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Die Equipe Ligier zwischenzeitlich Equipe Talbot Gitanes war ein franzosisches Formel 1 Team das von Guy Ligier gegrundet worden war und seine Wurzeln in dem Leicht und Sportwagenhersteller Automobiles Ligier hatte Das Team bestritt von 1976 bis 1996 325 Formel 1 Rennen und erzielte neun Siege In den spaten 1970er Jahren war Ligier einer der erfolgreichsten Rennstalle mit Beginn der Turbo Ara liessen die Leistungen allerdings nach Nach einigen Besitzerwechseln ubernahm Alain Prost 1996 den Rennstall um ihn von 1997 bis 2001 unter der Bezeichnung Prost Grand Prix fortzufuhren Ligier Name Equipe LigierUnternehmen Automobiles Ligier S A Unternehmenssitz Abrest F Teamchef Frankreich Guy LigierStatistikErster Grand Prix Brasilien 1976Letzter Grand Prix Japan 1996Gefahrene Rennen 325Konstrukteurs WM Fahrer WM Rennsiege 9Pole Positions 9Schnellste Runden 9Punkte 388 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 1 1 Entstehungsgeschichte 1 2 Grundung des Formel 1 Teams 1 3 Wechselnde Leistungen 1 4 Sport und Politik 1 5 Mehrere Wechsel der Eigentumer 1 6 Konstruktionen 2 Renneinsatze 2 1 Die Anfange 2 1 1 1976 Debutsaison 2 1 2 1977 und 1978 2 2 Die Goldenen Jahre 2 2 1 1979 2 2 2 1980 2 2 3 1981 2 3 Der Niedergang 2 3 1 1982 2 3 2 1983 2 3 3 1984 2 3 4 1985 2 3 5 1986 2 3 6 1987 2 4 Ubergangszeit Warten auf Renault 2 4 1 1988 2 4 2 1989 2 4 3 1990 2 4 4 1991 2 4 5 1992 2 5 Die letzten Jahre Ligier als Spielball 2 5 1 1993 2 5 2 1994 2 5 3 1995 Fabrique en France 2 5 4 1996 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenEntstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp Vorgeschichte Sportwagenrennen mit dem Ligier JS2Der 1930 geborene Guy Ligier begann seine Sportlerlaufbahn als Rugbyspieler Spater fuhr er Motorradrennen 1962 wechselte Guy Ligier dem Weg seines Vorbilds John Surtees folgend zum Automobilsport Ligier nahm an Rallyes und Langstreckenrennen teil und fuhr in der Formel Junior sowie in der Formel 2 1966 und 1967 schliesslich trat er in der Formel 1 an 1966 nahm er als Privatfahrer mit einem Cooper T81 an funf Weltmeisterschaftslaufen teil 1967 mit einem Brabham BT20 an sieben Rennen Beim Grossen Preis von Deutschland wurde Ligier als Sechster gewertet und fuhr einen Weltmeisterschaftspunkt ein Ab 1968 widmete sich Guy Ligier dem Aufbau des Unternehmens Automobiles Ligier das 1969 die Produktion von Sportwagen aufnahm Zu dieser Zeit beendete er seine aktive Karriere im Formel Sport nahm aber noch bis 1973 regelmassig an den 24 Stunden Rennen von Le Mans teil Automobiles Ligier begann als gemeinsames Projekt von Guy Ligier und dem franzosischen Rennfahrer Jo Schlesser Bevor das Unternehmen seinen Betrieb aufnehmen konnte starb Schlesser bei einem Unfall beim Grossen Preis von Frankreich in Rouen les Essarts Ligier fuhrte das Projekt alleine fort Ab 1969 baute Ligier Sportwagen die teilweise auf Rennsporteinsatze zugeschnitten waren teilweise aber auch eine Strassenzulassung erhielten Neben dem Ligier JS2 baute Ligier ab 1972 im Auftrag von Citroen auch das Luxuscoupe SM Mit dem JS 2 schloss das Ligier Werksteam das 24 Stunden Rennen von Le Mans 1975 als Gesamtzweiter ab Grundung des Formel 1 Teams Bearbeiten Das Formel 1 Team der Equipe Ligier wurde im Dezember 1974 gegrundet Grundlage fur das Engagement war die Ausrustung des ehemaligen Formel 1 Teams Matra die Guy Ligier im Dezember 1974 mit finanzieller Unterstutzung des franzosischen Tabakmonopolisten Societe d Exploitation Industrielle des Tabacs et des Allumettes SEITA ubernommen hatte Die Verbindung zwischen Ligier und Matra stellte der franzosische Rennfahrer Jean Pierre Beltoise her der in den vergangenen Jahren fur beide Rennstalle gefahren war Mit Ligier hatte er Langstreckenrennen bestritten mit Matra Formel 1 Rennen Ligier ubernahm neben der Ausrustung auch das gesamte Personal des Matra Teams einschliesslich der Ingenieure Gerard Ducarouge und Paul Carillo die unter anderem den erfolgreichen Langstreckenwagen Matra MS670 konzipiert hatten Ducarouge und Carillo entwickelten im Laufe des Jahres 1975 zusammen mit Michel Baujon den ersten Formel 1 Rennwagen fur Ligier den JS5 Der Wagen wurde 1975 in den Raumlichkeiten von SEITA offentlich vorgestellt und anschliessend von Beltoise auf der Rundstrecke von Paul Ricard getestet 1 Wechselnde Leistungen Bearbeiten Das erste Modell der Equipe Ligier hatte in technischer Hinsicht noch einige Ahnlichkeiten mit fruheren Matra Konstruktionen Mitte der 1970er Jahre loste sich das Team allerdings von diesen Vorlagen Bereits im zweiten Jahr seiner Existenz konnte Ligier einen Grossen Preis gewinnen 1979 war es Dritter und 1980 Zweiter der Konstrukteurswertung Eine weitere Steigerung gab es nicht In den restlichen Jahren des Formel 1 Engagements kam das Team nicht uber mehrere funfte Range hinaus in einigen Jahren war es fur die Konstrukteurswertung gar nicht klassifiziert Beobachter waren der Auffassung dass Ligier in den spaten 1970er Jahren nicht verstanden habe warum das Team so erfolgreich war deshalb sei eine kontinuierliche Weiterentwicklung nicht moglich gewesen Die 1980er Jahre werden in der franzosischen Motorsportliteratur gelegentlich mit den Worten Errare Ligierum Est umschrieben 2 Sport und Politik Bearbeiten Die Equipe Ligier erreichte seit den 1980er Jahren nur noch wenige sportliche Erfolge Guy Ligier verfugte uber gute Beziehungen zu franzosischen Politikern unter anderem war er ein enger Freund des franzosischen Staatsprasidenten Francois Mitterrand und des zeitweisen Ministerprasidenten Pierre Beregovoy Durch diese Kontakte erhielt das Team in vielen Jahren