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Dieser Artikel behandelt das Mittelgebirge in Hessen Zu weiteren Bedeutungen siehe Burgwald Begriffsklarung Der Burgwald ist ein in nordostlichen Randlagen maximal 443 1 m u NHN 1 und sonst massig hohes Mittelgebirge des Westhessischen Berglandes in Nord und Mittelhessen Deutschland Er wird durch die Bundesstrasse 3 in den bis auf Siedlungsrodungen durchgehend bewaldeten Nordlichen Burgwald im Nordwesten und den deutlich kleineren und zu grossen Teilen landwirtschaftlich genutzten Sudlichen Burgwald im Sudosten aufgeteilt Von der ortsansassigen Bevolkerung wird Burgwald oft als Synonym fur den Nordlichen Burgwald verwendet BurgwaldBlick vom Christenberg uber den Gerhardsberg im Burgwald zum Rothaargebirge mit dem Bollerberg im HintergrundBlick vom Christenberg uber den Gerhardsberg im Burgwald zum Rothaargebirge mit dem Bollerberg im HintergrundHochster Gipfel Knebelsrod 443 1 m u NHN Lage Landkreise Waldeck Frankenberg und Marburg Biedenkopf Nord und Mittelhessen Deutschland Teil des Westhessischen BerglandesBurgwald Hessen Koordinaten 51 0 N 8 48 O 51 000793 8 800049 443 1 Koordinaten 51 0 N 8 48 Op1p5 Karte des BurgwaldesBlick vom Christenberg in die Wetschaft Senke im Hintergrund die Sackpfeifen Vorhohen und ihr Namensgeber im Rothaargebirge mit Kohlenberg 583 m halbrechts zweigipfelig Sackpfeife 674 m rechts der Mitte sehr breit mit Sendemast und Arennest 592 m halblinks Schwarz Erlen Bruchwaldam Roten Wasser Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Naturraumliche Gliederung 1 3 Flusse 2 Geologie 3 Klima 4 Namensbedeutung 5 Geschichte 6 Franzosenwiesen 7 Naturschutz 8 Baum Veteranen 9 Berge 10 Literatur 11 Allgemeine Quellen 12 Weblinks 13 Einzelnachweise und AnmerkungenGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Der Burgwald befindet sich in den Landkreisen Waldeck Frankenberg und Marburg Biedenkopf Nach Nordosten geht er in den montaneren Kellerwald uber nach Osten schliessen sich hinter dem Wohratal die zur Oberhessischen Schwelle gezahlten Gilserberger Hohen an Nach Suden folgen hinter dem Tal der Ohm das Amoneburger Becken und die Lahnberge jenseits der Lahn schliesslich der Marburger Rucken Im Westen grenzt die Wetschaft Senke im Nordwesten die Eder den Burgwald von den sich anschliessenden Auslaufern des Ostsauerlander Gebirgsrandes der Ostabdachung des Rothaargebirges ab Hochste Erhebung ist der im Norden gelegene Knebelsrod Der Burgwald wird von diesen Orten eingerahmt Frankenberg im Norden Haina Gemunden und Wohratal im Osten Rauschenberg im Sudosten Colbe im Suden Wetter im Sudwesten und Munchhausen sowie Battenberg im Westen Innerhalb des bewaldeten Mittelgebirges liegen Burgwald Rosenthal und Bracht Naturraumliche Gliederung Bearbeiten Der Burgwald Haupteinheit 345 wird zum Westhessischen Berg und Senkenland Haupteinheitengruppe 34 auch nur Westhessisches Bergland genannt gezahlt welches sich von Giessen im Suden in etwa bis Kassel und Korbach im Norden zieht Von den zum Burgwald gezahlten Senken langs der Taler der Flusse Wetschaft Wohra und Ohm sowie der Nordabdachung unmittelbar sudlich des Eder tals abgesehen teilt sich der eigentliche Burgwald vor allem in die Naturraume Nordlicher 345 1 und Sudlicher Burgwald 345 2 auf wobei der Nordliche Burgwald den uberwiegenden Teil der Waldflache ausmacht wahrend der Sudliche Burgwald nur den Bruch Teil des