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Bracht ist einer von sieben Ortsteilen der Stadt Rauschenberg im mittelhessischen Landkreis Marburg Biedenkopf Der Ort liegt am Roten Wasser einem nordlichen Nebenfluss der Ohm im Burgwald und grenzt an Rosenthal Schonstadt Albshausen und Schwabendorf BrachtStadt RauschenbergKoordinaten 50 55 N 8 51 O 50 921666666667 8 8491666666667 240 Koordinaten 50 55 18 N 8 50 57 OHohe 240 238 257 m u NHNFlache 28 24 km 1 Einwohner 845 2016 2 Bevolkerungsdichte 30 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 35282Vorwahl 06427 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ortsgeschichte 1 2 Flugplatz 1 3 Nachkriegsgeschichte 1 4 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 1 5 Gerichte seit 1821 2 Bevolkerung 2 1 Einwohnerstruktur 2011 2 2 Einwohnerentwicklung 2 3 Historische Religionszugehorigkeit 2 4 Historische Erwerbstatigkeit 3 Politik 4 Sehenswurdigkeiten 5 Infrastruktur 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp KircheIn der Nahe des heutigen Dorfes wurden Reste einer bandkeramischen Siedlung ausgegraben Ortsgeschichte Bearbeiten Am 2 Januar 1241 wurde Bracht soweit bekannt erstmals in einer auf der Amoneburg ausgestellten Urkunde als Brachtfe erwahnt Mit dem Vertrag von Langsdorf ging Bracht am 10 September 1263 nebst grossen Teilen des Burgwaldes in das landesherrliche Eigentum der hessischen Landgrafen uber und unterstand somit nicht mehr direkt dem erzbischoflichen Einfluss von der Amoneburg aus 1349 forderte die Pest erste Opfer im Dorf 1450 kam Bracht zum Gericht Schonstadt vorher Gericht Bulenstrut mit der Besonderheit dass alle Geldstrafen an die landgrafliche Kanzlei nach Marburg abzufuhren waren Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Bracht trotz seiner versteckten Lage nicht verschont Am 3 September 1728 erfolgte die Einweihung der neugebauten Kirche Erntedankfest und Kirchweihtag Der Siebenjahrige Krieg 1756 1763 brachte Bracht wiederum in grosse Not da der Burgwald fur beide Gegner eines der wichtigsten Aufstellungs Durchmarsch und Ruckzugsgebiete war Von 1776 bis 1783 nahmen 14 Brachter Soldaten am Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg teil 1826 hatte Bracht insgesamt 443 Einwohner Von 1833 bis 1852 sorgte die Burgergarde fur Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung Sie war abgesehen von den Stadten zahlenmassig mit 69 Mann die grosste im Kreis Marburg aber auch die patriotischste 1873 wurde die Landstrasse Bracht Rosenthal eine der ersten Strassen in Hessen die teilweise geteert war dem Verkehr ubergeben Im April 1888 wurde der Weiler und ehemalige Deutschordenshof Merzhausen aus dem Ortsverband Rosenthal aus und dem Gutsbezirk Oberforsterei Bracht eingegliedert Die kleine Gehoftgruppe im Norden der Gemarkung ist seitdem Teil von Bracht 1891 wurde fur 900 Mark die erste Feuerspritze angeschafft und somit eine eigenstandige Freiwillige Feuerwehr gegrundet 1920 grundete sich der erste Brachter Fussballverein Flugplatz Bearbeiten Im Sommer 1934 wurden 80 ha einer bereits gerodeten Waldflache vom Luftwehrbereichskommando Munster fur den bereits 1933 geplanten Einsatzhafen I Ordnung Bracht enteignet Der Bau des Flugplatzes begann im Herbst 1934 seine Fertigstellung erfolgte im Mai 1936 Ab 1935 zweigte am sechs Kilometer entfernten Bahnhof Halsdorf von der Wohratalbahn eine Anschlussbahn zum Flugplatz Bracht ab Sie diente ausschliesslich dem Transport von Militargutern und Flugplatzpersonal Ab 10 Mai 1940 lag hier die III Gruppe des Kampfgeschwaders 28 und flog Einsatze gegen Frankreich Am 20 Juli 1944 wurde Bracht erstmals von den Alliierten bombardiert Die letzten deutschen Angehorigen der Wehrmacht sprengten am 27 Marz 1945 die Flugplatzeinrichtungen und Flugzeuge Einen Tag spater marschierten die US amerikanischen Truppen und Panzerverbande in Bracht ein Am 5 April 1945 ubernahmen die United States Army Air Forces USAAF den Flugplatz unter der Bezeichnung Advanced Landing Ground ALG Y 95 und betrieben ihn als Versorgungs und Evakuierungsflugplatz Zu diesem Zeitpunkt gab es dort eine mit Gras bedeckt Start und Landebahn mit einer Lange von 3400 Fuss 1036 Metern und einer Breite von 120 Fuss 36 Metern 3 Schon am 30 April 1945 wurde