finanzielle Unterstutzung von franzosischen Staatsunternehmen die als Sponsoren auf den Ligier Autos warben 3 Zu ihnen gehorte die staatliche Lotteriegesellschaft Francaise des Jeux Loto sowie das Tabakmonopol SEITA dessen Werbung fur die Zigarettenmarken Gitanes und Gauloises die gesamte Teamgeschichte begleitete Die franzosischen Konkurrenzteams AGS und Larrousse erhielten diese Unterstutzung nicht In einigen Fallen machte Guy Ligier auch seinen Einfluss geltend um Sponsoren dieser Teams zum Wechsel zu seinem Rennstall zu bewegen 4 Beobachter fuhrten den Ausschluss des Konkurrenzteams Larrousse aus der Konstrukteurswertung im Jahr 1990 auf ein Eingreifen Guy Ligiers zuruck 5 1989 wurde berichtet dass staatliche Stellen auf Ligiers Veranlassung einen Sponsorvertrag des Konkurrenzteams AGS mit dem Mineralolunternehmen Total verhindert hatten 6 Mehrere Wechsel der Eigentumer Bearbeiten nbsp Kurzzeitiger Eigentumer der Equipe Ligier Flavio Briatore 1994 bis 1995 In den 1990er Jahren erlebte die Equipe Ligier eine Reihe von Besitzerwechseln 1992 verkaufte Guy Ligier den Rennstall fur einen Preis von angeblich 200 Millionen Franzosische Franc 7 an den franzosischen Industriellen Cyril de Rouvre der von 1988 bis 1990 Inhaber des AGS Teams gewesen war De Rouvre war nur ein Jahr lang fur Ligier verantwortlich Ende 1993 wurde er in einen Rechtsstreit verwickelt in dessen Folge er fur zehn Monate in Untersuchungshaft genommen wurde Der Rennstall war zum Jahreswechsel 1993 94 ohne verantwortlichen Leiter Im Fruhjahr 1994 ubernahm Flavio Briatore das Ligier Team das zu dieser Zeit mit Renault Motoren fuhr die als die leistungsstarksten Triebwerke der Formel 1 angesehen wurden und mit Williams 1992 Nigel Mansell und 1993 Alain Prost die Fahrerweltmeisterschaft gewonnen hatten Briatore leitete zur gleichen Zeit das Benetton Team das bis 1994 mit unterlegenen Achtzylindermotoren von Ford an den Start ging Ziel der Ubernahme Ligiers war es die Renault Motoren fur die Saison 1995 zu Benetton umzuleiten sodass Michael Schumacher fur die Verteidigung seines Weltmeistertitels uber ein leistungsfahiges Triebwerk verfugte Ligier erhielt stattdessen Honda Motoren die Briatore von Minardi ubernommen hatte Die Verbindung zu Benetton fuhrte 1995 zu einem Techniktransfer der Ligier JS41 war abgesehen von einigen Besonderheiten im Motorumfeld weitgehend mit dem Benetton B195 identisch 1995 wurde der Rennstall von Tom Walkinshaw geleitet im folgenden Jahr ubernahm Alain Prost das Team Konstruktionen Bearbeiten Ligier war wahrend des gesamten Formel 1 Engagements ein sogenanntes Werksteam konstruierte also die eingesetzten Autos selbst Die Fahrzeuge erhielten in Erinnerung an den 1968 todlich verungluckten Rennfahrer Jo Schlesser jeweils die Bezeichnung JS zur weiteren Individualisierung waren ungerade Ziffern bzw Nummern angefugt 8 Die Motoren bezog Ligier von Cosworth bzw Ford Matra Megatron Lamborghini Renault und Honda Eine Partnerschaft mit Alfa Romeo die fur 1987 vorgesehen war scheiterte kurz vor dem Beginn der Rennsaison Renneinsatze BearbeitenAb 1976 beteiligte sich Ligier an der Formel 1 Weltmeisterschaft Das Team war 21 Jahre lang in der Formel 1 vertreten Ligier ist damit das am langsten in der Formel 1 engagierte franzosische Team 9 Die Anfange Bearbeiten 1976 Debutsaison Bearbeiten nbsp Ligiers erstes Formel 1 Auto Der JS5 von 1976 nbsp Ligier JS5 von 1976Die Equipe Ligier meldete sich 1976 unter dem Namen Ligier Gitanes zur Formel 1 Weltmeisterschaft 1976 Der Begriff Gitanes bezog sich auf die gleichnamige Zigarettenmarke die in Frankreich von Ligiers Geldgeber SEITA vertrieben wurde Guy Ligier hatte anfanglich erwogen bereits in der Debutsaison ein Zwei Fahrer Team mit Jean Pierre Beltoise und Henri Pescarolo zu melden 10 Kostengrunde zwangen ihn allerdings dazu sich zunachst auf ein Auto zu beschranken Anlass hierfur war vor allem der hochpreisige Matra Motor der doppelt so teuer war wie ein Cosworth Achtzylinder 1 Die Fahrerwahl ging zugunsten des jungen Franzosen Jacques Laffite aus Einsatzauto war der Ligier JS5 den Matras 1968 konzipierter Zwolfzylindermotor antrieb Der blau weiss lackierte Wagen zeichnete sich durch eine sehr grosse Lufthutze uber dem Motor aus auf der das Bild einer tanzenden Zigeunerin ein Markenzeichen von Gitanes zu sehen war Die Lufthutze brachte keinen technischen Vorteil Sie diente allein dazu die Werbeflachen an dem Auto zu vergrossern Der Ligier JS5 wird deshalb gelegentlich als rasende Plakatwand bezeichnet 3 Ligier trat zu allen 16 Grossen Preisen der Saison 1976 an und konnte sich zu jedem Rennen qualifizieren In den ersten beiden Rennen des Jahres fiel Laffite jeweils infolge eines Technikdefekts aus Beim ersten Grossen Preis des Jahres in Brasilien verungluckte Laffite im Zeittraining und beschadigte die Radaufhangung des einzigen einsatzbereiten Fahrzeugs Guy Ligier und ein Mechaniker stellten das Auto in der darauf folgenden Nacht in der Werkstatt des Fittipaldi Teams soweit wieder her dass Laffite am Rennen teilnehmen konnte Am Rennsonntag schied er allerdings infolge eines Getriebeschadens aus Beim zweiten Rennen des Jahres in Sudafrika qualifizierte sich Laffite fur den achten Startplatz und im Rennen fuhr er die drittschnellste Rundenzeit Allerdings fiel er spater nach einem Motordefekt aus 11 Die erste Zielankunft des Teams ergab sich beim Grossen Preis der USA West Hier fuhr Ligier dank eines vierten Platzes von Laffite die ersten Weltmeisterschaftspunkte ein Bei den Grossen Preisen von Belgien und Italien wurde Laffite jeweils Dritter Das beste Ergebnis des Teams war der zweite Platz Laffites beim Grossen Preis von