Waldes darstellt der seit Menschengedenken durch den Verkehrsweg von Marburg nach Kassel Bundesstrasse 3 vom Kernwald abgeschnitten ist Da etwa die Halfte des einstigen Waldes sudlich der B 3 zur ackerbaulichen Nutzung gerodet wurde insbesondere der komplette Teil nordlich der Stadt Rauschenberg wie auch der Sudwesthang bei Sindersfeld handelt es sich um gerade noch etwa 1500 Hektar zusammenhangende Waldflache die zum Staatsforst Rauschenberg gehort Die naturraumliche Haupteinheit Burgwald gliedert sich wie folgt 2 3 4 345 Burgwald 494 28 km 345 0 Wetschaft Senke 121 61 km Westen 345 1 Nordlicher Burgwald 204 79 km 345 2 Sudlicher Burgwald 49 64 km 345 3 Wohratal 38 26 km sudlicher Osten 345 4 Buntstruth 22 98 km Nordosten 345 5 Frankenberger Oberland 345 50 Bottendorfer Flur 26 40 km westlicher Norden 345 51 Geismarer Platte 21 63 km ohne Hauberner Hecke ostlicher Norden 345 510 Hauberner Hecke 8 97 km Sudosten der Platte Wahrend die fast unbewaldete Wetschaft Senke sich deutlich von den eigentlichen bewaldeten Buntsandsteinrucken des Burgwaldes unterscheidet setzen diese sich jenseits der grosseren Flusstaler nach Sudwesten und Osten fort jenseits der Lahn nach Sudosten im Marburger Rucken 347 00 jenseits der Ohm nach Suden in den Lahnbergen 347 01 jenseits der Wohra nach Osten in den Gilserberger Hohen 346 0 ohne den Hemberg in deren Norden wo bereits Schiefergesteine anstehen Flusse Bearbeiten Uber den Burgwald verlauft ein Abschnitt der Rhein Weser Wasserscheide zwischen Rothaargebirge und Kellerwald der uberwiegende Teil entwassert jedoch nach Suden zur Lahn und damit zum Rhein Die im Norden grenznah verlaufende Eder wird demgegenuber nur von wenigen nennenswerten Bachen aus dem Burgwald gespeist da der Hohenschwerpunkt des Mittelgebirges deutlich nach Nord ost en verlagert ist Im Folgenden werden die wichtigsten Flusse des Burgwaldes im Uhrzeigersinn geordnet beginnend an der ostlichen Sudseite der Rhein Weser Wasserscheide aufgefuhrt 5 Name Ziel fluss Lange km EZGkm Abfluss MQ l s Bemerkungen GKZ 6 Bach von Romershausen Schweinfe Wohra 5 1 10 1 75 nordostlicher Grenzfluss 258282 4Holzbach Schweinfe Wohra 9 3 18 0 131 258282 8Bentreff Wohra 13 1 48 9 268 25828 4Wadebach Wohra 4 0 12 7 84 Nahtstelle zum Sudlichen Burgwald 25828 72Rauschenberger Bach Wohra 2 7 6 9 48 Sudlicher Burgwald 25828 92Teufelsgraben Ohm 5 0 Sudlicher Burgwald 2582 XSchwarzenbornbach Rotes Wasser 5 6 8 8 50 25896 6Rotes Wasser Ohm 18 6 51 0 221 2589 6Bach aus dem Langen Grund Rotes Wasser 6 9 9 0 35 25896 8Rosphe Wetschaft Unterlauf 8 2 18 6 76 25818 8Mellnau Wetschaft Unterlauf 7 3 8 8 62 25818 72Bach vom Christenberg Wetschaft Unterlauf 6 0 6 8 35 25818 52Silberbornbach Wetschaft Unterlauf 2 7 4 8 28 25818 32Wetschaft Oberlauf Lahn 13 36 1 226 bis Ernsthausen 258 18Senkelbach Wetschaft 5 6 11 6 83 25818 2Bach vom Lichtenberg Wollmar Wetschaft 7 5 7 5 70 kreuzt einen Nordwest Auslaufer langs der B 236 258184 4Nemphe Eder 14 2 38 4 294 428 198Kaltes Wasser Nemphe 8 8 15 2 112 428198 4Lengelbach Eder 3 4 6 7 59 bis Dainrode Grenzbach 428 32 Die Wetschaft ist im Unterlauf bis zu ihrer Mundung in die Lahn Grenzfluss und hat insgesamt 29 km Lange verfugt uber ein Einzugsgebiet von 196 2 km und hat einen Abfluss von 1702 l s Indes kommt die Halfte ihres Wassers 810 l s mit dem erst spat mundenden Treisbach aus dem Rothaargebirge bzw den Sackpfeifen Vorhohen Weitere 