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Euroracing war ein im norditalienischen Senago ansassiges Motorsportteam das sich in den 1970er und 1980er Jahren an der Formel 3 der Formel 3000 und der Formel 1 beteiligte In der Formel 1 war Euroracing zunachst mit dem italienischen Automobilhersteller Alfa Romeo verbunden spater war es vorubergehend an dem Rennstall EuroBrun Racing beteiligt Grunder des Teams war der italienische Geschaftsmann Gianpaolo Pavanello 1 nach anderen Quellen Paolo Pavanello 2 3 der seit den fruhen 1970er Jahren den Rennwagenhersteller March auf dem italienischen Markt vertrat und dessen Autos in Italien verkaufte 4 Mitte der 1970er Jahre grundete Pavanello sein eigenes Euroracing genanntes Team das er zunachst in der italienischen Formel 3 spater auch in der Formel 3 Europameisterschaft an den Start brachte Euroracing setzte zumeist aktuelle Fahrzeuge von March ein die von Alfa Romeo Motoren angetrieben wurden Der Rennstall konnte in der Formel 3 zahlreiche Erfolge erzielen und wurde in dieser Klasse bald zum dominierenden Team 3 In den hoheren Rennklassen war das Engagement Pavanellos dagegen nicht von Erfolg gekront Inhaltsverzeichnis 1 Euroracing in der Formel 3 2 Euroracing in der Formel 3000 3 Euroracing in der Formel 1 3 1 1983 bis 1985 Alfa Romeo 3 2 Erfolglose Versuche eines Neuanfangs 3 3 1988 EuroBrun 4 Weitere Rennklassen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEuroracing in der Formel 3 BearbeitenEuroracing war sowohl auf nationaler als auch auf europaischer Ebene in der Formel 3 erfolgreich 1977 konnte Piercarlo Ghinzani die italienische Formel 3 Meisterschaft in einem Euroracing March gewinnen sein Teamkollege Michele Alboreto wurde Zweiter 1980 wurde Alboreto mit Euroracing Formel 3 Europameister ein Jahr spater wiederholte Mauro Baldi diesen Erfolg Zu Beginn der Formel 3 Saison 1982 wurde Euroracing zu einem Rennwagenhersteller Ausloser fur diesen Schritt war der Umstand dass March Ende 1981 sein Formel 3 Programm eingestellt hatte Um auch 1982 mit aktuellen Fahrzeugen in der Formel 3 Europameisterschaft antreten zu konnen entwickelte Euroracing nunmehr ein eigenes Auto den Euroracing 101 Der Wagen basierte auf dem March 813 die britische Konstruktion war allerdings von dem ehemaligen Ferrari Ingenieur Gianni Marelli in Pavanellos Auftrag uberarbeitet worden 5 Die von Alfa Motoren angetriebenen Autos waren sehr erfolgreich Der Euroracing Pilot Oscar Larrauri wurde 1982 europaischer Formel 3 Meister sein Teamkollege wurde Zweiter Beide Piloten gewannen in diesem Jahr 15 von 30 Rennen Mit Ablauf der Saison 1982 beendete Euroracing sein Engagement in der Formel 3 Einer der Wagen wurde an Carlo Brambilla den Sohn des Formel 1 Rennfahrers Vittorio Brambilla verkauft der ihn privat mit wenig Erfolg einsetzte 6 Euroracing engagierte sich zwischen 1983 und 1985 in Zusammenarbeit mit Alfa Romeo in der Formel 1 Nach dem Ende dieses Projekts kehrte Euroracing 1986 zunachst in die italienische Formel 3 zuruck Euroracing in der Formel 3000 BearbeitenAnfang 1987 fusionierte Euroracing mit dem italienischen Konkurrenzteam Venturini Das nunmehr Euroventurini genannte Team engagierte sich 1987 ohne Erfolg an der Formel 3000 Das Team setzte ein von Dallara entwickeltes und gebautes Fahrzeug ein Der Dallara 3087 7 war der erste Rennwagen den der italienische Rennwagenhersteller fur eine Klasse oberhalb der Formel 3 konstruiert hatte Er erwies sich als erfolglos 8 Euroventurini meldete in der Formel 3000 Saison 1987 zwei Fahrzeuge Ein 3087 wurde bei allen Saisonrennen von Marco Apicella gefahren Er kam nur einmal in den Punkterangen ins Ziel als er beim Rennen in Spa Francorchamps Funfter wurde Das zweite Auto wurde nacheinander von Jari Nurminen Guido Dacco und Nicola Tesini gefahren Keiner der drei Piloten konnte einen Meisterschaftspunkt gewinnen