Osterreich Insgesamt erzielten Ligier und Laffite in der Debutsaison des Teams 20 Weltmeisterschaftspunkte Laffite schloss das Jahr als Achter der Fahrerwertung ab Ligier wurde Sechster der Konstrukteursmeisterschaft Das Team Penske hatte ebenso wie Ligier 20 Punkte erreicht Da Penske aber mit einem Sieg ein besseres Einzelergebnis als Ligier aufweisen konnte wurde Penske als Funfter und Ligier als Sechster gewertet 1977 und 1978 Bearbeiten nbsp Ligier JS9Im folgenden Jahr gewann Laffite das erste Rennen fur Ligier Beim Grossen Preis von Schweden 1977 kam er mit einem Vorsprung von acht Sekunden auf Jochen Mass McLaren als erster ins Ziel Dieses Ergebnis wird in der Motorsportliteratur zumeist als der erste rein franzosische Formel 1 Sieg gewertet denn ein franzosischer Fahrer gewann in einem franzosischen Auto das von einem franzosischen Motor angetrieben wurde der erste franzosische Grand Prix Sieger war dagegen bereits Maurice Trintignant auf Ferrari in Monaco 1955 und den ersten Sieg fur einen franzosischen Chassis erzielte Matra in Zandvoort 1968 mit Jackie Stewart als Fahrer Lediglich die Reifen von Goodyear kamen nicht aus Frankreich Ende 1977 zog sich Matra aus der Formel 1 zuruck sodass Ligier in der Saison 1978 Kundentriebwerke von Cosworth verwenden musste Dies kam allerdings indirekt dem Team dahingehend zugute dass der Cosworth V8 fur gerade aufkommenden Wingcars aufgrund seiner Bauform besser geeignet war als der Matra V12 und Ligier somit in den Folgejahren technisch Anschluss halten konnte Laffite der weiterhin der einzige Fahrer des Teams war kam in Spanien und Deutschland als Dritter ins Ziel das waren die besten Ergebnisse des Jahres Hinzu kamen ein vierter und vier funfte Platze sodass Ligier mit 19 Weltmeisterschaftspunkten am Jahresende Rang sechs der Konstrukteursmeisterschaft belegte Die Goldenen Jahre Bearbeiten 1979 Bearbeiten nbsp Ligier JS11 151979 trat Ligier erstmals durchgangig mit zwei Rennfahrern an Neben Laffite meldete Ligier zunachst Patrick Depailler der nachdem er sich bei einem Unfall beim Drachenfliegen beide Beine gebrochen hatte im Sommer durch den Belgier Jackie Ickx ersetzt wurde In diesem Jahr erschien der von Gerard Ducarouge entwickelte Ligier JS11 der den von Lotus aufgezeigten Trend des Bodeneffekts konsequent umsetzte Das Fahrzeug war eines der effektivsten Autos dieser Saison Laffite gewann die ersten beiden Rennen des Jahres in Brasilien und Argentinien wurde in Belgien Zweiter und im Spatsommer dreimal in Folge Dritter Depailler wurde Zweiter in Brasilien und gewann den Lauf in Spanien Ickx der fur das Team die letzten Rennen seiner Formel 1 Karriere bestritt erreichte weniger er kam nur zweimal in den Punkterangen ins Ziel und fiel in den ubrigen Rennen aus 1980 Bearbeiten 1980 wurde zum erfolgreichsten Jahr fur Ligier Das Team trat mit dem JS11 bzw seiner Weiterentwicklung JS15 an Die technischen Komponenten wurden von Gerard Ducarouge Herve Guilpin und Paul Carillo konstruiert Die Aerodynamik hingegen war keine Eigenentwicklung Ligiers Das Team beauftragte hierfur das Pariser Ingenieurburo SERA das auch fur Renault und Alfa Romeo tatig war 12 Fahrer waren Laffite und Didier Pironi der zwei Jahre zuvor bei Tyrrell debutiert hatte Laffite gewann den Grossen Preis von Deutschland Pironi den Lauf in Belgien Hinzu kamen ein Pironi bzw zwei zweite Platze und jeweils drei dritte Platze Mit 66 Punkten schloss Ligier das Jahr hinter Williams 122 Punkte auf Platz zwei der Konstrukteurswertung ab Laffite und Pironi belegten Platz vier bzw funf in der Fahrerwertung 1981 Bearbeiten Mit Beginn der Saison 1981 ging Ligier eine Verbindung mit dem franzosischen Automobilhersteller PSA ein durch die sich die technischen Grundlagen des Teams anderten PSA hatte 1979 die franzosische Niederlassung des Chrysler Konzerns ubernommen und vermarktete die Chrysler Autos seit 1980 unter der Marke Talbot PSA war aus Werbezwecken bemuht den Namen Talbot im Motorsport bekannt zu machen Das Unternehmen verpflichtete Jochen Neerpasch als Directeur General Competitive der ab 1980 Rallye Einsatze mit dem in Grossbritannien gebauten Sunbeam Lotus organisierte und zudem einen Formel 1 Auftritt der Marke forderte Talbot sollte uber das Ligier Team in der Formel 1 prasent sein Der Rennstall meldete sich daraufhin fur 1981 als Equipe Talbot Gitanes Teil der Vereinbarung war die Ubernahme franzosischer Formel 1 Motoren Zunachst griff das Team auf die bekannten Matra Zwolfzylindermotoren zuruck der den vom Konkurrenten Ford finanzierten Cosworth Motor ersetzen sollte Fur die Zukunft war der Einsatz eines Vierzylinder Turbomotors geplant dessen Wurzeln auf BMWs Vierzylindertriebwerk zuruckgingen an dessen Entwicklung Neerpasch vor seinem Wechsel zu Talbot beteiligt gewesen war Die Ubernahme des BMW Motors scheiterte aber am Widerstand Paul Rosches 13 Der bereits 1968 fur das Matra Werksteam entwickelte Zwolfzylindermotor leistete etwa 30 PS mehr als der Cosworth Motor war aber schwerer und war aufgrund seiner Dimensionen mit dem Groundeffect nur eingeschrankt vereinbar 14 Der mit ihm ausgerustete Ligier JS17 war daher unhandlicher und weniger effektiv als seine Vorgangermodelle Stammfahrer war 1981 erneut Laffite Er gewann die Grossen Preise von Osterreich und Kanada wurde zweimal Zweiter und dreimal Dritter Vor dem letzten Saisonrennen dem Grossen Preis von Las Vegas hatte Laffite 43 Weltmeisterschaftspunkte Er lag auf Rang drei der Fahrerwertung und hatte ebenso wie Nelson Piquet und Carlos Reutemann Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaft Laffite qualifizierte sich fur den zwolften Startplatz und kam als Sechster ins Ziel