278 l s kommen von der Wollmar ebenfalls aus den Vorhohen Beide erwahnten Flusse tragen zur Flusshochzeit mit der Wetschaft je mehr Wasser bei als diese selber wobei die Wollmar teilweise auch aus dem Burgwald gespeist wird siehe Tabelle Addiert man die Abflusse der Zuflusse des Wetschaft Unterlaufes plus den aufgefuhrten Wollmar Nebenfluss hinzu kommt man bereits auf etwa 500 l s Damit bleibt die Wetschaft der mit Abstand am meisten Wasser aus dem Burgwald fuhrende Fluss Der Lengelbach ist insgesamt 11 4 km lang besitzt ein Einzugsgebiet von 25 8 km und fuhrt 210 l s Jedoch verlasst er bereits kurz nach seiner Quelle den eigentlichen Burgwald Geologie BearbeitenDer Burgwald besteht aus Buntsandstein Im Erdzeitalter Trias vor ca 220 Millionen Jahren lagerten sich Sedimente aus dem Rheinischen Schiefergebirge in das sudlich davon gelegene Germanische Becken ab Es entstand eine Schichttafel die in mehrere Stucke zerbrach als das Gebiet im Tertiar wieder angehoben wurde Diese Stucke wurden dann zu den Bergen und Hugeln des heutigen Burgwaldes In seinen westlichen bis nordostlichen Randsenken Wetschaft Senke Frankenberger Oberland und Buntstruth ist der Burgwald von einem Zechsteingurtel umgeben der den Buntsandstein von den Schiefergesteinen des Ostsauerlander Gebirgsrandes und des Kellerwaldes abtrennt die Grenztaler von Wetschaft Ohm und Wohra in der Sudhalfte sind stark losshaltig 7 Klima BearbeitenIm Burgwald ist es deutlich kalter als in den umliegenden Gegenden Er liegt im Windschatten des Rothaargebirges das mit Hohen bis 800 Meter einen Teil der milden Westwinde abfangt Insbesondere in der zentralen Mulde den Franzosenwiesen entsteht in vielen Nachten ein Kaltluftsee Denn die dort vorhandenen Torfmoose verdunsten grosse Mengen an Flussigkeit bis zu 20 Mal so viel wie eine gleich grosse Wasserflache was eine gewisse Verdunstungskalte bewirkt Die gegen Abend absinkende sich abkuhlende Luft fliesst durch die zufuhrenden Taler in den zentralen Kessel In Kombination mit der vor Ort abgekuhlten Luft aussert sich auch durch eine hohe Nebelhaufigkeit entstehen Kaltluftseen die uber Nacht erhalten bleiben Diese Phanomene sind zum Beispiel auch aus dem Bayerischen Wald bekannt In den umliegenden Dorfern kommen haufig Spat oder Fruhfroste vor Langzeitmessungen der Universitat Marburg auf den Franzosenwiesen ergaben dass es in jedem Monat des Jahres zu Nachtfrosten gekommen ist Im Sommer kann der Temperaturunterschied im Tagesverlauf bis zu 30 Grad Celsius betragen Die durchschnittlichen Jahresniederschlage liegen bei 700 mm und damit deutlich unter den Niederschlagssummen der angrenzenden Mittelgebirge da sich der Burgwald im Regenschatten des Rothaargebirges befindet Auf den Franzosenwiesen werden nur 535 mm erreicht Insgesamt ist das Klima des Burgwalds mit seinen relativ geringen Niederschlagen und grosseren Temperaturgegensatzen deutlich kontinentaler als das der umliegenden Regionen mikroklimatisch aber durch hohe Luftfeuchtigkeit in Bodennahe auch sehr atlantisch getont Diese Kombination ermoglicht Pflanzen und Tierarten aus sehr unterschiedlich getonten Klimaten das Uberleben Namensbedeutung BearbeitenDie Bedeutung und Herkunft des Namens Burgwald ist unbekannt Nach einer Theorie leitet sich der Name von den zahlreich vor und fruhgeschichtlichen Burgen wie dem Christenberg ab Moglicherweise war die ursprungliche Bedeutung auch einfach Bergwald 