Mit Ablauf der Saison gab Euroventurini das Formel 3000 Engagement auf Die Dallara Wagen wurden an das Konkurrenzteam Forti Corse verkauft und dort 1988 ein weiteres Auto fand durch das Team BMS Scuderia Italia vorubergehend den Weg in die Formel 1 Euroracing in der Formel 1 BearbeitenEuroracing engagierte sich zwischen 1983 und 1988 mit zwei verschiedenen Projekten in der Formel 1 1983 bis 1985 Alfa Romeo Bearbeiten nbsp Von Euroracing entwickelt und unter dem Namen Alfa Romeo eingesetzt der Alfa Romeo 184TBDer italienische Automobilhersteller Alfa Romeo der seit 1979 mit einem eigenen von Autodelta organisierten Werksteam in der Formel 1 antrat befand sich in den fruhen 1980er Jahren in einer schweren finanziellen Krise 9 Um die laufenden Kosten zu reduzieren entschloss sich Alfa Romeos Management im Herbst 1982 dazu das werksseitige Formel 1 Engagement mit Ablauf der Saison zu beenden Um den Namen Alfa Romeo gleichwohl weiter in der Formel 1 erscheinen zu lassen sollte der Rennbetrieb einem selbstandigen Rennstall ubertragen werden der mit technischer Unterstutzung von Autodelta die Mailander Wagen kunftig an den Start brachte Die Wahl fiel auf das Team Euroracing das in den zuruckliegenden Jahren durch Erfolge in der Formel 3 aufgefallen war 10 Euroracing war berechtigt die Fahrzeuge unter dem Namen Alfa Romeo zu melden Fur die Formel 1 Saison 1983 setzte das Team das bei Autodelta entwickelte Modell Alfa Romeo 183T ein die spateren Fahrzeuge wurden von Euroracing selbst allerdings mit Unterstutzung von Alfa Romeo entwickelt Die Verbindung von Euroracing und Alfa Romeo dauerte von 1983 bis 1985 Obwohl Euroracing zeitweilig uber hoch qualifiziertes Personal wie etwa Gerard Ducarouge oder Gustav Brunner 11 verfugte war das Formel 1 Engagement im Ergebnis nicht erfolgreich 1983 konnte das Team zwar 18 Punkte einfahren sodass es die Saison als Sechster der Konstrukteurswertung abschloss 1984 aber war Alfa Romeo mit 11 Punkten nur noch Achter und 1985 erzielte das Team gar keinen Meisterschaftspunkt Im Laufe der Verbindung von Euroracing und Alfa Romeo gab es zahlreiche Krisen wirtschaftlicher und struktureller Natur Der Alfa Romeo Pilot Riccardo Patrese berichtete spater von dauernden Spannungen innerhalb der Belegschaft die die Konkurrenzfahigkeit beeintrachtigten Pavanello habe zu viele Entscheidungen selbst getroffen und dabei den Fachleuten nicht genugend Raum gelassen 12 Mit Ablauf des Jahres 1985 beendete Alfa Romeo die Allianz mit Euroracing und stellte das Formel 1 Projekt ein Die Alfa Romeo Rennwagen verblieben bei Euroracing Erfolglose Versuche eines Neuanfangs Bearbeiten Nach Beendigung der Verbindung mit Alfa Romeo versuchte Pavanello mit Osella einem Kundenteam Alfa Romeos zu fusionieren um seinem Rennstall ein Engagement in der Formel 1 Saison 1986 zu ermoglichen In der italienischen Presse wurde viel uber dieses Projekt berichtet das als Eurosella bezeichnet wurde Letztlich scheiterte das Vorhaben Anfang des Jahres 1986 jedoch verwendete Osella noch bis 1988 den Motor Alfa Romeo 890T weiter Wahrend Euroracing unter der Bezeichnung Euroventurini an der Formel 3000 Saison 1987 teilnahm kundigte Gianpaolo Pavanello an in absehbarer Zeit in die Formel 1 zuruckzukehren Er plante im Spatsommer 1987 ein altes Alfa Romeo Chassis von 1984 oder 1985 an den Start zu bringen alternativ wurde der Einsatz eines modifizierten Dallara 3087 erwogen 13 Diese Planungen wurden allerdings durch die Allianz mit Walter Brun die zur Grundung von EuroBrun fuhrte obsolet 1988 EuroBrun Bearbeiten nbsp Eng mit den Alfa Romeo Fahrzeugen der Jahre 1984 und 1985 verwandt Der EuroBrun ER188 von 1988 Im Laufe des Jahres 1987 ging Euroracing eine Verbindung mit Brun Motorsport ein einem Schweizer Privatteam das bislang bei Sportwagen bzw Langstreckenrennen angetreten war Walter Brun der Inhaber von Brun