Piquet wurde mit einem Vorsprung von zwei Sekunden auf Laffite Vierter Dieses Ergebnis genugte Piquet um Fahrerweltmeister zu werden Laffite wurde in der Gesamtwertung Vierter hinter Alan Jones und Carlos Reutemann Seine Teamkollegen waren Jean Pierre Jarier Jean Pierre Jabouille und Patrick Tambay Sie erreichten keine Weltmeisterschaftspunkte Jabouille verpasste bei funf Einsatzen zweimal die Qualifikation Der Niedergang Bearbeiten 1982 Bearbeiten nbsp Jacques Laffite im Ligier JS191982 konnte die Equipe Gitanes Talbot nicht an die Erfolge des Vorjahres anknupfen Es war das erste Jahr seit 1979 in dem Ligier kein Rennen gewinnen konnte Fahrer waren Laffite sowie Eddie Cheever Cheever erreichte beim Grossen Preis der USA Ost in Detroit mit dem zweiten Platz das beste Ergebnis des Jahres hinzu kamen zwei dritte Platze Zu den Tiefpunkten gehorte der Grosse Preis der Niederlande bei dem Cheever die Qualifikation verpasste Laffite kam nur viermal ins Ziel zweimal davon in den Punkterangen In Osterreich wurde er Dritter in Detroit Sechster Insgesamt erzielte Ligier 20 Meisterschaftspunkte und schloss die Saison auf Platz acht der Konstrukteurswertung ab Am Ende des Jahres loste PSA die Verbindung zu dem Rennstall auf und der bisherige Stammfahrer Jacques Laffite wanderte nach sieben Jahren Teamzugehorigkeit zu Williams ab 1983 Bearbeiten 1983 befand sich die Formel 1 in einem Umbruch Es zeichnete sich ab dass Turbotriebwerke kunftig den Grand Prix Sport dominieren wurden Mit Alfa Romeo BMW Ferrari Hart Honda Renault und TAG Porsche rusteten sieben Motorenhersteller 10 der 16 Formel 1 Teams mit Turbotriebwerken aus Ligier gehorte neben Arrows Osella RAM Theodore Racing und Tyrrell zu den Rennstallen die 1983 noch auf Saugmotoren von Cosworth setzten Sie waren den Turboteams unterlegen Als Piloten setzte Ligier Jean Pierre Jarier und Raul Boesel ein In diesem Jahr erzielten die Ligier Fahrer erstmals in der Geschichte des Rennstalls keine Punkte Das beste Ergebnis waren zwei siebte Platze im Laufe des Jahres waren 15 Ausfalle zu verzeichnen 1984 Bearbeiten nbsp Ligiers erstes Turbofahrzeug Der JS23 von 1984 hier beim Grossen Preis der USA Fur die Formel 1 Weltmeisterschaft 1984 erhielt Ligier kostenlos 15 Turbomotoren von Renault Einsatzfahrzeug war der Ligier JS23 der unter der Leitung von Michel Beaujon konstruiert worden war Ligier wechselte beide Fahrer aus Nummer Eins Fahrer war Andrea de Cesaris der von Euroracing Alfa Romeo kam und Erfahrung mit Turbofahrzeugen mitbrachte Das zweite Auto fuhr der Debutant Francois Hesnault der im Vorjahr die Franzosische Formel 3 Meisterschaft als Zweiter abgeschlossen hatte Der Wechsel zu Turbomotoren erwies sich als problematisch der JS23 erfullte die Erwartungen nicht Die Ligier Techniker verstanden die komplexe Turbotechnologie nicht viele Ausfalle gingen auf technische Defekte im Motorenumfeld zuruck Ein wesentliches Problem war der Benzinverbrauch Mehrfach fielen die Ligier Piloten vor Rennende ohne Treibstoff aus Das galt auch fur den Grossen Preis von San Marino bei dem de Cesaris vor seinem Ausfall in den Punkterangen lag De Cesaris erzielte insgesamt lediglich drei Meisterschaftspunkte Hesnault keinen Ligier beendete die neunte Formel 1 Saison auf Platz 10 der Konstrukteurswertung 1985 Bearbeiten In der Saison 1985 setzte Ligier die Verbindung mit Renault fort Das Einsatzauto der JS25 war eine Weiterentwicklung des Vorjahresmodells Zu Saisonbeginn kehrte Jacques Laffite zu Ligier zuruck Er erreichte in der Saisonmitte zwei dritte Platze und kam im letzten Rennen des Jahres in Australien als Zweiter ins Ziel Neben ihm trat zunachst erneut Andrea de Cesaris an der in den ersten elf Rennen lediglich einmal in den Punkterangen ins Ziel kam Die Mehrzahl der Ausfalle war auf Fahrfehler des Italieners zuruckzufuhren der in der Fachpresse gelegentlich als Mozart der Zerstorung bezeichnet wurde 16 Beim Grossen Preis von Osterreich auf dem Osterreichring verungluckte de Cesaris spektakular In der Texaco Schikane kam er vom Kurs ab und gelangte mit hoher Geschwindigkeit auf das Seitengrun Das Auto kam zunachst ins Rutschen und nach dem Kontakt mit einer Seitenbegrenzung uberschlug es sich mehrfach Das Auto kam schliesslich mit dem Unterboden nach unten zum Stehen Es war vollig zerstort De Cesaris aber trug keinerlei Verletzungen davon Er konnte sich selbst abschnallen und legte den Ruckweg in die Box zu Fuss zuruck Guy Ligier nahm den Uberschlag zum Anlass de Cesaris zu entlassen Ich kann die Reparaturrechnungen die mir dieser Mann beschert nicht mehr bezahlen Zum Grossen Preis von Italien wurde er durch Philippe Streiff ersetzt der beim letzten Rennen des Jahres in Australien als Dritter hinter seinem zweitplatzierten Teamkollegen Laffite ins Ziel kam Insgesamt erzielte Ligier 1985 23 Meisterschaftspunkte das Team beendete die Saison auf Platz sechs der Konstrukteurswertung 1986 Bearbeiten 1986 ging die Allianz von Ligier und Renault in ihr drittes und letztes Jahr Das Team meldete Rene Arnoux und Jacques Laffite Arnoux der im Vorjahr von der Scuderia Ferrari wegen angeblich mangelnder Leistungsfahigkeit entlassen worden war fuhr 1986 alle Rennen fur Ligier Seine besten Ergebnisse waren drei vierte Platze bei den Grossen Preisen von Brasilien Grossbritannien und Deutschland Laffite kam in Brasilien als Dritter und in den USA als Zweiter ins Ziel Der Grosse Preis von Grossbritannien war Laffites 176 Rennen Im Training qualifizierte er sich fur Startplatz 19 Beim Start zum Rennen kam es im Hinterfeld zu einem Unfall in den zehn Fahrer verwickelt waren Thierry Boutsen verlor die Kontrolle uber seinen Arrows A8 kam nach