8 Geschichte Bearbeiten nbsp ChristenbergDie bisher fruhesten Spuren menschlicher Tatigkeit im Burgwald sind altsteinzeitliche Werkzeuge wie Steinklingen und Schaber zur Fleischbearbeitung die bei Willershausen gefunden wurden Bei Bracht wurde eine bandkeramische Siedlung aus der Zeit von 4500 v Chr entdeckt Damals gab es im Burgwald grosse Bestande an lichten Traubeneichenwaldern die mit Hange Birke Gemeiner Hasel Weiden Espen und Kiefern durchsetzt waren Seit ca 1800 v Chr wurden die Eichen aus klimatischen Grunden zuruckgedrangt und die Buche begann den Waldbestand zu dominieren Aus dieser Zeit sind einige Hugelgraber erhalten In der Eisenzeit wurde das westlich vom Burgwald gelegene Tal der Wetschaft zwischen 750 und 300 v Chr von den Kelten besiedelt Der Christenberg Kesterburg war ein keltischer Furstensitz und Fliehburg zugleich Diese keltische Burg wurde durch einen Brand zerstort Etwa in der zweiten Halfte des 1 Jhdts v Chr drangen wahrscheinlich versprengte Teile germanischer Stamme in die Burgwaldregion vor die sich dann mit anderen Gruppen zum Stamm der Chatten verbanden Seit dem Jahr 469 n Chr gehorten die Chatten zum Reich der Franken und im 7 Jahrhundert wurde auf dem Christenberg eine neue karolingische Festungsanlage gegen die Sachsen errichtet Nach dem Ende der Sachsenkriege war der Christenberg hauptsachlich als kirchliches Zentrum von Bedeutung Zahlreiche mittelalterliche Siedlungsversuche im inneren Burgwald scheiterten v a am ungunstigen Klima und den armen Boden Der Wald war zunachst ein koniglicher Forst und gelangte im Mittelalter in den Besitz der Landgrafen von Hessen Er wurde aber auch von den Bauern der umliegenden Dorfer intensiv genutzt Insbesondere wurden Rinder Schafe und Schweine zur Mast in den Wald getrieben Es entstanden sogenannte Hutewalder mit grossen weit voneinander entfernt stehenden Baumen insbesondere Eichen und Buchen Zudem wurde auch massiv Holz eingeschlagen unter anderem fur die Frankenberger Silber und Kupferminen Dies hatte zur Folge dass etwa um 1800 im Burgwald nur noch sehr wenige Baume vorhanden waren 9 Seit 1464 besassen die Landgrafen von Hessen das alleinige Jagdrecht im Burgwald Das Jagdschloss Wolkersdorf wurde zwischen 1481 und 1484 und das Jagdschloss Bracht 1744 erbaut Beide wurden durch den sogenannten Herrenweg mitten durch den Burgwald verbunden An dem Weg wurden auch mehrere Rastplatze angelegt darunter die sogenannten Herrenbanke bei Rosenthal 10 In diesen Jahren wird auch von heftigen Konflikten um das Jagdrecht berichtet Im Jahr 1533 liess der Landgraf Philipp eine grossere Anzahl von Burgern aus Rosenthal wegen Wilderei verhaften Ihnen gelang jedoch der Ausbruch aus dem Gefangnis Am 23 Juni 1623 wurde der Forster Hans Glas im Burgwald von Wilderern erschossen am 28 Juni 1676 starb Oberforster Hans Ross in einem Feuergefecht mit Wilderern Die Landgrafen jagten hauptsachlich Wildschweine im 18 Jahrhundert hatte sich aber das Rotwild aufgrund von Futterungen so stark vermehrt dass Landgraf Wilhelm VIII im September 1772 in 6 Jagden uber 450 Stuck erlegte Zur Zeit des Konigreichs Westphalen nutzte auch Konig Jerome Bonaparte das Jagdschloss Wolkersdorf Im 19 Jahrhundert wurde der Burgwald intensiv mit Fichten Kiefern und Weiss Tannen aufgeforstet Seit dieser Zeit dominieren Nadelbaume im bisher reinen Laubwaldgebiet Insbesondere die Fichten mit ihren flachen Wurzeln fuhrten