diese Art der Nutzung wieder eingestellt Im Jahr 1946 wurde die Anschlussbahn endgultig stillgelegt und abgebaut Nachkriegsgeschichte Bearbeiten Ab 1949 entstand der Ortsteil Siedlung Die Grundung eines Posaunenchors folgte 1950 Nach fast 20 Jahren Planung konnte 2004 die Einweihung der Mehrzweckhalle gefeiert werden Hessische Gebietsreform 1970 1977 Im Zuge der Gebietsreform in Hessen genehmigte die Landesregierung mit Wirkung vom 31 Dezember 1971 den freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Rauschenberg und der Gemeinden Albshausen Bracht Ernsthausen Josbach Schwabendorf und Wolfskaute im damaligen Landkreis Marburg zu einer Stadt mit dem Namen Rauschenberg 4 Fur alle ehemals eigenstandigen Gemeinden sowie fur die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk gebildet 5 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten denen Bracht angehort e angehort e 1 6 vor 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Gericht Schonstadt Gericht Schonstadt bestand aus den Orten Kolbe Bernsdorf Burgeln Betziesdorf Reddehausen Schonstadt Schwarzenborn und Bracht 7 ab 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Marburg Gericht Schonstadt 1604 1648 Heiliges Romisches Reich strittig zwischen Landgrafschaft Hessen Darmstadt und Landgrafschaft Hessen Kassel Hessenkrieg Gericht Schonstadt ab 1648 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Marburg 8 ab 1806 Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Marburg 1807 1813 Konigreich Westphalen Departement der Werra Distrikt Marburg Kanton Rosenthal ab 1815 Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Marburg 9 ab 1821 Kurfurstentum Hessen Provinz Oberhessen Landkreis Marburg 10 Anm 1 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Marburg ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Oberhessen Landkreis Marburg ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Landkreis Marburg ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen seit 1946 Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg Stadt Rauschenberg Anm 2 ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Marburg Biedenkopf Stadt Rauschenberg ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Giessen Landkreis Marburg Biedenkopf Stadt RauschenbergGerichte seit 1821 Bearbeiten Mit Edikt vom 29 Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt In Marburg wurde der Kreis Marburg fur die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz fur Bracht zustandig 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt 11 Nach der Annexion Kurhessens durch Preussen 1866 erfolgte am 1 September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Marburg 12 13 Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Bracht 858 Einwohner Darunter waren 6 0 7 Auslander Nach dem Lebensalter waren 144 Einwohner unter 18 Jahren 348 zwischen 18 und 49 189 zwischen 50 und 64 und 168 Einwohner waren alter 14 Die Einwohner lebten in 348 Haushalten Davon waren 81 Singlehaushalte 96 Paare ohne Kinder und 138 Paare mit Kindern sowie 27 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 59 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 228 Haushaltungen lebten keine Senioren 14 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1577 38 Hausgesesse 1630 24 Hausgesesse 2 dreispannige 4 zweispannige 9 einspannige Ackerleute 9 Einlauftige 1681 25 hausgesessene Mannschaften 1747 60 Hausgesesse 1838 Familien 70 nutzungsberechtigte Ortsburger 19 BeisassenBracht Einwohnerzahlen von 1766 bis 2016Jahr Einwohner1766 3141800 1834 4511840 5031846 5031852 5111858 4891864 4911871 4541875 4591885 4441895 4471905 5071910 5021925 4571939 5461946 8121950 8451956 8061961 8121967 8681980 1990 2000 2011 8582016 845Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Zensus 2011 14 2016 2 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1861 479 evangelisch lutherische 19 evangelisch reformierte ein romisch katholischer Einwohner 1885 443 evangelische 99 77 ein katholischer 0 23 Einwohner 1961 692 evangelische 85 22 113 katholische 13 92 EinwohnerHistorische Erwerbstatigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1766 Erwerbspersonen zwei Schuster ein Strumpfweber 4 Schmiede 11 Leineweber 5 Wagner ein Schneider