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Der Schweriner Dom St Marien und St Johannis wurde zwischen 1270 und 1416 errichtet Er ist eine Bischofskirche der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland in Schwerin 1 und gehort zu den Hauptwerken der Backsteingotik 2 Mit der Marienkirche in Lubeck und der St Nikolai Kirche in Stralsund gehort er zu den fruhesten Bauten dieser Architektur 3 Von den vergleichbaren Bauten seiner Zeit unterscheidet er sich besonders durch sein Querschiff 4 Den Bau anderer Kirchen beeinflusste er durch die originelle Gestaltung des Umgangschores 2 Er ist die einzige echte Kathedrale in Mecklenburg Vorpommern und das einzig verbliebene mittelalterliche Gebaude Schwerins 5 Dom vom Pfaffenteich aus gesehenSchweriner Dom LuftaufnahmeSchweriner Dom vor 1845 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur und Ausgestaltung 2 1 Uberblick 2 2 Aussenbau 2 2 1 Chor 2 2 2 Querhaus 2 2 3 Langhaus 2 2 4 Kreuzgang 2 3 Das Innere 2 3 1 Kirchensaal 2 3 2 Ausmalung 2 4 Ausstattung 2 4 1 Verluste 2 4 2 Altare 2 4 2 1 Das Loste Retabel 2 4 2 2 Andere Altare 2 4 3 Fenster im Altarraum 2 4 4 Triumphkreuz 2 4 5 Grabstatten 2 4 6 Taufbecken 2 4 7 Glocken 2 4 8 Orgel 3 Feierlichkeiten und Ereignisse Auswahl 4 Personlichkeiten 4 1 Geistliche 4 2 Kirchenmusiker Auswahl 5 Varia 6 Siehe auch 7 Literatur 7 1 Verwendete Literatur 7 2 Empfohlene und weiterfuhrende Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Romanische Mauerreste im Inneren des Doms nbsp Gotisches Stufenportal Seiteneingang nbsp Neugotischer TurmDer Dom hat eine lange Baugeschichte Nachdem Heinrich der Lowe im Wendenkreuzzug die Lande der Obotriten unterworfen und ihren Herrscher Niklot besiegt hatte stellte er das Bistum auf der Mecklenburg wieder her das seit dem grossen Wendenaufstand hundert Jahre lang verwaist war Zum ersten Bischof bestellte er Berno der das Bistum 1167 aus der abgelegenen Mecklenburg in das als deutsche Stadt 1160 neu begrundete Schwerin verlegte 6 Dort erfolgte am 9 September 1171 in Gegenwart des Grafen von Schwerin Gunzelin I des Herzogs von Mecklenburg Pribislaw der Bischofe Evermod von Ratzeburg und Berno sowie Heinrichs des Lowen selbst ein Weiheakt am romanischen Vorgangerbau der heutigen Kathedrale Moglicherweise ist 1171 die Apsis des romanischen Domes fertig gewesen und in Gebrauch genommen 7 worden Der fertige romanische Dom konnte nach mindestens 77 Jahren Bauzeit am 15 Juni 1248 eingeweiht werden 8 9 Dieser alte Dom gehorte mit dem Lubecker Dom und dem Ratzeburger Dom die auch beide von Heinrich dem Lowen gestiftet wurden zu den bedeutenden Werken der Backsteinromanik und diese drei zahlen mit dem Braunschweiger Dom zusammen zu den Lowendomen 10 Vom Vorgangerbau ist nach Abriss des alten Turmes nichts ausser dem Turmsudportal an der sudwestlichen Seite der heutigen Kirche ubrig geblieben 11 Die Ausmasse der romanischen Kathedrale waren bedeutend kleiner als die des gotischen Neubaus Mit ungefahr sechzig Metern war sie um 40 Meter kurzer Ihr Turm der die alte Kirche uberragte reichte kaum bis an die Hohe des Mittelschiffs des Neubaus heran 12 Den Impuls zum Neubau gab die Schenkung einer kostbaren Reliquie Im Jahre 1222 kam Graf Heinrich von Schwerin von einem Kreuzzug mit der Reliquie des Heiligen Blutes einem in einen Jaspis eingeschlossenen angeblichen Blutstropfen Christi zuruck Wegen dieser Reliquie wurde das Gotteshaus zur bedeutendsten Wallfahrtskirche Nordostdeutschlands Dem Pilgerstrom zeigte sich die romanische Basilika bald nicht mehr gewachsen 13 Zudem stand der Bischof in Konkurrenz zu den Bauvorhaben der aufbluhenden und wohlhabenden Hansestadte der Umgebung wie Wismar Rostock Stralsund und Greifswald 14 Die Faktoren Wallfahrt Pilgerspenden und Wetteifer mit den Hansestadten fuhrten um 1270 zu einem vollkommenen Neubau der Schweriner Kathedrale Der Domberg ist der hochste Punkt der Altstadt Da auf ihm vorher eine Pfarrkirche stand musste der romanische Dom etwas hangabwarts gebaut werden 15 Der Bau des neuen Doms hingegen konnte an der hochsten Stelle beginnen Gegen 1270 war Baubeginn um 1272 berichten die Quellen von Bauarbeiten am neuen Chor d h an Chor und Kapellenkranz 1327 ist der neue Chor abgeschlossen ebenso die ostlichen Seitenschiffe des Querhauses sowie das zwischen sudlichem Querhaus und Chorkapellen angebaute sogenannte Kapitelhaus mit Sakristei und Bibliothek Da nun ein neuer Chor zum Gottesdienst bereitstand wurde mit dem kompletten Abbruch der Vorgangerkirche begonnen Die genaue Baugeschichte von Querhaus und Langhaus ist unbekannt Bis Ende des 14 Jahrhunderts wurden Querhaus sowie das Langhaus bis auf die Gewolbe fertig gebaut Stralsunder Bauleute vollendeten die Fenster des Langhauses und dessen Einwolbung 1416 9 Damit endet die 146 jahrige mittelalterliche Baugeschichte der hochgotischen Basilika des Domes zu Schwerin Der heutige Turm ist ein neugotischer Anbau aus den Jahren 1889 bis 1893 Er wurde 1888 von Arthur von Bernstorff gestiftet die Bauausfuhrung lag bei Baurat Georg Daniel Architektur und Ausgestaltung BearbeitenUberblick Bearbeiten nbsp GrundrissDer heutige Bau des Schweriner Doms ist eine dreischiffige gotische Basilika in Backsteinbauweise mit grossem dreischiffigem 16 Querhaus Chorumgang und Kapellenkranz Das machtige Bauwerk ist 105 m lang