Art 10 13 Eine Studie aus dem Jahr 2020 bezweifelt hingegen die Eigenstandigkeit von Eurohippus gegenuber Propalaeotherium und fuhrt als Grund eine fehlende statistische Belastbarkeit der trennenden Merkmale an 21 Literatur BearbeitenJens Lorenz Franzen Eurohippus n g a new genus of horses from the Middle to Late Eocene of Europe Senckenbergiana lethaea 86 1 2006 S 97 102 2 Jens Lorenz Franzen und Jorg Habersetzer Complete skeleton of Eurohippus messelensis Mammalia Perissodactyla Equoidea from the early middle Eocene of Grube Messel Germany Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments 97 1 2017 S 1 26 Jens Lorenz Franzen Unpaarhufer Urpferde und Tapirartige In Stephan F K Schaal Krister T Smith und Jorg Habersetzer Hrsg Messelein fossiles Tropenokosystem Senckenberg Buch 79 Stuttgart 2018 S 293 301Einzelnachweise Bearbeiten Holger Preuschoft und Jens Lorenz Franzen Locomotion and biomechanics in Eocene mammals from Messel Palaeobiology Palaeoenvironment 92 2012 S 459 476 a b c d e Jens Lorenz Franzen und Jorg Habersetzer Complete skeleton of Eurohippus messelensis Mammalia Perissodactyla Equoidea from the early middle Eocene of Grube Messel Germany Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments 97 1 2017 S 1 26 a b c Jens Lorenz Franzen Eurohippus n g a new genus of horses from the Middle to Late Eocene of Europe Senckenbergiana lethaea 86 1 2006 S 97 102 1 a b c d e f Jens Lorenz Franzen Die Urpferde der Morgenrote Munchen 2007 S 45 73 a b Meinolf Hellmund Odontological and osteological investigations on propalaeotheriids Mammalia Equidae from the Eocene Geiseltal Fossillagerstatte Central Germany a full range of extraordinary phenomena Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen 267 2 2013 S 127 154 Jens Lorenz Franzen und Hartmut Haubold Revision der Equoidea aus den eozanen Braunkohlen des Geiseltals bei Halle DDR Palaeovertebrata 16 1 1986 S 1 34 Jens Lorenz Franzen Eurohippus parvulus parvulus Mammalia Equidae aus der Grube Prinz von Hessen bei Darmstadt Sud Hessen Deutschland Senckenbergiana lethaea 86 2 2006 S 265 269 Jens Lorenz Franzen und Thomas Mors Das nordlichste Vorkommen palaogener Saugetiere in Europa Palaontologische Zeitschrift 81 4 2007 S 447 456 Wighart von Koenigswald und Friedemann Schaarschmidt Ein Urpferd aus Messel das Weinreben frass Natur und Museum 113 3 1983 S 79 84 a b c d Jens Lorenz Franzen Report on the Discovery of Fossil Mares with Preserved Uteroplacenta from the Eocene of Germany Fossil Imprint 73 1 2 2017 S 67 75 Jens Lorenz Franzen A pregnant mare with preserved placenta from the Middle Eocene maar of Eckfeld Germany Palaeontographica Abteilung A 278 2007 S 27 35 Jens Lorenz Franzen Christine Aurich und Jorg Habersetzer Description of a Well Preserved Fetus of the European Eocene EquoidEurohippus messelensis PLoS ONE 10 10 2015 S e0137985 doi 10 1371 journal pone 0137985 a b c d e Jens Lorenz Franzen Unpaarhufer Urpferde und Tapirartige In Stephan F K Schaal Krister T Smith und Jorg Habersetzer Hrsg Messelein fossiles Tropenokosystem Senckenberg Buch 79 Stuttgart 2018 S 293 301 a b Jean A Remy Gabriel Krasovec Eric Lopez Bernard Marandat und Fabrice Lihoreau The Palaeotheriidae Equoidea Perissodactyla Mammalia from the Eocene fauna of Aumelas Herault department France Geobios 41 13 2019 S 525 585 doi 10 5252 geodiversitas2019v41a13 Robert L Evander Phylogeny of family Equidae In Donald R Prothero und R M Schoch Hrsg The evolution of the Perissodactyls New York 1989 S 109 126 David J Froehlich Quo vadis eohippus The systematics and taxonomy of the early Eocene equids Perissodactyla Zoological Journal of the Linnean Society 134 2002 S 141 256 Matthew C Mihlbachler Florent Rivals Nikos Solounias und Gina M Semprebon Dietary Change and Evolution of Horses in North America Science 331 2011 S 1178 1181 Jens Lorenz Franzen Origin and systematic position of the Palaeotheriidae In Donald R Prothero und R M Schoch Hrsg The evolution of the Perissodactyls New York 1989 S 102 108 Jens Lorenz Franzen Die Equoidea des europaischen Mitteleozans Geiseltalium Hallesches Jahrbuch fur Geowissenschaften B17 1995 S 31 45 Laure Danilo Jean A Remy Monique Vianey Liaud Bernard Marandat Jean Sudre und Fabrice Lihoreau A New Eocene Locality in Southern France Sheds Light on the Basal Radiation of Palaeotheriidae Mammalia Perissodactyla Equoidea Journal of Vertebrate Paleontology 33 1 2013 S 195 215 Simon J Ring Herve Bocherens Oliver Wings und Marton Rab Divergent mammalian body size in a stable Eocene greenhouse climate Scientific Reports 10 2020 S 3987 doi 10 1038 s41598 020 60379 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eurohippus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eurohippus amp oldid 237865788