zwei Muller zwei Wirte ein Schreiner ein Ziegelbrenner 5 Tagelohner 1838 Familien 52 Ackerbau 10 Gewerbe 27 Tagelohner 1961 Erwerbspersonen 226 Land und Forstwirtschaft 131 Produzierendes Gewerbe 40 Handel und Verkehr 40 Dienstleistungen und Sonstiges Politik BearbeitenFur Bracht besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung 5 Der Ortsbeirat fur den Ortsbezirk Bracht besteht aus funf Mitgliedern Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 54 36 Alle Kandidaten gehorten der Gemeinschaftslist Bracht an 15 Der Ortsbeirat wahlte Andreas Weichsel zum Ortsvorsteher 16 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Die Burg das anstelle eines um 1280 erbauten Gebaudes errichtete landgrafliche ehemalige Jagdschloss BrachtMehrere Eichen in der Nahe des Forsthauses Hirschberg wobei die dickste einen Brusthohenumfang von 7 25 m 2014 hat 17 nbsp Naturdenkmal am Steinbornskopf nbsp Hohle EicheInfrastruktur Bearbeiten nbsp MehrzweckhalleEin Kindergarten Eine Grundschule Eine MehrzweckhalleLiteratur BearbeitenLiteratur uber Bracht nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks BearbeitenOrtsteil Bracht In Webauftritt Gemeinde Rauschenberg abgerufen im September 2021 Bracht Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Trennung von Justiz Landgericht Marburg und Verwaltung Am 31 Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Rauschenberg Einzelnachweise a b c d e f Bracht Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 21 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Kritik an neuer Kita Tragerschaft Nicht mehr online verfugbar In Oberhessische Presse Archiviert vom Original am 28 November 2021 abgerufen am 28 November 2021 The Air Force Engineer Army Air Forces Engineer Command MTO Prov Mehrere Auflagen 1943 1945 Broschure der United States Air Force Historical Research Agency USAFHRA Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlussen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20 Dezember 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1972 Nr 2 S 47 Punkt 50 Abs 2 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 8 MB a b Ortsbeirate In Webauftritt Stadt Rauschenberg abgerufen im September 2021 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Georg Landau Beschreibung des kurfurstenthums Hessen T Fischer Kassel 1842 S 370 online bei HathiTrust s digital library Die Zugehorigkeit des Amtes Marburg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen Hessen Marburg 1567 1604 Hessen Kassel und Hessen Darmstadt 1604 1638 und Hessen Darmstadt 1567 1866 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 100 f online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August kurhess GS 1821 S 73 f Neueste Kunde von Meklenburg Kur Hessen Hessen Darmstadt und den freien Stadten aus den besten Quellen bearbeitet im Verlage des G H G privil Landes Industrie Comptouts Weimar 1823 S 158 ff online bei HathiTrust s digital library Verordnung uber die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfurstentum Hessen und den vormals Koniglich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluss der Enklave Kaulsdorf vom 19 Juni 1867 PrGS 1867 S 1085 1094 Verfugung vom 7 August 1867 betreffend die Einrichtung der nach der Allerhochsten Verordnung vom 19 Juni d J in dem vormaligen Kurfurstentum Hessen und den vormals Koniglich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluss der Enklave Kaulsdorf zu bildenden Gerichte Pr JMBl S 221 224 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A 3F SZ 3D237 doppelseitig 3D LT 3DPr 20JMBl 20S 20221 E2 80 93224 PUR 3D a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 30 und 70 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im August 2021 Ortsbeiratswahl Albershausen In Votemanager Stadt Bracht abgerufen im August 2023 Ortsvorsteher der Stadt Rauschenberg In Webauftritt Stadt Rauschenberg abgerufen im August 2023 Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 10 Januar 2017 Stadtteile von Rauschenberg Albshausen Bracht Ernsthausen Josbach Rauschenberg Schwabendorf Wolfskaute Normdaten Geografikum GND 4659188 6 lobid OGND AKS VIAF 242746211 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bracht Rauschenberg amp oldid 236850433