die Gewolbehohe betragt 26 5 m 17 Damit gehort es zu den grossten Kirchengebauden der Backsteingotik in Norddeutschland Der neugotische Westturm ist mit 117 5 m der hochste Kirchturm Ostdeutschlands Aussenbau Bearbeiten Chor Bearbeiten nbsp ChorapsisEin unter den Giebelzonen und Dachtraufen umlaufender weisser Kleeblattfries bindet die verschiedenen Gebaudeteile optisch aneinander Der Chor im Osten mit seinem Kapellenkranz ist nach dem Vorbild des Lubecker Domchores mit der Marienkirche zu Lubeck und der Nikolaikirche in Stralsund einer der ersten Umgangschore der Backsteingotik 18 Er hat einen Funfachtelschluss das heisst funf Seiten eines Achtecks bilden das Chorpolygon Dementsprechend schliessen sich funf Chorkapellen an 17 Der Umgangschor leitete die Pilgerscharen die durch das Seitenschiffportal eintraten an den in den Chorumgangskapellen ausgestellten Reliquien vorbei Die Prozession zur Reliquie begann ausserhalb der Kirche am sogenannten Jerusalemsberg der wahrscheinlich am Ostorfer See lag 19 Damit sollte der Weg Christi von Jerusalem nach Golgotha nachempfunden werden Das Dach der Chorkapellen war eine Neuerung des Schweriner Doms Wahrend die normale Gestaltung gewesen ware jeder Kapelle ihr eigenes Dach zu geben entschied sich der Baumeister hier anders Er zog in die Winkel zwischen den Kapellen Pfeiler ein auf denen umlaufende Dachbalken ein durchgehendes Pultdach fur alle Kapellen tragen Damit wurde der Schweriner Dom beispielgebend fur spatere Bauten in Doberan oder Rostock 2 20 Ein Makel dieser Gestaltung ist dass durch die eingezogenen Pfeiler die seitlichen Fenster der Kapellen eingezwangt und gequetscht werden Querhaus Bearbeiten Anders als die Marienkirche Lubeck die Mutterkirche der Backsteingotik und die wahrscheinlich gleichzeitig errichtete Nikolaikirche in Stralsund hat der Schweriner Dom ein Querhaus Damit orientierte sich der Baukorper am traditionellen Typ der hochgotischen Kathedrale und stellt in der fruhen Backsteingotik eine Besonderheit dar 4 Das Querhaus mit seinem Portal ist insbesondere der Eingang fur die Laien die so in Langhaus und Chorumgang eintreten konnten Der Hochchor der uber den Kreuzgang betreten wurde war nur dem Bischof und den Klerikern vorbehalten 21 Das Querhaus ist um etwa anderthalb Meter hoher als der Chor 22 Die sudliche Querhausseite ist zum Haupteingang des Domes geworden 22 Die Fassade dominiert auf beiden Seiten ein fast bis an das Portal reichendes vierteiliges Spitzbogenfenster Das Kaffgesims lauft um das Portal herum An beiden Ecken der Fassade sind Treppenturmchen angebracht die von schlanken Turmhelmen abgeschlossen werden Die Treppenturmchen werden ab Hohe des Giebels von Spitzbogenblenden umlaufen die in der Giebelzone des Querhauses wieder aufgenommen werden Unter dem Fenster liegt das Hauptportal des Doms Tur und Tympanon sind neueren Datums Links und rechts des Querhauses befinden sich an der sudlichen Seite von Langhaus und Chor rechts neben der Sakristei zwei Portale uber denen Wappen der Bischofe aus der Familie von Bulow zu sehen sind 23 24 Diese Wappen waren ursprunglich Messingschilder die heute aus konservatorischen Grunden durch Kopien ersetzt sind 25 Beachtenswert ist das ostliche Portal die sogenannte Priesterpforte die aus den anderen Portalen durch ihre Rundstabgewande und Kalkstuckkapitelle hervorsticht 24 Durch ehrenamtliche Bauforschung wurde nachgewiesen dass bis ins Jahr 1703 auf der Vierung ein auch auf alten Stichen zu erkennender kleiner Dachreiter existierte der wegen Baufalligkeit abgetragen wurde 26 Langhaus Bearbeiten Das Langhaus als jungster Teil des mittelalterlichen Domes fallt in einigen Teilen von der einheitlichen Gestaltung von Chor und Querhaus ab Im Aussenbau fallen hier besonders die Strebepfeiler auf Sie wurden zur Sicherung des hoheren Gewolbes eingezogen 17 Ein weiterer Unterschied des Langhauses sind die Fenster Wahrend die ubrigen Teile des Domes uber klassische Spitzbogenfenster verfugen fallen am Langhaus die sogenannten Stralsunder Fenster auf Anstelle eines Spitzbogens haben sie ein stumpfes Dreieck als Abschluss 23 Der Ausbau des Langhauses wurde den Stralsundern vom Bischof zur Busse auferlegt weil sie drei Priester verbrannt hatten Eine Chronik berichtet Dith hebben de Sundeschen mothen buwen datt se de papenn vorbrantt haddenn 27 Die ParadiespforteDie Paradiespforte ist der alteste Teil des Domes und damit die alteste Bausubstanz in Schwerin Sie befindet sich am westlichsten Joch des Langhauses bzw am sudlichen Turmseitenschiff Diese Pforte gehort der letzten Bauperiode des romanischen Vorgangerbaus an vor 1249 und zeigt noch deutlich den Ubergangsstil von der Romanik zur Gotik 11 Sie diente wahrscheinlich ahnlich wie am Dom zu Ratzeburg als Eingang fur die Gemeinde 10 Der Name ist allerdings irrefuhrend Denn unter einem Paradies versteht man im Kirchenbau eine angesetzte Vorhalle durch die die Kirche betreten wird Ob ein solches Paradies am romanischen Dom vorhanden war ist nicht bekannt 12 Kreuzgang Bearbeiten nbsp Kreuzgang im Jahr 2019Der Kreuzgang im Norden obwohl mittelalterlich ist im Wesentlichen jungeren Datums als der Dom selbst 28 Er diente nicht Monchen sondern den Domherren die fur den Gottesdienst an den vielen Altaren und weitere liturgische Pflichten zustandig waren als Wohn und Verwaltungsgebaude