links von der Strecke ab und prallte nach einem Kontakt mit den Leitplanken zuruck Stefan Johansson drangte bei einem abrupten Ausweichversuch unabsichtlich Jacques Laffite von der Strecke ab sodass dieser frontal in die Leitplanken prallte Laffite erlitt bei diesem Rennen schwere Beinbruche deren Heilung mehrere Monate in Anspruch nahm Der Unfall bedeutete das Ende seiner Formel 1 Karriere Ligier ersetzte Laffite durch Philippe Alliot der in sieben Rennen einen Weltmeisterschaftspunkt einfuhr Am Jahresende lag Ligier mit 29 Punkten auf Rang funf der Konstrukteursmeisterschaft 1987 Bearbeiten nbsp Ligier JS 29 nbsp Notlosung fur 1987 BMW Motoren von Megatron1987 erschienen mit AGS und Larrousse zwei weitere franzosische Teams in der Formel 1 Fur Ligier war 1987 ein Jahr des Ubergangs das durch Krisen und Notlosungen gekennzeichnet war Mit Ablauf der Saison 1986 zog sich Renault vorubergehend aus der Formel 1 zuruck Damit endeten die Motorenlieferungen fur die bisherigen Kundenteams Lotus Tyrrell und Ligier Fur 1987 ging Ligier eine Verbindung mit Alfa Romeo ein das bis 1985 ein Quasi Werksteam in der Formel 1 eingesetzt hatte und seitdem noch altere Achtzylinder Turbomotoren Tipo 890T fur das italienische Osella Team bereitstellte Alfa Romeo hatte seit 1984 ein neues Turbotriebwerk mit vier Zylindern Tipo 415T entwickelt von dem Ende 1986 die ersten Prototypen aufgebaut wurden Ligier sollte dieses Triebwerk 1987 exklusiv einsetzen In der letzten Januar und der ersten Februarwoche 1987 unternahm Ligier in Paul Ricard Testfahrten mit dem neuen JS29 der mit Alfa Romeos 415T Motor ausgerustet war eine Woche spater fuhr Arnoux das Auto in Jerez Dort zerstorte er den JS29 bei einem Unfall der durch Versagen der Bremsanlage ausgelost wurde 17 Bei weiteren Testfahrten auf in Imola kam es Ende Marz zu einem Eklat Rene Arnoux kritisierte offentlich das mangelnde Engagement Alfa Romeos nach seiner Darstellung sei lediglich ein Alfa Mechaniker bei den Tests zugegen gewesen Alfa Romeo nahm diese Ausserung zum Anlass den Vertrag mit Ligier fristlos zu kundigen 18 Die Hintergrunde zu Alfa Romeos Entscheidung sind nicht vollstandig geklart Beobachter fuhren den Ruckzug uberwiegend auf unternehmensinterne Grunde zuruck Alfa Romeo war 1986 vom Fiat Konzern ubernommen worden der bereits uber die Scuderia Ferrari in der Formel 1 engagiert war Ein zweites Engagement mit einem weiteren eigenstandigen Motor sei aus finanziellen Grunden nicht wunschenswert gewesen 19 Ligier hatte damit zwei Wochen vor dem ersten Saisonrennen keinen Motorenlieferanten Mit finanzieller Unterstutzung des franzosischen Sportministeriums 20 gelang es Guy Ligier Anfang April einige Megatron Motoren zu ubernehmen Bei ihnen handelte es sich um altere BMW M12 Triebwerke die von Heini Mader Racing Components in der Schweiz vorbereitet wurden Vergleichbare Motoren setzte 1987 auch Arrows ein In den ersten Aprilwochen baute Ligier den JS29 auf den BMW Motor um Mit Zustimmung der FISA liess es das erste Saisonrennen in Brasilien aus Der erste JS29B erschien beim zweiten Saisonrennen in Imola beim dritten Rennen war auch das zweite Auto einsatzbereit Die Saison brachte nur wenige Erfolge Rene Arnoux kam funfmal ins Ziel und erreichte einen Weltmeisterschaftspunkt sein Teamkollege Piercarlo Ghinzani punktete nicht Ligier beendete die Saison auf Platz 11 der Konstrukteurswertung Ubergangszeit Warten auf Renault Bearbeiten Seit bekannt war dass Renault fur Williams und die neue Saugmotorara der Formel 1 einen Zehnzylindermotor vorbereitete bemuhte sich Guy Ligier um einen Motorenvertrag mit dem franzosischen Staatsunternehmen Renaults Abkommen mit Williams sah vor dass das britische Team die Triebwerke drei Jahre lang exklusiv erhalten sollte ab 1992 war eine Belieferung von Kundenteams moglich 19 Ligier uberbruckte die Wartezeit mit verschiedenen Kundenmotoren britischer und italienischer Hersteller Mit ihnen erreichte das Team wenig nur einmal 1989 war es in der Konstrukteurswertung klassifiziert 1988 Bearbeiten Zu Beginn der Formel 1 Weltmeisterschaft 1988 wechselte Ligier auf Saugmotoren von Engine Developments Die Entwicklung der Achtzylindermotoren war von Leyton House dem Sponsor des March Teams sowie von Williams finanziert worden neben ihnen war Ligier der dritte Nutzer dieser im Vergleich zum einzigen anderen Saugmotor der Saison dem Cosworth DFZ leistungsschwachen Triebwerke Ligier trat mit Rene Arnoux und Stefan Johansson an der in den Vorjahren noch fur die Spitzenteams McLaren und Ferrari gefahren war Insgesamt kamen die Fahrer neunmal ins Ziel erreichten aber nie die Punkterange Achtmal verpassten sie die Qualifikation Am Jahresende war Ligier nicht fur die Konstrukteursmeisterschaft klassifiziert 1989 Bearbeiten 1989 waren erstmals wieder ausschliesslich Saugmotoren zugelassen Mit 20 Teams starteten so viele Rennstalle wie nie zuvor in der Formel 1 Ligier wechselte zu Cosworth Achtzylindermotoren die wie Tyrrells Motoren in Grossbritannien bei Langford amp Peck vorbereitet wurden 21 Erstmals seit 1986 meldete Ligier wieder ausschliesslich franzosische Piloten Der JS33 wurde von Rene Arnoux und Olivier Grouillard gefahren Das Team erreichte wiederum wenig Arnoux verpasste bei sieben von 16 Grossen Preisen die Qualifikation Grouillard qualifizierte sich zu 12 Rennen kam aber nur viermal ins Ziel Allein der Umstand dass Arnoux beim Grossen Preis von Kanada als Funfter ins Ziel kam und Grouillard in Frankreich Sechster wurde verhinderte dass Ligier in der zweiten Halfte der Saison in die Gruppe der Vorqualifikanten abrutschte Mehr als diese drei Weltmeisterschaftspunkte erreichte Ligier 1989 nicht