Motorsport suchte seit 1986 eine Moglichkeit in die Formel 1 einzusteigen Sein Fahrer Oscar Larrauri der bereits zu Beginn der 1980er Jahre fur Gianpaolo Pavanello gefahren war stellte die Verbindung zwischen Euroracing und Brun Motorsport her aus der in der Formel 1 Saison 1988 schliesslich das Formel 1 Team EuroBrun Racing hervorging Die Aufgabenverteilung sah vor dass Euroracing den Renneinsatz in technischer und organisatorischer Hinsicht vorbereitete und durchfuhrte wahrend Walter Brun fur die geschaftliche Seite zustandig war Euroracing stellte die Rennwagen bereit die anfanglich starke Ahnlichkeit mit den letzten Alfa Romeo Modellen der Jahre 1984 und 1985 hatten Sie waren jeweils von den gleichen Konstrukteuren entwickelt worden Das Team erzielte 1988 keine Erfolge Larrauri konnte sich nur zur Halfte aller Rennen des Jahres qualifizieren Stefano Modena der zweite Fahrer des Teams schaffte elf Qualifikationen Zielankunfte gab es nur weit abseits der Punkterange das beste Ergebnis war der 11 Platz Modenas beim Grossen Preis von Ungarn 1988 Am Ende des Jahres zerbrach die Allianz zwischen Euroracing und Brun Motorsport Walter Brun ubernahm die Anteile von Gianpaolo Pavanello und betrieb den Formel 1 Rennstall bei gleich bleibendem Namen in den Jahren 1989 und 1990 allein Firmensitz blieb der ehemalige Euroracing Betrieb in Senago EuroBrun war in diesen Jahren einer der erfolglosesten Rennstalle 1989 konnten sich die EuroBrun Fahrer kein einziges Mal qualifizieren und auch 1990 blieben die Ergebnisse enttauschend Danach stellte das Team den Rennbetrieb ein Weitere Rennklassen Bearbeiten1977 setzte Euroracing als Semi Werksteam 14 zwei March 772 fur Alessandro Pesenti Rossi und Alberto Colombo in der Formel 2 Europameisterschaft ein Colombo beendete die Saison als Achter Pesenti Rossi als Neunter Das Team verwendete sowohl Motoren von Hart 15 als auch von BMW 16 Literatur BearbeitenAdriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Autos Strecken und Piloten Motorbuch Verlag Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 Crowood Marlborough 2001 ISBN 1 86126 339 2 engl David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage Chronosports Editeur St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 frz Einzelnachweise Bearbeiten Menard La grande Encyclopedie de la Formule 1 S 115 602 Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 91 a b Beitrag zu EuroBrun auf der Internetseite www f1rejects com Memento vom 27 Dezember 2010 im Internet Archive abgerufen am 26 Januar 2011 Kurze Darstellung der Geschichte von Euroracing auf der Internetseite www f3history co uk abgerufen am 26 Januar 2011 Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 91 Kurze Darstellung der Geschichte von Euroracing auf der Internetseite www f3history co uk abgerufen am 26 Januar 2011 Bezeichnung nach Motorsport aktuell Heft 20 1987 bei Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 73 wird das Auto abweichend als Dallara 387 bezeichnet Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 S 73 Schrader Amtmann Italienische Sportwagen S 33 Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 S 114 Brunner war 1984 Renningenieur fur Riccardo Patrese vgl Motorsport aktuell Heft 31 1984 S 3 Adam Cooper Out of a whimp Riccardo Patrese on the worst car he ever drove in Motor 2 2000 Motorsport aktuell Heft 22 1987 Eberhard Reuss Ferdi Krahling Formel 2 Die Story von 1964 bis 1984 Delius Klasing Verlag Bielefeld 2014 ISBN 978 3 7688 3865 8 S 160 Ubersicht uber das Klassement der Formel 2 Saison 1977 auf der Internetseite www formula2 net abgerufen am 18 Februar 2011 Paul Sheldon with Duncan Rabagliati A Record of Grand Prix and Voiturette Racing Vol X 1974 1978 St Leonard s Press Bradfort UK 1996 ISBN 0 9526050 5 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Euroracing amp oldid 236430803