Er ist uber zwei Portale im Chor mit dem Dom verbunden und durch vielfache neugotische Umbauten nicht mehr im originalen Zustand erhalten Der Ostflugel mit dem Kapitelsaal fur Versammlungen und dem Dormitorium dem Schlafsaal wurde ab 1392 gebaut um 1463 wurden die Nord und Westflugel vollendet und 1484 erhielten alle Teile ein Obergeschoss 22 Nach einem Brand 1886 wurden insbesondere die Obergeschosse und die Dachgestaltung eingreifend geandert Der Trauffries und der zwischen den Stockwerken umlaufende Weinlaubfries sind neugotische Zusatze ebenso die Gauben im Dach und das Treppenturmchen an der Hofseite des Ostflugels 29 Den echt mittelalterlichen Bau betrachtet man am besten in den Untergeschossen und in dem kreuzrippengewolbten Durchgang durch den Nordflugel Im Hof zwischen den Teilen des Kreuzgangs liegt ein Friedhof wie an einigen Grabplatten zu erkennen ist 30 31 Das Innere Bearbeiten Kirchensaal Bearbeiten nbsp Innenansicht mit Blick auf den AltarChor und Langhaus haben jeweils vier Joche Beide sind mit ihren Seitenschiffen kreuzrippengewolbt das Langhaus ziert zudem eine Scheitelrippe Das Querhaus hat in der Vierung ein Sterngewolbe sonst Netzgewolbe 32 In die ostlichen Seitenschiffe des Querhauses sind Kapellen eingezogen die noch aus der ersten Bauphase des Domes stammen also bevor das eigentliche Querschiff gebaut wurde 9 Im Norden ist es die Maria Himmelfahrt Kapelle Der Name der im Suden liegenden Kapelle ist unbekannt vermutet wird eine einfache Marienkapelle 33 Sie sind die einzigen Einbauten des Domes ungewohnlich fur eine Kirche des Mittelalters denn allgemein wurden sogar die Seitenwande der Querschiffe durchbrochen um Raum fur Einsatzkapellen zu schaffen Diese Ursprunglichkeit hebt den Dom von den vergleichbaren Bauten ab Die Kapitelle aller Dienste sind aus Naturstein gearbeitet in der Form verschlungener Weinranken An einigen Stellen sind die Kapitelle der Dienste variiert An den ostlichen Pfeilern der Vierung finden sich Tragerfiguren in den Kapitellen Auch in den beiden Kapellen des Querschiffes sind die Kapitelle durch Tragerfiguren in Weinrankenornament bereichert 23 Die Chorumgangsgewolbe folgen den Vorbildern der Kathedralen in Soissons und Quimper das heisst die Kapellen haben nicht je fur sich ein Gewolbe sondern sind gemeinsam mit dem Umgang uberwolbt 2 Der zweizonige Wandaufriss verzichtet typisch fur die Backsteingotik auf ein Triforium auf die Arkaden folgt also direkt der Obergaden Die Obergadenfenster sind uberall durch die hohen Dacher der Seitenschiffe eher kurz ihre Gewandung reicht aber bis auf den uber den Arkaden gelegenen Fries hinab ist bis dort aber verblendet 25 Dies tut der Durchleuchtung des Domes jedoch keinen Abbruch Ausmalung Bearbeiten nbsp Untersicht des Deckengewolbes mit dem Gewolbeschlussstein in der Mitte nbsp Schlussstein des Deckengewolbes nbsp Fresko in der Maria Himmelfahrt KapelleDie heutige Ausmalung des Domes entspricht der spatmittelalterlichen Farbigkeit der Kirche die aus vielfaltigen Ubermalungen 1988 wiederhergestellt wurde 25 Von den ohnehin nur sparlichen Wandgemalden ist nur noch wenig erhalten Am bedeutendsten ist die Ausmalung der Maria Himmelfahrt Kapelle im nordlichen Querhausarm Hier sind Reste der Wandbemalung und bedeutender Stucke der Deckenbemalung in den Gewolbekappen erhalten An der Decke sind in ein alteres Weinrankenornament Medaillons mit alttestamentlichen Szenen gemalt An der Nordwand der Kapelle sind nur noch die Rotelskizzen der Malerei zu erkennen Es sind Medaillons mit biblischen Szenen 34 35 An der sudlichen Querhauswand links des Fensters befindet sich eine monumentale Darstellung des Christophorus zu dessen Fussen noch Reste von Fluss und Wasserpflanzen zu erahnen sind 36 Zu den Verlusten durch wiederholte Ubermalungen und Neuverputz gehort auch ein ehemals an der Westwand angebrachtes monumentales Marienbild 37 In der Heiligblutkapelle der Chorscheitelkapelle fand sich einst eine reiche Bemalung Beide Seitenwande zeigten Bildnisse der Wohltater der Kapelle die heute verloren sind An den Aussenseiten der ostlichen Chorpfeiler befinden sich gut erhaltene Reste von Heiligenfiguren 23 Im Kapellenkranz ist aus denkmalpflegerischen Erwagungen die neugotische Bemalung von 1867 belassen worden 36 Das am besten erhaltene Wandgemalde befindet sich auf dem Triumphbogen das heisst auf der dem Langhaus zugewandten Seite des Gurtbogens der die Vierung vom Chor trennt Hier wurde durch den Hohenunterschied von Chor und Querschiff eine Flache zur Bemalung geschaffen wie sie sonst eher in romanischen Kirchenbauten nicht aber in gotischen Basiliken zu finden ist deren Chor meist ebenso hoch wie das Langhaus ist Hier ist in der Spitze des Bogens ein Kopf in einer Scheibe zu sehen die von links und rechts von Engeln getragen wird Wer dargestellt ist daruber gehen die Meinungen auseinander Einige deuten ihn als den abgeschlagenen Kopf Johannes des Taufers Die Scheibe wird dann als der Teller verstanden auf dem Salome der Kopf prasentiert wurde 38 Andere weisen diese Interpretation zuruck und meinen eher Christus mit Heiligenschein zu erkennen 23 Ausstattung Bearbeiten Verluste Bearbeiten nbsp Almosenkasten im Schweriner DomVon der mittelalterlichen liturgischen Ausstattung ist bis auf den Altar und das Taufbecken alles verloren gegangen Zu den