zu einer Regeneration des stark degradierten Bodens und wuchsen zudem auch noch sehr schnell Gegenwartig wird der Laubwaldanteil im Burgwald wieder erhoht Franzosenwiesen Bearbeiten nbsp Die Franzosenwiesen nbsp Moorkomplex an den FranzosenwiesenDie Franzosenwiesen liegen in einer Senke mitten im Burgwald Sie bestehen aus okologisch wertvollen Mooren Feuchtwiesen Stillgewassern und Auenwaldern Sie werden in West Ost Richtung vom Roten Wasser einem nordlichen Nebenfluss der Ohm durchflossen Bis zum 18 Jahrhundert war das damals als die Brucher bezeichnete Gebiet ein Moor Landgraf Karl von Hessen Kassel uberliess es im Jahr 1725 hugenottischen Siedlern aus Schwabendorf zur Nutzung Im westlichen Teil der seitdem so genannten Franzosenwiesen ist das Moor erhalten geblieben Der ostliche Teil wurde entwassert und als Heuwiese genutzt Die Hugenotten waren verpflichtet von dem geernteten Heu alle dort stehenden Scheunen zur Wildfutterung aufzufullen nur das ubrig gebliebene Heu und Moos durften sie nach Schwabendorf mitnehmen Als Folge der Aufhebung der feudalen Vorrechte in der Landgrafschaft Hessen Kassel wurden die Franzosenwiesen ab 1848 Allodialbesitz der Schwabendorfer Landwirte Ab dem Jahr 1898 begannen die Bauern ihre Grundstucke an den preussischen Forstfiskus zu verkaufen Sie wurden teilweise mit Nadelbaumen aufgeforstet Im Jahr 1985 gehorten von den 65 Grundstucken 45 der Forstverwaltung und die restlichen 20 Privatpersonen 1987 wurden die Franzosenwiesen unter Naturschutz gestellt Mittlerweile sind sie auch Teil des landerubergreifenden Schutzgebietsystems Natura 2000 Es ist geplant die Nadelgeholze zu entfernen und die Entwasserungsgraben zu verschliessen Dadurch sollen sich die Feuchtwiesen in Richtung Ubergangs bzw Schwingrasenmoor entwickeln Die restlichen Privatflachen sollen angepachtet bzw gekauft werden 11 12 Naturschutz Bearbeiten nbsp Das Hungertal mit gleichnamigen Naturschutzgebiet nbsp Parzellen auf den Franzosenwiesen mit privaten FichtenforstenDie besondere Schutzwurdigkeit des Burgwaldes zeigte sich schon sehr fruh durch die Nachweise seltener Tier und Pflanzenarten Gerd Hoyer wies 1966 den Raufusskauz nach bald darauf wurden weitere seltene Vogelarten festgestellt Seit Ende der 1950er Jahre wurde der Burgwald auch botanisch und bryologisch untersucht und vor allem Dr Kurt Kellner konnte viele Besonderheiten nachweisen zum Beispiel Sphagnum imbricatum Anfang der 1970er Jahre wurde die Trasse der Bundesautobahn 4 mitten durch den Burgwald geplant und eine Wasserentnahme im grossen Stile wurde diskutiert Durch diese akut drohende Gefahr begann sich Widerstand zu organisieren und 1977 wurde die Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald e V gegrundet Diese setzte sich in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzverbanden wie NABU und HGON fur den Erhalt des Burgwaldes ein Im weiteren Verlauf war die Unterschutzstellung besonders wertvoller Lebensraume prioritar aber auch deren Untersuchung wurde forciert Im Laufe der Zeit wurden zehn Naturschutzgebiete ausgewiesen die als FFH Gebiet ins Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgenommen wurden Der Kern des Burgwaldes wurde als Vogelschutzgebiet in dieses Schutzgebietsnetz aufgenommen Aktuell gelten die Bestrebungen der Naturschutzverbande zum einen der wieder neu in der offentlichen Diskussion aufgekommenen A4 zum anderen eigenen