Das Team lag letztlich auf Rang 14 der Konstrukteurswertung 1990 Bearbeiten nbsp Ligier JS33B Philippe Alliot beim Grossen Preis der USA 1990 1990 setzte Ligier leicht uberarbeitete Vorjahresfahrzeuge Ligier JS33B ein die wiederum von Ford Motoren angetrieben wurden Das Aerodynamik des Wagens war ineffektiv und das selbst konstruierte Getriebe erwies sich im Laufe der Saison als defektanfallig 22 Als Piloten meldete das Team Nicola Larini und Philippe Alliot Die Fahrerwahl wurde in der Fachpresse zumeist mit Skepsis gesehen Beobachter trauten beiden keine herausragenden Leistungen zu 23 Alliot kam neunmal ins Ziel erreichte aber bei keinem Rennen die Punkterange und verfehlte zudem einmal die Qualifikation In den USA wurde er von der Teilnahme am Rennen ausgeschlossen weil einige Ligier Mechaniker vorschriftswidrig versuchten ausserhalb der Boxengasse Alliots Auto zu reparieren In Deutschland wurde Alliot disqualifiziert weil ihn Streckenposten nach einem Unfall angeschoben hatten Larini kam dreizehnmal ins Ziel Er erreichte mit zwei siebten Platzen zu Saisonende die besten Ergebnisse des Teams in diesem Jahr Das franzosische Konkurrenzteam Larrousse das mit Lamborghini Triebwerken ausgerustet war erreichte in dieser Saison elf Punkte und eine Podiumspositionierung Aufgrund des Ausbleibens von Erfolgen unterlag Ligier ab dem Rennen in Deutschland der Vorqualifikation wurde jedoch kurioserweise schon zwei Rennen darauf wieder davon befreit da das nicht zu den Vorqualifikanten gehorige Team Onyx zum Grossen Preis von Belgien den Betrieb einstellte und Ligier daraufhin wieder aufrucken konnte 1991 Bearbeiten nbsp Ligier JS35 von 1991Die Saison 1991 begann fur Ligier mit einer politischen Entscheidung die erhebliche finanzielle Auswirkungen hatte Anlass hierfur war ein Meldefehler des Konkurrenzteams Larrousse Der Rennstall von Gerard Larrousse konstruierte und baute seine Autos anders als Ligier nicht selbst sondern beauftragte seit 1987 den britischen Rennwagenhersteller Lola Cars mit Konstruktion und Herstellung Ungeachtet gab Larrousse bei den Meldungen seit 1987 regelmassig nicht Lola sondern sich selbst als Konstrukteur an Am 15 Februar 1991 erklarte die FISA das Larrousse Team sei aufgrund dieses Meldefehlers in der zuruckliegenden Saison nicht klassifiziert Diese Entscheidung hatte den Verlust der im Vorjahr eingefahrenen 11 Weltmeisterschaftspunkte zur Folge und bedeutete dass Larrousse in der Saison 1991 der Vorqualifikation unterworfen war Zwei Tage spater revidierte die FISA ihre Entscheidung dahingehend dass eine Vorqualifikation nicht erforderlich sei der Entzug der Weltmeisterschaftspunkte wurde im ubrigen aber bestatigt Als Folge ruckte Ligier nachtraglich auf Platz zehn der Konstrukteurswertung auf sodass das Team aus Vichy nun ungeachtet des Umstandes dass es 1990 keine Meisterschaftspunkte erzielt hatte Anspruch auf Transportkostenerstattung hatte Gerard Larrousse bezifferte den finanziellen Schaden fur sein Team auf 6 Millionen Franzosische Francs Beobachter fuhrten das Einschreiten der FISA auf eine Initiative Guy Ligiers zuruck 5 Auch auf Motorenebene kam es zu einer weiteren Umverteilung von Larrousse zu Ligier Ligier erhielt fur 1991 Zwolfzylindermotoren von Lamborghini die von Mauro Forghieri konstruiert und seit 1989 bei Larrousse eingesetzt worden waren Larrousse musste stattdessen auf Ford Kundenmotoren zuruckgreifen Ligier konnte von den leistungsstarken Motoren nicht profitieren Die Fahrer Erik Comas und Thierry Boutsen erzielten keine Meisterschaftspunkte Comas verpasste sogar dreimal die Qualifikation Ligier war erneut in der Konstrukteurswertung nicht klassifiziert wahrend Larrousse mit zwei Punkten Platz elf belegte 1992 Bearbeiten nbsp Zehnzylindermotor von Renault hier RCS2 In der Formel 1 Weltmeisterschaft 1992 erhielt Ligier Zugriff auf den Zehnzylindermotor von Renault Das Team verwendete das RCS3 Triebwerk das im Vorjahr von Williams eingesetzt worden war Die Ausbaustufe RCS4 die Williams im Laufe der Saison 1992 erhielt gab Renault nicht an Ligier weiter Die Vorbereitung der Motoren ubernahm Mecachrome 24 Fur das Triebwerk konstruierten Frank Dernie und Gerard Ducarouge mit dem JS37 ein ganzlich neues Fahrzeug das nach Aussage der Piloten einige Defizite in sich trug Sie kritisierten die Aerodynamik die Aufhangung und die Dampfer 24 Erik Comas und Thierry Boutsen gaben dem schwerfalligen JS37 bald die Bezeichnung der Panzer 25 Anfang 1992 erwog der dreifache Formel 1 Weltmeister Alain Prost der nach seiner enttauschenden Vorsaison bei Ferrari ein Sabbatjahr eingelegt hatte sich finanziell an Ligier zu beteiligen 26 Um das Potential des Rennstalls auszuloten fuhrte er im Februar in Le Castellet einige Tests mit dem JS37 durch Er befand dass der Ligier Renault jedenfalls kein toter Hund sei 24 und bescheinigte Dernie gute Arbeit geleistet zu haben Ligier versuchte Prost anstelle von Comas fur die Renneinsatze zu verpflichten Prost lehnte jedoch ab 27 Die Renault Motoren brachten nicht die erwarteten Fortschritte In der ersten Saisonhalfte qualifizierten sich die Fahrer uberwiegend im hinteren Teil des Starterfelds in Belgien verpasste Comas die Qualifikation In weniger als der Halfte aller Rennen kamen die Ligier Piloten ins Ziel Sie erreichten nur vier Ankunfte in den Punkterangen Beide Ligier Fahrer galten als unfallgeneigt Allein Comas zerstorte im Laufe der Saison vier Monocoques durch Unfalle 28 Beim Grossen Preis von Brasilien kollidierten Comas und Boutsen miteinander und fielen daraufhin aus Comas wurde zweimal Sechster und einmal Funfter Boutsen kam nur einmal als Funfter ins Ziel Mit sechs Punkten belegte