Verlusten gehoren eine gemauerte Chorschranke und ein Lettner 1585 abgebrochen nebst einer dazugehorigen Uhr sowie das Triumphkreuz das dem heutigen ahnlich war Vber dieser Bekleidunge dem Lettner hangt ein grosses Crucefix an einer eisernen Ketten hangende so durchs gewolbe gehet vnd an beeden Seiten desselben 2 grosse Bilder alss die Mutter Gottes zur rechten vnd St Johannes zur lincken wie ein Inventar aus dem 17 Jh berichtet Ebenso hatte der Dom im Spatmittelalter unzahlige Altare Ein Inventar von 1553 zahlt 42 Nebenaltare auf 39 Von ihnen ist kein einziger erhalten geblieben Ebenso ist das mittelalterliche Chorgestuhl verloren gegangen 40 Schon zur Zeit der Reformation wurde die reiche Ausstattung der Heilig Blut Kapelle zerstort Darunter befanden sich der kostbare Altar mit einem goldenen Christusbild und einem Marienbild sowie die Weihgeschenke aus edlen Materialien Um 1550 verbrannte Herzog Johann Albrecht auch das Blut Jesu 41 Verheerend war neben Reformation und dem Verfall der Liturgie die Renovierung unter Barca 1815 Wahrend die Domausstattung vorher nur langsam verfiel wurde sie hier grundlich entfernt Fur die Kleinigkeiten storende Zierrathen aus der papistischen Zeit war kein Platz mehr 42 Altare Bearbeiten Das Loste Retabel Bearbeiten nbsp Loste Retabel Zentrales Sandsteinrelief mit KreuzigungDer gotische Flugelaltar im ersten Chorjoch ist der ehemalige Hauptaltar aus dem Hochchor wo er an der Stelle des heutigen neugotischen Altars stand 43 Das Inventar von 1553 berichtet von ihm im hohen Chor Des Altarss Tisch ist gemauert vnd oben auff ein breiter Stein geleget daruber die Passion Christi nebenst begrebnuss vnd hellenfarth aus Stein sehr wol gehawen Daran zwene Flugel worauf die Apostel gehawen auch vnter dem Schnitzwerck vnd Flugeln nebenst noch 2 andern Figuren gemahlet vnd zimblich verguldet 44 Er ist eine Stiftung des Schweriner Bischofs Konrad Loste wie an der rekonstruierten Inschrift unter der Tafel zu lesen ist Anno domini mccccxcv reverendus in Christo pater et Dominus D Conradus Loste episcopus Sverinensis hanc tabulam de propriis suis donavit Das heisst Im Jahre des Herrn 1495 hat der ehrwurdige Vater und Herr Doktor Conrad Loste Bischof zu Schwerin Christus dienend diese Tafel aus eigenem Vermogen gespendet 45 Bischof Loste bestimmte in seinem Testament 1000 lubische Mark fur die Seelenmessen an diesem Altar zu halten waren in dessen Nahe sich im Hochchor sein Grab befand 46 Vom gesamten Altar ist nur das Retabel mit Flugeln erhalten neben den anderen Teilen ist insbesondere die Predella verloren gegangen 47 Die Zusammensetzung aus verschiedenen Materialien hier Stein und Holz ist eine Besonderheit 48 Das Mittelbild wurde etwa 1420 30 aus Sandstein gearbeitet und zeigt die Kreuztragung Kreuzigung Hollenfahrt Christi und unter den Grabeswachtern die uberwaltigte Holle Die Darstellung beginnt links mit dem heiligen Georg dem Drachentoter der den baldigen Sieg Christi bedeutet Er ist im Stadttor Jerusalems abgebildet aus dem nach rechts die Kreuztragung stattfindet Am Sockel des Stadttors steht ein Apfelbaumchen das auf den Sundenfall hinweist Unter ihm tummeln sich in ruhrender Darstellung kleine Fuchse die wahrscheinlich Ketzer symbolisieren 49 Die nachste Szene des Bildes abgetrennt durch eine Hecke ist die Kreuzigung Zur Linken sieht man die Frauengruppe mit Maria dahinter Longinus mit der Lanze Bemerkenswert sind die Englein die das Blut Christi in Kelchen auffangen und damit auf die Eucharistie verweisen 50 Zu Fussen des Kreuzes schleppt ein Fuchs eine Gans in seinen Bau Dann wieder abgetrennt durch eine Hecke die jetzt als Zeichen des Heilsereignisses Reben tragt 49 folgen drei verschlungene Darstellungen Oben rechts die Wachter am Sarkophag deren Darstellung als Grabrotunde hochst ungewohnlich ist und zeitgenossische Auffassungen der Grabeskirche widerspiegelt 51 darunter ist die Holle zu sehen Der Sieg Christi ist nur indirekt im gefesselten Satan dargestellt Im Hintergrund sieht man Christus der die Gerechten des Alten Bundes aus der Holle befreit 51 Links und rechts der Tafel sind die Patrone des Domes zu sehen Maria und Johannes Die Flugel des Altars zeigen Apostel und Heilige Interessant ist im linken Flugel die Figur unten ganz links Sie stellt den hl Ansverus dar der in der Frommigkeit des Nordostens eine besondere Rolle spielte 52 Andere Altare Bearbeiten nbsp Neugotischer Kreuzigungsaltar von Gaston LentheDer neugotische Kreuzigungsaltar am Abschluss des hohen Chores wurde von Hermann Willebrand entworfen und am Ersten Weihnachtstag 1845 vom Oberhofprediger Friedrich Carl Ernst Walter geweiht Die Tafel malte Gaston Lenthe Als 1936 der Dom einen Zwischenaltar erhielt malte Nils Graf Stenbock Fermor dafur ein Altarbild Es zeigt Christus inmitten einer historistisch gekleideten Funfergruppe die Priester Ritter Landmann Ratsherr und Konig als Vertreter der Standegesellschaft umfasst Christus wendet sich mit ausgestreckter Hand einer ausserhalb der Reihe am linken Bildrand stehenden Gestalt zu die als junger Arbeiter bzw Landarbeiter gedeutet werden kann 53 Das damals und bis heute nicht unumstrittene Bild kann als Programmbild des Religiosen Sozialismus angesehen werden Nach der Uberlieferung sind zwei der Figuren nach damals tatigen Pastoren und religiosen Sozialisten modelliert Der