Renaturierungsprojekten und der aktiven Kommunikation mit Landnutzern vor allem der Forstverwaltung Durch Umstellen auf naturgemassen Waldbau und das grosse Interesse der Zustandigen vor Ort an den Belangen des Naturschutzes ist gute Zusammenarbeit moglich und wird aktiv durchgefuhrt Ein Problem ist allerdings dass einige Landwirte denen Grundstucke im NSG Franzosenwiesen gehoren diese nach wie vor nicht an das Land Hessen verkaufen wollen Auf ihnen stehen immer noch Fichtenforste die im Hochmoorgebiet wie ein Fremdkorper wirken Deshalb kann auch die Wiedervernassung der ostlichen Franzosenwiesen nicht in Angriff genommen werden Baum Veteranen Bearbeiten nbsp Gerichtseiche am Galgenberg bei Rosenthal nbsp Mindestens 700 jahrige Sommerlinde in HimmelsbergIm Burgwald gibt es zahlreiche mehrere hundert Jahre alte Baume Meistens handelt es sich dabei um Eichen So findet sich beim Forsthaus am Hirschberg ein Bestand von 13 sogenannten Hute Eichen die in grossraumigen Abstanden gepflanzt einst der Schweinemast dienten von denen das markanteste Exemplar 8 m Stammumfang misst Anderswo finden sich an vielen Stellen im Inneren des Waldes alte Eichen In der Rodung von Rosenthal schliesslich steht in markanter Hohe die Gerichtseiche am Galgenberg uber 7 m Stammumfang deren Name bereits andeutet dass Gerichte nicht nur tagten sondern auch vollzogen wurden Der mit Abstand markanteste und alteste Baum mindestens 700 Jahre 9 m Stammumfang indes ist eine Sommerlinde und steht mitten im Dorf Himmelsberg im aussersten Sudlichen Burgwald Berge Bearbeiten nbsp Aussichtsgerust auf dem Knebelsrod nbsp Der Sudwestrand des Burgwaldes bei OberrospheDiese Liste enthalt eine Auswahl von Bergen und Bergkuppen des Burgwalds sortiert nach Hohe in Meter m uber Normalhohennull NHN wenn nicht anders genannt in der Regel laut BfN 1 Knebelsrod 443 1 m Norden sudostlich von Friedrichshausen Landkreis Waldeck Frankenberg Todtenhohe 424 1 m Norden nordostlich von Willersdorf Landkreis Waldeck Frankenberg Heukopf 420 8 m Norden nordostlich von Willersdorf Landkreis Waldeck Frankenberg Wasserberg 412 2 m im Westen sudostlich von Rosenthal Roda Landkreis Waldeck Frankenberg Tauschenberg 406 7 m im Suden nordwestlich von Bracht Landkreis Marburg Biedenkopf Geierskopfe 405 2 m im Sudwesten nordnordostlich von Mellnau Landkreis Marburg Biedenkopf Schonelsberger Kopf 401 m im Westen nordostlich von Rosenthal Roda Landkreis Waldeck Frankenberg Gerhardsberg 398 7 m Westrand ostlich von Munchhausen Landkreis Marburg Biedenkopf Pfaffenkopf 391 6 m Nordwesten sudostlich von Burgwald Industriehof Landkreis Waldeck Frankenberg Hohehardt ca 391 m im Nordwesten sudostlich von Rosenthal Roda Landkreis Marburg Biedenkopf Christenberg 387 4 m Westrand ostlich von Munchhausen Landkreis Marburg Biedenkopf Stirnhelle 387 5 m Sudwesten ostlich von Oberrosphe Landkreis Marburg Biedenkopf Finsterkopf 386 2 m im Nordwesten nordostlich von Burgwald Industriehof Landkreis Waldeck Frankenberg Sattelkopf 383 7 m Sudwesten ostlich von Mellnau Landkreis Marburg Biedenkopf Himmelsberg ca 381 m ausserster Nord Westen Landkreis Waldeck Frankenberg Alter Rauschenberg 376 m Suden sudsudwestlich von Rauschenberg Schwabendorf Landkreis Marburg Biedenkopf Grosser Hirschberg 361 3 m Suden sudlich von Bracht Landkreis Marburg Biedenkopf Galgenberg 358 m Osten nordlich von Wohra Landkreis Waldeck Frankenberg Hauptkopf 357 1 m im