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Die Walnussgewachse Juglandaceae sind eine mit rund 60 Arten relativ kleine Familie von vorwiegend baumformig wachsenden Holzpflanzen die zu den Buchenartigen Fagales gehoren In Mitteleuropa ist die Familie nicht heimisch die Echte Walnuss Juglans regia wird haufig angepflanzt und ist verbreitet verwildert und eingeburgert WalnussgewachseEchte Walnuss Juglans regia Illustration A Zweig mit mannlichen Blutenstanden B Zweig mit weiblichen Einzelbluten 1 und 2 mannliche Blute 4 weibliche Blute 5 ganze Frucht 6 NussSystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenRosidenEurosiden IOrdnung Buchenartige Fagales Familie WalnussgewachseWissenschaftlicher NameJuglandaceaeDC ex PerlebWalnussbaum im WinterTischplatte aus massivem europaischem Walnussbaumholz Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande 1 3 Bluten 1 4 Frucht 2 Verbreitung 3 Systematik 4 Belege 4 1 Einzelnachweise 5 Weiterfuhrende Literatur 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Vertreter sind vorwiegend Baume seltener Straucher Sie enthalten meist reichlich Tannine Die Knospen sind nackt oder mit Schuppen besetzt Terminalknospen kommen vor werden jedoch oft von seitenstandigen verdrangt Die Blattnarben sind gross und tragen drei Gruppen von Leitbundelnarben Das Mark der Zweige ist fest oder gekammert Die Blatter sind sommer oder seltener immergrun meist wechselstandig seltener gegenstandig oder wirtelig Sie besitzen keine Nebenblatter und sind paarig oder unpaarig gefiedert mit meist 5 bis 31 Fiederblattchen selten sind sie dreiblattrig oder einfach Der Blattrand ist ganz oder gesagt Blatter wie auch Knospen Bluten und Fruchte sind meist mit Harzdrusen versehen mit gelben oder bleichen mehrzelligen schildformigen Drusenschuppen Sie tragen haufig auch gebundelte oder drusige Haare Blutenstande Bearbeiten Die Baume sind monozisch seltener diozisch Die Bluten stehen in Katzchen oder Ahren die meist hangen seltener aufrecht stehen Meist stehen mannliche und weibliche Bluten in getrennten Blutenstanden manchmal sind sie auch in einer dann androgyn genannten Rispe vereint Hier ist dann die zentral stehende Ahre weiblich oder zumindest teilweise weiblich die Seitenaste tragen mannliche Bluten Getrennt stehende mannliche Blutenstande stehen in Gruppen von 3 bis 8 Katzchen oder auch einzeln Getrennt stehende weibliche Blutenstande sind vielblutige Katzchen oder zwei bis vielblutige Ahren Die Blutenstande stehen seitlich oder endstandig an vorjahrigen oder alteren Trieben mannliche Blutenstande stehen manchmal auch an der Basis diesjahriger Triebe In jedem Tragblatt sitzt nur eine Blute Bluten Bearbeiten Kronblatter fehlen Die mannlichen Bluten haben vier oder weniger bis keine Kelchblatter Das ungelappte oder dreilappige Tragblatt und sofern vorhanden die beiden Brakteolen sind mit dem Receptaculum der Blute verwachsen und erscheinen wie ein Teil des Kelchs Die Staubblatter stehen daher scheinbar auf der Blutenhulle und dem Kelch Die 3 bis 40 seltener bis 100 Staubblatter sind sitzend die Antheren offnen sich mit Langsschlitzen Ein Stempel Rudiment ist selten vorhanden Bei den weiblichen Bluten ist der Kelch meist vierlappig mit dem Fruchtknoten verwachsen oder er fehlt Das Tragblatt und die Brakteolen sind nur mit dem Blutenstiel und der Basis des Fruchtknotens verwachsen oder mit dem ganzen Fruchtknoten Bei einzelnen Arten konnen in den weiblichen Bluten einzelne Staubblatter gebildet werden Der Stempel besteht aus zwei Fruchtblattern selten in einzelnen Bluten aus drei oder vier Der Fruchtknoten steht unterstandig ist einfachrig und besitzt eine echte unvollstandige Unterteilung Haufig kommen sekundare und auch tertiare Unterteilungen vor sodass der Fruchtknoten im unteren Teil zweifachrig oder falsch vier oder achtfachrig ist Oberhalb der Mitte ist der Fruchtknoten einfachrig selten im obersten Teil durch Einwuchse der Wand bis falsch funffachrig Der Fruchtknoten enthalt eine einzelne aufrechte orthotrope Samenanlage mit einem Integument die auf der Spitze der primaren Trennwand steht Die Plazentation ist abgewandelt zentralwinkelstandig und wirkt auf den ersten Blick basal Am Fruchtknoten sitzt ein einzelner Griffel der selten fehlt Der Griffel tragt zwei bis vier Narbenaste Frucht Bearbeiten Innerhalb der Familie gibt es zwei Arten von Fruchten Die erste ist eine Nussfrucht die von einer der Nuss anhaftenden faserigen Hulle umschlossen ist die sich zur Reife offnet oder geschlossen bleibt Die zweite Art sind eine Nuss mit dunner Hulle oder eine dunnhautige Nuss mit zwei oder drei Flugeln oder einem kreisformigen Flugel Die Frucht ahnelt haufig einer Steinfrucht die Hulle wird jedoch vom Involucrum und dem Kelch gebildet die dunne Haut vom Kelch alleine Nie jedoch wird die Hulle vom Perikarp gebildet weshalb die Frucht keine echte Steinfrucht ist