Ritter zeigt die Zuge des Schweriner Dompredigers Karl Kleinschmidt der kniende Konig die des Pastors Aurel von Juchen Das Bild verlor schon 1938 seine Funktion als Altarbild blieb aber an verschiedenen Standorten im Dom und ist heute im nordlichen Chorumgang gegenuber der Thomaskapelle aufgehangt Fenster im Altarraum Bearbeiten Die originalen bunten Bleiglasscheiben fielen am Ende des Zweiten Weltkriegs den Kampfhandlungen zum Opfer Bei der Reparatur wurden einfache schmuck und farblose Fensterscheiben eingesetzt und sind bis heute erhalten Nun hat der Glasmaler Gunther Uecker neue farbige Fenster fur alle drei Seiten des Altarraumes entworfen die er dem Dommanagemant schenkt Es handelt sich um das Sud Nord und beide Westfenster die jeweils zehn bis zwolf Meter hoch sind Abgestimmt mit dem Denkmalamt werden die Lichtbogen Name vom Kunstler vorgeschlagen mit strahlend blauen Hintergrunden gefertigt die eine symbolhafte Darstellung des Marienmantels des Himmelsblaus der Mecklenburgischen Seenplatte und der Ostsee sind Sie erinnern an die Architekturgeschichte des Domgebaudes Ein Musterfenster wurde am 2 September 2022 bereits eingesetzt 54 Finanziert werden die neuen Fensterscheiben uber den Forderverein Schweriner Dom die Ostdeutsche Sparkassenstiftung sowie durch Spenden von Privatpersonen und Unternehmen Die Kosten werden auf mehrere Hunderttausend Euro geschatzt 55 Triumphkreuz Bearbeiten nbsp Triumphkreuz mit Maria und JohannesDas Triumphkreuz ist von 1420 Es gehort nicht zur ursprunglichen Ausstattung des Schweriner Doms sondern stammt aus der Wismarer Marienkirche deren Schiff 1960 gesprengt wurde Das Kreuz gelangte nach der Restaurierung 1990 in den Dom 56 Das Grun macht das Kreuz zum Baum des Lebens und zum Weinstock Rot ist die Farbe des Sieges und der Freude Seit 2002 sind als Assistenzfiguren die beiden Kirchenpatrone Maria und Johannes ebenfalls restauriert Grabstatten Bearbeiten nbsp Grabmal von Christoph von MecklenburgDie bedeutendsten Stucke mittelalterlicher Grabplatten sind ohne Zweifel die beiden links und rechts an der nordlichen Querhauswand angebrachten Platten fur je zwei Bischofe derer von Bulow Sie lagen bis 1846 im Hochchor wo sich traditionell die Bischofsgraber befanden Die erst gegossenen und dann gravierten Platten gehoren dem niederrheinisch flandrischen Kunstkreis an Die Bischofe sind in ihrer Amtskleidung als typische Liegefiguren abgebildet Trotz der auf den ersten Blick grossen Ahnlichkeit lassen sich interessante Unterschiede in der Behandlung der Figuren aufweisen Es fallt auf dass auf der rechts vom Fenster aufgehangten alteren Platte die Bischofe noch mit geoffneten Augen mit Segensgeste den Betrachter anblicken wahrend auf der linken jungeren Platte die Bischofe mit geschlossenen Augen dargestellt sind Die beiden auf der jungeren Platte abgebildeten Bischofe Gottfried und Friedrich von Bulow sind die vermutlichen Bauherren von Chor Gottfried und Querhaus Friedrich Weiterhin zu bemerken sind auf der alteren Platte uber den Kopfen der Bischofe dieselben Wappen der Bulows die auch uber den beiden Portalen links und rechts des Sudquerschiffs zu finden sind Die jungere Grabplatte ist verglichen mit der anderen reicher und fantasievoller in der Darstellung der Heiligen und allegorischen Figuren in den Masswerkbaldachinen welche die Bischofe umrahmen Zu beachten sind fernerhin auf dieser Platte die Darstellungen eines Gastmahls sowie der Entfuhrung einer Frau durch zottige Menschengestalten Wilde Manner und diese verfolgende Ritter zu Fussen der Liegefigur 57 Die Darstellung von Figuren die als Darstellungen des Topos Wilder Mann anzusprechen sind konnte ein Hinweis auf noch vorhandene Reste heidnischer Strukturen im Bistum zur Zeit ihrer Herstellung sein Der Bischof stellt seinen Fuss auf die Wilden Manner Das kann als Hinweis darauf gelesen werden dass er zu Lebzeiten dem Heidentum gewehrt hat Im Schweriner Dom befinden sich zudem einige Epitaphe und Sarkophage mecklenburgischer Herzoge und deren Angehoriger Die sehenswertesten Grabstatten sind Grabmal von Christoph von Mecklenburg mit seiner Ehefrau Elisabeth von Schweden Sarkophag von Paul Friedrich von Mecklenburg und Sarkophag seiner Ehefrau Alexandrine Das Grabmal in der nordlichen Kapelle des Umgangs um den Hochchor wurde von Christophs Ehefrau Elisabeth in Auftrag gegeben und stellt das vor einem Betpult kniende Paar dar es wurde 1594 96 von der Werkstatt des flamischen Bildhauers Robert Coppens unterstutzt von dem pommerschen Maler Georg Strachen gefertigt Taufbecken Bearbeiten nbsp TaufbeckenDie Bronzefunte lat fons fonte Quelle ist ein Werk des spaten 14 Jahrhunderts Acht Tragerfiguren halten einen achteckigen Kessel dessen Seiten durch Baldachine in je zwei Felder eingeteilt sind Die Deutung der Figuren ist unsicher Die uber den Baldachinen umlaufende Inschrift ist aus Ezechiel kompiliert und lautet vidi aquam egredientem de templo a latere dextro alleluja alleluja omnes ad quos pervenit aqua das heisst Ich sah aus der rechten Seiten des Tempels Wasser kommen Jubelt Jubelt all ihr zu denen das Wasser gelangt 23 Glocken Bearbeiten Im Turm des Schweriner Doms befinden sich funf Glocken in der Tonfolge b es f g as davon sind gestaltet von Apoldas Glockengiessermeister Peter Schilling und seiner Ehefrau Margarete Schilling die grosste 4 