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Heinrich Rendtorff 9 April 1888 in Westerland Sylt 18 April 1960 in Kiel war evangelisch lutherischer Theologe Pfarrer Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs 1931 bis 1933 Honorarprofessor und Universitatsprediger in Rostock und 1926 bis 1930 Professor fur Praktische Theologie in Kiel und 1945 bis 1956 zusatzlich fur Neues Testament Grab auf dem Nordfriedhof Kiel Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHeinrich Rendtorff war ein Sohn des Pfarrers und Studienleiters Franz Rendtorff und dessen Frau Louise Rendtorff 1861 1933 Er besuchte die Schule in Preetz das Gymnasium in Kiel und absolvierte 1907 das Abitur Er studierte Evangelische Theologie in Tubingen Halle Saale Kiel Leipzig und promovierte 1912 zum lic theol mit der Arbeit Das Gewissheitsproblem in dem theologischen System des Johannes Musaeus Nach dem Kriegsdienst wo er zuletzt als Leutnant gedient hatte wurde er am 8 Dezember 1918 in Kiel als Pastor ordiniert 1919 wurde er Pfarrer in Hamwarde Worth bei Lauenburg Elbe und 1921 hauptamtlicher Volksmissionar beim Landesverein fur Innere Mission in Schleswig Holstein in Rickling 1924 wurde er Klosterprediger am Kloster Preetz und Studiendirektor des Predigerseminars in Preetz und ubernahm von 1926 bis 1930 die Professur fur Praktische Theologie an der Theologischen Fakultat der Christian Albrechts Universitat Kiel Bereits 1925 war ihm in Rostock die theologische Ehrendoktorwurde verliehen worden Im Jahre 1930 wurde er zum Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs ernannt Von 1931 bis 1933 war er ausserdem Honorarprofessor und Universitatsprediger in Rostock Als Mitglied und zeitweise Fuhrer der nationalistischen Christlich deutschen Bewegung 1 begrusste Rendtorff die Machtubernahme der Nationalsozialisten zunachst vorbehaltslos und beantragte mit folgender Begrundung die Aufnahme in die NSDAP Ich will als deutscher Mann mich offentlich zur NSDAP bekennen 2 1932 hatte die evangelische Kirche A B in Rumanien versucht ihm aufgrund seiner uberparteilichen Personlichkeit das Bischofsamt der Evangelischen Kirche in Rumanien anzubieten was er jedoch schroff ablehnte 3 Im Mai 1933 wurde er tatsachlich vorlaufiges Mitglied der NSDAP und grundete noch im gleichen Monat den Mecklenburgischen Kampfbund fur Kirche und Kultur Doch bereits im August 1933 wurde er aus der Partei wegen parteischadigender Ausserungen ausgeschlossen weil er Mitglied der Bekennenden Kirche geworden war 4 5 Im Januar 1934 musste er auf Druck des NSDAP Gauleiter von Mecklenburg sein Amt als Landesbischof niederlegen Sein Nachfolger wurde im Alter von noch nicht einmal 33 Jahren der frisch gekurte Landeskirchenfuhrer Walther Schultz 6 Heinrich Rendtorff wechselte 1934 von Mecklenburg nach Pommern wo er in der Kirche der Altpreussischen Union eine Pfarrstelle der Wartburg Gemeinde in Stettin Braunfelde ubernahm die er bis 1945 ausubte Gleichzeitig engagierte sich Rendtorff in der Bekennenden Kirche BK und wurde Mitglied des pommerschen Bruderrates der BK 1937 gehorte Rendtorff zu denen die Die Erklarung der 96 evangelischen Kirchenfuhrer gegen Alfred Rosenberg 7 wegen dessen Schrift Protestantische Rompilger unterzeichneten Nach der Flucht am Kriegsende 1945 in den Westen wurde Rendtorff zunachst als Mitglied der Vorlaufigen Kirchenleitung in Schleswig Holstein 8 und im Herbst 1945 erneut als Professor fur Praktische Theologie an der Christian Albrechts Universitat in Kiel berufen Er war Dekan der Theologischen Fakultat und Rektor der CAU 9 1956 wurde er emeritiert 10 5 Parallel dazu leitete Rendtorff ab 1946 als Vorsitzender die Arbeitsgemeinschaft der Volksmission heute Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste 11 Am 22 April 1960 wurde Heinrich Rendtorff in Kiel zur letzten Ruhe geleitet Den Trauergottesdienst in der Pauluskirche hielt der Generalsuperintendent D Walter Braun aus Potsdam 12 Rendtorff war mit Emma Caroline Hedwig Besser verheiratet aus der Ehe gingen neun Kinder hervor Auch seine Sohne Rolf Rendtorff und Trutz Rendtorff wurden Theologieprofessoren Schriften Auswahl BearbeitenPfluget ein Neues Von der Sendung der evangelischen Kirche an das deutsche Volk Ein Beitrag zu den Fragen kirchlicher Volksmission Hamburg 1924 Konfirmation und Kirche Ungelenk Dresden 1928 Die Kirche des wirkenden Wortes Vom Dienst der Kirche in der Krisis der Gegenwart Berlin 1930 Die heimliche Gemeinde Evangelische Reden Schwerin 1930 Siedlung und Kirche in Mecklenburg Schwerin mit Karl Goldenbagen Bahn Schwerin 1933 Das sagt der kommende Herr Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1946 Ordnung der Kirche als Gottes Aufgebot Nolke Hamburg 1946 Das Vermachtnis Jesu an seine Gemeinde mit Manfred Wallach Bertelsmann Gutersloh 1947 Kirche geschieht heute Nolke Hamburg 1947 Das Vermachtnis Jesu an seine Gemeinde Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1947 Gott Welt Mensch mit Eckhardt Brix Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin Dahlem 1948 Das neue Leben in Christus Schriftenmissions