sudostlich gelegenen Monchwald bei Rauschenberg Albshausen Landkreis Marburg Biedenkopf Auf dem Siegel ca 344 m Suden Landkreis Marburg Biedenkopf Sohler ca 338 m Sudosten sudwestlich von Wohratal Langendorf Landkreis Marburg Biedenkopf Kainsberg 324 3 m westlich des Burgwalds bei Munchhausen Wollmar Landkreis Marburg Biedenkopf Eibenhardt 301 5 m sudlichster Berg des Burgwalds an Nahtstelle zu Lahnbergen nordostlich von Colbe Landkreis Marburg BiedenkopfLiteratur BearbeitenHeinrich Boucsein Der Burgwald Elwert Marburg 1955 Hessische Gesellschaft fur Ornithologie und Naturschutz Hrsg Naturschutz und Entwicklungskonzeption Burgwald Wohratal 1996 kein ISBN kann fur 12 80 Euro bei der HGON gekauft werden Karl Junk Heiner Salz Steinmale im Burgwald Geschichte und Geschichtchen von 52 Steinmalen im Burgwald Burgwald Verlag Colbe Schonstadt 2003 ISBN 3 936291 19 5 Gerhard Wagner Eva Merz Ursula Mothes Wagner Der Burgwald Hrsg HGON Wohratal 1995 Broschure ohne ISBN Gunther Wilmink Annette Schmidt Anne Archinal Lothar Feisel Faszination Burgwald Eigenverlag Marburg 2011 ISBN 978 3 00 035842 5 Allgemeine Quellen BearbeitenLandschaftssteckbriefe des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise 34501 Burgwald 34502 Randsenken mit Wetschaft Buntstruth Frankenberger Oberland Bottendorfer Flur bezeichnet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgwald Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Burgwald Gebirge Reisefuhrer Burgwald Naturschutz Projekt der Hessischen Gesellschaft fur Ornithologie und Naturschutz Marburg Biedenkopf auf hgon mr de Der Burgwald Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald e V auf ag burgwald de Der Naturraum Burgwald Kurzbeschreibung auf oberrosphe de Karte Luftbild des Burgwaldes mit Naturraumgrenzen Flussen und allen wichtigen Erhebungen Placemarks Google Earth erforderlich Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Martin Burgener Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1963 Online Karte PDF 4 1 MB Gerhard Sandner Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 125 Marburg Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1960 Online Karte PDF 4 9 MB Karte und Legende zu den Naturraumen Hessens Internet Archive der Online Kopie von Die Naturraume Hessens Otto Klausing 1988 im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes fur Umwelt und Geologie Gewasserkartendienst des Hessischen Ministeriums fur Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz Hinweise Zur besseren Ubersicht und Sortierung flussabwarts ist pro Fliessgewasser in die Gewasserkennzahl GKZ nach der Ziffer 258 und 428 die fur die Lahn und die Eder steht jeweils ein Bindestrich eingefugt Geologische Ubersichtskarte von Hessen Geschichtlicher Atlas von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Vgl Gerhard Wagner u a S 4 Vgl Gerhard Wagner u a S 12 ff Rast an den Herrenbanken HNA vom 13 Juli 2011 auf hna de Die Franzosenwiesen im Burgwald ein historischer Kalender Arbeitskreis fur Hugenotten und Waldensergeschichte Schwabendorf e V auf schwabendorf de Franzosenwiesen und Rotes Wasser Memento vom 9 Juli 2012 im Webarchiv archive today in Standarddatenbogenauszug fur FFH Gebietsvorschlag Hessisches Ministerium fur Umwelt Energie Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus hmulv hessen de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgwald amp oldid 221474335