Ligier am Jahresende Platz acht der Konstrukteurswertung Die letzten Jahre Ligier als Spielball Bearbeiten Seit dem Sommer 1992 war Guy Ligier bereit seinen Rennstall zu verkaufen Im September 1992 fuhrte er Verkaufsverhandlungen mit Ron Dennis dem Teamchef McLarens Fur Dennis war Ligier in erster Linie wegen der Renault Motoren von Interesse 26 denn McLaren stand vor dem Verlust seines langjahrigen Motorenpartners Honda und war fur die Saison 1993 auf Kundenmotoren von Ford angewiesen die hinsichtlich ihrer Leistung denen der Werksmotoren deutlich unterlegen waren Die Verhandlungen mit Dennis scheiterten im Oktober 1992 Einen Monat spater kam es zu einem Eigentumerwechsel mit rein franzosischen Beteiligten Cyril de Rouvre der bereits seit dem Fruhjahr 1991 20 Prozent der Anteile an Ligier besass ubernahm mit Wirkung zum 24 November 1992 den Rennstall vollstandig Damit endete die Ara Guy Ligiers 27 1993 Bearbeiten 1993 erlebte Ligier eine sportliche Steigerung Der von Gerard Ducarouge konstruierte Ligier JS39 war konkurrenzfahiger als sein Vorganger Die Verpflichtung von Martin Brundle und Mark Blundell als Stammpiloten wirkte sich vorteilhaft auf das Team aus Brundle und Blundell tauschten sich intensiv uber technische und fahrerische Details aus und brachten so die Weiterentwicklung des Autos voran 29 Blundell kam zweimal Sudafrika und Deutschland Brundle einmal Spanien als Dritter ins Ziel Zusammen mit einigen weiteren Platzierungen in den Punkterangen fuhr Ligier in diesem Jahr 23 Punkte ein soviel wie seit 1986 nicht mehr auch Podestplatzierungen hatte es zuvor letztmals in diesem Jahr gegeben Damit lag Ligier auf Platz funf der Konstrukteurswertung Die viertplatzierte Scuderia Ferrari hatte lediglich funf Punkte mehr erzielt 1994 Bearbeiten Nachdem Ligiers Teamchef de Rouvre im Dezember 1993 in Frankreich verhaftet worden war hatte der Rennstall keine effektive Leitung Medienberichte beschrieben das Team als herrenlos In der Zeit vor dem Saisonbeginn fehlte das Geld um ein neues Auto zu entwickeln Das Team fuhr daher in der Saison 1994 mit dem JS39 der nun als B Version bezeichnet war Im Mai 1994 kaufte Flavio Briatore den Rennstall der Frank Dernie erneut zum technischen Direktor ernannte und Tom Walkinshaw zum Teamchef machte Walkinshaw hielt in diesem Jahr 15 Prozent der Anteile an Ligier Fahrerseitig konzentrierte sich Ligier wieder auf franzosische Piloten neben dem Routinier Eric Bernard verpflichtete das Team den Debutanten Olivier Panis Panis kam abgesehen von seinem Heimrennen bei jedem Grossen Preis ins Ziel Beim Grossen Preis von Deutschland erreichte er mit dem zweiten Platz die beste Positionierung eines Ligier seit 1986 Bernard wurde beim Grossen Preis von Deutschland Dritter stand im Laufe der Saison aber zumeist im Schatten seines Teamkollegen Vor dem drittletzten Rennen des Jahres wurde Bernard entlassen sein Cockpit ubernahm Johnny Herbert der allerdings nur ein Rennen fur Ligier bestritt und als Achter beendete bevor er zu Benetton wechselte Die letzten zwei Rennen fuhr Franck Lagorce fur Ligier der einmal ausfiel und einmal Elfter wurde Mit 13 Punkten lag Ligier 1994 auf Platz sechs der Konstrukteurswertung 1995 Fabrique en France Bearbeiten nbsp Martin Brundle im Ligier JS41 beim Grossen Preis von Grossbritannien 1995 nbsp Vorbild des Ligier JS41 Der Benetton B195Fur die Formel 1 Weltmeisterschaft 1995 gab Ligier die Renault Motoren an das von Flavio Briatore geleitete Benetton Team weiter Ersatz erhielt das franzosische Team von Mugen Honda Mugen war im Sommer 1994 eine Verbindung mit Minardi eingegangen das ab 1995 die japanischen Zehnzylindermotoren exklusiv einsetzen sollte Im Herbst 1994 uberzeugte der alte Freibeuter Briatore Mugen davon dass auch Ligier einen konkurrenzfahigen Motor brauche 30 Da Mugen die Ausstattung zweier Teams nicht leisten konnte war eine Motorenlieferung an Minardi ausgeschlossen Minardi musste daraufhin Kundenmotoren von Cosworth einsetzen Giancarlo Minardi fuhrte im Fruhjahr 1995 einen Rechtsstreit gegen Ligier und Mugen der aussergerichtlich a la facon Briatore 31 gelost wurde Uber ein ihm gehorendes Unternehmen erwarb Briatore einige gegen Minardi gerichtete Forderungen Cosworths aus dem Jahr 1993 Um diese Forderungen durchzusetzen liess Briatore am Freitagmorgen vor dem Grossen Preis von Frankreich die Ausrustung des Minardi Teams pfanden sodass Minardi am freien Training nicht teilnehmen konnte In den folgenden Stunden einigten sich die Beteiligten auf eine Rucknahme der Klage durch Minardi Im Gegenzug erhielt das Team die bereits vorgerichtlich angebotene Entschadigung in Hohe von 3 5 Millionen Dollar zugleich wurden Minardi die Leasingraten aus dem Jahr 1993 weitgehend erlassen 32 33 34 Als Einsatzfahrzeug diente 1995 der Ligier JS41 bei dem es sich nach allgemeiner Ansicht um eine Kopie des Benetton B195 handelte Im Laufe des Jahres gab es einige Proteste gegen die Verwendung des Autos die FIA stellte allerdings genugend Unterschiede zwischen beiden Autos fest sodass der Ligier JS41 als regelkonforme Eigenkonstruktion angesehen wurde 35 Beide Ligier trugen daraufhin die Aufschrift Fabrique en France in Frankreich hergestellt auf dem Heckflugel Der JS41 galt als der beste Ligier seit 15 Jahren Mit ihm konnte Olivier Panis ublicherweise um Punkterange kampfen Panis kam siebenmal in den Punkten ins Ziel sein bestes Ergebnis war der zweite Platz beim Abschlussrennen in Australien Im zweiten Cockpit wechselten sich Martin Brundle und Aguri Suzuki der auf Wunsch Hondas ins Team gekommen war ab Brundle wurde einmal Dritter und einmal Vierter Suzuki fuhr nur einen Weltmeisterschaftspunkt ein Beim