Diese Fruchtform wird manchmal Tryma genannt In der Frucht sitzt ein einzelner grosser Same der zwei bis vier oder auch achtfach gelappt ist Ein Endosperm fehlt Der Keimling fullt die Nuss aus Die Keimblatter sind vierlappig haufig fleischig olreich Bei der Keimung verbleiben sie haufig in der Nuss konnen aber auch als vierlappige Blatter im Freien erscheinen Verbreitung BearbeitenDie Walnussgewachse haben ihren Verbreitungsschwerpunkt auf der Nordhalbkugel und kommen sowohl in Amerika als auch in Eurasien vor Die meisten Gattungen sind dabei auf eine Seite des Pazifiks beschrankt lediglich Carya und Juglans kommen in der Alten wie der Neuen Welt vor Alfaroa und Oreomunnea sind auf Amerika beschrankt die ubrigen Gattungen auf Asien Nur zwei Gattungen reichen mit ihren Arealen auf die Sudhalbkugel Juglans erreicht Nordargentinien Engelhardia reicht bis Sumatra Java und Neuguinea Das Mannigfaltigkeitszentrum ist heute Ostasien das Zentrum der fossilen Artenvielfalt ist allerdings Nordamerika Walnussbaume waren in Deutschland gemass Anordnungen zur Brandverhutung des 18 Jahrhunderts im Kurfurstentum Trier und weiterer Kurfurstentumer des Heiligen Romischen Reiches zwischen den Hausern als etwaiger Schutz gegen fortreissende Flammen anzupflanzen da sie hochstammige blatterreiche Baume seien 1 Systematik BearbeitenDie Walnussgewachse im engeren Sinne sind die Schwestergruppe der Rhoipteleaceae innerhalb der Ordnung Fagales Sie wird in zwei Unterfamilien unterteilt und umfasst rund 60 Arten 8 Gattungen werden allgemein anerkannt die Klassifizierung einiger Arten als selbstandige Gattungen ist derzeit in Diskussion 2 Unterfamilie Engelhardioideae Iljinsk Gattung Engelhardia Lesch ex Blume Gattung Oreomunnea Oerst Gattung Alfaroa Standl Gattung Alfaropsis Iljinsk Stellung als eigene Gattung unsicher Unterfamilie Juglandoideae Tribus Platycaryeae Nakai Gattung Platycarya Siebold amp Zucc Tribus Juglandeae Nakai Subtribus Juglandinae D E Stone amp P S Manos Gattung Walnusse Juglans L Gattung Flugelnusse Pterocarya Kunth Gattung Cyclocarya Iljinsk Mit nur einer Art Cyclocarya paliurus Batal Iljinsk Subtribus Caryinae D E Stone amp P S Manos Gattung Hickory Carya Nutt Gattung Annamocarya A Chev Stellung als eigene Gattung unsicher Die Angiosperm Phylogeny Group hat 2009 die eine Zeit lang als eigene Familie gefuhrte Gattung Rhoiptelea Diels amp Hand Mazz wieder in die Familie Juglandaceae inkludiert 3 Belege BearbeitenAnmin Lu Donald E Stone L J Grauke Juglandaceae In Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 4 Cycadaceae through Fagaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 1999 ISBN 0 915279 70 3 S 277 285 englisch PDF Datei 153 kB Donald E Stone Juglandaceae In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliophyta Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York Oxford u a 1997 ISBN 0 19 511246 6 S 416 428 englisch Wayne E Manning The Classification within the Juglandaceae In Annals of the Missouri Botanical Garden Band 65 Nr 4 1978 S 1058 1087 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fpage 2F28003557 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Paul S Manos Donald E Stone Evolution Phylogeny and Systematics of the Juglandaceae In Annals of the Missouri Botanical Garden Band 88 Nr 2 2001 S 231 269 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fpage 2F26843771 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Einzelnachweise Bearbeiten Franz Josef Sehr Brandschutz im Heimatgebiet vor 300 Jahren In Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg Weilburg Hrsg Jahrbuch fur den Kreis Limburg Weilburg 2022 Limburg 2021 ISBN 3 927006 59 9 S 223 228 Paul S Manos Donald E Stone Evolution Phylogeny and Systematics of the Juglandaceae In Annals of the Missouri Botanical Garden Band 88 Nr 2 2001 S 231 269 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fbiodiversitylibrary org 2Fpage 2F26843771 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Angiosperm Phylogeny Group An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants APG III In Botanical Journal of the Linnean Society Band 161 Nr 2 2009 S 105 121 DOI 10 1111 j 1095 8339 2009 00996 x Weiterfuhrende Literatur BearbeitenHorst Schaarschmidt Die Walnussgewachse Die neue Brehm Bucherei Band 591 2 uberarb Auflage Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 1999 ISBN 3 89432 311 6 Frei Jonas Die Walnuss Alle in Mitteleuropa kultivierten Arten Botanik Geschichte Kultur AT Verlag Aarau 2019 ISBN 978 3 03902 021 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walnussgewachse Juglandaceae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Familie der Juglandaceae bei der APWebsite engl waldwissen net Dossier Nussbaume Baumlieder u a zum NussbaumNormdaten Sachbegriff GND 4203030 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walnussgewachse amp oldid 233176945