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Die Geierschildkrote Macrochelys temminckii ist eine in den USA beheimatete Schildkrote aus der Familie der Alligatorschildkroten Chelydridae und eine von drei Arten aus der Gattung der Geierschildkroten Macrochelys Sie gilt als eine der grossten Susswasserschildkroten der Welt GeierschildkroteGeierschildkrote Macrochelys temminckii Systematikohne Rang SauropsidaOrdnung Schildkroten Testudines Unterordnung Halsberger Schildkroten Cryptodira Familie Alligatorschildkroten Chelydridae Gattung Geierschildkroten Macrochelys Art GeierschildkroteWissenschaftlicher NameMacrochelys temminckii Troost in Harlan 1835 Geierschildkrote mit aufgesperrtem MaulGeierschildkrote mit Algenbewuchs source source source source source source Geierschildkrote versucht Beute anzulocken indem sie ihren wurmartigen Zungenfortsatz bewegt Peckham sche Mimikry Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung 6 Haltung 7 Trivia 8 Belege 8 1 Literatur 8 2 Einzelnachweise 9 WeblinksAussehen BearbeitenDer Carapax ist braun grau oder schwarz Auf ihm sind durch die hockerartig nach hinten gezogenen Ruckenschilde drei kraftige Kiele ausgebildet Der Hinterrand des Carapax ist grob gesagt Als Besonderheit befindet sich bei der Geierschildkrote eine Reihe von Zwischenschilden Supramarginale zwischen Rippen und Randschilden Costale und Marginale Dies ist bei Jungtieren ein gutes Unterscheidungsmerkmal zur Schnappschildkrote Chelydra serpentina Der kreuzformige Bauchpanzer Plastron ist grau bis gelblich braun Der Kopf der Geierschildkrote ist massig und der stark hakige Oberkiefer ist schnabelartig langgezogen was dieser Schildkrote den deutschen Namen einbrachte Dabei sind ihre Augen seitwarts gerichtet konnen vor dem Zuschnappen aber auch nach vorn gerichtet werden Kopf und Hals sind mit hockerigen stachelartigen Tuberkeln uberzogen Der Schwanz ist im Verhaltnis zum Panzer sehr lang und besitzt einen Hockerkiel auf seiner Oberseite Die Weichteile sind grau bis braunlich und oben dunkler als unten Zwischen den mit kraftigen Krallen besetzten Zehen befinden sich Schwimmhaute Eine weitere Besonderheit ist ihre Zunge Auf ihr sitzt ein rotlicher Fortsatz der zur Jagd auf Beute eingesetzt wird Die Mannchen sind grosser als die Weibchen ausserdem ist bei ihnen der Abstand von Plastronrand bis Kloakenoffnung grosser Sie erreichen eine Grosse bis 90 cm Dabei konnen grosse Exemplare bis 80 Kilogramm schwer werden 1 Lebensraum BearbeitenDer Lebensraum der Geierschildkrote sind grossere Gewasser Flusse und Seen mit weichem schlammigem Bodengrund Sie fuhlt sich auch in Brackwasser wohl Die Flusssysteme in denen die Schildkrote vorkommt munden in den Golf von Mexiko 2 Lebensweise BearbeitenDie Geierschildkrote ist stark an das Wasser gebunden und verlasst es eigentlich nur zur Eiablage Sie liegt mit geoffnetem Maul am Bodengrund im Schlamm versunken und bewegt den rotlichen Zungenfortsatz Durch diesen werden Fische angelockt die versuchen den vermeintlichen Wurm zu schnappen Die Schildkrote wiederum schnappt nach dem Fisch sobald er in ihr Maul geschwommen ist Ausserdem erbeutet sie Wasservogel Frosche Schlangen kleinere Schildkroten Schnecken Wurmer und Insekten In Gefangenschaft wird sie auch mit Mais gefuttert 1 Die Tiere paaren sich von Februar bis April Die 10 bis 50 Eier werden dann im April bis Juni abgelegt Sie sind ungefahr 35 bis 45 mm gross und benotigen 100 bis 110 Tage zum Schlupf Systematik BearbeitenDie Geierschildkrote wurde lange Zeit als einzige rezente Vertreterin ihrer Gattung angesehen Es dauerte in der Forschung rund 50 Jahre bevor drei biogeographisch abgegrenzte Arten Macrochelys temminckii M apalachicolae und M suwanniensis aufgrund morphologischer und molekulargenetischer Methoden identifiziert werden konnten 2 Gefahrdung BearbeitenDie Geierschildkrote ist in ihrem Bestand gefahrdet Fruher war sie in ihrem Lebensraum haufig wurde aber zur Herstellung von Schildkrotensuppe in den Vereinigten Staaten bis in die 1970er und 80er Jahre in grossen Mengen gefangen Nach 3 der Bundesartenschutzverordnung ist es in Deutschland verboten Geierschildkroten zu besitzen anzubieten zur Abgabe vorratig zu halten feilzuhalten an andere abzugeben oder sie zu zuchten Ausgenommen sind nur Tierhaltungen unter zoologisch fachkundiger Leitung die ganz oder uberwiegend juristischen Personen des offentlichen Rechts gehoren Haltung BearbeitenIn Zoologischen Garten ist eine Freilandhaltung moglich wobei die Anlagen gut gesichert sein sollten denn diese Schildkrote ist sehr bissig und kann somit erhebliche Verletzungen verursachen Nur in geraumigen Anlagen in Zoologischen Garten ist auch eine Gruppenhaltung moglich Die Wassertemperatur sollte 22 bis 26 C betragen Das Becken bzw der mogliche Haltungsbehalter muss entsprechend der Grosse der Schildkrote sehr gross gewahlt werden und sollte gemass ihrer Lebensweise strukturiert sein Voraussetzung zur Nachzucht ist eine winterliche Ruhephase von zwei Monaten bei circa 15 C Trivia BearbeitenAm 1 Juli 2002 konnte eine ausgesetzte Geierschildkrote im Dornacher Weiher bei Aschheim Region Munchen von einem Angler eingefangen werden Seitdem ist sie im Institut fur Zoologie in Munchen untergebracht 3 4 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Manfred Rogner Schildkroten Biologie Haltung Vermehrung Eugen Ulmer KG Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8001 5440 1Einzelnachweise Bearbeiten a b Manfred Rogner Schildkroten Biologie Haltung Vermehrung Eugen Ulmer KG Stuttgart 2008 S 58 a b Travis M Thomas Michael C Granatosky Jason R Bourque Kenneth L Krysko Paul E Moler Tany Gamble Eric Suarez Erin Leone Joe Roman Taxonomic assessment of Alligator Snapping Turtles Chelydridae Macrochelys with the description of two new species from the southeastern United States Zootaxa 3786 2 S 141 165 2014 Artikel von Spiegel Online https www spiegel de panorama jagd auf geierschildkroete das ungeheuer von dornach in der falle a 203439 html abgerufen am 21 August 2014 Ungeheuer von Dornach gefangen In Ibbenburener Volkszeitung Nr 150 2 Juli 2002 S la2 ivz aktuell de abgerufen am 29 Marz 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geierschildkrote Macrochelys temminckii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Macrochelys temminckii In The Reptile Database Macrochelys temminckii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von Tortoise amp Freshwater Turtle Specialist Group 1996 Abgerufen am 14 Dezember 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geierschildkrote amp oldid 232292555