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Die Alligatorschildkroten Chelydridae sind eine Familie der Schildkroten mit funf oder sechs rezenten Arten in zwei Gattungen in Nordamerika Mittelamerika und im Norden Sudamerikas Dabei handelt es sich um die Schnappschildkroten Chelydra und die Geierschildkroten Macrochelys Daneben sind etliche Arten fossil uberliefert AlligatorschildkrotenGeierschildkrote Macrochelys temminckii SystematikReihe Landwirbeltiere Tetrapoda ohne Rang Amnioten Amniota ohne Rang SauropsidaOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie AlligatorschildkrotenWissenschaftlicher NameChelydridaeJ E Gray 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Stammesgeschichte und Systematik 4 1 Systematik 5 Wirtschaftliche Bedeutung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie heute lebenden Alligatorschildkroten sind sehr grosse und kompakt gebaute Schildkroten mit einem kraftigen Ruckenpanzer Carapax Die Schnappschildkrote erreicht eine Grosse von etwa 45 Zentimetern bei einem Gewicht von durchschnittlich 15 bis maximal etwa 30 Kilogramm wahrend die Geierschildkrote bei einer maximalen Panzerlange von fast 70 Zentimetern bis zu 100 Kilogramm wiegen kann und somit eine der grossten Susswasserschildkroten weltweit ist Beide Arten besitzen kraftige Kiefer und konnen wie alle Halsberger Schildkroten ihren Kopf die Beine und den Schwanz unter den Panzer ziehen Verbreitung BearbeitenDie Schnappschildkroten kommen von Kanada uber die USA und Mittelamerika bis in den Norden Sudamerikas nach Ecuador vor und leben in langsam fliessenden Gewassern mit morastigem Grund Die Geierschildkroten leben ausschliesslich im Bereich des Mississippi River und dessen grosseren Zuflussen Lebensweise Bearbeiten nbsp Schnappschildkrote Chelydra serpentina Alle Arten der Alligatorschildkroten leben im Susswasser grosserer langsam fliessender Strome mit schlammigem Bodengrund Sie jagen nach Fischen und anderen Tieren indem sie sich im Schlamm einwuhlen und ihre rot gefarbte Zunge ausstrecken um angelockte Fische zu schnappen Ansonsten wuhlen sie im Schlamm und suchen nach Benthosorganismen sowie Kadavern und Wasserpflanzen Zur Eiablage gehen die Tiere an Land und vergraben ihre 10 bis 40 Eier im lockeren Boden wo nach etwa 70 bis 80 Tagen die Jungtiere schlupfen Stammesgeschichte und Systematik BearbeitenVertreter der Alligatorschildkroten sind fossil bis in die spate Kreidezeit nachgewiesen und haben weite Teile der nordlichen Hemisphare Asien Europa und Nordamerika bewohnt Das alteste Fossil stammt dabei von Emarginachelys cretacea aus dem Maastrichtium vor etwa 70 Millionen Jahren im heutigen Montana Aus dem spaten Palaozan des heutigen North Dakota stammt das sehr gut erhaltene Fossil von Protochelydra zangerli mit sehr hohen Domen auf dem Ruckenpanzer als Anpassung zum Schutz vor schildkrotenjagenden Krokodilen dieser Zeit Aus der Gattung Chelydropsis sind mehrere fossile Arten vom Oligozan bis zum Pliozan in Europa nachgewiesen Systematik Bearbeiten Rezent gibt es funf oder sechs Arten der Alligatorschildkroten die zwei Gattungen zugeordnet werden Schnappschildkroten Chelydra Schweigger 1812 Sudamerikanische Schnappschildkrote Chelydra acutirostris Peters 1862 Mittelamerikanische Schnappschildkrote Chelydra rossignonii Bocourt 1868 Schnappschildkrote Chelydra serpentina Linnaeus 1758 Geierschildkroten Macrochelys J E Gray 1856 Apalachicola Geierschildkrote Macrochelys apalachicolae Thomas Granatosky Bourque Krysko Moler Gamble Suarez Leone amp Roman 2014 1 Artstatus umstritten da keine diagnostischen Unterschiede zu Macrochelys temminckii vorliegen 2 Suwannee Geierschildkrote Macrochelys suwanniensis Thomas Granatosky Bourque Krysko Moler Gamble Suarez Leone amp Roman 2014 1 Geierschildkrote Macrochelys temminckii Troost 1835 Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenSowohl die Schnappschildkroten als auch die Geierschildkroten werden in ihrer Heimat bejagt Das Fleisch der Tiere gilt als lokale Delikatesse und wird entsprechend gern zubereitet und gegessen Literatur BearbeitenGunther Peters Familie Chelydridae Alligatorschildkroten In Urania Tierreich Fische Lurche Kriechtiere Urania Verlag Berlin 2000 ISBN 3 332 01167 7 S 504 505 Einzelnachweise Bearbeiten a b Travis M Thomas Michael C Granatosky Jason R Bourque Kenneth L Krysko Paul E Moler Tony Gamble Eric Suarez Erin Leone Kevin M Enge Joe Roman Taxonomic assessment of Alligator Snapping Turtles Chelydridae Macrochelys with the description of two new species from the southeastern United States In Zootaxa Band 3786 Nr 2 S 141 165 2014 doi 10 11646 zootaxa 3786 2 4 Brian Folt Craig Guyer Evaluating recent taxonomic changes for alligator snapping turtles Testudines Chelydridae In Zootaxa Band 3947 Nr 3 2015 S 447 450 doi 10 11646 zootaxa 3947 3 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alligatorschildkroten Chelydridae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chelydridae In The Reptile Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alligatorschildkroten amp oldid 214844505