8 Tonnen wiegende und zwei weitere im Marz und April 1991 in Karlsruhe gegossen worden Zwei Glocken stammen aus den Jahren 1363 Petermannchen Glocke und 1470 Die Petermannchenglocke stammt aus einer Kirche ausserhalb Schwerins und wurde dem Dom nach 1945 vom Hamburger Glockenfriedhof zugeteilt Viele Vorgangerglocken sind in Kriegen oder durch Unglucke verloren gegangen so mussten 1917 18 zwei 1811 vom Lubecker Ratsgiesser Johann Georg Wilhelm Landre im Lubecker Giesshaus gegossene Glocken abgeliefert werden Das teilweise erhaltene Gelaut wurde 1936 wieder vervollstandigt aber schon im Marz 1944 mussten drei Glocken erneut abgeliefert werden Nur die Glocke von 1470 konnte versteckt und vor der Beschlagnahmung bewahrt werden Die Petermannchen Glocke ist zwar klanglich aber nicht von der Tonhohe her gelungen Deswegen harmoniert sie mit den anderen vier Glocken schlecht und wird solistisch eingesetzt 58 Orgel Bearbeiten nbsp Orgel von Friedrich LadegastAb Mitte des 13 Jahrhunderts ist ein Kantor und fur das Jahr 1343 ist ein Organist nachweisbar was die Existenz einer Orgel voraussetzt 59 Von 1557 bis 1560 baute Antonius Mors in seiner Werkstatt in Antwerpen eine neue Domorgel die auf dem Seeweg nach Schwerin uberfuhrt wurde Johann Georg Stein der Jungere erhielt den Auftrag zu einem Neubau unter Einbeziehung der alten Orgel den er infolge seiner Erkrankung nicht vollenden konnte 1790 1792 Ernst Julius Marx stellte 1795 das Werk mit 84 Registern auf drei Manualen und Pedal fertig Friedrich Friese II fuhrte 1840 eine Reparatur durch 1858 erneuerte Friedrich Friese III den Balg der Orgel die zunehmend abgangig wurde Die heutige Hauptorgel des Doms wurde von Friedrich Ladegast aus Weissenfels ab dem Jahr 1868 gebaut und 1871 geweiht Sie hat mechanische Schleifladen und eine mechanische Kegellade fur die grossen Pedal Stimmen Mithilfe der Barkermaschine lassen sich alle Manuale von der untersten Klaviatur bedienen Durch die erstmals in Deutschland angewandte pneumatische Registertraktur Schleifenbetatigung konnte eine Fruhform der Crescendowalze eingebaut werden die eine stufenlose Klangdynamik ermoglicht Zudem erlaubt die Einteilung der Register in zwei Gruppen forte und piano ein schnelles Umregistrieren durch Betatigen von Messingtritten uber dem Pedal Das viermanualige Werk will eine Synthese aus deutscher barocker Gottfried Silbermann und franzosischer romantischer Aristide Cavaille Coll Orgelbaukunst sein Diese Orgel verfugt uber 84 klingende Register mit etwa 5200 60 Pfeifen und ist damit nach Registerzahl die grosste Orgel von Ladegast 61 Abgesehen von kleinen Anderungen durch Leopold Nitschmann im Jahr 1962 ist die Ladegast Orgel im Originalzustand erhalten Die Restaurierung durch den VEB Potsdamer Schuke Orgelbau wurde 1988 abgeschlossen Seit 1993 ist Kirchenmusikdirektor Jan Ernst Organist und Domkantor Die Orgel hat folgende Disposition 62 I Manual C f30 1 Principal 16 0 2 Bordun ab c0 32 0 3 Bordun 16 0 4 Principal 8 0 5 Doppelgedackt 8 0 6 Flaute major 8 0 7 Gemshorn 8 0 8 Gambe 8 0 9 Rohrquinte 5 1 3 10 Oktave 4 11 Rohrflote 4 12 Spitzflote 4 13 Terzflote 3 1 5 14 Quinte 2 2 3 15 Oktave 2 16 Cornett IV 4 17 Cornett I II 2 2 3 18 Mixtur IV 2 2 3 19 Cymbel II III 2 20 Trombone 16 21 Trompete 8 II Manual C f322 Principal 16 23 Quintadena 16 24 Principal 8 25 Bordunalflote 8 26 Rohrflote 8 27 Quintaton 8 28 Fugara 8 29 Piffaro 8 30 Oktave 4 31 Flautino 4 32 Flote 4 33 Quintaton 4 34 Quinte 2 2 3 35 Oktave 2 36 Cornett II 2 2 3 37 Progr Harm III IV 2 38 Scharff IV39 Fagott 16 40 Oboe 8 Tremulant III Manual C f341 Geigenprinzipal 8 42 Gedackt 16 42 Doppelflote 8 44 Flauto traverso 8 45 Salicional 8 46 Gedackt 4 47 Fugara 4 48 Piffaro 4 49 Nassat 2 2 3 50 Piccolo 2 51 Progr Harm II IV 2 52 Clarinette 8 Glockenspiel cis1 cis3 IV Manual C f353 Viola 16 54 Lieblich Gedackt 8 55 Zartflote 8 56 Viola d amour 8 57 Unda maris 8 58 Flauto dolce 4 59 Salicional 4 60 Flautino 2 Violine 2 vWaldflote 2 v61 Harmonia aeth III 2 62 Aeoline 16 Pedal C f163 Violon 32 64 Untersatz 32 65 Principalbass 16 66 Oktavbass 16 67 Violon 16 68 Subbass 16 69 Salicetbass 16 70 Terz 12 4 5 71 Nassat 10 2 3 72 Principal 8 73 Cello schwach 8 74 Cello stark 8 75 Bassflote 8 76 Nassat 5 1 3 77 Oktave 4 78 Flotenbass 4 79 Cornett IV 2 2 3 80 Posaune 32 81 Posaune 16 82 Dulcian 16 83 Trompete 8 84 Trompete 4 nbsp Spieltisch der Ladegast OrgelKoppeln II I III I IV I pneumat Werk I III Barkerhebel I P C es1 Spielhilfen Feste Kombinationen I Manual Abteilung 1 forte I Man Abt 2 piano II Man Abt 1 forte II Man Abt 2 piano Pedal forte Ventile Ventil zu den starken Bassen Ventil zu den Piano Bassen Combinationstritte I Man Combination II Man Comb III Man Comb IV Man Comb Ped Comb Sonstiges Crescendo Decrescendo IV Man Schweller Ventil zu man III u IV Anmerkungv vakantFeierlichkeiten und Ereignisse Auswahl BearbeitenJahr Feier Ereignis Bemerkung1171 Erste Domweihe Unter Teilnahme des Grafen von Schwerin Gunzelin I des Herzogs von Mecklenburg Pribislaw der Bischofe Evermod von Ratzeburg und Berno sowie Herzog Heinrichs der Lowe Weiheakt im romanischen Vorgangerbau1806 Napoleonische Truppen besetzen Schwerin Der Dom wird als Marstall der franzosischen Reiterei benutzt 1893 Fertigstellung des heutigen westlichen Domturmes Der Grossgrundbesitzer Arthur von Bernstorff