Grossen Preis von Japan verungluckte Suzuki im Training schwer und zog sich Halsverletzungen zu Er erklarte seinen sofortigen Ruckzug aus dem aktiven Motorsport Mit 24 Punkten lag Ligier 1995 auf Platz funf der Konstrukteurswertung 1996 Bearbeiten nbsp Ligier JS43Im Vorfeld der Formel 1 Weltmeisterschaft 1996 gab es einige politische Auseinandersetzungen um die kunftigen Besitzverhaltnisse Tom Walkinshaw Minderheitseigner des Teams beabsichtigte zunachst den Rennstall 1996 vollstandig zu ubernehmen Nach Meinungsverschiedenheiten mit Flavio Briatore konzentrierte sich Walkinshaw letztlich aber auf das Arrows Team das er im Marz 1996 von Jackie Oliver kaufte Walkinshaw nahm technisches Personal zu Arrows mit darunter den Rennleiter Tom Dowe und den Konstrukteur Frank Dernie Briatore setzte daraufhin eigenes Personal ein unter anderem Cesare Fiorio der nach einem erfolglosen Engagement bei Forti Corse nun Rennleiter des franzosischen Teams wurde Im August 1996 wurde Briatore Alleineigentumer der Equipe Ligier Einsatzauto fur 1996 war der Ligier JS43 der das Monocoque des letztjahrigen Autos verwendete aber uber eine eigenstandige Aerodynamik verfugte Olivier Panis erreichte mit dem JS43 schnelle Rundenzeiten allerdings neigte der Fahrer zu Unfallen Bei sieben Ausfallen in der Saison musste Panis seinen Wagen viermal infolge einer Kollision mit anderen Fahrzeugen abstellen hinzu kamen drei technische Defekte am Motor oder Getriebe 36 Die Konkurrenzfahigkeit des Teams bewies er beim Grossen Preis von Monaco den er mit vier Sekunden Vorsprung vor David Coulthard McLaren gewann Es war der neunte und letzte Sieg eines Ligier bei einem Formel 1 Rennen Panis Teamkollege war Pedro Diniz der im Jahr zuvor bei Forti debutiert hatte Diniz der uber gute Verbindungen zu brasilianischen Sponsoren verfugte galt als klassischer Paydriver Er fiel zehnmal aus darunter sechsmal aufgrund von Problemen mit dem Motor und erreichte zwei sechste Platze Beim Grossen Preis von Argentinien uberstand Diniz einen spektakularen Zwischenfall unbeschadet als sein Wagen infolge eines defekten Tankventils in voller Fahrt Feuer fing 37 Am Saisonende lag Ligier auf Platz sechs der Konstrukteurswertung Ab 1997 fuhrte Alain Prost den Rennstall als Prost Grand Prix weiter Literatur BearbeitenPatrice Burchkalter Jean Francois Galeron Tout sur la Formule 1 1991 Suresnes 1991 ISBN 2 87 636 067 5 frz Patrice Burchkalter Jean Francois Galeron Formula 1 A complete guide to 1992 Suresnes 1992 2 87 636 107 8 engl Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 engl David Hodges Rennwagen von A Z nach 1993 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 frz auto course Jahrbuch 1988 1989 franzosische Ausgabe ISBN 2 85120 308 8 Alan Henry Auto course 1992 93 London 1992 Hazleton Securities Ltd ISBN 0 905138 96 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Equipe Ligier Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 332 Z B Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 335 a b Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 132 Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 324 a b Burchkalter Galeron Tout sur la Formule 1 1991 S 108 Motorsport aktuell Heft 5 1989 S 7 Nachricht in der Zeitschrift L Humanite vom 22 Januar 1994 Die geraden Ziffern bezeichneten die Strassenfahrzeuge Ligiers Renault F1 war insgesamt 17 Jahre engagiert 1977 bis 1985 und 2002 bis 2009 Larrousse acht Jahre 1987 bis 1994 Automobiles Gonfaronnaises Sportives AGS sechs Jahre Automobiles Martini ein halbes Jahr 1978 Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 133 Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 332 Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 305 Dirk Ramackers Wir beinahe alles anders gekommen ware Geschichte des BMW Turbomotors in Oldtimer Markt Heft 7 2013 S 71 Zum Ganzen Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 308 310 Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 338 Lehbrink Schlegelmilch McLaren Formula 1 S 99 Motorsport Aktuell Heft 10 1987 S 7 Motorsport Aktuell Heft 15 1987 S 23 a b Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 340 Motorsport Aktuell Heft 17 1987 S 4 Ubersicht uber die 1989 verwendeten Motoren und deren Tuner auf der Internetseite www research racing de Memento vom 6 Juli 2013 im Internet Archive abgerufen am 3 Juni 2013 Vgl Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 135 Vgl Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 341 a b c Henry Autocourse 1992 93 S 77 Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 136 a b Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 440 a b Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 342 Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 440 Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 453 Formulierung bei Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 454 Ce vieux forban de Flavio Briatore a reussi a convaincre le motoriste nipponaise que Ligier merite vraiment un bon moteur Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 454 Zum Ganzen Cimarosti S 474 und 481 Hodges Grand Prix Cars from A Z 1906 2001 S 179 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 Motorsport aktuell Hefte 3 1995 und 22 1995 ff Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports S 479 Olivier Panis GrandPrix Rennen 1996 In motorsportarchiv de Archiviert vom Original am 21 November 2004 abgerufen am 12 September 2020 Pedro Paul Diniz GrandPrix Rennen 1996 In motorsportarchiv de Archiviert vom Original am 21 November 2004 abgerufen am 12 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Equipe Ligier amp oldid 238498386