Verlag Gladbeck 1949 Gottesdienstordnung der evangelisch lutherischen Landeskirche Schleswig Holsteins Reich amp Heidrich Hamburg 1949 Wir wollten Jesum gerne sehen Schriftenmissions Verlag Gladbeck 1950 Getrostes Wandern Eine Einfuhrung in den ersten Brief des Petrus Furche Verlag Hamburg 1951 7 neu bearbeitete Auflage Es soll durch meinen Geist geschehen Claudius Verlag Munchen 1952 Von der Auferstehung der Toten Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1952 Horer und Tater Eine Einfuhrung in den Jakobusbrief Furche Verlag Hamburg 1953 Von den guten Werken des Glaubens Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1953 als die guten Haushalter Rufe in die Gemeinde von der Tagung des Lutherischen Weltbundes 1952 Freimund Verlag Neuendettelsau 1953 Gottes Volk unter dem Wort Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1953 Gottes Wort ist nicht gebunden Ein Gang durch die Arbeitsfelder der Volksmission und Evangelisation in Deutschland Schriftenmissions Verlag Gladbeck 1953 Siehe da ist euer Gott Jensen Breklum 1954 So ist Gott Christlicher Zeitschriftenverlag 1954 Ist denn kein Gott bei Euch Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1955 So lasst Gott Kirche werden Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin Dahlem 1957 Das personliche Leben des evangelischen Botschafters Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin 1958 Dienet dem Herrn mit Freuden Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin Dahlem 1958 Abraham Vater des Glaubens Christlicher Zeitschriftenverlag Berlin Friedenan 1959Literatur BearbeitenJoachim Heubach Heinrich Hermann Ulrich Hrsg Sammlung und Sendung Vom Auftrag der Kirche in der Welt Eine Festgabe fur Heinrich Rendtorff zu seinem 70 Geburtstag am 9 April 1958 Berlin Christlicher Zeitschriftenverlag 1958 Wilhelm Niesel Kirche unter dem Wort Der Kampf der Bekennenden Kirche der altpreussischen Union 1933 1945 Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes Erganzungsreihe Band 11 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1978 Johann Schmidt Rendtorff Heinrich In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Band 2 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1971 ISBN 3 529 02642 5 S 208f Paul Toaspern Hrsg Arbeiter in Gottes Ernte Heinrich Rendtorff Leben und Werk Berlin Christlicher Zeitschriftenverlag 1963 Weblinks BearbeitenHeinrich Rendtorff in der Deutschen Biographie Literatur von und uber Heinrich Rendtorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Heinrich Rendtorff im Catalogus Professorum RostochiensiumVorlage CPR Wartung unnotige Verwendung von Parameter 2Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Weiling Die Christlich deutsche Bewegung Eine Studie zum konservativen Protestantismus in der Weimarer Republik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 S 163 175 Zitat bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 491 Konrad G Gundisch Siebenburgen und die Siebenburger Sachsen Langen Muller Munchen 1998 ISBN 3 7844 2685 9 S 192 Heute vor 80 Jahren Evangelischer Theologe entlassen In Berliner Morgenpost 13 August 2013 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Taschenbuch 2005 S 491 Andreas Mockel Umkampfte Volkskirche Leben und Wirken des evangelisch sachsischen Pfarrers Konrad Mockel 1892 1965 Band 42 von Studia Transylvanica Bohlau Verlag Koln und Weimar 2011 ISBN 978 3 4122 0662 8 S 90 108 Erneuerungsbewegung 1931 1932 Friedrich Siegmund Schultze Hrsg Okumenisches Jahrbuch 1936 1937 Max Niehans Zurich 1939 S 240 247 Das im Namen der Vorlaufigen Kirchenleitung am 21 November 1945 vorgelegte Wort zum Busstag online auf pkgodzik de ist im Wesentlichen von Professor D Rendtorff abgefasst worden und zwar kurz vor Bekanntwerden des Stuttgarter Schuldbekenntnisses also unabhangig von diesem Das Wort zum Busstag ist zu Unrecht in der Sammlung der Predigten Reden Aufsatze und Briefe von Wilhelm Halfmann veroffentlicht worden da er nicht Verfasser ist aber Prases Halfmann stimmte dem Wort zum Busstag in Form und Inhalt uneingeschrankt zu Kurt Jurgensen Die Schulderklarung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihre Aufnahme in Schleswig Holstein in Klauspeter Reumann Hrsg Kirche und Nationalsozialismus Beitrage zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig Holstein Neumunster 1988 S 381 406 hier S 396 Rektoratsreden HKM Eintrag zu Heinrich Rendtorff im Catalogus Professorum RostochiensiumVorlage CPR Wartung unnotige Verwendung von Parameter 2 Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919 1949 Gottingen 2006 S 205 Tageszeitung Neue Zeit 3 Mai 1960 S 6 Normdaten Person GND 118744518 lobid OGND AKS LCCN n90703444 VIAF 15564919 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rendtorff HeinrichKURZBESCHREIBUNG lutherischer Theologe und Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Landeskirche MecklenburgsGEBURTSDATUM 9 April 1888GEBURTSORT Westerland auf SyltSTERBEDATUM 18 April 1960STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Rendtorff amp oldid 229812313