stiftete den Turm Mit der Hohe von 117 5 Metern war er der hochste Kirchturm in der ehemaligen DDR 1971 800 jahriges Weihejubilaum Feier innerhalb der Domgemeinde wochentlich stattfindende Orgelkonzerte im Dom1989 Gottesdienst der Burgerrechtsdemonstration am 23 Oktober 1989 ein Nie wieder fasste der Dom mehr Menschen als an diesem Tag die ihn als kirchlichen Schutz und Sammelraum nutzten Die Wande waren feucht von der Atemluft der in den Dom eingekehrten friedlichen Burgerrechtsdemonstranten 1992 Festgottesdienst anlasslich des Tages der deutschen Einheit Bundeskanzler Helmut Kohl und mehrere Minister nehmen am Gottesdienst teil1996 825 jahriges Weihejubilaum Feiern innerhalb der Domgemeinde Fest zur 125 jahrigen Fertigstellung der Ladegastorgel des Domes2007 Festgottesdienst Anlasslich des Tages der deutschen Einheit nehmen Bundesprasident Horst Kohler und Bundeskanzlerin Angela Merkel am okumenischen Gottesdienst teil 2019 Gottesdienst Gottesdienst des Initiativkreises 30 Jahre Schweriner Montagsdemonstration Der ehemalige Bundesprasident Joachim Gauck und viele Schweriner Burgerrechtler von 1989 sind Teilnehmer der Feier 2021 850 jahriges Weihejubilaum Das Jubilaum wird im Pandemiejahr 2021 mit Veranstaltungen durchgefuhrt 63 Personlichkeiten BearbeitenGeistliche Bearbeiten Zu den Bischofen vor der Reformation siehe die Liste der Bischofe von Schwerin Nach der Reformation waren ab 1564 die Superintendenten von Schwerin zugleich Erste Domprediger Daneben gab es zwei weitere Dompredigerstellen ab 1925 eine vierte 64 Zu den am Dom tatigen Geistlichen gehorten Joachim Nossiophagus Domprediger 1552 1558 Simon Pauli der Altere Dritter Domprediger 1559 1560 Wolfgang Peristerus Erster Domprediger und Superintendent 1564 1571 Joachim von Wopersnow Schweriner Domdechant 1572 1574 Mento Gogreve Erster Domprediger und Superintendent 1573 1576 Michael Gutzmer 1607 17 August 1648 Domprediger Georg Westphal 1665 1728 1695 Dritter 1705 Zweiter 1713 Erster Domprediger Johann Daniel Suckow Dritter Domprediger 1709 1728 Heinrich Julius Tode Erster Domprediger und Superintendent 1793 1797 Georg Christian Benedikt Ackermann Erster Domprediger und Superintendent 1807 1833 ab 1830 auch Oberhofprediger Theodor Kliefoth Erster Domprediger und Superintendent 1844 1849 Hermann Karsten Erster Domprediger 1850 1876 und Superintendent 1850 1856 Paul Bard Dritter Domprediger 1869 1876 Erster Domprediger und Superintendent 1876 1909 August Leo Dritter Domprediger 1901 1906 Zweiter Domprediger 1906 07 ging als Superintendent nach Malchin Heinrich Behm Erster Domprediger und Superintendent ab 1909 Gerhard Tolzien Domprediger 1911 1916 Bernhard Goesch zweiter Domprediger 1921 1933 Henning Fahrenheim vierter Domprediger 1925 1934 Julius Sieden Erster Domprediger und Landessuperintendent 1927 1933 Johannes Heepe Erster Domprediger und Landessuperintendent 1934 1945 Karl Kleinschmidt Domprediger 1935 1968 Theodor Werner Pfarrer Landessuperintendent 1946 1953 Gunter Pilgrim Domprediger 1968 1980 Jurgen Hebert Domprediger 1971 1985 Ab 1921 war der Dom die Predigtstatte der leitenden Geistlichen der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs die die Amtsbezeichnung Landesbischof fuhrten Das waren 1921 1930 Heinrich Behm Mecklenburg Schwerin 1930 1934 Heinrich Rendtorff zunachst Landesbischof Mecklenburg Schwerins ab 1933 der vereinigten Kirche 1934 1945 Walther Schultz 1946 1971 Niklot Beste 1971 1984 Heinrich Rathke 1984 1996 Christoph Stier 1996 2007 Hermann Beste 2007 2019 Andreas von MaltzahnIm Zuge der Grundung der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland wurde in der Verfassung der Schweriner Dom zusammen mit dem Lubecker Dom zur Predigtstatte des Landesbischofs der Nordkirche bestimmt 65 Erster Landesbischof wurde Gerhard Ulrich ab 2019 gefolgt von Kristina Kuhnbaum Schmidt Kirchenmusiker Auswahl Bearbeiten Johann Jacob Heinrich Westphal 1756 1825 Domorganist und Mathematiklehrer Hermann Klose Domorganist 1907 1931 Georg Gothe Domorganist 1931 1970 Winfried Petersen 1928 2018 Domkantor 1965 1993 Landeskirchenmusikdirektor 1979 1993 66 Jan Ernst 1993 Varia BearbeitenDie EKD stellte zwischen 1973 und 1975 die Summe von 340 000 D Mark bereit damit uber das erste Kirchenbauprogramm in der DDR dieselbe Summe in DDR Mark fur Sanierungs Bauleistungen dieses Sakralbaus verfugbar war 67 Siehe auch BearbeitenBistum Schwerin Backsteingotik Hauptwerke der Backsteingotik Liste der hochsten Sakralgebaude Liste der Schweriner Domprediger Kirchenbauprogramme in der DDRLiteratur BearbeitenUmfangreiche Literatur zum Dom findet sich in der Landesbibliothek darunter Verwendete Literatur Bearbeiten Horst Ende Der Dom zu Schwerin Grosser DKV Kunstfuhrer Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 06519 9 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Kunstverlag Munchen 2000 Wilfried Koch Baustilkunde Munchen 1994 Adolf Friedrich Lorenz Der Dom zu Schwerin Berlin 1981 Georg Christian Friedrich Lisch Der Dom zu Schwerin 1871 online Im Original auch als Volltext Digitalisat Der Dom zu Schwerin In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 36 1871 S 147 203 Georg Christian Friedrich Lisch Geschichte der Heiligen Bluts Kapelle im Dome zu Schwerin In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 13 1848 S 143 187 Volltext Digitalisat Georg Christian Friedrich Lisch Ueber die Bau Perioden des Domes zu Schwerin In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 19 1854 S 398 403 Volltext Digitalisat Nadine Mai Das Loste Retabel im Dom zu Schwerin Schwerin 2009 Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin II Band Die Amtsgerichtsbezirke Wismar Grevesmuhlen Rehna Gadebusch und Schwerin Schwerin 1898 Neudruck Schwerin 1992 ISBN 3 910179 06 1 S 536 ff Empfohlene und weiterfuhrende Literatur Bearbeiten Ernst Friedrich Roettig Der Dom zu Schwerin 8 uberarb Auflage Munchen Berlin 2003 DKV Kunstfuhrer Nr 418 Dorotheus Graf Rothkirch Zeugen von Macht und Furbitte Die Grabplatten der Bischofe Rudolf I und derer von Bulow im Dom zu Schwerin In KulturERBE in Mecklenburg Vorpommern 3 2007 S 25 38 Gottfried Demmler Der Dom zu Schwerin in seinem unbestreitbaren Recht auf einen in Grosse und Baustyl ihm wurdigen Thurm ein offentliches Mahnwort an den Hochwurdigen Oberkirchenrath zu Schwerin Schwerin 1883 Heinrich Reifferscheid Der Kirchenbau in Mecklenburg und Neuvorpommern zur Zeit der deutschen Kolonisation Greifswald 1910 Gerd Baier Die Ausmalung der Mariae Himmelfahrtskapelle im Dom zu Schwerin Schwerin 1924 Nadine Mai Das Loste Rentabel im Dom zu Schwerin Form und Funktion einer spatmittelalterlichen Stiftung In MJB 2009 S 85 130 Ursula Wolkewitz Die gravierten Messinggrabplatten des 13 und 14 Jahrhunderts im Bereich der norddeutschen Hanse ihre Herkunft und ihre Bedeutung Erinnern Mahnen Belehren kassel university press 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schweriner Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dom in Schwerin geschichtlicher Abriss des Schweriner Doms Denkmal des Monats Juni 2008 Eine ursprunglich gewollte Einheit bischofliche Grabplatten im Dom zu Schwerin Einzelnachweise Bearbeiten Kirchenleitung a b c d Dehio 531 Dehio 584 a b Ende 21 Der Greifswalder Dom ist als Kollegiatstiftskirche gebaut und erst spater Bischofssitz geworden der Gustrower Dom war Kollegiatstiftskirche und kein Bischofssitz Ende 12 Offizielle Webseite der Domgemeinde Schwerin 1171 fand am 9 September ein Weiheakt an dieser Statte statt Aber schon 1154 ist in Schwerin eine Kirche fur eine christliche Gemeinde beurkundet Moglicherweise ist 1171 die Apsis des romanischen Domes fertig gewesen und in Gebrauch genommen 1248 wurde der romanische Dom geweiht abgerufen am 5 Oktober 2017 Schlie Bluthskapelle 147 a b c Dehio 527 a b Lorenz 8 a b Ende 25 a b Lorenz 9 Lisch Bluthskapelle 154 Ende 14 Lisch Bluthskapelle 148 Ein Querhaus mit Seitenschiffen kommt in Deutschland sonst nur noch am Kolner Dom und an der Marienkirche Stralsund vor a b c Dehio 528 Dehio 531 584 Lisch Bluthskapelle 166 Ende 22 Koch 150 a b c Ende 23 a b c d e f Schlie ohne Paginierung a b Ende 24 a b c Dehio 529 Schweriner Volkszeitung 8 Dezember 2007 S 20 Lisch Bluthskapelle Dehio 533 Dehio 534 Ende 26 Lisch Bluthskapelle 176 Ende 29 Lisch Dom 150 Lisch Dom 180 Ende 34 a b Dehio 530 Lisch Dom 177 Lisch Dom 173 Lisch Dom 165 ff Lisch Dom 154 ff Hempel G 1837 Geographisch statistisch historisches Handbuch des Mecklenburger Landes Verlag von E Frege S 19 idem 153 Mai 3 Lisch Dom 154 Ende 42 Mai 7 Mai 4 Schlie a b Mai 8 Mai 9 a b Mai 10 Mai 16 Nach Jurgen Hebert Das Abenteuer eines Altarbildes Spurensuche im Schweriner Dom In Studienhefte zur mecklenburgischen Kirchengeschichte 4 1994 S 5 12 Ingeborg Ruthe Lichtblau fur den Dom Berliner Zeitung 13 September 2022 S 12 Gunther Uecker gestaltet Fenster fur den Schweriner Dom In stern de 7 September 2022 abgerufen am 19 September 2022 Ende 48 insbesondere Schlie aber auch Ende 55ff Die Domglocken Abgerufen am 17 August 2022 deutsch Horst Zanger 850 Jahre Schwerin Ein Gang durch die Geschichte des Landes Books on Demand Norderstedt 2009 ISBN 978 3 8370 5079 0 S 30 online Deutsche Bauzeitung 25 Oktober 1873 S 333 f Hier ist die Zahl der Pfeifen mit 5140 angegeben die Angabe der Register differiert etwas zu den hier angegebenen Hans Martin Balz Gottliche Musik Orgeln in Deutschland 230 Veroffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde Konrad Theiss Stuttgart 2008 ISBN 3 8062 2062 X S 72 Zur Disposition auf der website der Orgelbaufirma Schuke gesehen am 13 April 2018 Domgemeinde Schwerin 850 Jahre Dom zu Schwerin 2011 abgerufen am 18 Mai 2021 Gustav Willgeroth Die Mecklenburg Schwerinschen Pfarren seit dem dreissigjahrigen Kriege Mit Anmerkungen uber die fruheren Pastoren seit der Reformation Bd 2 Wismar 1925 S 997 1009 1053 1063 Digitalisat mit vollstandigen Amtslisten Sitz der Landesbischofin bzw des Landesbischofes ist Schwerin Predigtstatten sind der Dom zu Lubeck und der Dom zu Schwerin Artikel 98 5 der Verfassung Memento vom 21 September 2013 im Internet Archive abgerufen am 27 Juni 2014 Fruherer Landeskirchenmusikdirektor Winfried Petersen gestorben Evangelische Kirche in Mecklenburg Vorpommern 5 November 2018 abgerufen am 18 August 2022 Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR Hrsg Sonderbauprogramm Zwischenbericht Berlin 1976 mit Kurz Portrat dieses Bauwerks 53 629669444444 11 414605555556 Koordinaten 53 37 46 8 N 11 24 52 6 O Normdaten Geografikum GND 4331530 6 lobid OGND AKS LCCN nr88006778 VIAF 245810066 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweriner Dom amp oldid 239085873